Von Tretogor sah den beiden Leibwächtern nach und wartete bis sie aus seiner Sicht verschwunden waren, bevor er sich wieder in die Ratshalle umdrehte, um auf Liam und Jakob zu warten. Einen Moment Ruhe war genau das, was er brauchte. Denn davon würde er nicht mehr viel haben, vielleicht wäre eine Reise nach Nowigrad auch eine Art Flucht. Flucht vor dem Orden, der nun wieder aus seinem Schlummer erwachen würde. Neben denen die unzufrieden mit seinem Kurs waren, würden nun auch wieder all die Neider aktiv werden. Er ließ die Tür zum Gang offen, bevor er mäßig auf die Feuerschale zu ging, die zur Beginn des Rates entzündet worden war, um die ewige Flamme beiwohnen zu lassen. Das Feuer züngelte sich an den Holzscheiten, zuckte und lies sie knacken. Lothar spürte die Wärme auf seinen Wangen, als er den Kelch schlug und niederkniete. Er versenkte seinen Blick in den Flammen und suchte das stumme Gebet.
Nur ein kleiner Teil seines Bewusstsein, der des Soldaten blieb wachsam, um den Schritten zu lauschen, die sich ihm bald nähern sollten.
Orden der Flammenrose | Versammlungshalle
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
- Liam von Alensbach
- Spieler Level 3
- Beiträge: 298
- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
------------------------------------------------------------
vom: Der Tempel des Ewigen Feuers| Klosterhof
nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Ratshalle
Datum: 1. Spetember 1278, 15:40 Uhr
betrifft: Lothar, Jakob
-------------------------------------------------------------
Nachdem sie die Tore in die Ratshalle passiert hatten, führte Liam den Knappen an den Bankreihen vorbei. Die Schritte hallten leise auf dem harten Boden und nun wo alles in Stille lag, klangen sie weitaus lauter als sie es eigentlich waren. Das leise knacken von Holzscheiten verriet, dass die Kohlepfannen brannten und vor einer jener konnten Liam und Jakob den Grossmeister knien sehen. Es war nicht das Ansinnen des Ritters, Lothar zu stören, so dass er sich schweigend mit etwas Abstand in geduldiges Warten schickte. Und auch Jakob signalisierte, selbiges zu tun.
vom: Der Tempel des Ewigen Feuers| Klosterhof
nach: Der Tempel des Ewigen Feuers | Ratshalle
Datum: 1. Spetember 1278, 15:40 Uhr
betrifft: Lothar, Jakob
-------------------------------------------------------------
Nachdem sie die Tore in die Ratshalle passiert hatten, führte Liam den Knappen an den Bankreihen vorbei. Die Schritte hallten leise auf dem harten Boden und nun wo alles in Stille lag, klangen sie weitaus lauter als sie es eigentlich waren. Das leise knacken von Holzscheiten verriet, dass die Kohlepfannen brannten und vor einer jener konnten Liam und Jakob den Grossmeister knien sehen. Es war nicht das Ansinnen des Ritters, Lothar zu stören, so dass er sich schweigend mit etwas Abstand in geduldiges Warten schickte. Und auch Jakob signalisierte, selbiges zu tun.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Ihr Kommen war nicht zu Überhören. Auf die Zeit hatte Lothar nicht geachtet, sondern war meditativ im Anblick des Feuers versunken. Er schloss die Augen und sammelte sich. Die hüpfenden Flammen konnte er noch immer hinter den Liedern sehen, sodass er die Zeit nutzte bis beide herangetreten waren, um wieder klar sehen zu können. Nach ein paar Herzschlägen schlug er den Kelch, erhob sich bedächtig und drehte sich langsam zu den beiden Ritterbrüdern um: „Die ewige Flamme mit euch.“ Eine Hand machte eine segnende Geste, bevor er beide Hände übereinander legte. Ein rascher Blick musterte den Knappen, er war erschienen und wieder einigermaßen gefasst. „Danke, Liam.“ Der Ton dankte für sehr viel mehr als nur diesen Gang in den Hof und wieder zurück. „Du darfst Dich zurückziehen.“ Wohin ließ der Großmeister offen. Von Alensbach würde wissen wo es mit Jarel weiterging, falls er dem beiwohnten wollte. Aber einen Augenblick wollte von Tretogor Jakob mit ihm alleine geben.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
------------------------------------------------------------
von/nach
Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof -> Der Tempel des Ewigen Feuers | Versammlungshalle
Datum: 1. September 1278, 15:40
betrifft: Liam und Lothar
------------------------------------------------------------
Jakob folgte, nachdem er etwas zu spät zum Witz gezuckt hatte. Aus der Richtung hatte er solche Worte nicht erwartet und er senkte schnell den Blick, damit das Amüsement darin verborgen blieb. Die guten Nachrichten drohten ihn übermütig zu machen und schnell erinnerte er sich selbst daran, dass von Alensbach auch was von einem Brandzeichen gesagt hatte. Das kühlte ihn schnell ab und holte die Sorge wieder aufs Tablett. Hoffentlich hielt der Großmeister sein Versprechen und ließ den Knappen seinem ehemaligen Rittervater diesen letzten Dienst tun. Einmal durchatmen, dann schluckte sie sie Ordenshalle.
