Natürlich konnte Valjan schreiben und notierte, was Francis ihr sagte. Wenn sie wollte wurde die Handschrift sogar gut lesbar. Sie war ja kein Arzt. Die Sorge stand dennoch in ihrem Gesicht, als sie ihren Vater so sah. Obwohl dieser zwischen den Behandlungen grinste. Kleid hin oder her. Die junge Frau war ein schöner Anblick und sie fingerte an ihm herum. Still genießen konnte er.
Auf ihre Worte schüttelte er nur zaghaft den Kopf. Er hatte nichts, was er ihr geben konnte auch wenn sie gesagt hatte, dass Valjan alles bezahlt hätte. „Ich kann nur danken, Miss.“ Ob es ihm morgen besser gehen würde, wusste er nicht. Aber die letzten Momente haben ihm zumindest gefallen und waren etwas anderes als Alltag.
Valjan drückte ihre Eltern zum Abschied und schulterte wieder den Beutel mit den Steinen. Vanja musste sie etwas von ihrer Mutter und Kuscheltier los reisen, aber man würde wieder kommen. Versprochen. Mila war froh über diesen Hunde-Familienzuwachs und man würde sich sicher bald wieder sehen.
Draußen war es inzwischen dunkler geworden. Die Feldwebel nahm wieder Haltung und veränderte ihre ganze Körpersprache. Nicht mehr brave Tochter, sondern der Wächter, der der Dame den Arm anbot, um sie nach Haus zu bringen. Das Krankenhaus lag zwar am andere Ende der Stadt, aber es war genauso Valjans Richtung. Ein Teil von ihr war angespannt, ein paarmal war es, als wollte sie etwas sagen, tat es dann aber doch nicht und müsse erst noch die passende Gelegenheit finden oder schlicht die passenden Worte.
<weiter am Krankenhaus>
Nowigrader Docks/Hafenviertel | Wohnung der Novkas
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Zuletzt geändert von Valjan Novka am Mittwoch 31. Januar 2024, 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Weiter: Nowigrad | Gildorf | das Var'Attre Anwesen, später das Krankenhaus
- Valjan Novka
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von: zwei Tage vorher
Datum: 21:21 Uhr, 21. August 1278, Samstag
betrifft: ‚Cat‘
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Valeska übernachtete mal wieder bei ihren Eltern. Nach den Betten in Schuras Wohnung fühlte sich der Teppich auf dem Boden seltsam hart an. Aber dafür hatte sie Pflutschi im Arm und… Cat oder Cat hatte Pflutschi in den Pfoten. Die Wolfshündin lag neben ihr. Warm und weich war sie auf jeden Fall und kuscheln mit ihr war nicht seltsam. Valeska hatte wenig Hemmungen, auch wenn Cat die Gestalt wechseln konnte. Cat war eben Cat und vor allem eine Freundin, da konnte man auch Körperkontakt haben – ob mit oder ohne Fell.
Die Feldwebel war dabei einzuschlafen: Morgen steht die offizielle Beförderungsfeier an und ihr erster freier Sonntag. Sie könnte länger liegen bleiben. Schura würde sie abholen und ihrem Vater helfen mit dabei zu sein und ihn vor allem zurück hoch tragen. Francis hatte ein wenig wieder gut machen können und die Behandlung half ihm sich zumindest etwas schmerzfreier zu bewegen, sodass er aus dem Haus konnte. Er war schon stolz auf sein Kind, konnte es aber nicht so recht mitteilen. Schließlich hatte er eine Tochter und keinen Sohn. Oder doch und auch wieder nicht.
So sicher war sich da Valeska selbst nicht mehr. Die Woche war… interessant. Natürlich war da Schura und der Sex: eine völlig neue Erfahrung. Irgendwo war sie ein Stück gewachsen, fühlte sich in seiner Nähe unglaublich wohl und hatte bereits bei Sieben aufgehört zu zählen. Irgendwie war ihr die absolute Anzahl nicht so wichtig und so langsam auch die erste Neugier gestillt. Obwohl er durchaus eine Menge Ideen hatte, wie genau sie was machen könnten, besonders ohne schwanger zu werden und die Tatsache ihren Russenburschen jeder Zeit besuchen zu können gefiel ihr sehr gut. Sie lächelte.
Von Slava hatte sie hingehen die Woche außerdem Treffen mit Nahuela gar nichts direkt gehört und übte sich deshalb weiter in Schuras Mentalität der Blindfolgerei. Es nagte an ihr, aber sie musste ihren Platz finden und sich mehr oder weniger fügen. Nur insgeheim machte sie sich ein paar Gedanken über den Geheimdienstchef und teste ein paar Grenzen wie oder ob man ohne seine Kenntnisnahme ein paar Informationen sammeln oder Dinge vorbereiten konnte wie ein bestimmtes Liedchen einzustudieren. День как день hatte sie fast jeden Morgen geweckt und so langsam konnte sie es auswendig, auch ihr russisch wurde besser. Sie war schon gespannt was Slava dazu sagen würde, schließlich war seine Freundin zwar nicht krank, aber sein Freund verreist.
Sonst wusste sie nicht, ob sie sich mit ihrem Selbstvertrauensschub nicht zu weit aus dem Fenster lehnte, aber dennoch hatte sie dafür gesorgt, dass die zwei Vergewaltiger Francis’ dem Orden übergeben wurden. Nicht wegen sexueller Belästigung, aber sie hatten Ritter Jarel Moore auf offener Straße angegriffen oder so ähnlich. Dem Orden reichte das aus, es zeugte von guter Zusammenarbeit mit diesen und sie konnte nicht leugnen, dass es ihr eine leichte Genugtuung verschaffte. Endlich würde mal jemand brennen, der es auch verdient – zumindest nach ihrer Ansicht. Francis würde sie es nicht erzählen, dass sie beide in einen qualvollen Tod geschickt hat. ...in den Spiegel sehen können ohne dich zu fragen ob du immer noch ein Mensch bist. Slavas Worte echoten durch ihren Kopf.
Valeska drehte sich von der einen auf die andere Seite und zog beide Kuschelpartner an sich.
Sie hatte der Nachtwache ‚dezent‘ in den Arsch getreten, mehr zu patrouillieren und kam ein, zwei Mal selbst mit auf Streife. Wie letzten Mittwoch, da hatte sie dann in der Wache statt bei Schura geschlafen. Oder gestern hatte sie eine Vergewaltigung verhindern und den Täter verhaften können. Schließlich die Dame selbst nach Hause gebracht. Ihr Hang nicht auf Titten zu starren, gab dann doch genug Vertrauen. Aber es gab noch viel zu tun und diese Angst vor Nilfgaard lag noch immer in der Luft. Vögeln, falls morgen die Welt untergeht, hatte Schura es genannt. Sie fühlte sich auch nur sicher, weil sie wusste sie würden von Slava hören, wenn es völlig aus seinem Ruder lief und die Stadt in Gefahr sei. Zumindest redete sie sich ein, dass er ihnen Zeit geben würde sich verdrücken zu können.
Zur Not hätte sie noch zwei Hexer, die wurden immer noch regelmäßig von der Zwergin besucht und sie konnte ihr Rasierzeug etwas benutzter aussehen lassen. Wirklich gesprächig wurden sie allerdings nicht, der Blonde erkläre zwar alles Mögliche, aber der Andere traute der Wache nicht sehr weit. Was sie verstehen konnte. Na ja, sie wären noch ein bisschen hier und bis auf Ausgang fehlte ihnen an nichts. Bücher über Fluggeräte konnte sie allerdings nicht auftreiben, Jamal hatte so etwas nicht und solche Wissenschaft fiel wohl unter flammenungefällig.
Dafür konnte ihr Schura mehr über Kampfjets erzählen. Seine Welt klang neben warmen Duschen, Kühlschränken, Schulen und Krankenversorgung gewaltig scheiße, wenn es um die Waffentechnologie ging. Mit ihm war ihre Woche voll vom Lernen über die Erde, erste Hilfe oder Selbstverteidigung sowie drei Sprachen. Zum Einschlafen Geschichten über die Zone gegen Geschichten über Nowigrad. Irgendwann würden sie auch mal Pietersburg besuchen, das nichts mit seinem St. Petersburg gemeinsam haben wird…
<5 Tage später>
von: zwei Tage vorher
Datum: 21:21 Uhr, 21. August 1278, Samstag
betrifft: ‚Cat‘
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Valeska übernachtete mal wieder bei ihren Eltern. Nach den Betten in Schuras Wohnung fühlte sich der Teppich auf dem Boden seltsam hart an. Aber dafür hatte sie Pflutschi im Arm und… Cat oder Cat hatte Pflutschi in den Pfoten. Die Wolfshündin lag neben ihr. Warm und weich war sie auf jeden Fall und kuscheln mit ihr war nicht seltsam. Valeska hatte wenig Hemmungen, auch wenn Cat die Gestalt wechseln konnte. Cat war eben Cat und vor allem eine Freundin, da konnte man auch Körperkontakt haben – ob mit oder ohne Fell.
Die Feldwebel war dabei einzuschlafen: Morgen steht die offizielle Beförderungsfeier an und ihr erster freier Sonntag. Sie könnte länger liegen bleiben. Schura würde sie abholen und ihrem Vater helfen mit dabei zu sein und ihn vor allem zurück hoch tragen. Francis hatte ein wenig wieder gut machen können und die Behandlung half ihm sich zumindest etwas schmerzfreier zu bewegen, sodass er aus dem Haus konnte. Er war schon stolz auf sein Kind, konnte es aber nicht so recht mitteilen. Schließlich hatte er eine Tochter und keinen Sohn. Oder doch und auch wieder nicht.
So sicher war sich da Valeska selbst nicht mehr. Die Woche war… interessant. Natürlich war da Schura und der Sex: eine völlig neue Erfahrung. Irgendwo war sie ein Stück gewachsen, fühlte sich in seiner Nähe unglaublich wohl und hatte bereits bei Sieben aufgehört zu zählen. Irgendwie war ihr die absolute Anzahl nicht so wichtig und so langsam auch die erste Neugier gestillt. Obwohl er durchaus eine Menge Ideen hatte, wie genau sie was machen könnten, besonders ohne schwanger zu werden und die Tatsache ihren Russenburschen jeder Zeit besuchen zu können gefiel ihr sehr gut. Sie lächelte.
Von Slava hatte sie hingehen die Woche außerdem Treffen mit Nahuela gar nichts direkt gehört und übte sich deshalb weiter in Schuras Mentalität der Blindfolgerei. Es nagte an ihr, aber sie musste ihren Platz finden und sich mehr oder weniger fügen. Nur insgeheim machte sie sich ein paar Gedanken über den Geheimdienstchef und teste ein paar Grenzen wie oder ob man ohne seine Kenntnisnahme ein paar Informationen sammeln oder Dinge vorbereiten konnte wie ein bestimmtes Liedchen einzustudieren. День как день hatte sie fast jeden Morgen geweckt und so langsam konnte sie es auswendig, auch ihr russisch wurde besser. Sie war schon gespannt was Slava dazu sagen würde, schließlich war seine Freundin zwar nicht krank, aber sein Freund verreist.
