Taverne | The black Horseman

Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Er war wohl schon eine Weile eingeweicht, das Wasser wurde langsam kalt, als jemand den Raum betrat.
Die Schritte hatte er längst gehört, noch ehe sich die Türe geöffnet hatte, den Atem einer jungen Frau und er hatte noch ehe sie versucht hatte leise die Türe zu öffnen, gehört, dass es nicht Dahlia war. Die Schritte gehörten einer ihm Unbekannten. Sie verrieten ihm aber genug um nicht beunruhigt sein zu müssen. Wenn sie Waffen trug, dann nur leichte. Aber sie hatte gezögert einzutreten, war eher unsicher als entschlossen, dann aber hatte sie tief durchgeatmet, allen Mut zusammen genommen ehe sie eintrat, daraufhin hatte sich ihr Gang verändert, war bewusster geworden, sie setzte nun jeden Schritt kontrolliert vor den anderen, ganz als spiele sie nun eine bestimmte Rolle.
Er blieb liegen, stellte sich schlafend, horchte nur gespannt.
Ihr Herz schlug schnell, ihr Atmen ging stoßweise, er konnte es hören, leider nicht riechen. Aber er wusste, sie war erregt.
Mit einer gewissen Vorfreude harrte er aus.

Und dann war da diese sanfte Berührung, eine Hand legte sich fast zärtlich auf seine Schulter und eine Fingerspitze folgte dem Verlauf seines Jochbeines.
"Schlaft ihr, Meister Hexer?" sie bemühte sich, ihrer Stimme einen sanften Klang zu geben. Wenn sie ihn umbringen wollte, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt gewesen, doch sie zog kein Messer. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Nein. Ich warte nur."
"Man Name ist Jorieke. Ich habe Myrias Zimmer bekommen..." säuselte sie.
Es hatte sich schnell Ersatz gefunden. Gut, das Leben ging weiter, ebenso alles was dazugehörte.
"Als ich dann hörte, dass ein echter Hexer hier ist... Wollte ich mich dankbar zeigen. Dankbar, dass ihr unsere Stadt sicherer macht."
'Na klar' dachte Reuven dabei. 'von wegen Dankbarkeit. Du willst wissen ob alles wahr ist, was man über uns sagt...' er dachte es jedoch nur.
"Über ein wenig... Dankbarkeit... würd ich mich sehr freuen." so eine Antwort erwartete man wohl, auch dass er seine Stimme etwas tiefer machte, das kam immer gut an. Sie begann wieder zu schnurren: "Ich kann euch den Rücken schrubben und... uh, das Wasser ist ja schon eiskalt..." entfuhr es ihr.
"Das kann ich ändern..." Mit Igni war das Wasser schnell wieder warm. Auch das sahen die Frauen gerne. Diese magischen Zeigen praktisch verwendet. Nur übertreiben durfte man nicht, man konnte sich damit auch ordentlich die Eier kochen, hörte man nur einen Augenblick zu spät auf, weil man vielleicht abgelenkt war. Alles schon ausprobiert.
Dann begann sie, ihm den Rücken zu schrubben, was er genoss. Irgendwo hatte sie einen weichen Lappen hergenommen. Und schnell wanderten ihre Hände auch an andere Stellen, weiter unten, weiter vorne und nun war es der Kater, der schnurrte.
Dann zog er sie kurzerhand in die Wanne. Er hörte deutlich an ihrem Atem, ihrem Herzschlag, dass sie genau das wollte, und sie trug auch nur ein leichtes Überkleid, das sich nicht sehr vollsaugen würde, nicht einmal Unterwäsche, wie er schnell erfühlen konnte. Sie war von Anfang an drauf vorbereitet gewesen, versehentlich in den Zuber zu geraten. Also tat er genau was sie wohl hoffte. Er packte sie bald schon bekam sie seine volle Dankbarkeit zu spüren.
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Sie war noch eine ganze Weile bei Ihm geblieben ehe sie wieder so müde wurde, dass Connor sie fast rauftragen musste. Oben fiel sie mir noch in ihr Bett und schlief bis sie die Geräusche weckten. Sie schreckte auf und sah sich verwirrt um. Sie hörte die Stimme von Reuven und das weckte ihre Lebensgeister. Sofort wusch sie sich mit kaltem Wasser ab und ummachte sich in Windeseile zurecht. Sie huschte die Treppen hinunter und hörte Stimmen aus dem Waschraum. Unschlüssig stand sie nun im Gang und ginge leise auf die Türe zu. Die neue Dame hatte sich also dem Hexer angenähert. Dahlia schiss aus irgendeinem Grund die Röte ins Gesicht und sie stand vor der Türe die Hand halb zum klopfen erhoben. Der Hexer hatte alles verdient was er wollte, aber sie konnte es auch nicht erwarten dass dem Mann, der ihr nun so viel bedeutete m, endlich geholfen wurde.
Dass sie so unschlüssig in ihrem eigenen Haus war verwirrte sie bis ins Mark. Sie war doch hier die Herrin im Haus. Es war doch legitim die beiden zu stören….oder? Oder war es undankbar. Da kam ihr Connor zur Hilfe. Er kam die Treppen hoch und sah sie vielsagend an. Langsam schüttelte er den Kopf und winkte ihr, sie solle mit runter kommen.
Etwas widerwillig senkte sich ihre Hand und sie sah auf den Türknauf.
„Viel Spaß Reuven!“
Schiss es dann aus ihr und sie sah Connor an als wüsste sie gerade selber nicht woher das gekommen war.
Connor starrte sie kurz an und verkniff sich das Lachen. So neben sich hatte er Dahlia selten erlebt.
Endlich folgte sie ihm nach unten in die Küche.
Dort sah sie Seren und fiel ihm sehnsüchtig um den Hals. Die Nacht hatte er nochmal hier unten verbracht auch wenn sie beide es schon anders gewollt hätten. Sicher ist sicher.
„Guten Morgen! Heute wirst du befreit“ sagte sie mit fester Stimme, küsste ihn auf die Stirn und machte sich dann sofort daran Essen zuzubereiten. Ohne Mampf - kein Kampf!
Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Draußen hörte er Schritte, aber Reuven war noch beschäftigt.
Jorieke, falls sie wirklich so hieß forderte eine Weile seine ganze Aufmerksamkeit, bis sie offenbar genug Dankbarkeit gezeigt hate und auch sonst erfahren hatte was sie wissen wollte.
Er hatte seinen Spaß gehabt und dann ließ die junge Frau von ihm ab. Sie wirkte entspannt, Reuven war es ebenfalls.
Er entstieg dem Zuber, trocknete sich gründlich ab. Jorieke lächelte. Ihr leichtes Leinenkleid hatte sie nicht abgelegt, aber es war ihr von den Schultern gerutscht und hochgeschoben worden, so dass es nichts mehr verdeckte. Es klebte am Leib und etwas umständlich befreite sich die junge Frau davon ehe sie sich auch in eines der leinenen Handtücher wickelte und mit einem Kichern in ihr Zimmer davoneilte. Reuven beobachtete sie und fast hätte er Lust bekommen, noch einmal von vorne zu beginnen, aber er hatte zu tun, zu schade.
Er kehrte also ebenfalls in sein Zimmer zurück, wo eine frische Garnitur Wäsche auf ihn wartete. Ob es die Haushälterin gewesen war oder Dahlia, deren Schritte er zuvor gehört und die ihm viel Spaß gewünscht hatte, war unklar, aber was spielte es für eine Rolle. Es war wieder Wäsche von einem der Brüder und wieder ein kleines bisschen zu groß, aber er hatte mit dem Geld für den Hym nun genug zusammen um sich zumindest wieder eigene Kleidung leisten zu können und nicht das abgetragene von Tristan nehmen zu müssen.
Vorerst musste es reichen, und die Stiefel des Deserteurs waren wenigstens ganz gut.
So kam er in die Küche.
Connor und Dahlia empfingen sie. William kam ebenfalls gerade herein, er hatte das Pferd versorgt. ...und Seren war oben. Richtig, der Mond würde noch eine Weile brauchen, bis er den Wolf wieder freiließ, aber er hätte nicht gedacht, dass Tristan es erlauben würde.

