"Oder zusammen raufen.", bemerkte sie. Schwester Svettele hatte auf Varelia eher den Eindruck gemacht, als fege sie den Ritter vor die Tür, wenn er ihr auf sie Nerven ging. Sie neigte den Kopf zu einer Seite, schob den Gedanken dann beiseite und lächelte über Liams Worte. Von ihnen beiden stand sie diesem Punkt des nicht mehr Könnens oder Wollens näher. Es gab Tage, da fühlte sie sich zu alt, um sich zu erheben und tat es doch. Wie lange konnte der Geist über den Körper siegen? Sie würde es unweigerlich herausfinden, wie alle Menschen.
Langsam näherten sie sich den Stallungen, wo sie ihren Karren stehen sah und auch Jarels Pferd.
"Ach ja, ich bin ja allein gekommen...", murmelte Varelia eher zu sich selbst als für die Ohren des Ritters. Wie hatte sie das vergessen können? Für einen kurzen Augenblick wich die Souveränität der Erzpriesterin einer leichten Verwirrung und sie verlangsamte ihre Schritte bei dieser Beobachtung wie auch angesichts Liams weiterer Worte. Doch sie hatte sich schnell wieder gefangen. In leiser Zustimmung zuckten ihre Brauen nach oben. Es war überraschend, wie viele Freigeister in letzter Zeit aus den Tiefen der Ordensburgen krochen...
"Etwas endet...", erwiderte sie leise. "Im Herzen beginnt der Glaube eines jeden von uns. Unsere Kirchen bieten Gemeinschaft und Fürsorge, aber oft auch Kummer. Die Schriften lehren uns Vergebung im eigenen Herzen zu suchen. Und sollten Eure Brüder jene nicht bei sich finden, so vergebt ihnen ihre menschlichen Schwächen, so schwer es auch fällt. Wenn Ihr achtsam seid, werden sich die Juwelen zeigen, die Euren guten Willen tausendfach zurück strahlen lassen." Sie schmunzelte spitzbübisch. "Oder die Kurzfassung: Passt auf Euch auf und vertraut Eurem Gespür, Ser von Alensbach." In diesem Schlangennest verlor man sich schnell selbst - oder das Leben.
Und in diesem Nest sollte er Klingenmeister werden, nach dem Willen Von Tretogors. Nicht des Rats. Varelia bemerkte den feinen Unterschied, nahm ihn wortlos hin und zog ihre eigenen Schlüsse daraus. Lothar wollte einen Getreuen in Nowigrad - was von Herrenloh davon halten mochte, konnte sie nur raten. Sie kannte den Komtur nur aus Erzählungen Jarels und bis vor kurzem hatte sie ein gutes Bild des Mannes gehabt. Bis er seinen Freund und ehemaligen Knappen ausgepeitscht und verstoßen hatte. Soviel zu Hörensagen. Sie schloss die Lippen zu einem schmalen Strich, sinnend, bevor sie antwortete.
"Ich wünsche Euch Glück und den Segen der Götter für die Aufgabe." Und dass der Stuhl noch frei war, aber den Gedanken behielt sie für sich. Was blieb, war das unbestimmte Gefühl, dass etwas begonnen hatte, ganz nach dem alten Sprichwort: Etwas endet, etwas beginnt.
Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
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Er schnaubte leise, es klang im Anflug amüsiert. "Oder das," stimmte er der älteren Frau zu, die durchaus dem nicht mehr Können oder Wollens näher stand als er. Obwohl man nie wusste, was das Leben für einem bereit halten würde. Manchmal war die Jugend bereits so alt wie die Ältesten jung waren. Der Ritter mass Varelia mit einem langen Blick, während er gemessenen Schrittes neben ihr her ging. Die gemurmelten Worte hatte er durchaus verstanden, doch er ging nicht weiter darauf ein, sondern betrachtete Karren und Jarels Pferd. "Ich soll Euch also nicht zum Tempel begleiten?" fragte er, denn er nahm Lothars Anweisungen sehr ernst. Nicht, dass er der ehrwürdigen Mutter die Reise zum Kloster nicht zutrauen würde, doch er war nunmal ein Mann der seine Aufträge zuende führte. Vielleicht hatte er aber auch die kurze, flüchtige Veränderung in ihrer Haltung bemerkt. Sowie sie die Schritte verlangsamte, tat es auch er. Ein Freigeist, so würde er sich nicht bezeichnen und er glaubte auch nicht wirklich daran, dass es soviele dieser freien Geister innerhalb des Ordens gab. Es war wohl eher die Veränderung, dem auch der Orden unterworfen wurde und der er sich nicht entziehen konnte. Auch wenn manche das nicht sehen wollten oder konnten. Liam verübelte es ihnen nicht. "Wie immer mit weisen Worten, ehrwürdige Mutter," entgegnete der Mann mit einem Lächeln. Es war warm und aufgeweckt, verblasste jedoch als sie ihn an seine kommende Aufgabe erinnerte. "Wir werden sehen," antwortete Liam langsam, denn er war selbst noch nicht überzeugt davon, dass von Herrenloh in der Zwischenzeit untätig gewesen war. Gab es bereits einen Klingenmeister, so würde Liam den Grossmeister darüber in Kenntnis setzen und erstmal ein Auge auf Schwester Svettele haben. Nicht, dass er ihr nicht zutraute alleine über die Runden zu kommen, sondern um zu verhindern, dass sie sich mit ihrem - manchmal etwas losen - Mundwerk bereits Feinde machte noch ehe sie den Eingang des neuen Tempels gekehrt hatte. Als er an die Schwester dachte, spürte er das Kribbeln auf seinen Lippen. Die Erinnerung daran, dass sie ihn aus heiterem Himmel geküsst hatte. Adrernalin konnte manchmal seltsame Wege gehen und das war einer davon gewesen. "Gebt gut auf Euch Acht, ehrwürdige Mutter. Möge die ewige Flamme Euch wärmen und den Weg weisen, wann immer ihr zu verlieren droht." Auch wenn Melitele das zu verhindern wusste. Seine Mundwinkel hoben sich bei dem Gedanken, ehe er sich so neben dem Karren positionierte, dass er der Schwester hinauf helfen konnte. Es war keineswegs weil er sie als zu schwach ansah es selbst zu tun, sondern weil jemand diesen Mann nunmal erzogen hatte und die Höflichkeit das von ihm verlangte.
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"Ich habe her gefunden, ich werde auch zurück finden, junger Mann.", aber ein Schmunzeln begleitete die Worte der Erzpriesterin. Nein, noch war sie nicht zu gebrechlich, um die Zügel selbst zu halten. Aber sie nahm die gebotene Hand, denn der Rücken meldete sich noch immer zu Wort, wenn sie ihn zu sehr belastete. Ihr Griff war fest und sie hielt von Alensbachs Finger auch auch dann noch einen Moment fest, als sie schon auf dem Kutschbock saß. "Bleibt Euch treu, Liam von Alensbach, Euch und Eurem Glauben.", sprach sie leise. Dann entzog sie ihm ihre Hand und nahm Peitsche und Zügel. Lauter sprach die Ehrwürdige Mutter: "Es war mir wie immer eine Freude, Gast in diesem Kloster zu sein. Richtet Eurem Großmeister meine Grüße und Dank aus. Meliteles Segen mit Euch."
Gerade wollte sie das Maultier antreiben, da kam ein ihnen beiden bekannter Knappe aus Richtung des großen Tempels auf sie zu. Als Jakob Liam und die Erzpriesterin erkannte, beschleunigte er seine Schritte. Der junge Mann trug trotz der Frühherbstlichen Kühle nur ein leichtes Leinenhemd und die Hosen seiner Knappenkluft. Keine Stiefel und auch sonst nichts weiter. Er wirkte dennoch erhitzt, hatte strähniges Haar und einen Schimmer von SChweiß und Röte auf den Zügen. Seine hellen Augen huschten von Liam zur Erzpriesterin und zurück. Als er einen SChritt entfernt war, schlug er den Kelch der Flamme und neigte zusätzlich den Kopf vor Varelia.
"Ehrwürdige Mutter, Ser von Alensbach - bitte - Wie ist es ausgegangen?", wollte er natürlich als erstes wissen. Sein Blick hing an Varelia, doch diese sah von Alensbach an. Sie hatte hier nichts zu melden und überließ es dem Ritter, den Knappen zu unterrichten oder eben nicht. Als Jakob merkte, dass er von Varelia nichts erfahren würde, schwenkte seine Aufmerksamkeit direkt auf von Alensbach.
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Gerade wollte sie das Maultier antreiben, da kam ein ihnen beiden bekannter Knappe aus Richtung des großen Tempels auf sie zu. Als Jakob Liam und die Erzpriesterin erkannte, beschleunigte er seine Schritte. Der junge Mann trug trotz der Frühherbstlichen Kühle nur ein leichtes Leinenhemd und die Hosen seiner Knappenkluft. Keine Stiefel und auch sonst nichts weiter. Er wirkte dennoch erhitzt, hatte strähniges Haar und einen Schimmer von SChweiß und Röte auf den Zügen. Seine hellen Augen huschten von Liam zur Erzpriesterin und zurück. Als er einen SChritt entfernt war, schlug er den Kelch der Flamme und neigte zusätzlich den Kopf vor Varelia.
"Ehrwürdige Mutter, Ser von Alensbach - bitte - Wie ist es ausgegangen?", wollte er natürlich als erstes wissen. Sein Blick hing an Varelia, doch diese sah von Alensbach an. Sie hatte hier nichts zu melden und überließ es dem Ritter, den Knappen zu unterrichten oder eben nicht. Als Jakob merkte, dass er von Varelia nichts erfahren würde, schwenkte seine Aufmerksamkeit direkt auf von Alensbach.