Sonst wusste sie nicht, ob sie sich mit ihrem Selbstvertrauensschub nicht zu weit aus dem Fenster lehnte, aber dennoch hatte sie dafür gesorgt, dass die zwei Vergewaltiger Francis’ dem Orden übergeben wurden. Nicht wegen sexueller Belästigung, aber sie hatten Ritter Jarel Moore auf offener Straße angegriffen oder so ähnlich. Dem Orden reichte das aus, es zeugte von guter Zusammenarbeit mit diesen und sie konnte nicht leugnen, dass es ihr eine leichte Genugtuung verschaffte. Endlich würde mal jemand brennen, der es auch verdient – zumindest nach ihrer Ansicht. Francis würde sie es nicht erzählen, dass sie beide in einen qualvollen Tod geschickt hat. ...in den Spiegel sehen können ohne dich zu fragen ob du immer noch ein Mensch bist. Slavas Worte echoten durch ihren Kopf.
Valeska drehte sich von der einen auf die andere Seite und zog beide Kuschelpartner an sich.
Sie hatte der Nachtwache ‚dezent‘ in den Arsch getreten, mehr zu patrouillieren und kam ein, zwei Mal selbst mit auf Streife. Wie letzten Mittwoch, da hatte sie dann in der Wache statt bei Schura geschlafen. Oder gestern hatte sie eine Vergewaltigung verhindern und den Täter verhaften können. Schließlich die Dame selbst nach Hause gebracht. Ihr Hang nicht auf Titten zu starren, gab dann doch genug Vertrauen. Aber es gab noch viel zu tun und diese Angst vor Nilfgaard lag noch immer in der Luft. Vögeln, falls morgen die Welt untergeht, hatte Schura es genannt. Sie fühlte sich auch nur sicher, weil sie wusste sie würden von Slava hören, wenn es völlig aus seinem Ruder lief und die Stadt in Gefahr sei. Zumindest redete sie sich ein, dass er ihnen Zeit geben würde sich verdrücken zu können.
Zur Not hätte sie noch zwei Hexer, die wurden immer noch regelmäßig von der Zwergin besucht und sie konnte ihr Rasierzeug etwas benutzter aussehen lassen. Wirklich gesprächig wurden sie allerdings nicht, der Blonde erkläre zwar alles Mögliche, aber der Andere traute der Wache nicht sehr weit. Was sie verstehen konnte. Na ja, sie wären noch ein bisschen hier und bis auf Ausgang fehlte ihnen an nichts. Bücher über Fluggeräte konnte sie allerdings nicht auftreiben, Jamal hatte so etwas nicht und solche Wissenschaft fiel wohl unter flammenungefällig.
Dafür konnte ihr Schura mehr über Kampfjets erzählen. Seine Welt klang neben warmen Duschen, Kühlschränken, Schulen und Krankenversorgung gewaltig scheiße, wenn es um die Waffentechnologie ging. Mit ihm war ihre Woche voll vom Lernen über die Erde, erste Hilfe oder Selbstverteidigung sowie drei Sprachen. Zum Einschlafen Geschichten über die Zone gegen Geschichten über Nowigrad. Irgendwann würden sie auch mal Pietersburg besuchen, das nichts mit seinem St. Petersburg gemeinsam haben wird…
<5 Tage später>
- Reuven von Sorokin
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- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
------------------------------------------------------------
vom: von den Docks
Datum: am späteren Nachmittags nach der Entlassung - 2. September 1278
betrifft: Andrusch & Familie, Reuven, ww
-------------------------------------------------------------
„Ach... den Kindern hab ich immer gesagt: ,Zieht euch warm an, sonst wird der Papa krank!‘“ Nur weil der Hexer nicht krank werden konnte, hieß das nicht das er niemanden anstecken konnte, oder? Kinder waren zumindest sehr gut darin ihre Eltern anzustecken.
Reuven lächelte dazu, er wollte etwas erwidern, aber dann fiel ihm ein, dass er einfach zu wenig darüber wusste, wie Krankheiten entstanden. Dass es sehr sehr kleine Tiere waren, die diese von einem Menschen zum anderen brachten. Von Flöhen und Läusen wußte er und dass diese auf Ratten Krankheiten brachten, aber das worum es ging war wohl viel kleiner.
Es war im Prinzip nicht weit, aber es dauerte eine Weile. Das kleine Häuschen lag direkt an der Stadtmauer und darin führte eine Stiege hoch, hier musste er etwas nachhelfen, der alte Mann tat sich schwer. Mittlerweile hatte aber auch der Hexer begriffen, dass es nicht das Alter war sondern eine alte Verletzung, die den Mann einschränkte.
vom: von den Docks
Datum: am späteren Nachmittags nach der Entlassung - 2. September 1278
betrifft: Andrusch & Familie, Reuven, ww
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„Ach... den Kindern hab ich immer gesagt: ,Zieht euch warm an, sonst wird der Papa krank!‘“ Nur weil der Hexer nicht krank werden konnte, hieß das nicht das er niemanden anstecken konnte, oder? Kinder waren zumindest sehr gut darin ihre Eltern anzustecken.
Reuven lächelte dazu, er wollte etwas erwidern, aber dann fiel ihm ein, dass er einfach zu wenig darüber wusste, wie Krankheiten entstanden. Dass es sehr sehr kleine Tiere waren, die diese von einem Menschen zum anderen brachten. Von Flöhen und Läusen wußte er und dass diese auf Ratten Krankheiten brachten, aber das worum es ging war wohl viel kleiner.
Es war im Prinzip nicht weit, aber es dauerte eine Weile. Das kleine Häuschen lag direkt an der Stadtmauer und darin führte eine Stiege hoch, hier musste er etwas nachhelfen, der alte Mann tat sich schwer. Mittlerweile hatte aber auch der Hexer begriffen, dass es nicht das Alter war sondern eine alte Verletzung, die den Mann einschränkte.
Es war nicht weit, aber dauerte. Es ging langsam voran: Schritt, Stock, schieben, Schritt, Stock, schieben. Aber Andrusch war sehr glücklich, dass wieder irgendwas ging. Die Stiege im Lagerhaus zu den wenigen Wohnung war ohne Reuvens Hilfe beinahe ein unüberwindliches Hindernis, besonders das Aufrichten nachdem man den Höhenunterschied geschafft hatte. Dafür wurde die Tür lange vor Ankunft geöffnet, wer auch immer dort war brauchte keine Hexerohren, um sie zu bemerken.
Mila Novka zeigte zuerst die übliche Freude, wenn ein Familienmitglied wieder zurück kam und dann ehrliche Verwirrung, wer da mit ihm war. Das Licht im Gang reichte gerade soweit, zu erkennen, dass die Augen des Begleiters eher an den räudigen Kater von unten erinnerten als an einen alten Bekanten. „Andrusch? Was… wen hast Du da… mitgebracht?“
„Meinen Retter, Mila, meinen Retter“ Amüsiertes Schnauben, gefolgt von einem breiten Grinsen. „Das ist Reuven. Hexer von der Katzenschule.“ Während der Besuch vorgestellt wurde, humpelte Andrusch weiter in die Wohnung und setzte sich wie gewohnt an seinem Platz auf der Eckbank. Beide schienen über die Jahre eine Art Symbiose eingegangen zu sein. „Ich denke, er war mit… mit… unserem Valjan in diesem Geisterhaus.“ Ein Grinsen auf den Besuch. „Das ist meine wundervolle Frau Mila… Familie Novka.“ Ja, wie der Feldwebel.
Die Mutter war jünger als ihr Mann, aber auch sie hatten die Jahre und die Armut gezeichnet. Sie hatte gerade etwas genäht, betrachtete Reuven nun mit einer Mischung aus Faszination und Scheu, bevor sie ihm zur Begrüßung die Hand hinhielt. „Angenehm… haben schon von Euch gehört. Wollt Ihr einen… warmen Tee?“ War der Herr eben nass geworden?
Mila Novka zeigte zuerst die übliche Freude, wenn ein Familienmitglied wieder zurück kam und dann ehrliche Verwirrung, wer da mit ihm war. Das Licht im Gang reichte gerade soweit, zu erkennen, dass die Augen des Begleiters eher an den räudigen Kater von unten erinnerten als an einen alten Bekanten. „Andrusch? Was… wen hast Du da… mitgebracht?“
„Meinen Retter, Mila, meinen Retter“ Amüsiertes Schnauben, gefolgt von einem breiten Grinsen. „Das ist Reuven. Hexer von der Katzenschule.“ Während der Besuch vorgestellt wurde, humpelte Andrusch weiter in die Wohnung und setzte sich wie gewohnt an seinem Platz auf der Eckbank. Beide schienen über die Jahre eine Art Symbiose eingegangen zu sein. „Ich denke, er war mit… mit… unserem Valjan in diesem Geisterhaus.“ Ein Grinsen auf den Besuch. „Das ist meine wundervolle Frau Mila… Familie Novka.“ Ja, wie der Feldwebel.
Die Mutter war jünger als ihr Mann, aber auch sie hatten die Jahre und die Armut gezeichnet. Sie hatte gerade etwas genäht, betrachtete Reuven nun mit einer Mischung aus Faszination und Scheu, bevor sie ihm zur Begrüßung die Hand hinhielt. „Angenehm… haben schon von Euch gehört. Wollt Ihr einen… warmen Tee?“ War der Herr eben nass geworden?
- Reuven von Sorokin
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Eine Weile lang hatte der Hexer noch eine tropfende Spur hinterlassen, aber irgendwann war auch das weniger geworden. Trocken war er deswegen noch lange nicht, das Leder knarzte und klebte ihm an der Haut. Das Hemd trocknete etwas schneller, aber auch hier waren keine Wunder zu erwarten. Wenigstens tropfte er nicht den Boden der kleinen Behausung voll.
Mila und Andrusch… jetzt kannte er ihre Vornamen, und den Nachnamen. Novka.
Irgendwie hätte er es sich doch denken können. In dieser Stadt passierten immer die witzigsten Zufälle. Und das lag nicht an der Größe. Mit 30.000 Einwohnern war sie beileibe groß genug um nie jemanden zu treffen, den man kannte. Aber trotzdem stolperte er pausenlos über jemanden, zu dem es irgendeine Verbindung gab. Hätte der Hexer an irgendetwas wie Vorsehung geglaubt, dann hätte er sich nun bestätigt gefunden. So hielt er es nur für einen lustigen Zufall.
Wobei zuerst der Gedanke da war, ob er irgendetwas ausgefressen hatte. Er war immerhin verhaftet worden... Einen Augenblick lang wirkte er sicher Schuldbewusst und ertappt, das legte sich jedoch schnell wieder, nicht weil er zu der Gewissheit kam, dass er nichts ausgefressen hatte, vielmehr war es ihm einfach egal. Zumindest redete er sich das ein.
Und so war vermutlich nicht weniger Faszination und Scheu auch in Reuvens Blick.
"Hallo… angenehm, Madame, Sera... Ja, ich kenne euren ….Sohn. Hab schon ein paarmal für ihn gearbeitet, auch bei dem... ja, dem Geisterhaus. Und danke, gerne, ein Tee klingt gut."
Er war einfach nicht die personifizierte Eloquenz und stand etwas deplatziert herum.
Mila und Andrusch… jetzt kannte er ihre Vornamen, und den Nachnamen. Novka.
Irgendwie hätte er es sich doch denken können. In dieser Stadt passierten immer die witzigsten Zufälle. Und das lag nicht an der Größe. Mit 30.000 Einwohnern war sie beileibe groß genug um nie jemanden zu treffen, den man kannte. Aber trotzdem stolperte er pausenlos über jemanden, zu dem es irgendeine Verbindung gab. Hätte der Hexer an irgendetwas wie Vorsehung geglaubt, dann hätte er sich nun bestätigt gefunden. So hielt er es nur für einen lustigen Zufall.