Seine eigenen Schritte waren eher ein Tappen, denn mehr als mit Leder gewickelte Füßlinge waren diese "Stiefel", die er trug, nicht. Seine Motorradstiefel waren dem Messer Bruder Zlatkos zum Opfer gefallen - zumindest einer und damit war der andere nicht mehr viel nutze. Vielleicht konnte er sie reparieren lassen, aber bis dahin blieb ihm nur die hier übliche Version.
Still war es, bis auf das Knacken des Feuers und es brauchte den Wink des Ritters kaum, um Jakob zum inne halten zu bringen. Nie würde er jemanden bei der Andacht stören, sei er Großmeister oder Sklave. Und wie von Tretogor sich erhob und den Segen sprach, schlug Jakob den Kelch vor der Brust in sank dabei auf ein Knie, den Nacken gebeugt. Mit Jarel in Ungnade lag sein Schicksal nun in den Händen dieses Mannes, der Gnade hatte walten lassen und die Räte zu eben dieser bewegt. Das machte doch Hoffnung.
Er hörte wie Liam von Alensbach entlassen wurde, blieb auf dem Knie und betrachtete eine besonders spannende Fuge unter seiner Nase.
von/nach
Der Tempel des Ewigen Feuers | Klosterhof -> Der Tempel des Ewigen Feuers | Versammlungshalle
Datum: 1. September 1278, 15:40
betrifft: Liam und Lothar
------------------------------------------------------------
Jakob folgte, nachdem er etwas zu spät zum Witz gezuckt hatte. Aus der Richtung hatte er solche Worte nicht erwartet und er senkte schnell den Blick, damit das Amüsement darin verborgen blieb. Die guten Nachrichten drohten ihn übermütig zu machen und schnell erinnerte er sich selbst daran, dass von Alensbach auch was von einem Brandzeichen gesagt hatte. Das kühlte ihn schnell ab und holte die Sorge wieder aufs Tablett. Hoffentlich hielt der Großmeister sein Versprechen und ließ den Knappen seinem ehemaligen Rittervater diesen letzten Dienst tun. Einmal durchatmen, dann schluckte sie sie Ordenshalle.
Seine eigenen Schritte waren eher ein Tappen, denn mehr als mit Leder gewickelte Füßlinge waren diese "Stiefel", die er trug, nicht. Seine Motorradstiefel waren dem Messer Bruder Zlatkos zum Opfer gefallen - zumindest einer und damit war der andere nicht mehr viel nutze. Vielleicht konnte er sie reparieren lassen, aber bis dahin blieb ihm nur die hier übliche Version.
Still war es, bis auf das Knacken des Feuers und es brauchte den Wink des Ritters kaum, um Jakob zum inne halten zu bringen. Nie würde er jemanden bei der Andacht stören, sei er Großmeister oder Sklave. Und wie von Tretogor sich erhob und den Segen sprach, schlug Jakob den Kelch vor der Brust in sank dabei auf ein Knie, den Nacken gebeugt. Mit Jarel in Ungnade lag sein Schicksal nun in den Händen dieses Mannes, der Gnade hatte walten lassen und die Räte zu eben dieser bewegt. Das machte doch Hoffnung.
Er hörte wie Liam von Alensbach entlassen wurde, blieb auf dem Knie und betrachtete eine besonders spannende Fuge unter seiner Nase.
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Sonntag 5. Januar 2025, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
- Liam von Alensbach
- Spieler Level 3
- Beiträge: 298
- Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
- Lebenslauf:
Liam neigte den Kopf vor dem Grossmeister und von Jakob verabschiedete er sich mit leisen Worten. "Was auch immer geschieht, von Nagall... habt Geduld und geht Schritt um Schritt. Hört zu und denkt nach, denn einmal gesagte Worte sind wie Taten und manches lässt sich nicht wieder rückgängig machen. Gehorsam schlug er den Kelch vor seiner Brust und wandte sich um. Er würde sich nun ein Bad gönnen und dann... würde er sehen, was der Tag noch mit sich brachte.
Und so verschwand Liam im Badehaus.
Und so verschwand Liam im Badehaus.
Zuletzt geändert von Liam von Alensbach am Freitag 20. Dezember 2024, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Der Großmeister verharrte bis Liam die Halle soweit verlassen hatte, vielleicht betrachtete er ebenfalls so lange eine Fuge. Eine Andere ein bisschen weiter weg, denn er wollte die leisen Worte, die Liam vertrauensvoll sprach nicht verstehen. Erst dann trat er zu dem knienden Knappen und legte seine Hand auf dessen Kopf. Nicht unähnlich wie er es vor nicht einmal zwei Stunden bei Jarel getan hatte: „Die Ewige Flamme hat dich angenommen und in unserer Mitte schreiten lassen. In ihrem Feuer schmieden wir den Stahl unseres Glaubens. Nur jene, die nicht reinen Herzens sind, müssen die Flamme fürchten.“
Die Finger fuhren von Jakobs Kopf und zeigten ihm sich erheben zu dürfen, während Lothar sich wieder einen Schritt entfernte. Er trugt Rüstung, Wappenrock, Schwertgurt, den Ring seiner Macht am Finger und das Klimbim seines Amtes lag auf seiner Brust. Die dunkelblauen Augen waren ein wenig müde, aber auch voller Kraft den eingeschlagen Kurs zu halten. Er würde sie brauchen.
