Warum genau er zur Tür ging, das konnte er später nicht mehr sagen. Hätte man ihn gefragt, es fiel ihm nicht mehr ein. Vermutlich hätte er gemutmaßt, dass er nachsehen wollte ob Elurin zufällig in der Nähe war, vielleicht war es etwas ganz anderes. Tatsache war, er öffnete die Türe und dort stand Jarel. Er hatte nciht geklopft, nur da gestanden. Und Slava öffnete. Und dann standen sie sich wieder gegenüber. Jarel sagte nichts... Slava wußte ebenfalls nicht, was er sage sollte. Grade vor einer Stunde wäre es noch einfacher gewesen, da ging es nur um die Ringe und etwas Fisstech und nun... nun ging es auch noch drum, dass Cyron vielleicht schon unter dem Einfluss des Feindes stand. aber vor allem hatte er die Ringe in der Tasche und brachte deswegen keinen Ton raus. Er hatte nicht damit gerechnet, er, der Meister Profiler... Und da standen sie nun und keiner sagte etwas.
Und es war auch besser so, auf der Straße sollten sie das nciht klären.
"Komm erst einmal rein."
Jarel trat ein. Cyron ging. Der Elf murmelte noch etwas und verschwand einfach, während der Ritter ihm mit gerunzelter Stirn nachsah.
"Wie geht es dir?", fragte Jarel, während er die Tür schloss.
und nicht, weil er das Schweigen nicht ertrug. Er machte sich wirklich Sorgen, musterte Slava genau. Hatte er das Zeug reingezogen? Oder...nicht?
"Es ist alles in Ordnung. Wirklich..." Vielleicht belog er sich selbst, vielleicht Jarel, aber jetzt gab es etwas anderes zu klären. "...hab nicht viel genommen und den Rest weggespült." Er mustere nun ihn prüfend, war er noch wütend? Da war plötzlich diese riesige Barriere zwischen ihnen, eine unausgesprochene Frage. Aber auch seine Souveränität war geschmolzen. Er hätte nun leicht spielen können, jovial die Führung übernehmen, aber das war kein Job. Er hatte irgendwann zugelassen, dass es wieder einen privaten Slava gab, und der kannte Unsicherheit.
Er hatte die Ringe in der Hand, in der Tasche. Ohne die Dose.
Holte sie nun raus.
Einer passte ihm natürlich wie angegossen... Und das war kein Zufall und auch keine Magie.
"Wie lange trägst du die schon mit dir herum?"
"Ich hab sie erst heute abgeholt...", gab Jarel zu. Er deutete zum Tisch. "Darf ich es dir erklären?", bat er unsicher.
Das Gefühl, es einmal mehr verbockt zu haben wurde immer stärker.
Slava nickte, dankbar für die Verschnaufpause. Er kannte seine Antwort, aber er brauchte die Frage. Und... wann war eigentlich Cyron verschwunden?
Gildorf | Privatwohnung | Slavas ehemalige Wohnung, jetzt Schuras und Valjans Wohnung
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Die beiden nahmen Platz. Slava Jarel gegenüber.
"Ich hab gesehen, dass du eingeworfen hast. Ich war...so unglaublich wütend in diesem Moment. So furchtbar enttäuscht. Ich hätte dich am liebsten geschlagen."
Der Schattenläufer atmete durch. Je mehr er redete, desto ruhiger wurde er. Was geschehen würde, würde geschehen.
"Und dann wurde mir klar, warum du es getan hast. "
Der Ritter hob den Blick und sah Slava an.
"Und wie gut ich es verstehe." Jarel griff über den Tisch und legte seine Hand auf Slavas.
Warum fiel es ihm so schwer die richtigen Worte zu finden? Es waren im Grunde nur drei davon nötig.
"Ich bin bei dir, wenn du mich brauchst. Wenn du fällst, werde ich dich auffangen. Wenn es ein Ausrutscher war, helfe ich dir dem nächsten zu widerstehen."
Wieder versiegten ihm die Worte.
"Ich liebe dich, Slava. Und ich möchte, dass du weißt, ich bin bei dir."
"Ich denke... ich hoffe... ich habe es im Griff. Es sollte nur ein Ausrutscher sein. Fürher konnte ich es gut dosieren..." Upper, Downer... kaum jemand in der Spezialeinheit, der nichts genommen hatte. Aber darum ging es nicht.
"Wenn du mir eine reinhauen willst... ich versteh es sogar." Aber auch darum ging es nicht. "Aber wenn du die Frage wirklich stellen willst... die, die das impliziert..." er legte beide Ringe auf den Tisch, sie waren warm, er hatte sie in der Tasche festgehalten und sie auch vorher in der hand gehabt. "...dann tu es." Er lächelte, aber den Mut wollte er einfordern.
Jarel lachte leise und seltsam erleichtert.
Er hatte ihn nicht abgeschmettert. Wenn er nein sagen wollte, hätte er jetzt nicht die Frage eingefordert.
So war Slava nicht. Er würde ihn nicht erniedrigen, um in dann fortzuschicken.
Der Ritter zog seine Hand zurück, stand auf, zog seinen Wams gerade, hob das Kinn, trat um den Tisch herum und ging in die Knie.
"Vyacheslav Anatolewitsch Sokolov, willst du mich an deiner Seite, für den Rest unserer Tage?", fragte Jarel mit einer Stimme und einem Blick, so dunkel und warm, dass es Slava eine Gänsehaut verpasste.
Sein Herz schlug ihm bis zum Halse. Er hatte Hoffnung. Echte, tiefgehende, berauschende Hoffnung.
"Ich hab gesehen, dass du eingeworfen hast. Ich war...so unglaublich wütend in diesem Moment. So furchtbar enttäuscht. Ich hätte dich am liebsten geschlagen."
Der Schattenläufer atmete durch. Je mehr er redete, desto ruhiger wurde er. Was geschehen würde, würde geschehen.
"Und dann wurde mir klar, warum du es getan hast. "
Der Ritter hob den Blick und sah Slava an.
"Und wie gut ich es verstehe." Jarel griff über den Tisch und legte seine Hand auf Slavas.
Warum fiel es ihm so schwer die richtigen Worte zu finden? Es waren im Grunde nur drei davon nötig.
"Ich bin bei dir, wenn du mich brauchst. Wenn du fällst, werde ich dich auffangen. Wenn es ein Ausrutscher war, helfe ich dir dem nächsten zu widerstehen."
Wieder versiegten ihm die Worte.
"Ich liebe dich, Slava. Und ich möchte, dass du weißt, ich bin bei dir."
"Ich denke... ich hoffe... ich habe es im Griff. Es sollte nur ein Ausrutscher sein. Fürher konnte ich es gut dosieren..." Upper, Downer... kaum jemand in der Spezialeinheit, der nichts genommen hatte. Aber darum ging es nicht.
"Wenn du mir eine reinhauen willst... ich versteh es sogar." Aber auch darum ging es nicht. "Aber wenn du die Frage wirklich stellen willst... die, die das impliziert..." er legte beide Ringe auf den Tisch, sie waren warm, er hatte sie in der Tasche festgehalten und sie auch vorher in der hand gehabt. "...dann tu es." Er lächelte, aber den Mut wollte er einfordern.
Jarel lachte leise und seltsam erleichtert.
Er hatte ihn nicht abgeschmettert. Wenn er nein sagen wollte, hätte er jetzt nicht die Frage eingefordert.
So war Slava nicht. Er würde ihn nicht erniedrigen, um in dann fortzuschicken.
Der Ritter zog seine Hand zurück, stand auf, zog seinen Wams gerade, hob das Kinn, trat um den Tisch herum und ging in die Knie.
"Vyacheslav Anatolewitsch Sokolov, willst du mich an deiner Seite, für den Rest unserer Tage?", fragte Jarel mit einer Stimme und einem Blick, so dunkel und warm, dass es Slava eine Gänsehaut verpasste.
Sein Herz schlug ihm bis zum Halse. Er hatte Hoffnung. Echte, tiefgehende, berauschende Hoffnung.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Slava grinste. Den Kniefall hätte es nicht gebraucht... 'Fuck...' dachte er, '...jetzt bist du das Mädchen...' aber egal. Er schob beiseite was ihm sonst alles durch den Kopf ging. Dass es nie offiziell sein würde... dass Jakob toben würde... ob nicht doch eine Feier...? Nur die engsten Freunde... er dachte schon wieder viel zu weit, brach aber ab.
"Ja, will ich."
Er gab Jarel die Hand, um ihn hochzuziehen und auch um ihm zu küssen.
Jarels Augen glänzten Verdächtig. Sehr verdächtig.
Er ließ sich hochzeihen, ganz dicht an seinen Liebsten heran. Der Kuss fühlte sich an wie ein Siegel unter einem Vertrag.
Und der Schattenläufer hielt ihn. wollte ihn einfach nicht aufhören lassen. Er hatte ja gesagt. Scheiße ja...
Sie waren verlobt!
Ein ähnliches Durcheinander herrschte in Slava. Verlobt... Fuck... mit einem Mann... wie bescheuert... wer hätte das vor einem Jahr gedacht. Wenn er nur irgendwem hätte erzählen können... in solchen Momenten vermisste er seine Kameraden.
Aber für den Moment war es genug den anderen nur zu küssen.
Aber der Moment verging und viel anderes drängte wieder nach vorne.
Der Grosskomtur... Cyron...
"Und nun? Ich hoffe das bedeutet nicht, dass wir fliehen müssen?"
"Fliehen?" Der Schattenläufer war einen Moment irritiert. Er hätte diesen 'Vertrag' gerne noch anders besiegelt, aber er spürte Slavas Anspannung. Seine Unruhe.
"Wenzel hat unsere Zusammenarbeit abgesegnet. Ich habe ihm gestanden, dass die Idee von mir kam, weil ich mich mit Reuven über seinen Auftrag unterheilt und ich dich für die Jagt auf die Hexe um Unterstützung bat. Er hat es abgesegnet. Hat sich vor mich gestellt. Er war..." Jarel schluckte. "Enttäuscht von meiner Untreue, hat es aber akzeptiert. Nur...Slava...bitte...der Hierarch darf es niemals erfahren. Und Wenzel darf nie erfahren, dass ich dich obendrein noch um Unterstützung bei den Nachforschungen in Sachen Hemmelfart gebeten habe. Wenn das nun auch noch raus kommt, wird sich Wenzel nicht mehr vor mich stellen. Das war dieses Mal schon mehr als knapp."
Jarel atmete durch und nahm wieder Platz.
Nun denn. Ernste Gespräche. Besser, sie brachten das erst einmal hinter sich. Von der Sache mit Jakob wusste Slava auch noch nichts. Sollte er ihm das überhaupt erzählen?
Slava nickte. "Von mir erfährt niemand etwas... versprochen. Es liegt mir wirklich nichts daran, den Orden zu diskreditieren."
Woran Jarel dachte war ihm klar, nur wusste er sehr genau was gerade nicht funktionieren würde.
"...Nur von Herrenloh wollte das nicht glauben. Aber er ist gut, ich mag ihn sogar. Nur... was als Notlüge begann hat eben an Tragweite bekommen. Cyron war eben hier.... Er hat einige der Eichhörnchen verhört." Er schob ihm die Protokolle zu. "Und eine Elfe hat sich wohl Zugang zu seinem Verstand verschafft. Das... das geht weit über ein kleines Hexenproblem hinaus. Die sind noch viel mächtiger, als wir beide dachten."
"Ja, will ich."
Er gab Jarel die Hand, um ihn hochzuziehen und auch um ihm zu küssen.
Jarels Augen glänzten Verdächtig. Sehr verdächtig.
Er ließ sich hochzeihen, ganz dicht an seinen Liebsten heran. Der Kuss fühlte sich an wie ein Siegel unter einem Vertrag.
Und der Schattenläufer hielt ihn. wollte ihn einfach nicht aufhören lassen. Er hatte ja gesagt. Scheiße ja...
Sie waren verlobt!
Ein ähnliches Durcheinander herrschte in Slava. Verlobt... Fuck... mit einem Mann... wie bescheuert... wer hätte das vor einem Jahr gedacht. Wenn er nur irgendwem hätte erzählen können... in solchen Momenten vermisste er seine Kameraden.
Aber für den Moment war es genug den anderen nur zu küssen.
Aber der Moment verging und viel anderes drängte wieder nach vorne.
Der Grosskomtur... Cyron...
"Und nun? Ich hoffe das bedeutet nicht, dass wir fliehen müssen?"
"Fliehen?" Der Schattenläufer war einen Moment irritiert. Er hätte diesen 'Vertrag' gerne noch anders besiegelt, aber er spürte Slavas Anspannung. Seine Unruhe.
"Wenzel hat unsere Zusammenarbeit abgesegnet. Ich habe ihm gestanden, dass die Idee von mir kam, weil ich mich mit Reuven über seinen Auftrag unterheilt und ich dich für die Jagt auf die Hexe um Unterstützung bat. Er hat es abgesegnet. Hat sich vor mich gestellt. Er war..." Jarel schluckte. "Enttäuscht von meiner Untreue, hat es aber akzeptiert. Nur...Slava...bitte...der Hierarch darf es niemals erfahren. Und Wenzel darf nie erfahren, dass ich dich obendrein noch um Unterstützung bei den Nachforschungen in Sachen Hemmelfart gebeten habe. Wenn das nun auch noch raus kommt, wird sich Wenzel nicht mehr vor mich stellen. Das war dieses Mal schon mehr als knapp."
Jarel atmete durch und nahm wieder Platz.
Nun denn. Ernste Gespräche. Besser, sie brachten das erst einmal hinter sich. Von der Sache mit Jakob wusste Slava auch noch nichts. Sollte er ihm das überhaupt erzählen?
Slava nickte. "Von mir erfährt niemand etwas... versprochen. Es liegt mir wirklich nichts daran, den Orden zu diskreditieren."
Woran Jarel dachte war ihm klar, nur wusste er sehr genau was gerade nicht funktionieren würde.
"...Nur von Herrenloh wollte das nicht glauben. Aber er ist gut, ich mag ihn sogar. Nur... was als Notlüge begann hat eben an Tragweite bekommen. Cyron war eben hier.... Er hat einige der Eichhörnchen verhört." Er schob ihm die Protokolle zu. "Und eine Elfe hat sich wohl Zugang zu seinem Verstand verschafft. Das... das geht weit über ein kleines Hexenproblem hinaus. Die sind noch viel mächtiger, als wir beide dachten."
- Jarel Moore
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Der Schattenläufer nahm die Papiere und studierte sie aufmerksam. "Das Protokoll der Elfe, die sich den Zugang zum Verstand des Priesters verschafft hat, könnte ich das auch bekommen?", fragte er, den Kopf noch immer über den Papieren und alles noch einmal genau durchlesend.
Und bevor Slava antworten konnte beschloss Jarel, dass es nicht richtig war seine Beziehung gleich damit zu beginnen etwas so essentielles wie das, was im inneren Heiligtum geschehen war, zu verschweigen.
War dies der richtige Zeitpunkt das zu erklären?
Gab es einen richtigen Zeitpunkt dafür? "Es gibt da noch etwas, was ich dir erzählen möchte."
Er atmete nochmal durch.
"Bevor ich die Verabredung mit dir versäumt habe, bin ich zu Jakob geschlichen. Er berichtete mir von einem Traum, den er in der Nacht hatte, als wie das Lager aufgerieben haben."
Jarels Stimme klang ruhig, kühl, selbst in seinen eigenen Ohren.
"Er hat geträumt, er war in einem Lager und sein Kommandant wollte ...ein Mädchen dass er kannte missbrauchen. Dann tauchte jemand aus dem Schatten auf und hat ihn umgebracht, kurz nachdem er ihm ein Messer in den Körper gerammt hat."
Der Schattenläufer hob den Blick und suchte den seines Liebsten. "Er hat mich erkannt, Slava. Die Verbindung zwischen ihm und mir war..." Er stockte. War. Genau das. Es war. Vergangenheit.
"Wie auch immer. Ich ließ durchblicken, dass es kein Traum war." Und genau diese Entscheidung hatte alle danach ins Rollen gebracht. Im nachhinein eine beschissene - wirklich beschissene Idee. "Er rastete vollkommen aus, hat sich selbst verletzt."
Das Toben hinter der Tür würde er nicht so schnell vergessen.
"Als ich das nächste Mal mit ihm sprach erklärte er mir, dass er mir nicht mehr folgen würde. Er würde mir vergeben, aber mir nicht mehr folgen. Er möchte das ich ihn so schnell wie möglich durch die Prüfung bringe, damit er selber der Ritter und das Vorbild sein kann, dass er gebraucht hätte."
Jarel stand auf um sich eine Tasse Tee einzuschenken und Slavas neu aufzufüllen. Den Geruch kannte er. Genau richtig in diesem Moment.
"Er wird uns nicht verraten.", stellte der Schattenläufer abschließend fest. Damit war das zumindest schon einmal geklärt.
Nachdenklich nahm Jarel wieder Platz und die Tasse zwischen die Hände.
Erstaunlich, wie wenig er bei der Erklärung gefühlt hatte.
Er nahm einen Schluck Tee und beobachtete Slava, wie er auf diese Erklärung reagierte.
"Zu der Elfe hat er kein Protokoll gemacht, das ist es ja. Er wollte mit ihr in das Lager. Reden... Obwohl es offensichtlich eine Falle ist. Es ist ihm bewusst, sie pfuscht wohl in seinen Gefühlen herum. Noch fällt es ihm auf, wenn nicht... Dann werde ich ihn einsperren müssen, zu seinem eigenen Schutz, die Alternative ist schlimmer."
Es gab so vieles zu klären, dabei sollte jetzt nur etwas anderes Thema sein, er wäre tatsächlich viel lieber mit ihm nach oben gegangen, aber er mußte erst die Rechnung bezahlen, die das Fisstech ihm stellte.
in den ersten Stunden hätte er vermutlich den ganzen Orden knallen können, die stunden danach ging gar nichts mehr.
Jakob... Slava hielt sich, wie es seine Art war, an der Tasse fest, Jarel goss nach.
"Ich weiß, er bedeutet dir soviel wie ein Sohn. Vielleicht würde es an der Stelle wirklich helfen wenn ich mit ihm rede? Er ist mir nciht unähnlich, als ich in dem Alter war... nur war ich vermutlich schlimmer. Ich würde gerne sagen, er kriegt sich wieder ein..."
Er dachte noch einmal über alles gesagte nach. Jakob hatte geträumt, dass er bei den Nilfgardern war, er hatte seherische Fähigkeiten... oder war das diese verdammte Welt, die alles mit Magie ausfüllte, wo vorher gar keine war? Ihm kam noch ein anderer Verdacht, weit weit hinten, aber der Gedanke war schnell wieder weg. Jakob hatte Jarel in Aktion gesehen, und ihn, und er wußte ja, wie sehr der Junge das Töten verabscheute. nur war das in einer Welt wie dieser unumgänglich.
"Du solltest vielleicht wirklich tun was er will... und dann, es kann sein, dass du dir seinen Respekt neu verdienen musst. Aber das wird dir gelingen, er verehrt dich... er war bereit mir die Fresse zu polieren um dich zu schützen dabei wußte er sehr gut, dass es auch andersherum hätte laufen können."
Er blickte Jarel etwas schief über die Tasse hinweg an. Wer war er, dass er gute Ratschläge verteilte? Ein rückfälliger Süchtiger? Nein, auch einer, der irgendwann einmal die Psyche der Menschen studiert hatte. Trotzdem war ihm etwas schlecht. Die Nerven... alles andere.
"Ich will später noch einmal mit von Herrenloh reden... mich noch einmal entschuldigen. Ich habe alles auch mit Dijkstra besprochen, er steht hinter mir. Und..." er musste nun auch hier offen sein. "...ich denke er weiß ich Grundzügen von uns und hat es akzeptiert oder es ist ihm egal. Vielleicht verspricht er sich darüber auch Einfluss auf den Orden, aber er hält seine Finger raus, das ist allein meine Sache. Und wir sind jetzt per du. Er ist weitsichtiger als ich annahm... Ich kann nicht einmal ausschließen, dass er selbst ein Reisender ist, so wie er denkt."
Und bevor Slava antworten konnte beschloss Jarel, dass es nicht richtig war seine Beziehung gleich damit zu beginnen etwas so essentielles wie das, was im inneren Heiligtum geschehen war, zu verschweigen.
War dies der richtige Zeitpunkt das zu erklären?
Gab es einen richtigen Zeitpunkt dafür? "Es gibt da noch etwas, was ich dir erzählen möchte."
Er atmete nochmal durch.
"Bevor ich die Verabredung mit dir versäumt habe, bin ich zu Jakob geschlichen. Er berichtete mir von einem Traum, den er in der Nacht hatte, als wie das Lager aufgerieben haben."
Jarels Stimme klang ruhig, kühl, selbst in seinen eigenen Ohren.
"Er hat geträumt, er war in einem Lager und sein Kommandant wollte ...ein Mädchen dass er kannte missbrauchen. Dann tauchte jemand aus dem Schatten auf und hat ihn umgebracht, kurz nachdem er ihm ein Messer in den Körper gerammt hat."
Der Schattenläufer hob den Blick und suchte den seines Liebsten. "Er hat mich erkannt, Slava. Die Verbindung zwischen ihm und mir war..." Er stockte. War. Genau das. Es war. Vergangenheit.
"Wie auch immer. Ich ließ durchblicken, dass es kein Traum war." Und genau diese Entscheidung hatte alle danach ins Rollen gebracht. Im nachhinein eine beschissene - wirklich beschissene Idee. "Er rastete vollkommen aus, hat sich selbst verletzt."
Das Toben hinter der Tür würde er nicht so schnell vergessen.
"Als ich das nächste Mal mit ihm sprach erklärte er mir, dass er mir nicht mehr folgen würde. Er würde mir vergeben, aber mir nicht mehr folgen. Er möchte das ich ihn so schnell wie möglich durch die Prüfung bringe, damit er selber der Ritter und das Vorbild sein kann, dass er gebraucht hätte."
Jarel stand auf um sich eine Tasse Tee einzuschenken und Slavas neu aufzufüllen. Den Geruch kannte er. Genau richtig in diesem Moment.
"Er wird uns nicht verraten.", stellte der Schattenläufer abschließend fest. Damit war das zumindest schon einmal geklärt.
Nachdenklich nahm Jarel wieder Platz und die Tasse zwischen die Hände.