Wobei zuerst der Gedanke da war, ob er irgendetwas ausgefressen hatte. Er war immerhin verhaftet worden... Einen Augenblick lang wirkte er sicher Schuldbewusst und ertappt, das legte sich jedoch schnell wieder, nicht weil er zu der Gewissheit kam, dass er nichts ausgefressen hatte, vielmehr war es ihm einfach egal. Zumindest redete er sich das ein.
Und so war vermutlich nicht weniger Faszination und Scheu auch in Reuvens Blick.
"Hallo… angenehm, Madame, Sera... Ja, ich kenne euren ….Sohn. Hab schon ein paarmal für ihn gearbeitet, auch bei dem... ja, dem Geisterhaus. Und danke, gerne, ein Tee klingt gut."
Er war einfach nicht die personifizierte Eloquenz und stand etwas deplatziert herum.
Ein Weilchen besahen sich so die Mutter des Feldwebels und der Hexer der Katzenschule bis sie bemerkte wie deplatziert der Herr wirkte und Tee wollte. Vielleicht auch nur aus Verlegenheit, aber nicht so wichtig. Wo waren ihre Manieren? Dem Jung musste man helfen. Ihre Tochter schleppte in letzter Zeit interessante Männer an und Miss Rose, von der sie gehört hatte, dass sie mit ihrem Sohn… es wurde zu kompliziert. Nachdem ihre Leschka als Mann zur Wache war, dachte Mila schon, ob sie nicht auch noch… aber der kräftig gebaute Herr aus Kaedwen wirkte doch sehr männlich, ebenso nun der Hexer. Doch egal jetzt.
„Dann setzt Dich doch erst einmal hin.“ Da Reuven etwas unsicher wirkte, packte sie ihn kurzer Hand am Arm und schob ihn mit auf die Eckbank. Auch hier fiel das ‚Ihr’ weg. Die Freunde der Kinder blieben nun mal Kinder. „Viel haben wir nicht, aber trockenen kannst Du Dich hier. Falls Du das nasse Zeug los werden willst, dann nimm Dir die Decke da vom Fußboden. Könnte nur ein bisschen nach Hund riechen, aber aus irgendeinen Grund haart Vanja gar nicht.“
Mit den Worten lief die gute Frau zum kleinen Ofen neben der Tür, schürte ihn geschickt an und setzte Wasser in einer alten Kanne auf. Sie wirkte mit sich zufrieden dabei.
„Hast Du ihn Dich mal angesehen, Mila?“ kam es von Andrusch, der offenbar nicht den Ofen sondern den Hexer meinte. „Hat mich an Opa Oleg erinnert, das Kinn, die Nase und Wangenknochen. Guck ihn Dir mal genauer an!“ Sie guckte ihn genauer an. Ihre Aufmerksamkeit rutsche aber doch immer wieder auf die ungewöhnlichen Augen und wenn sie ehrlich war konnte sie sich kaum an Opa Oleg erinnern. Vor allem war der älter, als der stattliche junge Mann hier. „Und weißt Du was? Opa hat mir mal erzählt, dass er noch einen Sohn hatte, aber ihn ins Waisenhaus geben musste. Bevor er nach Sankt Pietersburg ging. - Pietersburg mein ich.“ Dieses Sankt hatte sich irgendwie vom Nachwuchs eingeschlichen. Mila sah über ihre Schulter zu den beiden Herrn am Tisch und zog eine Augenbraue nach oben. Das konnte sie wirklich gut. Was wollte ihr ihre Gatte damit sagen?
„Dann setzt Dich doch erst einmal hin.“ Da Reuven etwas unsicher wirkte, packte sie ihn kurzer Hand am Arm und schob ihn mit auf die Eckbank. Auch hier fiel das ‚Ihr’ weg. Die Freunde der Kinder blieben nun mal Kinder. „Viel haben wir nicht, aber trockenen kannst Du Dich hier. Falls Du das nasse Zeug los werden willst, dann nimm Dir die Decke da vom Fußboden. Könnte nur ein bisschen nach Hund riechen, aber aus irgendeinen Grund haart Vanja gar nicht.“
Mit den Worten lief die gute Frau zum kleinen Ofen neben der Tür, schürte ihn geschickt an und setzte Wasser in einer alten Kanne auf. Sie wirkte mit sich zufrieden dabei.
„Hast Du ihn Dich mal angesehen, Mila?“ kam es von Andrusch, der offenbar nicht den Ofen sondern den Hexer meinte. „Hat mich an Opa Oleg erinnert, das Kinn, die Nase und Wangenknochen. Guck ihn Dir mal genauer an!“ Sie guckte ihn genauer an. Ihre Aufmerksamkeit rutsche aber doch immer wieder auf die ungewöhnlichen Augen und wenn sie ehrlich war konnte sie sich kaum an Opa Oleg erinnern. Vor allem war der älter, als der stattliche junge Mann hier. „Und weißt Du was? Opa hat mir mal erzählt, dass er noch einen Sohn hatte, aber ihn ins Waisenhaus geben musste. Bevor er nach Sankt Pietersburg ging. - Pietersburg mein ich.“ Dieses Sankt hatte sich irgendwie vom Nachwuchs eingeschlichen. Mila sah über ihre Schulter zu den beiden Herrn am Tisch und zog eine Augenbraue nach oben. Das konnte sie wirklich gut. Was wollte ihr ihre Gatte damit sagen?
- Reuven von Sorokin
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Gehorsam ließ sich Reuven zur Eckbank bugsieren, nur um dann wieder aufzustehen um Stiefel und Hose abzulegen und sie vor den Ofen zu drapieren. Nicht zu nahe, sonst wurde das Leder hart, damit hatte er schon seine Erfahrung. Er hatte sich auch schon dermaßen einmal einen Wolf geritten als er mit der vom Lagerfeuer gehärteten Hose einfach auf's Pferd gestiegen war. Er hatte gedacht, einem Hexer würde das nicht passieren. Er hatte sich geirrt.
Damit er dann nicht nur in Unterhosen dasaß legte er brav die Decke um. Roch nicht nach Hund... nein, nicht ganz. Roch nach Dopplerhund. Da trieb sie sich also die ganze Zeit herum. Immerhin war sie dann gut aufgehoben.
Dann ging es wieder um seine Ähnlichkeit.
Einerseits war er neugierig andererseits war es komisch.
Er hatte sich daran gewöhnt, dass er keine Vergangenheit hatte, keine Eltern, keine Verwandten, niemanden, der ihn vermisste.
Das hatte es ihm leicht gemacht, sich mit dem Leben als Hexer abzufinden. Er wäre nutzlos gewesen, wäre vermutlich auch nicht alt geworden also war es das beste was ihm hatte passierten können und damit war alles gerechtfertigt.
Oder...?
Hatte er Verwandte?
Der Sohn des Opas... also der Bruder des Vaters von Andrusch. Also wenn das so war...
Plötzlich fiel ihm Dimitar wieder ein. Der hatte ihn damals geholt.
Könnte der mehr wissen?
Wollte er es überhaupt wissen?
"Wann war das?"
Die alles entscheidende Frage. Und lebte noch jemand, der sich erinnerte...? Eher nicht. Er war 92... Der Mann, dessen Bruder er dann sein müsste... wie alt könnte der sein?
"...lebt noch wer, der... mehr weiß?"
Damit er dann nicht nur in Unterhosen dasaß legte er brav die Decke um. Roch nicht nach Hund... nein, nicht ganz. Roch nach Dopplerhund. Da trieb sie sich also die ganze Zeit herum. Immerhin war sie dann gut aufgehoben.
Dann ging es wieder um seine Ähnlichkeit.
Einerseits war er neugierig andererseits war es komisch.
Er hatte sich daran gewöhnt, dass er keine Vergangenheit hatte, keine Eltern, keine Verwandten, niemanden, der ihn vermisste.
Das hatte es ihm leicht gemacht, sich mit dem Leben als Hexer abzufinden. Er wäre nutzlos gewesen, wäre vermutlich auch nicht alt geworden also war es das beste was ihm hatte passierten können und damit war alles gerechtfertigt.
Oder...?
Hatte er Verwandte?
Der Sohn des Opas... also der Bruder des Vaters von Andrusch. Also wenn das so war...
Plötzlich fiel ihm Dimitar wieder ein. Der hatte ihn damals geholt.
Könnte der mehr wissen?
Wollte er es überhaupt wissen?
"Wann war das?"
Die alles entscheidende Frage. Und lebte noch jemand, der sich erinnerte...? Eher nicht. Er war 92... Der Mann, dessen Bruder er dann sein müsste... wie alt könnte der sein?
"...lebt noch wer, der... mehr weiß?"
„Nein... es lebt niemand mehr, der davon weiß. Auch meine Mutter Karla, Olegs Tochter, wusste nichts dazu. Es muss...“ Andrusch begann zu denken und nahm zum Rechnen die Finger zur Hilfe: „...in den 80ger Jahren gewesen sein, eher Mitte bis Ende. Als Opa Oleg es mir dann erzählt hat, war ich kaum erwachsen, jünger als unsere Leschka, und hatte beschlossen nach Nowigrad zu gehen, um dort Seemann zu werden, mein Glück in der großen Stadt versuchen. In einer ruhigen Stunde erzählte er mir, dass er selbst einmal sein Glück in Nowigrad gefunden hätte: Eine Frau, sie waren beide jung und sie schenkte ihm einen Sohn. Leider nahm sie die Geburt sehr mit. Sie war schwach, wurde krank und starb. Eine Weile versuchte er den Säugling alleine groß zuziehen, aber er hatte nicht die Kraft. Wusste nicht wie. Deshalb gab er ihn ins Waisenhaus, er wollte ihn wieder holen, wenn er einen Weg gefunden hätte. Er ging raus aufs Land nach Pietersburg, fand eine Arbeit als Knecht und bekam die Bauerstochter zur Frau, übernahm schließlich den kleinen Hof und... wollte seinen Sohn zurück holen, aber er war nicht mehr da. Das war vielleicht sieben oder acht Jahre später. Es wusste auch keiner was passiert war. Wahrscheinlich hatte eh niemand damit gerechnet, dass er seinen Stojan tatsächlich wieder abholt.“
Mila hatte leicht ungläubig zu gehört. Ihr Mann war meistens nicht so redseelig gegenüber Fremden, besonders im Zusammenhang mit dem Nachwuchs. Schließlich kam sie dazu, stellte den warmen Tee auf den Tisch und schenkte allen ein.
„Halt nach ihm Ausschau hatte er noch gesagt, aber... auch ich fand keine Spur“, endete Andrusch seine Geschichte und besah sich den Tee. Sollte er nun fündig geworden sein? Ein Hexer? Gab es damals noch Neue?
Mila hatte leicht ungläubig zu gehört. Ihr Mann war meistens nicht so redseelig gegenüber Fremden, besonders im Zusammenhang mit dem Nachwuchs. Schließlich kam sie dazu, stellte den warmen Tee auf den Tisch und schenkte allen ein.
„Halt nach ihm Ausschau hatte er noch gesagt, aber... auch ich fand keine Spur“, endete Andrusch seine Geschichte und besah sich den Tee. Sollte er nun fündig geworden sein? Ein Hexer? Gab es damals noch Neue?
- Reuven von Sorokin
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- Lebenslauf: Reuven
Der Hexer hatte gespannt zugehört, versuchte mitzurechnen. Er war nie der beste darin gewesen und kam oft durcheinander, gerade wenn er nicht die Finger zu Hilfe nehmen konnte - und diese Blöße wollte er sich gerade nicht geben.
Aber Andrusch sprang ihm bei. In den 80ern.