Während des Bades hatte er sich genau überlegt, wie er an diesem Tag vorgehen würde.
Zuerst einen Alchemisten finden, der ihm seine Ausrüstung borgte. Vorher oder nachher, je nachdem wie es sich ergab, zu einem Kürschner der ihm eine Lederhose anfertigte oder sogar etwas passendes vorrätig hatte, ebenso wenn es sich ausging noch Stiefel, die Offiziers Stiefel konnte er in Zahlung geben, das sparte etwas Geld, und er brauchte einen Schwertgurt... und seine Schwerter. Vielleicht ließ sich unterwegs herausfinden, ob irgendjemand etwas über Hexerschwerter gehört hatte.
Aber zuerst in die Küche, vorbereiten was mit Haushaltsmitteln hergestellt werden konnte und etwas Essen für den Tag vorbereiten.
Und das war nun seine Intention. "Guten morgen zusammen. Ich habe alles bekommen." erklärte er. Kein Wort zu seiner morgendlichen Beschäftigung, keines zu den zusätzlichen Blessuren, um die total zerschlissene Kleidung hatte die Haushälterin sich gekümmert, die würde kein Zeugnis mehr ablegen.
Dann sah er, dass Dahlia schon begonnen hatte etwas zuzubereiten.
Er reservierte sich drei Töpfe um die Kräuter und gesammelten anderen Zutaten abzukochen, getrennt nach Herkunft. Erden mit Erden, Pflanzen mit Pflanzen und tierisches mit tierischem. Was es im einzelnen war, wo er was ausgegraben hatte und wo abgeschnitten, dazu würde er sich nicht äußern. Er begann einfach mit seiner Arbeit.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Seren hatte die Nacht wieder im Keller verbracht, nachdem Dahlia völlig erschöpft von ihrer Wache bei ihm in seinen Armen fast eingeschlafen war. Connor hatte sie nach oben gebracht, wortlos doch bestimmt, und Seren war ebenso wortlos wieder in den Keller hinab gestiegen. In die einsame Kälte, die ohne Dahlias warmen Körper in seinen Armen noch kälter zu sein schien, denn sie war auch in seinem Inneren. Mit der Nacht kam wieder das Verlangen des Wolfs nach Freiheit, doch das Hemd ließ ihn zurück schrecken. Seren spürte sein Flüstern in seinem Kopf, das dunkle Raunen des Fluchs, der ihn locken wollte, das Hemd einfach abzustreifen und endlich wieder gemeinsam zu jagen. Doch die Stimme war schwach, das Drängen leicht zu ignorieren, denn der Vollmond war noch fern. Seren verschloss sich davor, holte sich Dahlias azurblaue Augen in Erinnerung und klammerte sich an dieses Bild. Zwar wollte der Wolf sogleich einhaken, ihn verlocken mit weichem Fleisch und frischem Blut, doch Seren widerstand. Er brüllte in seinem Verließ, tobte, verfluchte den Fluch in blumigster Weise und schwor seinem anderen Selbst finstere Rache, wenn er es wagen sollte, ihn zu zwingen. Er wollte verzweifeln... und schlief irgendwann weit nach Mitternacht unruhig auf seinem Lager ein.

Er erwachte vom Hufschlag eines Pferdes. Hörte Schritte, die er zuordnen konnte. Roch Blut und andere Flüssigkeiten, die den Wolf entzückten, aber Seren die Galle in die Kehle treiben wollten. Der Hexer war zurück. Doch er verschwand nach oben und eine Weile regte sich nichts mehr, bis irgendwann Connor auftauchte und ihn freiließ. Seren war dankbar, dem kalten Loch zu entkommen und setzte sich stumm und still an den Tisch in die Küche. Seit er das Hemd trug, war zumindest der eine Bruder etwas milder gestimmt. Tristan war Seren gegenüber noch immer feindselig und streitsüchtig, doch tagsüber konnte der junge Mann solche Anfeindungen gut abpuffern. Tags schlief der Wolf und mit ihm sein wildes Temperament.
Doch es war nicht Tristan, sondern Dahlia, die als nächstes in der Küche erschien und ihm sogleich die Arme um den Hals schlang. Ihr wundervoller Duft hüllte ihn sogleich ein und er wünschte sich nichts mehr, als sein Gesicht in ihrem Haar, an ihrem Hals zu vergraben. Sie zu atmen. Doch sie stemmte sich etwas zurück, verkündete, dass er heute befreit würde und drückte ihm ihre Lippen auf die Stirn. Ihre Zuversicht ließ ihn lächeln und widerwillig entließ er sie aus seiner Umarmung. Seine Hand floss an ihrem Arm entlang, hielt ihre Finger noch einen Moment lang, dann löste sich auch diese Berührung und sie ging geschäftig an ihr Tagwerk. Seren kam sich sogleich nutzlos vor.
Einen Moment später kam der Hexer zu ihnen in die Küche. Er roch nicht mehr nach Blut und Tod, dafür nach Badewasser und Sex. Seren heftet sich an seine Fersen und sah ihm zu, wie er Dinge in Töpfe verteilte. Er hatte zwar keine Ahnung von all dem Zeug, aber irgendwie beruhigte ihn das Zusehen, auch wenn er nicht abschätzen konnte, ob ihn irgendwas davon vergiften würde. Aber das war genau genommen auch schon egal.
"Kann ich dir irgendwie helfen, Reuven? Brauchst du noch was?", bot er an. Er kannte die Stadt wie seine Westentasche, Geschäfte, Händler und viele Leute. Ergab sich so, wenn man dauernd herum streunte und beobachtete. Und mit dem Hemd fühlte er sich sicher genug, das Haus zu verlassen - zumal bei Tage.
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Dahlia schichtete ihnen nun Rührei und Brot auf die Teller. Tristan, Will und Connor setzten sich mit an den Tisch. Sie waren still an diesem Morgen und beobachteten die Szene in der Küche genau. Die Schwester spürte die Blicke auf sich und wich ihnen gekonnt aus. Die Stimmung war zum schneiden zwischen den dreien.
Stumm brachte Dahlia die ersten Teller zu ihnen in dann erneut Eier zu braten und Brot zu schneiden. Einzig der Blick zu Seren erhellte wieder ihre Miene. Auch dass Reuven wieder hier war, stimmte sie freudig. Sie mochte diesen Kerl.
Seren hatte nun seine Hilfe angeboten und Dahlia sah erwartend zu ihren Brüdern. Connor hatte einen stechenden Blick aufgelegt. Irgendwas war gestern zwischen den beiden gelaufen, doch was genau wussten nur die beiden.
Überraschenderweise gab Tristan dem Druck nach. Er senkte den Kopf und atmete kurz durch den Mund aus ehe er fragte: „Ich helfe euch auch…sagt einfach was ich tun soll!“ Er warf Connor einen Blick von unten zu und aß dann weiter. Connor jedoch blickte auf sein Essen, räusperte sich dann und aß weiter.
Beinahe brannten die Eier an sich Dahlia war schneller. Nun tat sie dem Rest auf und stellte alles auf den Tisch. Sie setzte sich provokant neben Connor und ging an zu essen. Die beiden hatten eine eigene Dynamik miteinander, die man wohl nur begriff, wenn man sie so lange kannte wie Tristan.
„Ich natürlich auch Reuven!“ sagte sie und lächelte zu Seren.
Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Plötzlich wollten alle helfen. Reuven spürte fast einen Anflug von Panik. Es reichte schon, wenn er die Dinge durcheinander brachte, auch noch darauf zu achten, dass zu viele Hände das richtige taten überforderte ihn - fast.
Andererseits konnte er sie auch noch brauchen. Nur arbeiteten Hexer seit jeher alleine, Aufgaben zu delegieren war neu für ihn, ungewohntes Terrain, das ihm noch mehr Mut abverlangte als gegen einen Werwolf zu kämpfen. Er atmete tief durch.
"Das Töpfe hier... das muss einfach weiterkochen, bis das Wasser weg ist und nur noch etwas wie ein Sirup bleibt, aber anbrennen darf es nicht. Und ich brauche ein Destilliergerät... mit noch so anderem Kram. So... Kolben und einen Aufbau..." er dachte kurz nach, es ging darum das Gemisch in den gesammelten Stoffen aufzutrennen. Er war kein Alchemist, wenn überhaupt, dann hatte er nur Anfängerkenntnisse und nicht die geringste Ahnung wie man so eine Apparatur zusammensetzte. "Ich muss mir einen Alchemisten suchen. Die haben sowas."
"Ihr helft mir am besten wenn ihr hier aufpasst."
Er nahm sich einfach mit den Fingern vom Ei, Zeit sich hinzusetzen hatte er nicht.
Er war unruhiger und angespannter als üblich und man konnte ihn nackt vor eine Bestie stellen, mit denen Schwertern in der Hand wusste er was zu tun war. Nahm man ihm die Schwerter fühlte er sich wirklich nackt, dagegen mußte er etwas tun.