Erstaunlich, wie wenig er bei der Erklärung gefühlt hatte.
Er nahm einen Schluck Tee und beobachtete Slava, wie er auf diese Erklärung reagierte.
"Zu der Elfe hat er kein Protokoll gemacht, das ist es ja. Er wollte mit ihr in das Lager. Reden... Obwohl es offensichtlich eine Falle ist. Es ist ihm bewusst, sie pfuscht wohl in seinen Gefühlen herum. Noch fällt es ihm auf, wenn nicht... Dann werde ich ihn einsperren müssen, zu seinem eigenen Schutz, die Alternative ist schlimmer."
Es gab so vieles zu klären, dabei sollte jetzt nur etwas anderes Thema sein, er wäre tatsächlich viel lieber mit ihm nach oben gegangen, aber er mußte erst die Rechnung bezahlen, die das Fisstech ihm stellte.
in den ersten Stunden hätte er vermutlich den ganzen Orden knallen können, die stunden danach ging gar nichts mehr.
Jakob... Slava hielt sich, wie es seine Art war, an der Tasse fest, Jarel goss nach.
"Ich weiß, er bedeutet dir soviel wie ein Sohn. Vielleicht würde es an der Stelle wirklich helfen wenn ich mit ihm rede? Er ist mir nciht unähnlich, als ich in dem Alter war... nur war ich vermutlich schlimmer. Ich würde gerne sagen, er kriegt sich wieder ein..."
Er dachte noch einmal über alles gesagte nach. Jakob hatte geträumt, dass er bei den Nilfgardern war, er hatte seherische Fähigkeiten... oder war das diese verdammte Welt, die alles mit Magie ausfüllte, wo vorher gar keine war? Ihm kam noch ein anderer Verdacht, weit weit hinten, aber der Gedanke war schnell wieder weg. Jakob hatte Jarel in Aktion gesehen, und ihn, und er wußte ja, wie sehr der Junge das Töten verabscheute. nur war das in einer Welt wie dieser unumgänglich.
"Du solltest vielleicht wirklich tun was er will... und dann, es kann sein, dass du dir seinen Respekt neu verdienen musst. Aber das wird dir gelingen, er verehrt dich... er war bereit mir die Fresse zu polieren um dich zu schützen dabei wußte er sehr gut, dass es auch andersherum hätte laufen können."
Er blickte Jarel etwas schief über die Tasse hinweg an. Wer war er, dass er gute Ratschläge verteilte? Ein rückfälliger Süchtiger? Nein, auch einer, der irgendwann einmal die Psyche der Menschen studiert hatte. Trotzdem war ihm etwas schlecht. Die Nerven... alles andere.
"Ich will später noch einmal mit von Herrenloh reden... mich noch einmal entschuldigen. Ich habe alles auch mit Dijkstra besprochen, er steht hinter mir. Und..." er musste nun auch hier offen sein. "...ich denke er weiß ich Grundzügen von uns und hat es akzeptiert oder es ist ihm egal. Vielleicht verspricht er sich darüber auch Einfluss auf den Orden, aber er hält seine Finger raus, das ist allein meine Sache. Und wir sind jetzt per du. Er ist weitsichtiger als ich annahm... Ich kann nicht einmal ausschließen, dass er selbst ein Reisender ist, so wie er denkt."
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
„Lässt du Ga…Cyron beobachten?“, fragte Jarel nachdenklich. Zumindest erklärte dies das gehetzte Auftreten des Elfen. Jemand pfuschte in seinem Geist rum. Wenn das mal gut ging.
Slavas Angebot mit Jake zu reden brachte Jarel dazu, Slavas Blick erneut zu suchen, die Stirn kraus zu ziehen und die Brauen zu heben.
„Du hast ihn nicht erlebt. Da war so viel Hass in ihm, so viel Enttäuschung. Da ist keine Verehrung mehr. Aber ich bin froh, dass ich ihn noch bis zur Prüfung begleiten darf. Ich werde mein Bestes geben.“ Der Ritter lächelte ein trauriges, leicht verkrampftes Lächeln.
„Der Junge wird erwachsen. Das ist der Lauf der Dinge. Ich hatte nur gehofft, ich hätte noch etwas Zeit. Ich hatte wirklich das Gefühl, wir..“ Er löste die linke Hand von der Tasse und gestikulierte hilflos. „…würden gerade zusammenwachsen. Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll.“
Er verstummte. Themawechsel. Die Sorgsam verpackten Gefühle von Trauer, Scham und das Gefühl versagt zu haben liefen bereits wieder Sturm in der Kiste, in der er sie vergraben hatte.
Sich seinen Respekt neu verdienen. Das war nicht mehr möglich. Aber ihm so viel mitzugeben wie er konnte, dazu war er mehr als bereit.
„Er kommt morgen raus. Da möchte ich auf jedem Fall bei ihm sein. Danach…“, er nahm noch einen Schluck Tee und musterte Slava nochmal. „…wann denkst du sollten wir zuschlagen? Wenn ich die Berichte so lese, bräuchten wir dazu eine ganz Armee.“
Noch einmal mit von Herrenloh reden. So richtig gefallen wollte den Schattenläufer das nicht.
„Willst du wirklich noch einmal mit dem Großkomtur reden?“ Im Grunde wollte Jarel einfach nicht, dass er Wenzel noch einmal auf diese Art anging. Er war ein großartiger Mann und hatte Respekt verdient. Wenn man bedachte, dass Slava high war in diesem Moment, hätte es schlimmer kommen können.
Und Dijkstra wusste von ihnen. Akzeptieren war nicht das Wort, dass Jarel dazu einfiel.
„Dein Boss sammelt Druckmittel gegen uns. Denkst du er setzt sie irgendwann ein?“
Ein Reisender. Ein weiterer Reisender. Wurden es immer mehr, oder täuschte er sich?
Und wenn es mehr wurden, was bedeutete es für die Zukunft. Slava hatte versucht es zu erforschen, bevor es ihn hierher verschlug. Wo er jetzt wohl mit seinen Forschungen wäre, hätte der die Möglichkeiten seiner Geburtswelt noch?
Müßig darüber nachzudenken.
Wenn es einen Zeitpunkt gäbe, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, dann läge dieser zu einem Zeitpunkt nach dem Zugriff auf die Hexe. Wenn es ein danach gab.
Plötzlich wurde Jarel bewusst, dass er Salva lieber zuhause wüsste, wenn es los ging. Ob er genauso über ihn dachte?
Gedankenverloren starrte er in seine Tasse. Nanu…die war ja leer.
Slavas Angebot mit Jake zu reden brachte Jarel dazu, Slavas Blick erneut zu suchen, die Stirn kraus zu ziehen und die Brauen zu heben.
„Du hast ihn nicht erlebt. Da war so viel Hass in ihm, so viel Enttäuschung. Da ist keine Verehrung mehr. Aber ich bin froh, dass ich ihn noch bis zur Prüfung begleiten darf. Ich werde mein Bestes geben.“ Der Ritter lächelte ein trauriges, leicht verkrampftes Lächeln.
„Der Junge wird erwachsen. Das ist der Lauf der Dinge. Ich hatte nur gehofft, ich hätte noch etwas Zeit. Ich hatte wirklich das Gefühl, wir..“ Er löste die linke Hand von der Tasse und gestikulierte hilflos. „…würden gerade zusammenwachsen. Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll.“
Er verstummte. Themawechsel. Die Sorgsam verpackten Gefühle von Trauer, Scham und das Gefühl versagt zu haben liefen bereits wieder Sturm in der Kiste, in der er sie vergraben hatte.
Sich seinen Respekt neu verdienen. Das war nicht mehr möglich. Aber ihm so viel mitzugeben wie er konnte, dazu war er mehr als bereit.
„Er kommt morgen raus. Da möchte ich auf jedem Fall bei ihm sein. Danach…“, er nahm noch einen Schluck Tee und musterte Slava nochmal. „…wann denkst du sollten wir zuschlagen? Wenn ich die Berichte so lese, bräuchten wir dazu eine ganz Armee.“
Noch einmal mit von Herrenloh reden. So richtig gefallen wollte den Schattenläufer das nicht.
„Willst du wirklich noch einmal mit dem Großkomtur reden?“ Im Grunde wollte Jarel einfach nicht, dass er Wenzel noch einmal auf diese Art anging. Er war ein großartiger Mann und hatte Respekt verdient. Wenn man bedachte, dass Slava high war in diesem Moment, hätte es schlimmer kommen können.
Und Dijkstra wusste von ihnen. Akzeptieren war nicht das Wort, dass Jarel dazu einfiel.
„Dein Boss sammelt Druckmittel gegen uns. Denkst du er setzt sie irgendwann ein?“
Ein Reisender. Ein weiterer Reisender. Wurden es immer mehr, oder täuschte er sich?
Und wenn es mehr wurden, was bedeutete es für die Zukunft. Slava hatte versucht es zu erforschen, bevor es ihn hierher verschlug. Wo er jetzt wohl mit seinen Forschungen wäre, hätte der die Möglichkeiten seiner Geburtswelt noch?
Müßig darüber nachzudenken.
Wenn es einen Zeitpunkt gäbe, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, dann läge dieser zu einem Zeitpunkt nach dem Zugriff auf die Hexe. Wenn es ein danach gab.
Plötzlich wurde Jarel bewusst, dass er Salva lieber zuhause wüsste, wenn es los ging. Ob er genauso über ihn dachte?
Gedankenverloren starrte er in seine Tasse. Nanu…die war ja leer.
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
"Ja, ich weiß, ihm folgt immer wer, meist Elurin. Er kann nichts dummes anstellen, zumindest nicht in normalem Umfang. Wenn er Magie einsetzt ist er kaum aufzuhalten, deswegen muss ich nachher nach ihm sehen."
Am liebsten hätte er doch noch etwas eingeworfen, es machte ihn ruhiger, die Welt sah nicht ganz so komplizier aus, allerdings wusste er zu gut, dass das immer nur ein Trugschuss wäre.
"Das wechselt schnell bei ihm, aber Hass ist nur da, wo zuvor Zuneigung oder sogar Liebe war. Aus Gleichgültigkeit entsteht kein Hass. Ich wünschte, ich hätte einen besseren Zugang zu ihm... ich verstehe ihn gut, aber das eben ist das Problem. Er hält auch mir einen Spiegel vor und das provoziert mich... und das... Nun ja." Er zuckte mit den Schultern. Er hatte es durchaus begriffen, nur half das nichts, er ließ sich eben provozieren.
"Und ich wollte versuchen, von Herrenloh ein wenig gnädiger zu stimmen. Es war nicht meine Absicht, ihn zu provozieren oder in die Ecke zu treiben, aber er wollte mich in eine Ecke stellen und dazu bin ich zu lange im Geschäft... und er hatte dabei einfach mit zu vielem Recht. Ich habe keine Ahnung davon, wie der Adel hier tickt... ich stand da ohne Gefolge... und wusstest du, dass manche denken ich hätte Elfenblut in mir? ...Naja, und wenn ich mich ertappt fühle beiße ich eben. Beim nächsten Mal bin ich besonnener und kann vielleicht ein wenig was wieder einrenken. Ich verstehe ja seine Lage. Ich wünschte nur die Leute dieser Zeit wären bei manchem nicht so borniert."
Und eben der Großkomtur unterschied sich in der Hinsicht gravierend vom Regenten.
"Dieser Hebel greift zu kurz für einen wie Dijkstra. Er weiß, dass er mich damit nicht maßgeblich unter Druck setzen kann. Er kann meinem Ruf schaden, das zweifellos, aber damit würde er mich nur vertreiben und er weiß sehr gut, dass meine Loyalität zu Redanien nicht lange gewachsen ist, sie entspringt eher einem Zufall. Wenn er mich verjagt und ich würde zu Nilfgard überlaufen wäre das sein Ruin. Er wird also alles tun um mich hier zu halten. Außerdem würde er sich auch auch direkt selbst damit schaden, denn er weiß es, seit wir uns im Stör getroffen haben und er hat mich trotzdem eingesetzt.
Ja, er könnte dich vernichten... auch das steht außer Zweifel, aber du nützt seinen Interessen da wo du jetzt bist viel mehr. Außerdem will er dem Orden gar nicht schaden, das missversteht eben von Herrenloh. Auch Dijkstra weiß, dass die Gewaltenteilung notwendig ist, würde er den Orden zerschlagen entstünde in den Scherben auf jeden Fall wieder etwas ähnliches, vielleicht unberechenbareres. Es geht ihm nur darum, dass einer wie Hemmelfart, wiederum ihm keine Steine in den Weg legt. Gut, er würde das selbst so nie sagen, er ist natürlich vom Orden angepisst, eben weil einige der Herren dort so dermaßen stur sind... Aber was wir beide tun, das ist ihm relativ egal, er denkt weit globaler und das schätze ich an ihm, er denkt fast wie ich."
Und das war der nächste Punkt. die globalen Verstrickungen.
Denn den gleichen Gedanken wie Jarel hatte auch Slava. Portale und Reisende... Es wurden mehr. Nur wenn Dijkstra einer war, dann war er schon vor 20 oder 30 Jahren angekommen, erst dann verlor sich seine Spur in Dreiberg. Weiter nachzuforschen war jedoch zu gefährlich.
"Es gibt noch so vieles zu durchdenken und zu erörtern... Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit. Und wir können auch erst zuschlagen wenn wir genug wissen und genug fähige Leute haben. Ein weiterer unbedachter Schlag, wie ihn der Hexer versucht hat kann alles gefährden. Ich weiß nicht was sie vor hat... im schlimmsten Fall rüstet sie sich gerade für einen Schlag gegen Nowigrad und sammelt dazu Nilfgarder um sich. Ich will zumindest noch nach Oxenfurt und zum Rücker Anwesen. Ich will mich mit diesem Dämon unterhalten und ich muss diesen Hauptmann Jaromer in Oxenfurt sprechen. Und dann würde ich mir gerne mein Anwesen ansehen. Ich fürchte zwar, das ist eine Bruchbude, aber immerhin nun meine."
Und dort wollte er ein paar Tage entspannen. Wenigstens einen...
Am liebsten hätte er doch noch etwas eingeworfen, es machte ihn ruhiger, die Welt sah nicht ganz so komplizier aus, allerdings wusste er zu gut, dass das immer nur ein Trugschuss wäre.
"Das wechselt schnell bei ihm, aber Hass ist nur da, wo zuvor Zuneigung oder sogar Liebe war. Aus Gleichgültigkeit entsteht kein Hass. Ich wünschte, ich hätte einen besseren Zugang zu ihm... ich verstehe ihn gut, aber das eben ist das Problem. Er hält auch mir einen Spiegel vor und das provoziert mich... und das... Nun ja." Er zuckte mit den Schultern. Er hatte es durchaus begriffen, nur half das nichts, er ließ sich eben provozieren.
"Und ich wollte versuchen, von Herrenloh ein wenig gnädiger zu stimmen. Es war nicht meine Absicht, ihn zu provozieren oder in die Ecke zu treiben, aber er wollte mich in eine Ecke stellen und dazu bin ich zu lange im Geschäft... und er hatte dabei einfach mit zu vielem Recht. Ich habe keine Ahnung davon, wie der Adel hier tickt... ich stand da ohne Gefolge... und wusstest du, dass manche denken ich hätte Elfenblut in mir? ...Naja, und wenn ich mich ertappt fühle beiße ich eben. Beim nächsten Mal bin ich besonnener und kann vielleicht ein wenig was wieder einrenken. Ich verstehe ja seine Lage. Ich wünschte nur die Leute dieser Zeit wären bei manchem nicht so borniert."
Und eben der Großkomtur unterschied sich in der Hinsicht gravierend vom Regenten.
"Dieser Hebel greift zu kurz für einen wie Dijkstra. Er weiß, dass er mich damit nicht maßgeblich unter Druck setzen kann. Er kann meinem Ruf schaden, das zweifellos, aber damit würde er mich nur vertreiben und er weiß sehr gut, dass meine Loyalität zu Redanien nicht lange gewachsen ist, sie entspringt eher einem Zufall. Wenn er mich verjagt und ich würde zu Nilfgard überlaufen wäre das sein Ruin. Er wird also alles tun um mich hier zu halten. Außerdem würde er sich auch auch direkt selbst damit schaden, denn er weiß es, seit wir uns im Stör getroffen haben und er hat mich trotzdem eingesetzt.
Ja, er könnte dich vernichten... auch das steht außer Zweifel, aber du nützt seinen Interessen da wo du jetzt bist viel mehr. Außerdem will er dem Orden gar nicht schaden, das missversteht eben von Herrenloh. Auch Dijkstra weiß, dass die Gewaltenteilung notwendig ist, würde er den Orden zerschlagen entstünde in den Scherben auf jeden Fall wieder etwas ähnliches, vielleicht unberechenbareres. Es geht ihm nur darum, dass einer wie Hemmelfart, wiederum ihm keine Steine in den Weg legt. Gut, er würde das selbst so nie sagen, er ist natürlich vom Orden angepisst, eben weil einige der Herren dort so dermaßen stur sind... Aber was wir beide tun, das ist ihm relativ egal, er denkt weit globaler und das schätze ich an ihm, er denkt fast wie ich."
Und das war der nächste Punkt. die globalen Verstrickungen.
Denn den gleichen Gedanken wie Jarel hatte auch Slava. Portale und Reisende... Es wurden mehr. Nur wenn Dijkstra einer war, dann war er schon vor 20 oder 30 Jahren angekommen, erst dann verlor sich seine Spur in Dreiberg. Weiter nachzuforschen war jedoch zu gefährlich.
"Es gibt noch so vieles zu durchdenken und zu erörtern... Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit. Und wir können auch erst zuschlagen wenn wir genug wissen und genug fähige Leute haben. Ein weiterer unbedachter Schlag, wie ihn der Hexer versucht hat kann alles gefährden. Ich weiß nicht was sie vor hat... im schlimmsten Fall rüstet sie sich gerade für einen Schlag gegen Nowigrad und sammelt dazu Nilfgarder um sich. Ich will zumindest noch nach Oxenfurt und zum Rücker Anwesen. Ich will mich mit diesem Dämon unterhalten und ich muss diesen Hauptmann Jaromer in Oxenfurt sprechen. Und dann würde ich mir gerne mein Anwesen ansehen. Ich fürchte zwar, das ist eine Bruchbude, aber immerhin nun meine."
Und dort wollte er ein paar Tage entspannen. Wenigstens einen...
- Jarel Moore
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Jarel schenkte sich Tee nach, während er zuhörte. Das Zeug funktionierte. Zumindest beim Ritter ließ die Anspannung spürbar nach.
Wie gut sich sein Liebster und sein Knappe gegenseitig provozieren konnten, hatte er schon mehr als einmal erlebt. Schon beeindruckend, wie schnell die beiden die gegenseitigen Schwachpunkte fanden und gleich mit dem Finger hinein stachen.
Zuneigung…Liebe…was auch immer es gewesen war, er hatte es vergeigt. Bis zur Prüfung würde er sich alle Mühe geben, Jakob so viel für seine Ritterschaft mitzugeben, wie er konnte.
Slava wollte Wenzel also gnädiger Stimmen. Der Großkomtur war schon erstaunlich gnädig mit dem Spion gewesen. Ob die Sache genau so gelaufen wäre, hätte ein anderer Ritter Salva angeschleppt?
War sein Vorgehen logisch, oder einem Sympathiebonus entsprungen? Er würde es nie erfahren.
„Elfenblut…“, murmelte Jarel und schüttelte den Kopf. „Wenn sie nichts finden was sie dir anhängen können, dann halt das. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass in meiner Heimatwelt die Elfe auf die Menschen herabsehen. Da fragt man sich schon welcher Moment die Richtung bestimmt hat, welche Rasse sich oben und welche sich unten wiederfindet.“
Er rieb sich über die Augenbrauen. „Wenn Dijkstra an deiner Loyalität zweifelt wird es für dich keinen Weg mehr geben, nach Nilfgard zu fliehen. Dann bist du schneller verschwunden als du deine Sachen packen könntest.“
Der Ritter lehnte sich zurück, bog den Rücken durch. Das lange Liegen machte ihm doch tatsächlich Schwierigkeiten. Er wurde halt alt.
„Wann möchtest du zum Rücker Anwesen aufbrechen? Ich befürchte nur, dass wir den Dämon aus der Sache mit der Hexe raushalten sollten. Er hatte was mit ihr. Der wäre eher auf ihrer Seite als auf unserer…“
Wie gut sich sein Liebster und sein Knappe gegenseitig provozieren konnten, hatte er schon mehr als einmal erlebt. Schon beeindruckend, wie schnell die beiden die gegenseitigen Schwachpunkte fanden und gleich mit dem Finger hinein stachen.
Zuneigung…Liebe…was auch immer es gewesen war, er hatte es vergeigt. Bis zur Prüfung würde er sich alle Mühe geben, Jakob so viel für seine Ritterschaft mitzugeben, wie er konnte.
Slava wollte Wenzel also gnädiger Stimmen. Der Großkomtur war schon erstaunlich gnädig mit dem Spion gewesen. Ob die Sache genau so gelaufen wäre, hätte ein anderer Ritter Salva angeschleppt?
War sein Vorgehen logisch, oder einem Sympathiebonus entsprungen? Er würde es nie erfahren.
„Elfenblut…“, murmelte Jarel und schüttelte den Kopf. „Wenn sie nichts finden was sie dir anhängen können, dann halt das. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass in meiner Heimatwelt die Elfe auf die Menschen herabsehen. Da fragt man sich schon welcher Moment die Richtung bestimmt hat, welche Rasse sich oben und welche sich unten wiederfindet.“
Er rieb sich über die Augenbrauen. „Wenn Dijkstra an deiner Loyalität zweifelt wird es für dich keinen Weg mehr geben, nach Nilfgard zu fliehen. Dann bist du schneller verschwunden als du deine Sachen packen könntest.“
Der Ritter lehnte sich zurück, bog den Rücken durch. Das lange Liegen machte ihm doch tatsächlich Schwierigkeiten. Er wurde halt alt.
„Wann möchtest du zum Rücker Anwesen aufbrechen? Ich befürchte nur, dass wir den Dämon aus der Sache mit der Hexe raushalten sollten. Er hatte was mit ihr. Der wäre eher auf ihrer Seite als auf unserer…“
- Vyacheslav Sokolov
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Bei Slava wirkte der Tee nicht, er blieb angespannt. Erleichterung hatte nur das Fisstech gebracht, ohne dessen Wirkung war er gestresst.
