Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Mit ein wenig Bedauern registrierte Ljerka, wie der Ritter wieder in seine Rolle zurückkehrte, Haltung annahm.
Aber es war besser so - sagte sie sich. Er würde weiter den Trank bei ihr kaufen so konnten sie Freunde werden, und vielleicht, vielleicht irgendwann... Diese Chance würde sie durch überstürzten und schnellen Sex zerstören. Es war besser.
Auch wenn ihr die Situation klar gemacht hatte, wie selten Frau in der Hinsicht auf ihre Kosten kam.
Männer gingen in eines der vielen Freudenhäuser der Stadt. Es gab das Passiflora für den volleren Geldbeutel und Krüppelkati am Hafen und dann sicher noch ein paar Freiberufliche Damen.
Aber wohin ging eine Frau?
Eine Frau lief immer Gefahr, als Flittchen abgestempelt zu werden, und auch wenn sie sich in ihrem Alter und mit ihrem Hintergrund jetzt keine Gedanken um ihren Ruf machen musste, sich in Gasthäusern herumzutreiben und sich flachlegen zu lassen war trotzdem nicht wie sie es sich vorstellte.
"Hier draußen ist glaube ich weit und breit nichts. Wir müssen zurück zum 'Flussbarsch'"
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Jarel Moore
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Er nickte knapp und bückte sich, um etwas aus seinem Stiefel zu ziehen, bevor er sie über streifte. Die Halskette mit dem Medaillon, welches sie bereits vorher an ihm bemerkt hatte.
"Begleitet ihr mich, Mylady?" Er deute eine kleine Verbeugung an und lächelte, wieder ganz der Alte. Doch Ljerka bemerkte sowohl das leichte Schleppen in der Stimme als auch ein kaum merkliches Zittern seiner Muskeln.
Das Knurren seines Magens zu hören war jedoch keine Kunst. Wenn er nicht aufpasste, rief er damit die nächste Rotte Nekker auf den Plan.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Klar komm ich mit." Sie lächelte.
Er wirkte erschöpft.
"Das Medaillon... war das... deine Frau?"
Jetzt wieder zur 3ten Person zurückzukehren fühlte sich seltsam an.
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Jarel Moore
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Der Ritter zögerte. Neben der ehemaligen Soldatin gehend sah er ihr tief in die Augen. Einen Moment lang lag etwas prüfendes in seinen Augen. Etwas tiefgehendes.
Er richtete den Blick nach vorne, streifte die Kette des Medaillons über den Kopf und reichte es ihr.
Nicht einmal, seitdem er hier war, hatte er es jemandem gezeigt. Nicht einmal sein Großkomtur hatte es zu sehen bekommen.
Wieder sah er nach vorne und ging langsam weiter.
"Ihr seid in dieser Welt die erste Person, der ich es zeige."
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Jarel Moore
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es handelte sich um ein klassisches aufklappbares silbernes Medaillon.
Auf der linken Seite ein Bild von einem vielleicht achtjährigen Jungen mit schulterlangem, glattem pechschwarzem Haar und erstaunlich hellen, grünen Augen.
Seine etwas zu spitzen Ohren und die beinahe schon grazile Art zeugten davon, dass zumindest ein Elternteil elfischen Ursprungs war.
Konnte man den Jungen schon als hübsch bezeichnen, war die kleine auf seinem Schoß regelrecht umwerfend. Ein vielleicht vierjähriges Mädchen mit wilder schwarzer Lockenmähne und dichten schwarzen Wimpern, unter denen die grünen Augen regelrecht zu leuchten schienen.
Die beide Kinder strahlen den Betrachter regelrecht an. Sie machten einen glücklichen, wohlbehüteten Eindruck.
Das Bild auf der rechten Seite zeigte nur eine Person und dem Betrachter wurde gleich klar, woher die Kleine mit den Locken ihre Schönheit hatte. Das Bild zeigte einen männlichen Elfen, ebenmäßige Gesichtszüge, elegante Wangenknochen, fein geschwungene Lippen, intelligente, vor Schalk nur so funkelnde grüne Augen. Das schwarze, lange und glatte Haar zu einem akkuraten Pferdeschwanz gebunden, aus dem eine einzelne Strähne vorlaut den Weg in seine Stirn gefunden hatte. Das Hemd des Mannes war bis zur Brust freizügig geöffnet. Das passte zum Schalk im Blick wie die Faust aufs Auge.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Jetzt wurde sie vielleicht doch ein wenig rot. Sie hätte wohl nicht fragen sollen, aber woher hätte sie es auch wissen sollen?