Reuven geht hier weiter...
Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

von hier.

Nach seinem Besuch bei den Alchemisten machte er sich auf den direkten Weg zurück zum Horseman. Er wollte keine Zeit verlieren, er wollte den Trank fertigmachen, nicht riskieren, dass noch irgendetwas passierte.
Ohne große Umschweife war er zurück in der Küche. Er war nicht so lange weg, die Brüder hatten brav das eingekochte bewacht und das Ergebnis war, soweit er das sagen konnte, hervorragend gelungen. auch Seren war noch da, nur das Rührei war weg, dabei hatte er tatsächlich Hunger, und noch immer leicht einen sitzen, aber das war egal, er war konzentriert genug.
"So... kann losgehen." kündigte er an, schnappte sich ein leeres Glas und begann die einzelnen Komponenten abzumessen. Etwas von dem Sud aus den Pflanzlichen Zutaten, ein Teil von den Erden, ein Teil von den ausgekochten tierischen Innereien. zuletzt das Destillat, dass er nun mitgebracht hatte und ganz zuletzt die Tränen. Er hatte es nciht wirklich drauf, das mischen effektvoll zu inszenieren, wie es ein Jahrmarktsverkäufer wohl getan hätte, bei ihm fiel alles sehr fiel schmuckloser und trotzdem irgendwie hektisch aus.
Dann war der Trank fertig gemischt.
Er stellte ihn vor Seren auf den Tisch und sein Blick wanderte in der Runde herum.
"Trink das. Und dann können wir nur warten."
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Er hatte sich auf den letzten verbliebenen Platz gesetzt, neben Tristan, Dahlia gegenüber. Frühstück, einfach so, als wäre es das Normalste von der Welt. War es doch eigentlich auch - bei Tage war er nicht gefährlich und konnte sich unter den Menschen bewegen wie einer von ihnen. Selbst nachts war der Wolf nicht immer da, nicht wenn sie gejagt hatten. Er blickte auf seinen Teller, aß langsam und dachte über das nach, was hiernach sein könnte. Wenn der Hexer seine Vorbereitungen beendet hätte, wenn der Trank fertig wäre... wenn er am Ende wirklich wirkte. Was dann? Kurz streifte sein Blick Dahlia und sie fing seinen Blick, als hätte sie nur darauf gewartet, dass er endlich aufsah. Sein Lächeln geriet etwas schief. Er war nach der langen Zeit nicht unbedingt ein Optimist. Und selbst wenn es Reuven gelang, ihn zu erlösen, was hatte er Dahlia schon zu bieten außer einer fast schon lebenslang währenden Liebe, von der er nicht wusste, ob sie erwidert wurde. Sicher, da waren ihre Küsse, ihre Blicke - aber es gab eben einen Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe. Was wenn sie seiner überdrüssig wurde? Wenn es nur die Anspannung oder gar die Anziehung des Wolfs gewesen war, die sie in seine Arme getrieben hatte?
Stumm aß er weiter. Er war hungrig, aber er hatte keinen Appetit. Doch das Essen war notwendig, er spürte es. Ihm stand etwas bevor.
Reuven ließ sie allein und Seren, der nichts anderes zu tun hatte, sorgte dafür, dass die Zutaten, die er einkochte, nicht anbrannten. Es dauerte über den Mittag hinaus, dann war der Hexer endlich wieder da... und er stank als hätte man den Inhalt der Bar über ihm ausgeleert. Hatte er allen ernstes gesoffen?! Und jetzt sollte Seren ihm vertrauen, dass er das richtige Zeug zusammen mischte, so hektisch und irgendwie unspektakulär. Andererseits, wenn er ihn vergiftete, dann hätte er es wenigstens hinter sich. Er roch an der Brühe und fühlte sofort, wie sich alles in ihm dagegen sträubte, das zu trinken.
Ein Blick zu Dahlia, dann wieder zum Hexer. Er zog die Stirn kraus. "Wo sind deine Schwerter?" Berechtigte Sorge lag in seiner Stimme, denn wenn das hier schief ging, wäre Reuven der einzige, der zwischen ihm und einem Blutbad stand. Aktuell ohne seine Klingen. Seren stellte das Glas wieder ab. "Außerdem stinkst du wie eine ganze Brennerei. Wir warten - du bereitest dich vor." Es klang sehr bestimmt. Seren war bereit zu sterben, wenn das hier daneben ging, aber er war nicht bereit, das Leben der Menschen in diesem Haus noch einmal aufs Spiel zu setzen.
Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Die skeptischen Blick bemerkte er erst relativ spät, wenn es ihm überhaupt bewusst war. Eigentlich hätte ihm klar sein müssen, dass der Wolf in Seren deutlich mehr wahrnahm als ein Mensch, aber um die Reflektionsfähigkeit des Hexers war es nicht ganz so gut bestellt, deshalb dachte er nicht einen Moment darüber nach.
Und dann schnupperte er Probeweise an seiner Kleidung. Ihm fiel nichts auf.
"Die Alchemistin... brennt das wohl selbst. Sehr sauber und gut für Hexer geeignet." Er war ernsthaft erfreut über die Entdeckung. "Nüchtern bin ich aber trotzdem... Wirklich einen Rauch hinzubekommen ist eine hohe Kunst für einen Hexer." Seine gute Laune allerdings war durchaus verräterisch, dahingehend, dass er diese Kunst doch beherrschte.
Und dann brachte ihn dieser Mistkerl von einem misstrauischen Wolf doch noch in Erklärungsnot. Wo waren die Schwerter... Ja, wo nur. Er hätte das selbst zu gerne gewusst. Aber er durfte sich jetzt keine Blöße geben.
"Wenn ich die brauche dürfte das deine geringste Sorge sein." Er lockerte seine Hände. Die Hexerzeichen mussten notfalls reichen um ihn zur Strecke zu bringen.
"Ich bin so weit, aber..." er sah sich um. "Ich denke es wäre nicht gut, wenn wir es hier drin machen..."
Und während er erläuterte füllte er das fertiggestellte Gemisch in eines der dunkelbraunen Glasfläschchen, und ein zweites wurde auch noch voll. "Treffen wir uns morgen Abend draußen vor der Stadt, vor der Brücke nach Ferneck. Wenn es schief gehen sollte und ich muss dich entweder mit dem Schwert oder mit einem Zeichen erledigen, dann lege ich zumindest die Taverne nicht gleich mit in Schutt und Asche."
Und vor allem wollte er Dahlia und ihre Brüder eigentlich nicht dabei haben, vor allem nicht für den Fall, dass er ihn töten musste. Schaffen würde er es schon irgendwie, und wenn er ihn einäscherte. "Und komm alleine."
Er warf Dahila und ihren Brüdern einen Blick zu, den sie wohl mit großer Sorge aufnahm, die Brüder aber verstanden.
"Und für den Rest des Tages und Abends gehöre ich ganz euch." er grinste und machte sich an die Arbeit. Er würde kochen und vorbereiten und am nächsten morgen würde er sich auf den Weg machen um sein Augenlicht wiederherzustellen.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Seren hatte sich für die Nacht wieder in den Keller verkrochen, doch Schlaf fand er keinen. Es war, als spürte seine innere Bestie, dass etwas gegen sie im Schwunge war und randalierte in seinen Emotionen herum. Das Ergebnis war, dass er die eine Hälfte der Nacht auf und ab lief und die andere Hälfte die Decken zerwühlte, in dem Versuch, etwas Ruhe zu finden. Als Connor ihn am nächsten Morgen heraus ließ, wirkte er entsprechend mitgenommen. Der Hexer war nicht zu sehen, ebensowenig Dahlia. Seren war fast froh - er wollte sich nicht verabschieden müssen. Andererseits fand er es auch falsch, einfach so zu verschwinden, um vielleicht niemals wieder zu ihr zurück zu kehren. Connor schien seine innere Unruhe zu spüren und schickte ihn Holz klein machen. Das beschäftigte vielleicht nicht den Kopf, aber nach einer Weile fühlte Seren, wie sich der geistigen Müdigkeit auch noch körperliche hinzu gesellte. So verbrachte er den Vormittag mit kleineren Aufgaben, die Connor ihm nicht müde werdend auftrug und irgendwann erschien Dahlia dann doch unten. Sie war hübsch wie immer, wirkte aber trotzdem, als wäre auch ihre Nacht nicht von besonders viel Schlaf gesegnet gewesen. Wortlos schlang sie die Arme um seine Mitte und sie standen eine ganze Weile einfach nur schweigend da, umarmten einander.
Als der Nachmittag sich dem Abend zuzuneigen begann, hielt er es nicht mehr aus. Die Stimmung könnte bei einer Beerdigung nicht trübseliger sein, also beschloss er, einfach schon früher los zu gehen und noch einen Bogen am Hafen entlang zu schlagen. Schwankende Schiffe, das Geschrei der Möwen und Hafenarbeiter, salzige Luft - das alles hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf ihn gehabt.
"Ich komme wieder.", hatte er Dahlia versprochen und sie dann lange geküsst, bevor er den Horseman verließ, ohne zu wissen, ob er das Versprechen halten konnte.