Ihm hatte man gesagt, dass 1186 geboren worden war. Das hatte Dimitar in dem Waisenhaus in Erfahrung gebracht... Er musste sich also dort über ihn erkundigt haben Dieser Fakt war ihm nie so richtig bewusst gewesen. Er hatte ihn also bewusst ausgesucht und nicht zufällig mitgenommen. Dabei hatte es so spontan gewirkt... an viel erinnerte er sich nicht mehr, nur dass dieser große Typ plötzlich vor hm aufgetaucht war und er schon befürchtet hatte, er bekäme jetzt Ärger wegen ...irgendetwas. Statt dessen bot er ihm eine Chance...
Und dann fiel ein Name.
Reuven blinzelte. Hätte man ihn noch vor einigen Minuten gefragt, ob er sich daran erinnert wie er vorher genannt worden war, er wäre auf keinen Fall drauf gekommen, es war zu lange her, er erinnerte sich nur vage an das Leben als Junge, überhaupt war alles vor der Kräuterprobe verschwommen und unwirklich, als hätten ihn der Schmerz, das dauernde Gereihere und die Krämpfe erst lebendig gemacht.
Gleich mehrmals blinzelte er, als würde das irgendwie helfen, das gehörte besser zu verarbeiten. Er nahm dankend die Teetasse und hielt sich einen Moment daran fest, sie war heiß, fast zu heiß, das war aber egal. so schnell verbrühte man sich als Hexer nicht.
"Ich bin 1186 geboren... hat man mir gesagt."
Seine Stimme war trockner als gedacht und er starrte den alten Mann an, suchte nun seinerseits nach Vertrautem... Fand aber nur wenig. Vor allem, weil er selten in den Spiegel blickte. Irritierenderweise waren es hier eher die Ohren... vielleicht der Nasenrücken...Wobei seiner gebrochen gewesen war, nun schon viele Male.
Stojan. Bei dem Klang des Namens hatte er auch gleich eine Stimme im Kopf, die ihn schrie. Die sehr kräftige und von Haus aus nicht einmal so hohe Stimme der Oberin, aber aus irgendeinem Grund überschlug sie sich meistens wenn sie nach ihm schrie. Vor allem dieses eine Mal.
Er saß währenddessen hinter dem Haus bei der Abfallgrube, presste sich mit dem Rücken gegen die kalte gemauerte Hauswand und versuchte sich so gut es ging unsichtbar zu machen. Das gelang auch fast, denn er hatte alles in allem die gleiche Farbe wie der Dreck der Straße.
Aber irgendwann fanden sie ihn zwangsläufig und zerrten ihn an den Ohren hervor. An dem Armen hätte es keinen Sinn gehabt, denn dann bekam er irgendetwas zu fassen und wurde sehr sehr sperrig. Die Ohren waren aber scherzhaft und er leistete kaum Wiederstand.
Er erinnerte sich nicht mehr was er getan hatte, die Zusammenhänge blieben unscharf. Überhaupt tat er eigentlich nur was er für richtig hielt, und hatte nie wirklich begriffen warum was verboten war, das schien ihm alles so willkürlich... Die kleineren Kinder verteidigen, Essen beschaffen, das er dazu kein Geld verwenden konnte war doch nicht seine Schuld. Beschaffe er sich erst Geld, war das auch nicht recht, also ging er den direkten Weg. Was sonst noch? Irgendetwas dreckig machen... Manchmal auch mit Steinen nach Hunden werfen... Nur ein kleiner Ausschnitt aus der mannigfaltigen Liste seiner Verfehlungen.
Ab irgendwann hatte er es wohl übertrieben.
Vielleicht war das sogar der Tag an dem er einem Mann das Auge ausgestochen hatte... er hatte die Mädchen zum Weinen gebracht. Hatte sie an Stellen angefasst, die man nicht anfassen durfte, grundsätzlich nicht, offenbar, auch selbst nicht beim Baden. Und kurz darauf war dieser große Mann gekommen mit den Katzenaugen und ab dann hatte er nie wieder seinen alten Namen gehört. Der war aus seinem Leben verschwunden und er war nur lange der dreckige kleine Strassenkater gewesen bis er sich diesen Namen gesucht hatte.
Stojan…
"Etwa 6 Jahre später hat der Hexer mich mitgenommen... 1192 dann so in etwa."
Er musste nicht mehr viel sagen, sein Blick sprach vermutlich Bände.
Aber Andrusch sprang ihm bei. In den 80ern.
Ihm hatte man gesagt, dass 1186 geboren worden war. Das hatte Dimitar in dem Waisenhaus in Erfahrung gebracht... Er musste sich also dort über ihn erkundigt haben Dieser Fakt war ihm nie so richtig bewusst gewesen. Er hatte ihn also bewusst ausgesucht und nicht zufällig mitgenommen. Dabei hatte es so spontan gewirkt... an viel erinnerte er sich nicht mehr, nur dass dieser große Typ plötzlich vor hm aufgetaucht war und er schon befürchtet hatte, er bekäme jetzt Ärger wegen ...irgendetwas. Statt dessen bot er ihm eine Chance...
Und dann fiel ein Name.
Reuven blinzelte. Hätte man ihn noch vor einigen Minuten gefragt, ob er sich daran erinnert wie er vorher genannt worden war, er wäre auf keinen Fall drauf gekommen, es war zu lange her, er erinnerte sich nur vage an das Leben als Junge, überhaupt war alles vor der Kräuterprobe verschwommen und unwirklich, als hätten ihn der Schmerz, das dauernde Gereihere und die Krämpfe erst lebendig gemacht.
Gleich mehrmals blinzelte er, als würde das irgendwie helfen, das gehörte besser zu verarbeiten. Er nahm dankend die Teetasse und hielt sich einen Moment daran fest, sie war heiß, fast zu heiß, das war aber egal. so schnell verbrühte man sich als Hexer nicht.
"Ich bin 1186 geboren... hat man mir gesagt."
Seine Stimme war trockner als gedacht und er starrte den alten Mann an, suchte nun seinerseits nach Vertrautem... Fand aber nur wenig. Vor allem, weil er selten in den Spiegel blickte. Irritierenderweise waren es hier eher die Ohren... vielleicht der Nasenrücken...Wobei seiner gebrochen gewesen war, nun schon viele Male.
Stojan. Bei dem Klang des Namens hatte er auch gleich eine Stimme im Kopf, die ihn schrie. Die sehr kräftige und von Haus aus nicht einmal so hohe Stimme der Oberin, aber aus irgendeinem Grund überschlug sie sich meistens wenn sie nach ihm schrie. Vor allem dieses eine Mal.
Er saß währenddessen hinter dem Haus bei der Abfallgrube, presste sich mit dem Rücken gegen die kalte gemauerte Hauswand und versuchte sich so gut es ging unsichtbar zu machen. Das gelang auch fast, denn er hatte alles in allem die gleiche Farbe wie der Dreck der Straße.
Aber irgendwann fanden sie ihn zwangsläufig und zerrten ihn an den Ohren hervor. An dem Armen hätte es keinen Sinn gehabt, denn dann bekam er irgendetwas zu fassen und wurde sehr sehr sperrig. Die Ohren waren aber scherzhaft und er leistete kaum Wiederstand.
Er erinnerte sich nicht mehr was er getan hatte, die Zusammenhänge blieben unscharf. Überhaupt tat er eigentlich nur was er für richtig hielt, und hatte nie wirklich begriffen warum was verboten war, das schien ihm alles so willkürlich... Die kleineren Kinder verteidigen, Essen beschaffen, das er dazu kein Geld verwenden konnte war doch nicht seine Schuld. Beschaffe er sich erst Geld, war das auch nicht recht, also ging er den direkten Weg. Was sonst noch? Irgendetwas dreckig machen... Manchmal auch mit Steinen nach Hunden werfen... Nur ein kleiner Ausschnitt aus der mannigfaltigen Liste seiner Verfehlungen.
Ab irgendwann hatte er es wohl übertrieben.
Vielleicht war das sogar der Tag an dem er einem Mann das Auge ausgestochen hatte... er hatte die Mädchen zum Weinen gebracht. Hatte sie an Stellen angefasst, die man nicht anfassen durfte, grundsätzlich nicht, offenbar, auch selbst nicht beim Baden. Und kurz darauf war dieser große Mann gekommen mit den Katzenaugen und ab dann hatte er nie wieder seinen alten Namen gehört. Der war aus seinem Leben verschwunden und er war nur lange der dreckige kleine Strassenkater gewesen bis er sich diesen Namen gesucht hatte.
Stojan…
"Etwa 6 Jahre später hat der Hexer mich mitgenommen... 1192 dann so in etwa."
Er musste nicht mehr viel sagen, sein Blick sprach vermutlich Bände.
Auch Andrusch sagte nichts, sondern lass die Bände in Reuvens Gesicht. Diese Fügung war so unwirklich, dass er kaum daran glauben konnte. Plötzlich sah er seinen Opa wieder vor sich, wie er diese Geschichte erzählt hatte, wie er sich am Ende eine Träne aus dem alten Augen drückte und die Hoffnung aussprach, dass der Junge ein gutes Leben hat. Diese Träne fand nun ebenso bei Andrusch seinen Weg. Hatte er ihn gefunden? So ganz mochte er es nicht glauben. Da saß er. Eine gewisse Ähnlichkeit war geblieben, trotz des Hexertums. Besonders standen im Gesicht dieselben Emotionen. Wie war es ohne Eltern aufzuwachsen und nach so langer Zeit seine Wurzeln zu finden? Wenig glorreiche Wurzeln, aber so viele hatte man davon nicht und soweit er seinen… Onkel kennengelernt hatte war der eher pragmatisch veranlagt. Kaum Standesdünkel. „Schade, dass wir jetzt keinen Rum haben.“
Wie war es soweit gekommen? Stojan hatte ihn gefangen, bevor er ins Wasser gefallen war. Er war spazieren gewesen, hatte Brot gekauft und mal wieder übers Meer geschaut. Er konnte nur draußen herlaufen, weil er nun in Behandlung war. Weil Francis ihn regelmäßig besuchte, ihm gut tat und nie etwas verlangte. Hätte sich Valjan darum gekümmert. Valjan, Stojan… so ganz zufällig war die Ähnlichkeit nicht, hatte bei der Namensfindung eine Rollen gespielt. Aber sein jüngster Sohn war tot, dafür… Andrusch zog Luft ein, all die Gedanken machten es nicht besser. Er konzentrierte sich auf den Hexer an seinem Tisch, der gerade so menschlich wirkte. Beinahe verloren. Zurück geworfen in seine Kindheit. Und wusste nicht, was er nun sagen sollte. Andrusch wollte die Geschichte erzählen, weil das Treffen die Erinnerung daran geweckt hatte und sein Besuch sie hören wollte, aber wirklich geglaubt hatte er es nicht. Doch es passte zusammen. Und dieses Gesicht, das ihn wie seine Kinder mit großen Augen ansah. Er bekam einen Kloß im Hals.
„Willkommen in der Familie“
Es war Mila, die das Schweigen brach. Sie hob prostend ihre Teetasse. Sie war sich ebenfalls nicht sicher, ob es nicht nur zufällig gut passte und der Hexer vielleicht nur verzweifelt nach jeder Idee seiner Herkunft griff. Aber war es wichtig? Jetzt war er hier und er war willkommen. Sie hatte so viele Kinder verloren, da tat es gut Neue zu finden.
