Gildorf | Badehaus | Das größte der Stadt und Djikstras inoffizieller Beratungsort

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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vom: vom Krankenhaus
Datum: Vormittag ~11:00 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: ww
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Slava war noch einen Moment unschlüssig herumgestanden, nachdem er das Krankenhaus so fluchtartig verlassen hatte.
Dass diese Francis Rose dort gleich wieder aufgetaucht war, so früh hatte er damit nicht gerechnet. Und er wollte sich tatsächlich nicht erwischen lassen, nicht noch mehr Mitwissende denn es begann langsam aber sicher außer Kontrolle zu geraten. Dabei machte er sich nicht unbedingt Sorgen um ihre Verschwiegenheit im speziellen, oder was sie dachte, es war einfach... Generell. Und: Viktor. Seine Worte hatten weh getan, das aus seinem Mund zu hören... Er hatte angenommen er wäre immun, es würde ihn einfach nicht kümmern... So wie er angenommen hatte er könne Jarel einfach so anlügen und er wäre längst zu kaputt um ernsthaft zu lieben. Irrtum. Alles. Bljad.
Einen gewissen Fatalismus hatte er immer schon an den Tag gelegt, hatte unaussprechlich Dinge getan um zu provozieren und einfach um zu sehen was passierte, denn früher hatte er immer etwas wie den Rückspulknopf beim Video gegeben. Und jetzt? War der weg? Aber er wollte gar nicht zurück, er wollte nun endlich einmal echt leben, und diese Chance hatte er.
Dazu aber musste er das Durcheinander auflösen, dass sich ergeben hatte und egal welche Anstrengungen er unternahm, es ballte sich jedesmal wieder neu zusammen.
Er atmete tief durch, Zigaretten hatte er keine mehr dabei. Nach Hause, welche holen?
Nein, besser ins Badehaus. Er musste Dijkstra unterrichten, ein wenig mit ihren Heldentaten prahlen und dann diesen komischen Vogel... Bherger, wieder irgendwo einsammeln. Er hätte gleich... Ach wenn man vom Teufel sprach.
"Guten Morgen, Bherger. Alles erledigt?"
"Ja Ser. Darf ich..."
"Ich habe gleich die nächste Aufgabe für euch..."
Slava stand fast vor seinem Wohnhaus, der Weg zum Badehaus vom Krankenhaus aus führte schließlich daran vorbei.
"Seht bitte nach, was von diesem Wohnungen leer steht oder zum Verkauf angeboten wird. Ich brauche Wohnraum für meine Leute und ich brauche einen Stab. Besorgt mir auch ein paar Leibwächter, gute."
Er hatte schon eine Idee aber er sah sich immer erst die Empfehlungen anderer an, das ermöglichte so viele Rückschlüsse.
"Und dann trefft mich im Badehaus."
Bherger hatte kaum eine Möglichkeit zu widersprechen, und Slava hatte noch einen kleinen Aufschub bekommen.