"Oder das. Er kann mich auch einfach umlegen lassen, stimmt. Wobei er sich auch da schon ein wenig anstrengen müsste. Ich meine ja nur. Er braucht kein Druckmittel. Entweder ich bin auf Kurs oder ich bin so gefährlich, dass auch ein Druckmittel nichts bewirkt." Er zuckte mit den Schultern. Derzeit bestand ja keine Gefahr.
"Ich denke es sind Minderheiten. Gäbe es mehr Elfen, vielleicht hätten sie die Oberhand. In meiner Welt sind es hellhäutige Menschen, die gegen Dunkelhäutige hetzen. Da reicht es oft schon, wenn man nur etwas dunklere Einschläge hat. Schwarze Haare und schwarze Augen... In meinem Land würde man dir mit Misstrauen begegnen, du könntest dort Tschetschene sein... eine arabischstämmige Kultur, hier vielleicht mit Serrikanien vergleichbar eher noch Ophir, in Tschetschenien habe ich selbst schon Einsätze gehabt... zudem würden wir auch für Homosexualität verfolgt werden. In dem Land in dem Jakob zuletzt gelebt hat wurden schwarzhäutige Menschen sehr viel öfter ins Gefängnis geworfen und deutlich öfter von Polizisten erschossen als weiße. Hier sind es die Anderlinge. Wo es Menschen gibt es Rassismus. Austreiben kann man es nicht, nur auf etwas anderes lenken."
Er aß noch etwas von dem mittlerweile kalten Brei, Egal, er musste etwas in den Magen bekommen.
"Ich würde gerne so bald wie möglich aufbrechen. Wie schnell bist du so weit? Willst du Jakob mitnehmen?"
Ihm würde es gut tun, ein wenig raus aus der Stadt. Es würde ohnehin kein intimer Ausflug zu zweit werden, Viktor würde mitkommen, warum nicht auch Jakob. Es sollten sich ja Viktors Untermieter und der Knappe kennen, er hätte es sogar interessant gefunden, die beiden miteinander zu sehen. Es war schwer vorherzusehen was geschah, aber vielleicht half das Jarel und Jakob oder gab zumindest einen neuen Impuls in einer festgefahrenen Situation.
"Oder das. Er kann mich auch einfach umlegen lassen, stimmt. Wobei er sich auch da schon ein wenig anstrengen müsste. Ich meine ja nur. Er braucht kein Druckmittel. Entweder ich bin auf Kurs oder ich bin so gefährlich, dass auch ein Druckmittel nichts bewirkt." Er zuckte mit den Schultern. Derzeit bestand ja keine Gefahr.
"Ich denke es sind Minderheiten. Gäbe es mehr Elfen, vielleicht hätten sie die Oberhand. In meiner Welt sind es hellhäutige Menschen, die gegen Dunkelhäutige hetzen. Da reicht es oft schon, wenn man nur etwas dunklere Einschläge hat. Schwarze Haare und schwarze Augen... In meinem Land würde man dir mit Misstrauen begegnen, du könntest dort Tschetschene sein... eine arabischstämmige Kultur, hier vielleicht mit Serrikanien vergleichbar eher noch Ophir, in Tschetschenien habe ich selbst schon Einsätze gehabt... zudem würden wir auch für Homosexualität verfolgt werden. In dem Land in dem Jakob zuletzt gelebt hat wurden schwarzhäutige Menschen sehr viel öfter ins Gefängnis geworfen und deutlich öfter von Polizisten erschossen als weiße. Hier sind es die Anderlinge. Wo es Menschen gibt es Rassismus. Austreiben kann man es nicht, nur auf etwas anderes lenken."
Er aß noch etwas von dem mittlerweile kalten Brei, Egal, er musste etwas in den Magen bekommen.
"Ich würde gerne so bald wie möglich aufbrechen. Wie schnell bist du so weit? Willst du Jakob mitnehmen?"
Ihm würde es gut tun, ein wenig raus aus der Stadt. Es würde ohnehin kein intimer Ausflug zu zweit werden, Viktor würde mitkommen, warum nicht auch Jakob. Es sollten sich ja Viktors Untermieter und der Knappe kennen, er hätte es sogar interessant gefunden, die beiden miteinander zu sehen. Es war schwer vorherzusehen was geschah, aber vielleicht half das Jarel und Jakob oder gab zumindest einen neuen Impuls in einer festgefahrenen Situation.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
„Jakob mitnehmen?“ Jarel seufzte. „Wenn Cyron seinen Rücken hinbekommt vielleicht. Wenn er überhaupt will. Zwölf Hiebe, Slava…sein Rücken ist eine einzige Wunde.“
Der Blick des Ritters verlor sich einen langen Moment, während die Erinnerung an die furchtbaren Geräusche der Schläge auf dem Rücken seines Schützlings durch seinen Kopf rollten und dafür sorgten, dass seine Kiefer sich verkrampften.
Jakob würde sicherlich nicht wollen, dass seine Wunden magisch geheilt wurden. Aber er würde ihm die Wahl lassen, vielleicht schätzte er ihn auch völlig falsch ein.
Nach den Tagen in der Zelle konnte es durchaus sein, dass ihm das ‚Draußen‘ völlig überforderte.
Vielleicht konnte er Wenzel überreden ihm für die Zeit seiner Abwesenheit in seiner Unterkunft unterzubringen. Obwohl…das wiederum sicherlich gegen irgendwelche Regeln verstieß.
„Er wird morgen früh aus der Klausur entlassen. Ich versprach ihm da zu sein. Wenn ich mit ihm geredet habe, können wir aufbrechen. Nach der Mittagmesse werde ich zu dir stoßen. Treffen wir uns hier oder in der Taverne?“
Er freute sich darauf, Arv zu sehen. Auch wenn die letzten Begegnungen nicht so harmonisch verlaufen waren. Er war immer noch ein guter Freund.
Mit einem Seufzen sah Jarel Slava an. Er wirkte irgendwie verkatert. Wenn es wirklich nur „ganz wenig“ von dem Teufelszeug gewesen war, wie sah er dann nach einem richtigen Tripp aus?
Sein Liebster brauchte dringend eine Auszeit. Und er auch. Wie sein Landgut wohl aussah?
Ob sie dort gemeinsam Zeit verbringen konnten? Ungestört? Gemeinsam aufwachen? Da sein, wo auch der andere war?
Jarels Gedanken drifteten ab. Und Slava konnte genau sehen und spüren, in welche Richtung.
Der Blick des Ritters verlor sich einen langen Moment, während die Erinnerung an die furchtbaren Geräusche der Schläge auf dem Rücken seines Schützlings durch seinen Kopf rollten und dafür sorgten, dass seine Kiefer sich verkrampften.
Jakob würde sicherlich nicht wollen, dass seine Wunden magisch geheilt wurden. Aber er würde ihm die Wahl lassen, vielleicht schätzte er ihn auch völlig falsch ein.
Nach den Tagen in der Zelle konnte es durchaus sein, dass ihm das ‚Draußen‘ völlig überforderte.
Vielleicht konnte er Wenzel überreden ihm für die Zeit seiner Abwesenheit in seiner Unterkunft unterzubringen. Obwohl…das wiederum sicherlich gegen irgendwelche Regeln verstieß.
„Er wird morgen früh aus der Klausur entlassen. Ich versprach ihm da zu sein. Wenn ich mit ihm geredet habe, können wir aufbrechen. Nach der Mittagmesse werde ich zu dir stoßen. Treffen wir uns hier oder in der Taverne?“
Er freute sich darauf, Arv zu sehen. Auch wenn die letzten Begegnungen nicht so harmonisch verlaufen waren. Er war immer noch ein guter Freund.
Mit einem Seufzen sah Jarel Slava an. Er wirkte irgendwie verkatert. Wenn es wirklich nur „ganz wenig“ von dem Teufelszeug gewesen war, wie sah er dann nach einem richtigen Tripp aus?
Sein Liebster brauchte dringend eine Auszeit. Und er auch. Wie sein Landgut wohl aussah?
Ob sie dort gemeinsam Zeit verbringen konnten? Ungestört? Gemeinsam aufwachen? Da sein, wo auch der andere war?
Jarels Gedanken drifteten ab. Und Slava konnte genau sehen und spüren, in welche Richtung.
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
"Frag ihn. Ich denke der Bursch ist zäher als du denkst."
Was er dachte war, dass auch ein glatter Durchschuss ihn nicht angehalten hätten. Ein ausgepeitschter Rücken, das waren fiese Fleischwunden, gerade einmal genug um sich halbwegs lebendig zu fühlen. Schmerzen bereiteten ihm kein Vergnügen - Er hatte schon die Vermutung, dass es bei Jarel zuweilen anders sein könnte - Etwas an seinem... nun... Verlobten, die er sich ansehen musste. Für ihn war es vielmehr so, dass er sich taub fühlte, wenn er nicht von Zeit zu Zeit schmerz erlitt, sich verletzte. Schmerzen waren also Lebensnotwendig, für ihn, wohl auch für Jakob. Aber darüber zu reden... das würde er nicht hinbekommen, dazu fehlte es ihm letzten Endes doch an Einfühlungsvermögen.
"Wir warten und du fragst ihn." Entschied er. "Morgen sagst du... was hältst du davon, wenn wir uns dann heute das Anwesen ansehen? Ich bin selbst neugierig darauf."
Doch weiter kam er nicht, jemand hämmerte an die Türe. Slava seufzte, straffte sich und bedeutete Jarel sich im Hintergrund zu halten. "Das ist einer meiner Leute auf der Straße..." Es war zumindest das Klopfzeichen. Wenn er die Türe nicht ganz öffnete würde man ohnehin nciht sehen wer anwesend war.
Es war tatsächlich eine von ihnen, eine der Bettlerinnen.
Kurz und knapp berichtete sie, dass Elurin Cyrin gefolgt war, der auf dem Weg zum Kerker war.
Sava nickte und gab ihr eine Münze, und zusammen mit dieser weitere Anweisungen.
Dann war sie weg und er schloss die Türe wieder, drehte sich zu Jarel um.
"Es sieht so aus, als müssten wir uns zuerst um den Elfen kümmern."
Er war müde, so müde. Aber Cyron durfte nciht zur Gefahr werden, weder für andere, noch für sich selbst.
Was er dachte war, dass auch ein glatter Durchschuss ihn nicht angehalten hätten. Ein ausgepeitschter Rücken, das waren fiese Fleischwunden, gerade einmal genug um sich halbwegs lebendig zu fühlen. Schmerzen bereiteten ihm kein Vergnügen - Er hatte schon die Vermutung, dass es bei Jarel zuweilen anders sein könnte - Etwas an seinem... nun... Verlobten, die er sich ansehen musste. Für ihn war es vielmehr so, dass er sich taub fühlte, wenn er nicht von Zeit zu Zeit schmerz erlitt, sich verletzte. Schmerzen waren also Lebensnotwendig, für ihn, wohl auch für Jakob. Aber darüber zu reden... das würde er nicht hinbekommen, dazu fehlte es ihm letzten Endes doch an Einfühlungsvermögen.
"Wir warten und du fragst ihn." Entschied er. "Morgen sagst du... was hältst du davon, wenn wir uns dann heute das Anwesen ansehen? Ich bin selbst neugierig darauf."
Doch weiter kam er nicht, jemand hämmerte an die Türe. Slava seufzte, straffte sich und bedeutete Jarel sich im Hintergrund zu halten. "Das ist einer meiner Leute auf der Straße..." Es war zumindest das Klopfzeichen. Wenn er die Türe nicht ganz öffnete würde man ohnehin nciht sehen wer anwesend war.
Es war tatsächlich eine von ihnen, eine der Bettlerinnen.
Kurz und knapp berichtete sie, dass Elurin Cyrin gefolgt war, der auf dem Weg zum Kerker war.
Sava nickte und gab ihr eine Münze, und zusammen mit dieser weitere Anweisungen.
Dann war sie weg und er schloss die Türe wieder, drehte sich zu Jarel um.
"Es sieht so aus, als müssten wir uns zuerst um den Elfen kümmern."
Er war müde, so müde. Aber Cyron durfte nciht zur Gefahr werden, weder für andere, noch für sich selbst.
- Jarel Moore
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- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Jarel war hinter der Tür in den Schatten getreten. Selbst wenn der Spitzel eingetreten wäre, sie hätte ihn nicht entdeckt.
„Denkst du, er will die Gefangene befreien?“, fragte er und prüfte im selben Atemzug seine Bewaffnung. Dolche. Sein Schwert war in der Komturei. Sollte es hart auf hart kommen, waren ihm Dolche ohnehin lieber.
Hoffentlich war der alte nicht wieder total übergeschnappt. Das könnte sonst böse enden.
Besorgt musterte Jarel Slava noch einmal. Ihn raushalten konnte er nicht. Sein Beisein bei den Verhören war zwar offiziell abgesegnet, aber ohne Slava würden sie ihn dort durchlassen.
„Bist du sicher, dass du das schaffst?“, fragte er und trat dicht vor seinen Liebsten.
Wenigstens einen Kuss, bevor es losging, wollte er ihm rauben.
Was konnte mehr Glück bringen als das?
„Denkst du, er will die Gefangene befreien?“, fragte er und prüfte im selben Atemzug seine Bewaffnung. Dolche. Sein Schwert war in der Komturei. Sollte es hart auf hart kommen, waren ihm Dolche ohnehin lieber.
Hoffentlich war der alte nicht wieder total übergeschnappt. Das könnte sonst böse enden.
Besorgt musterte Jarel Slava noch einmal. Ihn raushalten konnte er nicht. Sein Beisein bei den Verhören war zwar offiziell abgesegnet, aber ohne Slava würden sie ihn dort durchlassen.
„Bist du sicher, dass du das schaffst?“, fragte er und trat dicht vor seinen Liebsten.
Wenigstens einen Kuss, bevor es losging, wollte er ihm rauben.
Was konnte mehr Glück bringen als das?
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
"Es muss sein." er seufzte, packte zur Sicherheit die Tokarev ein, überprüfte das Magazin. Notfalls würde er auch diese einsetzen, gegen die Gefangene oder gegen den Elfen.
"Du kommst mit?"
Es war fast mehr eine Feststellung als eine Frage. Ja, es beruhigte ihn, ihn an seiner Seite zu wissen.
Den Kuss genoss er lange, fast zu lange.
"Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit für uns."
Kurz verzog er das Gesicht. Ihre Beziehung stand unter keinem Guten Stern, permanent war etwas los und ging es heiss her.
War das nur Zufall oder hatte vielleicht sogar er etwas damit zu tun aber um das zu klären brauchte er Cyron, lebend und bei Verstand.
"Gehen wir."
<geht hier weiter>
"Du kommst mit?"
Es war fast mehr eine Feststellung als eine Frage. Ja, es beruhigte ihn, ihn an seiner Seite zu wissen.
Den Kuss genoss er lange, fast zu lange.
"Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit für uns."
Kurz verzog er das Gesicht. Ihre Beziehung stand unter keinem Guten Stern, permanent war etwas los und ging es heiss her.
War das nur Zufall oder hatte vielleicht sogar er etwas damit zu tun aber um das zu klären brauchte er Cyron, lebend und bei Verstand.
"Gehen wir."
<geht hier weiter>
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Von: Kerker
Datum: Nacht vom 8. auf den 9. August 1278
betrifft: Jarel, Slava
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Er irrte sich, zumindest in der Annahme, Jarel war nicht in seiner Wohnung. Das konnte er bereits in der Sekunde feststellen, in der er die Tür schloss.
Denn an der Wand dahinter stand ein paar Hirschlederstiefel, die ihm nicht gehörten.
Die Dose mit der Droge verschwand tief in der Tasche als er erkannte, dass er nciht alleine war. Ein Teil von ihm war froh denn er wusste ganz genau, alleine hätte er sich die ganze Dose gegeben und dann wäre es nicht ein einmaliger Ausrutscher gewesen, dann steckte er wieder tief drin. Der Süchtig in ihm aber war wütend, dass man ihn störte und nicht in ruhe ließ. Er trat ein und verschloss die Türe, allerdings ging er vorerst nicht hoch, er blieb unten am Tisch sitzen, trank etwas vom kalten, nein lauwarmen Tee vom Nachmittag. Cyron hatte ihn aufgesetzt... Mittlerweile schmeckte er furchtbar. Egal.
In dem Moment hasste er sich selbst, er hasste diese Welt. Er selbst wurde weich, er ließ Leute an sich heran. Früher wäre Cyron ihm egal gewesen, er hätte ihn verhaften lassen. Diese Elfe wäre ihm egal gewesen, er wäre bei der standrechtlichen Hinrichtung geblieben. Jarel wäre ihm egal gewesen. Kurz starrte er auf die Stiefel. Er hatte sich verändert und gerade kam er nicht damit klar. Wenigstens Alkohol... aber den lagerte er oben. Warum eigentlich?
Der Tee schmeckte wahrhaft grausig.
Jedoch war er noch recht warm.
Jemand hatte sich eine neue Kanne aufgesetzt und dabei wahrhaft nicht an den Kräutern gespart, die der Elf sich gemischt hatte.
Eine ganze Weile blieb Slava hier sitzen, im Dunkel am Küchentisch, den Kopf auf die Hand gestützt, eine Hand am Becher mit Tee. Man konnte denken, er schliefe dort im Sitzen, aber er saß und starrte auf einen Punkt irgendwo. Eine Weile lang standen seine Gedanken still, doch bald schon drehten sie sich wieder im Kreis.
Es war ruhig im Haus.
Der Tee hatte eine seltsam beruhigende Wirkung.
Niemand kam.
Seltsam. Jarel war auf jeden Fall da, denn auf einen der Stühle hing der mit dem Zeichen der Flammenrose geprägte Wams notdürftig gereinigt zum Trocken.
Er war also auf jeden Fall noch da.
Irgendwann richtete er sich doch wieder auf, sah sich um. Er war zu müde um nach oben zu gehen und zu suchen, die Treppenstufen schienen ihm wie ein unüberwindliches Hindernis. Aber dann sprang doch wieder sein Verstand an. Der Waschzuber im Nebenraum... Jarel war dreckig gewesen, blutverschmiert, er hatte seine kleidung gewaschen.
Im Waschraum empfing ihm ein Klima wie kurz nach er Abenddämmerung am Rande eines Sumpfes.
Nicht mehr wirklich warme, aber auch noch nicht kühl feuchte Luft, so dicht, dass die in der Wandhalterung steckende Kerze gefühlt gegen die Luftfeuchte anzischte und gemeinsam mit dem Rest der glimmenden Glut im Badeofen den Raum nur mäßig erleuchtete.
Den Gesuchten fand er jedoch trotzdem sofort. Jarel war im Zuber eingeschlafen. Den linken Arm auf dem Zuberrand angelegt, hing der rechte entspannt über der hölzernen Kante. In Linie der leicht angewinkelten Finger lang ein zerbrochener Becher neben einem Hocker auf dem Boden.
Offensichtlich hatte der Ritter das tönerne Gefäß auf dem Hocker abstellen wollen, es jedoch nicht geschafft. Wenigstens einer der normalen Becher und nicht einer derer, die Slava extra hatte anfertigen lassen.
Trotz des auf die Brust gesunkenen Kinns und er Tatsache, dass das dichte schwarze Haar das Gesicht des Mannes wie ein Vorhang aus Teerpappe verbargen musste sich Slava nicht sorgen, dass es seinem Verlobten nicht gut ging. Er hörte in der Stille seine tiefen, regelmäßigen Atemzüge.
Der Ritter war beim Baden eingeschlafen und schrumpelte nun im erkaltenden Wasser vor sich hin.
Einen Moment starrte er auf das Bild, das ihm zwei Dinge verreit. Zum einen war er froh, dass Jarel hergekommen war und ihm nciht aus dem Weg ging, aber das Knalltraume hielt wohl an, denn sonst wäre er längst wach geworden, hätte er ihn gehört. Was hatte er nur angerichtet? In dem Moment war es ihm wie das einzig richtige erschienen, langsam kristallisierte es sich als echt dummer Fehler heraus.
Er trat heran, kümmerte sich nciht um die Scherben. Materielles war ihm egal, Becher waren ersetzbar. Er stupste ihn an... "Jarel... wach auf, du errkältest dich noch."
Der Kopf des Ritter fuhr ruckartig hoch. "Was...? Wie...?" Jarel wirkte wie einer der Cro- magnon Menschen aus dem Museum, als er versuchte ihn mit nicht wirklich wachem Blick durch einen Spalt im pechschwarzen Vorhang seiner dichten Haarpracht zu fixieren. Der Anblick des muskelbepackten und mit Prellungen und Schrammen bunt dekorierten Oberkörpers unterstrich diesen Eindruck. Erstaunlicherweise war das Wasser recht sauber. Ziemlich sauber sogar. Entweder er hatte das Wasser gewechselt, oder sich vorher anderweitig gewaschen.
Es dauerte lange Sekunden, bis er ihn erkannte. Der Schattenläufer strich mit der linken Hand seine Haare zurück und wuchtete die Rechte mit einem leisen Stöhnen in die Wanne. Der Arm war vollkommen taub und begann gleich darauf stechend zu kribbeln. Eingeschlafen. Wie er.
"Slava...." Endlich erkannte er ihn.
Und lächelte, hob die Hand und legte ihm diese etwas ungeschickt aber liebevoll an die Wange.
"Du siehst furchtbar aus..."
"Ich fühl mich auch so." gab er zu. Für ein 'sieh dich doch selbst an.' fehlte es ihm gerade an Witz. Was geschehen war hatte er ja gesehen, wie es dazu gekommen war musste er nicht fragen. Er hatte ja selbst einige Wochen am Hafen gearbeitet, er kannte diese frustrierten Typen, die nicht einmal davor zurückschreckten einen Ordensritter im vollen Ornat anzugreifen, sei es aus Fatalismus oder einer anderen dummen Motivation heraus. Dies war keine europäische Stadt, auch wenn sie so wirkte, Überfälle waren an der Tagesordnung und bis man diese nicht mehr als normal erachtete und Recht und Ordnung herrschten würde es noch dauern. Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte.
Am liebsten hätte er sich zu Jarel in den Zuber gesetzt, aber das Wasser war kalt und er war zu müde um es warm zu machen. Er wollte nur schlafen.
