Est Tayiar war eine Ruine, ein Grabmal einer verlorenen Zivilisation, zerfallen und eingenommen von Lebewesen, die schneller, stärker und reproduktiver waren als das alte Gestein. Ein Sinnbild für das Schicksal seiner Erbauer. Doch das, was eben diese Erbauer an jenen Ort gezogen hatte, war noch da. Die Quelle tief unter den Fundamenten der Elfenstadt vibrierte bei jedem Schritt durch Emyjas Sinne, die Magie dieser Welt, stark und chaotisch, ganz anders als das, was sie aus ihrer Heimat kannte. Die Magie ihrer lang verlorenen Vergangenheit basierte auf den Elementen, hatte klare Grenzen und war nicht für jeden im gleichen Maße verfügbar. Die Magie hier war geboren aus dem Chaos und ebenso hatte sie sich für Emyja anfangs angefühlt - chaotisch, durchwachsen, verwirrt wie ein Gewühl aus losen Fäden, die jemand achtlos auf einen Haufen geworfen hatte. Erst langsam fand sie hinein, lernte wie man die Fäden entwirrte und koppelte das Wissen an ihre eigenen Erfahrungen. Inzwischen pulste die Quelle wie ein zweiter Herzschlag in ihrem Körper, war sie stets in Verbindung und vermisste das Gefühl fast schmerzlich, wenn sie Est Tayiar verließ, auch wenn sie dann andere Quellen mit sich führte.
"Sindra.", ließ sie den Namen des Mädchens weich über ihre Zunge gleiten, gefärbt vom noch immer hörbaren Akzent ihrer Welt, der das Wort fast zu einer Liebeserklärung machen wollte. Die Hexe lauschte der Ausführung Sindras, hörte auch den Emotionen zu, die den Bericht färbten und entschied, dass sie nicht log. Blieb die Frage, woher sie genau diese Form kannte. Doch alles zu seiner Zeit. Zunächst war da der Hexer, dem das Mädchen zu dermaßen verfallen zu sein schien, dass es Emyja fast schon anwiderte. Sie sah sich als starke Frau, ein Wesen mit eigenem Leben und eigenem Rückgrat. Ihre eigene Herrin. Es war in ihrer und auch in dieser Welt ein Stück Arbeit, sich solch eine Position zu verschaffen und ie Aufgabe wurde mit all den Schafen, die sich den Männern unterordneten, nicht gerade einfacher.
Sie ließ allerdings Gleichgültigkeit ihre Miene beherrschen, vielleicht mit einer Spur Arroganz - konnte nie schaden - und ließ eine ungewöhnlich große Pause entstehen, bevor sie den Blick auf Sindra fallen ließ. Eine Pause, in der sie sich für einen kurzen Moment einschlich in den Geist des Hexers, auch wenn er sie wohl schnell enttarnen und hinaus werfen würde - sie wusste aus irgendeiner Quelle, dass Hexer fast immun gegen geistige Beeinflussung waren, aber sie wollte ihm dennoch zeigen, dass sie sich einschleichen konnte, dass vielleicht nicht sein Geist, aber doch sein Körper ihren Befehlen folgen könnte, wenn es sie danach verlangte. Immerhin seinen ganzen Namen zupfte sie heraus. Ihre grünen Augen wollten sich in ihn hinein bohren, während ihre Stimme nur in seinem Kopf war und geisterhaft aus allen Ecken zu kommen schien.
Willkommen, Reuven von Sorokin. Willkommen in Est Tayiar. Willkommen in meiner Stadt.
Das schattenhafte Abbild eines Lächelns veränderte ihre Lippen einen Hauch, als sie sich im gleichen Atemzug von Reuven ab- und Sindra zuwandte. "Überlass das Rhiaenna und den Ihren. Ich möchte mich noch ein wenig mit dir unterhalten, Sindra." Der Geist des Dopplers war weniger eng verschnürt als der des Hexers, zudem hatte sie sich schon zuvor allmählich in das feine, emotionale Geflecht des Wesens eingeschlichen, sodass es fast schon spielend leicht war, Sindra etwas mehr von Reuven zu lösen und dafür an sie heran zu ziehen. Basierend auf jenem Gefühl der Dankbarkeit, das Emyja zu Beginn schon aufgefangen hatte, schuf sie eine Abhängigkeit durch den Wunsch, sich erkenntlich zu zeigen und es wieder gut zu machen. Ein wenig Bewunderung, die Suche nach Nähe und Zugehörigkeit... sie musste nicht umständlich forschen, der Doppler war leicht zu lesen.
Außerdem schien dem Hexer irgendwas an ihm zu liegen, so zumindest deutete Emyja Lyudmilas Vorhersage. Sicher, diese trafen auch oft genug nicht zu oder waren unscharf, aber diesmal wirkte es schlüssig. Wenn er also Sindra in irgendeiner Form schätzte oder gar zu schützen wünschte, war es sicherlich von Vorteil, diese nah bei sich zu behalten. Ihre Augen kehrten zu Reuven zurück, die Andeutung eines Lächelns war verschwunden. Ähnlich wie die Elfen trug auch Emyja inzwischen eine Maske zur Schau, die das Ältere Volk eigens für sich patentiert hatte. Ein leichtes Nicken.
"Der Bies, wie ich nun weiß, hat deinen Darm an zwei Stellen durchbohrt, eine Niere zerrissen und dabei die Bauchschlagader knapp verfehlt. Du hattest mehrere durchbohrte Muskeln, gebrochene Rippen und einen in Mitleidenschaft gezogenen Hauptnerv links." Ihre AUgen funkelten. Belustigung? Allein einer dieser Punkte reichte in jedem Fall, um einen Menschen lebenslang zu verkrüppeln, aber viel wahrscheinlicher, ihn einfach umzubringen. Doch was Reuven hauptsächlich noch zu schaffen machen würde, war der Blutverlust und die Heilung der magisch wieder zusammengefügten Organe. "Wie fühlst du dich?" Wissen glühte in den grünen Augen - das Wissen darüber, dass er sich keineswegs so fühlte, wie sich jemand mit dieser Liste an Verletzungen fühlen sollte. Selbst ein Hexer nicht.
Und wie gerufen - vielleicht gerufen? - tauchte Rhiaenna auf und brachte einen Becher Wasser, den sie Reuven sorgsam an die Lippen führte. Emyja spürte den Unmut der Elfe über diese zusätzliche Last, die noch dazu keine der Ihren war. Beschwichtigend wirkte sie ein, fast als lege sie der dunklen Elfe eine Hand auf die Schulter.
Magie. Emyja schüttete sie geradezu mit vollen Händen um sich herum aus und das Hexeramulett warf sie zurück, reagierte auf seine ganz eigene Weise.
Est Tayiar - die verfluchte Elfenstadt
Es war schön hier. Die Ruinen, der Himmel, die Pflanzen, die Elfen rings um sie. Und die Herrin war schön.
Das emotionale Wesen des Dopplers, ihre noch unerfahrene und junge Seele waren einfach zu lesen. Sie wollte dankbar sein. Wollte Sympathie entgegenbringen, diente gern.
Für die Hexe war es beinahe schon langweilig einfach diese Saat zu pflanzen.
Emyja spüre, dass Sindra am liebsten beginnen würde zu tanzen vor Freude. Ihr Geist war ein dicht gewobenes Geflecht aus golden leuchtenden Emotionen und beinahe alle waren positiv und wohlwollend. Und simpel.
Waren alle Doppler so? Oder lag es daran, dass das Wesen so gut wie keine Lebenserfahrung hatte. Die Welt hatte es noch nicht geschafft, den Gestaltwandler zu verderben. Ob Emyja das gelang?
Während die Hexe versuchte auf den Hexer einzuwirken, konnte Sindra nicht widerstehen. Sie griff mit der einen Hand nach Emyjas und mit der anderen nach Reuvens. Sie würde mit der Hexe gehen. Und das, wo auch immer sie hinwollte.
Für den magischen Wirbelsturm um sie herum war sie blind wie ein Maulwurf bei Gewitter.
Ihr Verstand war gerade wie in Watte gepackt. Aber die Zuneigung zum Hexer war definitiv noch vorhanden. Ohne es selber zu merken, wechselte Sindra die Augenfarbe. Statt des ursprünglichen Wasserblau kopierte sie unbewusst gerade das auffällig Grün der Hexe.
Ein eigenartiger Anblick in dem mädchenhaftem Gesicht mit dem seligen Lächeln.
Das emotionale Wesen des Dopplers, ihre noch unerfahrene und junge Seele waren einfach zu lesen. Sie wollte dankbar sein. Wollte Sympathie entgegenbringen, diente gern.
Für die Hexe war es beinahe schon langweilig einfach diese Saat zu pflanzen.
Emyja spüre, dass Sindra am liebsten beginnen würde zu tanzen vor Freude. Ihr Geist war ein dicht gewobenes Geflecht aus golden leuchtenden Emotionen und beinahe alle waren positiv und wohlwollend. Und simpel.
Waren alle Doppler so? Oder lag es daran, dass das Wesen so gut wie keine Lebenserfahrung hatte. Die Welt hatte es noch nicht geschafft, den Gestaltwandler zu verderben. Ob Emyja das gelang?
Während die Hexe versuchte auf den Hexer einzuwirken, konnte Sindra nicht widerstehen. Sie griff mit der einen Hand nach Emyjas und mit der anderen nach Reuvens. Sie würde mit der Hexe gehen. Und das, wo auch immer sie hinwollte.
Für den magischen Wirbelsturm um sie herum war sie blind wie ein Maulwurf bei Gewitter.
Ihr Verstand war gerade wie in Watte gepackt. Aber die Zuneigung zum Hexer war definitiv noch vorhanden. Ohne es selber zu merken, wechselte Sindra die Augenfarbe. Statt des ursprünglichen Wasserblau kopierte sie unbewusst gerade das auffällig Grün der Hexe.
Ein eigenartiger Anblick in dem mädchenhaftem Gesicht mit dem seligen Lächeln.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
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- Lebenslauf: Reuven
Für Reuven dagegen war es ein Tanz zwischen Schwertklingen. Glas war nicht so reichlich vorhanden, dass er es oft genug hatte brechen sehen um an Glassplitter zu denken (außerdem brach Butzenglas ganz anders) und auch Rasierklingen waren noch nicht erfunden, daher dachte in der Metapher, die er kannte. Und für ihn fühlte es sich eben so an, eine falsche Drehung, eine falsche Bewegung und es schnitt ihm tief ins Fleisch. Für die Schönheit des Waldes hatte er derzeit keinen Blick übrig
Dafür war da eine Stimme in seinem Kopf, gegen die er sich sofort mit aller Kraft stemmte.
"Ihr kennt also meinen Namen... netter Trick, aber ich mag es nicht, wenn man in meinem Kopf herumwühlt, dass solltet ihr auch gesehen haben."
Irgendwie war es seine größte Sorge, dass sie etwas durcheinander bringen könnte und er fand am Ende nicht mehr was er suchte, war auch so oft schon schwer genug. Er hätte auch darüber nachdenken können, dass sich so wohl anderer Mensch fühlen musste, dem er seinen Willen mit Axii aufzwang, was er nur zu gerne tat, aber soweit reflektierte er nicht.
"Nennt ihr mir auch euren Namen?" er rang sich ein Lächeln ab.
Geheimnisse, die er hüten wollte gab es tatsächlich nur eines, und je länger r sie sah umso unheimlicher wurde sie ihm und umso weniger brauchte er noch Bestätigung. Aber er musste trotz allem sicher gehen ehe er irgendwen erschlug.
Wie er sich dabei fühlte?
Scheiße.
Das war zwar keine ganze präzise Aussage kam aber dem Kern ganz treffend nahe.
Schmerzen, Schwäche, Schwindelgefühl. Er wußte gut genug, dass er dieses Mal noch knapper als sonst dem Tod von der Schippe gesprungen war.
Rippen gebrochen? Ach ja, das musste passiert sein als ihn der Bies an die Wand geschleudert hatte. Hatte er schon fast wieder vergessen.
"...eine präzise Schilderung... stimmt, so heißen die Dinger, Nieren. Vergesse ich ständig." Er überging es mit einem Grinsen.
"Hervorragend würde ich sagen, ich lebe doch noch, liege ganz idyllisch in einem Wald...." und da sagte man Hexer könnten nicht lügen. Vielleicht stimmte es sogar, aber der hier konnte scherzen.
'...umgeben von schönen Frauen...' ließ er dann doch aus. Soo gut ging es ihm dann doch noch nicht.
Die Eichhörnchen.
Sie standen Hexern nicht grundsätzlich feindlich gegenüber, auch wenn die meisten Hexer ursprünglich Menschen gewesen waren, zählten diese sie zumindest meist zu den Anderlingen.
Dass die Schule der Katzen eigentlich auf einen Aen Seidhe zurückging, das wussten nur wenige. Und dass man wohl allen Hexern auch elfische Mutagene verabreicht hatte sah man ihm zumindest nicht an. Aber woher hatten die Hexer wohl ihr langes Leben? Die Nekkermutagene waren es wohl kaum. Das würde die Eichhörnchen aber weniger interessieren, auch wenn sie in ihm einen Anderling sahen, dann aber einen der für die Dh'oine arbeitete, nicht besser als die anderen angepassten Zwerge und Halblinge und Elfen.
Dass er Reynegh kannte... vermutlich auch kein Bonus. Und er suchte in der Menge nach einem anderen bekannten Gesicht mit kurz geschorenem Haar, fand sie aber nicht. Es würde nicht leicht werden. aber wer hatte das je behauptet?
Was er tun wollte wusste er nicht genau, aber erst einmal ohnehin gar nichts. So schnell würde er nicht wieder auf die Beine kommen. Und so lädiert wie sein Unterlaib war würde er nicht einmal die Gesellschaft der vielen hübschen Elfinnen genießen können.
Rhiaenna brachte ihm Wasser und funkelte ihn an als hätte die eben erraten was er dachte.
Gierig trank er. "Kann ich noch mehr haben"
Aber da war noch etwas...
"...ich will nicht in eurer Schuld stehen... Eurer und der eurer Leute. Ich habe nicht viel von Wert und gerade auch kein Geld, aber der Bies, den ich erschlagen habe, der ist was wert. Schickt wen, schlagt ihm den Kopf ab und bringt ihn zum Adjutanten des Vorstandes vom Handelsrat in Nowigrad. Edwin Karolus. Bestellt ihm Grüße von mir und lasst euch nicht unter 900 Kronen drücken, es war ein Bies, kein Tschort... diese 900 Kronen gehören euch, mehr kann ich euch leider nicht geben."
Besser als nichts. Der Bies würde sowieso verfaulen ehe er wieder auf den Beinen war, dann war die Summe ganz verloren. So hatte sie wenigstens noch den Nutzen, seine Schuld zu begleichen. Andere verkauften ihr Leben sehr viel billiger. Wobei, das der Hexe hatte wohl einen ähnlichen Preis, rechnete man mit ein, dass der Mistkerl für das Pferd sicher ein wenig mehr veranschlagt hatte.
Und er blickte sich noch aus einem anderen Grund um.
"Meine Tasche? Ist die noch am Pferd?"
Sindra... es ging ihr gut.
Er war durchaus erleichtert über den Umstand. Weniger aber darüber, wie sie die Hexe anhimmelte, die er erschlagen sollte. Und wie sie ihre Augenfarbe kopierte.
Und ihm kam ein perfider Gedanke, auch wenn er ihn nicht sofort umsetzen konnte, aber das war zumindest die Lösung für ein Problem...
Denn selbst wenn es ihm gelang, die Hexe zu erschlagen, der sie hier so viel Respekt entgegenbrachten, der ganze Wald würd ihn verfolgen und er kaum lebend rauskommen. Es sei denn, sie begleitete ihn hinaus.
Er wußte mittlerweile, dass Sindra nur eine Berührung genügte.
Dass man seiner Mine diesen brillanten Einfall nicht sofort ansah verdankte er nun eher der Durchtriebenheit, die man den Katern nachsah und die auch er bis zu einem gewissen grad sein eigen nannte, und zwar bis genau zu der Grenze an der seine mangende Konzentration wieder alles zunichte machte.
Dafür war da eine Stimme in seinem Kopf, gegen die er sich sofort mit aller Kraft stemmte.
"Ihr kennt also meinen Namen... netter Trick, aber ich mag es nicht, wenn man in meinem Kopf herumwühlt, dass solltet ihr auch gesehen haben."
Irgendwie war es seine größte Sorge, dass sie etwas durcheinander bringen könnte und er fand am Ende nicht mehr was er suchte, war auch so oft schon schwer genug. Er hätte auch darüber nachdenken können, dass sich so wohl anderer Mensch fühlen musste, dem er seinen Willen mit Axii aufzwang, was er nur zu gerne tat, aber soweit reflektierte er nicht.
"Nennt ihr mir auch euren Namen?" er rang sich ein Lächeln ab.
Geheimnisse, die er hüten wollte gab es tatsächlich nur eines, und je länger r sie sah umso unheimlicher wurde sie ihm und umso weniger brauchte er noch Bestätigung. Aber er musste trotz allem sicher gehen ehe er irgendwen erschlug.
Wie er sich dabei fühlte?
Scheiße.
Das war zwar keine ganze präzise Aussage kam aber dem Kern ganz treffend nahe.
Schmerzen, Schwäche, Schwindelgefühl. Er wußte gut genug, dass er dieses Mal noch knapper als sonst dem Tod von der Schippe gesprungen war.
Rippen gebrochen? Ach ja, das musste passiert sein als ihn der Bies an die Wand geschleudert hatte. Hatte er schon fast wieder vergessen.
"...eine präzise Schilderung... stimmt, so heißen die Dinger, Nieren. Vergesse ich ständig." Er überging es mit einem Grinsen.
"Hervorragend würde ich sagen, ich lebe doch noch, liege ganz idyllisch in einem Wald...." und da sagte man Hexer könnten nicht lügen. Vielleicht stimmte es sogar, aber der hier konnte scherzen.
'...umgeben von schönen Frauen...' ließ er dann doch aus. Soo gut ging es ihm dann doch noch nicht.
Die Eichhörnchen.
Sie standen Hexern nicht grundsätzlich feindlich gegenüber, auch wenn die meisten Hexer ursprünglich Menschen gewesen waren, zählten diese sie zumindest meist zu den Anderlingen.
Dass die Schule der Katzen eigentlich auf einen Aen Seidhe zurückging, das wussten nur wenige. Und dass man wohl allen Hexern auch elfische Mutagene verabreicht hatte sah man ihm zumindest nicht an. Aber woher hatten die Hexer wohl ihr langes Leben? Die Nekkermutagene waren es wohl kaum. Das würde die Eichhörnchen aber weniger interessieren, auch wenn sie in ihm einen Anderling sahen, dann aber einen der für die Dh'oine arbeitete, nicht besser als die anderen angepassten Zwerge und Halblinge und Elfen.
Dass er Reynegh kannte... vermutlich auch kein Bonus. Und er suchte in der Menge nach einem anderen bekannten Gesicht mit kurz geschorenem Haar, fand sie aber nicht. Es würde nicht leicht werden. aber wer hatte das je behauptet?
Was er tun wollte wusste er nicht genau, aber erst einmal ohnehin gar nichts. So schnell würde er nicht wieder auf die Beine kommen. Und so lädiert wie sein Unterlaib war würde er nicht einmal die Gesellschaft der vielen hübschen Elfinnen genießen können.
Rhiaenna brachte ihm Wasser und funkelte ihn an als hätte die eben erraten was er dachte.
Gierig trank er. "Kann ich noch mehr haben"
Aber da war noch etwas...
"...ich will nicht in eurer Schuld stehen... Eurer und der eurer Leute. Ich habe nicht viel von Wert und gerade auch kein Geld, aber der Bies, den ich erschlagen habe, der ist was wert. Schickt wen, schlagt ihm den Kopf ab und bringt ihn zum Adjutanten des Vorstandes vom Handelsrat in Nowigrad. Edwin Karolus. Bestellt ihm Grüße von mir und lasst euch nicht unter 900 Kronen drücken, es war ein Bies, kein Tschort... diese 900 Kronen gehören euch, mehr kann ich euch leider nicht geben."