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Zuletzt geändert von Erzpriesterin Varelia am Samstag 11. Januar 2025, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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vom: Der Tempel des Ewigen Feuers --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
Datum: 1. Spetember 1278
betrifft: Liam, kurz Varelia
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Jakob hatte Mari versorgt und war dann auf direktem Weg in den Tempel gegangen, um zu beten. Wams und Stiefel hatte er beim Eingang gelassen, das Schwert in der Rüstkammer. Ausgestreckt vor dem Ewigen Feuer, wie einst vor dem Kreuz Jesu, gebadet in sengender Hitze, hatte er inbrünstig gebetet, bis ihn etwas aus seiner Versenkung gerissen hatte. Ein unbestimmtes Gefühl, wie ein leises Vibrieren, tief in seinem Inneren. Wie viel Zeit vergangen war, konnte er nicht genau sagen, aber als er aus der Hitze des Tempels in den Nachmittag hinaus trat, hatte sich das Wetter veränert. Sein Körper dampfte und die Kühle des Nebels war ihm willkommen.
Die beiden Menschen zu sehen, die bei Jarels Verhandlung hatten anwesend sein dürfen, ließ ihn erst erstarren und dann hinüber eilen. Er suchte in ihren Gesichtern die Antwort auf die bangeste seiner Fragen und zumindest die Erzprieserin schien ihm nicht wie jemand, dem eben das Todesurteil eines alten Freundes eröffnet worden war. Durfte er also hoffen? Seine Augen musterten von Alensbach, dann wieder Varelia, doch die schien es lieber dem Ritter überlassen zu wollen, seine Frage zu beantworten. Unruhig öffnete und schloss er die wundersam geheilte Hand.
vom: Der Tempel des Ewigen Feuers --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
Datum: 1. Spetember 1278
betrifft: Liam, kurz Varelia
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Jakob hatte Mari versorgt und war dann auf direktem Weg in den Tempel gegangen, um zu beten. Wams und Stiefel hatte er beim Eingang gelassen, das Schwert in der Rüstkammer. Ausgestreckt vor dem Ewigen Feuer, wie einst vor dem Kreuz Jesu, gebadet in sengender Hitze, hatte er inbrünstig gebetet, bis ihn etwas aus seiner Versenkung gerissen hatte. Ein unbestimmtes Gefühl, wie ein leises Vibrieren, tief in seinem Inneren. Wie viel Zeit vergangen war, konnte er nicht genau sagen, aber als er aus der Hitze des Tempels in den Nachmittag hinaus trat, hatte sich das Wetter veränert. Sein Körper dampfte und die Kühle des Nebels war ihm willkommen.
Die beiden Menschen zu sehen, die bei Jarels Verhandlung hatten anwesend sein dürfen, ließ ihn erst erstarren und dann hinüber eilen. Er suchte in ihren Gesichtern die Antwort auf die bangeste seiner Fragen und zumindest die Erzprieserin schien ihm nicht wie jemand, dem eben das Todesurteil eines alten Freundes eröffnet worden war. Durfte er also hoffen? Seine Augen musterten von Alensbach, dann wieder Varelia, doch die schien es lieber dem Ritter überlassen zu wollen, seine Frage zu beantworten. Unruhig öffnete und schloss er die wundersam geheilte Hand.
- Liam von Alensbach
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Liam lachte leise. Der Klang war voller Wärme und er verriet den leisen Schalk, der in diesem Mann hockte. "Natürlich." Er wollte seine Hand zurückziehen, doch Varelia hielt sie fest und verwundert darüber, sah er zu ihr auf. In seinem Blick stand eine Frage, aber die ehrwürdige Mutter beantwortete sie zugleich. "Ich... will tun was in meiner Macht steht," antwortete er ihr leise und mit einem freundlichen Lächeln, ehe er zum Abschied den Kelch der Flamme schlug und einen Schritt vom Karren zurück trat. Doch just in dem Moment tauchte Jakob auf. Der aussah, als wäre er aus einem Fiebertraum erwacht. Der Ritter betrachtete den Knappen, dann sah er zu Varelia und wieder zurück. "Moore ist noch am Leben und wird am Leben bleiben." klärte er Jakob in nüchternem Tonfall auf. "Er wird ab nun nicht dem Orden zugehörig sein, sondern Melitele dienen und wie es üblich ist, wird er das Brandmal der Flamme tragen." Liam verstummte und liess die Worte erstmal ankommen. "Ich soll dich zum Grossmeister bringen, von Nagall. Willst du gleich mitkommen oder dir noch etwas vernünftiges anziehen?" Er verstand sehr wohl, warum Jakob nun so vor ihm stand - doch es war nicht unbedingt das, was der Orden gerne sehen wollte.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Die Worte des älteren Ritters brauchten tatsächlich eine Weile, um einzusickern, denn vor allem stand: Jarel würde nicht hingerichtet werden! Die Erleichterung, die sich in Jakob ausbreitete, war nicht in Worte zu fassen und wäre er emotional weniger blockiert gewesen, es wäre wohl in irgendeiner Form aus ihm heraus gebrochen. So jedoch schloss er nur einen Moment die Augen, schlug erneut den Kelch und dankte dem Ewigen Feuer, dass es seine Gebete erhört hatte. Während dem verabschiedetete sich Mutter Varelia lächelnd von den beiden Rittern, ohne ein weiteres Wort zu sagen und gab ihrem Maultier einen Stups. Der Karren rumpelte davon und wenn man genau lauschte, dann konnte man Varelia leise singen hören. Ja, auch sie war froh über den Ausgang.
Jakob öffnete die Augen, sah der Erzpriesterin kurz nach, dann auf seine nackten Füße. Rußig, wie auch seine Hände und vermutlich sein Gesicht. "Einen Augenblick.", bat er mit einer Geste mit beiden Händen, die das untermalen sollte. Mit fliegenden Füßen rannte er zum Brunnen, wusch sich Gesicht und Hände, kippte den Rest des Eimers über seinem Kopf aus und schüttelte das nun nasse Haar vorerst aus. Dann rannte er flott zum Tempel, wo er seine Sachen vergessen hatte, zog Stiefel und Wams an, strich das Haar mit den Fingern nach hinten und sortierte sich während all dem innerlich. Jarel würde leben. Melitele statt Flamme. Er konnte gar nicht glauben, dass das wirklich passiert war. Das es möglich war. Wie sollte er dem Großmeister nur danken? Denn das von Tretogor einen wesentlichen Anteil an diesem Urteil hatte, stand für Jakob außer Frage.
Er trabte zu von Alensbach zurück, nun halbwegs zurecht gemacht. Nur das Schwert fehlte. Er war Knappe, das Recht dieses immer zu tragen, hatten nur die Ritter. "Ser."
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Jakob öffnete die Augen, sah der Erzpriesterin kurz nach, dann auf seine nackten Füße. Rußig, wie auch seine Hände und vermutlich sein Gesicht. "Einen Augenblick.", bat er mit einer Geste mit beiden Händen, die das untermalen sollte. Mit fliegenden Füßen rannte er zum Brunnen, wusch sich Gesicht und Hände, kippte den Rest des Eimers über seinem Kopf aus und schüttelte das nun nasse Haar vorerst aus. Dann rannte er flott zum Tempel, wo er seine Sachen vergessen hatte, zog Stiefel und Wams an, strich das Haar mit den Fingern nach hinten und sortierte sich während all dem innerlich. Jarel würde leben. Melitele statt Flamme. Er konnte gar nicht glauben, dass das wirklich passiert war. Das es möglich war. Wie sollte er dem Großmeister nur danken? Denn das von Tretogor einen wesentlichen Anteil an diesem Urteil hatte, stand für Jakob außer Frage.
Er trabte zu von Alensbach zurück, nun halbwegs zurecht gemacht. Nur das Schwert fehlte. Er war Knappe, das Recht dieses immer zu tragen, hatten nur die Ritter. "Ser."
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Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Sonntag 5. Januar 2025, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
- Liam von Alensbach
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Jakob strahlte die Erleichterung von jemandem aus, der schweres auf den Schultern zu tragen hatte. Irgendwie verstand Liam den Jüngeren, schliesslich war Jarel seine Bezugsperson und fast schon wie ein Vater gewesen. Er verurteilte von Nagall nicht für die Gefühle, die in dessen Brust tobten. Als der Karren neben ihm losrumpelte, folgte er diesem mit einem kurzen Blick, ehe er wieder zu Jakob zurück kehrte um ihn zu mustern. Den Augenblick sollte er bekommen, das deutete Liam mit einem vagen Nicken an und beobachtete, wie der Jüngere mit fliegenden Schritten davon wetzte.
Wie fühlte er sich jetzt, wo Jarel nicht auf dem Scheiterhaufen zu stehen hatte? Erleichtert oder enttäuscht? Vor allem war Liam wütend und die Enttäuschung schmerzte. Es zeigte ihm einmal mehr auf, dass Vertrauen etwas war, das sich nicht lohnte. Es würde immer und immer wieder ausgenutzt oder enttäuscht werden. Warum also sollte man überhaupt jemandem sein Vertrauen schenken? Er betrachtete in Gedanken die äussere Hülle der Ordenshalle in deren Innern sich gerade Lothar und Jarel befanden. Und in der auch Liam vor sovielen Jahren vor dem Rat gestanden war, nur um dann gebrandmarkt zu werden. Vom selben Mann, der nun auch Jarel brandmarken würde. Die Lippen des Mannes wurden schmal, als er zurückdachte an die Kammer. An den Geruch von verbranntem Fleisch. Unwillkürlich schüttelte sich der Ritter, als könnte er damit die Erinnerungen einfach abwerfen. Es gelang ihm nicht. Er konnte sie nicht vergessen, sondern nur lerne mit Ihnen umzugehen. Wenigstens das hatte er auf seine Art und Weise getan. Noch ehe weitere Gedanken aufgeworfen werden konnten, kehrte Jakob zurück.