„Ich denke Ser von Alensbach hat Dir bereits mitgeteilt, wie es ausgegangen ist.“ Besser als erwartet, aber Baptiste könnte sich genauso wieder umentscheiden und von Blaviken würde folgen. „Für Dich heißt es dennoch, dass Du Deinen Rittervater verloren hast und Du einen anderen brauchst, so Du gewillt bist weiter diesen Weg zu gehen. Moore hat natürlich diesbezüglich Bitten und Wünsche geäußert, doch ich bin der Meinung...“ Ein prüfender Blick auf den jungen Mann. „...Du solltest selbst entscheiden.“
Die Finger fuhren von Jakobs Kopf und zeigten ihm sich erheben zu dürfen, während Lothar sich wieder einen Schritt entfernte. Er trugt Rüstung, Wappenrock, Schwertgurt, den Ring seiner Macht am Finger und das Klimbim seines Amtes lag auf seiner Brust. Die dunkelblauen Augen waren ein wenig müde, aber auch voller Kraft den eingeschlagen Kurs zu halten. Er würde sie brauchen.
„Ich denke Ser von Alensbach hat Dir bereits mitgeteilt, wie es ausgegangen ist.“ Besser als erwartet, aber Baptiste könnte sich genauso wieder umentscheiden und von Blaviken würde folgen. „Für Dich heißt es dennoch, dass Du Deinen Rittervater verloren hast und Du einen anderen brauchst, so Du gewillt bist weiter diesen Weg zu gehen. Moore hat natürlich diesbezüglich Bitten und Wünsche geäußert, doch ich bin der Meinung...“ Ein prüfender Blick auf den jungen Mann. „...Du solltest selbst entscheiden.“
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Worte. Große Worte machte er selten. Er war eher ein Meister des Schweigens und das tat er nun, während von Alensbach ging und Lothars Hand sich auf seinen Kopf legte. Jakob schloss die Augen, fühlte im Segen die Zuversicht zurück kehren, dass das, an was er glaubte, richtig war. Dass das Ewige Feuer ihn trug und wie zur Antwort barst in der Schale eine Harzgalle mit lautem Knacken.
Er schlug die Augen auf. Lothar trat zurück.
Jakob wartete noch einen Moment, bevor er sich erhob. Seine jugendliche Elastizität hatte unter der Wunde und der Dummheit, damit einen Schwertkampf zu bestreiten, etwas gelitten, aber er stand; Aufrecht und folgte Lothar mit den Augen. "Ja, hat er.", erwiderte er und vergaß trotz Pomp und Gloria die korrekte Anrede. Sie hatten wohl zu viele gemeinsame Stunden mit Elise hinter sich oder der Knappe verwechselte mal wieder Selbstsicherheit mit Respektlosigkeit. "Es gibt keine Worte, die ausdrücken können, wie froh und dankbar ich bin.", sagte er allerdings voller Ehrlichkeit.
Kein Mann der Worte und doch wurden sie nun von ihm erwartet, damit man ihn daran messen konnte. Von Alensbachs Rat noch in den Ohren erwiderte er den Blick des Großmeisters lange, forschend. Schritt für Schritt und jeden davon bedacht tun. Es kam überraschend, dass man ihm die Wahl lassen wollte. Seit wann entschied ein Knappe, einmal unter das Feuer getreten, was mit ihm weiter geschah? Nicht einmal bei den Templern seiner Zeit wurde man gefragt, wenn die Unterschrift einmal gesetzt war.
Und er dachte intensiv darüber nach.
Einen Ritterschlag zu erbitten wäre vermessen und in seinen Augen die falscheste aller Entscheidungen. Er war so unwürdig, wie sein Rittervater nun gesehen war und dessen Wort bezüglich seiner Befähigung galt nichts mehr. Wurde sicherlich in Zweifel gezogen. Und wer sonst wusste schon, wo der zurückgezogene und widerspenstige Knappe wirklich stand. An Schwert und Bogen war er hervorragend, das wusste er selbst, abe zum Ritter gehörte seiner Ansicht nach mehr als das und der Mann dies zu bewerten, würde nicht mehr angehört werden.
Und wollte er überhaupt noch den Schlag zum Ritter?
Also Knappe bleiben? Wessen? Lothars? Ebenfalls zu vermessen. Bernard? Keine gute Idee. Und in Nowigrad... Er war Knappe des Klingenmeisters gewesen, das pflanzte natürlich gewisse Ideen in einem ambitionierten Hirn. Sich mit weniger zufrieden geben?