Besser als nichts. Der Bies würde sowieso verfaulen ehe er wieder auf den Beinen war, dann war die Summe ganz verloren. So hatte sie wenigstens noch den Nutzen, seine Schuld zu begleichen. Andere verkauften ihr Leben sehr viel billiger. Wobei, das der Hexe hatte wohl einen ähnlichen Preis, rechnete man mit ein, dass der Mistkerl für das Pferd sicher ein wenig mehr veranschlagt hatte.
Und er blickte sich noch aus einem anderen Grund um.
"Meine Tasche? Ist die noch am Pferd?"
Sindra... es ging ihr gut.
Er war durchaus erleichtert über den Umstand. Weniger aber darüber, wie sie die Hexe anhimmelte, die er erschlagen sollte. Und wie sie ihre Augenfarbe kopierte.
Und ihm kam ein perfider Gedanke, auch wenn er ihn nicht sofort umsetzen konnte, aber das war zumindest die Lösung für ein Problem...
Denn selbst wenn es ihm gelang, die Hexe zu erschlagen, der sie hier so viel Respekt entgegenbrachten, der ganze Wald würd ihn verfolgen und er kaum lebend rauskommen. Es sei denn, sie begleitete ihn hinaus.
Er wußte mittlerweile, dass Sindra nur eine Berührung genügte.
Dass man seiner Mine diesen brillanten Einfall nicht sofort ansah verdankte er nun eher der Durchtriebenheit, die man den Katern nachsah und die auch er bis zu einem gewissen grad sein eigen nannte, und zwar bis genau zu der Grenze an der seine mangende Konzentration wieder alles zunichte machte.
Er wehrte sich, aber so einfach ließ sich die Hexe nicht beeindrucken oder abwehren. Er war schwach, erstaunlich schwach im Geiste für einen Hexer - vielleicht lag es auch an den Nachwehen der Verwundung. Jedenfalls kamen ihr seine Bemühungen, ihre Sinne aus seinem Verstand zu werfen wie kindliche Versuche vor, einen Erwachsenen fortzustoßen. Das, was ihre Lippen umspielte, mochte als Lächeln gedeutet werden, auch wenn es sehr schwach war. In ihren Augen allerdings glomm der Funke des Triumphes unverholen. Sie war mächtig, sie fühlte und sah, dass er das genau wusste und sie genoss das Gefühl der Macht. Es bestärkte sie nur in ihrem Tun. Nie wieder würde sie sich so ohnmächtig fühlen wie in den Händen dieser Ritter vor der brennenden Pavrina, gebunden in jene abscheulichen Fesseln oder wie dort oben am Pfahl inmitten der Flammen ihres eigenen Untergangs. Sie war auferstanden aus der Asche und sie war mächtiger als je zuvor - sie wollte, dass es ein jeder wusste,
"Dies ist Est Tayiar, Reuven, es ist egal, was du magst.", erwiderte sie mit samtigem Akzent und ließ die gleichen Worte auch durch seinen Kopf rieseln, sodass es wie ein merkwürdiges Echo klingen musste. Ein Spiel, eine Demonstration, die sagen wollte: Ich bin noch da und ich gehe erst, wenn es mir beliebt.
"Die Scoia'tael nennen mich Deithvirid.", was er bereits wusste, aber mehr würde sie ihm nicht geben. Etwas ließ sie vorsichtig werden. Sie lauschte weiter in seinem Kopf, doch sie stöberte nicht, hing nur dort im Geflecht seiner Gefühle und Gedanken - vorerst. Er redete einfach zu viel und sich auf beides zu konzentrieren kostete auch sie eine Menge Kraft. Es war auch gar nicht wirklich nötig zu stöbern, denn bei aller Großspurigkeit war er doch ein recht simples Gemüt, wenn man einmal Zugang hatte. Nicht so leicht zu lesen wie der Doppler, aber in seinen Grundzügen fast schon schmerzhaft typisch männlich. Und ein erbärmlicher Lügner, aber vielleicht lag das auch nur an der festen Kralle, die sie in seinem Gehirn verankert hielt und welche verhinderte, dass er sie täuschte. Eine ihrer Brauen zuckte bei seinen Worten allerdings in die Höhe, unwillkürlich. So gut ging es ihm denn also schon? Oder waren derlei Gedanken Reflex?
Noch während er vom Bies redete, schwärmten ihre Sinne wie Tentakel aus und griffen nach nahestehenden Untergebenen, schickten den einen die Tasche holen und an andere erging der stumme Befehl, sich fertig zu machen und nach dem Kadaver zu suchen. Emyja war nicht so selbstgefällig, dass sie eine Summe dieser Höhe ausschlagen würde. Sie brauchten jede Münze für Ausrüstung und Verpflegung, Heilmittel und andere Dinge. Sicher erwarben sie viel aus den Börsen ihrer Opfer, aber leicht verdientes Geld nahm auch die Hexe gern mit. Kurz durch dieses Manöver abgelenkt, entging ihr der entscheidende Gedanke und rettete dem unglücklich gestrandeten Hexer wohl den Hals. Jener würde sich dafür wundern, woher die plötzliche Betriebsamkeit kam und das tatsächlich jemand ohne Aufforderung seine Satteltaschen zu seinem Lager schleppte.
Dafür las Emyja deutlich, dass Sindra wohl wirklich Sorge in diesem Mutanten auslöste. Sorge. In einem Hexer. Wie überaus seltsam, aber sie nahm es als gegeben hin und verflocht ihre Finger warm mit denen des Mädchens. Einmal noch ließ sie Reuven spüren, dass sie noch immer in seinem Kopf war, wie ein unangenehmes Kratzen am hinteren Rand seines Schädels, dann zog sie sich zurück. Sie ging, wurde nicht hinaus geworfen... dazu fehlte ihm die Kraft, das wussten sie nun beide. Sie lächelte, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht. "Man wird dafür Sorge tragen. Ruh dich aus." "Ich sehe mit tausend Augen..." Eine unmissverständliche Warnung, nur für ihn allein, dann wandte sie sich Sindra zu, deren Augen nun die gleiche Farbe hatten wie ihre eigenen. Etwas verblüfft hob sie die Brauen und berührte mit der freien Hand die Wange des Mädchens.
"Komm, ich habe eine paar Fragen." Nun zog Milde in die grünen Augen, ein Ausdruck, den die Hexe nur für Mädchen und junge Frauen reserviert hatte. "Aber blau haben mir deine Augen besser gefallen, Sindra." Sie lächelte und zog den Doppler mit sich, ohne Reuven noch weiter zu beachten. Und Sindra folgte ihr ergeben, ohne einen weiteren Blick zurück, während Rhiaenna einen weiteren Becher mit Wasser an Reuvens Lager brachte.
Emyja führte Sindra in einen halb verfallenen Pavillon, der durch Efeu und wilde Rosen fast schon kitschig romantisch wirkte. Um einen steinernen Tisch verlief eine ebenso steinerne Bank entlang der Wand, auf die die Hexe sich nieder ließ und Sindra bedeutete, sich zu ihr zu setzen. Deutlich sanfter, aber dafür tiefgreifender wand sie sich in die emotionale Welt des Mädchens, schmiegte sich regelrecht hinein, löste den letzten Funken Argwohn gegen sie und weichte die Verbindung zum Hexer mehr und mehr auf. Sie konnte spüren, wie der Doppler sich kampflos ergab. Emyja lohnte es ihr mit Freundlichkeit.
"Ich bin noch nie einem Doppler begegnet...", begann sie durchaus ehrlich und zugleich interessiert. "Kannst du jeden nachahmen? Und die Kleidung dazu?" Emyja war schon immer voller Wissbegier und wissenschaftlicher Neugierde gewesen, aber seit Alain sich zuweilen in ihre Gedanken einmischte, war es fast noch schlimmer geworden. "Was noch? Die Art und Weise? Gedanken?" Welche Möglichkeiten sich mit so einem Wesen in den eigenen Reihen böten! Ein der Sache treuer Doppler, mit dem man nahezu jede Einrichtung der Menschen infiltrieren könnte. "Ich möchte genau wissen, wie das vonstatten geht und dann möchte ich wissen, woher du deine Formen hast. Die, die du schon annehmen kannst - den Hauptmann zum Beispiel."
"Dies ist Est Tayiar, Reuven, es ist egal, was du magst.", erwiderte sie mit samtigem Akzent und ließ die gleichen Worte auch durch seinen Kopf rieseln, sodass es wie ein merkwürdiges Echo klingen musste. Ein Spiel, eine Demonstration, die sagen wollte: Ich bin noch da und ich gehe erst, wenn es mir beliebt.
"Die Scoia'tael nennen mich Deithvirid.", was er bereits wusste, aber mehr würde sie ihm nicht geben. Etwas ließ sie vorsichtig werden. Sie lauschte weiter in seinem Kopf, doch sie stöberte nicht, hing nur dort im Geflecht seiner Gefühle und Gedanken - vorerst. Er redete einfach zu viel und sich auf beides zu konzentrieren kostete auch sie eine Menge Kraft. Es war auch gar nicht wirklich nötig zu stöbern, denn bei aller Großspurigkeit war er doch ein recht simples Gemüt, wenn man einmal Zugang hatte. Nicht so leicht zu lesen wie der Doppler, aber in seinen Grundzügen fast schon schmerzhaft typisch männlich. Und ein erbärmlicher Lügner, aber vielleicht lag das auch nur an der festen Kralle, die sie in seinem Gehirn verankert hielt und welche verhinderte, dass er sie täuschte. Eine ihrer Brauen zuckte bei seinen Worten allerdings in die Höhe, unwillkürlich. So gut ging es ihm denn also schon? Oder waren derlei Gedanken Reflex?
Noch während er vom Bies redete, schwärmten ihre Sinne wie Tentakel aus und griffen nach nahestehenden Untergebenen, schickten den einen die Tasche holen und an andere erging der stumme Befehl, sich fertig zu machen und nach dem Kadaver zu suchen. Emyja war nicht so selbstgefällig, dass sie eine Summe dieser Höhe ausschlagen würde. Sie brauchten jede Münze für Ausrüstung und Verpflegung, Heilmittel und andere Dinge. Sicher erwarben sie viel aus den Börsen ihrer Opfer, aber leicht verdientes Geld nahm auch die Hexe gern mit. Kurz durch dieses Manöver abgelenkt, entging ihr der entscheidende Gedanke und rettete dem unglücklich gestrandeten Hexer wohl den Hals. Jener würde sich dafür wundern, woher die plötzliche Betriebsamkeit kam und das tatsächlich jemand ohne Aufforderung seine Satteltaschen zu seinem Lager schleppte.
Dafür las Emyja deutlich, dass Sindra wohl wirklich Sorge in diesem Mutanten auslöste. Sorge. In einem Hexer. Wie überaus seltsam, aber sie nahm es als gegeben hin und verflocht ihre Finger warm mit denen des Mädchens. Einmal noch ließ sie Reuven spüren, dass sie noch immer in seinem Kopf war, wie ein unangenehmes Kratzen am hinteren Rand seines Schädels, dann zog sie sich zurück. Sie ging, wurde nicht hinaus geworfen... dazu fehlte ihm die Kraft, das wussten sie nun beide. Sie lächelte, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht. "Man wird dafür Sorge tragen. Ruh dich aus." "Ich sehe mit tausend Augen..." Eine unmissverständliche Warnung, nur für ihn allein, dann wandte sie sich Sindra zu, deren Augen nun die gleiche Farbe hatten wie ihre eigenen. Etwas verblüfft hob sie die Brauen und berührte mit der freien Hand die Wange des Mädchens.
"Komm, ich habe eine paar Fragen." Nun zog Milde in die grünen Augen, ein Ausdruck, den die Hexe nur für Mädchen und junge Frauen reserviert hatte. "Aber blau haben mir deine Augen besser gefallen, Sindra." Sie lächelte und zog den Doppler mit sich, ohne Reuven noch weiter zu beachten. Und Sindra folgte ihr ergeben, ohne einen weiteren Blick zurück, während Rhiaenna einen weiteren Becher mit Wasser an Reuvens Lager brachte.
Emyja führte Sindra in einen halb verfallenen Pavillon, der durch Efeu und wilde Rosen fast schon kitschig romantisch wirkte. Um einen steinernen Tisch verlief eine ebenso steinerne Bank entlang der Wand, auf die die Hexe sich nieder ließ und Sindra bedeutete, sich zu ihr zu setzen. Deutlich sanfter, aber dafür tiefgreifender wand sie sich in die emotionale Welt des Mädchens, schmiegte sich regelrecht hinein, löste den letzten Funken Argwohn gegen sie und weichte die Verbindung zum Hexer mehr und mehr auf. Sie konnte spüren, wie der Doppler sich kampflos ergab. Emyja lohnte es ihr mit Freundlichkeit.
"Ich bin noch nie einem Doppler begegnet...", begann sie durchaus ehrlich und zugleich interessiert. "Kannst du jeden nachahmen? Und die Kleidung dazu?" Emyja war schon immer voller Wissbegier und wissenschaftlicher Neugierde gewesen, aber seit Alain sich zuweilen in ihre Gedanken einmischte, war es fast noch schlimmer geworden. "Was noch? Die Art und Weise? Gedanken?" Welche Möglichkeiten sich mit so einem Wesen in den eigenen Reihen böten! Ein der Sache treuer Doppler, mit dem man nahezu jede Einrichtung der Menschen infiltrieren könnte. "Ich möchte genau wissen, wie das vonstatten geht und dann möchte ich wissen, woher du deine Formen hast. Die, die du schon annehmen kannst - den Hauptmann zum Beispiel."
Der Doppler bestaunte den Pavillon mit großen Augen. Großen…blauen Augen.
Der Herren gefiel das blau besser. Die Herrin würde blau bekommen.
Die Herrin würde ALLES bekommen.
Der Doppler packte aus. Ohne irgendwas zurückzuhalten. Ohne die Spur von Misstrauen.
„Ich kann fast jeden nachahmen, der ungefähr so groß und so schwer ist wie ich. Zumindest alle, denen ich bisher begegnet bin.“, plauderte sie offen und ehrlich.
„So was wie ne Riesenspinne hab ich noch nicht versucht. Wäre vielleicht mal witzig. Oder ein Monster. Aber das mit den Erinnerungen, das kann böse nach hinten los gehen.“
Endlich setzte der Doppler sich und zog die Beine unter den Körper. So sah sie noch jünger aus. Fast wie ein Kind. Und ebenso arglos erzählte sich auch.
„Mit dem Körper kopiere ich auch die letzten Gedanken und den Verstand. Leider nicht alle Erinnerungen. Zumindest nicht oft. Das war beim Hauptmann schlimm. Der war so schlau und so stark hier…“ Sie tippte sich an die Schläfe. „…dass für mich kaum noch Platz im eigenen Kopf war. Bin schon froh, dass wir es bis hierher geschafft haben. Ich hab auch mal einen Vampir kopiert. Die Macht ist mir ordentlich zu Kopf gestiegen. War nicht so witzig.“, erklärte Sindra ungeniert.
„Der Hauptmann ist der Chef der Stadtwache. Hohes Tier. Viel zu sagen. Und soooo schlau.“
Sie seufzte. „Und stur. Und stark. Den mag ich nicht nochmal kopieren. Dann doch lieber nochmal den Vampir. Soll ich jemanden für dich kopieren?“
Der Doppler lächelte, strahlte die Hexe regelrecht an. Sie hatte sie so sehr um den Finger gewickelt, dass sie alles von ihr bekommen würde, wenn sie nur danach verlangte.
Der Herren gefiel das blau besser. Die Herrin würde blau bekommen.
Die Herrin würde ALLES bekommen.
Der Doppler packte aus. Ohne irgendwas zurückzuhalten. Ohne die Spur von Misstrauen.
„Ich kann fast jeden nachahmen, der ungefähr so groß und so schwer ist wie ich. Zumindest alle, denen ich bisher begegnet bin.“, plauderte sie offen und ehrlich.
„So was wie ne Riesenspinne hab ich noch nicht versucht. Wäre vielleicht mal witzig. Oder ein Monster. Aber das mit den Erinnerungen, das kann böse nach hinten los gehen.“
Endlich setzte der Doppler sich und zog die Beine unter den Körper. So sah sie noch jünger aus. Fast wie ein Kind. Und ebenso arglos erzählte sich auch.
„Mit dem Körper kopiere ich auch die letzten Gedanken und den Verstand. Leider nicht alle Erinnerungen. Zumindest nicht oft. Das war beim Hauptmann schlimm. Der war so schlau und so stark hier…“ Sie tippte sich an die Schläfe. „…dass für mich kaum noch Platz im eigenen Kopf war. Bin schon froh, dass wir es bis hierher geschafft haben. Ich hab auch mal einen Vampir kopiert. Die Macht ist mir ordentlich zu Kopf gestiegen. War nicht so witzig.“, erklärte Sindra ungeniert.
„Der Hauptmann ist der Chef der Stadtwache. Hohes Tier. Viel zu sagen. Und soooo schlau.“
Sie seufzte. „Und stur. Und stark. Den mag ich nicht nochmal kopieren. Dann doch lieber nochmal den Vampir. Soll ich jemanden für dich kopieren?“
Der Doppler lächelte, strahlte die Hexe regelrecht an. Sie hatte sie so sehr um den Finger gewickelt, dass sie alles von ihr bekommen würde, wenn sie nur danach verlangte.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Viel mehr als genervt mit den Augen zu rollen blieb Reuven nicht, er war an das Krankenlager gefesselt - natürlich nur sinngemäß, nicht wörtlich, aber es lief auf's gleiche hinaus. Er konnte sich so gut wie gar nicht bewegen und die Schmerzen hatten ihn geschwächt und mürbe gemacht. Er hatte dieser Hexe und ihren magischen Übergriffen schlichtweg nichts entgegen zu setzen.
Und es war ihr egal, was er dachte und wollte... sie versuchte nicht einmal seine Sympathie zu gewinnen oder ihn auf ihre Seite zu ziehen. Sie hätte ihn fragen können, wer er war... statt dessen griff sie einfach nach seinem Verstand, als wäre sie es gewohnt, dass man ihr feindlich gegenüber trat und sie sich mit Gewalt nehmen musste was man ihr nciht freiwillig gab. Das war das Benehmen eines Banditen und Räubers.
Dabei hätte er ihr ja sogar gesagt dass er einen Auftrag für ihren Kopf hatte, vielleicht hätte er ihr sogar wirklich geholfen zu entkommen, hätte er auch nur ansatzweise den Eindruck gewonnen, dass sie für etwa gerechtes kämpfte, dass sie nur flog und überleben wollte... er hatte es dem Ritter der Flammenrose versprochen und er hätte es auch eingehalten.
Doch so sah die Sache nun einmal aus. Sie drang ohne mit der Wimper zu zucken in seinen Verstand ein und setzte sich über seinen noch für seine Verhältnisse höflichen Hinweis derart verächtlich hinweg...
Dass es sich um die richtige handeln musste, daran hegte er nun kaum noch Zweifel, auch wenn er für seinen Auftraggeber persönlich nur wenig Sympathie übrig hatte, die Beweggründe mochten wohl gerecht sein. Diese Hexe war gefährlich und er hatte gut daran getan einen Auftrag für sie auszuschreiben.
Deithvirid also...
Gut, er wußte ohnehin wer sie war.
So viele mächtige Hexen gab es nicht um hier groß an eine dumme Verwechslung glauben zu wollen. Ihr Kopf würde rollen, so oder so. Nur musste er dazu erst einmal selbst heil entkommen.
Und sie ging nicht einmal jetzt aus seinem Kopf.
Wollte ihn zur Ruhe zwingen... machte ihm klar, dass sie ihn beobachtete... aus tausend Augen.