Wie war es soweit gekommen? Stojan hatte ihn gefangen, bevor er ins Wasser gefallen war. Er war spazieren gewesen, hatte Brot gekauft und mal wieder übers Meer geschaut. Er konnte nur draußen herlaufen, weil er nun in Behandlung war. Weil Francis ihn regelmäßig besuchte, ihm gut tat und nie etwas verlangte. Hätte sich Valjan darum gekümmert. Valjan, Stojan… so ganz zufällig war die Ähnlichkeit nicht, hatte bei der Namensfindung eine Rollen gespielt. Aber sein jüngster Sohn war tot, dafür… Andrusch zog Luft ein, all die Gedanken machten es nicht besser. Er konzentrierte sich auf den Hexer an seinem Tisch, der gerade so menschlich wirkte. Beinahe verloren. Zurück geworfen in seine Kindheit. Und wusste nicht, was er nun sagen sollte. Andrusch wollte die Geschichte erzählen, weil das Treffen die Erinnerung daran geweckt hatte und sein Besuch sie hören wollte, aber wirklich geglaubt hatte er es nicht. Doch es passte zusammen. Und dieses Gesicht, das ihn wie seine Kinder mit großen Augen ansah. Er bekam einen Kloß im Hals.
„Willkommen in der Familie“
Es war Mila, die das Schweigen brach. Sie hob prostend ihre Teetasse. Sie war sich ebenfalls nicht sicher, ob es nicht nur zufällig gut passte und der Hexer vielleicht nur verzweifelt nach jeder Idee seiner Herkunft griff. Aber war es wichtig? Jetzt war er hier und er war willkommen. Sie hatte so viele Kinder verloren, da tat es gut Neue zu finden.
- Reuven von Sorokin
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- Lebenslauf: Reuven
Manche Hexer haderten ganz fürchterlich mit der Vorsehung und versuchten sich ihr zu entziehen und machten es gerade damit noch schlimmer, falls das überhaupt ging. Reuven dagegen war es immer schon egal gewesen. Er ging dahin wohin es ihn verschlug und wenn dort zufällig ein Hexer gebraucht wurde tat er was zu tun war. Ob es und ein Monster zu erschlagen gab oder einen Menschen. Er tat wofür man ihn bezahlte und stellte nur wenige Fragen.
Dass er, wäre er nicht gerade an diesem Tag aus der Haft gekommen, nie Andrusch über den Weg gelaufen wäre... ja um weiter auszuholen, wäre er nicht zufällig im Eisvogel gewesen und wäre dort zusammen mit Crehwill an den Ratsherren geraten... und dann hatte sich der Freiherr dafür eingesetzt dass es nur drei Wochen waren bei guten Bedingungen… und was noch alles hatte geschehen sein müssen, dass er immer noch in Nowigrad verweilte, zusammen mit einem zweiten Hexer, was er normalerweise auch vermied... Viele Zufälle, sehr viele.
Aber letztlich ist es doch immer so. Eines führt zu etwas anderem und wäre es anders gekommen, vielleicht wäre ihm etwas anderes unwahrscheinliches widerfahren und er würde das dann hinterfragen. Manchmal geschah es halt und manchmal geschah etwas anderes.
Man würde verrückt werden, versuchte man die Begebenheiten auseinanderzudröseln, deswegen tat er es nicht.
Und er hatte bei allem auch nie nach seiner Vergangenheit gesucht. Auch anders als manche Hexer war er ganz zufrieden mit seinem Schicksal. Verglichen mit dem Leben auf der Straße war es viel besser ein Hexer zu sein. Mutant und Monster... sicher. Aber immun gegen Krankheiten, schnell, stark... unfruchtbar, ja, aber dafür mit einem langen Leben gesegnet, und einer beständigen Libido... keine Angst haben zu müssen vor Alter, Schwäche und Krankheit. Auch wenn es Nachteile mit sich brachte, aber für ihn überwogen klar die Vorteile. Er haderte nicht damit. Bis jetzt.
Jetzt würde er nachdenken müssen.
Sein Name war Stojan gewesen, dessen war er sich jetzt sicher. Er konnte Dimitar fragen, der konnte es wohl bestätigen, wie viel wusste er sonst noch? Dass er einen Vater gehabt hatte? Der ihn aber zurückgelassen hatte...
Er konnte sich aber vorstellen, was man dem Hexer im Waisenhaus gesagt hatte. Als Säugling abgegeben, wenn nach 6 Jahren keiner kommt um das Kind zu holen... nimm es mit. Vor allem weil er nur Probleme machte... Vielleicht wusste die Oberin wer ihn gebracht gehabt hatte, aber die lebte schon lange nicht mehr. Führten Waisenhäuser Bücher darüber? Aber dieses Waisenhaus gab es nicht mehr. Es gab ein anderes an anderer Stelle. Es hatte ihn zwar nie interessiert was mit dem anderen geschehen war, trotzdem war ihm zu Ohren gekommen, dass es irgendwann einmal zu einem großen Teil abgebrannt war. Das galt für die meisten nicht aus Stein gebauten Häuser der Stadt wenn einen ausreichend langen Zeitraum ansetzte.
Aber wollte er denn nachforschen? Eigentlich nicht.
Doch nun hatte er ganz plötzlich einen Ururgroßneffen... oder so. Und mit dem Feldwebel war er dann ja auch verwandt. Ab jetzt wurde es irgendwie schräg...
Er hatte nun also Familie... und er hob auch den Teebecher.
"Ehm... Danke." und grinste verlegen.
"Gibt es denn noch mehr ...Verwandte? Den Feldwebel... also Valjan kenne ich ja schon."
Dass er, wäre er nicht gerade an diesem Tag aus der Haft gekommen, nie Andrusch über den Weg gelaufen wäre... ja um weiter auszuholen, wäre er nicht zufällig im Eisvogel gewesen und wäre dort zusammen mit Crehwill an den Ratsherren geraten... und dann hatte sich der Freiherr dafür eingesetzt dass es nur drei Wochen waren bei guten Bedingungen… und was noch alles hatte geschehen sein müssen, dass er immer noch in Nowigrad verweilte, zusammen mit einem zweiten Hexer, was er normalerweise auch vermied... Viele Zufälle, sehr viele.
Aber letztlich ist es doch immer so. Eines führt zu etwas anderem und wäre es anders gekommen, vielleicht wäre ihm etwas anderes unwahrscheinliches widerfahren und er würde das dann hinterfragen. Manchmal geschah es halt und manchmal geschah etwas anderes.
Man würde verrückt werden, versuchte man die Begebenheiten auseinanderzudröseln, deswegen tat er es nicht.
Und er hatte bei allem auch nie nach seiner Vergangenheit gesucht. Auch anders als manche Hexer war er ganz zufrieden mit seinem Schicksal. Verglichen mit dem Leben auf der Straße war es viel besser ein Hexer zu sein. Mutant und Monster... sicher. Aber immun gegen Krankheiten, schnell, stark... unfruchtbar, ja, aber dafür mit einem langen Leben gesegnet, und einer beständigen Libido... keine Angst haben zu müssen vor Alter, Schwäche und Krankheit. Auch wenn es Nachteile mit sich brachte, aber für ihn überwogen klar die Vorteile. Er haderte nicht damit. Bis jetzt.
Jetzt würde er nachdenken müssen.
Sein Name war Stojan gewesen, dessen war er sich jetzt sicher. Er konnte Dimitar fragen, der konnte es wohl bestätigen, wie viel wusste er sonst noch? Dass er einen Vater gehabt hatte? Der ihn aber zurückgelassen hatte...
Er konnte sich aber vorstellen, was man dem Hexer im Waisenhaus gesagt hatte. Als Säugling abgegeben, wenn nach 6 Jahren keiner kommt um das Kind zu holen... nimm es mit. Vor allem weil er nur Probleme machte... Vielleicht wusste die Oberin wer ihn gebracht gehabt hatte, aber die lebte schon lange nicht mehr. Führten Waisenhäuser Bücher darüber? Aber dieses Waisenhaus gab es nicht mehr. Es gab ein anderes an anderer Stelle. Es hatte ihn zwar nie interessiert was mit dem anderen geschehen war, trotzdem war ihm zu Ohren gekommen, dass es irgendwann einmal zu einem großen Teil abgebrannt war. Das galt für die meisten nicht aus Stein gebauten Häuser der Stadt wenn einen ausreichend langen Zeitraum ansetzte.
Aber wollte er denn nachforschen? Eigentlich nicht.
Doch nun hatte er ganz plötzlich einen Ururgroßneffen... oder so. Und mit dem Feldwebel war er dann ja auch verwandt. Ab jetzt wurde es irgendwie schräg...
Er hatte nun also Familie... und er hob auch den Teebecher.
"Ehm... Danke." und grinste verlegen.
"Gibt es denn noch mehr ...Verwandte? Den Feldwebel... also Valjan kenne ich ja schon."
Mehr Verwandte. Andrusch nahm einen Schluck Tee und schüttelte dann langsam den Kopf. Als müsste auch er nachdenken. „Nein, Karla meine Mutter hatte zwar Brüder, aber die sind in Kriegen gefallen bevor sie Kinder hatten. Und sie selbst starb zusammen mit meiner kleinen Schwester bei deren Geburt.“ Schwangerschaft, Geburten gegen Dienst in bei der Stadtwache, so schwer war es gar nicht gewesen ihn davon zu überzeugen was sicherer war. Aber jemand musste ja vernünftig bleiben. „Valjan… ja.“ Er besah sich seinen Tee und musste unweigerlich an den echten Valjan denken, der viel zu jung starb. Das Ereignis, das die ganze Familie durcheinander gebracht hatte und schließlich Vito. Seine beiden Jungen. Tot. Dafür saß nun hier den Junge seines Opas. Vom golden Tee blickte er auf in die goldgelben Augen eines Hexers, dem kleinen Stojan. Familie sucht man sich nicht aus. „Ich war alles andere als begeistert, als meine Tochter nebenbei erwähnte sie würde mit Hexern herum ziehen. Verhaften. Irgendwelche unter der Handdinge mit ihnen machen, obwohl sie eigentlich noch einsitzen müssten.“ Da sprach wieder der besorgte Papa, alleine mit nem Hexer unterwegs über Nacht. Es wussten doch alle was die mit jungen Mädchen taten. „Aber… ich hab da ein Wesen erzogen, das so offen ist. So viel hinterfragt.“ Ein leichtes Kopfschütteln. Das muss sie alles von ihrer Mutter haben. „Und trotzdem so viel darauf vertraut, dass die Anderen schon auch nett sind. Oder eigentlich zumindest wollen. Jeden ne Chance gibt…“
„…bis auf Sexualverbrechern“, kam der Einwurf von Mila. Die sich inzwischen neben ihrem Tee wieder ihrer Näharbeit widmete, womit sie zumindest eine Kleinigkeit verdiente. Wobei der Kundenkreis die weitere Bekanntschaft aus dem Hafenviertel war. Dafür ließ sie die Gilde in Ruhe. Lief mehr unter Freundschaftsdienst und sie fragte sich selbst wie lange sie das noch tun könne.
Gerade behielt sie dabei Reuven wachsam im Auge, hatte wohl gemerkt, dass sich ihr Mann verplappert hatte und beobachtete gespannt die Reaktion des Hexers. Wenn er jetzt zur Familie gehört, würde er es bestimmt irgendwann, irgendwie erfahren. Aber… vielleicht war der auch nicht blöd. Sie waren schließlich beinahe zwei Tage zusammen draußen gewesen.