weiter
Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

-------------------------------------------------------------
von/nach: ausserhalb von Ferneck -> zurück zum Gasthaus
Datum: 16. September 1277 spät Abends
betrifft: Dahila
-------------------------------------------------------------

Reuven ritt direkt zurück zum 'black Horseman', sein Kopf war leer während er auf die Stadt zuhielt, über die Brücke, durch das Tor.
In der Stadt steig er ab und führte das Pferd, auch jetzt waren alle Gedanken weggefegt, er wollte nicht darüber nachdenken, ob er einen Fehler gemacht hatte.
Am Gasthaus band er das Pferd an, William war nirgends zu sehen.
Tristan und Connor würden ihm wohl noch dankbar sein, aber am liebsten wollte er Dahila gar nicht mehr unter die Augen treten. Ja, er war feige, nicht wenn es um Monster und Bestien ging, aber wenn Gefühle ins Spiel kamen, dann definitiv.
Connor fand er in der Küche, hatte er gewartet? Nein, er schien nur zufällig dort zu sein, er aß etwas Brot mit Speck.
"Seren ist tot. Es hat nicht ganz so funktioniert wie gedacht. Ich habe ihn getötet. Er liegt draußen... außerhalb von Ferneck. Es wird ihn jemand begraben... Sag das bitte Dahlia, ich werde gehen."
Er wollte es nicht lange begründen, wollte nicht erklären, dass er vielleicht voreilig gehandelt hatte, dass es doch funktioniert hben mochte, aber dass ihm das entgangen war. Aber so oder so war ihm klar: sein Platz war nicht länger hier. Das Zimmer und das warme Bad hatte er die längst Zeit genossen.
Er packte noch zusammen was er an Zutaten in der Küche zurückgelassen hatte, dazu ganz unauffällig noch einen Kanten Brot und etwas Speck und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Pferd. Connor hatte verstanden, ihm musste man nicht viel erklären. Er würde es seiner Schwester sagen, so war es am besten.
Er konnte nicht ahnen, dass Seren ihr eben noch versprochen hatte, zurückzukommen und dass er ihn dieses Versprechen brechen ließ.
Benutzeravatar
Reuven von Sorokin
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 574
Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
Lebenslauf: Reuven

Niemand hielt ihn auf.
Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte, dass jemand eine Überraschungsparty veranstaltete, weil es irgendwer für eine Heldentat hielt?
Nein, das sicher nicht, aber irgendwie hatte er vielleicht doch gehofft, dass sie ihm vergab. Dahlia, seine Chefin... Nun, jetzt wohl nicht mehr.
Wahrscheinlich schlief sie auch einfach schon, oder Connor zögerte, es ihr zu sagen. Vielleicht war es auch besser.
Er hatte das Pferd gar nicht erst abgesattelt, nun verstaute er, was er noch geholt hatte in den Satteltaschen und schwang sich auf den Rücken.
Die Front des Gasthauses ging auf den Platz des Hierarchen hinaus, der Unterstand für Pferde lag eingezwängt in einer Seitengasse. Früher einmal hatte es 'Eisvogel' geheißen, das lag aber wohl schon einige Generationen zurück. Reuven erinnerte sich allerdings. Jedoch nicht mehr wie der Wirt damals geheißen hatte, nur dass er ein dicker und nicht sehr großer glatzköpfiger Kerl gewesen war, annähernd rund. Das hatte sich geändert. Die aktuelle Besitzerin war deutlich sympathischer und er hätte es noch eine Weile hier aushalten können. Aber wie das Leben eben so spielte.
Auch von der Seitengasse aus war man schnell am Platz, sah die hohe Säule mit der ewigen Flamme. einzelne Händler hatten auch hier ihre Zelte aufgeschlagen, nun, Nachts allerdings waren sie entweder verschlossen oder ganz abgebaut, und wer einen Wagen hatte schob ihn zur Seite. Auch wenn Wächter patrouillierten, alles sahen sie auch nicht.
Die Straßen waren allerdings nicht so voll wie am Tag, also stieg er auf. Langsam ließ er das unruhige Tier durch die Gassen trotten. Wohin er wollte wusste er nicht, erstmal aus der Stadt hinaus, es war ihm ein wenig zu eng hier.
Es war nicht lange her, dass Seren ihm geholfen hatte, die Zutaten für den Trank zu bereiten, dass er sich beschwert hatte, dass er wie eine ganze Brennerei stank. aber verdammt, er hatte nichts falsch gemacht, es hätte alles funktionieren müssen...
Nein, es gelang ihm nicht mehr, die Grübeleien fernzuhalten.