Verdammt, gerade würde er lieber noch einmal mit dem Hym bei einem Bier verhandeln als hier zu sein...
Und dann verließ sie ihn doch, im Geist und auch körperlich zusammen mit Sindra.
Dass sie per Befehl ihrer Gedanken ihr Leute kommandierte konnte er nicht erkennen, geändert hätte es aber wohl auch wenig. Dass wie auf ein unsichtbares Kommando Aktivität aufkam, das jedoch sah er. Aber was wusste er schon über die Eichhörnchen... Hatte er einen Pfiff überhört, etwas dass er den Hintergrundgeräuschen des Waldes zugeordnet hatte weil er nicht darauf geachtet hatte? So war es wohl...
Und sie hatte den Doppler um den Finger gewickelt... das arme naive Geschöpf... das er zu gegebenermaßen ja auch ausnützte, irgendwie, aber auch zu ihrer gegenseitigem Spaß... was tat er schon? Es hatte ihr immer gefallen... Und was hatte diese Hexe nun vor? Sicher ganz andere Dinge...
Und dass sie nun dieser Hexe folgte wie ein kleines Schoßhündchen fühlte sich überraschend schmerzhaft an.
Ob es daran lag, dass man sich auch als Hexer durchaus daran gewöhnen konnte vergöttert zu werden, gerade dann wenn man in seiner Zunft immer damit haderte, dass ein anderer den Ruhm erntete für Aufträge, die nicht gefährlicher oder komplizierter waren, nur weil er irgendwie mehr Glück hatte oder einen Barden der über ihn sang... während man selbst... Während er langsam den Eindruck gewann, irgendwer anders hielt die Fäden seines Lebens in der Hand und stellte sich dabei furchtbar dämlich an.
Und dann dauerte es nciht lange und die Elfen brachten ihm Wasser, und rissen ihn aus den Gedanken, die er nun zum Glück doch wieder für sich alleine hatte. Es war wieder diese Frau, sie schien die Leitung über das Krankenlager zu haben... Aber ihrem Blick las er deutlich ab, was sie von ihm hielt, sie brauchte er erst gar nicht zu dieser Rothaarigen Bestie befragen.
Trotzdem trank er dankbar, verlangte noch mehr.
Seine Tasche brachte man ihm auch, er nahm sie an sich, kurz zuckte der junge Elf nervös zusammen als er nach dem Schwert griff und war schon dabei, seinen Dolch zu ziehen, dabei hatte der Hexer die Tasche nur schlecht zu greifen bekommen, er hob sofort beruhigend die Hand, nein, er hatte nicht vor eine Waffe zu ziehen. hier war man aber ganz schön nervös...
Er suchte statt dessen in dem Papierfach, zog den Auftrag heraus und richte ihn dem jungen Elfen.
"Hier, das braucht ihr vielleicht um an die Belohnung zu kommen..."
Der Junge Elf griff schnell nach dem Pergament sah es nur kurz an, als wüsste er längst worum es ging.
Irgendwie hatte die Hexe es geschafft, sie alle zu informieren... Auch wenn Hexer nicht als besonders feinfühlig galten, so war das vielmehr die Schwäche, auf die Beobachtungen adäquat zu reagieren. Er war bei weitem nicht blind für die Stimmung im Lager und für die unterschwellige Anspannung, Furcht und Bedrohung. Sie war fast greifbar. Doch es wahrnehmen und gegenüber einem anderen tröstende Worte zu finden waren zwei vollkommen andere Ding für ihn.
Ehe der junge Mann ihm die Tasche wegnehmen konnte suchte er weiter darin, doch der Elf machte keine Anstalten. Man schätzte die Gefahr, die durch einen bewaffneten Hexer hier ausging wohl nicht besonders hoch ein. Zurecht gerade im Moment... aber auch das wirkte sich nicht besser auf seine Stimmung aus.
Die Tasche blieb bei ihm, er würde seine Schwerter nicht wieder aus der Hand geben...
Er sah dem Elfen noch nach, wie er behände zwischen den Bäumen und Steinen verschwand.
Dann erst wühlte er darin und er auch noch einen Flakon mit Schwalbe, und der war nicht beschädigt. Er war durchaus erleichtert.
dann kippte er die Schwalbe runter, den ganzen Flakon. Er konnte alles brauchen was er bekommen konnte, leckte sogar noch den letzten Tropfen aus dem gläsernen Hals...
Er ließ sich zurück auf das Lager sinken, beobachtete noch eine Weile die Zweige der Bäume über ihm, die Schatten in den Ruinen...
Und es war ihr egal, was er dachte und wollte... sie versuchte nicht einmal seine Sympathie zu gewinnen oder ihn auf ihre Seite zu ziehen. Sie hätte ihn fragen können, wer er war... statt dessen griff sie einfach nach seinem Verstand, als wäre sie es gewohnt, dass man ihr feindlich gegenüber trat und sie sich mit Gewalt nehmen musste was man ihr nciht freiwillig gab. Das war das Benehmen eines Banditen und Räubers.
Dabei hätte er ihr ja sogar gesagt dass er einen Auftrag für ihren Kopf hatte, vielleicht hätte er ihr sogar wirklich geholfen zu entkommen, hätte er auch nur ansatzweise den Eindruck gewonnen, dass sie für etwa gerechtes kämpfte, dass sie nur flog und überleben wollte... er hatte es dem Ritter der Flammenrose versprochen und er hätte es auch eingehalten.
Doch so sah die Sache nun einmal aus. Sie drang ohne mit der Wimper zu zucken in seinen Verstand ein und setzte sich über seinen noch für seine Verhältnisse höflichen Hinweis derart verächtlich hinweg...
Dass es sich um die richtige handeln musste, daran hegte er nun kaum noch Zweifel, auch wenn er für seinen Auftraggeber persönlich nur wenig Sympathie übrig hatte, die Beweggründe mochten wohl gerecht sein. Diese Hexe war gefährlich und er hatte gut daran getan einen Auftrag für sie auszuschreiben.
Deithvirid also...
Gut, er wußte ohnehin wer sie war.
So viele mächtige Hexen gab es nicht um hier groß an eine dumme Verwechslung glauben zu wollen. Ihr Kopf würde rollen, so oder so. Nur musste er dazu erst einmal selbst heil entkommen.
Und sie ging nicht einmal jetzt aus seinem Kopf.
Wollte ihn zur Ruhe zwingen... machte ihm klar, dass sie ihn beobachtete... aus tausend Augen.
Verdammt, gerade würde er lieber noch einmal mit dem Hym bei einem Bier verhandeln als hier zu sein...
Und dann verließ sie ihn doch, im Geist und auch körperlich zusammen mit Sindra.
Dass sie per Befehl ihrer Gedanken ihr Leute kommandierte konnte er nicht erkennen, geändert hätte es aber wohl auch wenig. Dass wie auf ein unsichtbares Kommando Aktivität aufkam, das jedoch sah er. Aber was wusste er schon über die Eichhörnchen... Hatte er einen Pfiff überhört, etwas dass er den Hintergrundgeräuschen des Waldes zugeordnet hatte weil er nicht darauf geachtet hatte? So war es wohl...
Und sie hatte den Doppler um den Finger gewickelt... das arme naive Geschöpf... das er zu gegebenermaßen ja auch ausnützte, irgendwie, aber auch zu ihrer gegenseitigem Spaß... was tat er schon? Es hatte ihr immer gefallen... Und was hatte diese Hexe nun vor? Sicher ganz andere Dinge...
Und dass sie nun dieser Hexe folgte wie ein kleines Schoßhündchen fühlte sich überraschend schmerzhaft an.
Ob es daran lag, dass man sich auch als Hexer durchaus daran gewöhnen konnte vergöttert zu werden, gerade dann wenn man in seiner Zunft immer damit haderte, dass ein anderer den Ruhm erntete für Aufträge, die nicht gefährlicher oder komplizierter waren, nur weil er irgendwie mehr Glück hatte oder einen Barden der über ihn sang... während man selbst... Während er langsam den Eindruck gewann, irgendwer anders hielt die Fäden seines Lebens in der Hand und stellte sich dabei furchtbar dämlich an.
Und dann dauerte es nciht lange und die Elfen brachten ihm Wasser, und rissen ihn aus den Gedanken, die er nun zum Glück doch wieder für sich alleine hatte. Es war wieder diese Frau, sie schien die Leitung über das Krankenlager zu haben... Aber ihrem Blick las er deutlich ab, was sie von ihm hielt, sie brauchte er erst gar nicht zu dieser Rothaarigen Bestie befragen.
Trotzdem trank er dankbar, verlangte noch mehr.
Seine Tasche brachte man ihm auch, er nahm sie an sich, kurz zuckte der junge Elf nervös zusammen als er nach dem Schwert griff und war schon dabei, seinen Dolch zu ziehen, dabei hatte der Hexer die Tasche nur schlecht zu greifen bekommen, er hob sofort beruhigend die Hand, nein, er hatte nicht vor eine Waffe zu ziehen. hier war man aber ganz schön nervös...
Er suchte statt dessen in dem Papierfach, zog den Auftrag heraus und richte ihn dem jungen Elfen.
"Hier, das braucht ihr vielleicht um an die Belohnung zu kommen..."
Der Junge Elf griff schnell nach dem Pergament sah es nur kurz an, als wüsste er längst worum es ging.
Irgendwie hatte die Hexe es geschafft, sie alle zu informieren... Auch wenn Hexer nicht als besonders feinfühlig galten, so war das vielmehr die Schwäche, auf die Beobachtungen adäquat zu reagieren. Er war bei weitem nicht blind für die Stimmung im Lager und für die unterschwellige Anspannung, Furcht und Bedrohung. Sie war fast greifbar. Doch es wahrnehmen und gegenüber einem anderen tröstende Worte zu finden waren zwei vollkommen andere Ding für ihn.
Ehe der junge Mann ihm die Tasche wegnehmen konnte suchte er weiter darin, doch der Elf machte keine Anstalten. Man schätzte die Gefahr, die durch einen bewaffneten Hexer hier ausging wohl nicht besonders hoch ein. Zurecht gerade im Moment... aber auch das wirkte sich nicht besser auf seine Stimmung aus.
Die Tasche blieb bei ihm, er würde seine Schwerter nicht wieder aus der Hand geben...
Er sah dem Elfen noch nach, wie er behände zwischen den Bäumen und Steinen verschwand.
Dann erst wühlte er darin und er auch noch einen Flakon mit Schwalbe, und der war nicht beschädigt. Er war durchaus erleichtert.
dann kippte er die Schwalbe runter, den ganzen Flakon. Er konnte alles brauchen was er bekommen konnte, leckte sogar noch den letzten Tropfen aus dem gläsernen Hals...
Er ließ sich zurück auf das Lager sinken, beobachtete noch eine Weile die Zweige der Bäume über ihm, die Schatten in den Ruinen...
Emyja hatte die Hände im Schoß gefaltet und betrachtete das Mädchen vor sich, während dieses ausführlich auf ihre Fragen antwortete. Wie jung sie war, zumindest im Geiste oder lag das an der Form, die sie gewählt hatte? Wonach wählte sie? Das die jetzige Gestalt wohl eine war, die dem Hexer besonders gefiel, dazu musste Emyja keine Gedanken lesen können, aber die anderen, von denen sie sprach? Vajdan, der körperlichen Überlegenheit wegen? Sie nickte verstehend, als Sindra den Verstand des Mannes beschrieb, dessen Form sie so treffend angenommen hatte. Ja, das war dann wohl kein Zweifel wirklich Vajdan und nicht nur eine erschütternde Ähnlichkeit. Aber wie war er hierher gelangt und wieso fühlte sie nicht, dass er hier war? Das Band, das der Fluch geknüpft hatte, schlief schon seit Jahren und selbst jetzt, wissend, konnte sie nicht daran rütteln, um es zu prüfen. Als sei es nie da gewesen. Zwar hatte sie am Rand ihres Bewusstseins das Gefühl, Reste davon zu ertasten, doch sie glitten ihr durch die Finger wie feiner Sand. Diese Welt, dieses Chaos, das sie hier Magie nannten, war zu anders und ließ die alten Strukturen nicht zu.
Emyja blinzelte einmal und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sindra. "Der Hauptmann der Stadtwache sagst du? Welcher Stadt?" Sie hätte nicht gedacht, dass es so leicht war, ihn zu ausfindig zu machen, nun da er hier war. Doch alles zu seiner Zeit - sie musste wohl überlegt handeln. Wäre der echte Vajdan hier gewesen, hätte ihr emotionaler Ausbruch sofort wieder alle Chancen zunichte gemacht, die sich mit seinem Auftauchen und der Position, die er inne hatte, ergeben könnten. Sie musste das nächste Mal einen kühlen Kopf bewahren. Am Ende konnte sie dem Hexer nur dankbar sein, dass er ihr Sindra vor die Füße gespült hatte und diese sie mit der gewählten Form vorgewarnt hatte. So hatte sie Gelegenheit, sich zu sammeln, ihre Wut irgendwo zu verstauen, wo sie keinen Schaden anrichtete und dann gezielt vorzugehen.
Als das Mädchen sie fragte, ob sie jemanden für sie kopieren sollte, zog ein Schatten über die grünen Augen. Ein tief verwurzelter Wunsch, den jedoch auch der Doppler nicht erfüllen konnte, denn soweit Emyja verstanden hatte, musste sie demjenigen begegnet sein. Einem Wunschtraum konnte man nicht begegnen - Emyja wusste ja selbst nicht, wie sie ausgesehen hätte. Das was das Schicksal so grausam früh aus ihr heraus gerissen hatte, war kein Mensch und kein Dämon gewesen. Nichts mit Form oder Gestalt, nichts Lebendiges. Und selbst wenn - was wäre sie Wert, diese Hülle ohne Erinnerungen, Gedanken und Wirklichkeitn? Ihr Blick fiel einen Herzschlag lang auf ihre schlanken, blassen Hände, doch schnell hob er sich wieder und sie zwang sich zu einem Lächeln. Es erschien, doch es trug keine Wärme. Leicht schüttelte die Hexe den Kopf. "Im Moment nicht. Ich würde dir aber raten - wenn du kannst - deine Kleidung jener der Elfen hier anzupassen. Du fällst auf wie ein bunter Hund. Doch das ist nur ein Rat. Dagegen... versprich mir eines: Kopiere niemals mich." Es lag keine Drohung in ihrer Stimme, eher eine Warnung. Wenn ihr Vajdán schon zu eng gewesen war, würde sie in Emyjas von Seelenstimmen durchzogenen Verstand wohl vollends vergehen. Ohne Übung konnte das böse Folgen für das Wesen haben und noch musste die Hexe überlegen, ob sie es für ihre Zwecke gebrauchen konnte. Bis dahin wäre Sindra sicher wie in Mutters Schoß.
Doch der Gedanke zog eine andere Frage an: "Kopierst du auch Talente? Kannst du Magie wirken, wenn du einen Magier kopierst?" Zwar glaubte sie die Antwort aus Lyudmilas Gesicht zu kennen, doch sie wollte es lieber bestätigen. Die Vorausschau des Mädchens war nicht immer zuverlässig und bot oft genug viel zu viel Raum für Interpretationen.
Während sie redeten, festigte Emyja das Band des Vertrauens zwischen sich und dem Doppler, wie man eine Brücke festigte. Erst war da das dünne Seil gewesen, an dem entlang sei ein stärkeres zog, dann ein Zweites und Drittes, bis sie die Seile schließlich zu einem stabilen Netz verweben könnte, dass man belasten konnte und das zu trennen es mehr als nur ein Messer brauchte. Solche Netze verbanden Emyja mit allen Schlüsselstellen in den Kommandos, die sich um Est Tayiar zu sammeln begannen - ein Talent ihres ersten Opfers, gepaart mit ihrer ureigenen Kraft. Außerhalb dieses Ortes musste sie sich auf wenige Verbindungen beschränken, doch hier, wo die Quelle des Chaos so ungefiltert sprudelte, konnte sie mit vollen Händen daraus schöpfen. Sie war eins mit dem Wald, der Magie und den Wesen, war gleichzeitig an allen Orten und fühlte sich sogar mit den Elfen davon reiten, die den Bies suchten. Bis diese aus ihrer Reichweite fielen, weit jenseits der Grenzen der alten Ruine. Und wenn sie sich konzentrierte, spürte sie auch den Hexer, wie einen Fremdkörper in diesem Gefüge. Er hatte sich vor ihr verkapselt und war so ganz anders gestrickt wie die Elfen oder Menschen. Oder besser, er war ein bisschen wie beide und dann noch einmal anders, fast animalisch. Eine von Zauberern geschaffene Bestie in Menschengestalt, doch durchwoben von den Wesen, die auf dieser Welt existierten und damit viel fester Teil von ihr, als jeder Mensch oder Elf es je sein könnte.
Verlockend.
Verstörend.
Emyja blinzelte einmal und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sindra. "Der Hauptmann der Stadtwache sagst du? Welcher Stadt?" Sie hätte nicht gedacht, dass es so leicht war, ihn zu ausfindig zu machen, nun da er hier war. Doch alles zu seiner Zeit - sie musste wohl überlegt handeln. Wäre der echte Vajdan hier gewesen, hätte ihr emotionaler Ausbruch sofort wieder alle Chancen zunichte gemacht, die sich mit seinem Auftauchen und der Position, die er inne hatte, ergeben könnten. Sie musste das nächste Mal einen kühlen Kopf bewahren. Am Ende konnte sie dem Hexer nur dankbar sein, dass er ihr Sindra vor die Füße gespült hatte und diese sie mit der gewählten Form vorgewarnt hatte. So hatte sie Gelegenheit, sich zu sammeln, ihre Wut irgendwo zu verstauen, wo sie keinen Schaden anrichtete und dann gezielt vorzugehen.
Als das Mädchen sie fragte, ob sie jemanden für sie kopieren sollte, zog ein Schatten über die grünen Augen. Ein tief verwurzelter Wunsch, den jedoch auch der Doppler nicht erfüllen konnte, denn soweit Emyja verstanden hatte, musste sie demjenigen begegnet sein. Einem Wunschtraum konnte man nicht begegnen - Emyja wusste ja selbst nicht, wie sie ausgesehen hätte. Das was das Schicksal so grausam früh aus ihr heraus gerissen hatte, war kein Mensch und kein Dämon gewesen. Nichts mit Form oder Gestalt, nichts Lebendiges. Und selbst wenn - was wäre sie Wert, diese Hülle ohne Erinnerungen, Gedanken und Wirklichkeitn? Ihr Blick fiel einen Herzschlag lang auf ihre schlanken, blassen Hände, doch schnell hob er sich wieder und sie zwang sich zu einem Lächeln. Es erschien, doch es trug keine Wärme. Leicht schüttelte die Hexe den Kopf. "Im Moment nicht. Ich würde dir aber raten - wenn du kannst - deine Kleidung jener der Elfen hier anzupassen. Du fällst auf wie ein bunter Hund. Doch das ist nur ein Rat. Dagegen... versprich mir eines: Kopiere niemals mich." Es lag keine Drohung in ihrer Stimme, eher eine Warnung. Wenn ihr Vajdán schon zu eng gewesen war, würde sie in Emyjas von Seelenstimmen durchzogenen Verstand wohl vollends vergehen. Ohne Übung konnte das böse Folgen für das Wesen haben und noch musste die Hexe überlegen, ob sie es für ihre Zwecke gebrauchen konnte. Bis dahin wäre Sindra sicher wie in Mutters Schoß.
Doch der Gedanke zog eine andere Frage an: "Kopierst du auch Talente? Kannst du Magie wirken, wenn du einen Magier kopierst?" Zwar glaubte sie die Antwort aus Lyudmilas Gesicht zu kennen, doch sie wollte es lieber bestätigen. Die Vorausschau des Mädchens war nicht immer zuverlässig und bot oft genug viel zu viel Raum für Interpretationen.