„…bis auf Sexualverbrechern“, kam der Einwurf von Mila. Die sich inzwischen neben ihrem Tee wieder ihrer Näharbeit widmete, womit sie zumindest eine Kleinigkeit verdiente. Wobei der Kundenkreis die weitere Bekanntschaft aus dem Hafenviertel war. Dafür ließ sie die Gilde in Ruhe. Lief mehr unter Freundschaftsdienst und sie fragte sich selbst wie lange sie das noch tun könne.
Gerade behielt sie dabei Reuven wachsam im Auge, hatte wohl gemerkt, dass sich ihr Mann verplappert hatte und beobachtete gespannt die Reaktion des Hexers. Wenn er jetzt zur Familie gehört, würde er es bestimmt irgendwann, irgendwie erfahren. Aber… vielleicht war der auch nicht blöd. Sie waren schließlich beinahe zwei Tage zusammen draußen gewesen.
- Reuven von Sorokin
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Tod im Krieg, Tod bei der Geburt.
Größere und kleinere Übel, aber Übel blieb beides. Hexer waren nicht als Idealisten bekannt und auch nicht als Weltverbesserer, aber leid tat es diesem hier dennoch, auch wenn er davon ausging, an diesen beiden Dingen nicht viel ändern zu können.
Das mit der Tochter überging er weitgehend. Ob es nun ein Versprecher war oder nicht, das Geschlecht des Feldwebels spielte im Grunde keine Rolle. Aber das mit der Haft und den Dingen unter der Hand schien ihm eher klärungsbedürftig.
"Hexer werden oft verhaftet, nur weil sie da sind. Manchmal zurecht, aber oft auch nicht. Uns wird viel angehängt... Wiederstand leisten macht es meist nur schlimmer. Bin schon daran gewöhnt. Und oft sperrt man uns auch nur ein, um den Lohn für die Arbeit drücken zu können... die von der Krone sind da immer recht erfinderisch. Ich hinterfrage das schon gar nicht mehr. Solange ich irgendwie über die Runden komme muss das wohl reichen, die Verpflegung im Knast ist manchmal gar nicht soo schlecht. Und zur Zeit zahlt die Krone auch gar nicht so schlecht."
Alles in allem hatte sich da schon ein ganz nettes Sümmchen addiert. Er würde das irgendwann einmal nachprüfen müssen, aber es war mehr als das Hand-in-de Mund Ding, an das er gewöhnt war. Was er nun allerdings mit all den Kronen machen würde... eine bessere Rüstung? Aber die alte ging doch auch noch... also warum verschwenden.
Aber ganz schien es den Vater nicht loszulassen und die Mutter erste recht nicht.
Ja, der Ruf der Hexer... Also auch hier Klärungsbedarf.
Aber das hatte er schon gelernt, noch ehe er zum Hexer wurde, man tat niemandem etwas an, das er oder sie nicht wollte. Punkt. Und daran hielt er sich. Zumindest was den Sex anging. Zum anderen war es auch gar nicht nötig. Meist fand sich auch ganz ohne sein zutun oder dass er bezahlen musste irgendwo jemand, der oder die es einmal ausprobieren wollte, wie es so war...
Aber er verstand den Hinweis.
"Ich würde nie jemandem Gewalt antun in äh... sexueller Hinsicht." Erklärte er ernst. Ihm war klar, dass es ja auch Gewalt war, einen Deserteur von seinen Gliedmaßen zu trennen. Hier ging es oft nicht anders.
"Ich habe das auf der Straße gesehen, was Männer dort Frauen... Mädchen, sogar Kindern antun. Das würde ich nie, nie nie im Leben so machen. Egal mit wem."
versicherte er sehr ernsthaft.
"Ich kann nicht für alle Hexer sprechen, aber für fast alle, die ich persönlich kenne und die noch leben und keiner davon würde sich an jemandem vergreifen."
Wozu auch. Man war dauern von Monstern und Tod umgeben, einvernehmlicher Sex war oft der einzige Ausgleich zum harten Hexer Alltag, wozu hier auch noch Gewalt aufwenden?
Es mochte den einen oder anderen gebe, der Spaß daran gefunden hatte, aber das war Ausnahmen gewesen. Genaugenommen wusste er von keinem. Crehwill nicht und auch keiner der Wölfe... Sogar Brehen, dem man nachsagte, dass er verrückt geworden war hatte nur zu etwas viel Gewalt im Kampf geneigt, aber er war kein Vergewaltiger gewesen. Und er er lebte wohl auch nicht mehr. Und auch Dimitar, den er nicht einschätzen konnte und der sicher auch kaputt war im Kopf... aber er hatte ihn ja nicht einmal einvernehmlich vögeln sehen, vermutlich hatte er daran gar kein Interesse.
Er selbst nahm dieses Thema jedenfalls sehr ernst.
Größere und kleinere Übel, aber Übel blieb beides. Hexer waren nicht als Idealisten bekannt und auch nicht als Weltverbesserer, aber leid tat es diesem hier dennoch, auch wenn er davon ausging, an diesen beiden Dingen nicht viel ändern zu können.
Das mit der Tochter überging er weitgehend. Ob es nun ein Versprecher war oder nicht, das Geschlecht des Feldwebels spielte im Grunde keine Rolle. Aber das mit der Haft und den Dingen unter der Hand schien ihm eher klärungsbedürftig.
"Hexer werden oft verhaftet, nur weil sie da sind. Manchmal zurecht, aber oft auch nicht. Uns wird viel angehängt... Wiederstand leisten macht es meist nur schlimmer. Bin schon daran gewöhnt. Und oft sperrt man uns auch nur ein, um den Lohn für die Arbeit drücken zu können... die von der Krone sind da immer recht erfinderisch. Ich hinterfrage das schon gar nicht mehr. Solange ich irgendwie über die Runden komme muss das wohl reichen, die Verpflegung im Knast ist manchmal gar nicht soo schlecht. Und zur Zeit zahlt die Krone auch gar nicht so schlecht."
Alles in allem hatte sich da schon ein ganz nettes Sümmchen addiert. Er würde das irgendwann einmal nachprüfen müssen, aber es war mehr als das Hand-in-de Mund Ding, an das er gewöhnt war. Was er nun allerdings mit all den Kronen machen würde... eine bessere Rüstung? Aber die alte ging doch auch noch... also warum verschwenden.
Aber ganz schien es den Vater nicht loszulassen und die Mutter erste recht nicht.
Ja, der Ruf der Hexer... Also auch hier Klärungsbedarf.
Aber das hatte er schon gelernt, noch ehe er zum Hexer wurde, man tat niemandem etwas an, das er oder sie nicht wollte. Punkt. Und daran hielt er sich. Zumindest was den Sex anging. Zum anderen war es auch gar nicht nötig. Meist fand sich auch ganz ohne sein zutun oder dass er bezahlen musste irgendwo jemand, der oder die es einmal ausprobieren wollte, wie es so war...
Aber er verstand den Hinweis.
"Ich würde nie jemandem Gewalt antun in äh... sexueller Hinsicht." Erklärte er ernst. Ihm war klar, dass es ja auch Gewalt war, einen Deserteur von seinen Gliedmaßen zu trennen. Hier ging es oft nicht anders.
"Ich habe das auf der Straße gesehen, was Männer dort Frauen... Mädchen, sogar Kindern antun. Das würde ich nie, nie nie im Leben so machen. Egal mit wem."
versicherte er sehr ernsthaft.
"Ich kann nicht für alle Hexer sprechen, aber für fast alle, die ich persönlich kenne und die noch leben und keiner davon würde sich an jemandem vergreifen."
Wozu auch. Man war dauern von Monstern und Tod umgeben, einvernehmlicher Sex war oft der einzige Ausgleich zum harten Hexer Alltag, wozu hier auch noch Gewalt aufwenden?
Es mochte den einen oder anderen gebe, der Spaß daran gefunden hatte, aber das war Ausnahmen gewesen. Genaugenommen wusste er von keinem. Crehwill nicht und auch keiner der Wölfe... Sogar Brehen, dem man nachsagte, dass er verrückt geworden war hatte nur zu etwas viel Gewalt im Kampf geneigt, aber er war kein Vergewaltiger gewesen. Und er er lebte wohl auch nicht mehr. Und auch Dimitar, den er nicht einschätzen konnte und der sicher auch kaputt war im Kopf... aber er hatte ihn ja nicht einmal einvernehmlich vögeln sehen, vermutlich hatte er daran gar kein Interesse.
Er selbst nahm dieses Thema jedenfalls sehr ernst.
Mila sah von ihrer Näharbeit auf und legte beinahe mütterlich ihre Hand auf Reuvens. „Sie hat nie schlecht über Dich gesprochen, Reuven.“ Sanft und beruhigend drückte sie seine Hand, als sei er ein kleiner Junge und tätschelte ihn nochmal aufmunternd, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit widmete. „Im Gegenteil. Ich weiß noch wie sie hier auf und ab gelaufen ist. Geschimpft hat sie über die Willkür des Adels, der Ratsherrn und der Ungerechtigkeit gegenüber den einfachen Leuten. Dass sie zwei Jungs einsperren müsste, die nach all den Augenzeugenberichten eigentlich gar nichts getan hätten: außer auf Grund eines Missverständnisses keinen Ärger bekommen zu wollen. ‚Wenn alle Nowigrader so viel Eier hätten, wäre es für alle viel besser‘, hatte sie gesagt.“ Offenbar hatte sich Mila dazu entschlossen, um ihren Nachwuchs kein Geheimnis zu machen. Sie waren hier unter sich und sollte er wirklich ihr Großonkel sein, sollte er es eh wissen.
„Wir machen uns nur Sorgen“, gab sie zu oder auch nicht, die meisten Eltern machen das. „Ich war fünfmal schwanger und nur sie ist uns geblieben. Du kannst Dir vorstellen, dass uns ihre Berufswahl mit all den Widrigkeiten nicht gerade beruhigt hat. Sie… legt sich ganz bewusst mit schlimmen Leuten an oder sucht die Nähe zum Geheimdienst. Wer weiß wohin es sie noch treibt.“ Andrusch gab ein zustimmendes Schnauben dazu: „Mein Mädchen… ein Schwert.“ Was sie damit machte, wollte er sich gar nicht so genau ausmalen. Reuven wusste nach den Übungsstunden, dass Valjan zwar ein gewisses Talent hatte, aber nicht wirklich geübt damit. Für die üblichen Schläger der Innenstadt würde es reichen, aber gegen geschulte Kämpfer nicht.
„Den Ruf Deiner Profession kennst Du wahrscheinlich ausführlicher als wir…“ Mila machte sich weniger Gedanken darüber, dass ihre Tochter eine Waffe führte. „…und wann hat man schon die Gelegenheit einen besser kennenzulernen? Mein Bruder Frans erzählte immer nur ein Hexer hätte sein Bein gerettet. Aber sonst soll man sie in Nowigrad hin und wieder gesehen haben. Unheimlich. Unnahbar. Es muss… seltsam sein, wenn alle Welt einen meidet und doch… braucht.“ Nachdenklich machte sie ein paar Stiche. „Wie kommst Du damit zu recht?“
„Wir machen uns nur Sorgen“, gab sie zu oder auch nicht, die meisten Eltern machen das. „Ich war fünfmal schwanger und nur sie ist uns geblieben. Du kannst Dir vorstellen, dass uns ihre Berufswahl mit all den Widrigkeiten nicht gerade beruhigt hat. Sie… legt sich ganz bewusst mit schlimmen Leuten an oder sucht die Nähe zum Geheimdienst. Wer weiß wohin es sie noch treibt.“ Andrusch gab ein zustimmendes Schnauben dazu: „Mein Mädchen… ein Schwert.“ Was sie damit machte, wollte er sich gar nicht so genau ausmalen. Reuven wusste nach den Übungsstunden, dass Valjan zwar ein gewisses Talent hatte, aber nicht wirklich geübt damit. Für die üblichen Schläger der Innenstadt würde es reichen, aber gegen geschulte Kämpfer nicht.
