Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Reuven seufzte. Nicht wegen schmerzhaft, das war er gewöhnt, teuer schmerzte sehr viel mehr.
"Wie teuer ist denn teuer?" und ihm fiel auf, dass sie nicht gleich einen Preis nannte. sie wirkte unerfahren im Verhandeln.
Und er wagte einen Vorstoss.
"200 kann ich gleich zahlen..." ein Bruchteil dessen, was ihm ein Magier anknöpfen würde, allerdings hatte der Magier auch versprochen, dass es schnell und Schmerzfrei gehen würde.
"Und die Schmerzen sind mir egal."
Und wenn man ihn sich so ansah konnte man es gut glauben. mehrere Kratzer zierten sein Gesicht, spuren alter nähte, nicht alle fachmännisch vorgenommen, ein Biss beachtlich großer Kiefer am Hals, mit Haushaltsgarn vernäht, als wäre es eine Hosennaht. Schön war der wahrlich nicht mehr zu nennen.

Auch Ljerka hatte keine Ahnung, was man für so eine Heilung verlangen konnte. Jarel hatte für sein Medikament viel bezahlt, viel mehr, aber dass durfte dennoch nciht der Maßstab sein. Auch 200 waren ein kleines Vermögen. Dafür bekam man schon ein Schwert, trotzdem, Ljerka hatte nicht vergessen, dass der Typ ein Katzenamulett trug, mit Sicherheit war die Leistung dann mehr wert, vor allem wenn er sofort einen Preis nannte.
"350, drunter nicht." sprang sie ein.
"In Florin oder was? 250."
"Kronen... meinetwegen Orin. 275?"
"Meinetwegen." sie blickte Sarray an. Ihrer Ansicht nach eine gute Summe. Mehr als ein ganzer Wochenverdienst. Wenn man sparsam war konnte man davon noch viel länger leben. Material würde es wohl nicht viel brauchen, denn Besteck hatte die Zwergin ja noch und Ljerka hatte ihr schon zugesehen und hatte eine grobe Vorstellung was man eventuell brauchte.

Der Hexer verzog keine Mine. Er nickte nur.
Ein Magier, mit dem er einmal gesprochen hatte wollte fast 2000 haben. Er vermutete zwar, dass der ein Beutelschneider war und den Holzwurm im Oberstübchen hatte, aber teurer wäre es auf jeden Fall gewesen. Die Frauen machten mit ihren Tests einen kompetenten Eindruck. Also, warum nicht. Schlimmer konnte es ja kaum werden.
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Sarray Cestay
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„Wir werden zwei Tinkturen herstellen.“, erklärte Sarray und hielt einen Finger hoch.
Die erste wird die trübe Linse angreifen und die Oberfläche aufrauen. Ihr werdet das Gefühl haben, euch wird ein glühender Nagel ins Auge gerammt, aber ihr dürft dann für fast eine Minute nicht zwinkern.“
Sie beobachtete den Hexer genau und hob dann einen zweien Finger.
„Die zweite Tinktur sorgt für eine Neubildung der Linse. Jeden Tag eine Anwendung. Und wenn euer Körper mitspielt, wird in….ich denke einer Woche…die Sicht schon besser sein. Wie lange es bis zur Heilung dauert…“ Sie zuckte mit den Schultern.
Während der Behandlung müsst ihr einen speziellen Verband tragen. Aber ich denke, das wird nicht weiter stören.“
Die Zwergin ließ das wirken.
„So weit einverstanden?
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Reuven von Sorokin
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Reuven folgten ihren kurzen und sachlichen Ausführungen. Er nickte, ging er doch fest davon aus, dass er das hinbekommen würde.
Schmerzen und nciht blinzeln. Einen glühenden Nagel hatte er noch nie ins Auge bekommen, nur durch die Hand, um wieviel schlimmer konnte es sein?