Von Nagall fand den Ritter noch immer an der selben Stelle vor. Fast so als hätte er Wurzeln geschlagen, aber der aufmerksame Blick mit dem Liam den Knappen betrachtete sprach eine andere Sprache. Ja, so konnte er ihn zu Lothar bringen. "Besser," entgegnete Liam und ein feines Lächeln huschte über seinen Mund. "Komm, bevor von Tretogor noch glaubt, ich wäre mit der ehrwürdigen Mutter durchgebrannt," scherzte der Ritter leise. Warum genau ihm danach war, wusste er nicht. Aber ein bisschen Ironie konnte auch nie schaden und wer den Ritter besser kannte - und das taten die wenigstens - wussten um seinen Hang zum ironischen. Nicht einmal Lothar hatte diesen Wesenszug von Liam öfters erleben dürfen und von allen kannten sich der Grossmeister und von Alensbach wohl am besten. Nicht nur in der Rolle eines Ordensbruders, sondern auch dem Mann dahinter.
Mit gemessenen Schritten führte Liam seine Begleitung zur Ratshalle und hinein. Dorthin wo Lothar sie erwartete.
Wie fühlte er sich jetzt, wo Jarel nicht auf dem Scheiterhaufen zu stehen hatte? Erleichtert oder enttäuscht? Vor allem war Liam wütend und die Enttäuschung schmerzte. Es zeigte ihm einmal mehr auf, dass Vertrauen etwas war, das sich nicht lohnte. Es würde immer und immer wieder ausgenutzt oder enttäuscht werden. Warum also sollte man überhaupt jemandem sein Vertrauen schenken? Er betrachtete in Gedanken die äussere Hülle der Ordenshalle in deren Innern sich gerade Lothar und Jarel befanden. Und in der auch Liam vor sovielen Jahren vor dem Rat gestanden war, nur um dann gebrandmarkt zu werden. Vom selben Mann, der nun auch Jarel brandmarken würde. Die Lippen des Mannes wurden schmal, als er zurückdachte an die Kammer. An den Geruch von verbranntem Fleisch. Unwillkürlich schüttelte sich der Ritter, als könnte er damit die Erinnerungen einfach abwerfen. Es gelang ihm nicht. Er konnte sie nicht vergessen, sondern nur lerne mit Ihnen umzugehen. Wenigstens das hatte er auf seine Art und Weise getan. Noch ehe weitere Gedanken aufgeworfen werden konnten, kehrte Jakob zurück.
Von Nagall fand den Ritter noch immer an der selben Stelle vor. Fast so als hätte er Wurzeln geschlagen, aber der aufmerksame Blick mit dem Liam den Knappen betrachtete sprach eine andere Sprache. Ja, so konnte er ihn zu Lothar bringen. "Besser," entgegnete Liam und ein feines Lächeln huschte über seinen Mund. "Komm, bevor von Tretogor noch glaubt, ich wäre mit der ehrwürdigen Mutter durchgebrannt," scherzte der Ritter leise. Warum genau ihm danach war, wusste er nicht. Aber ein bisschen Ironie konnte auch nie schaden und wer den Ritter besser kannte - und das taten die wenigstens - wussten um seinen Hang zum ironischen. Nicht einmal Lothar hatte diesen Wesenszug von Liam öfters erleben dürfen und von allen kannten sich der Grossmeister und von Alensbach wohl am besten. Nicht nur in der Rolle eines Ordensbruders, sondern auch dem Mann dahinter.
Mit gemessenen Schritten führte Liam seine Begleitung zur Ratshalle und hinein. Dorthin wo Lothar sie erwartete.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach
Der Tempel des Ewigen Feuers -> Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
Datum: 2. September 1278, nach dem Frühstück
betrifft: Liam und ww
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Den Abend zur freien Verfügung... Man mochte meinen, dass Jakob direkt wieder in den Tempel der Melitele eilen würde, um sowohl Jarel als auch Iola zu sehen, doch dafür brachte er nach diesem Tag und allen vorangegangenen die Energie nicht mehr auf. Ein Mensch konnte nur ein gewisses Maß an Stress, Hunger, Schlaflosigkeit und Anspannung ertragen. Nun da so vieles gelöst, entschieden und abgewendet war, schlug eine Welle der Erschöpfung über ihm zusammen. Er aß noch etwas und verkroch sich dann in seinem Bett. Erst schrieb er noch seine Notizen vom Nachmittag ins Reine, aber als seine Zimmergenossen später ebenfalls in ihre Betten krochen, war Jakob längst eingeschlafen.
Zur Frühmesse weckte ihn Luka mit einiger Mühe und Jakob saß mit dunklen Schatten unter den Augen in der Andacht. Um die Defizite der letzten Zeit auszugleichen, würde es mehr als ein paar Nächte brauchen. Aber daran war er gewöhnt, obwohl er sich früher mit Kaffee über Wasser gehalten hatte. Das war heuzutage nicht mehr möglich - da musste es kaltes Wasser tun. Entsprechend sah er vielleicht nicht aus wie das blühende Leben, als er auf dem Übungsplatz ankam, aber er war wach. Und allmählich aufgeregt genug, damit auch die letzte Müdigkeit aus den Gliedern wich. Ausgestattet mit der wattierten Trainingskluft und dem Schwert seines Vaters - denn schließlich sollte das so etwas wie die erste Prüfung durch seinen neuen Rittervater werden - traf er wie befohlen nach der Messe am Übungsplatz ein. Allein war man hier um diese Zeit allerdings nicht, denn es war ebenfalls die klassische Trainingszeit für die Knappen aus Wyzima. jakob spähte Liam allerdings schnell aus und die beiden suchten sich ein Eck des Hofes, um die Klingen zu kreuzen.
"Guten Morgen, Ser von Alensbach.", grüßte Jakob förmlich wie immer und begann die Arme, den Rücken und die Gelenke etwas aufzuwärmen und zu dehnen.
von/nach
Der Tempel des Ewigen Feuers -> Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
Datum: 2. September 1278, nach dem Frühstück
betrifft: Liam und ww
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Den Abend zur freien Verfügung... Man mochte meinen, dass Jakob direkt wieder in den Tempel der Melitele eilen würde, um sowohl Jarel als auch Iola zu sehen, doch dafür brachte er nach diesem Tag und allen vorangegangenen die Energie nicht mehr auf. Ein Mensch konnte nur ein gewisses Maß an Stress, Hunger, Schlaflosigkeit und Anspannung ertragen. Nun da so vieles gelöst, entschieden und abgewendet war, schlug eine Welle der Erschöpfung über ihm zusammen. Er aß noch etwas und verkroch sich dann in seinem Bett. Erst schrieb er noch seine Notizen vom Nachmittag ins Reine, aber als seine Zimmergenossen später ebenfalls in ihre Betten krochen, war Jakob längst eingeschlafen.
Zur Frühmesse weckte ihn Luka mit einiger Mühe und Jakob saß mit dunklen Schatten unter den Augen in der Andacht. Um die Defizite der letzten Zeit auszugleichen, würde es mehr als ein paar Nächte brauchen. Aber daran war er gewöhnt, obwohl er sich früher mit Kaffee über Wasser gehalten hatte. Das war heuzutage nicht mehr möglich - da musste es kaltes Wasser tun. Entsprechend sah er vielleicht nicht aus wie das blühende Leben, als er auf dem Übungsplatz ankam, aber er war wach. Und allmählich aufgeregt genug, damit auch die letzte Müdigkeit aus den Gliedern wich. Ausgestattet mit der wattierten Trainingskluft und dem Schwert seines Vaters - denn schließlich sollte das so etwas wie die erste Prüfung durch seinen neuen Rittervater werden - traf er wie befohlen nach der Messe am Übungsplatz ein. Allein war man hier um diese Zeit allerdings nicht, denn es war ebenfalls die klassische Trainingszeit für die Knappen aus Wyzima. jakob spähte Liam allerdings schnell aus und die beiden suchten sich ein Eck des Hofes, um die Klingen zu kreuzen.
"Guten Morgen, Ser von Alensbach.", grüßte Jakob förmlich wie immer und begann die Arme, den Rücken und die Gelenke etwas aufzuwärmen und zu dehnen.
- Liam von Alensbach
- Spieler Level 3
- Beiträge: 298
- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
Die Frühmesse war vorbei und Liam erwartete seinen Knappen, wobei er sich daran erstmal gewöhnen musste, auf dem Übungsplatz. Es herrschte bereits ein reges Treiben, manche linsten verwundert herüber - schliesslich hatte man diese Konstellation noch nie trainieren sehen. Von Alensbach war bereits seit einigen Stunden auf den Beinen, hatte er doch die ersten Runden vor der Frühmesse absolviert und von Müdigkeit war bei ihm jedenfalls keine Spur zu sehen. Die wattierte Trainignskluft mit der er sich ausgestattet hatte, wappnete sie immerhin gegen die Kälte des frühen Herbstmorgens und es würde bestimmt nicht lange dauern, bis beide darunter zu schwitzen begannen. "Guten Morgen, von Nagall." grüsste er den Jüngeren, um ihm dann Zeit zu lassen sich aufzuwärmen.