„Den Ruf Deiner Profession kennst Du wahrscheinlich ausführlicher als wir…“ Mila machte sich weniger Gedanken darüber, dass ihre Tochter eine Waffe führte. „…und wann hat man schon die Gelegenheit einen besser kennenzulernen? Mein Bruder Frans erzählte immer nur ein Hexer hätte sein Bein gerettet. Aber sonst soll man sie in Nowigrad hin und wieder gesehen haben. Unheimlich. Unnahbar. Es muss… seltsam sein, wenn alle Welt einen meidet und doch… braucht.“ Nachdenklich machte sie ein paar Stiche. „Wie kommst Du damit zu recht?“
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Er hatte es natürlich auf sich bezogen. Hexer waren immer die Sündenböcke, für alle. Er grinste ein wenig auch zu der freundlichen Geste. Wie er sonst reagieren sollte war ihm irgendwie nicht recht klar. Und es gab nur eines, was der Hexer für gefährlicher hielt, als alle Monster...
"...die Politik macht mir mehr Angst als jedes Monster. Dazu muss man sehr viel klüger sein als ich es vermutlich bin um das... das alles zu durchschauen. Deswegen versuche ich mich nicht einzumischen. Ich denke, aber eure Tochter... also der Feldwebel... also, ja... Es ist klug, sich das Wohlwollen des Geheimdienstes zu sichern."
Nun war er doch über Tochter und Feldwebel gestolpert. Aber ihm war es relativ egal, auch das Versteckspiel, er würde sich auch hier nicht einmischen.
"Ich will nicht sagen, dass ihr euch keine Sorgen machen sollt, aber ich glaube, also sie ist klug und gewitzt genug um das Beste draus zu machen, jedenfalls besser als ich."
Wie war es... "Ich kenne nichts anderes. Es ist einfach wohl so. Ich bin vielen Menschen überlegen und immer etwas anders... deshalb haben sie Angst vor mir, das kann ich verstehen."
Er hatte sich nicht immer so viele Gedanken gemacht. Es war einfach so. Manchmal ärgerte es ihn, manchmal konnte er Verständnis aufbringen. aber letztlich hatte er sich immer arrangiert. Der Tee war nun leer.
"Ich denke... meine Sachen sind trocken und ich sollte euch nicht länger stören."
Und er musste nachdenken. Es würfe komisch werden, jetzt wieder dem Feldwebel zu begegnen. Vielleicht sollte er mit seinem Kollegen sprechen, vielleicht auch einfach ein wenig kämpfen um den Kopf frei zu bekommen.
"...die Politik macht mir mehr Angst als jedes Monster. Dazu muss man sehr viel klüger sein als ich es vermutlich bin um das... das alles zu durchschauen. Deswegen versuche ich mich nicht einzumischen. Ich denke, aber eure Tochter... also der Feldwebel... also, ja... Es ist klug, sich das Wohlwollen des Geheimdienstes zu sichern."
Nun war er doch über Tochter und Feldwebel gestolpert. Aber ihm war es relativ egal, auch das Versteckspiel, er würde sich auch hier nicht einmischen.
"Ich will nicht sagen, dass ihr euch keine Sorgen machen sollt, aber ich glaube, also sie ist klug und gewitzt genug um das Beste draus zu machen, jedenfalls besser als ich."
Wie war es... "Ich kenne nichts anderes. Es ist einfach wohl so. Ich bin vielen Menschen überlegen und immer etwas anders... deshalb haben sie Angst vor mir, das kann ich verstehen."
Er hatte sich nicht immer so viele Gedanken gemacht. Es war einfach so. Manchmal ärgerte es ihn, manchmal konnte er Verständnis aufbringen. aber letztlich hatte er sich immer arrangiert. Der Tee war nun leer.
"Ich denke... meine Sachen sind trocken und ich sollte euch nicht länger stören."
Und er musste nachdenken. Es würfe komisch werden, jetzt wieder dem Feldwebel zu begegnen. Vielleicht sollte er mit seinem Kollegen sprechen, vielleicht auch einfach ein wenig kämpfen um den Kopf frei zu bekommen.
„Natürlich, nimm Dir Zeit und lass das alles erst mal wirken.“ Wäre sie nicht in ihre Näharbeiten vertieft, hätte Mila ihn nochmal getätschelt. So taten es nur ihre Augen, die Fältchen darum zeugten von ihrem Alter, aber ihr Blick war jugendlich warm. Von der Mutter kam zu Reuvens Worten über den Feldwebel viel Nicken. Vom Vater auch, aber er war nicht ganz davon überzeugt und auch er musste verarbeiten, dass er nun wirklich den kleinen Stojan gefunden hatte. Ein Versprechen, dass er dem Großvater gegeben hatte, doch noch zu erfüllen. Jetzt wo er ein alter Mann war, während sein Onkel gefühlt in der Blüte seines Lebens vor ihm saß.
„Oh, dadurch, dass Du zugibst etwas nicht zu verstehen, bist Du schon klüger als die meisten.“ Redete unterdessen Mila weiter. Gerade in er Politik waren so viel, die davon keine Ahnung hatten oder nur den eigenen Sack füllen wollten. „Und da hast Du recht. Es gibt es viele Menschen, die uns überlegen sind. Es macht eigentlich keinen Sinn vor jemanden Angst haben, der noch mehr überlegen ist.“ Sie kicherte. „Es freut mich sehr Dich kennengelernt zu haben. Reuven von Sorokin.“
„Stojan Vasko“, murmelte Andrusch. Wie häufig hatte er diesen Namen gesagt, nachdem er hier angekommen war und bei diesem am Hafen herumfragen seine Mila kennengelernt hatte. Er warf einen verliebten Blick auf seine Frau, sagte aber nichts weiter und trank ebenfalls seinen Tee leer.
Gerade als Reuven gehen wollte oder aufstand, klopfte es an der Tür: laut und ungeduldig. Man hörte Mila seufzen: „Der Vermieter…“ Oder wen auch immer er diese Woche vorbei schickte. Reuvens Hexerohren hatten vielleicht schon unbewusst wahrgenommen, dass mehr als ein Paar schwerer Stiefel die steile Stiege hoch gekommen war. Mila entschuldigte sich mit einem Nicken, legte ihre Arbeit ab und nahm aus der einzigen Kiste im Raum einen Beutel mit Münzen, bevor sie die Tür öffnete. Sie war kaum offen, als drei Menschen in besserer Straßenkleidung herein kamen. Vorne weg eine Frau Ende Zwanzig, die Mila fordernd ansah. Die beiden Herrn hinter ihr, waren beide größer und älter, aber waren wohl nur als Argumentverstärker mitgekommen, denn sie schauten vor allem grimmig.
„Die Miete, Alte“, sagte die Besucherin wenig freundlich und hielt die Hand auf.
Die Alte, Mila, hatte keinen Anspruch darauf Streit zu suchen und schüttelte die Münzen in die Handfläche.
„Sin nur dreißig.“
„Ja, wie ausgemacht. Für jeden Schauermann, der euch entgeht, weil er hier nicht schlafen kann fünf Kronen und für sechs wäre hier Platz.“
„Ein siebter findet sich auch noch Platz… rück fünf Kronen mehr raus!“
„Oh, dadurch, dass Du zugibst etwas nicht zu verstehen, bist Du schon klüger als die meisten.“ Redete unterdessen Mila weiter. Gerade in er Politik waren so viel, die davon keine Ahnung hatten oder nur den eigenen Sack füllen wollten. „Und da hast Du recht. Es gibt es viele Menschen, die uns überlegen sind. Es macht eigentlich keinen Sinn vor jemanden Angst haben, der noch mehr überlegen ist.“ Sie kicherte. „Es freut mich sehr Dich kennengelernt zu haben. Reuven von Sorokin.“
„Stojan Vasko“, murmelte Andrusch. Wie häufig hatte er diesen Namen gesagt, nachdem er hier angekommen war und bei diesem am Hafen herumfragen seine Mila kennengelernt hatte. Er warf einen verliebten Blick auf seine Frau, sagte aber nichts weiter und trank ebenfalls seinen Tee leer.
Gerade als Reuven gehen wollte oder aufstand, klopfte es an der Tür: laut und ungeduldig. Man hörte Mila seufzen: „Der Vermieter…“ Oder wen auch immer er diese Woche vorbei schickte. Reuvens Hexerohren hatten vielleicht schon unbewusst wahrgenommen, dass mehr als ein Paar schwerer Stiefel die steile Stiege hoch gekommen war. Mila entschuldigte sich mit einem Nicken, legte ihre Arbeit ab und nahm aus der einzigen Kiste im Raum einen Beutel mit Münzen, bevor sie die Tür öffnete. Sie war kaum offen, als drei Menschen in besserer Straßenkleidung herein kamen. Vorne weg eine Frau Ende Zwanzig, die Mila fordernd ansah. Die beiden Herrn hinter ihr, waren beide größer und älter, aber waren wohl nur als Argumentverstärker mitgekommen, denn sie schauten vor allem grimmig.
„Die Miete, Alte“, sagte die Besucherin wenig freundlich und hielt die Hand auf.
Die Alte, Mila, hatte keinen Anspruch darauf Streit zu suchen und schüttelte die Münzen in die Handfläche.
„Sin nur dreißig.“
„Ja, wie ausgemacht. Für jeden Schauermann, der euch entgeht, weil er hier nicht schlafen kann fünf Kronen und für sechs wäre hier Platz.“
„Ein siebter findet sich auch noch Platz… rück fünf Kronen mehr raus!“
- Reuven von Sorokin
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- Lebenslauf: Reuven
Stojan Vasko… sein Name.
Weckte er irgendwelche Erinnerungen? Ehrlich gesagt nein.
Er hatte sich an den Namen Reuven gewohnt, auch wenn er sich den selbst gegeben hatte. Viele Jahre hatten ihn ihm vertraut gemacht. Er hatte sich dran erinnert wie jemand seinen Vornamen gebrüllt hatte, eine sich überschlagende Stimme, aber der Nachname weckte keine Assoziation.
Trotzdem.
Er hatte einen.
Ein Name und eine Herkunft...
Er hatte eben begonnen, seine Hose wieder anzuziehen - zum Glück, denn jemand kam die Treppe hoch und er wäre sonst nur in der Unterhose dagestanden, die nicht viel mehr als sein Gemächt bedeckte aber sonst keinerlei Schutz bot.
Die Grübelei wurde unterbrochen.
Drei Personen. Eine Frau, zwei Männer.
Nicht nur der Vermieter.
"...drei Vermieter...?"
Hatte er noch gemurmelt, dann ging die Tür auch schon auf und er hatte seine Hose gerade so zugebunden, sonst hätte es ja komisch gewirkt. Er zog noch die Stiefel wieder an und hörte zu.
Fuck.
Das bedeutete nur wieder Ärger... Dabei hatte er nicht einmal ein Schwert dabei.
Aber vielleicht konnte man es ja auch so klären.
"Es waren 30 vereinbart." stellte er ruhig fest.
Er hatte noch den Stiefeln noch zurecht gezogen und richtete sich nun auf.