Jakobs Blick löste sich vom Großmeister und driftete zur Feuerschale, in deren züngelndem Tanz er einen Teil der Antwort sehen konnte, so klar, dass es ihn in den Augen schmerzte. Ohne den Blick vom orangenen Flackern zu wenden, sagte er ruhiger, fester Stimme: "Das Ewige Feuer hält meine Seele in seinen Flammen. Es hat mich aufgefangen, als ich gefallen bin, hat mich hierher geführt in diese fremde Welt und selbst dann noch getragen, als ich den Glauben zu verlieren drohte." Endlich sah er von Tretogor wieder an. "Ich suche Antworten, Exzellenz, auf so viele Fragen und ich weiß, dass ich sie finden kann. Aber nicht unter den Rittern des Ordens. Noch nicht. Es steht mir nicht zu, zu entscheiden, was aus mir wird. Aber ich kann bitten... Exzellenz, erlaubt mir, bei den Guten Brüdern in Nowigrad die Schriften zu studieren und mich eine Weile meinem Glauben zu widmen." Er machte einen vorsichtigen Schritt auf Lothar zu - erst da wurde ihm klar, dass kein einziger Leibwächter zugegen war.
"Bis dahin, wäre es mir eine Freude, wenn ich Ser von Alensbach als Knappe dienen dürfte." Denn der wollte ja ohnehin nach Nowigrad zurück, nicht. Das Gefühl, Jarel damit zu verraten, kämpfte er vorerst nieder.
Er schlug die Augen auf. Lothar trat zurück.
Jakob wartete noch einen Moment, bevor er sich erhob. Seine jugendliche Elastizität hatte unter der Wunde und der Dummheit, damit einen Schwertkampf zu bestreiten, etwas gelitten, aber er stand; Aufrecht und folgte Lothar mit den Augen. "Ja, hat er.", erwiderte er und vergaß trotz Pomp und Gloria die korrekte Anrede. Sie hatten wohl zu viele gemeinsame Stunden mit Elise hinter sich oder der Knappe verwechselte mal wieder Selbstsicherheit mit Respektlosigkeit. "Es gibt keine Worte, die ausdrücken können, wie froh und dankbar ich bin.", sagte er allerdings voller Ehrlichkeit.
Kein Mann der Worte und doch wurden sie nun von ihm erwartet, damit man ihn daran messen konnte. Von Alensbachs Rat noch in den Ohren erwiderte er den Blick des Großmeisters lange, forschend. Schritt für Schritt und jeden davon bedacht tun. Es kam überraschend, dass man ihm die Wahl lassen wollte. Seit wann entschied ein Knappe, einmal unter das Feuer getreten, was mit ihm weiter geschah? Nicht einmal bei den Templern seiner Zeit wurde man gefragt, wenn die Unterschrift einmal gesetzt war.
Und er dachte intensiv darüber nach.
Einen Ritterschlag zu erbitten wäre vermessen und in seinen Augen die falscheste aller Entscheidungen. Er war so unwürdig, wie sein Rittervater nun gesehen war und dessen Wort bezüglich seiner Befähigung galt nichts mehr. Wurde sicherlich in Zweifel gezogen. Und wer sonst wusste schon, wo der zurückgezogene und widerspenstige Knappe wirklich stand. An Schwert und Bogen war er hervorragend, das wusste er selbst, abe zum Ritter gehörte seiner Ansicht nach mehr als das und der Mann dies zu bewerten, würde nicht mehr angehört werden.
Und wollte er überhaupt noch den Schlag zum Ritter?
Also Knappe bleiben? Wessen? Lothars? Ebenfalls zu vermessen. Bernard? Keine gute Idee. Und in Nowigrad... Er war Knappe des Klingenmeisters gewesen, das pflanzte natürlich gewisse Ideen in einem ambitionierten Hirn. Sich mit weniger zufrieden geben?
Jakobs Blick löste sich vom Großmeister und driftete zur Feuerschale, in deren züngelndem Tanz er einen Teil der Antwort sehen konnte, so klar, dass es ihn in den Augen schmerzte. Ohne den Blick vom orangenen Flackern zu wenden, sagte er ruhiger, fester Stimme: "Das Ewige Feuer hält meine Seele in seinen Flammen. Es hat mich aufgefangen, als ich gefallen bin, hat mich hierher geführt in diese fremde Welt und selbst dann noch getragen, als ich den Glauben zu verlieren drohte." Endlich sah er von Tretogor wieder an. "Ich suche Antworten, Exzellenz, auf so viele Fragen und ich weiß, dass ich sie finden kann. Aber nicht unter den Rittern des Ordens. Noch nicht. Es steht mir nicht zu, zu entscheiden, was aus mir wird. Aber ich kann bitten... Exzellenz, erlaubt mir, bei den Guten Brüdern in Nowigrad die Schriften zu studieren und mich eine Weile meinem Glauben zu widmen." Er machte einen vorsichtigen Schritt auf Lothar zu - erst da wurde ihm klar, dass kein einziger Leibwächter zugegen war.