Während sie redeten, festigte Emyja das Band des Vertrauens zwischen sich und dem Doppler, wie man eine Brücke festigte. Erst war da das dünne Seil gewesen, an dem entlang sei ein stärkeres zog, dann ein Zweites und Drittes, bis sie die Seile schließlich zu einem stabilen Netz verweben könnte, dass man belasten konnte und das zu trennen es mehr als nur ein Messer brauchte. Solche Netze verbanden Emyja mit allen Schlüsselstellen in den Kommandos, die sich um Est Tayiar zu sammeln begannen - ein Talent ihres ersten Opfers, gepaart mit ihrer ureigenen Kraft. Außerhalb dieses Ortes musste sie sich auf wenige Verbindungen beschränken, doch hier, wo die Quelle des Chaos so ungefiltert sprudelte, konnte sie mit vollen Händen daraus schöpfen. Sie war eins mit dem Wald, der Magie und den Wesen, war gleichzeitig an allen Orten und fühlte sich sogar mit den Elfen davon reiten, die den Bies suchten. Bis diese aus ihrer Reichweite fielen, weit jenseits der Grenzen der alten Ruine. Und wenn sie sich konzentrierte, spürte sie auch den Hexer, wie einen Fremdkörper in diesem Gefüge. Er hatte sich vor ihr verkapselt und war so ganz anders gestrickt wie die Elfen oder Menschen. Oder besser, er war ein bisschen wie beide und dann noch einmal anders, fast animalisch. Eine von Zauberern geschaffene Bestie in Menschengestalt, doch durchwoben von den Wesen, die auf dieser Welt existierten und damit viel fester Teil von ihr, als jeder Mensch oder Elf es je sein könnte.
Verlockend.
Verstörend.
„Oxenfurt.“, platze es auf Emyjas Frage nach dem Aufenthaltsort des Hauptmannes regelrecht aus Sindra heraus. Sie hatte dem Übergriff der Hexe nichts entgegenzusetzen, war sich nicht einmal klar darüber, was mit ihr geschah.
Sie folgte der Hexe wie ein eifrig mit dem Schwanz wedelnder Welpe. Nur ganz, ganz tief, noch weit unterhalb des Unterbewusstseins, braute sich etwas zusammen. Vielleicht ein Echo der kopierten Empfindungen, vielleicht ein Teil absorbierter Verstand. Aber da war etwas. Der Wunsch nach Reuvens Gegenwart. Der Drang zur Flucht. Ob dieser Instinkt irgendwann an die Oberfläche kommen würde? Im Moment sah es nicht so aus.
Stattdessen betrachtete Sindra in den Momenten, in dem sie nicht an den Zügen Emyjas klebte ihre Umgebung wie ein Kind die Auslagen im Süßigkeitenladen.
Es war alles so schön hier…
Emyjas Worte rissen sie aus ihrer verträumten Abwesenheit.
„Hund kann ich auch. Nur keinen bunten.“, erklärte Sindra eifrig, die das Sprichwort nicht ganz verstanden hatte. Wie einiges andere auch nicht.
Sie sollte Kleidung kopieren. NUR Kleidung.
Nicht ihre einfachste Übung. Eine ganze Person zu kopieren war einfacher. Doch sie gab sich Mühe.
Eine der Elfen trug etwas, was ihr besonders gefiel. Ein Ensemble aus grün gefärbtem und naturfarbenem hellem Leder. Ein ledernes, enganliegendes Hemd, halblange Hosen, Stiefel die übers Knie gingen, eine Art Röckchen und einen witzigen Hut mit einem Schwanz daran.
Als Emyja die Kleine das nächste Mal ansah, strahlte sie der Doppler in Form eines Eichhörnchens an und spielte kurz an dem Stück totem Tier an ihrer Mütze herum.
Die Kleine streckte sich und erwartete der Körpersprache nach Lob. Ein wirklich simpel gestricktes Wesen.
„Ich würde euch nie ohne Erlaubnis kopieren, Herrin!“, entrüstete sie sich und zog ein Schnütchen.
„Magie kann ich nicht. Auch nicht kopierte. Aber ich kann schnell sein. Der Vampir war schnell. Dann was ich auch schnell. Und stark. Aber Magie … nicht. Tschuldigung.“
Und…ungefragt und ohne Aufforderung fügte die Kleine unvermittelt hinzu.
„Ich hab Hunger.“
Sie folgte der Hexe wie ein eifrig mit dem Schwanz wedelnder Welpe. Nur ganz, ganz tief, noch weit unterhalb des Unterbewusstseins, braute sich etwas zusammen. Vielleicht ein Echo der kopierten Empfindungen, vielleicht ein Teil absorbierter Verstand. Aber da war etwas. Der Wunsch nach Reuvens Gegenwart. Der Drang zur Flucht. Ob dieser Instinkt irgendwann an die Oberfläche kommen würde? Im Moment sah es nicht so aus.
Stattdessen betrachtete Sindra in den Momenten, in dem sie nicht an den Zügen Emyjas klebte ihre Umgebung wie ein Kind die Auslagen im Süßigkeitenladen.
Es war alles so schön hier…
Emyjas Worte rissen sie aus ihrer verträumten Abwesenheit.
„Hund kann ich auch. Nur keinen bunten.“, erklärte Sindra eifrig, die das Sprichwort nicht ganz verstanden hatte. Wie einiges andere auch nicht.
Sie sollte Kleidung kopieren. NUR Kleidung.
Nicht ihre einfachste Übung. Eine ganze Person zu kopieren war einfacher. Doch sie gab sich Mühe.
Eine der Elfen trug etwas, was ihr besonders gefiel. Ein Ensemble aus grün gefärbtem und naturfarbenem hellem Leder. Ein ledernes, enganliegendes Hemd, halblange Hosen, Stiefel die übers Knie gingen, eine Art Röckchen und einen witzigen Hut mit einem Schwanz daran.
Als Emyja die Kleine das nächste Mal ansah, strahlte sie der Doppler in Form eines Eichhörnchens an und spielte kurz an dem Stück totem Tier an ihrer Mütze herum.
Die Kleine streckte sich und erwartete der Körpersprache nach Lob. Ein wirklich simpel gestricktes Wesen.
„Ich würde euch nie ohne Erlaubnis kopieren, Herrin!“, entrüstete sie sich und zog ein Schnütchen.
„Magie kann ich nicht. Auch nicht kopierte. Aber ich kann schnell sein. Der Vampir war schnell. Dann was ich auch schnell. Und stark. Aber Magie … nicht. Tschuldigung.“
Und…ungefragt und ohne Aufforderung fügte die Kleine unvermittelt hinzu.
„Ich hab Hunger.“
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Zunächst waren es wirre Träume... er war in einem Dorf... irgendwo, er hätte nicht sagen können wo genau, Kaedwen? Aedirn? Nicht in der Nähe jedenfalls... In dem Dorf hatten sich Flüchtlinge eines Drachenangriffes niedergelassen, aber es war älter und barg ein furchtbares Geheimnis... nur welches wusste er nicht, man erzählte sich etwas von Titanen.. Dass es eines gab wußte er wohl auch nur weil dies ein Traum war. Sein Traum. Er sollte den Drachen jagen... und immer wenn er Drache hörte musste er umdenken.... sie meinten sicher einen Wyvern... sie wussten es nur nicht besser. Und einen Zyklopen sollte er ebenfalls jagen... und dann noch einen Grall und einen Phönix und noch irgendetwas, Aufträge über Aufträge, er wusste gar nicht welchen er zuerst abarbeiten sollte. Und dann war da noch ein Hym... der hatte einen kleinen Jungen befallen... nein, seine Mutter... oder vermischte er hier etwas? Er konnte das eindeutig sage, trotzdem zweifelte man sein Urteil an. ...und er hatte auch sein Augenlicht noch nicht zur Gänze wieder zurück. Dafür musste er sich prostituieren um es wieder zurückzuerhalten, einem Magier gegenüber...
Als er diesen allerdings aufsuchte war es die Hexe. Sie führte Blutrituale durch, und dann war sie es, die vom Hym besessen war. Lüstern kam sie auf ihn zu...
Umso besser dachte er sich und nahm an, nun kam es zum vergnüglichen Teil des Traumes - dessen er sich so halb bewusst war.
Er legte seine Schwerter ab, ließ sich von ihr auf ein Deckenlager schupsen, dass jemand in einer Grotte ausgebreitet hatte, diese war hinter einem Wasserfall verborgen. Nur wie waren sie jetzt da schon wieder hingekommen? Ach ja, ein Traum... Sie begann sein Hemd abzustreifen und er machte bereitwillig mit, dann war die Hose dran... Auch ihr zog er das Kleid aus, sie trug nicht einmal Unterwäsche, was die Pracht, die sich zeigte als er seine Hose abstreifte nur umso schneller wachsen ließ. Und als sie dann wieder zu ihm hoch kam und er schon hoffte, sie würde unterwegs, wo ihr Mund ohnehin schon mal dort war...
Griff sie in ihr eigenes Fleisch und Zog sie sich selbst die Haut ab blutig und in Fetzen die roten Haare und auch die grünen Augen nur um darunter als grässliches Sumpfweib zu erscheinen, mit noch grässlicheren Zähnen.
"...jungerr frischerr hexerr... sehrr appetitlich!" hörte er sie noch gurren ehe sie in sein Gemächt biss und ein großes Stück blutig herausfraß, den Beckenknochen dabei durchbiss dass das Blut nur so spritzte statt etwas anderem. Und dies war auch der Moment, in dem er schweißgebadet erwachte...
...als er die Augen aufschlug war etwas Zeit vergangen, er konnte aus seiner Position den Sonnenstand recht gut verfolgen. Allerdings nicht viel, eine Stunde? Zwei? Die Schwalbe hatte ihn in einen tiefen Schaf gerissen, zu tief, das war er nicht gewöhnt, erst recht nicht die Träume. Normalerweise träumte er nicht und normalerweise schlief er auch nicht tief, er meditierte oder döste... Aber das...
Die Schwalbe hatte ihm aber auch Kraft zurückgegeben. Wenn auch nur leihweise. Noch einmal spielte er alles im Kopf durch... Wenn er handeln wollte dann schnell. Je mehr Zeit er verlor, umso schwieriger wurde es. Sie spukte in seinem Kopf herum, noch hielt sie ihn für zu schwer verletzt. Er durfte nicht zögern. Wenn nicht jetzt dann nie.
Die Gedanken schob er weit nach hinten, verdeckte sie mit dem dringenden Wunsch zu pissen, und wahlweise etwas anderes mit den gleichen Gerätschaften anzustellen. Wobei ihm gerade letzteres nur schwer gelingen wollte.
Die Tasche mit den Schwertern hatte er umgehängt, noch einmal würde er sie sich nicht stehlen lassen, klar passte alles nicht ganz zusammen, wer geht schon mit Schwertern pissen? Ein Hexer vermutlich.
Langsam und mühselig erhob er sich vom Lager. Der Alptraum war noch da.
Irgendwie hatte er auch das Bedürfnis nachzusehen ob da mehr war als ein blutiges Loch. Die Elfe war nicht zu sehen, eine andere wollte protestieren, er erklärte ihr sein unmittelbares Vorhaben in blumigen Worten, lud sie ein ihm behilflich zu sein, aber sie schlug es aus. Empört.
So kannte er die Elfen gar nicht. Oft waren sie solche einem Zeitvertreib weniger abgeneigt als Menschen. Diese hier waren anders... sie standen unter der Kontrolle der Hexe.
Er stolperte in Richtung Rand der Ruinen, wie zufällig war das auch die Richtung, in der Sindra war, mit der Hexe.
Auf halben Weg erleichterte er sich tatsächlich, er hatte viel Wasser getrunken. Er würde noch mehr trinken müssen, Hexertränke vergifteten einen auch immer ein wenig, aber jetzt war das ein geringer Preis.
Er fand die beiden. Sie hatten wohl zu essen bekommen, er konnte es noch riechen. Da saßen sie, in trauter Zweisamkeit. Ein halb verfallener Pavillon, Efeu bedeckte die Säulen und Reste der Wände fast vollständig. Sie saßen Dort auf steinernen Bänken, unterhielten sich. Es war geradezu romantisch. Kurz tauchte ein Bild zweier Frauen in seinem Kopf auf... Auch interessant... Aber er hatte etwas zu tun, durfte sich nicht ablenken lassen. Sindra hatte keine Augen für ihn, nur für die Hexe. Umso besser, dann konnte sie auch sein wohl geradezu niederträchtiges Vorhaben nicht verraten. Er hatte nur einen Schlag, der musste sitzen, das wußte er, einen zweiten würde er nicht haben, dann würde sie sein Leben beenden.
Seine Reflexe waren mit das beste an ihm...
...er zog das Schwert. Silber...
Silber für Monster.
Und im gleichen Moment stieß er zu.
Er war unmenschlich schnell hinter sie gelangt, zwischen den Efeubewachsenen Säulen hindurch, an dem niedrigen Mauerstück vorbei und ehe die Hexe reagieren konnte stieß er es ihr von hinten durch die Brust. Er hatte sie an der Schulter gepackt und den Stoß kräftiger ausführen zu können, um sie weiter auf die Klinge zu ziehen.
Die nun glatt und kalt und silbrig glänzende aus ihrer Brust ragte. Ihr Blut tränkte die Runen, die darauf zu leuchten begannen, fahl schimmerten sie und verlöschten wieder. Er ließ die Klinge stecken, stand jetzt unmittelbar hinter ihr, hielt sie weiter an der Schulter fest. Einen Moment konnte er ihr Haar riechen... ihren Körper, den Duft einer Frau mit all ihren Verlockungen.
Es hätte auch anders kommen können.
"Ich hätte mir gewünscht, dass das anders ausgeht. Ich bedaure, dass du mir keine andere Gelegenheit gelassen hast, Emyja Faslan. Du hättest nicht in meinem Kopf stöbern sollen. Das war der Fehler... wir hätten reden können, vielleicht hätte ich dich auch verschont."
Er wollte es ihr erklären, aber eigentlich war es egal, denn sie würde sterben, tat es ja bereits.
Sie würde es niemandem mehr erklären. Vielleicht erklärte er es aber auch für Sindra, um nicht als das Monster zu erscheinen, dass er war.
Noch hielt er sie fest, drehte die klinge um und zog sie mit einem Ruck heraus als er ihr Herz nicht mehr schlagen hörte.
Er hätte sich auch etwas anderes vorstellen können. Weniger endgültig.
Bedauerte es kurz. Aber nur kurz.
Er schlug das Blut vom Schwert, steckte es zurück in die Scheide, bei den Gedanken, die er gerade noch gehabt hatte eine fast obszöne Geste.
Dann packte er Sindra unsanft an der Schulter.
"Renn. Ich erklär's später."
Und er zerrte sie schon mit sich.
Schon in dem Moment, in dem er zugestossen hatte, hatte sich etwas verändernt, als hätten sich ihrer aller Augen auf ihn gerichtet.
Und dann rannten, sie verschwanden im Wald. Schon bald würde es hier vor Eichhörnchen wimmeln die sie jagten. Unerbittlich. Auch der große Kater.
Es wäre leichter gewesen, wenn Sindra die Gestalt der Frau angenommen hätte. Hätte er sie dazu gebracht, er hätte vielleicht noch etwas nicht unwichtiges erfahren, aber er wollte dem Doppler das nicht antun.
So mussten sie sich damit begnügen so schnell so viel Strecke wie möglich zwischen sich und Est Tayar zu bringen.
<hier geht die Flucht weiter>
Als er diesen allerdings aufsuchte war es die Hexe. Sie führte Blutrituale durch, und dann war sie es, die vom Hym besessen war. Lüstern kam sie auf ihn zu...
Umso besser dachte er sich und nahm an, nun kam es zum vergnüglichen Teil des Traumes - dessen er sich so halb bewusst war.
Er legte seine Schwerter ab, ließ sich von ihr auf ein Deckenlager schupsen, dass jemand in einer Grotte ausgebreitet hatte, diese war hinter einem Wasserfall verborgen. Nur wie waren sie jetzt da schon wieder hingekommen? Ach ja, ein Traum... Sie begann sein Hemd abzustreifen und er machte bereitwillig mit, dann war die Hose dran... Auch ihr zog er das Kleid aus, sie trug nicht einmal Unterwäsche, was die Pracht, die sich zeigte als er seine Hose abstreifte nur umso schneller wachsen ließ. Und als sie dann wieder zu ihm hoch kam und er schon hoffte, sie würde unterwegs, wo ihr Mund ohnehin schon mal dort war...
Griff sie in ihr eigenes Fleisch und Zog sie sich selbst die Haut ab blutig und in Fetzen die roten Haare und auch die grünen Augen nur um darunter als grässliches Sumpfweib zu erscheinen, mit noch grässlicheren Zähnen.
"...jungerr frischerr hexerr... sehrr appetitlich!" hörte er sie noch gurren ehe sie in sein Gemächt biss und ein großes Stück blutig herausfraß, den Beckenknochen dabei durchbiss dass das Blut nur so spritzte statt etwas anderem. Und dies war auch der Moment, in dem er schweißgebadet erwachte...
...als er die Augen aufschlug war etwas Zeit vergangen, er konnte aus seiner Position den Sonnenstand recht gut verfolgen. Allerdings nicht viel, eine Stunde? Zwei? Die Schwalbe hatte ihn in einen tiefen Schaf gerissen, zu tief, das war er nicht gewöhnt, erst recht nicht die Träume. Normalerweise träumte er nicht und normalerweise schlief er auch nicht tief, er meditierte oder döste... Aber das...
Die Schwalbe hatte ihm aber auch Kraft zurückgegeben. Wenn auch nur leihweise. Noch einmal spielte er alles im Kopf durch... Wenn er handeln wollte dann schnell. Je mehr Zeit er verlor, umso schwieriger wurde es. Sie spukte in seinem Kopf herum, noch hielt sie ihn für zu schwer verletzt. Er durfte nicht zögern. Wenn nicht jetzt dann nie.
Die Gedanken schob er weit nach hinten, verdeckte sie mit dem dringenden Wunsch zu pissen, und wahlweise etwas anderes mit den gleichen Gerätschaften anzustellen. Wobei ihm gerade letzteres nur schwer gelingen wollte.
Die Tasche mit den Schwertern hatte er umgehängt, noch einmal würde er sie sich nicht stehlen lassen, klar passte alles nicht ganz zusammen, wer geht schon mit Schwertern pissen? Ein Hexer vermutlich.
Langsam und mühselig erhob er sich vom Lager. Der Alptraum war noch da.
Irgendwie hatte er auch das Bedürfnis nachzusehen ob da mehr war als ein blutiges Loch. Die Elfe war nicht zu sehen, eine andere wollte protestieren, er erklärte ihr sein unmittelbares Vorhaben in blumigen Worten, lud sie ein ihm behilflich zu sein, aber sie schlug es aus. Empört.
So kannte er die Elfen gar nicht. Oft waren sie solche einem Zeitvertreib weniger abgeneigt als Menschen. Diese hier waren anders... sie standen unter der Kontrolle der Hexe.
Er stolperte in Richtung Rand der Ruinen, wie zufällig war das auch die Richtung, in der Sindra war, mit der Hexe.
Auf halben Weg erleichterte er sich tatsächlich, er hatte viel Wasser getrunken. Er würde noch mehr trinken müssen, Hexertränke vergifteten einen auch immer ein wenig, aber jetzt war das ein geringer Preis.
Er fand die beiden. Sie hatten wohl zu essen bekommen, er konnte es noch riechen. Da saßen sie, in trauter Zweisamkeit. Ein halb verfallener Pavillon, Efeu bedeckte die Säulen und Reste der Wände fast vollständig. Sie saßen Dort auf steinernen Bänken, unterhielten sich. Es war geradezu romantisch. Kurz tauchte ein Bild zweier Frauen in seinem Kopf auf... Auch interessant... Aber er hatte etwas zu tun, durfte sich nicht ablenken lassen. Sindra hatte keine Augen für ihn, nur für die Hexe. Umso besser, dann konnte sie auch sein wohl geradezu niederträchtiges Vorhaben nicht verraten. Er hatte nur einen Schlag, der musste sitzen, das wußte er, einen zweiten würde er nicht haben, dann würde sie sein Leben beenden.