"Gibt es damit ein Problem?" Er erhob die Stimme nicht und seine Augen glommen auch nicht. Warum die Dimitars zu leuchten schienen wusste er nicht. Seine waren recht normal. Sie reflektierten lediglich ein bisschen besser das Restlicht. Das Katzenmedaillon konnte man erkennen, aber sonst wies ihn nichts als Hexer aus. Ob er damit einschüchternd wirkte war fraglich.
Drei Personen gleichzeitig mit Axii umzustimmen war riskant und klappte selten auf einmal. Nur die Frau, die Räselsführerin schien...? Oder sie auf die Strasse bringen und dort erledigen. Aber das würde das Problem nur vertagen.
Weckte er irgendwelche Erinnerungen? Ehrlich gesagt nein.
Er hatte sich an den Namen Reuven gewohnt, auch wenn er sich den selbst gegeben hatte. Viele Jahre hatten ihn ihm vertraut gemacht. Er hatte sich dran erinnert wie jemand seinen Vornamen gebrüllt hatte, eine sich überschlagende Stimme, aber der Nachname weckte keine Assoziation.
Trotzdem.
Er hatte einen.
Ein Name und eine Herkunft...
Er hatte eben begonnen, seine Hose wieder anzuziehen - zum Glück, denn jemand kam die Treppe hoch und er wäre sonst nur in der Unterhose dagestanden, die nicht viel mehr als sein Gemächt bedeckte aber sonst keinerlei Schutz bot.
Die Grübelei wurde unterbrochen.
Drei Personen. Eine Frau, zwei Männer.
Nicht nur der Vermieter.
"...drei Vermieter...?"
Hatte er noch gemurmelt, dann ging die Tür auch schon auf und er hatte seine Hose gerade so zugebunden, sonst hätte es ja komisch gewirkt. Er zog noch die Stiefel wieder an und hörte zu.
Fuck.
Das bedeutete nur wieder Ärger... Dabei hatte er nicht einmal ein Schwert dabei.
Aber vielleicht konnte man es ja auch so klären.
"Es waren 30 vereinbart." stellte er ruhig fest.
Er hatte noch den Stiefeln noch zurecht gezogen und richtete sich nun auf.
"Gibt es damit ein Problem?" Er erhob die Stimme nicht und seine Augen glommen auch nicht. Warum die Dimitars zu leuchten schienen wusste er nicht. Seine waren recht normal. Sie reflektierten lediglich ein bisschen besser das Restlicht. Das Katzenmedaillon konnte man erkennen, aber sonst wies ihn nichts als Hexer aus. Ob er damit einschüchternd wirkte war fraglich.
Drei Personen gleichzeitig mit Axii umzustimmen war riskant und klappte selten auf einmal. Nur die Frau, die Räselsführerin schien...? Oder sie auf die Strasse bringen und dort erledigen. Aber das würde das Problem nur vertagen.
„Die Eintreiber…“ waren die leisen Worte Andrusch’ gewesen. Nicht drei Vermieter, sondern drei, die für den Vermieter arbeiteten. Aber sonst versuchte der Vater nicht weiter aufzufallen. Er war nicht mehr in der Verfassung die Muskeln spielen zu lassen, er bekäme nur blaue Flecken und Gelächter ab. Sehr ärgerlich.
Der von Reuven aus gesehen links stand, hatte ihn schon die ganze Zeit bemerkt und war den Bewegungen des Hexers gefolgt. Er machte verdächtig den Eindruck, dass er sich nicht mit Reuven anlegen wollte, der gar nicht hier her passte. Niemand hatte etwas von einem Hexer in den Wohnungen gesagt und letzte Woche war der nicht hier. Auch dem Feldwebel waren sie lieber aus dem Weg gegangen, der sah zwar harmlos aus konnte aber sehr hitzig werden und ‚Link’ wollte ganz sicher keine Nacht im Kerker verbringen. Noch weniger allerdings mit dem Hexer vor die Tür gehen und dass dieser dies tun würde sagte seine nonverbale Sprache sehr deutlich. Der würde sie alle gleichzeitig in der Gosse kurz und klein schlagen. Die Farbe war entsprechend aus seinen Gesicht gewichen. Scheiß doch auf die fünf Kronen. Er wollte seine Eier behalten.
„Wer bist’n Du? Ha?“ Die Rädelsführerin hatte keine Sorgen ihre Eier zu verlieren, sondern verstaute die schon erhaltenen Kronen und machte einen entschlossenen Schritt auf Reuven zu. Sie war kleiner als er und weniger kräftig, konnte aber besonders verachtend gucken: „N Kakk-Muhtand. Dachtet wohl könnt euch n paar Muskeln holen, wa? Für nen ordentlichen Sohn hat die Manneskraft ja nicht gereicht.“ Irgendwie kam sie gerade in Fahrt oder der Alkohol, den man an ihr richten konnte, machte ihr Mut. „Wird dem Lord aber janich jefallen. Oder wohnste etz hier?“
„Missi?“ kam es vom anderen Herrn zur Rechten. „Vielleicht schon… dann macht die Miete auch mehr Sinn.“ ‚Brechthelm‘ versuchte zumindest irgendwie der Denker zu sein. Vielleicht war ein Hexermieter auch praktisch?
Der von Reuven aus gesehen links stand, hatte ihn schon die ganze Zeit bemerkt und war den Bewegungen des Hexers gefolgt. Er machte verdächtig den Eindruck, dass er sich nicht mit Reuven anlegen wollte, der gar nicht hier her passte. Niemand hatte etwas von einem Hexer in den Wohnungen gesagt und letzte Woche war der nicht hier. Auch dem Feldwebel waren sie lieber aus dem Weg gegangen, der sah zwar harmlos aus konnte aber sehr hitzig werden und ‚Link’ wollte ganz sicher keine Nacht im Kerker verbringen. Noch weniger allerdings mit dem Hexer vor die Tür gehen und dass dieser dies tun würde sagte seine nonverbale Sprache sehr deutlich. Der würde sie alle gleichzeitig in der Gosse kurz und klein schlagen. Die Farbe war entsprechend aus seinen Gesicht gewichen. Scheiß doch auf die fünf Kronen. Er wollte seine Eier behalten.
„Wer bist’n Du? Ha?“ Die Rädelsführerin hatte keine Sorgen ihre Eier zu verlieren, sondern verstaute die schon erhaltenen Kronen und machte einen entschlossenen Schritt auf Reuven zu. Sie war kleiner als er und weniger kräftig, konnte aber besonders verachtend gucken: „N Kakk-Muhtand. Dachtet wohl könnt euch n paar Muskeln holen, wa? Für nen ordentlichen Sohn hat die Manneskraft ja nicht gereicht.“ Irgendwie kam sie gerade in Fahrt oder der Alkohol, den man an ihr richten konnte, machte ihr Mut. „Wird dem Lord aber janich jefallen. Oder wohnste etz hier?“
„Missi?“ kam es vom anderen Herrn zur Rechten. „Vielleicht schon… dann macht die Miete auch mehr Sinn.“ ‚Brechthelm‘ versuchte zumindest irgendwie der Denker zu sein. Vielleicht war ein Hexermieter auch praktisch?
- Reuven von Sorokin
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Er schickte direkt Eintreiber, nicht sehr fair.
Fieberhaft überlegte der Hexer wie ihnen klug begegnen konnte... Man kann gleich vorweg nehmen, so recht wollte ihm nichts einfallen. Ihm schwante zwar, dass jemand wie der Freiherr sicher einen klugen Spruch parat gehabt hätte oder sie mit einer verbalen Doublette hinauskomplimentiert hätte, vermutlich auch Crehwill... aber diesem Hexer fiel beim besten Willen nichts kluges ein.
Also doch Axii?
Die beiden Männer lenkten immerhin ein, aber er konnte sie wieder gegen sich aufbringen wenn sie sähen, dass er Magie anwandte und auch wenn es nur eine knappe Geste war, so richtig verbergen konnte man sie selten.
Aard würde sie die Treppe hinunter fegen... die Trappe aber vermutlich gleich mit einreißen.
"Ich wohne nicht hier, nur auf Verwandtschafsbesuch. Aber ich denke ich schau hier öfter mal vorbei... bei so netten Nachbarn."
Er machte noch einen Schritt auf sie zu, die Hände hatte er frei... Er ließ nur kurz den Blick schweifen, alles konnte zur Waffe werden, sogar eine Sichel, mit der man normalerweise Gras und Kräuter schnitt.
Aber er musste auch gar nichts in die Hand nehmen, vielleicht würde er einen Schlag abbekommen ehe er selbst einen dritten Treffer landete... das konnte er verschmerzen.
"Vielleicht sollten wir das wirklich draußen klären... ehe wir hier drinnen das wertvolle Enti… die Einrichtung demolieren. Und falls du dachtest, ich schlage keine Frauen... Du hast es im dunkel vielleicht nicht gut sehen können... aber ich trage ein Amulett der Katzenschule, keinen Wolf."
Er hoffte er bekam das paranoide blitzen in den Augen ausreichend glaubhaft hin.
"Außerdem… bin ich für Gleichberechtigung." Und weil ihn dann einfiel, das das nicht direkt zu Deeskalation beigetragen hatte, da hatte er er noch einen Einfall, aber er machte einen Moment Pause, schnupperte deutlich erkennbar.
"Abgesehen davon, Schätzchen, solltest du nicht so viel saufen solange du schwanger bist."
Ein spontaner Einfall vielleicht brachte es sie auch ausreichend lange aus dem Konzept.
Fieberhaft überlegte der Hexer wie ihnen klug begegnen konnte... Man kann gleich vorweg nehmen, so recht wollte ihm nichts einfallen. Ihm schwante zwar, dass jemand wie der Freiherr sicher einen klugen Spruch parat gehabt hätte oder sie mit einer verbalen Doublette hinauskomplimentiert hätte, vermutlich auch Crehwill... aber diesem Hexer fiel beim besten Willen nichts kluges ein.
Also doch Axii?
Die beiden Männer lenkten immerhin ein, aber er konnte sie wieder gegen sich aufbringen wenn sie sähen, dass er Magie anwandte und auch wenn es nur eine knappe Geste war, so richtig verbergen konnte man sie selten.
Aard würde sie die Treppe hinunter fegen... die Trappe aber vermutlich gleich mit einreißen.
"Ich wohne nicht hier, nur auf Verwandtschafsbesuch. Aber ich denke ich schau hier öfter mal vorbei... bei so netten Nachbarn."
Er machte noch einen Schritt auf sie zu, die Hände hatte er frei... Er ließ nur kurz den Blick schweifen, alles konnte zur Waffe werden, sogar eine Sichel, mit der man normalerweise Gras und Kräuter schnitt.
Aber er musste auch gar nichts in die Hand nehmen, vielleicht würde er einen Schlag abbekommen ehe er selbst einen dritten Treffer landete... das konnte er verschmerzen.
"Vielleicht sollten wir das wirklich draußen klären... ehe wir hier drinnen das wertvolle Enti… die Einrichtung demolieren. Und falls du dachtest, ich schlage keine Frauen... Du hast es im dunkel vielleicht nicht gut sehen können... aber ich trage ein Amulett der Katzenschule, keinen Wolf."
Er hoffte er bekam das paranoide blitzen in den Augen ausreichend glaubhaft hin.
"Außerdem… bin ich für Gleichberechtigung." Und weil ihn dann einfiel, das das nicht direkt zu Deeskalation beigetragen hatte, da hatte er er noch einen Einfall, aber er machte einen Moment Pause, schnupperte deutlich erkennbar.
"Abgesehen davon, Schätzchen, solltest du nicht so viel saufen solange du schwanger bist."
Ein spontaner Einfall vielleicht brachte es sie auch ausreichend lange aus dem Konzept.