"Bis dahin, wäre es mir eine Freude, wenn ich Ser von Alensbach als Knappe dienen dürfte." Denn der wollte ja ohnehin nach Nowigrad zurück, nicht. Das Gefühl, Jarel damit zu verraten, kämpfte er vorerst nieder.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Den vorsichtigen Schritt in seine Nähe ließ der Großmeister zu, hatte nicht gezuckt, nicht unbewusst nach seinen vorhanden Leibwächtern gesehen und ebenso nicht an sie gedacht. Die waren gerade nicht wichtig. Ja, Lothar von Tretogor hatte in diesem Orden zu schnell zu steil Karriere gemacht. Unterordnen musste er sich nur kurz, hatte es für eine Zeit sogar genossen die Verantwortung an seinen Ritter abzugeben. Aber dieser wollte ihn sehr bald wieder los haben und beförderte ihn ganz modern weg. Die Offizierstätigkeiten, die Führung im Krieg saßen zu tief drin und zeigten sich in Lothars Verhalten selbst wenn er es nicht wollte zu deutlich nach draußen, dass man sie ignorieren konnte. Personalverantwortung war ein Teil davon, jeden im Feld dort zu haben wo er oder auch sie am nützlichsten ist. So auch von Nagall und…
„Wenn ich eines aus Dir gelernt habe, Jakob, dann dass Du ein sturer Trotzkopf bist.“ Warum also zu viele Gedanken machen, wenn der Junge eh seinen eigenen Weg gehen muss? Innerliches Schulterzucken. Wie üblich, konnte der Großmeister beim weiteren Sprechen nicht stehen bleiben, sodass er begann langsam um den Knappen herumzulaufen: „Ginge es nach mir, könntest Du Dich wieder hinknien und ich schlüge Dich hier und jetzt zum Ritter. Ganz ohne bildgewaltige Rituale. Wie im Feld, da muss Entscheidungen treffen statt zu debattieren. Es fehlt nichts mehr: Glaube, Schwertkampf, Heldentaten, Führungsqualitäten.“ Zumindest war ihm zu Ohren gekommen, dass der kleine Chor beinahe enttäuscht war wegen Jakob Abwesenheit nicht proben zu können. „Du hast Verstand, Herz und auch Eier…“ Die Rechte deutete beiläufig an die entsprechenden Körperstellen. „…am rechten Fleck. Doch Du zögerst? Willst lieber unter dem Mantel eines Ritter bleiben? Vielleicht Dich noch ein wenig darunter verstecken. Ich weiß, der Gewissenhafte fühlt sich nie bereit Verantwortung zu übernehmen.“ Von Adel musste er natürlich einer Offizierslaufbahn in der Armee nachgehen. Viel Theorie, die einen in der wahren Praxis dann sehr plötzlich wieder einfallen muss, bevor noch einer stirbt.
„Von Alensbach, also.“ Die Wahl überraschte nicht. Inzwischen war er einmal um den Knappen herumgekommen. „Die Flamme wird wissen, warum sie euch beide in dieser Zeit zu mir geführt hat. Liam hatte nie einen Knappen. Ich kann das mit einem Wort ändern, aber… bereite ihn darauf vor. Wie viel Zeit Du mit Studieren bei den guten Brüdern verbringen darf, entscheidet wie Du weißt, dann er.“
„Wenn ich eines aus Dir gelernt habe, Jakob, dann dass Du ein sturer Trotzkopf bist.“ Warum also zu viele Gedanken machen, wenn der Junge eh seinen eigenen Weg gehen muss? Innerliches Schulterzucken. Wie üblich, konnte der Großmeister beim weiteren Sprechen nicht stehen bleiben, sodass er begann langsam um den Knappen herumzulaufen: „Ginge es nach mir, könntest Du Dich wieder hinknien und ich schlüge Dich hier und jetzt zum Ritter. Ganz ohne bildgewaltige Rituale. Wie im Feld, da muss Entscheidungen treffen statt zu debattieren. Es fehlt nichts mehr: Glaube, Schwertkampf, Heldentaten, Führungsqualitäten.“ Zumindest war ihm zu Ohren gekommen, dass der kleine Chor beinahe enttäuscht war wegen Jakob Abwesenheit nicht proben zu können. „Du hast Verstand, Herz und auch Eier…“ Die Rechte deutete beiläufig an die entsprechenden Körperstellen. „…am rechten Fleck. Doch Du zögerst? Willst lieber unter dem Mantel eines Ritter bleiben? Vielleicht Dich noch ein wenig darunter verstecken. Ich weiß, der Gewissenhafte fühlt sich nie bereit Verantwortung zu übernehmen.“ Von Adel musste er natürlich einer Offizierslaufbahn in der Armee nachgehen. Viel Theorie, die einen in der wahren Praxis dann sehr plötzlich wieder einfallen muss, bevor noch einer stirbt.
„Von Alensbach, also.“ Die Wahl überraschte nicht. Inzwischen war er einmal um den Knappen herumgekommen. „Die Flamme wird wissen, warum sie euch beide in dieser Zeit zu mir geführt hat. Liam hatte nie einen Knappen. Ich kann das mit einem Wort ändern, aber… bereite ihn darauf vor. Wie viel Zeit Du mit Studieren bei den guten Brüdern verbringen darf, entscheidet wie Du weißt, dann er.“
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
"Und es wäre mir eine Ehre..." Unüberhörbar das ungesagte Aber. Jakob blieb ganz ruhig stehen, folgte Lothars Wanderung nur auf der ersten Hälfte, bis er den Kopf nicht weiter drehen konnte, dann wandte er den Blick geradeaus. So viele Eigenschaften sollte ein Ritter haben? Wie viele kannte er, die all das vereinten? Wenn er ehrlich war... Er kannte ein paar Frauen aus seiner Welt, die mehr Eier hatten als so mancher Ritter, dem er begegnet war. Der Knappe verbiss sich einen Kommentar. Denn wenn er etwas in seiner Zeit im Orden gelernt hatte, dann seine Meinung nicht überall und vor jedem frei heraus zu sagen.