In der Zeit beobachtete Liam die anderen Trainierenden. Von Anfänger bis zu versierten Schwertkämpfern war alles vertreten. "Wenn du bereit bist, gib mir ein Zeichen. Ich erwarte nichts und will nur sehen wo dein Stand ist." Und dass dieser bestimmt kein Anfänger mehr war, wusste er.
In der Zeit beobachtete Liam die anderen Trainierenden. Von Anfänger bis zu versierten Schwertkämpfern war alles vertreten. "Wenn du bereit bist, gib mir ein Zeichen. Ich erwarte nichts und will nur sehen wo dein Stand ist." Und dass dieser bestimmt kein Anfänger mehr war, wusste er.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Allein waren sie bei weitem nicht, aber das war nichts, was Jakob störte. Wer im Weg stand, würde von allein ausweichen. So lief das immer, wenn zwei in ihrer Blase waren und diese zwei waren auf dem besten Weg hinein. Langsam, fast schon ehrfürchtig, zog Jakob die Klinge seines Vaters aus der Scheide. Eine Hand auf dem Knauf mit dem Tatzenkreuz, die andere fest um das Heft, hielt er sie aufrecht vor sich, sodass sie ein Auge abdeckte. Hell schimmerte der Stahl, viel zu hell für hiesige Schmiede. Silber war in einem einzigartigen Prozess in diese Klinge legiert, die weder ihre Felxibilität noch ihre Härte durch dieses Verfahren verlor. Daher machte er sich auch keinen Kopf, damit zu trainieren. Dieses Schwert war scharf und es trug auch nur sehr schwer Kerben davon und wenn, dann besserte er diese akribisch aus. Leicht fühlte sich die Klinge außerdem an, im Vergleich zu den Übungsschwertern des Klosters. Wie lange hatte er sie nicht mehr geführt? Ein Jahr? Länger...
Vater...
Langsam senkte er die Spitze und ging in Position, womit er seine Bereitschaft signalisierte. Und von Alensbach ließ sich nicht zweimal bitten. Zunächst umstanzten die Schwertspitzen einander, loteten die Kontrahenten den neuen Gegner aus, suchten offene Flanken und Fehler. Finte folgte auf Angriff und Abwehr. Mal ging Jakob ins Vor, mal Liam. Der Platz, den sie einnahmen, wuchs mit der Intensität ihrer Zusammentreffen und andere Knappen wichen ihnen aus, ließen ihnen den Raum und verlegten sich aufs Zusehen.
Zeit den Ton zu verschärfen. Jakob legte vor - die Finte gelang fast, doch von Alensbach nahm den Angriff mit der Parierstange. Die Schlagwechsel wurden schneller, die Klinger verwischten zu dahin eilenden Schatten... rechts, links, oben unten. Wohin Jakob auch schlug, von Alensbach parierte und woher auch immer der schwarze Stahl angeflogen kam, Silber klang hell unter dem Ansturm. Sie drehen sich, tanzen geradezu zwischen fliegendem Stahl und glitzernden Schweißperlen. Klirrend singen die Schwerter in eine Bindung, beide Männer nur zwei Handbreit voneinander entfernt. Hellgrau und hellgrün funkelten einander an - Freude? Kampfeswille? Hier hatten sich zwei gefunden und keiner würde dem anderen auch nur einen Millimeter Boden schenken.
Trennung, neues Taxieren.
Es entwickelte sich ein neuer Tanz, schneller noch, wenn das möglich war. Sie drehten sich umeinander, die Klingen sangen ihr Lied. Jakobs helles Templerschwert gegen den schwarzen Stahl von von Alensbach. Allmählich wurd ihm die untrainierte Rechte zum Problem. Die Schulter begann zu schmerzen, der Arm wurde müde. Kurzerhand wechselte Jakob die Hand und einen Moment lang brachte er seinen Rittervater damit aus dem Gleichgewicht. Doch nur ein Atemzug, dann parierte dieser auch das. Funken flogen, die schwarze Klinge sauste seitlich heran, wurde empfangen von Silber. Jakob wich erneut in die gleiche Richtung aus, schonte rechts, was sein Gegner zur Kenntnis nahm und gnadenlos ausnutzte. Wieder fuhr der schwarze Stahl heran, zuckte wie mit einem eigenen Willen beseelt vor und seitlich...
Jakobs Reflexen sei Dank zog dieser den Kopf beiseite und das Heft in die Höhe, sodass die Klinge nur eine blutige Schmarre auf seinen Wangenknochen zog...
Die Kontrahenten prallten auseinander wie zwei sich abstoßende Magneten. Die Magie gebrochen. Blut wurde gefordert, was im Übungskampf immer den sofortigen Abbruch erzwang, es sei denn, es wurde zu Anfang anders festgelegt. Dennoch war Jakob nicht leichtsinnig genug, das Schwert sinken zu lassen. Er kannte von Alensbach ja kaum. Besser Vorsicht walten und die Deckung oben lassen, während sein Blut warm über seine Wange rann.
Vater...
Langsam senkte er die Spitze und ging in Position, womit er seine Bereitschaft signalisierte. Und von Alensbach ließ sich nicht zweimal bitten. Zunächst umstanzten die Schwertspitzen einander, loteten die Kontrahenten den neuen Gegner aus, suchten offene Flanken und Fehler. Finte folgte auf Angriff und Abwehr. Mal ging Jakob ins Vor, mal Liam. Der Platz, den sie einnahmen, wuchs mit der Intensität ihrer Zusammentreffen und andere Knappen wichen ihnen aus, ließen ihnen den Raum und verlegten sich aufs Zusehen.
Zeit den Ton zu verschärfen. Jakob legte vor - die Finte gelang fast, doch von Alensbach nahm den Angriff mit der Parierstange. Die Schlagwechsel wurden schneller, die Klinger verwischten zu dahin eilenden Schatten... rechts, links, oben unten. Wohin Jakob auch schlug, von Alensbach parierte und woher auch immer der schwarze Stahl angeflogen kam, Silber klang hell unter dem Ansturm. Sie drehen sich, tanzen geradezu zwischen fliegendem Stahl und glitzernden Schweißperlen. Klirrend singen die Schwerter in eine Bindung, beide Männer nur zwei Handbreit voneinander entfernt. Hellgrau und hellgrün funkelten einander an - Freude? Kampfeswille? Hier hatten sich zwei gefunden und keiner würde dem anderen auch nur einen Millimeter Boden schenken.
Trennung, neues Taxieren.
Es entwickelte sich ein neuer Tanz, schneller noch, wenn das möglich war. Sie drehten sich umeinander, die Klingen sangen ihr Lied. Jakobs helles Templerschwert gegen den schwarzen Stahl von von Alensbach. Allmählich wurd ihm die untrainierte Rechte zum Problem. Die Schulter begann zu schmerzen, der Arm wurde müde. Kurzerhand wechselte Jakob die Hand und einen Moment lang brachte er seinen Rittervater damit aus dem Gleichgewicht. Doch nur ein Atemzug, dann parierte dieser auch das. Funken flogen, die schwarze Klinge sauste seitlich heran, wurde empfangen von Silber. Jakob wich erneut in die gleiche Richtung aus, schonte rechts, was sein Gegner zur Kenntnis nahm und gnadenlos ausnutzte. Wieder fuhr der schwarze Stahl heran, zuckte wie mit einem eigenen Willen beseelt vor und seitlich...
Jakobs Reflexen sei Dank zog dieser den Kopf beiseite und das Heft in die Höhe, sodass die Klinge nur eine blutige Schmarre auf seinen Wangenknochen zog...
Die Kontrahenten prallten auseinander wie zwei sich abstoßende Magneten. Die Magie gebrochen. Blut wurde gefordert, was im Übungskampf immer den sofortigen Abbruch erzwang, es sei denn, es wurde zu Anfang anders festgelegt. Dennoch war Jakob nicht leichtsinnig genug, das Schwert sinken zu lassen. Er kannte von Alensbach ja kaum. Besser Vorsicht walten und die Deckung oben lassen, während sein Blut warm über seine Wange rann.
- Lothar von Tretogor
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- Lebenslauf: Lothar
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vom: Kerker von gestern
Datum: 09:30 Uhr, 2. Spetember 1278, Donnerstag
betrifft: Jakob, Liam & andere Fuchtelmeister
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Der Großmeister nannte seinen Balkon zwar nicht ‚die Loge‘ hatte aber dennoch dort seinen Platz eingenommen. Nach den morgendlichen Verpflichtungen war es entspannend dem Nachwuchs beim Wachsen zuzusehen. Liam hatte er unter den Übenden bereits entdeckt. Der Ritter war nicht zu ihm gekommen, um ihn klar zu machen, dass er keinen Knappe haben will. Offenbar war die Wahl des Boten die Richtige gewesen - kein Befehl von Oben, sondern eine Bitte von unten. Denn bald erschien ebenso besagter Knappe am Kampfplatz und die beiden gaben sich die Ehre. Es war eine Freude ihnen zu zusehen. Auch Bernard neben ihm ließ sich von dem Kampf in den Bann ziehen - mehr als es für einen Leibwächter sinnvoll wäre. Aber der Wuschelkopf hatte seinen eigenen Tanz mit Jakob gehabt, nicht weniger heftig und fühlte sich jetzt nicht mehr ganz so schlecht dabei. Vielleicht sammelte er so Erkenntnisse, falls er mal wieder Klingen mit dem Jungen kreuzen würde. Vor Liam hatte Bernard sowieso Respekt. Das kommt davon, wenn man mit fünf Jahren Personen kennenlernt. Aber manchmal haben sie beide vor dem Zelt Lothars gewartet. Er auf seine Mutter, Liam auf von Tretogor.