Es war ihm im Grunde alles recht, solange er hinterher wieder zwei gesunde Augen hatte... er würde wieder alles sehen können. Das war der Geruchssinn fast egal, er würde nur besser aufpassen müssen.
"Mein Körper wird mitspielen und ich bin einverstanden."
Jeden Tag... eine Woche. Das klang hervorragend. binnen einer Woche würde er wieder sehen können. Wusste man es nicht besser, man hätte denken können, er war überglücklich, aber Hexer empfanden schließlich auch keine Freude.
"Heute habe ich noch etwas zu erledigen, aber morgen Mittag bin ich zurück, dann können wir anfangen."

Noch immer musterte Ljerka den nur scheinbar jungen Mann. Er schien sehr überzeugt von sich. Sie hatte keine Erfahrungen mit Hexern, aber sie hatte die härtesten Kerle auf dem Schlachtfeld jaulen gehört, als man ihnen nur einen abgebrochenen Bolzen entfernte, und das ging schnell. Minutenlang nicht blinzeln wenn einem eine starke Säure die Hornhaut veräzte...
Was sie nicht wußte, dass das Auge zumindest außen nicht stark enerviert war. Aber sie war ja auch nicht die Heilerin. Sie konnte es nicht vorstellen. Sie würde ihn festhalten müssen und hatte so ihre Zweifel, dass ihr das gelingen würde. Auch wenn er nciht ganz so kräftig gebaut war wie Jarel... Wie sehr wünschte sie sich gerade seine Hilfe herbei, aber er war losgezogen, einen Knappen zu suchen.
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Sarray Cestay
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Sarray rieb sich das Kinn. „Schlagen Schmerzmittel bei Hexern eigentlich an?“, fragte Sarray. „Wir könnten euch auch schlafen lassen…“ Sie legte den Kopf schräg und wartete auf Antwort.
"Schmerzmittel habe ich noch nie versucht... das meiste wirkt nicht bei uns, oder nur in hoher Konzentration... Mir sind gerade meine Tränke ausgegangen, aber ich kann versuchen zu meditieren, dann bin ich ruhig und ihr könnt arbeiten.", antwortete der Hexer.
Auf das 'schlafen legen' ging er nicht ein, der Gedanke gefiel ihm am allerwenigsten.
"Tränke ausgegangen?" Sarray deutete mit einem Nicken auf Ljerka. "Wir bekommen alles hin.", behauptete die Zwergin im Brustton der Überzeugung.
Er überlegte eine Weile, was er gegen Schmerzen hatte. Schwalbe wäre für die Regeneration später nützlich. "Alraunenwurzel, Haarschleierlinge, Wolfsbann... daraus kann ich ein Schmerzmittel herstellen." Es ähnelte der Droge Fisstech und war auch nicht weniger bedenklich. "...und Schwalbe wird mir bei der Regeneration helfen, dazu brauche ich Balissafrucht, Kartoffelbovist und Schöllkraut."
Ljerka hörte zu und nickte. "Das meiste habe ich da. euch ist klar, dass ihr mir gerade die Zutaten für Fisstech beschrieben habt." eine der gefährlichsten Drogen des Kontinents.
Der Hexer nickte. "die Inhaltsstoffe sind die gleichen, die Wirkung... wohl auch. Andere Schmerzmittel kenne ich nicht."
„Kannst du die Tinkturen bis morgen fertigbekommen?“, fragte sie in Ljerkas Richtung. „Und seine Droge auch?“
Sie wirkte schon wieder so, als würde sie vor lauter Hummeln im Hintern gleich abheben und wegfliegen.
„Gibt es hier im Ort einen Drechler? Oder einen Feinschmied?“, sie kletterte vom Tritt und stellte sich auf Zehenspitzen vor das Regal. „Und haben wir alles da? Ich meine, für die Tinkturen und das Fies-Tech.“ Ob der Versprecher ein Versehen war oder die Art Humor der Zwergin, war nicht klar.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Ljerka durchsuchte ihre Tigel und Töpfe, manches war bereits sauber beschriftet und die hatte sich auch einen kleinen Schrank mit winzigen Schubfächern besorgt in dem einige der Zutaten ruhten - später würde man solche Schränkchen eben dieser Anwendung wagen als Apothekerschränkchen kennen, derzeit war natürlich der Beruf des Apothekers noch vollkommen unbekannt.