Trotzkopf.
Das klang nach einem Mädchen mit langen blonden Zöpfen.
Lothar kehrte in sein Blickfeld zurück und er richtete die Augen auf den Großmeister. Wunderte sich, dass dessen Worte ihn nicht wütend machten, wie sie es früher ganz sicher getan hätten. Aber der einstige Jähzorn war wie ausgebrannt, seit er durch Tod und Feuer gegangen war. Statt dessen war da nur ein tiefer Friede und die Gewissheit, das eben dieser Trotzkopf genau wusste, was er erreichen wollte. Darum wäre ein Ritterschlag jetzt genau das falsche Signal. Das Feuer war mit ihm...
"Das seht Ihr in mir und ich danke Euch für Eure Worte. Aber jeder andere sieht in mir den Knappen des Verräters, des Worgen und Ausgestoßenen. Das ist nicht die Basis, auf der ich meine Ritterschaft beginnen möchte." Er rang sich ein schwaches Lächeln ab, gepaart mit einem Heben der Schultern. "Ich verstehe nichts von Politik, aber allein mit Schwertkunst und Glaube ist vermutlich noch nie jemand in der Ordenshierarchie aufgestiegen. Was meint Ihr, Exzellenz?" Er wollte nicht sein Leben lang ein einfacher Ritterbruder bleiben, nur reichten dazu selten Ambitionen und Fähigkeiten allein. Dass er sich gerade eben das beste Beispiel dafür, dass man auch ohne Ambitionen aber mit Talent den Unmut der eigenen Brüder auf sich ziehen konnte, als neuen Rittervater ausgesucht hatte, konnte er schwerlich wissen.
Woraufhin von Tretogor ihn erneut überraschte: Er sollte es Liam sagen? Oder hieß das, ihn bitten? Jakob war irritiert. Soweit er wusste, war Jarel damals von von Herrenloh verdonnert worden, einen Knappen anzunehmen und Jakob vermutete, dass es den meisten Rittern nicht wirklich anders ging. Zumindest in Nowigrad herrschte eine stark hierarchisch geordnete Struktur inklusive Befehlskette, die niemand zu hinterfragen hatte. Unter Lothar wehte dagegen schon fast ein laues, demokratisches Lüftchen, obwohl er einst Offizier gewesen war.
Aber: ein Wort und es war gesetzt. Dann doch wieder. Jakob entschied sich, einfach zu nicken und dann das Beste draus zu machen. Die beiden Ritter würden so oder so darüber sprechen, nahm er an.
Der Knappe schlug den Kelch. Das Göttliche hatte einen Plan und sie alle waren Teil davon, daran zweifelte er nicht.
Trotzkopf.
Das klang nach einem Mädchen mit langen blonden Zöpfen.
Lothar kehrte in sein Blickfeld zurück und er richtete die Augen auf den Großmeister. Wunderte sich, dass dessen Worte ihn nicht wütend machten, wie sie es früher ganz sicher getan hätten. Aber der einstige Jähzorn war wie ausgebrannt, seit er durch Tod und Feuer gegangen war. Statt dessen war da nur ein tiefer Friede und die Gewissheit, das eben dieser Trotzkopf genau wusste, was er erreichen wollte. Darum wäre ein Ritterschlag jetzt genau das falsche Signal. Das Feuer war mit ihm...
"Das seht Ihr in mir und ich danke Euch für Eure Worte. Aber jeder andere sieht in mir den Knappen des Verräters, des Worgen und Ausgestoßenen. Das ist nicht die Basis, auf der ich meine Ritterschaft beginnen möchte." Er rang sich ein schwaches Lächeln ab, gepaart mit einem Heben der Schultern. "Ich verstehe nichts von Politik, aber allein mit Schwertkunst und Glaube ist vermutlich noch nie jemand in der Ordenshierarchie aufgestiegen. Was meint Ihr, Exzellenz?" Er wollte nicht sein Leben lang ein einfacher Ritterbruder bleiben, nur reichten dazu selten Ambitionen und Fähigkeiten allein. Dass er sich gerade eben das beste Beispiel dafür, dass man auch ohne Ambitionen aber mit Talent den Unmut der eigenen Brüder auf sich ziehen konnte, als neuen Rittervater ausgesucht hatte, konnte er schwerlich wissen.
Woraufhin von Tretogor ihn erneut überraschte: Er sollte es Liam sagen? Oder hieß das, ihn bitten? Jakob war irritiert. Soweit er wusste, war Jarel damals von von Herrenloh verdonnert worden, einen Knappen anzunehmen und Jakob vermutete, dass es den meisten Rittern nicht wirklich anders ging. Zumindest in Nowigrad herrschte eine stark hierarchisch geordnete Struktur inklusive Befehlskette, die niemand zu hinterfragen hatte. Unter Lothar wehte dagegen schon fast ein laues, demokratisches Lüftchen, obwohl er einst Offizier gewesen war.
Aber: ein Wort und es war gesetzt. Dann doch wieder. Jakob entschied sich, einfach zu nicken und dann das Beste draus zu machen. Die beiden Ritter würden so oder so darüber sprechen, nahm er an.