Seine Reflexe waren mit das beste an ihm...
...er zog das Schwert. Silber...
Silber für Monster.
Und im gleichen Moment stieß er zu.
Er war unmenschlich schnell hinter sie gelangt, zwischen den Efeubewachsenen Säulen hindurch, an dem niedrigen Mauerstück vorbei und ehe die Hexe reagieren konnte stieß er es ihr von hinten durch die Brust. Er hatte sie an der Schulter gepackt und den Stoß kräftiger ausführen zu können, um sie weiter auf die Klinge zu ziehen.
Die nun glatt und kalt und silbrig glänzende aus ihrer Brust ragte. Ihr Blut tränkte die Runen, die darauf zu leuchten begannen, fahl schimmerten sie und verlöschten wieder. Er ließ die Klinge stecken, stand jetzt unmittelbar hinter ihr, hielt sie weiter an der Schulter fest. Einen Moment konnte er ihr Haar riechen... ihren Körper, den Duft einer Frau mit all ihren Verlockungen.
Es hätte auch anders kommen können.
"Ich hätte mir gewünscht, dass das anders ausgeht. Ich bedaure, dass du mir keine andere Gelegenheit gelassen hast, Emyja Faslan. Du hättest nicht in meinem Kopf stöbern sollen. Das war der Fehler... wir hätten reden können, vielleicht hätte ich dich auch verschont."
Er wollte es ihr erklären, aber eigentlich war es egal, denn sie würde sterben, tat es ja bereits.
Sie würde es niemandem mehr erklären. Vielleicht erklärte er es aber auch für Sindra, um nicht als das Monster zu erscheinen, dass er war.
Noch hielt er sie fest, drehte die klinge um und zog sie mit einem Ruck heraus als er ihr Herz nicht mehr schlagen hörte.
Er hätte sich auch etwas anderes vorstellen können. Weniger endgültig.
Bedauerte es kurz. Aber nur kurz.
Er schlug das Blut vom Schwert, steckte es zurück in die Scheide, bei den Gedanken, die er gerade noch gehabt hatte eine fast obszöne Geste.
Dann packte er Sindra unsanft an der Schulter.
"Renn. Ich erklär's später."
Und er zerrte sie schon mit sich.
Schon in dem Moment, in dem er zugestossen hatte, hatte sich etwas verändernt, als hätten sich ihrer aller Augen auf ihn gerichtet.
Und dann rannten, sie verschwanden im Wald. Schon bald würde es hier vor Eichhörnchen wimmeln die sie jagten. Unerbittlich. Auch der große Kater.
Es wäre leichter gewesen, wenn Sindra die Gestalt der Frau angenommen hätte. Hätte er sie dazu gebracht, er hätte vielleicht noch etwas nicht unwichtiges erfahren, aber er wollte dem Doppler das nicht antun.
So mussten sie sich damit begnügen so schnell so viel Strecke wie möglich zwischen sich und Est Tayar zu bringen.
<hier geht die Flucht weiter>
Zuletzt geändert von Reuven von Sorokin am Montag 26. September 2022, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
Sindra stolperte mehr neben Reuven her, als sie lief.
Etwas in ihr war zerrissen. Etwas fehlte. Das Gefühl der Verbundenheit zu der hübschen rothaarigen Frau.
Erst in dem Moment, als die Spitze des Silberschwertes durch Emyjas Brust gedrungen war, hatte sie den Hexer bemerkt. Vorher war sie einfach nur in den grünen Augen der Hexe ertrunken.
Und jetzt…war die Herrin tot. Und die Leere war unerträglich. Völlig verwirrt wollte sie sich losmachen, riss Reuven fast um. Zu seinem Entsetzen schaffte der Doppler es in diesem Moment sich loszumachen und verschwand im Unterholz.
Sindra wollte diese entsetzliche Leere nicht, begriff noch immer nicht, dass der Hexer sie gerettet hatte. Doch zurück wollte sie auch nicht. Ihre Instinkte sorgten dafür, dass sie trotz allem weglief.
Nur…in dieser Gestalt war sie nicht schnell genug.
Wieder hörte sie auf ihren Instinkt, hielt kurz inne, verwandelte sich.
Und schnell hatte sie den fliehenden Hexer eingeholt. Immer noch verwirrt und unsicher bleib sie jedoch auf Abstand, lief parallel zum Menschenmann, an dem sie so hing.
Nur für einen kurzen Moment geriet sie in Sichtweite Reuvens.
In ihrer ursprünglichen Gestalt hatte sie sie noch nie gesehen. Aber es war doch ein zu großer Zufall, dass ausgerechnet in diesem Moment eine prächtige Großkatze parallel zu ihm durchs Unterholz sprang. Ein etwas hagerer aber ausgewachsener Berglöwe mit glatten, hellbraunem Deckfell, hellem Bauch und schwarzer Schwanzspitze.
Immer wieder sah das Tier zu ihm, während es beinahe lautlos durch den Wald sprang und locker mit ihm mithalten konnte. Im nächsten Moment war sie verschwunden.
Etwas in ihr war zerrissen. Etwas fehlte. Das Gefühl der Verbundenheit zu der hübschen rothaarigen Frau.
Erst in dem Moment, als die Spitze des Silberschwertes durch Emyjas Brust gedrungen war, hatte sie den Hexer bemerkt. Vorher war sie einfach nur in den grünen Augen der Hexe ertrunken.
Und jetzt…war die Herrin tot. Und die Leere war unerträglich. Völlig verwirrt wollte sie sich losmachen, riss Reuven fast um. Zu seinem Entsetzen schaffte der Doppler es in diesem Moment sich loszumachen und verschwand im Unterholz.
Sindra wollte diese entsetzliche Leere nicht, begriff noch immer nicht, dass der Hexer sie gerettet hatte. Doch zurück wollte sie auch nicht. Ihre Instinkte sorgten dafür, dass sie trotz allem weglief.
Nur…in dieser Gestalt war sie nicht schnell genug.
Wieder hörte sie auf ihren Instinkt, hielt kurz inne, verwandelte sich.
Und schnell hatte sie den fliehenden Hexer eingeholt. Immer noch verwirrt und unsicher bleib sie jedoch auf Abstand, lief parallel zum Menschenmann, an dem sie so hing.
Nur für einen kurzen Moment geriet sie in Sichtweite Reuvens.
In ihrer ursprünglichen Gestalt hatte sie sie noch nie gesehen. Aber es war doch ein zu großer Zufall, dass ausgerechnet in diesem Moment eine prächtige Großkatze parallel zu ihm durchs Unterholz sprang. Ein etwas hagerer aber ausgewachsener Berglöwe mit glatten, hellbraunem Deckfell, hellem Bauch und schwarzer Schwanzspitze.
Immer wieder sah das Tier zu ihm, während es beinahe lautlos durch den Wald sprang und locker mit ihm mithalten konnte. Im nächsten Moment war sie verschwunden.
Emyja hatte gelächelt und Eflynn nach einer Mahlzeit für Sindra geschickt. Sie selbst verspürte nur außerhalb dieses Ortes wirklich das Bedürfnis zu essen, doch sie teilte die Speise höflich mit Sindra, nippte am Wasser und nahm ab und zu eine Traube. Der Doppler war unbeschwert und offen, hatte Emyja genug gesagt, damit diese ihre nächsten Schritte planen konnte. Oxenfurt also. Nicht einmal weit - umso erstaunlicher, dass sie nichts, aber auch gar nichts spürte. Er war so nah und doch wie weg gefegt aus ihrem Geist. Sie nickte anerkennend, als Sindra ihre Kleidung wechselte, tippte sogar spielerisch gegen den Eichhörchenschwanz an der vorwitzigen Kappe.
"Erstaunlich." Erstaunlich und doch fehlte ihr alle Magie. Sie konnte keine Wirken, entsprechend wohl auch keine kopieren. War beschränkt auf die reine, elementare Physik und selbst die Erhaltung der Masse limitierte das Wesen. Lyudmila hatte also Recht gehabt - Sindra war faszinierend, aber sie war nutzlos als Seele. Lediglich ihre verbleibenden Lebensjahre wären interessant, aber dafür konnte sich Emyja auch langlebigere Wesen wählen. Elfen zum Beispiel.
Sie plauderten noch ein wenig und Emyja entspannte sich tatsächlich in der Gegenwart des Dopplers. Jetzt da wieder Ruhe im Lager war, ließ auch sie ein wenig die Vorsicht fahren - ein fataler Fehler. Eine Lektion, für die sie irgendwann einmal vielleicht dankbar wäre, aber in diesem Moment beinhaltete die Beschreibung für die sich anschließenden Gedanken und Gefühle das Wort Dankbarkeit nicht einmal implizit.
Die Hexe hörte die Bewegung im Rücken noch bevor sie ihre Fühler wieder aussandte und auch den fremden Verstand wahrnahm. Zu spät versuchte sie den Arm, der das Schwert zog, zu bremsen, umzulenken, notfalls den Geist des Mannes zu zerstören, bis er sich als sabbernder Haufen am Boden wandt. Doch sie hatte es bereits einmal bemerkt: er war anders, wie verkapselt und sie brauchte zu lange, um durch die Wälle zu dringen, die seinen Geist beschirmten. Wertvolle Sekundenbruchteile, die ihm reichten, sie zu packen und das Schwert durch ihren Leib zu stoßen. Blut erblühte auf ihrem Hemd, wo das Schwert aus ihrer Brust trat. Umwenden konnte sie sich nicht mehr, also blickte sie in Sindras Gesicht, in die hellblauen Augen, die zwischen ihr und dem Mann in Emyjas Rücken hin und her zu flackern begannen.
Hochmut fördert Leichtsinn. Leichtsinn aber, nährt Fehler. Und Fehler sind unverzeihlich.
Wer hatte das einst gesagt? Die Stimme war Emyja so vertraut wie ihre eigene, die Worte stammten aus einer weit entfernten Vergangenheit und waren gesprochen in einer Sprache, die für die Hexe längst tot war. Und nun hatte sie diesen Fehler begangen und musste büßen. Reuven zog das Schwert aus ihrem Körper und nun begann das Blut zu strömen, heiß und unaufhaltsam. Emyja rutschte von der Bank, vom Hexer für tot gehalten. Dieser packte das Mädchen und rannte.
Doch die Hexe war nicht tot.
Hänsel und Gretel hatten versagt. Besser sie hätten sie in den Ofen geschoben, in die Flammen, in denen sie ein Leben nach dem anderen ausgehaucht hätte. Doch so gab sie nur eines hin - eines, das ihr ohnehin schon seit einer Weile zuwider war. Hektor, der Ritter der Flammenrose, der Teil von ihr geworden war, einfach weil sie diesen Orden aus tiefstem Herzen hasste, zerfaserte im Äther des Kristalls und sein Leben füllte Emyjas auf. Es ging nicht so schnell, wie sie es sich vielleicht erhofft hatte - ihrem Körper und ihrem Verstand fehlte einfach die Übung, sich direkt der Lebenskraft der gesammelten Seelen zu bedienen - dennoch schloss sich die Wunde erstaunlich schnell und Emyja kehrte ins Bewusstsein zurück. Wertvolle Minuten für den Hexer und seinen Wandler, doch nicht mehr als das: wenige Minuten.
Kaum das Emyja wieder bei sich war, riss sie die tausend Fäden wieder an sich, die ihr kurz aus den Fingern geglitten waren. Eine Erschütterung ging durch das magische Netz Est Tayiars und ein wütender Befehl gleißte durch die Köpfe der nahen Elfen und Anderling: Haltet sie! Bringt mir den Hexer! Aber lebend!. Lebend, damit ich ihn umbringen kann!, setzt sie nur für sich hinzu. Dieser elende Bastard! Sie hatte ihm ein zweites Leben geschenkt und so dankte er es ihr? Zumindest DIESEN Fehler würde sie kein zweites Mal machen. Während ihr Körper dort noch immer zusammen gesunken vor der Bank lag, suchte ihr Geist bereits die vertraute Berührung Reyneghs. Er war schon unterwegs... sie strich ihm sanft durch die Emotionen, fächerte sie auf, nährte zu gleichen Teilen Loyalität und Rachedurst.
Fang ihn mir.
Noch nicht allzu weit von den Ruinen entfernt, doch auf sehr genau der Fährte von Hexer und Wandler, eilte lautlos der rys dahin. In großen Sprüngen, unter Zuhilfenahme der Hände, eilte er durchs Unterholz. In der Nase die Witterung des mutierten Menschen, konstant und nicht so trügerisch, wie er den Wandler verstand - vor Augen die Fährte beider Wesen. Eine brach aus, die Äste zeugten vom Sturz des Mannes, doch Reynegh folgte der zentralen Spur, bis seine feinen Ohren die Schritte von Stiefeln auf dem Laub hören konnte.
Der Mensch. Er hatte mit ihm gekämpft, hatte geglaubt, es sei gut, ihm zu helfen. Und nun? Verrat. Er verabscheute Verräter. Reynegh wechselte in den zweibeinigen Lauf und zog sein Schwert...
"Erstaunlich." Erstaunlich und doch fehlte ihr alle Magie. Sie konnte keine Wirken, entsprechend wohl auch keine kopieren. War beschränkt auf die reine, elementare Physik und selbst die Erhaltung der Masse limitierte das Wesen. Lyudmila hatte also Recht gehabt - Sindra war faszinierend, aber sie war nutzlos als Seele. Lediglich ihre verbleibenden Lebensjahre wären interessant, aber dafür konnte sich Emyja auch langlebigere Wesen wählen. Elfen zum Beispiel.
Sie plauderten noch ein wenig und Emyja entspannte sich tatsächlich in der Gegenwart des Dopplers. Jetzt da wieder Ruhe im Lager war, ließ auch sie ein wenig die Vorsicht fahren - ein fataler Fehler. Eine Lektion, für die sie irgendwann einmal vielleicht dankbar wäre, aber in diesem Moment beinhaltete die Beschreibung für die sich anschließenden Gedanken und Gefühle das Wort Dankbarkeit nicht einmal implizit.
Die Hexe hörte die Bewegung im Rücken noch bevor sie ihre Fühler wieder aussandte und auch den fremden Verstand wahrnahm. Zu spät versuchte sie den Arm, der das Schwert zog, zu bremsen, umzulenken, notfalls den Geist des Mannes zu zerstören, bis er sich als sabbernder Haufen am Boden wandt. Doch sie hatte es bereits einmal bemerkt: er war anders, wie verkapselt und sie brauchte zu lange, um durch die Wälle zu dringen, die seinen Geist beschirmten. Wertvolle Sekundenbruchteile, die ihm reichten, sie zu packen und das Schwert durch ihren Leib zu stoßen. Blut erblühte auf ihrem Hemd, wo das Schwert aus ihrer Brust trat. Umwenden konnte sie sich nicht mehr, also blickte sie in Sindras Gesicht, in die hellblauen Augen, die zwischen ihr und dem Mann in Emyjas Rücken hin und her zu flackern begannen.
Hochmut fördert Leichtsinn. Leichtsinn aber, nährt Fehler. Und Fehler sind unverzeihlich.
Wer hatte das einst gesagt? Die Stimme war Emyja so vertraut wie ihre eigene, die Worte stammten aus einer weit entfernten Vergangenheit und waren gesprochen in einer Sprache, die für die Hexe längst tot war. Und nun hatte sie diesen Fehler begangen und musste büßen. Reuven zog das Schwert aus ihrem Körper und nun begann das Blut zu strömen, heiß und unaufhaltsam. Emyja rutschte von der Bank, vom Hexer für tot gehalten. Dieser packte das Mädchen und rannte.
Doch die Hexe war nicht tot.
Hänsel und Gretel hatten versagt. Besser sie hätten sie in den Ofen geschoben, in die Flammen, in denen sie ein Leben nach dem anderen ausgehaucht hätte. Doch so gab sie nur eines hin - eines, das ihr ohnehin schon seit einer Weile zuwider war. Hektor, der Ritter der Flammenrose, der Teil von ihr geworden war, einfach weil sie diesen Orden aus tiefstem Herzen hasste, zerfaserte im Äther des Kristalls und sein Leben füllte Emyjas auf. Es ging nicht so schnell, wie sie es sich vielleicht erhofft hatte - ihrem Körper und ihrem Verstand fehlte einfach die Übung, sich direkt der Lebenskraft der gesammelten Seelen zu bedienen - dennoch schloss sich die Wunde erstaunlich schnell und Emyja kehrte ins Bewusstsein zurück. Wertvolle Minuten für den Hexer und seinen Wandler, doch nicht mehr als das: wenige Minuten.
Kaum das Emyja wieder bei sich war, riss sie die tausend Fäden wieder an sich, die ihr kurz aus den Fingern geglitten waren. Eine Erschütterung ging durch das magische Netz Est Tayiars und ein wütender Befehl gleißte durch die Köpfe der nahen Elfen und Anderling: Haltet sie! Bringt mir den Hexer! Aber lebend!. Lebend, damit ich ihn umbringen kann!, setzt sie nur für sich hinzu. Dieser elende Bastard! Sie hatte ihm ein zweites Leben geschenkt und so dankte er es ihr? Zumindest DIESEN Fehler würde sie kein zweites Mal machen. Während ihr Körper dort noch immer zusammen gesunken vor der Bank lag, suchte ihr Geist bereits die vertraute Berührung Reyneghs. Er war schon unterwegs... sie strich ihm sanft durch die Emotionen, fächerte sie auf, nährte zu gleichen Teilen Loyalität und Rachedurst.
Fang ihn mir.
Noch nicht allzu weit von den Ruinen entfernt, doch auf sehr genau der Fährte von Hexer und Wandler, eilte lautlos der rys dahin. In großen Sprüngen, unter Zuhilfenahme der Hände, eilte er durchs Unterholz. In der Nase die Witterung des mutierten Menschen, konstant und nicht so trügerisch, wie er den Wandler verstand - vor Augen die Fährte beider Wesen. Eine brach aus, die Äste zeugten vom Sturz des Mannes, doch Reynegh folgte der zentralen Spur, bis seine feinen Ohren die Schritte von Stiefeln auf dem Laub hören konnte.
Der Mensch. Er hatte mit ihm gekämpft, hatte geglaubt, es sei gut, ihm zu helfen. Und nun? Verrat. Er verabscheute Verräter. Reynegh wechselte in den zweibeinigen Lauf und zog sein Schwert...
Die Wunde brannte, als hätte der Hexer nicht ein Schwert, sondern ein glühendes Eisen durch ihren Torso gestoßen. Längst war sie geschlossen, narbenlos und ohne ein Anzeichen für den tödlichen Hieb, doch Emyja fühlte sie noch, tief in ihrem Leib, wo sie schwärte und ihrem Zorn Futter gab. Einem Zorn, der selbst die Stimmen in ihrem Amulett zum Schweigen brachte, denn sie fürchteten das, was den Rosenritter geholt hatte. Was seine Seele zerfetzt und unwiederbringlich aufgelöst hatte. Selbst ein Teil von Emyja fürchtete diese Macht über den Tod - die endgültige Zerstörung einer Existenz. Denn spätestens seit sie dieses Ritual kannte, wusste sie um die geistige Essenz - die Seele - aller Wesen und das sie existierte. Und wenn etwas existierte, dann hatte es auch eine Bedeutung und würde nach dem Tod der sterblichen Hülle etwas tun. Was, das wussten nur die Toten. Behauptungen gab es so viele, wie es Religionen gab, aber im Grunde war das Was auch völlig egal, denn Emyja hielt die Macht in den Händen, dieses Gleichgewicht empfindlich zu stören.