Manche mußte auch möglichst ohne viel Luft und Feuchtigkeit lagern, das war dann in Ölpapier eingeschlagen oder lagerte in Glasdosen, andere sollte kein Licht abbekommen, das war dann in braune Gläser gefüllt. so hatte sie sich in den letzten Tagen bereits eine gute Basis geschaffen.
"Die Droge kann ich herstellen... aber es widerstrebt mir." erläuterte sie.
Der Hexer zuckte nur mit den Schultern.
"Ich nehm auch was anderes, ich weiß nur nicht ob es wirkt."
Ljerkea nickte nur, das letzte Wort war hier noch nicht gesprochen, sie würde nachdenken müssen.
"Die Zutaten für das andere habe ich da, aber wenn es so ein Hexertrank ist kenne ich das Rezept nicht, den müsstet ihr selbst machen."
Nun nickte er und begann gleich wieder mit den Vorbereitungen. Er kannte nicht jeden Trank auswendig, aber Schwalbe war zu wichtig.
"In den Scherben ist Hatori... ein Elf, guter Waffenschmied. Aber wenn es eher Schmuck sein soll kann ich nicht weiterhelfen. Aber Hatori kennt dann sicher wen wenn er es nicht selber hinbekommt." erklärte Reuven und versprach sich bereits wieder einen Vorteil, wenn er dem Schmied Kunden schickte. Er konnte eben auch nicht raus aus seiner Haut.
"Schnitzer und Drechsler findet man an jeder Straßenecke. Je nachdem was es sein soll... sucht in den Scherben, dort sind sie sicher ehrlicher." riet er ihr. Er musste nicht betonen 'weil du ein Zwerg bist' das nahm er an war klar.
Mit geübten Handgriffen begann er wieder Sud aufzukochen, Dosierungen abzuschätzen und die Grundzutaten zu mischen.
"Das sollte bis heute Abend durch sein. Danach mit Alkohol strecken und in eine dunkle Flasche füllen..." das war unnötig zu sagen, aber Ljerka nickte.
"Und gebt es keinem anderen Patienten, nicht weil ich es keinem Vergönne, aber alle außer einem Hexer kann es umbringen... das habe ich leider schon mit ansehen müssen." Es war eine Chance gewesen, gestorben wäre er sowieso, und die Hoffnung, die Schwalbe könnte ihm noch helfen war alles was geblieben war. Aber vergebens.
Man konnte dem Hexer bereits anmerken, dass er es eilig hatte.
"Ich bin dann morgen Mittag hier."
Ljerka legte den Kopf schief.
"Wie wär's mit einer Anzahlung?"
Revuen zwinkerte mit den kaputten Auge. Das funktionierte also auch noch.
"...auch Hexer lassen sich nur bei Erfolg bezahlen. Aber meinetwegen."
Er kramte seine letzten Münzen zusammen, 89 Kronen. Das war alles.
"Ich dachte, 200 könntet ihr gleich aufbringen?"
Er zuckte nur mit den Schultern und grinste. "Den Rest hab ich morgen."
Doch so ganz wollte Ljerka ihm nicht glauben.
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Sarray Cestay
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Sarray zog ein Schnütchen.
Sie dachte kurz nach. Er würde über mindestens eine Woche jeden Tag kommen.
Der Bezahlung zu entkommen war also unmöglich.
Sie zuckte die Schultern.
„Wo kommt ihr unter?“, fragte Sarray, statt sich zu beschweren.
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Reuven von Sorokin
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Reuven grinste. "Ich wohne im 'Black Hosemen'... und ich habe dort sogar einen festen Job als Koch."