"Es tut mir leid, was heute geschehen ist." begann er trotzdem noch mal. Vor allem aber auch um zu sehen ob Jarel hörte oder ob er die Notfallmedikamente holen musste.
Sein Gegenüber sah ihn mit halb zusammengekniffenen Augen an. Dann schüttelte er nur den Kopf. "Komm. Ich ring dich ins Bett. Du siehst müte aus. un ich muss zurück zum Orden. Jakob wird zur Morgenmesse entlasen."
Das Schleppen und die verschluckten Laute in der Sprache des Ritters, zusammen damit, dass er auf das Gesagte nicht einging waren ein eindeutiges Zeichen.
Dabei gab es tatsächlich schon eine Verbesserung, wenn auch nur marginal. Wenn Slava sprach, schien sich die Frequenz des Rauschens zu ändern. Es kam etwas durch, wenngleich es mit 'Verstehen' noch nichts zu tun hatte.
Slava seufzte. Er hörte noch immer nicht richtig. Aber er würde aus dem Zuber steigen und nach oben gehen, dort waren auch die Medikamente. Er nickte also nur. Was zur Hölle hatte er da nur angerichtet.
Steif wie ein alter Mann kletterte Jarel über den Rand des Gefäßes und hielt sich einige Sekunden lang fest, bis sein Kreislauf da war, wo er ihn brauchte. "Die Sauerei mache ich morgen weg.", erklärte er und steuerte unsicher auf einen Tisch zu, auf dem er sich schon zwei Tücher bereitgelegt hatte. Mit dem einen trocknete er sich ab, das andere band er sich um die Hüfte.
So 'angezogen' trat er zu seinem Liebsten. "Scheißtag, hm?", brummelte er und wollte Slava tatsächlich in die Arme ziehen.
Er hatte nicht alles begriffen, was in den vergangenen Stunden geschehen war und hieß auch längst nicht alles gut.
Was jedoch nicht bedeutete, dass er den Mann dort vor sich weniger liebte. Wie schon so oft fuhren die Fingerspitzen des Ritters über die kurzen Haare an den Schläfen des Spions, bevor er versuchte ihn zu küssen.
Slava erwiderte den Kuss, froh, dass es nicht aus war. Aber für mehr war er zu müde. Was für ein Tag, beschissener konnte man eine Verlobung kaum feiern.
"Komm, ich geb dir Medikamente." Er dirigierte ihn nach oben, sprach betont, laut und deutlich.
Jarel lächelte verlegen. Gemeinsam schleppten sich die beiden alten Männer nach oben. Jarel wollte Slava gleich zum Bett bringen und ihm ausziehen helfen. Das erste mal seitdem sie zusammen waren ganz ohne Hintergedanken, doch der Spion hatte wohl noch anders vor. Er löste sich von ihm und Jarel sah ihm nach, wartete unsicher ab. Er war froh, Slava zuhause zu wissen. sein Liebster brauchte dringend Schlaf. Und er auch. Und seine Medikamente, wie ihm gerade siedend heiß einfiel. Gerade nervte es ihn, einen eil seines Lebens damit verbringen zu müssen, wie ausgekotzt rumzuliegen, aber das war immer noch besser als die Alternative.
Reden konnten sie morgen. Oder wann auch immer sein Gehör sich wieder normalisierte. Die sorge, es könnte dauerhaft so bleiben schob der Schattenläufer weit von sich. Dafür gab es Lösungen. Eine davon...
"Cyron hat überlebt, nicht wahr?", fragte er plötzlich aus dem Nichts heraus. Und das hatte unangenehmerweise nichts mit Sorge um einen alten Bekannten zu tun.
Slava holte aus dem Schrank seine Medikamente, es waren Spritzen, auch schon abgelaufen, aber er wußte, dass die Wirkung immer noch besser war als gar nichts. Er zeigte sie Jarel, deutete auf das Ohr. Er würde es ihm spritzen. "Ich kann dir etwas davon geben, vielleicht kann es Ljerka synthetisieren, ich kann ihr auch erklären wie es bei uns gewonnen wird." Vielleicht halt auch Kostjunari, der schien das Medikament zu kennen.
Dann fragte Jarel ganz unvermittelt nach Cyron. "Ja, ich habe ihm auch erlaubt sich magisch zu heilen, aber rfrei lassen kann ich ihn noch nicht. Darüber war er natürlich wütend. Ich brauche dich... Du musst mir sagen was ich mit ihm tun soll."
Jarel betrachtete die Spritze und begriff. Er sah sich aufmerksam um und griff sich einen Lederstreifen der eigentlich ein Bündel Unterlagen zusammenhielt. Mit einer routinierten Bewegung schlang das Leder es um seinen linken Oberarm, das eine Ende hielt er in der linken Hand, zog mit einem Ruck der rechten und fasste es dann mit den Zähnen. Einige Male klopfte er auf seine Armbeuge und hielt dann die Hand auf, um die Spritze entgegenzunehmen. Ganz offen sah er Slava dabei an. Er vertraute ihm. Es hätte sonst was in der Spritze sein können. Er hätte es ohne zu fragen genommen.
Seine macht über den Ritter war enorm. Und nicht nur über ihn, sogar auf den Schwarzen schien er auf irgendeine Art Einfluss auszuüben.
Slava winkte ab, diese Spritzen jagte man einfach in den Muskeln, keinem Stalker und auch keinem Soldaten war es zuzumuten oder zuzutrauen, dass der eine Injektion in ein Blutgefäß hinbekam, steril, unter diesen Bedingungen. Er löste den Riemen wieder und setzte ihm die Spritze in den Deltoideus, der war groß genug. Der Gluteus maximus wäre auch in Frage gekommen, aber das wäre dann auf etwas anderes hinausgelaufen.
Die zweite Spritze gab er ihm. Mochte er sie einfach selbst verwenden oder Ljerka geben. Die Injektionsnadel lag in einer orangen plastikbox mit der Aufschrift "аптека"
Jarel hielt still und nahm die Spritze an sich, sah Slava fragend an. "Denkst du, ich komme nicht wieder?"
Er schüttelte den Kopf, lächelte. "Doch... zum nachbauen. Vielleicht kann Ljerka es auch synthetisieren." Er hoffte, dass Jarel genug der Worte verstand.
Der Ritter sah ihn nur fragend an. Sah auf die Spritze, dann wieder in Slavas Augen. Scheiße. Kein gutes Gefühl...
"Was ist?" Slava musterte ihn. Hatte er ihn verstanden? Dachte er, er würde ihn wegschicken?
Jarel schluckte schwer und schüttelte en Kopf er war überfordert. Völlig überfordert.
Slava nahm ihn einfach nur in den Arm, hielt ihn fest. Egal was schief ging, sie beide hatten sich. Dann lächelte er plötzlich. Die Ringe... er hatte sie nur einfach wieder in die Tasche gesteckt. Jetzt holte er sie heraus, steckte sich seinen an und gab Jarel den seinen. Er sollte ihn vielleicht besser an einem Lederband um den Hals tragen, bei einem Ritter der Keuscheheit gelobt hatte war ein Verlobungsring vielleicht keine gute Idee.
Jarel hielt Slava erleichtert grinsend die Hand hin. Diesen Ring würde er sich zu gern anstecken lassen. Im Handtuch waren keine Taschen. Später würde er in dem nachträglich einnähten geheimen Beutel seiner Hose verschwinden, in dem sich bereits der Stein befand, dem ihm der Spion vor einer gefühlten Ewigkeit überreicht hatte.
Und irgendwann würde er sich eine entsprechend lange silberne Kette besorgen. Die zu nehmen, die er bereits besaß, fühlte sich irgendwie falsch an.
Nur was er mit der Spritze machen sollte, wusste er noch immer nicht.
Er steckt ihm den Ring an... dann fiel ihm ein, dass er es aufschrieben konnte. Papier hatte er noch, darauf kritzelte er in seine eher krakeligen Schrift - die Gemeinsprache beherrschte er, aber er schrieb sie zu selten, als dass er eine flüssige schön Handschrift entwickelt hätte - 'bring es zu Ljerka. Vielleicht kann sie mehr herstellen. Dann hast du beim nächsten mal etwas. Kostjunari weiß auch wie es gemacht wird. Aus der Niere von Schafen.' er hatte nebennierenrinde schreiben wollen, daran erinnerte er sich, aber er hatte keine Ahnung, wie das hier hieß.
In Jarels Augen erstrahlte die Erkenntnis regelrecht. "Hervorragende Idee. "
Ein weiterer überschwänglicher Kuss landete auf Slavas Lippen, dann schob Jarel ihn in Richtung Bett. "Du musst dich ausschlafen, bevor du auf dumme Ideen kommst.", erklärte er warm.
"ich muss zurück zur Komturei. Ich versuche heute Abend wieder hier zu sein. Finde ich dich hier?"
Noch immer war die Stimme des Ritter schleppend und vernuschelt, aber zumindest sah er jetzt nicht mehr drei wie sieben Tage Schlagwetter.
Er nickte nur, ja, er musste schlafen, das war richtig. Er hätte jetzt gerne mit jemandem geredet, artikulierte man seine Gedanken brachte einen das oft weiter. Auch zu "Wirst du hier sein." nickte er. Und wenn nicht würde er einen Zettel hinterlassen. Er war jetzt zu müde um zu denken und zu planen.
Die fürsorgliche Art des Ritters konnte schon mal nerven, aber zu diesem Zeitpunkt war sie durchaus willkommen.
Wenige Minuten später fand sich Slava ausgezogen und zugedeckt im Bett liegend, seine Kleidung sorgsam auf einem Stuhl gestapelt, das Licht gelöscht und allein wieder.
Jarel zog seine noch feuchte Kleidung wieder an. Zum Glück waren die Nächste noch relativ warm.
Der kurze Schlaf im Zuber hatte nicht viel geholfen, aber er kam immer hin rechtzeitig in der Komturei an um ungesehen hinein zu schlüpfen, sich zu ordnen und frische Kleidung anzuziehen. Die kurze Pause bis zur Morgenmesse legte er sich besser nicht hin, sonst würde er den Zeitpunkt verschlafen.
So sah man im Morgengrauen einen gewissen Ritter durch die Gärten streifen und Äpfel klauen. Bis es endlich so spät war und zur Morgenmesse geläutet wurde.
Für Jarel geht es hier weiter.
Von: Kerker
Datum: Nacht vom 8. auf den 9. August 1278
betrifft: Jarel, Slava
-------------------------------------------------------------
Er irrte sich, zumindest in der Annahme, Jarel war nicht in seiner Wohnung. Das konnte er bereits in der Sekunde feststellen, in der er die Tür schloss.
Denn an der Wand dahinter stand ein paar Hirschlederstiefel, die ihm nicht gehörten.
Die Dose mit der Droge verschwand tief in der Tasche als er erkannte, dass er nciht alleine war. Ein Teil von ihm war froh denn er wusste ganz genau, alleine hätte er sich die ganze Dose gegeben und dann wäre es nicht ein einmaliger Ausrutscher gewesen, dann steckte er wieder tief drin. Der Süchtig in ihm aber war wütend, dass man ihn störte und nicht in ruhe ließ. Er trat ein und verschloss die Türe, allerdings ging er vorerst nicht hoch, er blieb unten am Tisch sitzen, trank etwas vom kalten, nein lauwarmen Tee vom Nachmittag. Cyron hatte ihn aufgesetzt... Mittlerweile schmeckte er furchtbar. Egal.
In dem Moment hasste er sich selbst, er hasste diese Welt. Er selbst wurde weich, er ließ Leute an sich heran. Früher wäre Cyron ihm egal gewesen, er hätte ihn verhaften lassen. Diese Elfe wäre ihm egal gewesen, er wäre bei der standrechtlichen Hinrichtung geblieben. Jarel wäre ihm egal gewesen. Kurz starrte er auf die Stiefel. Er hatte sich verändert und gerade kam er nicht damit klar. Wenigstens Alkohol... aber den lagerte er oben. Warum eigentlich?
Der Tee schmeckte wahrhaft grausig.
Jedoch war er noch recht warm.
Jemand hatte sich eine neue Kanne aufgesetzt und dabei wahrhaft nicht an den Kräutern gespart, die der Elf sich gemischt hatte.
Eine ganze Weile blieb Slava hier sitzen, im Dunkel am Küchentisch, den Kopf auf die Hand gestützt, eine Hand am Becher mit Tee. Man konnte denken, er schliefe dort im Sitzen, aber er saß und starrte auf einen Punkt irgendwo. Eine Weile lang standen seine Gedanken still, doch bald schon drehten sie sich wieder im Kreis.
Es war ruhig im Haus.
Der Tee hatte eine seltsam beruhigende Wirkung.
Niemand kam.
Seltsam. Jarel war auf jeden Fall da, denn auf einen der Stühle hing der mit dem Zeichen der Flammenrose geprägte Wams notdürftig gereinigt zum Trocken.
Er war also auf jeden Fall noch da.
Irgendwann richtete er sich doch wieder auf, sah sich um. Er war zu müde um nach oben zu gehen und zu suchen, die Treppenstufen schienen ihm wie ein unüberwindliches Hindernis. Aber dann sprang doch wieder sein Verstand an. Der Waschzuber im Nebenraum... Jarel war dreckig gewesen, blutverschmiert, er hatte seine kleidung gewaschen.
Im Waschraum empfing ihm ein Klima wie kurz nach er Abenddämmerung am Rande eines Sumpfes.
Nicht mehr wirklich warme, aber auch noch nicht kühl feuchte Luft, so dicht, dass die in der Wandhalterung steckende Kerze gefühlt gegen die Luftfeuchte anzischte und gemeinsam mit dem Rest der glimmenden Glut im Badeofen den Raum nur mäßig erleuchtete.
Den Gesuchten fand er jedoch trotzdem sofort. Jarel war im Zuber eingeschlafen. Den linken Arm auf dem Zuberrand angelegt, hing der rechte entspannt über der hölzernen Kante. In Linie der leicht angewinkelten Finger lang ein zerbrochener Becher neben einem Hocker auf dem Boden.
Offensichtlich hatte der Ritter das tönerne Gefäß auf dem Hocker abstellen wollen, es jedoch nicht geschafft. Wenigstens einer der normalen Becher und nicht einer derer, die Slava extra hatte anfertigen lassen.
Trotz des auf die Brust gesunkenen Kinns und er Tatsache, dass das dichte schwarze Haar das Gesicht des Mannes wie ein Vorhang aus Teerpappe verbargen musste sich Slava nicht sorgen, dass es seinem Verlobten nicht gut ging. Er hörte in der Stille seine tiefen, regelmäßigen Atemzüge.
Der Ritter war beim Baden eingeschlafen und schrumpelte nun im erkaltenden Wasser vor sich hin.
Einen Moment starrte er auf das Bild, das ihm zwei Dinge verreit. Zum einen war er froh, dass Jarel hergekommen war und ihm nciht aus dem Weg ging, aber das Knalltraume hielt wohl an, denn sonst wäre er längst wach geworden, hätte er ihn gehört. Was hatte er nur angerichtet? In dem Moment war es ihm wie das einzig richtige erschienen, langsam kristallisierte es sich als echt dummer Fehler heraus.
Er trat heran, kümmerte sich nciht um die Scherben. Materielles war ihm egal, Becher waren ersetzbar. Er stupste ihn an... "Jarel... wach auf, du errkältest dich noch."
Der Kopf des Ritter fuhr ruckartig hoch. "Was...? Wie...?" Jarel wirkte wie einer der Cro- magnon Menschen aus dem Museum, als er versuchte ihn mit nicht wirklich wachem Blick durch einen Spalt im pechschwarzen Vorhang seiner dichten Haarpracht zu fixieren. Der Anblick des muskelbepackten und mit Prellungen und Schrammen bunt dekorierten Oberkörpers unterstrich diesen Eindruck. Erstaunlicherweise war das Wasser recht sauber. Ziemlich sauber sogar. Entweder er hatte das Wasser gewechselt, oder sich vorher anderweitig gewaschen.
Es dauerte lange Sekunden, bis er ihn erkannte. Der Schattenläufer strich mit der linken Hand seine Haare zurück und wuchtete die Rechte mit einem leisen Stöhnen in die Wanne. Der Arm war vollkommen taub und begann gleich darauf stechend zu kribbeln. Eingeschlafen. Wie er.
"Slava...." Endlich erkannte er ihn.
Und lächelte, hob die Hand und legte ihm diese etwas ungeschickt aber liebevoll an die Wange.
"Du siehst furchtbar aus..."
"Ich fühl mich auch so." gab er zu. Für ein 'sieh dich doch selbst an.' fehlte es ihm gerade an Witz. Was geschehen war hatte er ja gesehen, wie es dazu gekommen war musste er nicht fragen. Er hatte ja selbst einige Wochen am Hafen gearbeitet, er kannte diese frustrierten Typen, die nicht einmal davor zurückschreckten einen Ordensritter im vollen Ornat anzugreifen, sei es aus Fatalismus oder einer anderen dummen Motivation heraus. Dies war keine europäische Stadt, auch wenn sie so wirkte, Überfälle waren an der Tagesordnung und bis man diese nicht mehr als normal erachtete und Recht und Ordnung herrschten würde es noch dauern. Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte.
Am liebsten hätte er sich zu Jarel in den Zuber gesetzt, aber das Wasser war kalt und er war zu müde um es warm zu machen. Er wollte nur schlafen.
"Es tut mir leid, was heute geschehen ist." begann er trotzdem noch mal. Vor allem aber auch um zu sehen ob Jarel hörte oder ob er die Notfallmedikamente holen musste.
Sein Gegenüber sah ihn mit halb zusammengekniffenen Augen an. Dann schüttelte er nur den Kopf. "Komm. Ich ring dich ins Bett. Du siehst müte aus. un ich muss zurück zum Orden. Jakob wird zur Morgenmesse entlasen."
Das Schleppen und die verschluckten Laute in der Sprache des Ritters, zusammen damit, dass er auf das Gesagte nicht einging waren ein eindeutiges Zeichen.
Dabei gab es tatsächlich schon eine Verbesserung, wenn auch nur marginal. Wenn Slava sprach, schien sich die Frequenz des Rauschens zu ändern. Es kam etwas durch, wenngleich es mit 'Verstehen' noch nichts zu tun hatte.
Slava seufzte. Er hörte noch immer nicht richtig. Aber er würde aus dem Zuber steigen und nach oben gehen, dort waren auch die Medikamente. Er nickte also nur. Was zur Hölle hatte er da nur angerichtet.
Steif wie ein alter Mann kletterte Jarel über den Rand des Gefäßes und hielt sich einige Sekunden lang fest, bis sein Kreislauf da war, wo er ihn brauchte. "Die Sauerei mache ich morgen weg.", erklärte er und steuerte unsicher auf einen Tisch zu, auf dem er sich schon zwei Tücher bereitgelegt hatte. Mit dem einen trocknete er sich ab, das andere band er sich um die Hüfte.
So 'angezogen' trat er zu seinem Liebsten. "Scheißtag, hm?", brummelte er und wollte Slava tatsächlich in die Arme ziehen.
Er hatte nicht alles begriffen, was in den vergangenen Stunden geschehen war und hieß auch längst nicht alles gut.
Was jedoch nicht bedeutete, dass er den Mann dort vor sich weniger liebte. Wie schon so oft fuhren die Fingerspitzen des Ritters über die kurzen Haare an den Schläfen des Spions, bevor er versuchte ihn zu küssen.
Slava erwiderte den Kuss, froh, dass es nicht aus war. Aber für mehr war er zu müde. Was für ein Tag, beschissener konnte man eine Verlobung kaum feiern.
"Komm, ich geb dir Medikamente." Er dirigierte ihn nach oben, sprach betont, laut und deutlich.
Jarel lächelte verlegen. Gemeinsam schleppten sich die beiden alten Männer nach oben. Jarel wollte Slava gleich zum Bett bringen und ihm ausziehen helfen. Das erste mal seitdem sie zusammen waren ganz ohne Hintergedanken, doch der Spion hatte wohl noch anders vor. Er löste sich von ihm und Jarel sah ihm nach, wartete unsicher ab. Er war froh, Slava zuhause zu wissen. sein Liebster brauchte dringend Schlaf. Und er auch. Und seine Medikamente, wie ihm gerade siedend heiß einfiel. Gerade nervte es ihn, einen eil seines Lebens damit verbringen zu müssen, wie ausgekotzt rumzuliegen, aber das war immer noch besser als die Alternative.
Reden konnten sie morgen. Oder wann auch immer sein Gehör sich wieder normalisierte. Die sorge, es könnte dauerhaft so bleiben schob der Schattenläufer weit von sich. Dafür gab es Lösungen. Eine davon...
"Cyron hat überlebt, nicht wahr?", fragte er plötzlich aus dem Nichts heraus. Und das hatte unangenehmerweise nichts mit Sorge um einen alten Bekannten zu tun.
Slava holte aus dem Schrank seine Medikamente, es waren Spritzen, auch schon abgelaufen, aber er wußte, dass die Wirkung immer noch besser war als gar nichts. Er zeigte sie Jarel, deutete auf das Ohr. Er würde es ihm spritzen. "Ich kann dir etwas davon geben, vielleicht kann es Ljerka synthetisieren, ich kann ihr auch erklären wie es bei uns gewonnen wird." Vielleicht halt auch Kostjunari, der schien das Medikament zu kennen.
Dann fragte Jarel ganz unvermittelt nach Cyron. "Ja, ich habe ihm auch erlaubt sich magisch zu heilen, aber rfrei lassen kann ich ihn noch nicht. Darüber war er natürlich wütend. Ich brauche dich... Du musst mir sagen was ich mit ihm tun soll."
Jarel betrachtete die Spritze und begriff. Er sah sich aufmerksam um und griff sich einen Lederstreifen der eigentlich ein Bündel Unterlagen zusammenhielt. Mit einer routinierten Bewegung schlang das Leder es um seinen linken Oberarm, das eine Ende hielt er in der linken Hand, zog mit einem Ruck der rechten und fasste es dann mit den Zähnen. Einige Male klopfte er auf seine Armbeuge und hielt dann die Hand auf, um die Spritze entgegenzunehmen. Ganz offen sah er Slava dabei an. Er vertraute ihm. Es hätte sonst was in der Spritze sein können. Er hätte es ohne zu fragen genommen.