wird außerhalb fortgesetzt.
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Dunkel waren die Tage nach Reuvens Abreise. Das ganze Haus trauerte mit Dahlia. Als hätte sich ein dunkler Schleier über das Anwesen gelegt. Die Luft roch nach dem Salz der Tränen und die Mienen der Bewohner des Hauses spiegelten das Leid der im Ort beliebten Wirtin wieder.
Selbst Tristan schien geknickt. Das hatte deine Schwester nicht verdient auch wenn er den Wolf selbst lieber Tod sah…das wollte er für Dahlia nicht.
Jenes gebrochene Herz fiel nach einem markerschütternden Schrei, welcher wohl in der ganzen Stadt zu hören war, in eine Ohnmacht die fast zwei Tage dauerte. Das Herz und der Verstand verschlossen sich der Realität und ließen nichts an die Seele dringen.
Es brauchte das Können einer Heilerin und die Anreise der Eltern um Dahlia aus den Kreisen den Zwielichts zu ziehen und sie zurück in das Licht zu bekommen. Noch war ihre Zeit nicht gekommen.
Zeit war kein Faktor mehr für Dahlia. Sie existierte. War anwesend und dich nicht hier.
Einige Tage blieb der Horsemen geschlossen. Freunde des Hauses kamen besorgt vorbei. Man erklärte ihnen rudimentär was geschehen war. Details behielt man besser zurück.
So häuften sich die Blumengrüße vor dem horseman und Dahlias Zimmer. Doch sie fand keine Freude. Sie trug schwarz. Jeden Tag.
Sie magerte fürchterlich ab, aber sie brachte keinen Bissen herunter. Heimlich wünschte sie sich, einfach selbst zu sterben. Einzuschlafen und nicht mehr aufwachen zu müssen. Diesen Schmerz nicht mehr zu ertragen.
Als sie fast nur noch Haut und Knochen war, brachten sie die Brüder zum Grab des Mannes.
Fast den ganzen Tag lag sie neben dem schlichten Grab und weinte.
Dass ein Mensch so viele Tränen hatte, war erstaunlich und beängstigend zugleich.
Die letzte Träne sickerte in das Erdreich und langsam erhob sich die Dürre Gestalt, die einst eine wunderschöne Frau war.
Die letzte Träne war vergossen. Es war nichts mehr von ihr übrig.
Sie spürte, dass sie nun an der Schwelle stand. Ein Schritt noch und sie wäre bei Seren.
Doch zwei starke, warme Hände legten sich um sie.
Ihre Brüder. Sie hielten sie hier. Brauchten sie.
Keine Worte mussten gewechselt werden. Die Türe in das Zimmer von Schlafes Bruder blieb vorerst verschlossen.
Dahlia wollte leben.
Sie kehrten zurück in das Haus und zum ersten Mal seit langer Zeit aß die blonde Frau.
In dieser Nacht fand sie auch endlich wieder Schlaf.
So ging es nun Tag für Tag.
Zeit wurde langsam wieder zu einem Bestandteil der Wirklichkeit. Routine kehrte ein und auch Dahlia wurde zumindest äußerlich wieder die selbst.
Der Schleier der Trauer hob sich allmählich wieder und ließ das Licht herein.
Die Eltern kehrten zurück auf ihren Landsitz und der Betrieb ging wieder los.
Die Arbeit tat ihr nun gut. Hab ihr einen Sinn. Doch noch blieb der sonst so lockere Flirt mit den Gästen aus. Die meisten hatten Verständnis und zeigten Dahlia mehr denn je wie sehr sie die Wirtin schätzten. Einer der älteren Stammkunden brachte ihr täglich eine andere Blume vorbei, die Dahlia sorgsam an den Tischen und Fenstern aufstellte.
Diesen Morgen blickte sie nun auf die noch leere Gaststätte und die ganzen Blumen. Es war noch ruhig und die Sonne schien sanft herein. Die Wirtin machte sich einen Tee und trat leise vor die Haupttüre. Vorsichtig lies sie sich auf der Bank vor dem Gasthaus nieder und betrachtete die leere Straße. Die meisten schliefen noch. Alles war friedlich.
Dann sah sie aus den Augenwinkeln etwas neben sich landen. Ein kleiner, wunderschöner Singvogel hatte sich neben ihr platziert und beäugte sie neugierig. Ihr Mundwinkel verzog sich ungewohnt. Ein Lächeln… sie wunderte sich über sich selbst.
Der kleine hüpfte auf ihren Schoß und pfiff ein paar Töne. Lieblich, als wäre die Melodie nur für sie. Dahlia legte den Kopf schief und verankerte diesen Moment so tief in sich, wie es nur möglich war. Das Leben würde ihr noch so viel schönes schenken. Dieser Moment war nur der Anfang.
Vorsichtig hielt sie dem Vogel ein paar Krumen eines Kekses hin, die er dankend annahm und dann verschwand. Dahlia erhielt in diesem Moment nicht nur ihre Seele aus dem Verließ der Trauer zurück, sondern auch ihre Kraft in allem etwas Schönes sehen zu können.
Das sanfte Lächeln kehrte in ihr Gesicht zurück und endlich entspannte sich ihr ganzer Körper wieder. Sie saß noch eine Weile in der Sonne, bevor sie sich nach innen begab und ihren Aufgaben wieder nachging. Als die restlichen Bewohner des Hauses sie sahen konnten auch sie wieder Lächeln. Es war als würde allen eine Last von den Schultern fallen, nun kehrte die gewohnte Leichtigkeit wieder ein.
Diesen Abend legte Dahlia sogar wieder eines ihrer blauen Kleider an. Levin, der Mann mit den Blumen, nickte als er sie sah und stellte ihr eine Sonnenblume vor die Nase. Sie küsste ihn auf die Stirn und umarmte ihn lange und innig. Er würde hier nichts mehr zahlen. Dahlia stellte die Blume in eine Vase neben sich auf die Theke und unterhielt sich mit Levin, während sie die anderen Gäste nebenbei bediente.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

-------------------------------------------------------------
von/nach: Feuerlilienbordell
Datum: 17. September 1277 spät Abends
betrifft: Dahila
-------------------------------------------------------------