Der Knappe schlug den Kelch. Das Göttliche hatte einen Plan und sie alle waren Teil davon, daran zweifelte er nicht.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Natürlich könnte Lothar seine Ritter jeder Zeit zu einen Knappen verdonnern. Es war eine weitere Erfahrung, die ein Ritter machen sollte und brachte meist enge Verbindungen hervor. Bei ihm und Tyssen war es nicht viel anders. Und Liam sollte diesen Schritt durchaus einmal gehen. So ein Sturkopf wie Jakob - Verzeihung - willensstarker Mann, war da eigentlich genau der Richtige für den Rittervaterdrückeberger. Dennoch hielt Lothar es für besser diese Botschaft nicht als Erster zu überbringen, sondern den Knappen selbst zum Boten zu machen. Das gefiel ihm sogar äußerst gut.
Der Großmeister setzte seinen Weg um den Knappen fort. „Glaub mir, ich habe einige junge Männer - und auch Frauen - kennengelernt und gesehen woran sie wachsen. Du hast Alles, was ein Ritter braucht.“ Und ja, viele Ritter hatten weniger. Ritter nahmen Knappen und machten Ritter aus ihnen, wenn sie der Meinung waren es war soweit. Da mischte man sich von weiter oben eigentlich nicht ein.
„Für Ratschläge wie man in einer Hierarchie aufsteigt bin ich der Falsche. Meine Amtsvorgänger sind meist gewaltsam verstorben.“ Beim Letzten war er selbst aktiver dabei. In der Armee hatte das der Feind erledigt. „Bedenke aber, dass auch von Alensbach durch die weiße Rose verbannt wurde und nun erst nach Jahren der Wanderschaft zurückkehrte. Es hat ihm gut getan, aber ganz freiwillig war es nicht. Leicht wird Dein Start also so nicht, aber ich halte ihn auch deshalb für eine gute Wahl.“
Diesmal blieb Lothar bei seiner Runde rechts neben Jakob stehen und wandte sich wie er dem Feuerkelch zu. Der Junge hatte hohe Ziele. Darin unterschieden sie sich, ihm war vieles unverhofft in den Schoss gefallen. Dennoch hatte das Leben ihn gezeichnet und verweigerte ihn seinen Frieden zu finden. Unbewusst fuhr seine Hand über die frische Narbe an der Wange. Da war ja noch etwas.
„Bevor Du abreist musst Du mir erzählen wie ihr dieses Schlangenbiest erledigt habt.“
Aber irgendwann anders. Lothar nahm einen tiefen Atemzug, verharrte und starrte mit Jakob ins Feuer. Lange würde dieses nicht mehr brennen, sollte sein Schein doch nur den Rat begleiteten.
„Vor der Flamme ist es nur recht Dich zum Ritter zu schlagen.“ Es ein leicht bedauerlicher Seufzer. „Vor dem Orden nicht.
Bedauerlich, dass der Junge recht hatte. Die letzte Flamme erstarb, ein Scheit fiel in sich zusammen und formte eine heiße Gluh.
„Lassen wir Deinen Vater nicht länger warten.“
Der Großmeister setzte seinen Weg um den Knappen fort. „Glaub mir, ich habe einige junge Männer - und auch Frauen - kennengelernt und gesehen woran sie wachsen. Du hast Alles, was ein Ritter braucht.“ Und ja, viele Ritter hatten weniger. Ritter nahmen Knappen und machten Ritter aus ihnen, wenn sie der Meinung waren es war soweit. Da mischte man sich von weiter oben eigentlich nicht ein.
„Für Ratschläge wie man in einer Hierarchie aufsteigt bin ich der Falsche. Meine Amtsvorgänger sind meist gewaltsam verstorben.“ Beim Letzten war er selbst aktiver dabei. In der Armee hatte das der Feind erledigt. „Bedenke aber, dass auch von Alensbach durch die weiße Rose verbannt wurde und nun erst nach Jahren der Wanderschaft zurückkehrte. Es hat ihm gut getan, aber ganz freiwillig war es nicht. Leicht wird Dein Start also so nicht, aber ich halte ihn auch deshalb für eine gute Wahl.“
Diesmal blieb Lothar bei seiner Runde rechts neben Jakob stehen und wandte sich wie er dem Feuerkelch zu. Der Junge hatte hohe Ziele. Darin unterschieden sie sich, ihm war vieles unverhofft in den Schoss gefallen. Dennoch hatte das Leben ihn gezeichnet und verweigerte ihn seinen Frieden zu finden. Unbewusst fuhr seine Hand über die frische Narbe an der Wange. Da war ja noch etwas.
„Bevor Du abreist musst Du mir erzählen wie ihr dieses Schlangenbiest erledigt habt.“
Aber irgendwann anders. Lothar nahm einen tiefen Atemzug, verharrte und starrte mit Jakob ins Feuer. Lange würde dieses nicht mehr brennen, sollte sein Schein doch nur den Rat begleiteten.
„Vor der Flamme ist es nur recht Dich zum Ritter zu schlagen.“ Es ein leicht bedauerlicher Seufzer. „Vor dem Orden nicht.
Bedauerlich, dass der Junge recht hatte. Die letzte Flamme erstarb, ein Scheit fiel in sich zusammen und formte eine heiße Gluh.