Seine macht über den Ritter war enorm. Und nicht nur über ihn, sogar auf den Schwarzen schien er auf irgendeine Art Einfluss auszuüben.
Slava winkte ab, diese Spritzen jagte man einfach in den Muskeln, keinem Stalker und auch keinem Soldaten war es zuzumuten oder zuzutrauen, dass der eine Injektion in ein Blutgefäß hinbekam, steril, unter diesen Bedingungen. Er löste den Riemen wieder und setzte ihm die Spritze in den Deltoideus, der war groß genug. Der Gluteus maximus wäre auch in Frage gekommen, aber das wäre dann auf etwas anderes hinausgelaufen.
Die zweite Spritze gab er ihm. Mochte er sie einfach selbst verwenden oder Ljerka geben. Die Injektionsnadel lag in einer orangen plastikbox mit der Aufschrift "аптека"
Jarel hielt still und nahm die Spritze an sich, sah Slava fragend an. "Denkst du, ich komme nicht wieder?"
Er schüttelte den Kopf, lächelte. "Doch... zum nachbauen. Vielleicht kann Ljerka es auch synthetisieren." Er hoffte, dass Jarel genug der Worte verstand.
Der Ritter sah ihn nur fragend an. Sah auf die Spritze, dann wieder in Slavas Augen. Scheiße. Kein gutes Gefühl...
"Was ist?" Slava musterte ihn. Hatte er ihn verstanden? Dachte er, er würde ihn wegschicken?
Jarel schluckte schwer und schüttelte en Kopf er war überfordert. Völlig überfordert.
Slava nahm ihn einfach nur in den Arm, hielt ihn fest. Egal was schief ging, sie beide hatten sich. Dann lächelte er plötzlich. Die Ringe... er hatte sie nur einfach wieder in die Tasche gesteckt. Jetzt holte er sie heraus, steckte sich seinen an und gab Jarel den seinen. Er sollte ihn vielleicht besser an einem Lederband um den Hals tragen, bei einem Ritter der Keuscheheit gelobt hatte war ein Verlobungsring vielleicht keine gute Idee.
Jarel hielt Slava erleichtert grinsend die Hand hin. Diesen Ring würde er sich zu gern anstecken lassen. Im Handtuch waren keine Taschen. Später würde er in dem nachträglich einnähten geheimen Beutel seiner Hose verschwinden, in dem sich bereits der Stein befand, dem ihm der Spion vor einer gefühlten Ewigkeit überreicht hatte.
Und irgendwann würde er sich eine entsprechend lange silberne Kette besorgen. Die zu nehmen, die er bereits besaß, fühlte sich irgendwie falsch an.
Nur was er mit der Spritze machen sollte, wusste er noch immer nicht.
Er steckt ihm den Ring an... dann fiel ihm ein, dass er es aufschrieben konnte. Papier hatte er noch, darauf kritzelte er in seine eher krakeligen Schrift - die Gemeinsprache beherrschte er, aber er schrieb sie zu selten, als dass er eine flüssige schön Handschrift entwickelt hätte - 'bring es zu Ljerka. Vielleicht kann sie mehr herstellen. Dann hast du beim nächsten mal etwas. Kostjunari weiß auch wie es gemacht wird. Aus der Niere von Schafen.' er hatte nebennierenrinde schreiben wollen, daran erinnerte er sich, aber er hatte keine Ahnung, wie das hier hieß.
In Jarels Augen erstrahlte die Erkenntnis regelrecht. "Hervorragende Idee. "
Ein weiterer überschwänglicher Kuss landete auf Slavas Lippen, dann schob Jarel ihn in Richtung Bett. "Du musst dich ausschlafen, bevor du auf dumme Ideen kommst.", erklärte er warm.
"ich muss zurück zur Komturei. Ich versuche heute Abend wieder hier zu sein. Finde ich dich hier?"
Noch immer war die Stimme des Ritter schleppend und vernuschelt, aber zumindest sah er jetzt nicht mehr drei wie sieben Tage Schlagwetter.
Er nickte nur, ja, er musste schlafen, das war richtig. Er hätte jetzt gerne mit jemandem geredet, artikulierte man seine Gedanken brachte einen das oft weiter. Auch zu "Wirst du hier sein." nickte er. Und wenn nicht würde er einen Zettel hinterlassen. Er war jetzt zu müde um zu denken und zu planen.
Die fürsorgliche Art des Ritters konnte schon mal nerven, aber zu diesem Zeitpunkt war sie durchaus willkommen.
Wenige Minuten später fand sich Slava ausgezogen und zugedeckt im Bett liegend, seine Kleidung sorgsam auf einem Stuhl gestapelt, das Licht gelöscht und allein wieder.
Jarel zog seine noch feuchte Kleidung wieder an. Zum Glück waren die Nächste noch relativ warm.
Der kurze Schlaf im Zuber hatte nicht viel geholfen, aber er kam immer hin rechtzeitig in der Komturei an um ungesehen hinein zu schlüpfen, sich zu ordnen und frische Kleidung anzuziehen. Die kurze Pause bis zur Morgenmesse legte er sich besser nicht hin, sonst würde er den Zeitpunkt verschlafen.
So sah man im Morgengrauen einen gewissen Ritter durch die Gärten streifen und Äpfel klauen. Bis es endlich so spät war und zur Morgenmesse geläutet wurde.
Für Jarel geht es hier weiter.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Er war gut, dass er geblieben war, auch wenn er beim Auszeihen keine Hilfe brauchte und auch selbst ins Bett gefunden hätte, aber alleine hätte er sich vermutlich nur hingesetzt und endlich die Drogen eingeworfen, die er auf dem Heimweg noch gekauft hatte. So... Jarel ließ ihm keine Zeit.
Und dann lag er im Bett und war tatsächlich zu müde wieder aufzustehen. Er schlief fast sofort ein. Jarel hatte ihm einen weiteren Tag gerettet. Aber wer konnte sagen wie der nächste aussehen würde.
<<09. August 1278>>
Als er am morgen erwachte fühlte er sich gerädert. Der Rücken schmerzte und erinnerte ihn wieder daran, dass er Cyron gegen sich aufgebracht hatte.
Er blieb am Bettrand sitzen. In dessen Welt waren Elfen die überlegen Spezies und blickten auf die Menschen herab... Wie würde er sich fühlen, wenn Tschetschenien oder Kasachstan plötzlich die Kontrolle über Russland übernommen hätten? Oder wenn Afghanistan eine Allianz bildete mit... wem auch immer und die blickten auf die Russen herab? Er würde dafür eingesperrt werden, dass er einem anderen Russen zuhörte, oder einem Polen vielleicht, der aus dem gleichen Grund eingesperrt war.
Ja, das war eine Analogie. Natürlich, er wäre auch sinksauer. Er würde versuchen den Moslem umzulegen. Insofern war Cyron deutlich reifer als er selbst.
Aber sollte er sich entschuldigen?
Nein, auch das war falsch. Er hatte Cyron ja nicht ohne Vorwarnung eingesperrt und er war auch nur in Schutzhaft. Er hatte ihn davor bewahrt, eine große Dummheit zu begehen und sich an den Galgen oder auf den Scheiterhaufen zu liefern.
Aber was sollte er nun tun?
Er hätte gerne mit Jarel diskutiert, der kannte Cyron am längsten, aber der holte seinen Knappen aus dem Arrest.
Er hätte gerne mit Viktor gesprochen, aber dem wiederum durfte er nicht sagen, dass er mit einem Mann verlobt war. Schon allein bei 'verlobt' hätte er vielleicht einen Herzinfarkt bekommen, vom Rest ganz zu schweiggen.
Und sonst? Sonst hatte er niemanden. Jarels Freunde waren nciht die seinen. Der Arzt und die Alchemistin... sie schätzten ihn beide nciht so besonders. Aber sie waren gute Menschen und der Großkomtur wohl auch, aber alle hielten ihn für... nun vermutlich für anmaßend, arrogant, kaltherzig, berechnend. das war es, was man ihm meist vorhielt, was ihn früher nicht gekümmert hatte.
Scheiße, seine Einheit fehlte ihm. Wolodja, Markin, aber auch Lew, Schura, Ulad und auch Valentine.
So recht konnte er sich nciht dazu durchringen, aufzustehen. Er blieb sitzen und starrte aus dem Fenster. Sicher gab es einiges zu tun, aber er hatte keine Lust, sich erneut all dem Chaos zu stellen. Er schielte zu den sauberen Kleiderstapel, zu dem Jarel alles gefaltet hatte, was er gestern getragen hatte. War die Dose mit Fisstech noch in der Tasche oder hatte er die Gelegenheit genutzt und die Sachen durchwühlt?
Sollte er nachsehen? Aber er wußte, dann würde er etwas nehmen.
Also besser hier sitzen bleiben.
Und dann lag er im Bett und war tatsächlich zu müde wieder aufzustehen. Er schlief fast sofort ein. Jarel hatte ihm einen weiteren Tag gerettet. Aber wer konnte sagen wie der nächste aussehen würde.
<<09. August 1278>>
Als er am morgen erwachte fühlte er sich gerädert. Der Rücken schmerzte und erinnerte ihn wieder daran, dass er Cyron gegen sich aufgebracht hatte.
Er blieb am Bettrand sitzen. In dessen Welt waren Elfen die überlegen Spezies und blickten auf die Menschen herab... Wie würde er sich fühlen, wenn Tschetschenien oder Kasachstan plötzlich die Kontrolle über Russland übernommen hätten? Oder wenn Afghanistan eine Allianz bildete mit... wem auch immer und die blickten auf die Russen herab? Er würde dafür eingesperrt werden, dass er einem anderen Russen zuhörte, oder einem Polen vielleicht, der aus dem gleichen Grund eingesperrt war.
Ja, das war eine Analogie. Natürlich, er wäre auch sinksauer. Er würde versuchen den Moslem umzulegen. Insofern war Cyron deutlich reifer als er selbst.
Aber sollte er sich entschuldigen?
Nein, auch das war falsch. Er hatte Cyron ja nicht ohne Vorwarnung eingesperrt und er war auch nur in Schutzhaft. Er hatte ihn davor bewahrt, eine große Dummheit zu begehen und sich an den Galgen oder auf den Scheiterhaufen zu liefern.
Aber was sollte er nun tun?
Er hätte gerne mit Jarel diskutiert, der kannte Cyron am längsten, aber der holte seinen Knappen aus dem Arrest.
Er hätte gerne mit Viktor gesprochen, aber dem wiederum durfte er nicht sagen, dass er mit einem Mann verlobt war. Schon allein bei 'verlobt' hätte er vielleicht einen Herzinfarkt bekommen, vom Rest ganz zu schweiggen.
Und sonst? Sonst hatte er niemanden. Jarels Freunde waren nciht die seinen. Der Arzt und die Alchemistin... sie schätzten ihn beide nciht so besonders. Aber sie waren gute Menschen und der Großkomtur wohl auch, aber alle hielten ihn für... nun vermutlich für anmaßend, arrogant, kaltherzig, berechnend. das war es, was man ihm meist vorhielt, was ihn früher nicht gekümmert hatte.
Scheiße, seine Einheit fehlte ihm. Wolodja, Markin, aber auch Lew, Schura, Ulad und auch Valentine.
So recht konnte er sich nciht dazu durchringen, aufzustehen. Er blieb sitzen und starrte aus dem Fenster. Sicher gab es einiges zu tun, aber er hatte keine Lust, sich erneut all dem Chaos zu stellen. Er schielte zu den sauberen Kleiderstapel, zu dem Jarel alles gefaltet hatte, was er gestern getragen hatte. War die Dose mit Fisstech noch in der Tasche oder hatte er die Gelegenheit genutzt und die Sachen durchwühlt?
Sollte er nachsehen? Aber er wußte, dann würde er etwas nehmen.
Also besser hier sitzen bleiben.
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Slava war lange nicht aus dem Bett gekommen, erst nach Sonnenaufgang hatte er sich überwunden, noch in der Schlafhose etwas Korrespondenzen erledigt und Berichte geschrieben. Es fiel ihm immer noch schwer, vor einem Blatt Papier und Feder zu denken, er war zu sehr an Computer gewöhnt, die Endgültigkeit eines Striches auf dem Papier hemmte ihn. Aber mit viel Überwindung gelang es ihm.
Später dann hatte er aufgeräumt.
Elurin war aufgetaucht, wollte wissen was es zu tun gab, den hatte er dann Einkaufen geschickt und Berichte abliefern und holen. Und er hatte sich fest vorgenommen, noch ein paar Worte mit dieser Elfe zu sprechen, sich wenigstens einen Eindruck zu verschaffen. Das immerhin war er Cyron schuldig und wenn er sich später mit Jarel beriet wüsste er wovon er sprach.
Ehe er aufbrach fiel ihm jedoch die gestern erworbene Dose in die Hände. Kein Silber, ein einfaches kleines Spankästchen.
Nur eine ganz kleine Menge, um nicht an Rückenschmerzen zu leiden, um diese furchtbare Schwermut loszuwerden, ein kleines bisschen konnte nicht schaden, Durfte nicht schaden. Er hatte es ja unter Kontrolle. Nur eine Fingerspitze ins Zahnfleisch einmassiert. Um ganz sicher zu gehen ließ er aber den Rest zu Hause.
<geht hier weiter>
Später dann hatte er aufgeräumt.
Elurin war aufgetaucht, wollte wissen was es zu tun gab, den hatte er dann Einkaufen geschickt und Berichte abliefern und holen. Und er hatte sich fest vorgenommen, noch ein paar Worte mit dieser Elfe zu sprechen, sich wenigstens einen Eindruck zu verschaffen. Das immerhin war er Cyron schuldig und wenn er sich später mit Jarel beriet wüsste er wovon er sprach.
Ehe er aufbrach fiel ihm jedoch die gestern erworbene Dose in die Hände. Kein Silber, ein einfaches kleines Spankästchen.
Nur eine ganz kleine Menge, um nicht an Rückenschmerzen zu leiden, um diese furchtbare Schwermut loszuwerden, ein kleines bisschen konnte nicht schaden, Durfte nicht schaden. Er hatte es ja unter Kontrolle. Nur eine Fingerspitze ins Zahnfleisch einmassiert. Um ganz sicher zu gehen ließ er aber den Rest zu Hause.
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Von: Aus dem Verhörraum
Datum: früher Abend 9. August 1278
betrifft: Jarel, Schura...
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Sie bekamen es hin, schulterten die Rucksäcke und falteten eine Plane zu einem improvisierten Tragetuch, damit sie ihren Chef wenigsten halbwegs aufrecht transportieren konnten.
Die beiden waren Einsatzkräfte und konnten tragen.
Slava erklärte ihnen, wie sie eine Kutsche zu rufen hatten, er gab dem Kutscher Geld, sagte ihm wo er sie wieder abholen konnte und dafür überließ er sie ihnen.
So erreichten sie irgendwann, bis Valentine heraus hatte, auch seine Wohnung.
Zwischen den Anweisungen, wohin und wie man das Gefährt lenkte bekamen die beiden erst einmal eine Standpauke vom Chef.
"Vollidioten seid ihr... selbst zu kommen!"
"Ich habe deine Bestellung erhalten..."
"Dachte ihr schickt mir ne Kiste... das hätte als Beweis gereicht."
"Beweis?"
"Dass die Portale funktionieren. Halt an, sonst... Gut."
"Es ist kompliziert."
"Ist es immer. Dort links."
"Anders... die Einheit ist aufgelöst."
"Was?"
"Starik hat es erwischt. Kovak ist kurz danach verschwunden und dann..."
"Hab ich schon gehört."
"Wie...? Du ha..."
"Hier rechts, dann gleich wieder links. Gehört habe ich es. Viktor ist auch verschwunden und der Dämon... und Amir."
Er konnte sich den Spaß nicht verkneifen.
"Warst du... Nein, warte..."
"Sie sind hier."
"Fuck!! Echt jetzt?"
"Amir hat es nicht geschafft. Das Portal endete wohl ein paar Meter... über einem Metallzaun und er fiel unglücklich... Aber Viktor geht es gut und ein Typ... ich habe ihn selbst nicht gesehen... Zeugen sprachen von einem 'Dämon'."
"Ja, so kam er mir vor, aber das hat Zeit... Verdammt, wo sind wir gelandet?"
"In der falschen Gasse, etwas zurück und dann... da lang."
"Nein, ich meine die Welt... Zeit? Moore sagte, es wäre eine fremde Welt."
"Ja. Meine Theorie von verschiedenen Welten. Das ist nicht die Erde, die Sternbilder unterscheiden sich."
"Was dann? Es sieht so aus."
"Weil der Planet von Menschen kolonisiert wurde. Ein Portal, hier kennen sie das Phänomen als 'Sphärenkonjunktion' hat wohl einige Menschen, überwiegend Europäer und Slaven in etwa aus der Zeit zwischen dem 8ten und dem 10 Jahrhundert geholt und hier abgesetzt. Vielleicht auch aus verschiedenen Zeiten. Es gab damals etwas in dieser Welt, dass die Wände zwischen den Welten destabilisiert hat. Und das gleich ist nun auf unserer Welt geschehen in der Zone. Dort sind unsere Mutanten aufgetaucht. Einige verwandte Spezies gibt es auch hier."
"Fuck... Echt... Fuck... Woher weißt du dass alles? Gibt's nen Weg zurück?"
"Teile der Kultur, die sie noch mit uns gemein haben. Die Schrift zum Beispiel... Vor allem die Schrift."
"Fu kannst sie lesen?"
"Klar. Lernst du noch."
"Wir gehen nicht zurück?"
Nun musterte ihn Slava eine Weile länger.
Obwohl sie englisch sprachen hörte Valentine nur zu.
"Das Portal durch das ich euch eine Nachricht geschickt habe... das hat nur wenige Zentimeter im Durchmesser, ein Mensch passt nicht durch, und was übersteht..."
"Ich weiß. Scheiße. Ich dachte..."
"Ja, du dachtest... deswegen seid ihr direkt hergekommen."
"Ja, und weil das Team aufgelöst wurde."
Stimmt, da war ja noch was.
"Warum? Es gab keinen Ersatz?"
"Willst du das jetzt wirklich hören?"
"Ja."
"Markin hat das Projekt beendet. Es hat nur mit und wegen dir wirklich funktioniert... Zuerst sollte Lew es weiterführen aber dann... es gibt Krieg."
Nun schluckte Slava doch. Blinzelte und schloss für einen Moment die Augen.
"Also wirklich..."
"Du wusstest davon?"
"Ich wusste, dass sich etwas abzeichnet. Ich habe wohl sogar daran mitgearbeitet..."
"Und du würdest nicht wieder zurückgehen?"
Kurz überlegte Slava.
"Erst habe ich wie ein bescheuerter nach einem Weg gesucht... aber irgendwann... Nein, ich bleibe hier."
"Dieser Herr Moore?"
"Ja, unter anderem. Und ich habe auch hier etwas zu tun."
"Seit wann weiß du, dass du..."
"Dass ich schwul bin? vielleicht ein paar Wochen. Noch nicht so lange."
"So richtig?" Das war nun doch Valentine.
"Was ist so richtig?"
"...ziehst du Kleider an?"
"Ich bin schwul und keine Tunte. Nein, keine Kleider... Ich erledige nach wie vor die Dreckarbeit für die Mächtigen auch sonst hat sich nicht viel geändert. Ich ficke nur eben lieber Männer."
"Moore?"
"Ja, genau den."
"Und er...? Er sagte er ist so ein Ritter, der Andere jagt."
"Anderlinge. Der Orden jagt Monster... Mutanten, aber auch alles andere an Abweichlern... Es ist seine Sache, aber ja, leichter macht es das nicht, aber das wiederum ist meine Sache. Da vorne..."
"Und du? Du hast... Karriere gemacht? Es also gleich wieder bis ganz nach oben geschafft?"
"Nicht ganz... aber fast. Zumindest war ich gestern noch mit dem Regenten per du, aber seit dem ist einiges schief gegangen."
"Das sehe ich."
"Das mein ich nicht. Erklär ich euch später. Bringt mich jetzt rein. Dort könnt ihr auch die Sachen einschließen."
Was auch geschah. Sie trugen ihn rein, nach oben zu seinem Bett. Schura half ihm, sich auszuziehen, zu waschen und sich frische Kleidung anzuziehen. Die Sachen sperrten sie in den massiven Schrank ein, in dem auch bereits Slavas Sachen lagerten und die von Amir und Viktor.
Und dann hörten sie nur ein leises Kratzen und Jarel kam die Treppe hoch. Slava wußte wie er hereingekommen war, aber Schura und Valentine jagte er einen gehörigen Schrecken ein.
"Fuck... ist der leise gewesen! Wie kommt der...?"
"Eine seiner Qualitäten."
Slava saß noch etwas kraftlos am Bettrand. Zum sitzen reichte seine Kraft mittlerweile, aber kaum für mehr.
"Geht nach unten, in der Küche ist ein Zuber... macht den voll und wascht euch, ihr stinkt ja schlimmer als in der Zone... und dann sucht euch was aus aus meinem Schrank, damit ihr nicht weiter auffallt." kommandierte er auf englisch. Das konnte er auch schon wieder.
Auch die Kurzatmigkeit war schon wieder deutlich besser geworden.
Von: Aus dem Verhörraum
Datum: früher Abend 9. August 1278
betrifft: Jarel, Schura...
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Sie bekamen es hin, schulterten die Rucksäcke und falteten eine Plane zu einem improvisierten Tragetuch, damit sie ihren Chef wenigsten halbwegs aufrecht transportieren konnten.
Die beiden waren Einsatzkräfte und konnten tragen.
Slava erklärte ihnen, wie sie eine Kutsche zu rufen hatten, er gab dem Kutscher Geld, sagte ihm wo er sie wieder abholen konnte und dafür überließ er sie ihnen.
So erreichten sie irgendwann, bis Valentine heraus hatte, auch seine Wohnung.
Zwischen den Anweisungen, wohin und wie man das Gefährt lenkte bekamen die beiden erst einmal eine Standpauke vom Chef.
"Vollidioten seid ihr... selbst zu kommen!"
"Ich habe deine Bestellung erhalten..."
"Dachte ihr schickt mir ne Kiste... das hätte als Beweis gereicht."
"Beweis?"
"Dass die Portale funktionieren. Halt an, sonst... Gut."
"Es ist kompliziert."
"Ist es immer. Dort links."
"Anders... die Einheit ist aufgelöst."
"Was?"