Im Bad ging er dann dem üblichen Ritual nach. Es hatte mittlerweile etwas beruhigendes. Ausziehen, reinigen, und dann ins warme flache Wasser, den Körper entspannen, den Kopf herunterfahren.
Noch war er alleine, Dijkstra würde später kommen.
Eine Stunde vielleicht, in der er sich sortieren konnte.
Das Schiff, die Gefangene, diese Geister, die gesicherten Kisten, Viktor... Valentine, Max... Avarion... die vielen Reisenden und es wurden immer mehr.
Und das Krankenhaus... das Projekt startete schneller als geplant, weil er bei diesem Doktor Kostjunari wohl offene Türen eingerannt hatte. Aber ein gutes Zugpferd war etwas wert. So ließ er die Gedanken treiben...
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Der Regent war durchaus überrascht, als er seinen Berater bereits im Bad vorfand.
Allerdings überspielte er es sofort und ließ sich seinerseits ins Wasser gleiten, erstaunlich anmutig für so einen großen wuchtigen Menschen mit einem obendrein zertrümmerten Knie.
"Die Nilfgarder sind also aufgehalten?" Stelle er fest.
"Ja, vorerst."
"Ich hatte mir jetzt mehr Eigenlob erwartet."
"Kommt noch. Aber ich hab zwei Männer Mann verloren, das sind zwei zu viel."
Dijkstra lachte kurz, bemerkte dann aber, das der andere es ernst meinte.
"Bei so einem Kommando hätte ich jede Wette eingegangen, dass ihr die Hälfte verliert, also seid froh."
Immer wenn er ihn im Pluralis majestatis ansprach wusste Slava schon, dass zu viele der Leibwächter zugegen waren.
"Ich werde mir demnächst auch einen Stab an Mitarbeitern zulegen, Leibwächter... Berater... eine Entourage eben."
Bemerkte Slava mit einem Blich auf die Männer im Hintergrund und er hing sich etwas tiefer ins Wasser.
"Dazu will ich auch geraten haben." Dijkstra lachte kurz hart auf.
"Und dazu werde ich mir die Wohnungen rund um meine sichern. Nur damit ihr Bescheid wisst. Dieser Bursche... Bherger, ist ganz nützlich. Er erledigt das für mich."
"Ist er das. Warum ist er nicht hier?"
"Erledigt Dinge für mich."
"Mhm..."
Einen kurzen Moment schwiegen sie, entspannt im Wasser.
"Ihr wisst, wer er ist?"
"Ich hab ne Vorstellung. Temerien nehm ich an... aber bitte keine Spoiler."
"Was bitte?"
"Nicht zu viel verraten. Und wir haben die Kapitänin gefangen, ich denke, sie ist eine Magierin und hinter ihr steckt mehr. Die Frachtkisten, die sie an Bord hatte sind magisch gesichert. Ich weiß, dass seinerzeit alle Zauberer aus der Stadt vertrieben wurden, aber wir werden um die Dienste dieser Leute nicht herumkommen. Nur weil wir uns gegen Magie stellen können wir trotzdem durch die Magie umkommen."
"Ich weiß. ich stelle mich ja auch nicht gegen die Magie selbst sondern nur gegen die Loge und gegen Aretusa und Ban Ard. Diese Bastarde haben schon viel zu lange heimlich die Stippen gezogen."
"Und wenn die Magier aus anderen Welten stammen und keinerlei Verbindung zu diesen beiden Schulen haben?"
"Was schwebt euch vor?"
"Ein eigener Magierstab. Oder Zirkel. Nowigrad als dritte Säule neben den beiden anderen."
"Eine Magier Schule in Nowigrad? Das ist zu gefährlich. Die Türme sind nicht umsonst weit genug von jeder Zivilisation weg."
"Das müssen wir ja nicht jetzt klären. Habe ich die Erlaubnis mich umzusehen?"
"Die Erlaubnis... ich nehme an, ihr habt längst einige Kandidaten im Visier." Dijkstra grinste. "Aber ja. Dann reden wir weiter."
Slava lächelte und wieder schwiegen sie eine Weile.

<geht dann hier weiter>
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Vyacheslav Sokolov
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vom: den Docks
Datum: Nachmittag, wohl fast 15 Uhr am 15. August 1278, Sonntag
betrifft: außer Dijkstra keinen
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Nach der Bergungsaktion und der Entdeckung in den Kisten fand sich auch Slava im Badehaus ein. Allerdings wie üblich weniger um zu entspannen als mehr um zu berichten.
Von seiner Absprache mit einem Nilfgarder Magier von der Projektilen aber auch von der Grjasew-Schipunow und dem seltsamen Dämon. Er sprach auch die weiteren Pläne durch, Risiken und die mögliche Erfolge.
Der Regent lag wie üblich ein wenig einem gestrandeten Wal gleich im Wasser und hörte ruhig zu.
An der einen oder anderen Stelle hatte er Bedenken, gab den einen oder anderen Hinweis. Er segnete die Pläne nicht ab, aber er verbot die Aktionen auch nicht kategorisch. So konnte er sich immer aus der Affäre ziehen wenn doch etwas schief lief. Slava kannte das bereits und hatte sich daran gewöhnt.
Er würde vorgehen wie er es geplant hatte und auch die Verantwortung tragen.
Ging es schief, dann rollte sein Kopf dafür, funktionierte es strich der Regent die Lorbeeren ein. Dafür aber hatte der Oberspion aka Berater voll Freiheit in seinem Handeln.
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