Lothars Augen blieben ebenso auf dem Geschehen und sahen vielleicht die kleinen Fehlerchen, während er die Gedanken treiben ließ. Der gestrige Tag war zu lang gewesen. Nach dem Rat musste er eine Menge Wogen glätten. Angefangen beim Großmarschall. Seine eigenen Reisepläne passten immer besser. Mehr Kämpfer nach Nowigrad, eine Aufgabe für Ritter Rilmitz, der das Geschehen im Hof mit gemischten Gefühlen beobachtete und eine Möglichkeit sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Nicht zu vergessen seine liebste Nichte. An einem Montag würde er aufbrechen, die Sonntagsmesse noch nutzen und die Statthalterin informieren. Mit anderen Worten als sein Großkomtur. ‚Ich reit hin, weil Nilfgaard die Stadt bedroht‘ wären die falschen, eher um zu beruhigen. Schließlich zeigt Wyzima wie gut man zusammen arbeitet. Dass er selbst mal mit kommt, um die jungen Hunde fürs erste im Blick zu haben, würde sie verstehen und solange müsste sie ein wachsames Augen auf die Stadt haben. Ach, Politik. Hoffentlich stand die Stadt noch, wenn er zurückkehrte.
Als die Klinge haarscharf an Jakobs Kopf vorbei fuhr konnte Lothar nicht gelassen bleiben und trat doch einen Schritt vor, um besser sehen zu können. Passiert war nichts, aber es entstand eine Pause, die er aus Lehrmeistersicht auch nur begrüßen konnte. Der Kampf war lang genug, die Konzentration ließ nach. Auf den Schlachtfeld konnte man sich das nicht erlauben, aber im Training sollte man sich nicht verletzten. Außerdem hatte er diesen Orden noch in keine Schlacht geführt. Es waren Ritter keine Soldaten. Eine andere Reaktion war von unten nicht zusehen. Es gab schon genug Gerede. Aber heute Abend würde er sie sich alle drei ins Büro laden, es gab genug Aufgaben für diese in Nowigrad. Dann könnten sie morgen schon mal vor reiten. Den Knabenchor konnte man sicher auf die Morgenmesse am Freitag schieben. CvT hatte schon die richtigen Ideen für Strafen, man sollte ja daraus lernen.
vom: Kerker von gestern
Datum: 09:30 Uhr, 2. Spetember 1278, Donnerstag
betrifft: Jakob, Liam & andere Fuchtelmeister
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Der Großmeister nannte seinen Balkon zwar nicht ‚die Loge‘ hatte aber dennoch dort seinen Platz eingenommen. Nach den morgendlichen Verpflichtungen war es entspannend dem Nachwuchs beim Wachsen zuzusehen. Liam hatte er unter den Übenden bereits entdeckt. Der Ritter war nicht zu ihm gekommen, um ihn klar zu machen, dass er keinen Knappe haben will. Offenbar war die Wahl des Boten die Richtige gewesen - kein Befehl von Oben, sondern eine Bitte von unten. Denn bald erschien ebenso besagter Knappe am Kampfplatz und die beiden gaben sich die Ehre. Es war eine Freude ihnen zu zusehen. Auch Bernard neben ihm ließ sich von dem Kampf in den Bann ziehen - mehr als es für einen Leibwächter sinnvoll wäre. Aber der Wuschelkopf hatte seinen eigenen Tanz mit Jakob gehabt, nicht weniger heftig und fühlte sich jetzt nicht mehr ganz so schlecht dabei. Vielleicht sammelte er so Erkenntnisse, falls er mal wieder Klingen mit dem Jungen kreuzen würde. Vor Liam hatte Bernard sowieso Respekt. Das kommt davon, wenn man mit fünf Jahren Personen kennenlernt. Aber manchmal haben sie beide vor dem Zelt Lothars gewartet. Er auf seine Mutter, Liam auf von Tretogor.
Lothars Augen blieben ebenso auf dem Geschehen und sahen vielleicht die kleinen Fehlerchen, während er die Gedanken treiben ließ. Der gestrige Tag war zu lang gewesen. Nach dem Rat musste er eine Menge Wogen glätten. Angefangen beim Großmarschall. Seine eigenen Reisepläne passten immer besser. Mehr Kämpfer nach Nowigrad, eine Aufgabe für Ritter Rilmitz, der das Geschehen im Hof mit gemischten Gefühlen beobachtete und eine Möglichkeit sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Nicht zu vergessen seine liebste Nichte. An einem Montag würde er aufbrechen, die Sonntagsmesse noch nutzen und die Statthalterin informieren. Mit anderen Worten als sein Großkomtur. ‚Ich reit hin, weil Nilfgaard die Stadt bedroht‘ wären die falschen, eher um zu beruhigen. Schließlich zeigt Wyzima wie gut man zusammen arbeitet. Dass er selbst mal mit kommt, um die jungen Hunde fürs erste im Blick zu haben, würde sie verstehen und solange müsste sie ein wachsames Augen auf die Stadt haben. Ach, Politik. Hoffentlich stand die Stadt noch, wenn er zurückkehrte.
Als die Klinge haarscharf an Jakobs Kopf vorbei fuhr konnte Lothar nicht gelassen bleiben und trat doch einen Schritt vor, um besser sehen zu können. Passiert war nichts, aber es entstand eine Pause, die er aus Lehrmeistersicht auch nur begrüßen konnte. Der Kampf war lang genug, die Konzentration ließ nach. Auf den Schlachtfeld konnte man sich das nicht erlauben, aber im Training sollte man sich nicht verletzten. Außerdem hatte er diesen Orden noch in keine Schlacht geführt. Es waren Ritter keine Soldaten. Eine andere Reaktion war von unten nicht zusehen. Es gab schon genug Gerede. Aber heute Abend würde er sie sich alle drei ins Büro laden, es gab genug Aufgaben für diese in Nowigrad. Dann könnten sie morgen schon mal vor reiten. Den Knabenchor konnte man sicher auf die Morgenmesse am Freitag schieben. CvT hatte schon die richtigen Ideen für Strafen, man sollte ja daraus lernen.
- Liam von Alensbach
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Der Griff seine Klinge lag warm in Liams Hand und vibrierte vor Aufregung. Er hatte es erst gar nicht wahr genommen, doch während er darauf wartete dass Jakob sich aufwärmte, fühlte er immer mehr ein leichtes Summen, als würde das Schwert mit dunklem Ton singen. Der Ritter tat dies als völligen Unsinn ab, warum sollte ein Schwert vibrieren und Töne von sich geben? Und doch, egal wie sehr er versuchte seine Gedanken abzulenken, seine Finger spürten die Vibration ganz deutlich. Der schwarze Stahl der Klinge glänzte matt im Morgenlicht, so als wollte sie jeden einzelnen Lichtfunken einfach verschlucken. Und dann war endlich der Moment gekommen, in dem sie ihren Willen bekommen würde.
Wahrlich, es war eine reine Augenweide den beiden Tänzern zuzusehen. Ein Genuss für das Auge, wie beide Männer vollkommen in ihr Tun versunken in fast schon meditativer Bewegung gegeneinander kämpften. Die Klingen sangen, teilten die kühle Morgenluft, zerschnitten sie in kleinste Teile und zeichneten unsichtbare Linien auf ihrem Weg. Liams Denken war ausgeschaltet, seine Reflexe hingegen nach oben geschraubt. Seine Erfahrung aufs äusserste gefordert. Er hatte sich in Jakob von Nagall nicht getäuscht und weil er ihn nicht unterschätzt hatte, weil er nie jemanden unterschätzte, gelang es dem Knappen kaum Überraschung bei Liam auszulösen. Anerkennung dafür schon. Aber er erkannte dann auch die Schwäche seines Gegenüber und ja, die nutzte der Ritter gnadenlos für seine Überlegenheit aus. Und je länger sei miteinander tanzten, umso stärker wurde das Verlangen nach Blut. Die Gier danach zu töten wurde so überwältigend, dass Liam furcht in sich aufsteigen spürte. Waren das seine Gedanken? Und dann schnitt die Klinge über Jakobs Wange und das geforderte Blut bahnte sich einen Weg über dessen Gesicht.
Was den Ritter just in dem Moment durchströmte war die Gier nach mehr. Nach dem Tod seines Gegenübers. Von Aussen dürfte es so aussehen, dass von Alensbach schlichtweg noch zu sehr im Fluss war und den Jungen bis auf's Äusserste fordern wollte. Was durchaus legitim war, wenn man das so abgesprochen hatte. Was jedoch keiner ausser Jakob wusste war, dass dies nicht die Abmachung gewesen war. Das erste Blut floss und damit sollte der Kampf beendet sein. Und so war es wahrlich weise vom Knappen, bereit zu sein um einen weiteren Angriff parieren zu können. Dass es ihm vermutlich den Hals rettete, durfte dem Jüngeren im nächsten Augenblick klar geworden sein, als der schwarze Stahl abermals zuschnappte wie eine Schlange. Es war jedoch kein Angriff wie zuvor, denn in der gesamten Bewegung lag ein Zögern so als müsste von Alensbach sich gegen einen weiteren Gegner verteidigen. Stahl traf auf Stahl, als Jakob abwehrte und Liam von ihm zurück sprang als wäre er der Leibhaftige persönlich. Wieder nach vorn!