"Starik hat es erwischt. Kovak ist kurz danach verschwunden und dann..."
"Hab ich schon gehört."
"Wie...? Du ha..."
"Hier rechts, dann gleich wieder links. Gehört habe ich es. Viktor ist auch verschwunden und der Dämon... und Amir."
Er konnte sich den Spaß nicht verkneifen.
"Warst du... Nein, warte..."
"Sie sind hier."
"Fuck!! Echt jetzt?"
"Amir hat es nicht geschafft. Das Portal endete wohl ein paar Meter... über einem Metallzaun und er fiel unglücklich... Aber Viktor geht es gut und ein Typ... ich habe ihn selbst nicht gesehen... Zeugen sprachen von einem 'Dämon'."
"Ja, so kam er mir vor, aber das hat Zeit... Verdammt, wo sind wir gelandet?"
"In der falschen Gasse, etwas zurück und dann... da lang."
"Nein, ich meine die Welt... Zeit? Moore sagte, es wäre eine fremde Welt."
"Ja. Meine Theorie von verschiedenen Welten. Das ist nicht die Erde, die Sternbilder unterscheiden sich."
"Was dann? Es sieht so aus."
"Weil der Planet von Menschen kolonisiert wurde. Ein Portal, hier kennen sie das Phänomen als 'Sphärenkonjunktion' hat wohl einige Menschen, überwiegend Europäer und Slaven in etwa aus der Zeit zwischen dem 8ten und dem 10 Jahrhundert geholt und hier abgesetzt. Vielleicht auch aus verschiedenen Zeiten. Es gab damals etwas in dieser Welt, dass die Wände zwischen den Welten destabilisiert hat. Und das gleich ist nun auf unserer Welt geschehen in der Zone. Dort sind unsere Mutanten aufgetaucht. Einige verwandte Spezies gibt es auch hier."
"Fuck... Echt... Fuck... Woher weißt du dass alles? Gibt's nen Weg zurück?"
"Teile der Kultur, die sie noch mit uns gemein haben. Die Schrift zum Beispiel... Vor allem die Schrift."
"Fu kannst sie lesen?"
"Klar. Lernst du noch."
"Wir gehen nicht zurück?"
Nun musterte ihn Slava eine Weile länger.
Obwohl sie englisch sprachen hörte Valentine nur zu.
"Das Portal durch das ich euch eine Nachricht geschickt habe... das hat nur wenige Zentimeter im Durchmesser, ein Mensch passt nicht durch, und was übersteht..."
"Ich weiß. Scheiße. Ich dachte..."
"Ja, du dachtest... deswegen seid ihr direkt hergekommen."
"Ja, und weil das Team aufgelöst wurde."
Stimmt, da war ja noch was.
"Warum? Es gab keinen Ersatz?"
"Willst du das jetzt wirklich hören?"
"Ja."
"Markin hat das Projekt beendet. Es hat nur mit und wegen dir wirklich funktioniert... Zuerst sollte Lew es weiterführen aber dann... es gibt Krieg."
Nun schluckte Slava doch. Blinzelte und schloss für einen Moment die Augen.
"Also wirklich..."
"Du wusstest davon?"
"Ich wusste, dass sich etwas abzeichnet. Ich habe wohl sogar daran mitgearbeitet..."
"Und du würdest nicht wieder zurückgehen?"
Kurz überlegte Slava.
"Erst habe ich wie ein bescheuerter nach einem Weg gesucht... aber irgendwann... Nein, ich bleibe hier."
"Dieser Herr Moore?"
"Ja, unter anderem. Und ich habe auch hier etwas zu tun."
"Seit wann weiß du, dass du..."
"Dass ich schwul bin? vielleicht ein paar Wochen. Noch nicht so lange."
"So richtig?" Das war nun doch Valentine.
"Was ist so richtig?"
"...ziehst du Kleider an?"
"Ich bin schwul und keine Tunte. Nein, keine Kleider... Ich erledige nach wie vor die Dreckarbeit für die Mächtigen auch sonst hat sich nicht viel geändert. Ich ficke nur eben lieber Männer."
"Moore?"
"Ja, genau den."
"Und er...? Er sagte er ist so ein Ritter, der Andere jagt."
"Anderlinge. Der Orden jagt Monster... Mutanten, aber auch alles andere an Abweichlern... Es ist seine Sache, aber ja, leichter macht es das nicht, aber das wiederum ist meine Sache. Da vorne..."
"Und du? Du hast... Karriere gemacht? Es also gleich wieder bis ganz nach oben geschafft?"
"Nicht ganz... aber fast. Zumindest war ich gestern noch mit dem Regenten per du, aber seit dem ist einiges schief gegangen."
"Das sehe ich."
"Das mein ich nicht. Erklär ich euch später. Bringt mich jetzt rein. Dort könnt ihr auch die Sachen einschließen."
Was auch geschah. Sie trugen ihn rein, nach oben zu seinem Bett. Schura half ihm, sich auszuziehen, zu waschen und sich frische Kleidung anzuziehen. Die Sachen sperrten sie in den massiven Schrank ein, in dem auch bereits Slavas Sachen lagerten und die von Amir und Viktor.
Und dann hörten sie nur ein leises Kratzen und Jarel kam die Treppe hoch. Slava wußte wie er hereingekommen war, aber Schura und Valentine jagte er einen gehörigen Schrecken ein.
"Fuck... ist der leise gewesen! Wie kommt der...?"
"Eine seiner Qualitäten."
Slava saß noch etwas kraftlos am Bettrand. Zum sitzen reichte seine Kraft mittlerweile, aber kaum für mehr.
"Geht nach unten, in der Küche ist ein Zuber... macht den voll und wascht euch, ihr stinkt ja schlimmer als in der Zone... und dann sucht euch was aus aus meinem Schrank, damit ihr nicht weiter auffallt." kommandierte er auf englisch. Das konnte er auch schon wieder.
Auch die Kurzatmigkeit war schon wieder deutlich besser geworden.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Jarel war in der Tür stehengeblieben. Er verstand nicht, worüber sich die drei unterhielten, aber die Blicke der neuen sprachen Bände.
Hab ich was Grünes im Gesicht?
„Soll ich deinen Freunden alles zeigen?“, fragte jarel leise. „Und du solltest dich hinlegen. Arvijd ist sicher bald da. Und ich bringe dir gleich Tee.“ Die dunkle Stimme des Schattenläufers hatte einen erstaunlich nachdrücklichen Unterton. In diesem Moment war da keine Spur vom Betarüden.
"Entschuldige." fuhr Slava in der Gemeinsprache fort. "Ich habe sie nach unten geschickt." Und wie auf Befehl drehten die beiden sich um und gingen. "Baden... sie stinken." er zwinkerte. "Wir haben ein paar Augenblicke für uns bis der Dok da ist... Weiß er eigentlich auch von uns?"
Bevor die Stalker nach unten gingen, wandte sich Jarel noch einmal an Schura. Schlicht, weil er den Namen des andere vergessen oder einfach nicht mitbekommen hatte.
„Tut mir bitte einen Gefallen.“, hielt er ihn auf. „Draußen treibt sich wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe ein junger Halbelf…“ er stockte. „Junger Mann - dreieckiges Gesicht, etwas spitze Ohren, kurzes schwarzes Haar, schmal, unauffällig - herum. Er hört auf den Namen Elurin. Gehört zu Slavas Gefolge. Sagt ihm, er soll auf seinen Chef in der Küche warten. Er kann schonmal den Herd anfeuern und euch mit dem Bad helfen. Er ist relativ vertrauenswürdig. Relativ.“
Relativ. Seit heute traute er niemandem mehr. Mit sehr wenigen Ausnahmen.
Er lächelte dankend und wartete, bis er die Schritte der beiden nach unten hörte.
Aufatmend trat er vor Slava und ging vor ihm in die Knie, nahm seine Hände.
"Ich denke, Arv weiß nichts. Aber glaub mir, es wird ihm egal sein. Er hat einen Dämon als Sohn. Was ist dagagen ein schwuler Freund?" Jarel legte schmunzelnd den Kopf schräg, ertrank ein weiteres mal in Slavas Raubtieraugen. „Vertraust du den beiden?“, fragte Jarel mit zitternder Stimme, wies mit einer Kopfbewegung zur Treppe und musterte Slava.
Gott, sah der Scheiße aus. Ein Herzinfarkt. Jarel gab der Droge einen großen Teil der Schuld.
Aber nicht nur der.
Er beschloss dafür zu sorgen, dass Slava so lange im Bett blieb, bis er wieder auf dem Damm war.
Kurz huschte sein Blick über die Stellen, an denen noch die Spuren der Ringe im Holz schimmerten.
Und wenn dieser sich weigerte…nun…es gab immer Mittel und Wege.
Hab ich was Grünes im Gesicht?
„Soll ich deinen Freunden alles zeigen?“, fragte jarel leise. „Und du solltest dich hinlegen. Arvijd ist sicher bald da. Und ich bringe dir gleich Tee.“ Die dunkle Stimme des Schattenläufers hatte einen erstaunlich nachdrücklichen Unterton. In diesem Moment war da keine Spur vom Betarüden.
"Entschuldige." fuhr Slava in der Gemeinsprache fort. "Ich habe sie nach unten geschickt." Und wie auf Befehl drehten die beiden sich um und gingen. "Baden... sie stinken." er zwinkerte. "Wir haben ein paar Augenblicke für uns bis der Dok da ist... Weiß er eigentlich auch von uns?"
Bevor die Stalker nach unten gingen, wandte sich Jarel noch einmal an Schura. Schlicht, weil er den Namen des andere vergessen oder einfach nicht mitbekommen hatte.
„Tut mir bitte einen Gefallen.“, hielt er ihn auf. „Draußen treibt sich wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe ein junger Halbelf…“ er stockte. „Junger Mann - dreieckiges Gesicht, etwas spitze Ohren, kurzes schwarzes Haar, schmal, unauffällig - herum. Er hört auf den Namen Elurin. Gehört zu Slavas Gefolge. Sagt ihm, er soll auf seinen Chef in der Küche warten. Er kann schonmal den Herd anfeuern und euch mit dem Bad helfen. Er ist relativ vertrauenswürdig. Relativ.“
Relativ. Seit heute traute er niemandem mehr. Mit sehr wenigen Ausnahmen.
Er lächelte dankend und wartete, bis er die Schritte der beiden nach unten hörte.
Aufatmend trat er vor Slava und ging vor ihm in die Knie, nahm seine Hände.
"Ich denke, Arv weiß nichts. Aber glaub mir, es wird ihm egal sein. Er hat einen Dämon als Sohn. Was ist dagagen ein schwuler Freund?" Jarel legte schmunzelnd den Kopf schräg, ertrank ein weiteres mal in Slavas Raubtieraugen. „Vertraust du den beiden?“, fragte Jarel mit zitternder Stimme, wies mit einer Kopfbewegung zur Treppe und musterte Slava.
Gott, sah der Scheiße aus. Ein Herzinfarkt. Jarel gab der Droge einen großen Teil der Schuld.
Aber nicht nur der.
Er beschloss dafür zu sorgen, dass Slava so lange im Bett blieb, bis er wieder auf dem Damm war.
Kurz huschte sein Blick über die Stellen, an denen noch die Spuren der Ringe im Holz schimmerten.
Und wenn dieser sich weigerte…nun…es gab immer Mittel und Wege.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
"Elurin? Er muss mich nicht unbedingt so sehen... Die beiden bekommen das auch hin. Außerdem..."
Er zögerte einen Moment.
"Ich weiß nicht ob ich ihm noch vertrauen kann. Er hat eng mit Cyron zusammengearbeitet und der..." Er seufzte. Wie viel wusste Jarel?
"Er ist weg... und ich werde den Kopf dafür hinhalten müssen."
Er saß noch immer am Bettrand, hatte sich kein bisschen bewegt. Dort hatte ihn Schura hingesetzt.
"Hilfst du mir... Ich bekomm nicht mal die Füße hoch... Schieße." Und er fühlte sich auch so mies wie er vermutlich aussah.
Er hielt sich an Jarel fest als der ihn hinlegte. Er fühlte sich hilflos, das war mies, aber diesen Kerl dabeizuhaben machte es ein wenig erträglicher.
"Den beiden... bedingungslos. Schura etwas mehr, aber wir haben zusammen gekämpft, sie würden mir blind überallhin folgen. Und sie haben mich schon in schlimmeren Situationen gesehen. Vollkommen dicht von was auch immer... Sie werden auch nichts verraten, zumindest nicht absichtlich. Aber diese Welt hat das Potential... einen an der Nase herum zu führen."
Er dachte an Cyron, von dem er auch gedacht hatte, er könne ihm vertrauen. Aber trotzdem, Mit Schura und Val war es etwas anderes.
Nur dass er wußte, dass Schura selbst auf Männer stand und auch auf ihn ein Augen geworfen hatten, das gerade sagt er nicht.
"Es tut mir leid, dass ich in deiner Nähe geschossen habe. Ich wusste es ja... Ich habe nur nicht gedacht, dass es so schlimm wird. Das bedaure ich ehrlich."
Vermutlich würde er einfach freiwillig im Bett bleiben. Irgendwer musste ihm aber beim Austreten helfen... aber daran würde er erst denken wenn es soweit war, jetzt war er zum Glück ohnehin leer.
Er hatte einen Herzinfarkt überlebt, und das in einer solchen Welt. Immerhin. Nun konnte es nur aufwärts gehen.
Er zögerte einen Moment.
"Ich weiß nicht ob ich ihm noch vertrauen kann. Er hat eng mit Cyron zusammengearbeitet und der..." Er seufzte. Wie viel wusste Jarel?
"Er ist weg... und ich werde den Kopf dafür hinhalten müssen."
Er saß noch immer am Bettrand, hatte sich kein bisschen bewegt. Dort hatte ihn Schura hingesetzt.
"Hilfst du mir... Ich bekomm nicht mal die Füße hoch... Schieße." Und er fühlte sich auch so mies wie er vermutlich aussah.
Er hielt sich an Jarel fest als der ihn hinlegte. Er fühlte sich hilflos, das war mies, aber diesen Kerl dabeizuhaben machte es ein wenig erträglicher.
"Den beiden... bedingungslos. Schura etwas mehr, aber wir haben zusammen gekämpft, sie würden mir blind überallhin folgen. Und sie haben mich schon in schlimmeren Situationen gesehen. Vollkommen dicht von was auch immer... Sie werden auch nichts verraten, zumindest nicht absichtlich. Aber diese Welt hat das Potential... einen an der Nase herum zu führen."
Er dachte an Cyron, von dem er auch gedacht hatte, er könne ihm vertrauen. Aber trotzdem, Mit Schura und Val war es etwas anderes.
Nur dass er wußte, dass Schura selbst auf Männer stand und auch auf ihn ein Augen geworfen hatten, das gerade sagt er nicht.
"Es tut mir leid, dass ich in deiner Nähe geschossen habe. Ich wusste es ja... Ich habe nur nicht gedacht, dass es so schlimm wird. Das bedaure ich ehrlich."
Vermutlich würde er einfach freiwillig im Bett bleiben. Irgendwer musste ihm aber beim Austreten helfen... aber daran würde er erst denken wenn es soweit war, jetzt war er zum Glück ohnehin leer.
Er hatte einen Herzinfarkt überlebt, und das in einer solchen Welt. Immerhin. Nun konnte es nur aufwärts gehen.
Übermäßig vorsichtig half Jarel Slava sich auszustrecken, nahm noch ein weites Kissen und schob es unter dem Russen unter die Beine, um den Kreislauf nicht weiter zu belasten. Nun saß er am Bettrand, nahm wieder die Hand seines Verlobten, fuhr abermals mit den Fingerspitzen über seine Schläfe.
Cyron war verschwunden. Er konnte es kaum glauben. Aber konnte er es wagen, mit Slava darüber zu reden? Nicht jetzt. Vielleicht wenn Arvijd da war. Aber nicht jetzt.
„Ich passe auf wegen Elurin.“ Er stockte. Nein, nicht fragen.
Auch als sein Liebster das Knalltrauma ansprach, zögerte er. „Es war nur ein temporäres Problem. Mach dir darum keine Sorgen.“ Und das Störgeräusch würde auch wieder verschwinden. Ganz bestimmt.
„Kann ich dich einen Moment alleine lassen? Ich verdurste. Und du sicher auch.“ Sein Lächeln viel etwas verkrampft aus, aber nicht weniger verliebt.
"Ja, natürlich. Ich bin nur müde. Ich laufe schon nicht weg." Er genoss die Berührungen, aber er schämte sich irgendwie, so schwach zu sein. Es hätte anders sein sollen, vollkommen anders.
Er war sogar zu müde wegen Elurin zu streiten, daher fügte er sich. Es half ohnehin nichts, er konnte einfach nichts tun. Nur schlafen.
Er war froh um die dicke Decke, ihm war kalt, er zitterte noch immer. Zum Glück bekam er etwas besser Luft. normalerweise hätte man ihn an ein Sauerstoffgerät angeschlossen, ob sich das noch als Übel erweisen würde... Aber nein, er wollte nicht nachgrübeln. Die Gedanken mussten erst einmal pausieren. dringend.
Jarel nickte.
"Ich beeile mich.", versprach er und erhob sich.
Er wollte nicht gehen. Wiederstrebend ging er die Treppe hinunter. Unten traf er tatsächlich auf Elurin. Das Feuer im Herd brannte schon, das im Badeofen auch und die beiden Gäste nutzen bereits den Luxus des Zubers im Raum.
Jarel war nicht in der Stimmung zu reden, also nickte er den beiden nur zu und nahm sich den Elfen zur Brust.
Er trug ihm einen Einkauf auf. Genug um für alle Anwesenden zwei Malzeiten zuzubereiten und trotzdem nicht aufzufallen. Hoffte zumindest Jarel.
"Trinkt ihr auch Tee, oder soll ich Wodka besorgen lassen?", versuchte er es die Stimmung aufzulockern und sah die beiden schmunzelnd an.
Die beiden teilten sich recht ungeniert einen Zuber was einem Eingeweihten vermutlich den Schluss nahe legte, dass zumindest Valentine nicht ahnte, dass Schura schwul war. Abwechseln rasierten sie sich - sie hatten also sogar ein Rasiermesser dabei.
Allerdings zeigte auch keiner der beiden Anstalten sich gegenüber dem Fremden zu bedecken. Jede derartige Scheu hatten sie sich in der Zone abtrainiert.
Beide waren reichlich tätowiert, allerdings waren das moderne Muster. Schuras beide Arme zierten Wellenartige Ornamente und bei Valentine war es eine Sammlung verschiedener Motive, Kreuze fanden sich eben so darunter wie Totenköpfe. Was man sich eben stechen ließ, wenn man in einem Londoner Vorort aufwuchs.
"Haben Vodka dabei. Trinken nachher... Tee ist gut, und Essen. Danke."
Jarel nickte. In Gedanken die Zubereitung des Abendessens durchzugehen war für ihn einfacher als sich mit dem zu befassen, was er erfahren hatte.
Jarel setzte eine große Kanne Tee auf. Eine sehr große.
Elurin verschwand. Ob der wusste wohin Cyron verschwunden war? Und warum? Scheiße...einen magischen Heiler hätten sie wirklich brauchen können. Und jemandem zum Reden.
Verdammte Schieße.
Ungeduldig stand der Schattenläufer am Herd, bis der Tee endlich durchgezogen war. Er teilte den Tee auf zwei Krüge auf und schenkte gleich zwei Becher voll, die er erst Schura, dann Valentine brachte.
"Verzeiht, wie war noch euer Name?", fragte er den zweiten Stalker.
"Jonathan" "Valentine." "John..." waren die beiden Antworten.
Es folgte eine kurze schnelle Diskussion auf englisch, dann schienen sie sich geeinigt zu haben.
"Valentine." antwortete dieser. Schura zuckte mit den Schultern und stieg dann aus der Wanne, nackt wie er war, er hatte wohl schon ein Handtuch gefunden, das wickelte er sich nun um die Hüften, trocknete sich etwas ab. Er hatte sich zwar rasiert aber den Vollbart auch nur gestutzt und vor allem den Schädel rasiert. Gerade war Valentine an der Reihe. "Slava sagt... Sachen bei ihm aussuchen... Du weißt wo?"
Jarel nickte, musterte die beiden ausgiebig. natürlich nur, um die passende Kleidung herauszusuchen.
Natürlich.
"Ich hol euch was.", erklärte er matt. Noch einmal schleppte er sich die Treppen hoch.
Cyron war verschwunden. Er konnte es kaum glauben. Aber konnte er es wagen, mit Slava darüber zu reden? Nicht jetzt. Vielleicht wenn Arvijd da war. Aber nicht jetzt.
„Ich passe auf wegen Elurin.“ Er stockte. Nein, nicht fragen.
Auch als sein Liebster das Knalltrauma ansprach, zögerte er. „Es war nur ein temporäres Problem. Mach dir darum keine Sorgen.“ Und das Störgeräusch würde auch wieder verschwinden. Ganz bestimmt.
„Kann ich dich einen Moment alleine lassen? Ich verdurste. Und du sicher auch.“ Sein Lächeln viel etwas verkrampft aus, aber nicht weniger verliebt.
"Ja, natürlich. Ich bin nur müde. Ich laufe schon nicht weg." Er genoss die Berührungen, aber er schämte sich irgendwie, so schwach zu sein. Es hätte anders sein sollen, vollkommen anders.
Er war sogar zu müde wegen Elurin zu streiten, daher fügte er sich. Es half ohnehin nichts, er konnte einfach nichts tun. Nur schlafen.
Er war froh um die dicke Decke, ihm war kalt, er zitterte noch immer. Zum Glück bekam er etwas besser Luft. normalerweise hätte man ihn an ein Sauerstoffgerät angeschlossen, ob sich das noch als Übel erweisen würde... Aber nein, er wollte nicht nachgrübeln. Die Gedanken mussten erst einmal pausieren. dringend.
Jarel nickte.
"Ich beeile mich.", versprach er und erhob sich.
Er wollte nicht gehen. Wiederstrebend ging er die Treppe hinunter. Unten traf er tatsächlich auf Elurin. Das Feuer im Herd brannte schon, das im Badeofen auch und die beiden Gäste nutzen bereits den Luxus des Zubers im Raum.
Jarel war nicht in der Stimmung zu reden, also nickte er den beiden nur zu und nahm sich den Elfen zur Brust.