Mit Hektor war Energie verschwunden. Etwas, was absolut unmöglich sein müsste, selbst im Chaos. Die Hexe verstand es noch nicht zur Gänze, doch sie bebte innerlich beim Gedanken daran. Die Macht, den Menschen dort zu schaden, wo sie am verwundbarsten waren. Wo ihre Furcht am tiefsten verwurzelt war. Und zugleich die Furcht davor, zu wenig darüber zu wissen. Bis vor wenigen Stunden hatte sie nicht einmal gewusst, dass sie eines der gefangenen Leben nutzen konnte, um sich selbst vor dem Tod zu bewahren. Was machte das aus ihr? War sie nun zum Teil Hektor? Oder nur seine Lebensjahre? Sie fühlte sich nicht anders, wenn man von dem Brennen der Phantomwunde einmal absah.
Dumpf brütend saß sie im Dunkel ihrer Kammer, bei nur einer einzigen Kerze und starrte auf den unangetasteten Weinkelch. Est Tayjar schwieg mit ihr - die Anderlinge spürten den Zorn der Hexe und wer nicht auf der Jagd nach dem Hexer war, der bemühte sich darum, einfach nicht weiter aufzufallen. Der Hexer - doch am Ende nur ein Mensch, heimtückisch und undankbar. Wenn sie ihn in die Finger bekäme...
Fast im Morgengrauen des nächsten Tages erst, kehrte Reynegh zurück. Hinkend von einer hässlichen, tiefen Beinwunde, den linken Arm am Leib hängend, als habe man einer Marionette diesen einen Faden gekappt. Nutzlos und schlaff. Mit der Rechten aber zerrte er einen Mann in die Stadt, dessen Gesicht von einem Klauenhieb verunziert war. Katzenkrallen, deren Abstand einem Hexer wie ihm zu denken geben würden. Doch dieser Hexer, den der Kater da mit sich zerrte, wusste ziemlich genau, was ihm da die Visage verschönert hatte. Und auch er hinkte, auch er war gezeichnet von einem heftigen Kampf. Im Vergleich wirkte der Naramianer fast besser dran, doch dieser selbst wusste, wie nah er an einer Niederlage gegen die beiden Hexer gewesen war. Vielleicht war es nur der fast berserkerhaften Standfestigkeit seines Volkes zu verdanken, dass er den anderen Hexer in die Flucht geschlagen hatte. Noch eine Attacke von beiden gemeinsam hätte auch der verbissene rys wohl nicht überlebt - dennoch gab er sich als der Überlegene, als er siegessicher den Hexer in den Dreck vor dem Turm seiner Herrin stieß.
Wie dieser so schnell einen Gefährten ausfindig gemacht hatte, hatte Reynegh nicht hinterfragt.
Das dieser andere Züge und anderes Haar hatte, nahm er, der blind war für die Unterschiede zwischen den Menschen, welche über männlich und weiblich hinaus gingen, nicht wirklich wahr.
Und der Doppler? Wohl entkommen. Oder der andere Hexer? Er würde sich später darum kümmern, wenn seine Wunden versorgt waren.
Emyja allerdings fiel der Irrtum natürlich sofort auf. Ihr Kater hatte ihr EINEN Hexer gebracht, aber nicht DEN Hexer. Nur mit Mühe rang sie den Impuls nieder, Reynegh für den Irrtum zu bestrafen. Immerhin war er erfolgreicher als all die anderen gewesen und bisher war Emyja nicht grausam zu den Ihren gewesen. Einer ihrer Grundsätze. Dennoch tobte sie, warf Reynegh einige Flüche an den Kopf, die dieser zwar mit angelegten Ohren, aber dennoch hoch erhobenem Kopf und in die Ferne gerichteten Blicks ertrug. Bis Emyja ihn schließlich fort schickte, damit man sich seiner Verletzungen annahm. Den Hexer nahm sie mit sich in den Turm - dann würde eben vorerst dieser hier für seinen Bruder im Geiste büßen. Sie ahnte noch nicht, wie nah diese Beschreibung der Wahrheit kam. Immerhin das Katzenamulett fiel ihr auf.
Anders als Reuven allerdings warf dieser hier sie mit einer Vehemenz aus seinem Kopf, dass es die Wut der Hexe anstachelte.
"Verpiss dich.", knurrte er dazu nur.
Emyja umschlich ihn, körperlich wie geistig. "Du wirst mich bald häufiger um dich haben, als dir lieb ist." Ihr Zorn ließ ihre Stimme dunkel virbrieren.
"Wenn's nur das ist, können wir uns anders einigen." Hexer - einer wie der andere.
Emyja zwang sich zu einem Lächeln, doch es war fühllos und kalt. Seinen Gedanken mochte sie nicht ihren Willen aufzwingen, doch sein Körper musste ihr gehorchen, wie jeder Körper leichten magischen Impulsen gehorchte. Ein kurzes Abschneiden der Blutzufuhr der Beine und der freche Hexer, dem die Hände auf dem Rücken gebunden war, stürzte aufs Gesicht wie ein gefällter Baum. Mit einem gezielten Tritt brachte sie ihn dazu, sich auf den Rücken zu wälzen, band seine Beine in die Zacken des Fünfsterns. Dann blieb sie kurz über ihm stehen und drückte dann ein Knie auf seine Brust, um ihr Gesicht nah an seines zu bringen.
"Lass das, Hexe!", schnauzte er sie an und wieder kam sie keinen Deut weit in seinen Kopf hinein.
Lächeln...
"So... du weißt, wer ich bin.", stellte sie erstaunlich milde fest.
"Die Hure, die den Nowigradern vom Scheiterhaufen gesprungen ist.", blaffte er zurück.
Mit einem Lächeln schlug sie ihm hart ins Gesicht, legte sogar festigende Magie in ihre Hand, um sich nicht zu verletzen, doch der Bastard spuckte nur Blut und fluchte unflätig. Noch nie hatte sie ein so schwieriges Opfer gehabt. Sie ließ ihm auch das Blut in den Armen stocken, dennoch befreite er sich fast, als sie ihm die Hände los machen musste, um sie an den Ketten zu fixieren. Sie rangen auf dem Boden miteinander und zaghaft war der Mann auf keinen Fall, sodass auch Emyja alle Vorsicht fahren ließ und äußerst gnadenlos mit seinen Lebensfunktionen umsprang. Zum ersten Mal hatte sie ein Opfer, bei dem sie sich wünschte, zumindest die Vorbereitung des Rituals nicht allein zu bestreiten, doch nun war es zu spät.
Als er sich wieder los riss und blind mit der Faust nach ihr hieb, duckte sie sich von den Instinkten des Nilfgaarders geleitet zur Seite, bekam den Ritualdolch zu fassen und hieb damit einfach in einem Bogen gegen den Mann. Glück oder Können - der Dolch teilte glatt die Kehle des Mannes, der durchaus überrascht wirkte. Seine Hände fuhren ziellos durch die Luft, bevor er rückwärts wieder in den Ring stürzte.
Emyja, besprüht mit dem noch warmen Blut, atmete tief und hektisch, doch sie hatte keine Zeit für Schwäche. Wenn die Seele nicht verloren gehen sollte, musste sie handeln.
Es gelang erstaunlich gut, auch wenn sie sich die Zeichen eher fahrig ins Gesicht schmierte. Der Hexer ging fast vollständig in ihrem Amulett auf und nun konnte er auch seine Gedanken und Erinnerungen nicht mehr vor ihr schützen. Als sie nach Stunden des Sondierens und Lernens die Augen aufschlug, rollte ein seltsam verzerrtes Lachen aus ihrer Kehle.
"Reuven von Sorokin. Welche Überrschung... nun werde ich dich finden, Hexer."
Sie leerte den Weinkelch in einem Zug.
Die Wunde brannte.
Mit Hektor war Energie verschwunden. Etwas, was absolut unmöglich sein müsste, selbst im Chaos. Die Hexe verstand es noch nicht zur Gänze, doch sie bebte innerlich beim Gedanken daran. Die Macht, den Menschen dort zu schaden, wo sie am verwundbarsten waren. Wo ihre Furcht am tiefsten verwurzelt war. Und zugleich die Furcht davor, zu wenig darüber zu wissen. Bis vor wenigen Stunden hatte sie nicht einmal gewusst, dass sie eines der gefangenen Leben nutzen konnte, um sich selbst vor dem Tod zu bewahren. Was machte das aus ihr? War sie nun zum Teil Hektor? Oder nur seine Lebensjahre? Sie fühlte sich nicht anders, wenn man von dem Brennen der Phantomwunde einmal absah.
Dumpf brütend saß sie im Dunkel ihrer Kammer, bei nur einer einzigen Kerze und starrte auf den unangetasteten Weinkelch. Est Tayjar schwieg mit ihr - die Anderlinge spürten den Zorn der Hexe und wer nicht auf der Jagd nach dem Hexer war, der bemühte sich darum, einfach nicht weiter aufzufallen. Der Hexer - doch am Ende nur ein Mensch, heimtückisch und undankbar. Wenn sie ihn in die Finger bekäme...
Fast im Morgengrauen des nächsten Tages erst, kehrte Reynegh zurück. Hinkend von einer hässlichen, tiefen Beinwunde, den linken Arm am Leib hängend, als habe man einer Marionette diesen einen Faden gekappt. Nutzlos und schlaff. Mit der Rechten aber zerrte er einen Mann in die Stadt, dessen Gesicht von einem Klauenhieb verunziert war. Katzenkrallen, deren Abstand einem Hexer wie ihm zu denken geben würden. Doch dieser Hexer, den der Kater da mit sich zerrte, wusste ziemlich genau, was ihm da die Visage verschönert hatte. Und auch er hinkte, auch er war gezeichnet von einem heftigen Kampf. Im Vergleich wirkte der Naramianer fast besser dran, doch dieser selbst wusste, wie nah er an einer Niederlage gegen die beiden Hexer gewesen war. Vielleicht war es nur der fast berserkerhaften Standfestigkeit seines Volkes zu verdanken, dass er den anderen Hexer in die Flucht geschlagen hatte. Noch eine Attacke von beiden gemeinsam hätte auch der verbissene rys wohl nicht überlebt - dennoch gab er sich als der Überlegene, als er siegessicher den Hexer in den Dreck vor dem Turm seiner Herrin stieß.
Wie dieser so schnell einen Gefährten ausfindig gemacht hatte, hatte Reynegh nicht hinterfragt.
Das dieser andere Züge und anderes Haar hatte, nahm er, der blind war für die Unterschiede zwischen den Menschen, welche über männlich und weiblich hinaus gingen, nicht wirklich wahr.
Und der Doppler? Wohl entkommen. Oder der andere Hexer? Er würde sich später darum kümmern, wenn seine Wunden versorgt waren.
Emyja allerdings fiel der Irrtum natürlich sofort auf. Ihr Kater hatte ihr EINEN Hexer gebracht, aber nicht DEN Hexer. Nur mit Mühe rang sie den Impuls nieder, Reynegh für den Irrtum zu bestrafen. Immerhin war er erfolgreicher als all die anderen gewesen und bisher war Emyja nicht grausam zu den Ihren gewesen. Einer ihrer Grundsätze. Dennoch tobte sie, warf Reynegh einige Flüche an den Kopf, die dieser zwar mit angelegten Ohren, aber dennoch hoch erhobenem Kopf und in die Ferne gerichteten Blicks ertrug. Bis Emyja ihn schließlich fort schickte, damit man sich seiner Verletzungen annahm. Den Hexer nahm sie mit sich in den Turm - dann würde eben vorerst dieser hier für seinen Bruder im Geiste büßen. Sie ahnte noch nicht, wie nah diese Beschreibung der Wahrheit kam. Immerhin das Katzenamulett fiel ihr auf.
Anders als Reuven allerdings warf dieser hier sie mit einer Vehemenz aus seinem Kopf, dass es die Wut der Hexe anstachelte.
"Verpiss dich.", knurrte er dazu nur.
Emyja umschlich ihn, körperlich wie geistig. "Du wirst mich bald häufiger um dich haben, als dir lieb ist." Ihr Zorn ließ ihre Stimme dunkel virbrieren.
"Wenn's nur das ist, können wir uns anders einigen." Hexer - einer wie der andere.
Emyja zwang sich zu einem Lächeln, doch es war fühllos und kalt. Seinen Gedanken mochte sie nicht ihren Willen aufzwingen, doch sein Körper musste ihr gehorchen, wie jeder Körper leichten magischen Impulsen gehorchte. Ein kurzes Abschneiden der Blutzufuhr der Beine und der freche Hexer, dem die Hände auf dem Rücken gebunden war, stürzte aufs Gesicht wie ein gefällter Baum. Mit einem gezielten Tritt brachte sie ihn dazu, sich auf den Rücken zu wälzen, band seine Beine in die Zacken des Fünfsterns. Dann blieb sie kurz über ihm stehen und drückte dann ein Knie auf seine Brust, um ihr Gesicht nah an seines zu bringen.
"Lass das, Hexe!", schnauzte er sie an und wieder kam sie keinen Deut weit in seinen Kopf hinein.
Lächeln...
"So... du weißt, wer ich bin.", stellte sie erstaunlich milde fest.
"Die Hure, die den Nowigradern vom Scheiterhaufen gesprungen ist.", blaffte er zurück.
Mit einem Lächeln schlug sie ihm hart ins Gesicht, legte sogar festigende Magie in ihre Hand, um sich nicht zu verletzen, doch der Bastard spuckte nur Blut und fluchte unflätig. Noch nie hatte sie ein so schwieriges Opfer gehabt. Sie ließ ihm auch das Blut in den Armen stocken, dennoch befreite er sich fast, als sie ihm die Hände los machen musste, um sie an den Ketten zu fixieren. Sie rangen auf dem Boden miteinander und zaghaft war der Mann auf keinen Fall, sodass auch Emyja alle Vorsicht fahren ließ und äußerst gnadenlos mit seinen Lebensfunktionen umsprang. Zum ersten Mal hatte sie ein Opfer, bei dem sie sich wünschte, zumindest die Vorbereitung des Rituals nicht allein zu bestreiten, doch nun war es zu spät.
Als er sich wieder los riss und blind mit der Faust nach ihr hieb, duckte sie sich von den Instinkten des Nilfgaarders geleitet zur Seite, bekam den Ritualdolch zu fassen und hieb damit einfach in einem Bogen gegen den Mann. Glück oder Können - der Dolch teilte glatt die Kehle des Mannes, der durchaus überrascht wirkte. Seine Hände fuhren ziellos durch die Luft, bevor er rückwärts wieder in den Ring stürzte.
Emyja, besprüht mit dem noch warmen Blut, atmete tief und hektisch, doch sie hatte keine Zeit für Schwäche. Wenn die Seele nicht verloren gehen sollte, musste sie handeln.
Es gelang erstaunlich gut, auch wenn sie sich die Zeichen eher fahrig ins Gesicht schmierte. Der Hexer ging fast vollständig in ihrem Amulett auf und nun konnte er auch seine Gedanken und Erinnerungen nicht mehr vor ihr schützen. Als sie nach Stunden des Sondierens und Lernens die Augen aufschlug, rollte ein seltsam verzerrtes Lachen aus ihrer Kehle.
"Reuven von Sorokin. Welche Überrschung... nun werde ich dich finden, Hexer."
Sie leerte den Weinkelch in einem Zug.
Die Wunde brannte.
- Aenye an Invaerne
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- Lebenslauf:
Ihr war letztlich der Auftrag zugefallen, die Botschaft zu überbringen.
Den Hexer hatte sie nicht gefangen, sie war erst spät zurückgekehrt und hatte so keine Fährte gefunden. Dabei kannte sie ihn sogar, hatte ihn zumindest kurz gesehen und wußte wenigstens wie er aussah. Und er kannte sie.
Nun sollte sie ihm das Medaillon des anderen bringen und die Schwerter... als Botschaft. Vielleicht war es auch ein Test. Wem gehörte ihre Loyalität. Aber die stand zumindest für sie außer Zweifel. Hatte sie zuvor noch Zweifel gehabt, seit der Hexer heimtückisch versuchte hatte die Grüne Flamme auszulöschen war auch ihre Position noch klarer umrissen. Und aus diesem Grund machte sie sich nun spät in der Nacht auf den Weg.
Doch weit kam sie nicht.
Ein paar glühend gelber Augen versperrte ihr den Weg. In erster Linie aber der alte Hexer, dem die Augen gehörten. Wenn gelb kalt sein konnte dann diese. Wenn man sagte, dass Hexer kalte Bestien waren so schien dieses Exemplar alles daran zu setzen dies zu bestätigen. Sein Ausdruck war nicht anders als grimmig zu nennen,
Er trug kein Medaillon, aber zwei Schwerter in der Hand, aber er hielt sie wie Fremdkörper, mit ihm verwachsen schienen die beiden Krummdolche an seinem Rücken.
Sie musterte ihn eine ganze Weile ehe sie näher kam, versuchte einzuschätzen ob er eine Waffe ziehen wollte. Noch ging sie davon aus, dass er sie ncht bemerkt hatte, doch sie irrte.
"Gib es mir."
Die Stimme die dazu gehörte war rau. Das war bei Hexern oft der Fall.
"Sie sind eine Botschaft. An Reuven von Sorokin."
"Ich weiß. Und ICH überbringe sie."
Er musste kein Axii verwenden um seinen Standpunkt zu klar zu machen.
Kurz wog sie ab, es war natürlich praktisch, das auf der einen Seite, sie würde sich nicht in Gefahr begeben und wenn er es übergab war die Botschaft noch eindringlicher. Sie wollte sich nicht drücken... keineswegs.
"Ihr kennt den Inhalt? Wisst, was sie sagen will?"
"Ja."
Ein Hexeramulett zu übergeben war auch eine unmissverständliche Geste. Und eigentlich zweifelte sie nicht daran, dass dieser hier es dem anderen auch mitteilen würde. Sie nickte schließlich übergab ihm das Amulett.
Als er näher kam roch sie Eisen und etwas anders, doch das einzuordnen fehlte ihr die Zeit dann fühlte die Elfe den kalten Stahl im Unterleib. Kein Silber, nur Stahl.
"Auch das ist eine Botschaft. Kam sie an?"
Flüsterte er fast teilnahmslos während er die Klinge umdrehte.
Sie kam nicht mehr dazu eine Antwort zu geben, würgte nur Blut hervor und starb dann in seinen Armen.
und genau das WAR die Antwort.
Sie starb still und der Hexer wußte dass ihre Herrin das fühlen würde.
Dann verschwand er im Schatten.
Ja, er würde seinen Teil der Botschaft überbringen.
Den Hexer hatte sie nicht gefangen, sie war erst spät zurückgekehrt und hatte so keine Fährte gefunden. Dabei kannte sie ihn sogar, hatte ihn zumindest kurz gesehen und wußte wenigstens wie er aussah. Und er kannte sie.
Nun sollte sie ihm das Medaillon des anderen bringen und die Schwerter... als Botschaft. Vielleicht war es auch ein Test. Wem gehörte ihre Loyalität. Aber die stand zumindest für sie außer Zweifel. Hatte sie zuvor noch Zweifel gehabt, seit der Hexer heimtückisch versuchte hatte die Grüne Flamme auszulöschen war auch ihre Position noch klarer umrissen. Und aus diesem Grund machte sie sich nun spät in der Nacht auf den Weg.
Doch weit kam sie nicht.
Ein paar glühend gelber Augen versperrte ihr den Weg. In erster Linie aber der alte Hexer, dem die Augen gehörten. Wenn gelb kalt sein konnte dann diese. Wenn man sagte, dass Hexer kalte Bestien waren so schien dieses Exemplar alles daran zu setzen dies zu bestätigen. Sein Ausdruck war nicht anders als grimmig zu nennen,
Er trug kein Medaillon, aber zwei Schwerter in der Hand, aber er hielt sie wie Fremdkörper, mit ihm verwachsen schienen die beiden Krummdolche an seinem Rücken.
Sie musterte ihn eine ganze Weile ehe sie näher kam, versuchte einzuschätzen ob er eine Waffe ziehen wollte. Noch ging sie davon aus, dass er sie ncht bemerkt hatte, doch sie irrte.