Es sah gerade wieder danach aus, als wollte der Ritter sich erneut auf den Knappen stürzen um dann mitten in der Bewegung inne zu halten. Die Schwertspitze, die auf Jakob gerichtet war, zitterte in der Luft. Als würden Klinge und Ritter gegeneinander um die Oberhand ringen. Dann endlich senkte Liam das Schwert und die Spitze traf auf den Boden. Der Atem ging schwer, im Blick des neuen Rittervaters lag ein erschrockener Ausdruck. "Ich bitte vielmals um Verzeihung, von Nagall. Mit mir müssen die Pferde durchgegangen sein." sagte er schliesslich mit rauer Stimme. "Du drehst deine linke Seite nach vorn, um Rechts zu schützen. Keine Überraschung, aber eine Gewohnheit die wir ändern müssen," meldet er dem Knappen zurück. "Aber abgesehen davon hab ich kau meinen Mann in deinem Alter erlebt, der die Klinge so zu führen wusste. Gut gemacht." Das Lob kam mit einem Lächeln und anerkennendem Nicken. Ein verdammt guter Grundstein für das Überleben dieses jungen Mannes.
Wahrlich, es war eine reine Augenweide den beiden Tänzern zuzusehen. Ein Genuss für das Auge, wie beide Männer vollkommen in ihr Tun versunken in fast schon meditativer Bewegung gegeneinander kämpften. Die Klingen sangen, teilten die kühle Morgenluft, zerschnitten sie in kleinste Teile und zeichneten unsichtbare Linien auf ihrem Weg. Liams Denken war ausgeschaltet, seine Reflexe hingegen nach oben geschraubt. Seine Erfahrung aufs äusserste gefordert. Er hatte sich in Jakob von Nagall nicht getäuscht und weil er ihn nicht unterschätzt hatte, weil er nie jemanden unterschätzte, gelang es dem Knappen kaum Überraschung bei Liam auszulösen. Anerkennung dafür schon. Aber er erkannte dann auch die Schwäche seines Gegenüber und ja, die nutzte der Ritter gnadenlos für seine Überlegenheit aus. Und je länger sei miteinander tanzten, umso stärker wurde das Verlangen nach Blut. Die Gier danach zu töten wurde so überwältigend, dass Liam furcht in sich aufsteigen spürte. Waren das seine Gedanken? Und dann schnitt die Klinge über Jakobs Wange und das geforderte Blut bahnte sich einen Weg über dessen Gesicht.
Was den Ritter just in dem Moment durchströmte war die Gier nach mehr. Nach dem Tod seines Gegenübers. Von Aussen dürfte es so aussehen, dass von Alensbach schlichtweg noch zu sehr im Fluss war und den Jungen bis auf's Äusserste fordern wollte. Was durchaus legitim war, wenn man das so abgesprochen hatte. Was jedoch keiner ausser Jakob wusste war, dass dies nicht die Abmachung gewesen war. Das erste Blut floss und damit sollte der Kampf beendet sein. Und so war es wahrlich weise vom Knappen, bereit zu sein um einen weiteren Angriff parieren zu können. Dass es ihm vermutlich den Hals rettete, durfte dem Jüngeren im nächsten Augenblick klar geworden sein, als der schwarze Stahl abermals zuschnappte wie eine Schlange. Es war jedoch kein Angriff wie zuvor, denn in der gesamten Bewegung lag ein Zögern so als müsste von Alensbach sich gegen einen weiteren Gegner verteidigen. Stahl traf auf Stahl, als Jakob abwehrte und Liam von ihm zurück sprang als wäre er der Leibhaftige persönlich. Wieder nach vorn!
Es sah gerade wieder danach aus, als wollte der Ritter sich erneut auf den Knappen stürzen um dann mitten in der Bewegung inne zu halten. Die Schwertspitze, die auf Jakob gerichtet war, zitterte in der Luft. Als würden Klinge und Ritter gegeneinander um die Oberhand ringen. Dann endlich senkte Liam das Schwert und die Spitze traf auf den Boden. Der Atem ging schwer, im Blick des neuen Rittervaters lag ein erschrockener Ausdruck. "Ich bitte vielmals um Verzeihung, von Nagall. Mit mir müssen die Pferde durchgegangen sein." sagte er schliesslich mit rauer Stimme. "Du drehst deine linke Seite nach vorn, um Rechts zu schützen. Keine Überraschung, aber eine Gewohnheit die wir ändern müssen," meldet er dem Knappen zurück. "Aber abgesehen davon hab ich kau meinen Mann in deinem Alter erlebt, der die Klinge so zu führen wusste. Gut gemacht." Das Lob kam mit einem Lächeln und anerkennendem Nicken. Ein verdammt guter Grundstein für das Überleben dieses jungen Mannes.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Es war klug, die Deckung oben zu halten, denn kaum hatte Jakob wieder festen Stand, kam von Alensbach wieder heran geflogen wie der Leibhaftige. Sicher, auch dem Knappen war klar, dass im Ernstfall der Kampf erst richtig los ging, wenn die ersten Fetzen flogen, aber hier im geschützten Ring der Mauern kam es doch etwas überraschend. Dennoch funktionierten die Reflexe des Jüngeren tadellos, parierten den heftig geführten Angriff. Ein Angriff, der darauf zielte, ihn zu durchbohren. Verflucht war der Kerl schnell! Der schwarze Stahl kreischte an Jakobs Klinge entlang, als dieser seinen Gegner einmal mehr über rechts ablenkte, während er links nach vorn drehte. Und wieder prallten sie auseinander und wieder riss Jakob des Schwert diagonal vor dem Körper hoch, weil von Alensbach nicht abließ und Jakob in den Augen des anderen etwas sah, das uralte Alarmglocken schrillen ließ. Instinkt, der ihm sagte, dass das hier kein Spaß war sondern blutiger Ernst und der zu seinem Erschrecken einen Widerhall fand.
Der Ritter riss erneut das Schwert empor, Jakob war bereit... und dann brach von Alensbach ab. Die Klinge sank, doch Jakobs altes Misstrauen blieb hellwach und das Schwert genau, wo es vor. Vor seinem Körper, bereit sich nicht täuschen zu lassen. Wie oft hatte Oblow ihn auf diese Art ins Messer geschickt? Er konnte es nicht mehr zählen, aber er war daran krank geworden. Vergiftet von Misstrauen, das Jarel in langen Stunden abgetragen hatte und das jetzt wieder aufblühte. Hatte er falsch gewählt?
Irgendwo aus den Reihen der Knappen hörte er: "Abgefahren...", womit der Kommentator sich als Jakobs Kammer zugehörig outete, denn das war definitiv kein Jargon aus Wyzima sondern aus Flagstaff.
Jakob selbst rührte sich allerdings auch dann noch nicht, als von Alensbach sich entschuldigte. Erst langsam sickerte die Erkenntnis ein, dass der Kampf wirklich vorrüber und sein neuer Rittervater nicht der verhasste Russe war. Sehr langsam ließ der Knappe seine Klinge sinken, bis die Spitze zum Boden zeigte und er selbst sich aufrichtete. Er schonte die rechte Seite... ja, jahrelange Gewohnheit, aber das konnte von Alensbach nicht wissen. Gut, sie würden sicher demnächst Zeit haben, sodass man sich näher kennenlernte und dann würde Jakob es ihm vielleicht erzählen. Vielleicht auch nicht. Und er würde von Alensbach zu lesen lernen. Hoffentlich.
"Danke, Ser.", erwiderte er eher pflichtschuldig. Das Blut rauschte ihm noch in den Ohren und er brachte noch nicht die Überwindung auf, das Schwert in die Scheide zu stecken. Das war auch zu oft mit schmerzenden Händen geendet. "Ihr seid unglaublich schnell. Als würde das Schwert nichts wiegen.", bemerkte er schließlich. Und es war scharf - der Schnitt schmerzte kaum. Noch nicht.
Der Ritter riss erneut das Schwert empor, Jakob war bereit... und dann brach von Alensbach ab. Die Klinge sank, doch Jakobs altes Misstrauen blieb hellwach und das Schwert genau, wo es vor. Vor seinem Körper, bereit sich nicht täuschen zu lassen. Wie oft hatte Oblow ihn auf diese Art ins Messer geschickt? Er konnte es nicht mehr zählen, aber er war daran krank geworden. Vergiftet von Misstrauen, das Jarel in langen Stunden abgetragen hatte und das jetzt wieder aufblühte. Hatte er falsch gewählt?
Irgendwo aus den Reihen der Knappen hörte er: "Abgefahren...", womit der Kommentator sich als Jakobs Kammer zugehörig outete, denn das war definitiv kein Jargon aus Wyzima sondern aus Flagstaff.
Jakob selbst rührte sich allerdings auch dann noch nicht, als von Alensbach sich entschuldigte. Erst langsam sickerte die Erkenntnis ein, dass der Kampf wirklich vorrüber und sein neuer Rittervater nicht der verhasste Russe war. Sehr langsam ließ der Knappe seine Klinge sinken, bis die Spitze zum Boden zeigte und er selbst sich aufrichtete. Er schonte die rechte Seite... ja, jahrelange Gewohnheit, aber das konnte von Alensbach nicht wissen. Gut, sie würden sicher demnächst Zeit haben, sodass man sich näher kennenlernte und dann würde Jakob es ihm vielleicht erzählen. Vielleicht auch nicht. Und er würde von Alensbach zu lesen lernen. Hoffentlich.