The black Horseman. Sein Place-to-be der Wahl für heute Nacht. Und er würde es sich leisten können, da er es tatsächlich noch geschafft hatte, zwei weitere Aufträge erfolgreich zu absolvieren. Ein Wolf und ein Mensch waren seinem Einhänder zum Opfer gefallen, den er danach penibel gesäubert hatte. Er selbst allerdings konnte ein Bad vertragen. Noch immer hafteten die Blutspritzer der Hure an Gesicht und Hals des gross gewachsenen Mannes, der in diesem Moment den Kopf einzog, um nicht mit der Stirn gegen den Sturz des Türrahmens zu knallen, der das Innere des Schankhauses von der Strasse draussen trennte. Auch das Tierblut und das des letzten Opfers hatten ihre Muster auf seiner Kleidung gemalt. Einen Vorteil hatte es gehabt, Silas Gemüt hatte sich von offenherziger Wut zu stillem Zorn besänftigt. Noch immer keine gute Laune, doch er gab einen Fick darauf. Gute Laune war was für Pussys. Apropos Pussy. WEIBER! Er konnte sie nicht leiden. Intrigante, ewig zickige Wesen. Welcher Mann konnte ihnen schon trauen? Hinterhältig klimperten sie erst mit den langen Wimpern und streckten einem das ausladende Holz vor den Hütten entgegen, nur um dann einen auf pikierte Hoheit zu machen. Er schnaubte bei dem Gedanken und liess sich mit Wucht auf einen der Hocker fallen, die vor dem Tresen standen. Seine Unterarme stemmten sich auf das gesäuberte Holz, finster blickte er vor sich hin, dann fiel sein Blick zufällig auf die Bardame. Natürlich hörte man allerlei über sie. Nicht jede Frau hatte es geschafft, sich in einem solchen männer dominierten Beruf zu etablieren. Dominanz...genau. Seit wann waren Frauen so dominant? Wo war das schmachten, das flehen, das bejubeln?
Sie jedenfalls, die Blonde in dem blauen Kleid, hatte auch so lange Wimpern. Klimperella....tzzzz. Missmutig sah er auf seine Hände und dachte nach. Morgen würde sein neuer Mantel fertig sein. Gut so, denn ihm fror nachts im Wald ziemlich oft fast der Arsch ab, von ein paar überflüssigen Zehen ganz zu schweigen. Das Fell würde ihn gegen den Bodenfrost schützen. Seine Zunge fuhr über die Bartstoppel an seiner Oberlippe, die ihn leicht pieksten und beim Essen schier wahnsinnig machten. Als die Tresendame vorbei schneite, hob er grüssend zwei Finger, um ihre Aufmerksamkeit zu ergattern. Noch war es nicht so voll, die Zeit der Trunkenbolde kam erst noch. "Eine grüne Fee bitte. Mit Feuer und Zucker." Denn wenn man sich eins tuschelnd versicherte, dann, dass diese Taverne über jegliches Getränk verfügte. Hoffentlich eben auch Absinth.....
Zuletzt geändert von Silas Patt am Mittwoch 1. Juni 2022, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Tristan und Connor hatten alle Hände voll zu tun. Tristan kochte und Connor bediente. Der Laden brummte endlich wieder und es tat allen sichtlich gut.
Auf das Geld.m kam es der alteingesessenen Familie nicht so an. Wichtiger war fast die Beschäftigung und Bewirtung des Hauses. Ein Haus das so alt wie die Welt selbst war, munkelte man zumindest.
Als Conner sich zum Abendessen abmeldete übernahm Dahli den Schankraum allein. Levi sah sie zufrieden an, denn endlich kehrte das Strahlen in die zierliche Frau zurück. Die trüben Gedanken waren für den Augenblick vergangen.
Da kam Silas durch die Türe. Flüchtig musterte sie ihn. Vom sehen kannte sie ihn, doch sie hatten sich noch nie wirklich unterhalten.
Er sah gut aus…selbst wenn er so dreckig war. Schlagartig fühlte sie sich schuldig. Sie fand einen anderen Mann attraktiv…das war doch ungebührlich…oder erlaubt.
Jedenfalls stoppte es die geschäftige Frau für einen Moment in ihrem Tun und lies sie inne halten.
Das Stechen kehrte in ihre Brust zurück und schnürte ihr die Kehle zu.
So hielt sie stumm neben Silas und nickte auf seine Bestellung hin, während sie mehrere Gläser in der einen und ein paar Teller in der anderen Hand balancierte.
Sie lud flink alles hinter dem Tresen ab und wandte sich von dem Getümmel ab. Eine einzelne Träne tropfte auf den Boden. Ihre Finger krallten sich in das dunkle Holz.
Dann spürte sie Wärme hinter sich. Levi war zu ihr getreten.
„Ach Kind…“ seufzte er und legte vorsichtig die Hand auf ihre linke Schulter. „Meinst du wirklich er wollte dich so traurig sehen?“
Dahlia starrte auf das Etikett einer schön verzierten Flasche mit grüner Flüssigkeit. Sie sog die Luft scharf ein und griff nach zwei Gläsern aus Kristall.
„Nein…ich…“
„Mhm“ Levi schüttelte den Kopf und ging ihr wieder zur Hand. Er stellte die beiden Gläser vor sie beide auf die Theke und schenkte den Inhalt gekonnt in beide ein.
„Sieh mal Kind…du lebst jetzt…er gefällt dir und der Moment kommt nicht wieder….nie mehr kommt dieser Abend und alles dreht sich unaufhörlich grausam weiter…ob du willst oder nicht…du hast nicht nur ein Glas gegriffen…sondern zwei!“ sprach er etwas kryptisch daher, doch Dahlia verstand Levi ganz genau. Sie schluckte und sah nochmal zu Silas.
„Du tust jetzt mal nur das, was dein Bauch dir sagt…der betrügt dich nie!“
Diese Worte saßen. Für andere mochte die Konversation wirr klingen, doch Dahlia erkannte den Sinn. Langsam atmete sie ruhiger und zog ein Tablett zu sich auf welchem sie alles hübsch anrichtete. Sie nickte. Levi nickte. Nun wandte sich der ältere Mann dem Geschirr zu und übernahm ihre Arbeit, während Dahlia mit dem Tablett und einem Lächeln zu Silas kam.
Ihr Schritt war nun wieder leicht und anmutig, die blauen Augen sanft auf ihr Gegenüber gerichtet. Sie lies sich ihm gegenüber nieder und servierte ihm galant seine Bestellung.
„Der geht aufs Haus! Ich würde diese Runde gerne mit euch trinken wenn ihr möchtet? Es gibt nur sehr wenige die, die grüne Fee bestellen und ich könnte etwas grüne Fee gebrauchen“
Fragend sah sie Silas an und legte den Kopf leicht schief.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Sein Getränkewunsch wurde erfüllt. So weit- so gut. Dass an der Hand und dem Arm, die ihm seinen ersehnten Absinth servierten, gleich eine trinkwütige Frau mit dran hing, nein darauf war er nicht vorbeitet gewesen.
"Absinth schmeckt ja auch wirklich wie Pferdepisse", brummte er in einem tiefen Timbre. Wer würde es also freiwillig hinab spülen, vernebelte es doch all zu schnell die Sinne. Gerade diese Eigenschaft schien jedoch für das Getränk zu sprechen, wenn man die fragte, die die grüne Flüssigkeit hinab kippten. Die Nebenwirkungen des im Absinth enthaltenen Nervengiftes jedoch waren ebenso unangenehm, wie es der Höhenflug nach Verzehr war.
Verdammt, er sollte aufhören, Alchemistinnen und Heilerinnen zu vögeln. Die quatschten ihn immer mit ihrem Wissen voll und Silas, neugierig wie er war, sog solche Dinge auf wie ein Schwamm. Dabei war er, zumindest körperlich, weit davon entfernt, ein Kleidkind zu sein.
Eigentlich hatte er alleine trinken wollen. Eigentlich. Aber dieser Drink, der sonst einiges an Münzen kostete, sollte laut der blonden Frau vor ihm aufs Haus gehen. Silas war da praktisch veranlagt. Wenn dem so war, würde er ihre Gesellschaft schon aushalten. Also nickte er, entgegen seinem inneren Willen, alles Weibliche für alle Zeit zu hassen und griff dankend nach dem Glas. Nicht schlecht. Es war nicht so klein und gab dem Getränk so mehr Platz.Andere Schankstuben fanden wohl profitabler, immer nur kleine kurze schnapsartige Behältnisse zu verwenden. Der Preis blieb dabei gleich hoch.