Sie klappte den kleinen ovalen Anhänger auf und war erstaunt. Nicht nur weil das Schmuckstück wunderbar fein gearbeitet war, sondern auch weil die fein gemalten Portraits neben den beiden Kindern, die sie zwar irgendwie erwartet hatte einen jungen Mann zeigten. Eine Weile blickte sie die beiden Seiten an. Elfen, unverkennbar. Woher er auch immer kam, er kannte Elfen... aber der Mann... und dann fiel die Krone.
Deswegen hatte er es nie jemandem gezeigt. Aber die Verwirrung wuchs bei ihr mit der Erklärung nur umso mehr, und noch schwieriger war es, das in Worte zu fassen.
"Dann also... der Elf... er ist? Dann bist du...? Oh... Hm... Und, also das vorhin?"
Wer aus dem Gestammel schlau wurde wußte schon sehr genau begreifen worum es ging.
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Jarel Moore
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Er sah sie von der Seite an und lächelte ein wenig verlegen, während er weiter ging und das Medaillon wieder über den Kopf streifte
„Ja. Der Junge stammt aus einer Nacht zu viert mit viel Alkohol und allerlei anderen Substanzen.“
Es tat so gut einfach nur ehrlich zu sein. Jemanden zu haben, dem man vertraute. Er verließ sich einfach auf sein Bauchgefühl und berichtete frei weiter.
Das Mädchen hat er einige Jahre später mit einer Affäre gezeugt. Wir haben die beiden gemeinsam großgezogen.“
Er blickte nach vorn und musste durchatmen, bevor er wieder nach vorne sah und sich einige Augenblicke in Erinnerungen verlor. Die Atemlosigkeit stammte jedoch nicht von dunklen Gedanken, sondern von der Erschöpfung, die seine Knochen schwer machte wie Blei.
„Er war immer sehr unstet in seinen Neigungen. Aber er kam nach jedem Abenteuer zurück zu mir.“
Seine Stimme klang so, als hätte er jegliche Eifersucht lange…lange hinter sich gelassen.
„Und ja, bisher hatte ich nur eine Beziehung zu einem Mann. Bisher brachte keine Frau mein Herz dazu, schneller zu schlagen.“ Wieder warf er ihr einen Blick von der Seite zu.

Es war genug gesagt. Vielleicht war sein plötzlicher Überschwang an Zuneigung der Situation geschuldet und morgen würde er es bereuen. Zudem war die wesentlich jüngere Frau an ihm alten Knacker vielleicht gar nicht interessiert. Wahrscheinlich sogar.
Er machte sich gerade zum Narren. Hätte er doch nur die Klappe gehalten.
Er sah einfach gerade nach vorn und setze einen Fuß vor den anderen. Einen vor den anderen.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Sie nickte, hörte zu und ein wenig schnürte es ihr die Kehle zu.
Er war mit dem Elfen zusammen gewesen, einem Mann... auch wenn Elfenmänner oft grazil waren und durchaus weibliche Züge hatten, so waren auch sie anatomisch gesehen eindeutig Männer. Der Ritter liebte Männer. Warum es sie sehr enttäuschte in dem Moment wusste sie nicht einmal. Sie wollte ja gar nichts mit ihm anfangen, zumindest nicht jetzt sofort, aber auch die Chance darauf, auf später genommen zu bekommen, das setzte ihr doch mehr zu als sie anfangs gedacht hätte.
Aber der Elf hatte immer wieder Affären gehabt... Er mußte ihn sehr geliebt haben um ihm das ein um's andere Mal zu verzeihen. Wenigstens hatte er geliebt, auch wenn alles nun verloren war. Sie hatte Männer gehabt, aber das waren immer nur Affären gewesen, keinen um den sie wirklich getrauert hätte.
...Bisher... er sprach von bisher. Und ein Blick... Sie konnte es nicht recht einordnen, hatte keine Ahnung, wie das funktionierte. Sie stand nicht auf Frauen und das war ziemlich absolut, da würde sich ihre Meinung auch nicht o schnell ändern. Und auch die Soldaten, die sie kannte standen nicht auf Männer und lehnten es auch kategorisch ab, dass das je so sein würde. Konnte man hier also seine Meinung ändern? Wohl eher nicht. Oder gab es etwas dazwischen? Sicher auch nicht.
Und trotzdem wollte etwas in ihr nicht alle Hoffnung fahren lassen.
Dass gleichzeitig er darüber nachsann ob sie sich für eine so viel älteren Mann interessieren konnte kam ihr nicht in den Sinn und hätte sie vielleicht zum lachen gebracht, denn ihr kam viel eher in den Sinn, dass sie in ihrem Alter wohl auch unattraktiv für Männer geworden war, Auch ältere Männer suchten sich, wenn sie konnte und etwas Geld uns Stand hatten eher jüngere als sie, da machte sie sich nicht vor. Wenn Frauen generell in Frage kamen.