"Danke, Ser.", erwiderte er eher pflichtschuldig. Das Blut rauschte ihm noch in den Ohren und er brachte noch nicht die Überwindung auf, das Schwert in die Scheide zu stecken. Das war auch zu oft mit schmerzenden Händen geendet. "Ihr seid unglaublich schnell. Als würde das Schwert nichts wiegen.", bemerkte er schließlich. Und es war scharf - der Schnitt schmerzte kaum. Noch nicht.
- Liam von Alensbach
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Liam's Blick ruhte ununterbrochen auf seinem Knappen. "Seinem" Knappen. Noch immer ein ungewohnter Gedanke, doch da war noch etwas anderes. Er sah in von Nagalls Zügen ein Misstrauen aufblitzen. Und es tat dem Ritter ehrlich Leid, denn er ahnte den Grund dafür. Einen Grund, der bei ihm lag und den er selbst noch nicht ganz verstanden hatte. Seine Handschuhe hatte er ausgezogen und am liebsten hätte er sich aus dem wattierten Schutz geschält, denn er schwitzte. Ein Bad würde helfen. Als er die Finger wieder um den Griff der Klinge schlang und sie zurück in die Scheide schob, zuckte er zusammen. Ein Schnitt pragte auf seiner Handfläche. Schwach schüttelte der Ritter den Kopf und liess die Hand sinken. Hatte Jakob ihn doch erwischt? Aber der Handschuh war unversehrt, stellte er fest, als er diesen kurz inspizierte. Die Worte des Jungen lenkten ihn von der Verwunderung ab. "Tatsächlich... wiegt es auch kaum etwas," bestätigte Liam, doch er spürte selber nichts davon, dass er schnell sein sollte. "Ich bin nicht schneller oder langsamer als andere, von Nagall. - Na los, raus aus diesen Sachen. Lasst Eure Wange behandeln, gönnt Euch ein Bad und kümmert Euch danach um Eure Klinge." Nicht, dass man sich noch eine Erkältung holte nachdem man so geschwitzt hatte. Einer der Handschuhe musste gerade herhalten um die Blutung zu stillen, er würde wohl auch nicht darum herum kommen sich einen Verband zu besorgen.
- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Erst als Liams Waffe in der schützenden Umhüllung verschwand, wagte es auch Jakob, das alte Templerschwert zurück in die Scheide zu schieben. Damit war diese Einheit wohl beendet und erst jetzt führte er die Fingerspitzen zur Wange, wo es warm auf eben diese troff. Doch tiefer als erwartet. Es folgte ein leichtes Nicken. Ja, Wunde versorgen lassen, raus aus den durchgeschwitzten Klamotten - wobei das etwas war, was zumindest die Rittersergeanten in der Regel einen Scheiß interessierte. Jakob jedenfalls war dankbar, denn der frühe Herbstmorgen war noch kühl und es begann bereits durch die Wattierung zu kriechen. Die Wunde an von Alensbachs Hand fiel ihm auf, aber er konnte sich nicht erinnern, ihm diese beigebracht zu haben. Gut, im Eifer des Gefechts konnte einem das schon mal entgehen, aber Jakob war sich recht sicher, keinen einzigen Treffer gelandet zu haben. Das notierte er sich normalerweise geistig und dafür blieb dann doch irgendwie Kapazität. Schon komisch, aber er schwieg und machte sich mit einem Salut davon.
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- Lothar von Tretogor
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- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Lothar beobachtete noch ein wenig länger seine Schäfchen. Der Kampf hatte doch Einige innehalten lassen und machte deutlich wer wirklich mit dem Schwert umgehen kann. Nur Bernard deutete er mit einer Geste an seine Aufgabe nicht zu vergessen. Der Besuch mit dem Oberst bei den Wencks hatte ihn doch etwas mitgenommen. Aber da würde er sich daran gewöhnen müssen. Er bräuchte Leibwächter in Nowigrad, scheute sich aber so alle mitzunehmen. Ralt würde auf jeden Fall hier bleiben, jemand musste in seinem Sinn auf die Stadt aufpassen. Die größten Hitzköpfe sollten mit. Der letzte Brief klang so, als gäbe es Möglichkeiten zum Abkühlen. Lothar wusste schon, wer ihm dabei helfen würde: „Bernard, sag Galin, er soll nach Ritter Rilmitz schicken.“ Dieser hatte sich nun ebenfalls einen Knappen als Trainingspartner geholt, einen weniger Glücklichen. Er würde nicht mehr lange Durchhalten müssen. Lothar wartete noch bis seine Nachricht den Hof erreicht hatte und zog sich dann zurück, um sich schon einmal ein paar Worte zu recht zu legen. Sie würden Pieter gefallen.
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- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Lothars Büro --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
Datum: 2. September 1278, nach der Abendmesse
betrifft: Liam
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Jakob hatte die Messe mehr im eigenen, stillen Gebet verbracht, als wirklich zuzuhören. Seine Gedanken drifteten zu der Stunde mit Lothar, dann zum morgigen Tag, zu Iola und zur bevorstehenden Reise zurück nach Nowigrad. Da waren Ängste, Zweifel und eine innere Unruhe. Da war gleichzeitig Vertrauen in das Eiwge Feuer und Tatendrang. Und vorerst eine simple Aufgabe: zwei Ritter finden, beide nach dem Abendessen zu Lothar schleppen. Lothar, der ihm viel Erfolg gewünscht hatte und seine Scharade mit freundlichem Spott genommen. Sich im Knappe sein verstecken. Zunächst kam es ihm noch wie keine schlechte Strategie vor, denn so konnte er sich unterschätzen lassen. Blieb ungesehen und von den anderen Knappen mit den aktuellsten Informationen versorgt. Niemand war besser im Bilde über das wer mit wem oder gegen wen, als die Knappschaft. Und unter sich waren die kleinen Fehden und Allianzen der Ritter dann doch wieder nicht wichtig genug, als das sie bis zu den Schildträgern durch reichten. Da lag man zu oft miteinander im Dreck, fror oder schwitzte. Lange würde er diesen Status nicht mehr aufrecht erhalten können, aber mit etwas Glück und der Hilfe des Göttlichen würde das auch gar nicht nötig sein.
Nach der Messe eilte er durch die ewig gleichen Wappenröcke der Brüder und rannte von Alensbach dabei buchstäblich in die Arme. Noch war die Silhouette des Ritters, sein Gangbild oder sonstige von weitem ersichtlichen Merkmale nicht genügend in Jakobs Kopf eingeprägt, dass er diesen aus der ameisenhaften Menge der Ritter heraus sehen konnte. Entsprechend war es eher dem Zufall geschuldet, dass er ihn so schnell fand. Eigentlich hatte er an ihm vorbei weiter auf den Hof hinaus gewollt, eventuell erst zum Meliteletempel, denn Jarel finden, war leichter. Nun hatte er seinen neuen Rittervater erwischt. Wie praktisch.
"Ah, Ser von Alensbach. Zu Euch wollte ich.", setzte er an.
von/nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Lothars Büro --> Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof
Datum: 2. September 1278, nach der Abendmesse
betrifft: Liam
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Jakob hatte die Messe mehr im eigenen, stillen Gebet verbracht, als wirklich zuzuhören. Seine Gedanken drifteten zu der Stunde mit Lothar, dann zum morgigen Tag, zu Iola und zur bevorstehenden Reise zurück nach Nowigrad. Da waren Ängste, Zweifel und eine innere Unruhe. Da war gleichzeitig Vertrauen in das Eiwge Feuer und Tatendrang. Und vorerst eine simple Aufgabe: zwei Ritter finden, beide nach dem Abendessen zu Lothar schleppen. Lothar, der ihm viel Erfolg gewünscht hatte und seine Scharade mit freundlichem Spott genommen. Sich im Knappe sein verstecken. Zunächst kam es ihm noch wie keine schlechte Strategie vor, denn so konnte er sich unterschätzen lassen. Blieb ungesehen und von den anderen Knappen mit den aktuellsten Informationen versorgt. Niemand war besser im Bilde über das wer mit wem oder gegen wen, als die Knappschaft. Und unter sich waren die kleinen Fehden und Allianzen der Ritter dann doch wieder nicht wichtig genug, als das sie bis zu den Schildträgern durch reichten. Da lag man zu oft miteinander im Dreck, fror oder schwitzte. Lange würde er diesen Status nicht mehr aufrecht erhalten können, aber mit etwas Glück und der Hilfe des Göttlichen würde das auch gar nicht nötig sein.
Nach der Messe eilte er durch die ewig gleichen Wappenröcke der Brüder und rannte von Alensbach dabei buchstäblich in die Arme. Noch war die Silhouette des Ritters, sein Gangbild oder sonstige von weitem ersichtlichen Merkmale nicht genügend in Jakobs Kopf eingeprägt, dass er diesen aus der ameisenhaften Menge der Ritter heraus sehen konnte. Entsprechend war es eher dem Zufall geschuldet, dass er ihn so schnell fand. Eigentlich hatte er an ihm vorbei weiter auf den Hof hinaus gewollt, eventuell erst zum Meliteletempel, denn Jarel finden, war leichter. Nun hatte er seinen neuen Rittervater erwischt. Wie praktisch.
"Ah, Ser von Alensbach. Zu Euch wollte ich.", setzte er an.