Der Kopfgeldjäger nahm das kalte Wasser, welches zusätzlich serviert wurde und legte auf beide Gläser den sogenannten Absinthlöffel, auf dem er jeweils einen Zuckerwürfel positionierte. Dann goss er das Wasser darüber, welches den Zucker erst auflöste und ihn dann in den Alkohol schwemmte. Der Duft nach Wermut, Anis und Fechel kroch ihm in die Nase.
Als der Absinth eine weisslich trübe Färbung annahm, nickte Silas zufrieden und legte den Löffel seines Glases beiseite, ehe er es in die grosse blutbefleckte Hand nahm und es der Bardame entgegen reckte.
"Ein Bauer steht am Scheunentor und pinkelt durch die Ritze. Drinnen fällt die Sense um und ab war seine Spitze.
Ein Stummel bleibet ihm zum Trost, drum sagen wir uns allen Prost!"
Und damit kippte er die Hälfte des Glases in seinen Mund und genoss das Feuer, welches sich durch seine zunge und seinen Gaumen zu fressen schien. Ein angenehm prickelnder Schmerz. Und als er den Absinth hinab schluckte, wärmte dieser seinen Magen wie ein loderndes Inferno. Gute Qualität, für die er nicht zahlen musste. Win-win.
"Also Madame, nehmt es mir nicht übel, aber ihr seid in denkbar schlechter Gesellschaft." Nichts an ihm war einladend, sah sie das nicht? Blut überall, Waffen,so zahlreich, die ihn kaum laufen liessen UND er hatte schlechte Laune. Eine unschöne Kombination. "Aber sagt mir, ihr wisst es ja bestimmt. Wo kann ich hier ein Pferd erstehen? Ein GUTES Pferd meine ich."
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Sie merkte schnell dass er eigentlich allein sein wollte. Sie pickte sowas schnell auf und war gut darin die Menschen auf der anderen Seite des Tresens zu lesen. Sonst sie umso froher, dass er dann doch mit ihr trank und sogar eine. Flotten Trinkspruch von sich gab. Dahlia war etwas perplex aber sie musste loslachen. Glockenhell und angenehm. Dann kippte sie ebenfalls die Hälfte der Flüssigkeit in ihre Kehle. Oh sie hatte vergessen wie stark er war. Es brannte doch sie kniff die Augen zusammen, setzte sich gerade hin und räusperte sich lediglich. „hah…“ entfloh es ihr und dann musste sie sich doch schütteln.
Levi und Connor hatten alles genau beobachtet. Levi lächelte und nickte zufrieden während er eines der Gläser polierte. Connor war zum einen froh, dass Tristan in der Küche nichts mitbekam, zum anderen musterte er Silas eindringlich, während er prüfend zu seiner Schwester sah.
Tristan hätte den Fremden sicher erstmal auf Herz und Nieren geprüft ehe er ihn auch nur in die Nähe Dahlias gelassen hätte. Seit dem Vorfall mit Seren war er noch aufgekratzter wenn es um sie ging.
Connor, der Hüne, wirkte äußerlich noch ganz gelassen. Er sah, dass Dahlia die Gesellschaft gut tat, machte sie noch so blutbespritzt sein.
Entspannt lehnte sich die blonde Frau zurück und dachte kurz nach. Reu hatte ein prächtiges Pferd geliehen, doch was daraus geworden ist wusste sie nicht. Der Gedanke an Reu schmerzte. Auch wenn er ruppig war, jetzt vermisste sie ihn und seine Kochkunst doch.
„Ja…gleich die Straße runter findet ihr einen Schmied. Bayron! Aber der hat heute wohl Feierabend…“ sie nickte unauffällig in eine Ecke in welcher sich der Schmied mit einer Frau eine Leckere Brotzeitplatte teilte und am Wein nippte.
„Er hat vier Pferde die er ab und zu verleiht! Zuverlässige und schnelle Tiere!“ sie zwinkerte ihm zu und erhob sich dann.
„Ich danke euch für die Gesellschaft…ich fand sie ganz und gar nicht schlecht!“
Ein sanftes Lächeln traf ihr gegenüber. Im Horsemwar jeder willkommen und jeder wurde versorgt - egal wie groß oder klein der Geldbeutel war.
„Wir haben Zimmer und ein gut ausgestattetes Bad falls ihr eine Bleibe sucht! Möchtet ihr noch etwas zu Essen?“
Sie stand nun an seiner Seite und räumte die Gegenstände, welche nicht mehr gebraucht worden auf ihr Tablett.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Klimperella setzte sich zu ihm und kippte mutig ebenfalls die Hälfte des Glases in sich hinein. Doch im Gegensatz zu ihm, kostete es sie mehr Überwindung, den Schluck hinab zu würgen und auch unten zu behalten. Silas Mundwinkel zuckten amüsiert. Keine passionierte Trinkerin also. Das war auch wirklich kein erstrebendwertes Lebensziel. als sie sich schüttelte, grinste er ein wenig und setzte sein Glas wieder an die Lippen, doch dieses Mal nippte er nur daran.
Als die Barfrau nachdachte, sah Silas einen Schatten über ihr Gesicht huschen. Schmerz. Den hatte er schon oft gesehen. Verlust. Egal in welcher Form. Sie alle trugen ein Päckchen. Und niemand redete darüber. Denn es bedeutete, anderen seine Last aufzubürden, war das Teilen des eigenen Elends noch so erleichternd. Wenn man Glück hatte, war es die eigene Familie, die einen auffing. Hatte man Pech, war es ein Strassenkater, der versucht hatte, dem Metzgershund die Mahlzeit zu stehlen.
Galahad war wenig redselig, doch er behielt Geheimnisse für sich. Und so maunzte er Silas Lebensgeschichte höchstens den Kätzchen ins Ohr, die er ab und an besuchte, um sich an ihnen zu erleichtern und viele weitere Kampfkatzen zu zeugen.
Wieder zuckten seine Mundwinkel. Verdammter Kater.
Ein Schmied? Silas folgte Dahlias Blick zu dem Tisch in der Nähe. Gut, er würde dem Mann seinen Feierabend lassen. "Ich will eines kaufen. Verleiht er lediglich, oder habe ich auch Chancen auf ein Pferd, welches dauerhaft in meinem Besitz verbleiben könnte? Sind die Tiere eingeritten?" Wenn er sie verlieh, musste das wohl so sein...beantwortete er sich die Frage fast schon selbst. Wenn er diese Informationen zuverlässig von dieser Frau bekäme, könnte er sich einen Gang umsonst sparen. Zeitmanagement a la Silas Patt.
Kaum, dass sie Platz genommen hatte, stand sie auch schon wieder auf und irritierte Silas damit ein wenig. Frauen. Hin und her, er sagte es ja.
Ja Silas, nein Silas. Ich setz mich hin Silas, ich steh auf Silas. Silas warum hast du so einen langen Penis?
Sein Geäffe im Geiste befriedete seine Gereiztheit ein wenig, weshalb er den Rest des Inhalts seines Glases nun exte und der Blonden das Glas reichte. "Ein Zimmer klingt gut. Das Bad ist sehr offensichtlich nötig was?" Er lachte leise. Silas Patt stand vor Dreck, daran gab es nichts schön zu reden. "Was könnt ihr mir anbieten?" Diese Schankstuben kochten meistens nach dem, was der Schlachter gerade zur Verfügung hatte, oder wie gut die hauseigenen Jagdkünste waren. Wandelbar also und niemals gleichbleibend. Silas, der alles aß, war da wenig wählerisch...allerdings.."Fleisch wäre gut." Denn er musste bei Kräften bleiben. Was war ein Mann, der kein Fleisch aß? Allenfalls ne Bohnenstange HÖHÖHÖ....
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Dahlia beobachtete den Kopfgeldjäger genau. Sie war dabei noch aufdringlich sondern sehr gewandt. Sie sah wie es in seinem Kopf arbeitete, dass er wohl, auch wenn er wohl eher körperlich arbeitete, sich sehr viele Gedanken machte und vieles einfach mit sich selbst ausmachte. Pragmatisch mit einem verborgenen Hang zur Tiefe. Seine Sprüche und flapsigen Kommentare brachten sie zum lachen, zeigten ihr aber auch dass da irgendwas war, was er vielleicht damit kompensierte oder von etwas ablenken wollte. Darüber grinste Dahlia kurz. Sie kannte die Art zu gut von Connor.