Aber, so sagte sie sich, wenigstens konnten sie vorbehaltlos Freunde sein.
Eine Weile schwiegen sie, dann fragte sie nach.
"Und alle drei sind in deiner Welt zurückgeblieben, oder? Aber sie leben noch?"
Sie versuchte zu verstehen.
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Jarel Moore
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„Ich bete jeden Tag dafür.“
Sie waren in der Zwischenzeit wieder in der Stadt angekommen.
Ljerka hätte erwartet, dass der Ritter wieder Haltung annahm und auf seine übliche stocksteife weise mitten durch die Straße schritt, doch sie irrte.
Mit kleineren, schleppenden Schritten und leicht gebückt schlich er regelrecht an den Häuserreihen vorbei, konzentriert einen Fuß vor den anderen setzend. An der Abbiegung, die zum Flussbarsch führte, wäre er vorbei gelaufen, hätte sie ihn nicht zurück gehalten.
„Verzeih.“, murmelte er.

weiter hier.
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Reuven von Sorokin
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von: Taverne "The black Horseman"
Datum: 16. September 1277 Nachts
betrifft: aktuell niemanden
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...aber weshalb hatte er sich dann verwandelt? Wenn er es unter Kontrolle gehabt hatte? Dann hätte er sich doch auch nicht verwandeln dürfen. Zwang der Wolf dem Menschen weiterhin die Gestalt auf, dann hatte es auch nicht funktioniert. Aber warum hatte die Frau dann etwas anderes behauptet?
Er wollte es nicht damit abtun, dass sie einfach emotional war, so war er nicht. Andererseits hatte er genug gesehen um zu wissen, dass jeder seine Ansichten hatte und wie die Menschen dazu kamen war oft rätselhaft und die Ansichten über ein und das selbe Ereignis konnten dermaßen weit voneinander abweichen, dass man denken konnte es müsste etwas gänzlich anderes gewesen sein. Was aber genau geschehen war, er kam nicht dahinter. Und hier beendete er auch die Gedankengänge, er würde es jetzt nicht lösen. Hexern kamen außerdem Schuldgefühle so gar nicht zupass.
Er ritt durch das Dreiberger Tor um dann das vorgelagerte Ferneck über die Hauptbrücke zu verlassen. Die Stadt war gewachsen, wuchs immer weiter. Früher trieben sich auf den Inseln vor der Stadt viele Ertrunkene herum, man konnte sie oft von der Brücke aus schon sehen, sie waren immer eine gute Einkommensquelle gewesen, für jeden Kopf bekam man ein paar Kronen, aber wenn man genug abschlug konnte man sich sogar die Nacht in einem Bordell leisten. Heute musste man die Ertrunkenen schon suchen, so nahe an die Stadt kamen sie nicht mehr heran.
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Reuven von Sorokin
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Eigentlich hatte er sich ein Gasthaus oder wenigstens eine alte Scheune suchen wollen und dort zu übernachten, der Abend hatte feucht und nebelig begonnen und versprach klamm zu werden. Doch er hatte nur ein paar Häuser passiert und da war keine Gaststätte und irgendwie hatte er es dann doch verpennt, sich etwas zu suchen, nun würde er im Freien bleiben müssen.
Er hatte das Pferd bereits festgebunden den Verband hatte er inzwischen gegen eine einfache Augenklappe getauscht und er wollte eben ein Feuer anzuzünden an dem er rasten konnte, das ihn und das Pferd in der Nacht wärmen sollte. Wobei, das Pferd würde wohl nicht frieren, er dagegen wohl schon. Auch Hexer spürten Kälte und er an solche klammen Nächsten glaubte er immer jedes der vielen Jahre zu spüren, das Alter, das man ihm nicht ansah. Tatsächlich hätte sich wohl jeder, auch jeder jüngere in so einer Nacht unwohl gefühlt. Aber soweit kam er nicht.
Die Krähen waren das erste, war er hörte, irgendetwas hatte sie aufgescheucht. Sie waren erschrocken genug, dass sie jede Vorsicht vergaßen und so nahe kamen, dass er eine von ihnen aus der Luft hätte fangen können. Aber was sollte man mit einer Krähe, das Fleisch schmeckte bitter, man konnte die schwarz gefiederten Singvögel nicht essen. Und dann sah er was sie aufgescheucht hatte.
Zuletzt geändert von Reuven von Sorokin am Samstag 21. Mai 2022, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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