Er trug ihm einen Einkauf auf. Genug um für alle Anwesenden zwei Malzeiten zuzubereiten und trotzdem nicht aufzufallen. Hoffte zumindest Jarel.
"Trinkt ihr auch Tee, oder soll ich Wodka besorgen lassen?", versuchte er es die Stimmung aufzulockern und sah die beiden schmunzelnd an.
Die beiden teilten sich recht ungeniert einen Zuber was einem Eingeweihten vermutlich den Schluss nahe legte, dass zumindest Valentine nicht ahnte, dass Schura schwul war. Abwechseln rasierten sie sich - sie hatten also sogar ein Rasiermesser dabei.
Allerdings zeigte auch keiner der beiden Anstalten sich gegenüber dem Fremden zu bedecken. Jede derartige Scheu hatten sie sich in der Zone abtrainiert.
Beide waren reichlich tätowiert, allerdings waren das moderne Muster. Schuras beide Arme zierten Wellenartige Ornamente und bei Valentine war es eine Sammlung verschiedener Motive, Kreuze fanden sich eben so darunter wie Totenköpfe. Was man sich eben stechen ließ, wenn man in einem Londoner Vorort aufwuchs.
"Haben Vodka dabei. Trinken nachher... Tee ist gut, und Essen. Danke."
Jarel nickte. In Gedanken die Zubereitung des Abendessens durchzugehen war für ihn einfacher als sich mit dem zu befassen, was er erfahren hatte.
Jarel setzte eine große Kanne Tee auf. Eine sehr große.
Elurin verschwand. Ob der wusste wohin Cyron verschwunden war? Und warum? Scheiße...einen magischen Heiler hätten sie wirklich brauchen können. Und jemandem zum Reden.
Verdammte Schieße.
Ungeduldig stand der Schattenläufer am Herd, bis der Tee endlich durchgezogen war. Er teilte den Tee auf zwei Krüge auf und schenkte gleich zwei Becher voll, die er erst Schura, dann Valentine brachte.
"Verzeiht, wie war noch euer Name?", fragte er den zweiten Stalker.
"Jonathan" "Valentine." "John..." waren die beiden Antworten.
Es folgte eine kurze schnelle Diskussion auf englisch, dann schienen sie sich geeinigt zu haben.
"Valentine." antwortete dieser. Schura zuckte mit den Schultern und stieg dann aus der Wanne, nackt wie er war, er hatte wohl schon ein Handtuch gefunden, das wickelte er sich nun um die Hüften, trocknete sich etwas ab. Er hatte sich zwar rasiert aber den Vollbart auch nur gestutzt und vor allem den Schädel rasiert. Gerade war Valentine an der Reihe. "Slava sagt... Sachen bei ihm aussuchen... Du weißt wo?"
Jarel nickte, musterte die beiden ausgiebig. natürlich nur, um die passende Kleidung herauszusuchen.
Natürlich.
"Ich hol euch was.", erklärte er matt. Noch einmal schleppte er sich die Treppen hoch.
Noch war Slava wach als Jarel zurück kam.
"Du siehst aber auch nciht gut aus... wann hast du zuletzt geschlafen?"
Und das war in etwa der Moment als unten auch der Arzt klopfte.
"Du bist ja noch wach.", bemerkte Jarel schmunzelnd. "Heute.", erklärte er, ließ aber aus, dass es weniger als dreißig Minuten gewesen waren, bevor ihn Jakob in der Wanne gefunden hatte.
"Soll ich den beiden etwas bestimmtes bringen?", fragte er und trat vor den Schrank, eine spur unschlüssig, ob es so passen würde, wie es sollte.
"Ich warte auf Kostjunari... Da sind ein paar einfachere Tuniken, die werden passen. Die braune mit der Borte und die blaugraue. da sind auch noch Hosen, die sind geschnürt und variabel genug und wie ich die kenne tauschen die auch ihre Stiefel nicht." In dem Moment rief auch von unten jemand, ob er aufmachen sollte, es war Schura.
"Ich bin sofort wieder unten.", antwortete Jarel, der tatsächlich die Rolle des Gastgebers übernommen hatte und nahm die beschriebenen Kleidungsstücke auf den Arm.
"Das wird Arvijd sein.", erklärte Jarel in Slavas Richtung. "Ich schick ihn hoch und komme mit Tee nach."
Er lächelte noch einmal in Slavas Richtung, bevor er wieder schweren Schrittes herunter stapfte. Es gab noch einiges zu tun.
Slava nickte, auch wenn es ihm schon wieder besser ging sparte er sich jedes unnötige Wort. "Komm bald schlafen... ist kalt hier alleine."
Unten hatte Schura, immer noch mit einem Handtuch bekleidet geöffnet.
Der Arzt war eingetreten, hatte den Mann gemustert, vor allem die Tätowierungen, dann war sein blick durch den Raum gewandert.
"Was ist passiert?" Entweder hatte der Korporal ihm nichts erzählt, oder aber er wollte sich ein unvoreingenommenes Bild von der Lage machen.
"Arzt?"
Wollte Schura wissen und als Arvijd dies bestätigte:
"Ist oben. Bitte hochgehen."
Arvijd warf dem Soldaten noch einen Blick zu, versuchte ihn vielleicht einzuordnen, dann ging er aber langsam nach oben.
"Ich mach uns nur was zu Essen. dann komm ich zu dir. Versuch nur nicht aufzustehen, ja?"
"Arvijd..." Der Arzt kam ihm auf halber Strecke entgegen. Zur Überraschung des Arztes kassierte er direkt eine einarmige Umarmung. "Slava ist oben. Herzinfarkt. Hat irgendein Medikament seiner Heimat bekommen. Ich komme gleich zu euch."
Unten legte er die Kleidung erst einmal auf dem Küchentisch. Neben einen...Brief?
"Kleidung für euch. Dürfte passen.", erklärte Jarel kurz angebunden. Er lud eine Schüssel, einen Waschkrug, Tücher, Tee und Becher auf, warf sich ein Handtuch über die Schulter und ging abermals hoch. Verdammte Treppe...
Was er mit dem Waschzeug machen würde, konnte besonders Schura sich gut vorstellen.
Auch den Brief nahm er mit, ließ ihn aber im Hosenbund verschwinden.
Er hatte einiges erwartet, aber kurz blinzelte der Arzt überrascht. Wenn er sich fragte, was er wie einzuordnen hatte, dann sah man ihm das nur begrenzt an.
Und wenn er noch gerätselt hatte, wer Slava war, dann war das schnell geklärt als er oben ankam und den Patienten sah. Herzinfakrt also.
Er musterte ihn als nehme er Jarel, auch wenn langjähirger Freund, die Diagnose nciht ganz ab.
"Schönen guten Abend. es geht euch soweit gut, sehe ich?"
"Ich wünsche auch einen schönen gute Abend." Slava rang sich ein Lächeln ab.
"Gut ist anders... ja, aber ich bin nicht tot, falls ihr das meint."
"Nicht ganz, aber mit den meisten Infarktpatienten kann man sich nicht unterhalten. Seid ihr sicher?"
"Ja. Stechender Schmerz in der Herzgegend, ausstrahlend in den linken Arm, Beklemmungsangst, Atemnot, Panik, Übelkeit."
"Wie aus dem Lehrbuch. Und dann?"
"Das solltet ihr die beiden unten und Jarel fragen. Sie haben mich sicherlich eine halbe Stunde lang reanimiert, bis ein Notfallmedikament meiner Heimat zur stelle war, das hat die Pumpe wohl wieder angeworfen. Jetzt geht es mir stündlich besser."
"Interessant. Eine halbe Stunde reanimiert?"
"Ich war zwar dabei, aber richtig mitbekommen habe ich es nicht. Vielleicht war es auch länger."
Der Arzt schien es nicht sehr zu schätzen, wenn ein Patient Humor zeigte, zumindest nciht in solchen Fällen.
"Also seid ihr der ominöse Freiherr?"
"Sieht so aus."
"Und ein Reisender."
"Das hatten wir ja schon."
"Könnt ihr euch aufsetzen? Ich würde euch gerne abhören."
"Noch nciht aus eigener Kraft... Wartet bis Jarel zurück ist."
Es brauchte nicht lange. Jarel stellte klirrend das Tablett ab, richtete sich auf und drückte einen Moment den Rücken durch.
Er schenkte Tee ein. Mist...er hatte Arvijd vergessen. Eine Tasse zu wenig.
Er reichte eine Tasse Arv, die andere stellte er auf den Tisch am Kopfende des Bettes. "Wie geht es dem Pateinten?", fragte Jarel sehr, sehr ruhig. (Bearbeitet)
"So weit sind wir noch nicht." Konstatierte Arvijd.
"Hilfst du mir mich aufzusetzen? Und mit dem Hemd, das er mich abhören kann?" Bat dagegen Slava. Noch zitterten seine Hände zu sehr.
"Natürlich." Jarel setze sich auf den Bettrand neben Slava, wechselte einen Blick mit ihm und griff ihm unter die Achseln, zog ihn in seine Arme. Eine Spur zu vorsichtig. Eine Spur zu sanft. Und auch beim Ausziehen des Hemdes wirkte es so, als würde der Schattenläufer in einer seltsamen Zeitlupe handeln.
Und mehr noch, er schob dem Kranken einen Arm hinter den Rücken, hielt ihn aufrecht und sorgte dafür, dass er nicht wieder zurück kippte. (Bearbeitet)
Er gab sich keine Mühe, etwas zu verheimlichen. Nicht vor Arvijd. Es waren nicht viele übrig, aber ihm vertraute er.
Und Arvijd begriff.
"Das ist... sie... er?"
Dann hörte er ab, nickte.
"Sieht eigentlich gut aus. Für einen Infarkt... beide Knoten funktionieren. Wie lange wurde er reanimiert?"
"Ewig. Etwas mehr als zwanzig Minuten glaube ich. Ich hab nicht damit gerechnet, dass er bei Verstand ist wenn er aufwacht. Aber er ist unglaublich zäh."
Der Schattenläufer lächelte. "Und ja. Das ist er."
Jarel griff nach dem Becher. "Es spricht nichts gegen Tee, oder?"
"Tee, und leichte Nahrung. Es geht ihm wirklich gut dafür. Erstaunlich. Und ich wusste nicht... dachte mehr es wäre eine Frau."
"Das ist auch nichts, mit dem man in dieser Welt hausieren geht.", seufzte Jarel und hielt dem noch sitzenden Slava den Becher lauwarmen Tees an die Lippen.
"Es ist jemand unterwegs einkaufen. Heute Abend gibt es Hühnchen für die Herren unten und Hühnersuppe für den Patienten." Ja, er steigerte sich in die Rolle des Gastgebers hinein. Das half ihm, nicht an das eigentliche Problem zu denken.
"Du bleibst doch?", verlangte er regelrecht.
Arvijd nickte. "Es spricht nichts dagegen. Und ich würde den Patienten gerne noch beobachten."
Jarel ließ sich Zeit, Slava den Tee einzuflößen. Nicht genug, setze er danach auch noch an ihn zu Waschen. Im Beisein des Arztes. Noch war Elurin mit den Einkäufen nicht wieder da. Die Zeit ließ sich gut nutzen. Er brauchte etwas zu tun. Er musste sich ablenken.
Und vor allem...wollte er bei Slava sein.
Folgsam trank Slava, aß was er konnte. Er fühlte sich matt, beantwortete aber geduldig immer wieder die Fragen des Arztes. Er wusste selbst, dass ein Herzinfarkt keine Kleinigkeit war. Er wunderte sich selbst. Es war also vermutlich dem Teufelszeug zuzuschreiben. Irgendwann schlief er dann wohl über den Gedanken ein.
Eine Weile betrachtete Jarel Slava versonnen. Jemand hatte ihn bereits gewaschen. War auch irgendwie logisch. Umgezogen war er ja auch bereits.
Noch einmal zog er die Decken zu recht. Einer der beiden wahrscheinlich. Bildete er sich das eigentlich ein, oder sah dieser Schura eine Spur zu oft in Slavas Richtung?
"Du bleibst bei ihm?", fragte Jarel nach Minuten Arvijd. "Ich bereite das Essen vor."
Er wartete nicht wirklich auf die Antwort, sondern erhob sich bereits.
Der Arzt nickte, trank seinen eigenen Tee und fühlte von Zeit zu Zeit den Puls des Patienten. Kontrollierte die Fingernägel und dass Zahnfleisch um sich ein Bild von der Sauerstoffsättigung zu machen. Er war selbst auch auf rudimentäre Methoden angewiesen weil die Welt nicht den gleichen technologischen Stand aufwies wie die seine.
Unten warteten Schura und Valentine auf Jarel. "Wie geht ihm?" Wollte Schura wissen. Beide hatten sich mittlerweile umgezogen und auch Valentine war rasiert aber seine Haare blieben länger.
"Stabil.", erklärte Jarel kurz angebunden. Es würde noch einiges dauern, bis Elurin mit den Einkäufen zurückkam.
Bis dahin kramte Jarel alles hervor, was Slavas Küche zu bieten hatte.
Immerhin Brot, Käse und Schinken.
"Ihr habt sicher Hunger.", erklärte er und schenkte allen Tee ein.
Und schon war der Drang wieder da zu Slava zurückzukehren.
Er wurde da oben gut versorgt. Und eine Unterhaltung war eine passende Ablenkung.
"Slava hat euch eine Nachricht geschickt und ihr seid ihm gefolgt?", fragte er, nahm den fast erkalteten Kräutertee in die Hände und trank, langsam, Schluck für Schluck.
"Er hat. Mit Koordinaten. Dort war portal. Gibt hin und Rückweg."
Ganz auf den Kopf gefallen war Schura nicht, er hatte lange genug mut Slava gearbeiter.
"Hunger ist, ja. Gerne."
"Es gibt einen Rückweg?" Jarel richtete sich kerzengerade auf.
Slava könnte nach Hause zurückkehren... ohne ihn?
Mit ihm?
Die Übelkeit schlug ihn wie ein Boxer in den Magen.
Er presste die Hand vor den Mund, sprang auf und eilte - nicht besonders gerade - in Richtung Abort.
"Was hast du dem denn gesagt?" Wollte Valentine wissen.
"Das es einen Rückweg gibt."
"Aber hat Slava nicht gesagt..."
"Doch... wollte nur was testen."
Schura grinste etwas böse, dann ging er zu Jarel. "Geht wieder? Aber Slava sagt, er geht nicht zurück. Er bleibt." Versuchte er ihn zu beruhigen.
Der Schattenläufer gab nur ein missmutiges Brummen von sich.
Er fühlte sich - zu Recht - verarscht.
Als er sich hochstemmen wollte, geriet er ins Taumeln wie ein Betrunkener
"Was genau habt ihr mit eigentlich gespritzt?" murrte er.
"Muss Slava erklären. Aus Artefakt von gepresste Tier... oder Mensch. Ungenau." Und dann riss es ihn plötzlich. "Kommst du? Helfen. Hab ich Idee... wie blöd nicht vorher..." er rannte bereits nach oben um aus seinem Rucksack etwas zu holen.
Erstaunt zog Jarel eine Augenbraue hoch.
Die Treppe. Natürlich.
Er gab einen Brummton von sich und schleppte sich missmutig hoch.
Schon wieder.
Auch Arvijd zog eine Augenbraue hoch als der Mann mit einem flachen ding zurückkam, etwas von der Rückseite löste. Der Arzt war gerade dabei noch einmal den Puls zu fühlen. Dabei unterbracht ihn der Fremde.
Der Arzt blickte auf das seltsame Gerät, das in den Händen des Mannes zu leuchten begann.
"Festhalten Hand." wies Schura Jarel an. Dann legte er ihm ein schmales Armband um an dem er den aus dem PDA gelösten Sensor befestigte. Dieser blinkte kurz grün.
"Jetzt Finger."
Mit dem Zeigefinger musste er den Zugriff des Gerätes bestätigen. Dann dauerte es einen Moment und auf dem Bildschirm wurden Zahelen eingeblendet. Stolz gab Schura das Gerät mit dem leuchtenden Display dem Arzt.
"Puls... Blutdruck... Sauerstoff. Nicht mehr zählen, alle unten essen." erklärte er.
Arvijd blickte kurz darauf.
"Dann seid ihr auch Reisende. Ich kann das nicht lesen. Andere Zeichen."
"Oh... Wann Alarm?"
Das erklärte der Arzt kurz und Schura richtete es ein.
"Erklär mir die Zeichen, damit ich es auch lesen kann. Forderte Arvijd.
"Und du Jarel... du legst dich auch hin. Du siehst kein bisschen besser aus als er. Nimmst du noch deine Medikamente?"
"Natürlich.", platze Jarel heraus, kam dann aber ins Grübeln.
Wann eigentlich? Er versuchte sich zu erinnern. Samstag. Scheiße.
"Es wird gleich noch etwas geliefert. Wenn das Essen fertig ist, lege ich mich hin."
Mit großem Interesse und weniger großer Konzentration betrachtete er den Monitor. Schien eine ähnliche Funktion zu haben wie die pulsierenden Kristalle in der manus oder...er betrachtete einen Moment seinen schwarzen Siegelring, dann fiel sein Blick auf Slavas Hand und das schwere goldene Pendant dazu..
Ringe...schon verloren sich seine Gedanken wieder und er fuhr abwesend mit den Fingerspitzen über die Stelle seines Wams, unter dem er den Ring an der Kette wusste.
Er war verlobt.
Auch Arvijd ging nun dankbar mit nach unten. Er leiß sich die Zahlen von Schura erklären, der zwar auch nicht alle medizinischen Hintergrundinformationen kannte aber zusammen entschlüsselten sie das. Immerhin konnte der Patient so in Ruhe schlafen und sie konnten hier unten in Ruhe Essen.
Wie auf Bestellung klopfte es unten und Jarel war der erste, der wieder nach unten trabte. Nicht ohne einen weiteren besorgten Blick auf Slava zu werfen.
Er ließ Elurin herein. Der arme Junge war bepackt wie ein Esel. Gemeinsam luden sie alles auf den Esstisch.
Jarel unterhielt sich kurz mit Elurin, schickte ihn dann aber mit der Bemerkung raus, er solle auf die Umgebund achten und in der Nähe bleiben, damit ihm auch etwas Futtern zu kam.
Jarel begann mit der Zubereitung des Abendessens. Das Feuer schüren, den Ofen vorheizen, Zutaten waschen.
Er wirkte so routiniert, als könne er das im Schlaf. Und das war gut so, den einen klaren Gedanken zu fassen lag längst nicht mehr im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Beim Kleinschneides des Gemüses wurde es allerdings noch einmal Interessant. Das "Zwockzwockzwock", des Küchenmessers auf dem Brett erklang so schnell wie das Hämmern eines Bundsprechtes im sprießenden Grün des Frühlings.
Zumindest so lange, bis das Klingenstakkatto von einem halblauten Fluchen unterbrochen wurde. Wütend rammte Jarel die Spitze des Kochmessers neben das Gemüse ins Brett und steckte den linken Zeigefinger in den Mund.
Na toll. Den Krieg vor Unterstadt ohne einen Kratzer überlebt und dann beim Kochen den halben Zeigefinger verloren. (Bearbeitet)
Murrend betrachtete er den Finger. Naja. Etwas übertrieben. Der Schitt ging zwar quer über dem ersten Fingerglied knapp hinter dem Nagelbett bis auf den Knochen, aber verlieren würde er den Finger dadurch sicher nicht.
Noch immer leise fluchend wickelte er eines der Küchentücher um den Finger und fuhr mit der Zubereitung des Essens fort.
Wenig später landeten drei gefüllte Hühnchen um Ofen und eines mit einer Unmenge Gemüse im Kochtopf.
Eine Stunde. Eine Stunde musste er noch durchhalten.
Der Noch-Ritter begann die Küche aufzuräumen, wobei nicht wirklich alles da landete, wo es hin gehörte.
Währenddessen unterheilten sich Schura und Valentine leise und meist auf englisch, Arvijd beobachtete den PDA und von Zeit zu zeit Jarel, fragte die beiden Männer hin und wieder etwas zu den Anzeigen schien aber sehr angetan von dieser Technik und schien auch gar nicht genug bekommen zu können von den sich immer wieder einmal verändernden Werten. Als dann Schura ihm noch nach einer Weile zeigte, dass man sich auch einen verlauf anzeigen lassen konnte war er hin und weg. Wenn es doch nur mehr von diesen Geräten gäbe... und ein wenig träumte er vor sich hin. Vergessen die neue Erkenntnis, dass der Mann mit dem breiten kreuz dem er das ganz zuletzt zugetraut hätte, dass der schwul war und sich diesen arroganten Freiherrn von Sokolov ausgesucht hatte und auch vergessen all die Reisenden die plötzlich die Welt bevölkerten, vielen aus den gleichen Welten, er dacht sogar nicht an Kolja, der weit weg in dem Anwesen saß, ganz allein, wie er vermutete, aber immerhin in der gleichen Welt. Er träumte von medizinischen Wundern die mit so einem Gerät möglich waren.
Schura und Valentine diskutierten während der Ritter kochte. Ihre Möglichkeiten hier, auch die Optionen auf eine Rückkehr. Sie hatten, und das hatte schura bisher nicht erwähnt, auch noch einiges an wertvollem im Rucksack, der Hauptgrund weswegen er die Taschen nicht aus den Augen lassen wollte und er war sich sicher, dafür würde Slava ihm um den Hals fallen. Er hatte einiges an Risiken auf sich genommen um das zu bewerkstelligen und vermutlich gab es auch für ihn keine Rückkehr, denn wenn sie feststellten, dass die Server verschwunden waren und vermutlich nur wenige Daten gab es auf den Geräte im Hauptquartier, zudem fehlte Arbeitsgerät, PDAs, die neuen Tablets, gegen die die Notebooks ausgetauscht worden waren... Es musste so aussehen als habe jemand all die Daten gestohlen, die das Projekt generiert hatte um diese an einen Feind zu verkaufen. Dass er im Grund damit das Projekt gerettet und das Operationszentrum nur in eine andere Welt verlegt hatte... nun, das würde Marik echt schwer zu vermitteln sein.
Es begann schon nach kurzer Zeit hervorragend zu duften, während der breitschultrige wieder wie ein Schluck Wasser in der Kurve amTisch Platz nahm und die Teetasse wie einen Rettungsanker festhielt. Und immer wieder fielen dem Mann die Augen zu und sein Kopf kippte kurz nach vorne, bevor er die Augen wieder aufriss und den Kopf wieder hochnahm. Nicht mehr lange...nur noch ein wenig...