"Gib es mir."
Die Stimme die dazu gehörte war rau. Das war bei Hexern oft der Fall.
"Sie sind eine Botschaft. An Reuven von Sorokin."
"Ich weiß. Und ICH überbringe sie."
Er musste kein Axii verwenden um seinen Standpunkt zu klar zu machen.
Kurz wog sie ab, es war natürlich praktisch, das auf der einen Seite, sie würde sich nicht in Gefahr begeben und wenn er es übergab war die Botschaft noch eindringlicher. Sie wollte sich nicht drücken... keineswegs.
"Ihr kennt den Inhalt? Wisst, was sie sagen will?"
"Ja."
Ein Hexeramulett zu übergeben war auch eine unmissverständliche Geste. Und eigentlich zweifelte sie nicht daran, dass dieser hier es dem anderen auch mitteilen würde. Sie nickte schließlich übergab ihm das Amulett.
Als er näher kam roch sie Eisen und etwas anders, doch das einzuordnen fehlte ihr die Zeit dann fühlte die Elfe den kalten Stahl im Unterleib. Kein Silber, nur Stahl.
"Auch das ist eine Botschaft. Kam sie an?"
Flüsterte er fast teilnahmslos während er die Klinge umdrehte.
Sie kam nicht mehr dazu eine Antwort zu geben, würgte nur Blut hervor und starb dann in seinen Armen.
und genau das WAR die Antwort.
Sie starb still und der Hexer wußte dass ihre Herrin das fühlen würde.
Dann verschwand er im Schatten.
Ja, er würde seinen Teil der Botschaft überbringen.
Einen Moment noch schloss er die wimpernlosen Lider, biss die Zähne aufeinander, dann öffnete der die Augen wieder. Von dem Dolch tropfte noch das Blut, er wischte es an der Kleidung der Elfe ab. Sie persönlich hatte ihm nichts getan, aber das wofür sie stand, ihre Herrin hatte einen der Ihren auf dem Gewissen und suchte nach einem anderen. Sicher, ging er jetzt direkt zu ihm lief er Gefahr, sie zu ihm zu führen, er musste also einen Umweg gehen.
Er schulterte die ihm so fremd geworden zwei Klingen seines Schülers. Das Medaillon hielt er noch in der Hand, die Zacken bohrten sich schmerzhaft in die Haut seiner Hand, aber der Schmerz war ihm willkommen.
Er humpelte, der Werkater hatte auch ihm Verletzungen beigebracht, aber auch dieser Schmerz war willkommen. Nichts konnte aufwiegen was er in dieser Nacht verloren hatte. Nichts konnte die Wut und den Hass lindern. Und er würde sie dafür bluten lassen, jeden einzelnen von ihnen...
<geht hier weiter>
Er schulterte die ihm so fremd geworden zwei Klingen seines Schülers. Das Medaillon hielt er noch in der Hand, die Zacken bohrten sich schmerzhaft in die Haut seiner Hand, aber der Schmerz war ihm willkommen.
Er humpelte, der Werkater hatte auch ihm Verletzungen beigebracht, aber auch dieser Schmerz war willkommen. Nichts konnte aufwiegen was er in dieser Nacht verloren hatte. Nichts konnte die Wut und den Hass lindern. Und er würde sie dafür bluten lassen, jeden einzelnen von ihnen...
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Sie brachten ihr keinen weiteren Flüchtigen, dafür brachten sie Aenye. Erstochen von irgendjemandes Hand, was fehlte waren das Amulett und die Schwerter. Von dem, was man Emyja berichtete, konnte es kaum Reuven gewesen sein – dazu war Aenyes Leiche zu nah an der alten Stadt gefunden worden. Näher noch als den Ort, an dem Naramianer die beiden Flüchtigen verloren hatte. Wer also hatte es gewagt? Wem war es gelungen? Aenye war vorsichtig und gut geschult – so einfach hätte sie sich niemals überrumpeln lassen.
Emyja trat an die Bahre, auf der man die Elfe zurück nach Est Tayiar gebracht hatte. Die Elfen, Zwerge, Halblinge und anderen Wesen, die sich versammelt hatten, machten ihr respektvoll Platz und wichen flüsternd zurück. Die Menschen,, flüsterten sie angstvoll, sie kommen auch nach Est Tayiar.
Die Hexe ignorierte die Ängste, die durch ihre Sinne sickerten und an ihr zogen, hörte nicht auf die Furcht in all den Herzen, sondern suchte vielmehr nach den wenigen Funken Zorn, die zwischen all der Zweifel leuchteten. Diese anzufachen war ihr Streben und sie nährte die Glutnester im Hintergrund, während die grünen Augen sich scheinbar ruhig und zugleich traurig auf Aenyes Züge richteten. Sie legte eine Hand auf das kurz geschorene Haar der Elfe und ließ den Daumen über die bleiche, inzwischen kühle Stirn gleiten. Ihr Amulett vibrierte leise und Emyja schloss mit einem Ausatmen die Augen, folgte der Spur, die ihr die Magie des Talismans wies, hinein in die letzten Schatten von Aenyes Selbst. Ihre Seele war längst fort, doch der Eindruck ihres Todes hatte sich in diesen Schatten gebrannt und gewährte Emyja einen kurzen Blick auf die letzten Sekunden der Elfe.
Wimperlose Schlangenaugen.
Kalt und reglos.
Narben auf fleckiger Haut.
Emyja musste nicht lange im Gedächtnis Gaetans suchen, um dem Gesicht einen Namen geben zu können und als sie die Augen wieder öffnete, brannte die Wut darin. Um sie herum erwartungsvolle Gesichter. Die Hexe zwang sich zur Ruhe und senkte den Blick ein letztes Mal auf Aenyes ruhiges Gesicht und strich ihr über das Haar.
"Dearme cáelm, sor'ca. Ess’tedd.", sprach sie milde, dann trat sie zurück und fasste die Unstehenden ins Auge, feuerte die Glutnester weiter an. "Ihr Mörder ist
Dimitar Laslev, ein Hexer. Die Hexer haben ihre Seite gewählt und es ist nicht unsere. Im Brokilon mögen sie noch willkommen sein, doch Est Tayiar verschließt hiermit seine Tore für diese Zunft." Zustimmendes Murmeln, Flüstern, Schweigen. Emyja ließ eine kurze Pause entstehen.
"Schickt Kommandos in Richtung Nowigrad. Weit können sie nicht sein. Reuven von Sorokin und Dimitar Laslev. Ich will ihre Köpfe, wie ihre Zunft unsere Köpfe und die der alten Wesen des Kontinents an irgendwelche Dorfschulzen verkauft." Das hier begann langsam wirklich persönlich zu werden. Wie einen Flächenbrand schickte sie dieses Empfinden durch die sie unringenden Scoia'tael und überspülte auch noch den letzten Zweifel und das leiseste Quäntchen Furcht.
Sie überließ die Tote den Ihren und kehrte in ihren Turm zurück, um sich aus den blutigen Kleidern zu schälen und sich für ihren nächsten Ausflug fertig zu machen. Sie wählte Leder, eng geschneidert nach Art der Dryaden, Stiefel und einen doppelt um die Hüften gelegten, breiten Gürtel für das Kurzschwert, dazu allerdings ein eher freizügig geschnittenes, unter der Brust geschnürtes Oberteil. Sie hüllte sich in ihren dunkelgrünen Reisemantel. Eflynn schickte sie, ihr Pferd zu satteln und ein wenig Wegzehrung zu packen. Reisen würde sie allerdings allein.
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Emyja trat an die Bahre, auf der man die Elfe zurück nach Est Tayiar gebracht hatte. Die Elfen, Zwerge, Halblinge und anderen Wesen, die sich versammelt hatten, machten ihr respektvoll Platz und wichen flüsternd zurück. Die Menschen,, flüsterten sie angstvoll, sie kommen auch nach Est Tayiar.
Die Hexe ignorierte die Ängste, die durch ihre Sinne sickerten und an ihr zogen, hörte nicht auf die Furcht in all den Herzen, sondern suchte vielmehr nach den wenigen Funken Zorn, die zwischen all der Zweifel leuchteten. Diese anzufachen war ihr Streben und sie nährte die Glutnester im Hintergrund, während die grünen Augen sich scheinbar ruhig und zugleich traurig auf Aenyes Züge richteten. Sie legte eine Hand auf das kurz geschorene Haar der Elfe und ließ den Daumen über die bleiche, inzwischen kühle Stirn gleiten. Ihr Amulett vibrierte leise und Emyja schloss mit einem Ausatmen die Augen, folgte der Spur, die ihr die Magie des Talismans wies, hinein in die letzten Schatten von Aenyes Selbst. Ihre Seele war längst fort, doch der Eindruck ihres Todes hatte sich in diesen Schatten gebrannt und gewährte Emyja einen kurzen Blick auf die letzten Sekunden der Elfe.
Wimperlose Schlangenaugen.
Kalt und reglos.
Narben auf fleckiger Haut.
Emyja musste nicht lange im Gedächtnis Gaetans suchen, um dem Gesicht einen Namen geben zu können und als sie die Augen wieder öffnete, brannte die Wut darin. Um sie herum erwartungsvolle Gesichter. Die Hexe zwang sich zur Ruhe und senkte den Blick ein letztes Mal auf Aenyes ruhiges Gesicht und strich ihr über das Haar.
"Dearme cáelm, sor'ca. Ess’tedd.", sprach sie milde, dann trat sie zurück und fasste die Unstehenden ins Auge, feuerte die Glutnester weiter an. "Ihr Mörder ist
Dimitar Laslev, ein Hexer. Die Hexer haben ihre Seite gewählt und es ist nicht unsere. Im Brokilon mögen sie noch willkommen sein, doch Est Tayiar verschließt hiermit seine Tore für diese Zunft." Zustimmendes Murmeln, Flüstern, Schweigen. Emyja ließ eine kurze Pause entstehen.
"Schickt Kommandos in Richtung Nowigrad. Weit können sie nicht sein. Reuven von Sorokin und Dimitar Laslev. Ich will ihre Köpfe, wie ihre Zunft unsere Köpfe und die der alten Wesen des Kontinents an irgendwelche Dorfschulzen verkauft." Das hier begann langsam wirklich persönlich zu werden. Wie einen Flächenbrand schickte sie dieses Empfinden durch die sie unringenden Scoia'tael und überspülte auch noch den letzten Zweifel und das leiseste Quäntchen Furcht.
Sie überließ die Tote den Ihren und kehrte in ihren Turm zurück, um sich aus den blutigen Kleidern zu schälen und sich für ihren nächsten Ausflug fertig zu machen. Sie wählte Leder, eng geschneidert nach Art der Dryaden, Stiefel und einen doppelt um die Hüften gelegten, breiten Gürtel für das Kurzschwert, dazu allerdings ein eher freizügig geschnittenes, unter der Brust geschnürtes Oberteil. Sie hüllte sich in ihren dunkelgrünen Reisemantel. Eflynn schickte sie, ihr Pferd zu satteln und ein wenig Wegzehrung zu packen. Reisen würde sie allerdings allein.
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von hier nach Est Tayiar
Datum: August 1278
Betrifft: Cyron, Emyja
-----------------------------------------------
Mit gewohnter Dienstbeflissenheit nahm Eflynn die Sachen entgegen, die Cyron ihr reichte. Den Gurt hängte sie sich über die Schulter und die Sichel zu ihrer eigenen. Still war sie geworden, fast andächtig, als sie die Ränder der alten Elfenstadt erreichten.
"Das ist Est Tayiar. Hier wohnen wir. Die Menschen denken, es spukt, darum lassen sie uns in Ruhe.", flüsterte das Elfenkind, dann kicherte es dich wieder leise. "Aber wenn man die alten Geister in Frieden lässt, stören sie nicht."
"Halt! Wer dar?" Vor ihren Füßen landete ein schwarz und blau gefiederter Pfeil, der sie augenblicklich stoppte.
Eflynn hob überraschend herrisch das Kinn.
"Eflynn von den Iothenna. Lass uns durch, Freund."
"Parole?"
"Bloedgeas yn Shearrawedd."
Ein Schweigen folgte, Eflynn warf Cyron einen kurzen Seitenblick zu. Dann sprang ein Elf aus dem Baum zu ihrer Rechten, kam näher und zog den Pfeil aus der Erde. Mit unbewegtem Gesicht musterte er Cyron. Er war nicht wesentlich kleiner, hatte aber die Schultern eines Bogenschützen und steckte in einem Umhang, der in seinen Farben geschaffen war, um mit dem Wald zu verschmelzen. Ohne die Augen von Cyron abzuwenden, fragte der Wächter: "Wen bringst du uns, Eflynn?"
Diese griff Cyrons Hand und stand dicht neben ihm. Anders als bei dem Wächter spiegelte ihr Gesicht allerlei Emotionen. Jetzt gerade strahlten ihre Augen begeistert. "Er hat mich gerettet, als ich vom Weg angekommen bin und Menschen mir böses wollten. Und er ist ein Heiler!"
Der Blick des Wächters schwenkte endlich herum und musterte Eflynn. Fast schien es, als wolle sich in dem marmornen Gesicht etwas regen, doch der Augenblick verflog. Er nickte knapp, blickte Cyron wieder an und wirkte nicht mehr ganz so steif. "Dann sei willkommen in Est Tayiar, Bruder." Damit wandte er sich ab und verschmolz fast augenblicklich mit der Vegetation.
Eflynn grinste und zog Cyron weiter.
"Dort vorn in dem zerbrochenen Turm lebt die Herrin, zu ihr muss ich zuerst. Soll ich dich Rhiaenna vorstellen? Sie ist bestimmt froh, wenn sie Hilfe bekommt. Heute morgen kam ein Kommando mit einigen Verletzten zurück. Deine Sachen bringe ich zu meinen, da sind sie sicher.", plapperte Eflynn nun wieder munterer.
Datum: August 1278
Betrifft: Cyron, Emyja
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Mit gewohnter Dienstbeflissenheit nahm Eflynn die Sachen entgegen, die Cyron ihr reichte. Den Gurt hängte sie sich über die Schulter und die Sichel zu ihrer eigenen. Still war sie geworden, fast andächtig, als sie die Ränder der alten Elfenstadt erreichten.
"Das ist Est Tayiar. Hier wohnen wir. Die Menschen denken, es spukt, darum lassen sie uns in Ruhe.", flüsterte das Elfenkind, dann kicherte es dich wieder leise. "Aber wenn man die alten Geister in Frieden lässt, stören sie nicht."
"Halt! Wer dar?" Vor ihren Füßen landete ein schwarz und blau gefiederter Pfeil, der sie augenblicklich stoppte.
Eflynn hob überraschend herrisch das Kinn.
"Eflynn von den Iothenna. Lass uns durch, Freund."
"Parole?"
"Bloedgeas yn Shearrawedd."
Ein Schweigen folgte, Eflynn warf Cyron einen kurzen Seitenblick zu. Dann sprang ein Elf aus dem Baum zu ihrer Rechten, kam näher und zog den Pfeil aus der Erde. Mit unbewegtem Gesicht musterte er Cyron. Er war nicht wesentlich kleiner, hatte aber die Schultern eines Bogenschützen und steckte in einem Umhang, der in seinen Farben geschaffen war, um mit dem Wald zu verschmelzen. Ohne die Augen von Cyron abzuwenden, fragte der Wächter: "Wen bringst du uns, Eflynn?"
Diese griff Cyrons Hand und stand dicht neben ihm. Anders als bei dem Wächter spiegelte ihr Gesicht allerlei Emotionen. Jetzt gerade strahlten ihre Augen begeistert. "Er hat mich gerettet, als ich vom Weg angekommen bin und Menschen mir böses wollten. Und er ist ein Heiler!"
Der Blick des Wächters schwenkte endlich herum und musterte Eflynn. Fast schien es, als wolle sich in dem marmornen Gesicht etwas regen, doch der Augenblick verflog. Er nickte knapp, blickte Cyron wieder an und wirkte nicht mehr ganz so steif. "Dann sei willkommen in Est Tayiar, Bruder." Damit wandte er sich ab und verschmolz fast augenblicklich mit der Vegetation.
Eflynn grinste und zog Cyron weiter.
"Dort vorn in dem zerbrochenen Turm lebt die Herrin, zu ihr muss ich zuerst. Soll ich dich Rhiaenna vorstellen? Sie ist bestimmt froh, wenn sie Hilfe bekommt. Heute morgen kam ein Kommando mit einigen Verletzten zurück. Deine Sachen bringe ich zu meinen, da sind sie sicher.", plapperte Eflynn nun wieder munterer.
‚Bloedgeas yn Shearrawedd.‘ Das sollte er sich merken.
Er war also angekommen. Mitten im Schlangennest. Obwohl…es galt erst einmal die Bewohner des Lagers kennenzulernen. Wer wusste schon genau, wer welche Rolle besetzte in diesem kruden Spiel um Leben und Tod.
Einerseits fürchtete sich Cyron vor dem, was kam. Andererseits reizte ihn die Gefahr, hielt er sich selber doch für fähig sich zu wehren. Während er sich umsah, befiel ihn gleich das nächste Gefühl. Wehmut. Er befand sich an dem Ort, den ihm Aevne gezeigt hatte. Der Ort, an dem er sie so viel lieber gesehen hätte als im Kerker. Oder am Galgen.
Die Hände noch immer erhoben schloss der Heiler kurz die Augen, rief sich das Gesicht der Verlorenen in Gedächtnis, dass ihm trotz der Kampfspuren so sehr zugesagte.
Man hieß ihn hier willkommen. Nannte ihn Bruder. Ohne Kontrolle, ohne Gespräch. War das so einfach? Er schluckte, öffnete die Augen, nahm die Hände herunter und nickte der Wache dankend zu, bevor diese verschwand.
Aufatmend lächelte zu seinem Schützling hinunter.
„Ich würde mich freuen, Rhiaenna helfen zu dürfen.“
Zur Hexe selber wollte er erst einmal nicht. Wenn er es doch noch entschloss zu fliehen, würde es schwerer, wenn sie ihn erst einmal in die Finger bekam.
Noch immer rechnete er sich ahnungslos wie er war Chancen aus.
Er war also angekommen. Mitten im Schlangennest. Obwohl…es galt erst einmal die Bewohner des Lagers kennenzulernen. Wer wusste schon genau, wer welche Rolle besetzte in diesem kruden Spiel um Leben und Tod.
Einerseits fürchtete sich Cyron vor dem, was kam. Andererseits reizte ihn die Gefahr, hielt er sich selber doch für fähig sich zu wehren. Während er sich umsah, befiel ihn gleich das nächste Gefühl. Wehmut. Er befand sich an dem Ort, den ihm Aevne gezeigt hatte. Der Ort, an dem er sie so viel lieber gesehen hätte als im Kerker. Oder am Galgen.
Die Hände noch immer erhoben schloss der Heiler kurz die Augen, rief sich das Gesicht der Verlorenen in Gedächtnis, dass ihm trotz der Kampfspuren so sehr zugesagte.
Man hieß ihn hier willkommen. Nannte ihn Bruder. Ohne Kontrolle, ohne Gespräch. War das so einfach? Er schluckte, öffnete die Augen, nahm die Hände herunter und nickte der Wache dankend zu, bevor diese verschwand.
Aufatmend lächelte zu seinem Schützling hinunter.
„Ich würde mich freuen, Rhiaenna helfen zu dürfen.“
Zur Hexe selber wollte er erst einmal nicht. Wenn er es doch noch entschloss zu fliehen, würde es schwerer, wenn sie ihn erst einmal in die Finger bekam.
Noch immer rechnete er sich ahnungslos wie er war Chancen aus.