„Lassen wir Deinen Vater nicht länger warten.“
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Lothar wanderte weiter, im Vergleich zu Jakob eher ein unruhiger Geist. Der Knappe konnte wenn es sein musste ewig verharren, warten, beobachten. Darum hatte man auch damals angefangen, ihn zum Scharfschützen auszubilden. Sitzen, warten, mit sich und der Welt im Zielfernrohr allein. Und so wartete er auch nun, ließ Lothar seine Runden drehen und die eigenen Gedanken dabei in Worte fassen. Lauschte, notierte gedanklich das Gesagte. Auch darin war er gut: zunächst die Informationen unreflektiert speichern und später darüber nachdenken, was das für ihn bedeutete oder was er daraus machen wollte. Seine Bitte war geäußert. Das von Alensbach ebenso geächtet war, wie sein voriger Rittervater mochte ein Fingerzeig der Flamme sein. Er würde darüber nachdenken, aber zurücknehmen würde er seinen Wunsch vorerst nicht. Noch musste ja auch der Ritter zustimmen und das der ablehnte war mindestens so wahrscheinlich. Was dann kam, war Jakob nicht klar.
Vor der Flamme war es richtig, vor dem Orden nicht. Wie das Scheit fiel, senkte auch der Jüngere den Blick. So war es und so musste auch Lothar die Wahrheit erkennen. Er nickte ein weiteres Mal stumm. Die Sache mit der Schlange - ja, da würde er noch einmal auf das Ordensoberhaupt zugehen müssen, denn der Tod der Schlange war nur eine Hälfte dieser Geschichte. Sein eigener Tod war die andere. Und auch wenn Jakob nicht daran glaubte, dass es irgendjemand begreifen konnte - er begriff es ja nicht einmal selbst wirklich - würde er versuchen, von Tretogor mitzunehmen in diese seine neue Glaubenswelt. Wie das enden konnte, war ihm bewusst. Klüger wäre vielleicht, es zu lassen, aber da war diese Stimme im Feuer, die ihm gesagt hatte, er wisse genau, welche Verbündeten er brauchte. Wenn er jetzt nicht vertraute - dem Ewigen Feuer und sich selbst - dann konnte er auch den Ritterschlag hinnehmen und bis an sein Ende mit dem Makel leben. Und dem Wissen, seinen Pfade verlassen und das Feuer verraten zu haben.
"Zur Harfenstunde, wie gehabt?", wollte er noch wissen, als sie gemeinsam den Weg einschlugen, den sein Rittervater einige Minuten zuvor bereits gegangen war. Zum Einen erschien ihm das in Ordnung, weil Lothars Terminplan sicher nicht allzu viele Lücken aufwies, die er für einen unbedeutenden Knappen verschwenden wollte und zum anderen weil der Gedanke an Musik dem jungen Mann weniger Unbehagen bereitete, als der an die ganze Geschichte seines eigenen Todes und all der begleitenden Umstände.
weiter
Vor der Flamme war es richtig, vor dem Orden nicht. Wie das Scheit fiel, senkte auch der Jüngere den Blick. So war es und so musste auch Lothar die Wahrheit erkennen. Er nickte ein weiteres Mal stumm. Die Sache mit der Schlange - ja, da würde er noch einmal auf das Ordensoberhaupt zugehen müssen, denn der Tod der Schlange war nur eine Hälfte dieser Geschichte. Sein eigener Tod war die andere. Und auch wenn Jakob nicht daran glaubte, dass es irgendjemand begreifen konnte - er begriff es ja nicht einmal selbst wirklich - würde er versuchen, von Tretogor mitzunehmen in diese seine neue Glaubenswelt. Wie das enden konnte, war ihm bewusst. Klüger wäre vielleicht, es zu lassen, aber da war diese Stimme im Feuer, die ihm gesagt hatte, er wisse genau, welche Verbündeten er brauchte. Wenn er jetzt nicht vertraute - dem Ewigen Feuer und sich selbst - dann konnte er auch den Ritterschlag hinnehmen und bis an sein Ende mit dem Makel leben. Und dem Wissen, seinen Pfade verlassen und das Feuer verraten zu haben.
"Zur Harfenstunde, wie gehabt?", wollte er noch wissen, als sie gemeinsam den Weg einschlugen, den sein Rittervater einige Minuten zuvor bereits gegangen war. Zum Einen erschien ihm das in Ordnung, weil Lothars Terminplan sicher nicht allzu viele Lücken aufwies, die er für einen unbedeutenden Knappen verschwenden wollte und zum anderen weil der Gedanke an Musik dem jungen Mann weniger Unbehagen bereitete, als der an die ganze Geschichte seines eigenen Todes und all der begleitenden Umstände.
weiter
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
„Morgen.“ Heute hatte er noch genug zu tun. Er musste ein paar der Meister beruhigen, bevor sie anfingen sich zu verschwören. Lothar verfiel ebenfalls in Schweigen und schritt zielstrebig in den Keller von Asheberg würde schon warten. „Danach…“ nicht nach der Hafenstunde sondern der Bestrafung. „…bringst Du ihn zur Wundversorgung ins Spital.“
<hier weiter>
<hier weiter>