Was er damit bezweckte erreichte er wohl, Ljerka musste husten. Ein Hexer als Koch. So etwas hatte sie auch noch nie gehört.
Der Hexer wirkte zufrieden. "Dort habe ich auch noch zu tun, falls mir jemand sucht bin ich dort zu finden."
Ljerka nickt, ein wenig war sie beruhigt. Das Horseman kannte sie, das Gasthaus gehörte zur Stadt wie... wie die Scherben und das Passiflora. Es bewegte sich in etwa dazwischen. Eigentlich wunderte es sie keineswegs, dass er ausgerechnet dort zu finden war.
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Sarray Cestay
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„Koch? Wenn es geschafft ist, schuldet ihr uns ein Abendessen. Mit schickem Wein und Vorspeise und Nachtisch!“, Sarray stemmte die Hände in die Hüften.
Und Kuchen.“ Sie reckte frech das Kinn. „Und jetzt husch, Hexer. Wir haben zu tun.“
Ihr Ton war rotzig, das Lächeln aber bleib voll von der offenen Freundlichkeit, die die Zwergin ausmachte.
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Reuven von Sorokin
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Reuven lachte.
"Klar. ein Abendessen mit Wein. 3 Gänge. Und nun die Damen, habe ich auch noch Heldentaten zu vollbringen."
Er deutete spaßeshalber eine Verbeugung an.
Er war relativ ausgelassen und zu einem großen Teil lag das sicher an drei Bechern hochprozentigem. Aber sicher auch an der Euphorie darüber, dass es nach so vielen Jahren endlich eine Besserung geben konnte. Vielleicht ein Weg wieder nach oben.
Er verließ das Haus. er hatte tatsächlich noch einiges zu tun, aber er hatte nun alle Komponenten für den Trank, jetzt wurde es spannend.

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Sarray Cestay
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„Sind eigentlich alle Hexer so seltsam?“, seufzte Sarray.
„Ich hoffe wirklich wir schaffen es ihm zumindest einen Teil seines Lichts auf dem Auge wiederzugeben. In dem Job kann Blindheit auf einem Auge das Ende bedeuten.“
Einen Moment blieb sie nachdenklich stehen. „Ich geh rüber in die Scherben. Ich hab eine Idee für ein mechanisches Hilfmittel. Und diesen Hattschi möchte ich mir auch ansehen.“
Sie sah zu Ljerka. „Brauchst du noch was?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka starrte auf die verschlossene Tür. Kurz hatte sie überlegt, ob sie ihm nachgehen sollte, ihn noch über Wölfe und Werwölfe ausquetschen, aber ohne Jarel hatte das wenig Sinn und sie wußte ja nicht einmal, ob er das wollte. Aber sie hatte sich genau notiert, was er zuvor gebraut hatte, auch wenn sie schon ahnte, dass das wohl nicht alle Zutaten waren.
"Ich kenne nicht viele... vor hm hab ich nur einen anderen gesehen, aus der Ferne. Man erzählt sich, dass sie gefühllose Schlächter sind und obendrein notgeil. Ob sich das ausschließt weiß ich nicht. Der da wirkte ja fast normal..." Sie zuckte mit den Schultern. Den kindern schärfte man ein, sich zu verstecken wenn ein Hexer durch's Dorf zog, denn es hieß sie raubten Kinder, vor allen die kleinen, die noch keine 10 Jahre alt waren. Den Frauen schärfte man dagegen ein, sich mit den Kindern zu verstecken... aus dem ersten Grund aber eben auch weil sie den Ruf hatten... nun, sie hatte es ja zum Ausdruck gebracht. Nenneke hatte den einen Hexer damals aufgenommen und gesund gepflegt, aber zumindest ein Vorurteil hatte der doch zu bestätigen gewusst.
"Trotzdem glaub ich, dass der Ruf nicht von ungefähr kommt." schloss sie.
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