"Geh nach oben, Jarel, ruh dich aus. Du hast genug getan." ermahnte Arvijd ihn. "Wir kommen hier klar." versicherte er ihm glaubhaft. Zwar kannte sich hier keiner aus, aber nachdem das meiste aufgegessen war - die beiden Männer hatten wohl wirklich Hunger - räumten sie alle sogar so gut es ging auf. Hier waren sie offenbar gut erzogen worden.
Der Schattenläufer murmelte irgend etwas von einer Stunde, dann schleppte er sich nach oben. Eine Phiole seiner Medikamente hatte er längst im Schlafzimmer untergebracht.
Eigentlich wollte er erst einwenig im Sitzen ausruhen. Das Zeug drehte ihm schließlich den Magen um.
Doch schon Minuten später fand man die beiden Männer im Bett liegend wieder.
Slava auf dem Rücken, Jarel lang ausgesteckt neben ihm auf der Seite, die linke Hand auf der Brust seines Liebsten abgelegt, die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen. Noch während er den Spion von der Seite beim Schlafen zugesehen hatte, war er weggedriftet, so schnell, als hätte man ihm einen Anker an die Knöcheln gebunden und ins Wasser geworfen.
Die Kleidung des Schattenläufers lag verstreut auf dem Boden. Und mittendrin unbeachtet ein Brief.
"Du siehst aber auch nciht gut aus... wann hast du zuletzt geschlafen?"
Und das war in etwa der Moment als unten auch der Arzt klopfte.
"Du bist ja noch wach.", bemerkte Jarel schmunzelnd. "Heute.", erklärte er, ließ aber aus, dass es weniger als dreißig Minuten gewesen waren, bevor ihn Jakob in der Wanne gefunden hatte.
"Soll ich den beiden etwas bestimmtes bringen?", fragte er und trat vor den Schrank, eine spur unschlüssig, ob es so passen würde, wie es sollte.
"Ich warte auf Kostjunari... Da sind ein paar einfachere Tuniken, die werden passen. Die braune mit der Borte und die blaugraue. da sind auch noch Hosen, die sind geschnürt und variabel genug und wie ich die kenne tauschen die auch ihre Stiefel nicht." In dem Moment rief auch von unten jemand, ob er aufmachen sollte, es war Schura.
"Ich bin sofort wieder unten.", antwortete Jarel, der tatsächlich die Rolle des Gastgebers übernommen hatte und nahm die beschriebenen Kleidungsstücke auf den Arm.
"Das wird Arvijd sein.", erklärte Jarel in Slavas Richtung. "Ich schick ihn hoch und komme mit Tee nach."
Er lächelte noch einmal in Slavas Richtung, bevor er wieder schweren Schrittes herunter stapfte. Es gab noch einiges zu tun.
Slava nickte, auch wenn es ihm schon wieder besser ging sparte er sich jedes unnötige Wort. "Komm bald schlafen... ist kalt hier alleine."
Unten hatte Schura, immer noch mit einem Handtuch bekleidet geöffnet.
Der Arzt war eingetreten, hatte den Mann gemustert, vor allem die Tätowierungen, dann war sein blick durch den Raum gewandert.
"Was ist passiert?" Entweder hatte der Korporal ihm nichts erzählt, oder aber er wollte sich ein unvoreingenommenes Bild von der Lage machen.
"Arzt?"
Wollte Schura wissen und als Arvijd dies bestätigte:
"Ist oben. Bitte hochgehen."
Arvijd warf dem Soldaten noch einen Blick zu, versuchte ihn vielleicht einzuordnen, dann ging er aber langsam nach oben.
"Ich mach uns nur was zu Essen. dann komm ich zu dir. Versuch nur nicht aufzustehen, ja?"
"Arvijd..." Der Arzt kam ihm auf halber Strecke entgegen. Zur Überraschung des Arztes kassierte er direkt eine einarmige Umarmung. "Slava ist oben. Herzinfarkt. Hat irgendein Medikament seiner Heimat bekommen. Ich komme gleich zu euch."
Unten legte er die Kleidung erst einmal auf dem Küchentisch. Neben einen...Brief?
"Kleidung für euch. Dürfte passen.", erklärte Jarel kurz angebunden. Er lud eine Schüssel, einen Waschkrug, Tücher, Tee und Becher auf, warf sich ein Handtuch über die Schulter und ging abermals hoch. Verdammte Treppe...
Was er mit dem Waschzeug machen würde, konnte besonders Schura sich gut vorstellen.
Auch den Brief nahm er mit, ließ ihn aber im Hosenbund verschwinden.
Er hatte einiges erwartet, aber kurz blinzelte der Arzt überrascht. Wenn er sich fragte, was er wie einzuordnen hatte, dann sah man ihm das nur begrenzt an.
Und wenn er noch gerätselt hatte, wer Slava war, dann war das schnell geklärt als er oben ankam und den Patienten sah. Herzinfakrt also.
Er musterte ihn als nehme er Jarel, auch wenn langjähirger Freund, die Diagnose nciht ganz ab.
"Schönen guten Abend. es geht euch soweit gut, sehe ich?"
"Ich wünsche auch einen schönen gute Abend." Slava rang sich ein Lächeln ab.
"Gut ist anders... ja, aber ich bin nicht tot, falls ihr das meint."
"Nicht ganz, aber mit den meisten Infarktpatienten kann man sich nicht unterhalten. Seid ihr sicher?"
"Ja. Stechender Schmerz in der Herzgegend, ausstrahlend in den linken Arm, Beklemmungsangst, Atemnot, Panik, Übelkeit."
"Wie aus dem Lehrbuch. Und dann?"
"Das solltet ihr die beiden unten und Jarel fragen. Sie haben mich sicherlich eine halbe Stunde lang reanimiert, bis ein Notfallmedikament meiner Heimat zur stelle war, das hat die Pumpe wohl wieder angeworfen. Jetzt geht es mir stündlich besser."
"Interessant. Eine halbe Stunde reanimiert?"
"Ich war zwar dabei, aber richtig mitbekommen habe ich es nicht. Vielleicht war es auch länger."
Der Arzt schien es nicht sehr zu schätzen, wenn ein Patient Humor zeigte, zumindest nciht in solchen Fällen.
"Also seid ihr der ominöse Freiherr?"
"Sieht so aus."
"Und ein Reisender."
"Das hatten wir ja schon."
"Könnt ihr euch aufsetzen? Ich würde euch gerne abhören."
"Noch nciht aus eigener Kraft... Wartet bis Jarel zurück ist."
Es brauchte nicht lange. Jarel stellte klirrend das Tablett ab, richtete sich auf und drückte einen Moment den Rücken durch.
Er schenkte Tee ein. Mist...er hatte Arvijd vergessen. Eine Tasse zu wenig.
Er reichte eine Tasse Arv, die andere stellte er auf den Tisch am Kopfende des Bettes. "Wie geht es dem Pateinten?", fragte Jarel sehr, sehr ruhig. (Bearbeitet)
"So weit sind wir noch nicht." Konstatierte Arvijd.
"Hilfst du mir mich aufzusetzen? Und mit dem Hemd, das er mich abhören kann?" Bat dagegen Slava. Noch zitterten seine Hände zu sehr.
"Natürlich." Jarel setze sich auf den Bettrand neben Slava, wechselte einen Blick mit ihm und griff ihm unter die Achseln, zog ihn in seine Arme. Eine Spur zu vorsichtig. Eine Spur zu sanft. Und auch beim Ausziehen des Hemdes wirkte es so, als würde der Schattenläufer in einer seltsamen Zeitlupe handeln.
Und mehr noch, er schob dem Kranken einen Arm hinter den Rücken, hielt ihn aufrecht und sorgte dafür, dass er nicht wieder zurück kippte. (Bearbeitet)
Er gab sich keine Mühe, etwas zu verheimlichen. Nicht vor Arvijd. Es waren nicht viele übrig, aber ihm vertraute er.
Und Arvijd begriff.
"Das ist... sie... er?"
Dann hörte er ab, nickte.
"Sieht eigentlich gut aus. Für einen Infarkt... beide Knoten funktionieren. Wie lange wurde er reanimiert?"
"Ewig. Etwas mehr als zwanzig Minuten glaube ich. Ich hab nicht damit gerechnet, dass er bei Verstand ist wenn er aufwacht. Aber er ist unglaublich zäh."
Der Schattenläufer lächelte. "Und ja. Das ist er."
Jarel griff nach dem Becher. "Es spricht nichts gegen Tee, oder?"
"Tee, und leichte Nahrung. Es geht ihm wirklich gut dafür. Erstaunlich. Und ich wusste nicht... dachte mehr es wäre eine Frau."
"Das ist auch nichts, mit dem man in dieser Welt hausieren geht.", seufzte Jarel und hielt dem noch sitzenden Slava den Becher lauwarmen Tees an die Lippen.
"Es ist jemand unterwegs einkaufen. Heute Abend gibt es Hühnchen für die Herren unten und Hühnersuppe für den Patienten." Ja, er steigerte sich in die Rolle des Gastgebers hinein. Das half ihm, nicht an das eigentliche Problem zu denken.
"Du bleibst doch?", verlangte er regelrecht.
Arvijd nickte. "Es spricht nichts dagegen. Und ich würde den Patienten gerne noch beobachten."
Jarel ließ sich Zeit, Slava den Tee einzuflößen. Nicht genug, setze er danach auch noch an ihn zu Waschen. Im Beisein des Arztes. Noch war Elurin mit den Einkäufen nicht wieder da. Die Zeit ließ sich gut nutzen. Er brauchte etwas zu tun. Er musste sich ablenken.
Und vor allem...wollte er bei Slava sein.
Folgsam trank Slava, aß was er konnte. Er fühlte sich matt, beantwortete aber geduldig immer wieder die Fragen des Arztes. Er wusste selbst, dass ein Herzinfarkt keine Kleinigkeit war. Er wunderte sich selbst. Es war also vermutlich dem Teufelszeug zuzuschreiben. Irgendwann schlief er dann wohl über den Gedanken ein.
Eine Weile betrachtete Jarel Slava versonnen. Jemand hatte ihn bereits gewaschen. War auch irgendwie logisch. Umgezogen war er ja auch bereits.
Noch einmal zog er die Decken zu recht. Einer der beiden wahrscheinlich. Bildete er sich das eigentlich ein, oder sah dieser Schura eine Spur zu oft in Slavas Richtung?
"Du bleibst bei ihm?", fragte Jarel nach Minuten Arvijd. "Ich bereite das Essen vor."
Er wartete nicht wirklich auf die Antwort, sondern erhob sich bereits.
Der Arzt nickte, trank seinen eigenen Tee und fühlte von Zeit zu Zeit den Puls des Patienten. Kontrollierte die Fingernägel und dass Zahnfleisch um sich ein Bild von der Sauerstoffsättigung zu machen. Er war selbst auch auf rudimentäre Methoden angewiesen weil die Welt nicht den gleichen technologischen Stand aufwies wie die seine.
Unten warteten Schura und Valentine auf Jarel. "Wie geht ihm?" Wollte Schura wissen. Beide hatten sich mittlerweile umgezogen und auch Valentine war rasiert aber seine Haare blieben länger.
"Stabil.", erklärte Jarel kurz angebunden. Es würde noch einiges dauern, bis Elurin mit den Einkäufen zurückkam.
Bis dahin kramte Jarel alles hervor, was Slavas Küche zu bieten hatte.
Immerhin Brot, Käse und Schinken.
"Ihr habt sicher Hunger.", erklärte er und schenkte allen Tee ein.
Und schon war der Drang wieder da zu Slava zurückzukehren.
Er wurde da oben gut versorgt. Und eine Unterhaltung war eine passende Ablenkung.
"Slava hat euch eine Nachricht geschickt und ihr seid ihm gefolgt?", fragte er, nahm den fast erkalteten Kräutertee in die Hände und trank, langsam, Schluck für Schluck.
"Er hat. Mit Koordinaten. Dort war portal. Gibt hin und Rückweg."
Ganz auf den Kopf gefallen war Schura nicht, er hatte lange genug mut Slava gearbeiter.
"Hunger ist, ja. Gerne."
"Es gibt einen Rückweg?" Jarel richtete sich kerzengerade auf.
Slava könnte nach Hause zurückkehren... ohne ihn?
Mit ihm?
Die Übelkeit schlug ihn wie ein Boxer in den Magen.
Er presste die Hand vor den Mund, sprang auf und eilte - nicht besonders gerade - in Richtung Abort.
"Was hast du dem denn gesagt?" Wollte Valentine wissen.
"Das es einen Rückweg gibt."
"Aber hat Slava nicht gesagt..."
"Doch... wollte nur was testen."
Schura grinste etwas böse, dann ging er zu Jarel. "Geht wieder? Aber Slava sagt, er geht nicht zurück. Er bleibt." Versuchte er ihn zu beruhigen.
Der Schattenläufer gab nur ein missmutiges Brummen von sich.
Er fühlte sich - zu Recht - verarscht.
Als er sich hochstemmen wollte, geriet er ins Taumeln wie ein Betrunkener
"Was genau habt ihr mit eigentlich gespritzt?" murrte er.
"Muss Slava erklären. Aus Artefakt von gepresste Tier... oder Mensch. Ungenau." Und dann riss es ihn plötzlich. "Kommst du? Helfen. Hab ich Idee... wie blöd nicht vorher..." er rannte bereits nach oben um aus seinem Rucksack etwas zu holen.
Erstaunt zog Jarel eine Augenbraue hoch.
Die Treppe. Natürlich.
Er gab einen Brummton von sich und schleppte sich missmutig hoch.
Schon wieder.
Auch Arvijd zog eine Augenbraue hoch als der Mann mit einem flachen ding zurückkam, etwas von der Rückseite löste. Der Arzt war gerade dabei noch einmal den Puls zu fühlen. Dabei unterbracht ihn der Fremde.
Der Arzt blickte auf das seltsame Gerät, das in den Händen des Mannes zu leuchten begann.
"Festhalten Hand." wies Schura Jarel an. Dann legte er ihm ein schmales Armband um an dem er den aus dem PDA gelösten Sensor befestigte. Dieser blinkte kurz grün.
"Jetzt Finger."
Mit dem Zeigefinger musste er den Zugriff des Gerätes bestätigen. Dann dauerte es einen Moment und auf dem Bildschirm wurden Zahelen eingeblendet. Stolz gab Schura das Gerät mit dem leuchtenden Display dem Arzt.
"Puls... Blutdruck... Sauerstoff. Nicht mehr zählen, alle unten essen." erklärte er.
Arvijd blickte kurz darauf.
"Dann seid ihr auch Reisende. Ich kann das nicht lesen. Andere Zeichen."
"Oh... Wann Alarm?"
Das erklärte der Arzt kurz und Schura richtete es ein.
"Erklär mir die Zeichen, damit ich es auch lesen kann. Forderte Arvijd.
"Und du Jarel... du legst dich auch hin. Du siehst kein bisschen besser aus als er. Nimmst du noch deine Medikamente?"
"Natürlich.", platze Jarel heraus, kam dann aber ins Grübeln.
Wann eigentlich? Er versuchte sich zu erinnern. Samstag. Scheiße.
"Es wird gleich noch etwas geliefert. Wenn das Essen fertig ist, lege ich mich hin."
Mit großem Interesse und weniger großer Konzentration betrachtete er den Monitor. Schien eine ähnliche Funktion zu haben wie die pulsierenden Kristalle in der manus oder...er betrachtete einen Moment seinen schwarzen Siegelring, dann fiel sein Blick auf Slavas Hand und das schwere goldene Pendant dazu..
Ringe...schon verloren sich seine Gedanken wieder und er fuhr abwesend mit den Fingerspitzen über die Stelle seines Wams, unter dem er den Ring an der Kette wusste.
Er war verlobt.
Auch Arvijd ging nun dankbar mit nach unten. Er leiß sich die Zahlen von Schura erklären, der zwar auch nicht alle medizinischen Hintergrundinformationen kannte aber zusammen entschlüsselten sie das. Immerhin konnte der Patient so in Ruhe schlafen und sie konnten hier unten in Ruhe Essen.
Wie auf Bestellung klopfte es unten und Jarel war der erste, der wieder nach unten trabte. Nicht ohne einen weiteren besorgten Blick auf Slava zu werfen.
Er ließ Elurin herein. Der arme Junge war bepackt wie ein Esel. Gemeinsam luden sie alles auf den Esstisch.
Jarel unterhielt sich kurz mit Elurin, schickte ihn dann aber mit der Bemerkung raus, er solle auf die Umgebund achten und in der Nähe bleiben, damit ihm auch etwas Futtern zu kam.
Jarel begann mit der Zubereitung des Abendessens. Das Feuer schüren, den Ofen vorheizen, Zutaten waschen.
Er wirkte so routiniert, als könne er das im Schlaf. Und das war gut so, den einen klaren Gedanken zu fassen lag längst nicht mehr im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Beim Kleinschneides des Gemüses wurde es allerdings noch einmal Interessant. Das "Zwockzwockzwock", des Küchenmessers auf dem Brett erklang so schnell wie das Hämmern eines Bundsprechtes im sprießenden Grün des Frühlings.
Zumindest so lange, bis das Klingenstakkatto von einem halblauten Fluchen unterbrochen wurde. Wütend rammte Jarel die Spitze des Kochmessers neben das Gemüse ins Brett und steckte den linken Zeigefinger in den Mund.
Na toll. Den Krieg vor Unterstadt ohne einen Kratzer überlebt und dann beim Kochen den halben Zeigefinger verloren. (Bearbeitet)
Murrend betrachtete er den Finger. Naja. Etwas übertrieben. Der Schitt ging zwar quer über dem ersten Fingerglied knapp hinter dem Nagelbett bis auf den Knochen, aber verlieren würde er den Finger dadurch sicher nicht.
Noch immer leise fluchend wickelte er eines der Küchentücher um den Finger und fuhr mit der Zubereitung des Essens fort.
Wenig später landeten drei gefüllte Hühnchen um Ofen und eines mit einer Unmenge Gemüse im Kochtopf.
Eine Stunde. Eine Stunde musste er noch durchhalten.
Der Noch-Ritter begann die Küche aufzuräumen, wobei nicht wirklich alles da landete, wo es hin gehörte.
Währenddessen unterheilten sich Schura und Valentine leise und meist auf englisch, Arvijd beobachtete den PDA und von Zeit zu zeit Jarel, fragte die beiden Männer hin und wieder etwas zu den Anzeigen schien aber sehr angetan von dieser Technik und schien auch gar nicht genug bekommen zu können von den sich immer wieder einmal verändernden Werten. Als dann Schura ihm noch nach einer Weile zeigte, dass man sich auch einen verlauf anzeigen lassen konnte war er hin und weg. Wenn es doch nur mehr von diesen Geräten gäbe... und ein wenig träumte er vor sich hin. Vergessen die neue Erkenntnis, dass der Mann mit dem breiten kreuz dem er das ganz zuletzt zugetraut hätte, dass der schwul war und sich diesen arroganten Freiherrn von Sokolov ausgesucht hatte und auch vergessen all die Reisenden die plötzlich die Welt bevölkerten, vielen aus den gleichen Welten, er dacht sogar nicht an Kolja, der weit weg in dem Anwesen saß, ganz allein, wie er vermutete, aber immerhin in der gleichen Welt. Er träumte von medizinischen Wundern die mit so einem Gerät möglich waren.
Schura und Valentine diskutierten während der Ritter kochte. Ihre Möglichkeiten hier, auch die Optionen auf eine Rückkehr. Sie hatten, und das hatte schura bisher nicht erwähnt, auch noch einiges an wertvollem im Rucksack, der Hauptgrund weswegen er die Taschen nicht aus den Augen lassen wollte und er war sich sicher, dafür würde Slava ihm um den Hals fallen. Er hatte einiges an Risiken auf sich genommen um das zu bewerkstelligen und vermutlich gab es auch für ihn keine Rückkehr, denn wenn sie feststellten, dass die Server verschwunden waren und vermutlich nur wenige Daten gab es auf den Geräte im Hauptquartier, zudem fehlte Arbeitsgerät, PDAs, die neuen Tablets, gegen die die Notebooks ausgetauscht worden waren... Es musste so aussehen als habe jemand all die Daten gestohlen, die das Projekt generiert hatte um diese an einen Feind zu verkaufen. Dass er im Grund damit das Projekt gerettet und das Operationszentrum nur in eine andere Welt verlegt hatte... nun, das würde Marik echt schwer zu vermitteln sein.
Es begann schon nach kurzer Zeit hervorragend zu duften, während der breitschultrige wieder wie ein Schluck Wasser in der Kurve amTisch Platz nahm und die Teetasse wie einen Rettungsanker festhielt. Und immer wieder fielen dem Mann die Augen zu und sein Kopf kippte kurz nach vorne, bevor er die Augen wieder aufriss und den Kopf wieder hochnahm. Nicht mehr lange...nur noch ein wenig...
"Geh nach oben, Jarel, ruh dich aus. Du hast genug getan." ermahnte Arvijd ihn. "Wir kommen hier klar." versicherte er ihm glaubhaft. Zwar kannte sich hier keiner aus, aber nachdem das meiste aufgegessen war - die beiden Männer hatten wohl wirklich Hunger - räumten sie alle sogar so gut es ging auf. Hier waren sie offenbar gut erzogen worden.
Der Schattenläufer murmelte irgend etwas von einer Stunde, dann schleppte er sich nach oben. Eine Phiole seiner Medikamente hatte er längst im Schlafzimmer untergebracht.
Eigentlich wollte er erst einwenig im Sitzen ausruhen. Das Zeug drehte ihm schließlich den Magen um.
Doch schon Minuten später fand man die beiden Männer im Bett liegend wieder.
Slava auf dem Rücken, Jarel lang ausgesteckt neben ihm auf der Seite, die linke Hand auf der Brust seines Liebsten abgelegt, die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen. Noch während er den Spion von der Seite beim Schlafen zugesehen hatte, war er weggedriftet, so schnell, als hätte man ihm einen Anker an die Knöcheln gebunden und ins Wasser geworfen.
Die Kleidung des Schattenläufers lag verstreut auf dem Boden. Und mittendrin unbeachtet ein Brief.