- Liam von Alensbach
- Spieler Level 3
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- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
Er hatte nach dem Kampf mit Jakob seine Hand verbunden und war dann dazu übergegangen die Klinge zu pflegen, sowie das Sattelzeug seines Pferdes und auch seine eigenen Habseligkeiten zu prüfen. Solange er noch Zeit hatte, hatte er auch die Möglichkeit das alles ohne Hast anzugehen. Nach einer kurzen Katzenwäsche verbrachte er so die Stunden bis zur Abendmesse. Wann genau die Sehnsucht in ihm aufkeimte den Mauern des Ordens wieder zu entfliehen wusste Liam nicht. Aber er verspürte einen Drang, wieder aufzubrechen um die Welt zu bereisen. Die Mauern, einst sein Zuhause, waren nun ein Gefängnis geworden. Wo er einst pflichtbewusst alles getan hatte um seinen übergeordneten Brüdern zu gefallen, war jetzt eine gewisse Resignation eingetreten. Von Alensbach hatte die Welt kennengelernt und damit das grösste Geschenk des Ordens erhalten, auch wenn ihm das damals nicht so bewusst gewesen war. Sich jetzt wieder durch die Mühlen des Ordens mahlen zu lassen, widerstrebte ihm und etwas in ihm begehrte gar dagegen auf.
Die Messe hatte er, wie die meisten, andächtig mitverfolgt. In der hintersten Reihe, denn dort fühlte er sich wohl und unbeobachtet. Die Gedanken, die ihn zuvor noch begleitet hatten, waren wie fortgewischt. Das war etwas, das ihm all die Jahre nicht abhanden gekommen war. Das komplette ausblenden von Gedanken, die vollkommene Stille im Kopf erreichen. Die hatte er auch jetzt wieder, bis er das Gemurmel der Brüder, das Rascheln der Kleidung, die vielen Schritte ihm bedeuteten, dass die Messe vorbei war. Nachdem er den ganzen Tag kein Bad genommen hatte, war jetzt Zeit dafür, beschloss er. Und weil die meisten Brüder selten nach der Abendmesse noch das Bad aufsuchten, war es der perfekte Zeitpunkt um seine Ruhe zu haben. So war er auch überrascht als Jakob unvermittelt vor ihm auftauchte, diesen hatte er nicht erwartet. "Von Nagall, mit Euch habe ich nicht gerechnet. Was kann ich für Euch tun?" fragte der Ritter, winkte seinen - an das musste er sich noch gewöhnen - Knappen etwas zur Seite, denn es schoben sich noch immer Brüder aus der Halle nach draussen.
Die Messe hatte er, wie die meisten, andächtig mitverfolgt. In der hintersten Reihe, denn dort fühlte er sich wohl und unbeobachtet. Die Gedanken, die ihn zuvor noch begleitet hatten, waren wie fortgewischt. Das war etwas, das ihm all die Jahre nicht abhanden gekommen war. Das komplette ausblenden von Gedanken, die vollkommene Stille im Kopf erreichen. Die hatte er auch jetzt wieder, bis er das Gemurmel der Brüder, das Rascheln der Kleidung, die vielen Schritte ihm bedeuteten, dass die Messe vorbei war. Nachdem er den ganzen Tag kein Bad genommen hatte, war jetzt Zeit dafür, beschloss er. Und weil die meisten Brüder selten nach der Abendmesse noch das Bad aufsuchten, war es der perfekte Zeitpunkt um seine Ruhe zu haben. So war er auch überrascht als Jakob unvermittelt vor ihm auftauchte, diesen hatte er nicht erwartet. "Von Nagall, mit Euch habe ich nicht gerechnet. Was kann ich für Euch tun?" fragte der Ritter, winkte seinen - an das musste er sich noch gewöhnen - Knappen etwas zur Seite, denn es schoben sich noch immer Brüder aus der Halle nach draussen.
- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob folgte seinem neuen Rittervater - auch er musste sich an den Gedanken erst gewöhnen - aus dem größten Getümmel hinaus. Dabei beobachtete er sen Mann, dem er nun als Schildträger diente, wie er eben alle Menschen, die er zu analysieren beabsichtigte, beobachtete. Ziemlich unverhohlen und auf eine manchmal unangenehm sezierende Art. Von Alensbach wirkte wie immer korrekt bis in die Haarspitzen. Nirgends brüchiges Leder, keine angelaufene Schnalle. Die Hand war sauber verbunden und wenn er nach der Klinge gesehen hätte, wäre die wohl abgezogen und geölt. Da hatte er keinen Zweifel. Im Gegensatz zu seiner eigenen, die noch Pflege brauchen würde. Aber der Tag war nach der Übungsrunde so nahtlos weiter gegangen, dass Jakob keine Zeit geblieben war, außer dafür, die Wunde in seinem Gesicht versorgen zu lassen. Er steckte noch in den gleichen Sachen - In welchen auch sonst? - hatte sich nur Gesicht und Hände für die Messe gewaschen. Wie eigentlich die meiste Zeit, seit sie in Wyzima angekommen waren. Das einzige, worauf er penibel achtete, war Zahnhygiene, weil er keine Lust hatte, herauszufinden, wie hiesige Zahnärzte arbeiteten. Das hatte er inzwischen sogar einigen interessierten Knappen beigebracht.
Zurück zum Thema. Er blieb bei von Alensbach stehen und sah sich kurz um, aus Reflex und seinem natürlichen Misstrauen der Welt gegenüber. Dann sah er dem Älteren wieder in die grauen Augen. "Seine Exzellenz wünscht uns nach dem Abendessen zu sehen. Euch, mich und Jarel. Zum Tempel lauf ich gleich noch... Mit Eurer Erlaubnis." Mann, er hatte ganz vergessen, wie locker das Leben mit Jarel war oder besser wie streng es im Vergleich eigentlich sein konnte. Von Alensbach kannte er noch nicht gut genug, also zog er sich erstmal auf die Regeln zurück, die man ihm hier buchstäblich eingebläut hatte. Und dazu gehörte: keinen Schritt vor die Mauern, ohne dass ein Ritter dem zustimmte. Er hatte unter Jarel schon ein leichtes Leben gehabt. Ein sehr freies.
Abwartend stand er bei von Alensbach, die Hände an den Hosennähten.
Zurück zum Thema. Er blieb bei von Alensbach stehen und sah sich kurz um, aus Reflex und seinem natürlichen Misstrauen der Welt gegenüber. Dann sah er dem Älteren wieder in die grauen Augen. "Seine Exzellenz wünscht uns nach dem Abendessen zu sehen. Euch, mich und Jarel. Zum Tempel lauf ich gleich noch... Mit Eurer Erlaubnis." Mann, er hatte ganz vergessen, wie locker das Leben mit Jarel war oder besser wie streng es im Vergleich eigentlich sein konnte. Von Alensbach kannte er noch nicht gut genug, also zog er sich erstmal auf die Regeln zurück, die man ihm hier buchstäblich eingebläut hatte. Und dazu gehörte: keinen Schritt vor die Mauern, ohne dass ein Ritter dem zustimmte. Er hatte unter Jarel schon ein leichtes Leben gehabt. Ein sehr freies.
Abwartend stand er bei von Alensbach, die Hände an den Hosennähten.
- Liam von Alensbach
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Wie Jakob richtig bemerkt hatte, schien sein Rittervater von der gepflegten Sorte zu sein und eben jener liess sich von dem jungen Mann eingehend mustern. Er musste gar ein wenig schmunzeln über den stechenden Blick, der jedes Detail eingehend betrachtet. Bestimmt viel ihm auf, dass die Kleidung zwar sehr gepflegt war, aber auch Spuren des Alters nicht verbergen konnte. Da waren Handnähte, wo sie geflickt wurde. Da war die Farbe etwas ausgebleicht, da wurde eine Schnalle ausgetauscht und hob sich so farblich von den anderen ein wenig ab. Trotz all der Kleinigkeiten hatte von Nagall in einem Recht, Liam war durch und durch in seinem Aussehen absolut korrekt. Genauso wie es sein Verhalten meistens war.
Ihm war nicht entgangen, wie Jako sich umgesehen hatte. Wie ihm ein Misstrauen anhaftete, welches er auch nach ihrem Übungskampf hatte beobachten können. Der Ältere wartete geduldig, bis sich ihre Blicke wiederum kreuzten und nickt ganz schwach zu den Worten. "Danke für die Nachricht, von Nagall." entgegnete der Ritter nüchtern. "Ich werde dem Beiwohnen, doch bevor ihr geht..." Da zuckte ganz schwach ein Mundwinkel in die Höhe. "... gehen wir baden. Ihr stinkt zum Himmel." sagte er offen und geradeaus. Eine Lüge war es keine, der junge Mann brauchte ein Bad und zwar dringend. "Danach könnt ihr Eure Nachricht Moore überbringen."
Ihm war nicht entgangen, wie Jako sich umgesehen hatte. Wie ihm ein Misstrauen anhaftete, welches er auch nach ihrem Übungskampf hatte beobachten können. Der Ältere wartete geduldig, bis sich ihre Blicke wiederum kreuzten und nickt ganz schwach zu den Worten. "Danke für die Nachricht, von Nagall." entgegnete der Ritter nüchtern. "Ich werde dem Beiwohnen, doch bevor ihr geht..." Da zuckte ganz schwach ein Mundwinkel in die Höhe. "... gehen wir baden. Ihr stinkt zum Himmel." sagte er offen und geradeaus. Eine Lüge war es keine, der junge Mann brauchte ein Bad und zwar dringend. "Danach könnt ihr Eure Nachricht Moore überbringen."