Eflynn führte Cyron tiefer in die Ruinenstadt, vorbei an dem dunklen Stumpf des Turms, der von Pflanzen überwachsen wie aus einem Märchen entsprungen schien. Zwischen den Säulen einer alten Halle, deren Dach teilweise eingestürzt war, hatten die Heiler ihr Reich eingerichtet. Zeltplanen ersetzten den Wetterschutz, wo das Gemäuer dies nicht mehr konnte, Kohlepfannen standen an den Säulen und dienten als Licht- und Wärmequellen. Doch nicht alle Verwundeten konnten sich hier aufhalten. Cyron sah immer wieder Anderlinge mit Verbänden an Lagerfeuern sitzen oder auf Decken schlafen. Das Ganze machte den Eindruck eines chaotischen Räuberlagers, aber wenn man darauf achtete, erkannte man Strukturen, die auf einzelne Gruppierungen hindeuteten, die sich voneinander abgrenzten. Und sie alle waren um das Zentrum herum sortiert, welches Turm und alte Halle darstellten.
Eflynn trat zwischen die Säulen und sah sich suchend um. Dann ging sie zielstrebig auf eine Elfe zu, die gegensätzlicher zum hellen Elfenkind nicht sein konnte. Rhiaenna war nicht besonders groß und ihre Haut war für eine Elfe ungewöhnlich dunkel, wodurch sie eher wie eine Dryade wirkte. Sie hatte schwarzes Haar, dass sie auf einer Seite lang und auf der anderen ausrasiert trug, und ihre mandelförmigen Augen waren wie schwarze Kohlen. Und auch der Ausdruck darin war ein gänzlich anderer. Diese Frau hatte schon vieles gesehen, erlebt und erdulded. Das Leben hatte sie geschmiedet und anstatt zu brechen, war sie erhärtet. Dennoch waren die Bewegungen ihrer Hände feinfühlig, während sie einen Kopfverband bei ihrem aktuellen Patienten anlegte.
"Wen bringst du mir? Er sieht ganz in Ordnung aus. Muss warten, bis ich hier fertig bin.", sagte Rhiaenna, ohne sich wirklich länger umzusehen. Für sie war in Ordnung, wer stehen konnte.
Eflynn erwiderte geduldig: "Das ist Cyron. Er ist auch ein Heiler und möchte bei uns helfen."
Rhiaenna befestigte den Verband und erhob sich in einer zackigen Weise, die von der Anspannung und der Menge an Aufgaben sprach, die sie noch zu erledigen gedachte. Sie wandte den Kopf und blickte an Cyron hoch, denn besonders groß war sie nicht, was ebenfalls eher untypisch war. Ihre fein geschwungenen Brauen zuckten, während sie ihn musterte. Dann hob sie die Schultern. "Gut. Da drüben wartet ein brandiges Bein auf die Säge. Du kannst mir helfen." Dann sah sie Eflynn an. "Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst. Hast du alles besorgt?"
Eflynn zog sofort den Kopf ein. "Nein, ich..."
"Was stehst du dann hier herum? Meinst du ich schicke dich zum Spaß los? Oder soll ich es dir buchstabieren? Wasserbilg und Goldstern. Schu." Dazu machte sie eine Bewegung mit der Hand, als müsse sie etwas davon abschütteln. Eflynn fing die Unterlippe mit den Zähnen, machte dann allerdings Kehrt und verschwand zwischen den Säulen.
Rhiaenna war schon auf dem Weg zu besagtem 'Bein', davon ausgehend, dass der Neue ihr einfach folgen würde. Für Geschwätz hatte sie gerade keine Zeit. Da war dieses Bein, dann eine zertrümmerte Schulter, diverse Hieb- und Stichverletzungen.... Der Tag hatte wirklich nicht gut begonnen und es kam ihr manchmal so vor, als würden die Eichhörnchen schneller zerfetzt, als sie sie wieder zusammennähen konnte.
Eflynn trat zwischen die Säulen und sah sich suchend um. Dann ging sie zielstrebig auf eine Elfe zu, die gegensätzlicher zum hellen Elfenkind nicht sein konnte. Rhiaenna war nicht besonders groß und ihre Haut war für eine Elfe ungewöhnlich dunkel, wodurch sie eher wie eine Dryade wirkte. Sie hatte schwarzes Haar, dass sie auf einer Seite lang und auf der anderen ausrasiert trug, und ihre mandelförmigen Augen waren wie schwarze Kohlen. Und auch der Ausdruck darin war ein gänzlich anderer. Diese Frau hatte schon vieles gesehen, erlebt und erdulded. Das Leben hatte sie geschmiedet und anstatt zu brechen, war sie erhärtet. Dennoch waren die Bewegungen ihrer Hände feinfühlig, während sie einen Kopfverband bei ihrem aktuellen Patienten anlegte.
"Wen bringst du mir? Er sieht ganz in Ordnung aus. Muss warten, bis ich hier fertig bin.", sagte Rhiaenna, ohne sich wirklich länger umzusehen. Für sie war in Ordnung, wer stehen konnte.
Eflynn erwiderte geduldig: "Das ist Cyron. Er ist auch ein Heiler und möchte bei uns helfen."
Rhiaenna befestigte den Verband und erhob sich in einer zackigen Weise, die von der Anspannung und der Menge an Aufgaben sprach, die sie noch zu erledigen gedachte. Sie wandte den Kopf und blickte an Cyron hoch, denn besonders groß war sie nicht, was ebenfalls eher untypisch war. Ihre fein geschwungenen Brauen zuckten, während sie ihn musterte. Dann hob sie die Schultern. "Gut. Da drüben wartet ein brandiges Bein auf die Säge. Du kannst mir helfen." Dann sah sie Eflynn an. "Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst. Hast du alles besorgt?"
Eflynn zog sofort den Kopf ein. "Nein, ich..."
"Was stehst du dann hier herum? Meinst du ich schicke dich zum Spaß los? Oder soll ich es dir buchstabieren? Wasserbilg und Goldstern. Schu." Dazu machte sie eine Bewegung mit der Hand, als müsse sie etwas davon abschütteln. Eflynn fing die Unterlippe mit den Zähnen, machte dann allerdings Kehrt und verschwand zwischen den Säulen.
Rhiaenna war schon auf dem Weg zu besagtem 'Bein', davon ausgehend, dass der Neue ihr einfach folgen würde. Für Geschwätz hatte sie gerade keine Zeit. Da war dieses Bein, dann eine zertrümmerte Schulter, diverse Hieb- und Stichverletzungen.... Der Tag hatte wirklich nicht gut begonnen und es kam ihr manchmal so vor, als würden die Eichhörnchen schneller zerfetzt, als sie sie wieder zusammennähen konnte.
„Wartet bitte, bevor ihr mit der Amputation beginnt.“, bat Cyron und sah zu Eflynn. „Und ihr junge Dame solltet da draußen nicht allein sein. Das war schon knapp genug.“
Er folgte der Heilerin tatsächlich, trat neben den Patienten, suchte aber erst das Gespräch.
„Mich gehen eure internen Rangfolgen ganz sicher nichts an.“, erklärte er freundlich und zurückhaltend. „Aber wir sind da draußen von Menschen überfallen worden. Und ich fürchte, wenn ihr die Kleine allein losschickt, schickt ihr sie in den Tod.“
Es fühlte sich seltsam an hier zu sein. Einfach ganz offen hier hinein zu spazieren, ohne das ihn jemand durchsuchte, ohne ihn festzusetzen ohne….alles.
Und dies war das Lager der ach so gefährlichen Hexe. Und er stand darin. Als gehöre er dazu. Nur weil er spitze Ohren hatte? Da stimmte doch etwas nicht…
Aber jetzt gab es wichtigeres. Vor ihm lag jemand der Hilfe brauchte. Er war Heiler. Und er würde hier seiner Berufung nachgehen, wie er es vor seinem Gott geschworen hatte.
Er lächelte, wie er es immer tat und betrachtete den Patienten.
Der Elf wirkte schlaksig und ungeschickt, aber er strahlte auch etwas aus, was eine völlig andere Sprache übermittelte. Etwas…altes…auf dass man schwer den Finger legen konnte.
Cyron betrachtete den Patienten. „Ich nehme an, der Kranke ist auf der Triage Liste ganz oben?“
Noch immer lächelnd legte er dem Pateinten mitfühlend eine Hand auf die Schulter.
„Keine Angst. Es geht euch gleich besser.“, versprach er warm und suchte den Blick seiner Kollegin.
„Miss Rhiaenna, ihr erlaubt?“
Die Säge würde nicht nötig sein. Er nickte dem Verletzen zu und hob seine Hände, ließ sie über der Wunde schweben. Der Gestank war furchtbar. Nichts war schlimmer als der Geruch von Wundbrand an einem lebendem Wesen. Selbst wenn die Heilerin jetzt amputiert hätte, der geschwächte Körper hätte das nicht überstanden.
Cyron nahm die Schultern zurück, schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Zugang zur Energie, den der Hexer ihn gezeigt hatte. Es funktionierte, aber es war schwer…zäh…wie Sirup, den man durch einen Strohhalm saugen wollte und statt den Energiefluss zur in der Natur befindlichen Energie zu finden, nahm er sie einmal mehr aus sich selbst. Nicht gut…aber es funktionierte.
Er spürte das Kribbeln in seinem Körper und ließ es fließen. Das für den magischen Heilprozess grüne Leuchten breitete sich um seine Hände aus, griff auf das Bein über. Knochen richteten sich, wuchsen zusammen, Gewebe regenerierte, das kranke und abgestorbene Fleisch verwandelte sich in lebendes, Adern schlossen sich, Muskeln wuchsen neu, Haut schloss sich.
Das alles dauerte weniger als zwei Minuten. Und danach…war die einzige Spur der Verletzung eine Fläche Haut, die deutlich heller und rosafarbener war als der Rest.
Nicht einmal die vorher aufgetretenen Wundränder war zu erkennen.
Das Leuchten verlosch. Und immer noch lächelnd legte er abermals eine Hand auf die Schulter des Patienten.
„Verratet ihr mir euren Namen?“, fragte er leise.
„Das Mussempfinden im Bein wird in ein paar Tagen verschwinden. Die Nervenbahnen sind neu und euer Gehirn muss erst die Kommunikation…“
Er verstummte. In dieser Welt würde das niemand verstehen. „Das Zwicken geht bald weg. Seid ein paar Tage vorsichtig. Das Bein könnte nachgeben.“
Er atmete durch und wischte sich den Schweiß von der Stirn, schwankte.
Scheiße…das war der einzige Zauber, den er heute wirken konnte. Wenn sie ihn nun angriffen, war er geliefert.
Aber immerhin hatte er ein Leben gerettet. Ein wenig stolz reckte er das Kinn und erwartete eine positive Antwort der Heilerin.
Er folgte der Heilerin tatsächlich, trat neben den Patienten, suchte aber erst das Gespräch.
„Mich gehen eure internen Rangfolgen ganz sicher nichts an.“, erklärte er freundlich und zurückhaltend. „Aber wir sind da draußen von Menschen überfallen worden. Und ich fürchte, wenn ihr die Kleine allein losschickt, schickt ihr sie in den Tod.“
Es fühlte sich seltsam an hier zu sein. Einfach ganz offen hier hinein zu spazieren, ohne das ihn jemand durchsuchte, ohne ihn festzusetzen ohne….alles.
Und dies war das Lager der ach so gefährlichen Hexe. Und er stand darin. Als gehöre er dazu. Nur weil er spitze Ohren hatte? Da stimmte doch etwas nicht…
Aber jetzt gab es wichtigeres. Vor ihm lag jemand der Hilfe brauchte. Er war Heiler. Und er würde hier seiner Berufung nachgehen, wie er es vor seinem Gott geschworen hatte.
Er lächelte, wie er es immer tat und betrachtete den Patienten.
Der Elf wirkte schlaksig und ungeschickt, aber er strahlte auch etwas aus, was eine völlig andere Sprache übermittelte. Etwas…altes…auf dass man schwer den Finger legen konnte.
Cyron betrachtete den Patienten. „Ich nehme an, der Kranke ist auf der Triage Liste ganz oben?“
Noch immer lächelnd legte er dem Pateinten mitfühlend eine Hand auf die Schulter.
„Keine Angst. Es geht euch gleich besser.“, versprach er warm und suchte den Blick seiner Kollegin.
„Miss Rhiaenna, ihr erlaubt?“
Die Säge würde nicht nötig sein. Er nickte dem Verletzen zu und hob seine Hände, ließ sie über der Wunde schweben. Der Gestank war furchtbar. Nichts war schlimmer als der Geruch von Wundbrand an einem lebendem Wesen. Selbst wenn die Heilerin jetzt amputiert hätte, der geschwächte Körper hätte das nicht überstanden.
Cyron nahm die Schultern zurück, schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Zugang zur Energie, den der Hexer ihn gezeigt hatte. Es funktionierte, aber es war schwer…zäh…wie Sirup, den man durch einen Strohhalm saugen wollte und statt den Energiefluss zur in der Natur befindlichen Energie zu finden, nahm er sie einmal mehr aus sich selbst. Nicht gut…aber es funktionierte.
Er spürte das Kribbeln in seinem Körper und ließ es fließen. Das für den magischen Heilprozess grüne Leuchten breitete sich um seine Hände aus, griff auf das Bein über. Knochen richteten sich, wuchsen zusammen, Gewebe regenerierte, das kranke und abgestorbene Fleisch verwandelte sich in lebendes, Adern schlossen sich, Muskeln wuchsen neu, Haut schloss sich.
Das alles dauerte weniger als zwei Minuten. Und danach…war die einzige Spur der Verletzung eine Fläche Haut, die deutlich heller und rosafarbener war als der Rest.
Nicht einmal die vorher aufgetretenen Wundränder war zu erkennen.
Das Leuchten verlosch. Und immer noch lächelnd legte er abermals eine Hand auf die Schulter des Patienten.
„Verratet ihr mir euren Namen?“, fragte er leise.
„Das Mussempfinden im Bein wird in ein paar Tagen verschwinden. Die Nervenbahnen sind neu und euer Gehirn muss erst die Kommunikation…“
Er verstummte. In dieser Welt würde das niemand verstehen. „Das Zwicken geht bald weg. Seid ein paar Tage vorsichtig. Das Bein könnte nachgeben.“
Er atmete durch und wischte sich den Schweiß von der Stirn, schwankte.
Scheiße…das war der einzige Zauber, den er heute wirken konnte. Wenn sie ihn nun angriffen, war er geliefert.
Aber immerhin hatte er ein Leben gerettet. Ein wenig stolz reckte er das Kinn und erwartete eine positive Antwort der Heilerin.
"Ich gehe mit ihr." Die Worte des riesigen Katzenwesens, das wie aus dem Nichts erschienen war, ließen zumindest Rhiaenna zusammenfahren. Der Heiler mit Namen Cyron war bereits zu vertieft in seine Arbeit, als das er nennenswert reagierte.
Die dunkle Elfe schnaufte ungehalten, was Reynegh nicht sonderlich kümmerte. Er trug noch immer die frischen Narben, die ihm sein letztes Zusammentreffen mit dem Hexer beschert hatte und wirkte etwas räudig, weil rund um die Wunden das Fell ausgefallen war.
"Du sollst dich nicht so an mich anschleichen! Ja, geh. Ist besser wie mir scheint.", zischte sie ungehalten, doch nicht allzu laut, um Cyron nicht zu stören. Als sie wieder auf dessen Hände und das Bein darunter blickte, schlossen sich gerade die letzten Wundränder. Rhiaenna kannte solche Kunst natürlich von ihrem Volk, doch selbst war sie dessen nicht mächtig. Ihre Heilkünste beruhten allein auf Wissen und der Kraft ihrer zwei Hände.
Von Emyja kannte die Elfe ebenfalls magisch unterstützte Heilungen, aber auch deren Kapazitäten waren nicht unendlich. Zudem neigte sie in letzter Zeit dazu, scheinbar willkürlich die Gnade ihrer Macht zu verteilen und dieser Elf hier hatte eben diese Gnade durch was auch immer verwirkt. Rhiaenna maßte sich nicht an, über Emyjas Entscheidungen zu urteilen, aber manchmal zwickte sie die Moral ihrer Profession, wenn sie das Gefühl hatte, eine Entscheidung wurde nicht rational getroffen.
Das Licht verging und Rhiaenna fasste unwillkürliche nach Puls und Stirn ihres Patienten, während Cyron nach dessen Namen fragte.
"Ivelired.", krächzte dieser mit von Durst und Fieber noch rauer Kehle. Doch beides würde vergehen und Rhiaenna erhob sich. Ihre dunklen Augen musterten den Neuling auf schwer zu deutende Art, dann nickte sie wie zu sich selbst. "Kommt. Ich zeige dir, wo du dich reinigen und stärken kannst." Auch wenn er das brandige Bein quasi nicht berührt hatte, ging es für die Heilerin nicht an, dass er sich nicht nach dieser Heilung wusch. Sie wollte voran gehen, doch Cyron machte nachdem er sich ebenfalls erhoben hatte, nur einen wackeligen Schritt und wäre lang hingeschlagen, hätte Rhiaenna nicht sofort und fest zugepackt.
"Du lieber Himmel, ist das der Preis? Ein Kranker für einen Heilen?", murrte sie und winkte einen ihrer Helfer herbei, um mit ihm zusammen Cyron auf ein freies Bett zu verfrachten. Einen Moment noch beobachtete sie ihn, kam zu dem Schluss, dass er nach all dem wohl nur seine Ruhe brauchte und ging dann wieder ihrer Arbeit nach.
Die dunkle Elfe schnaufte ungehalten, was Reynegh nicht sonderlich kümmerte. Er trug noch immer die frischen Narben, die ihm sein letztes Zusammentreffen mit dem Hexer beschert hatte und wirkte etwas räudig, weil rund um die Wunden das Fell ausgefallen war.
"Du sollst dich nicht so an mich anschleichen! Ja, geh. Ist besser wie mir scheint.", zischte sie ungehalten, doch nicht allzu laut, um Cyron nicht zu stören. Als sie wieder auf dessen Hände und das Bein darunter blickte, schlossen sich gerade die letzten Wundränder. Rhiaenna kannte solche Kunst natürlich von ihrem Volk, doch selbst war sie dessen nicht mächtig. Ihre Heilkünste beruhten allein auf Wissen und der Kraft ihrer zwei Hände.
Von Emyja kannte die Elfe ebenfalls magisch unterstützte Heilungen, aber auch deren Kapazitäten waren nicht unendlich. Zudem neigte sie in letzter Zeit dazu, scheinbar willkürlich die Gnade ihrer Macht zu verteilen und dieser Elf hier hatte eben diese Gnade durch was auch immer verwirkt. Rhiaenna maßte sich nicht an, über Emyjas Entscheidungen zu urteilen, aber manchmal zwickte sie die Moral ihrer Profession, wenn sie das Gefühl hatte, eine Entscheidung wurde nicht rational getroffen.
Das Licht verging und Rhiaenna fasste unwillkürliche nach Puls und Stirn ihres Patienten, während Cyron nach dessen Namen fragte.
"Ivelired.", krächzte dieser mit von Durst und Fieber noch rauer Kehle. Doch beides würde vergehen und Rhiaenna erhob sich. Ihre dunklen Augen musterten den Neuling auf schwer zu deutende Art, dann nickte sie wie zu sich selbst. "Kommt. Ich zeige dir, wo du dich reinigen und stärken kannst." Auch wenn er das brandige Bein quasi nicht berührt hatte, ging es für die Heilerin nicht an, dass er sich nicht nach dieser Heilung wusch. Sie wollte voran gehen, doch Cyron machte nachdem er sich ebenfalls erhoben hatte, nur einen wackeligen Schritt und wäre lang hingeschlagen, hätte Rhiaenna nicht sofort und fest zugepackt.
"Du lieber Himmel, ist das der Preis? Ein Kranker für einen Heilen?", murrte sie und winkte einen ihrer Helfer herbei, um mit ihm zusammen Cyron auf ein freies Bett zu verfrachten. Einen Moment noch beobachtete sie ihn, kam zu dem Schluss, dass er nach all dem wohl nur seine Ruhe brauchte und ging dann wieder ihrer Arbeit nach.