Äußerlich ein imposanter Mann. Muskulös, stattlich und gutaussehend. Bekannt dafür nichts anbrennen zu lassen (nicht in der Küche!).
Connor überdeckte mit diesen Sprüchen oder Kommentaren seine Unsicherheiten. War das bei dem Exemplar genau so?
Silas legte für einen Moment die Stirn in Falten als er wohl etwas irritiert war, dass sie nun aufstand. Er schien irgendwie gereizt. Was es genau war, würde Dahli wohl nicht erfahren. Wollte sie vielleicht auch erstmal nicht. Dass er ihr ihr Lachen zurückgegeben hatte, wusste er ja schließlich auch nicht.
Byron winkte ihr zu als er wahrnahm, wie sie beide in seine Richtung blickten. Sie nickte ihm lächelnd zu und schielte seitlich zu Silas. Ein Wink, den Byron sofort verstand. Silas würde Geschäfte machen wollen. Er schmunzelte Dahlia an und bestellte noch etwas Wein bei Connor. Byron und Dahlia kannten sich schon ewig, sie waren schließlich nebeneinander aufgewachsen, auch wenn der Schmied ein paar Jahre älter war als die Wirtin. Ein oder zweimal hatten sie auf den Frühlingsfesten getanzt und hier und da mal geplaudert. Doch es war nie tiefgründiger. Aber was wollte Byron schon mit der kleinen Schwester von Tristan und Connor….gab eh nur Ärger.
Silas riss sie mit seinen Fragen aus ihren Gedanken.
Sie wandte sich ihm nun ganz zu und lehnte sich an die Säule, welche die Decke stützte, gleich neben Silas Tisch.
„Ja! Byrons Pferde sind eingeritten. Auch wir leihen uns ab und zu welche bei ihm wenn es notwendig ist! Wir hätten sogar Stallungen im Hinterhof für eigene Tiere aber im Moment fehlt uns….das Personal….“ sie stockte kurz, fing sich aber.
„Wir suchen wieder ein oder zwei Köche….wenn ihr zufällig einen kennt könnt ihr ihn ja vorbeischicken. Ansonsten könnt ihr euer Tier auch gerne bei uns unterstellen!“ Bit sie ihm an. Es war nur sinnvoll. Die Ställe waren leer und verkamen sonst. Bis auf ein paar Hühner hielt der Horseman keine Tiere. Tristan jagte ab und zu das Fleisch für die Küche, doch die meiste Zeit kauften sie es ein.
Der Horseman war kein kleines Haus. Es gab auch so schon genug zu tun und über die Jahrzehnte bzw. Auch schon Jahrhunderte (vielleicht), hatte sich genug Nares in der Familie Tallisker angesammelt um sich die Leistungen anderer zu kaufen.
Nun wollte der gute Mann vor ihr aber auch was essen.
„Also heute Abend gibt es Wildschweingulasch mit Kartoffelbrei, die Brotzeitplatte mit Einer Auswahl an Wurst, Käse und Trockenfleisch oder einen Eintopf aus Erbsen und Würsten!“ zählte sie ihm auf und nahm sorgsam das Glas entgegen, welches er ihr reichte. Nun merkte sie, dass sie selbst noch nichts gegessen hatte und prompt meldete sich ihr Magen.
Sie war äußerst zierlich und die letzten Wochen hatten ihr zugesetzt. Noch hatte sie nicht ihre alte Form, wirkte immer noch zu zart für die harte Wirtsarbeit. Allerdings hatte sie dann glücklicherweise weniger an ihren weiblichen Rundungen verloren. Ein Umstand dem sie bisher keine Beachtung geschenkt hatte, jetzt gerade aber sehr froh darüber war.
Sie lachte kurz über das Geräusch ihres Magens m, legte ihre Hand auf ihren Bauch und sah Silas entschuldigend an. „Verzeiht…ich habe schon wieder vergessen zu essen! Ich glaube ich sollte mir auch gleich etwas holen! Mein Bruder, Tristan, kocht wirklich gut.“ informierte sie ihn und zupfte dann vorsichtig einen losen Faden von der Schulter von Silas Gewand.
„Unsere Haushälterin kann eure Sachen auch bis morgen waschen und flicken wenn ihr das möchtet…“ sie grinste „macht euch keine Sorgen…der Dreck an euch ist noch harmlos…außerdem hat ein bisschen Dreck noch niemanden geschadet oder?“
Neckisch zog sie eine Augenbraue nach oben und sah ihn nun erwartungsvoll an. Was er wohl essen würde?
Innerlich tippe Dahlia ja auf das Wildschwein, aber sie hatte Kerle wie Silas auch schon eine Suppe bestellen sehen.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Silas hörte zu und nahm die Informationen auf, die sie ihm schenkte. Es fehlte also Personal. Ein Koch obendrein. Keine Pferde in den Stallungen... Silas neigte den Kopf seitlich. "Ich fürchte, ich kenne niemanden, der so gut kochen kann, als dass es für eine Anstellung reicht. Aber ich halte die Ohren offen." Er selbst konnte nur Fleisch über einer Feuerstelle durchbraten. Sehr zäh durchbraten. Das wars dann auch schon. Vielleicht schmiss er dann noch ein paar Töften ins Feuer und aß diese halb verkohlt. Nein wirklich, zu einem Gourmet würde sich Silas Patt niemals entwickeln. Wenn er gut aß, dann bereitete es stets ein Anderer zu. Denn seine eigene Kost vertrug nur sein eigener Pferdemagen, der zu geizig war, um jemals etwas wieder nach oben wandern zu lassen.
"Dann wird es das Wildschwein werden,", entschied der Jäger, nachdem er sich dei oppulente Auswahl angehört hatte. Auch, wenn es hier derzeit keinen Koch gab, so mussten sich die Inhaber der Taverne nicht schämen. Jedenfalls anhand dessen, wie es bislang klang. Von dem Geschmack würde er sich bald selbst überzeugen können. "Und einen Krug Met dazu bitte."
Das Knurren ihres Magens beschaffte ihm die nächste Information. Sie war hungrig. Kein Wunder. Nix dran an dem Mädel. Silas nickte. "Ihr solltet essen. Es gibt wenig, was so wenig erregend ist wie eine hungernde Frau." Denn Frauen, egal, was sie selbst über sich dachten, waren nur dann ein Abbild der puren Wollust, wenn sie zu essen wussten. Das bedeutete nicht, dass Silas korpulente, oder besonders beleibte Weiber bevorzugte. Selbst ausladende Kurven entsprachen nicht seiner grössten Vorliebe. Auch wenn er es gerne sehr zierlich und klein mochte, so war es ihm ein Graus, wenn die Frauen auf Salatblättern herumnagten, nur um eine gewisse Figur halten zu können.
Aha ihr Bruder kochte also, bis sie Ersatz gefunden hatten. Tristan.
Gerade wollte er dazu eine Frage stellen, die persönlicher Natur war, als Klimperella etwas von seiner Schulter fummelte. Vielleicht Dreck, oder einen Fussel? Angesichts seiner Verschmutzungen, völlig unnötig. Und sie schien das nicht mal zu bemerken. Seine Augen folgten ihren Fingern, bis sie diese wieder von ihm nahm und das Tablett erneut umfasste, welches von Geschirr beladen war.
Wieder kam Dahlia ihm zuvor, als sie über die Haushälterin sprach. Hätte Silas getrunken, er hätte sich wohl verschluckt. Denn der Freud´sche Verhörer suggerierte ihm etwas GANZ anderes, als Dahlia gesagt hatte. Diese Haushälterin wollte bitte WAS mit ihm tun? "Oh..nein danke." Lehnte Silas ab. "SO verzweifelt bin ich noch nicht. Ich kenne sie ja nicht mal."

An dem Gesichtsausdruck der Barfrau, welcher dutzende Fragen beinhaltete, konnte er ablesen, dass sie aneinander vorbei redeten. Und DANN fiel die Münze klirrend in seinem Kopf. "Ach FLICKEN!" Schrie er schon fast und rieb sich dann gehetzt über das Gesicht. Der Boden möge sich auftun und ihn verschlucken. "nein..nein danke, ich habe nur diese Kleidung und werde sie selbst säubern, nuschelte Silas zwischen den Fingern hervor, die noch immer sein Gesicht bedeckten. Mit einem Seufzen liess er die grossen Pranken sinken und grinste zur Bardame empor, ehe er mit dem Zeigefinger einen Kreis um sein Gesicht malte. "Und bitte vergesst diese Fratze noch gleich dazu."
Gesperrt