Nowigrad | Gildorf | das Var'Attre Anwesen, später das Krankenhaus

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er konnte nicht umhin, zu lächeln. "Wäre besser gewesen. Aber nun ist es einmal so." Es gab wohl keine Chance, dass Jarel wieder seinen Rang zurück bekam, aber ihm fiel etwas anderes ein.
"Kannst du nicht für die Krone arbeiten? Das würde vieles vereinfachen." Er erinnerte sich, dass er auch dem Regenten noch einen Gefallen schuldete.
"...der Arzt ist in der Nähe..."
Nur ein Kommentar mit einem Lächeln.

Jarel gab ein unwilliges Brummen von sich. "Nur ein paar Streicheleinheiten.", schlug er vor und streichelte weiter mit den Fingerspitzen über die Seite des Spions. "Ich habe Dijkstra meine Dienste bereits angeboten. Aber offiziell wird das nicht gehen. Dem Orden anzuschwören bedeutet lebenslange Verpflichtung. Ich werde entweder Ritter der Flammenrose bleiben, oder vogelfrei auf der Flucht sein. Es wird ein Versteckspiel. Eine gelebte Lüge."
Er rückte noch ein wenig näher und wurde schon beinahe aufdringlich.
"So lange du es willst..", flüsterte er und streckte sich, um an Slavas Wange vorbei in Richtung seines Halses zu küssen.

"Dieser Nikolavo kann uns hören, jede Wette... vermutlich sogar Arvijd. Gibt es keine Möglichkeit, dich frei zu bekommen. Es muss doch... Präzedenzfälle...? Beispiele... Sowas geben." Er hatte das russische Wort verwendet weil ihm in Gemein nichts einfiel. "Ich habe einfach das Versteckspiel satt... du siehst was es bewirkt. Man setzt es als Druckmittel gegen uns ein... ich will einfach mit dir zusammenleben können, nicht im verborgenen."
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

"Nicht in dieser Welt.", seufzte der Ritter und streichelte sich tiefer in die heiße Zone. Ihn war es egal, wer ihn hörte. Vielleicht reizte ihn das sogar.
"Und die einzige Möglichkeit dem Schwur zu entkommen ist der Tod."
Die Idee seinen Tod vorzutäuschen Art ihn sogar einmal gekommen.
Aber damit würde er sowohl Iola als auch Jakob verlassen…und das kam schlicht nicht in Frage.

Dass Slava einen ähnlichen Gedanken hatte war wohl nicht verwunderlich. Aber aus demselben Grund verwarf er ihn. Nicht in dieser Welt... er hatte solche Dinge möglich gemacht, damals... allerdings war er nicht alleine gewesen.
"Ich suche nach einem Weg..." es war kein Versprechen aber er konnte sehr verbissen sein, wenn er etwas wollte und gnadenlos. Und er fing schließlich Jarels Hand ein.
Nicht dass er es nicht genossen hätte, Jarels Hand auf seiner Hose oder wenn sie einen Weg hinein fand.... aber sie waren nicht mehr in Stör und er war der Berater des Regenten und das hier ein öffentlicher Ort...
„...wenn du zurück bist, wenn wir beide gesund sind..." erinnerte er ihn.
Und letztlich forderten der lange Tag und dass er schon lag seinen Tribut...
Slava fielen direkten die Augen zu.

Schlaf konnte Slava wirklich gut gebrauchen. Eine Weile beobachtete Jarel seinen schlafenden Verlobten, strich noch ein-zwei Mal zärtlich über seine Schläfe, bevor ihn selber die Augen schwer wurden.
Als Arv nach den beiden sah, schliefen beide selig und süß, ihre Gesichter zueinander gewandt. Jarel hatte nach Slavas Hand gegriffen und beide waren erschöpft genug, so liegen zu bleiben ohne sich zu rühren.
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Arvijd Kostjunari
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Lebenslauf: Dr. Kostjunari

Als der Arzt am nächsten Morgen aufwachte fand er seinen Patienten und den Freiherrn schlafend vor. Hand in Hand.
Zwei Männer.
Vieles hatte der Arzt schon gesehen und natürlich wusste er, dass auch gleichgeschlechtliche Liebe zuweilen vorkam, aber es so direkt vor sich zu sehen... da sah er, dass auch er nicht zur Gänze frei war von Vorbehalten.
Sicher gönnte er es jedem nach seiner Fasson glücklich zu werden, allerdings waren das hier ein Ritter der Flammenrose und ein hoher Politiker. Keine Jungs, die einmal ausprobierten, das waren Männer, die repräsentieren sollten, die sich - Vorlieben hin oder her - an das halten sollten, was der Stand von ihnen erwartete.
Und das war es nun einmal nicht, die Hand in der Hose des gleichen Geschlechts zu haben. Wobei e ihm nicht einmal darum ging, was natürlich war und was nicht, auch in der Tierwelt kam es schon mal vor, das ein Rüde einen Rüden bestieg, aber das waren dann eben Tiere. Sollte der Mensch nicht etwas besser sein? Und sei es nur zum Schein?
Die Ansichten saßen bei ihm nicht so tief. Er missbilligte nur, da war zumindest keine persönliche Enttäuschung. Und wenigstens Jarel war ein Freund, und
der Freiherr mochte es werden. Übel war er nicht, wenn auch von irgendwie befremdlichem Charakter. Noch einen Moment stand der Arzt einfach da und musterte die beiden Schlafenden.
Und wenn er sich frei macht von diesen Bedenken, dann war es immerhin eine rührende Szene, und eine die Hoffnung machte. Hoffnung darauf, dass auch er im Alter noch jemanden finden konnte, dass es noch nicht zu spät war.
So wandte er sich stumm ab und begann Kaffee aufzusetzen.
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Avarion DeSpaire
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Lebenslauf:

Die Nacht war recht kurz gewesen und schon früh am Morgen war Ion mit Francis unterwegs. Er trug seine Kleidung vom Vortag und den Mantel, den sie nun dank frischer Kleidung aus ihrem Schrank nicht mehr brauchte. Wie versprochen ging es Richtung Krankenhaus. Unterwegs hatte Ion ein frisches Brot, ein Stück süßes Gebäck und einen Klumpen Butter gekauft und brachte etwas zum frühstücken mit.
Auch waren sie am Mietstall vorbei gegangen und er führte seinen braunen Hengst neben sich her. Das schöne Tier brauchte Bewegung und sei es nur ein Spaziergang durch die Stadt. Wenn es die Zeit zuließ würde er ihn heute noch ausreiten.
Der Platz vor de Krankenhaus war ruhig und leer. Die Kisten waren verschwunden und nichts erinnerte mehr an den Auszug der Familie, die hier einst lebte. Ion band Dune an und stieg die wenigen Schritte zur Tür hoch, den Schlüssel bereits in der Hand.
Als er das Gebäude betrat fühlte es sich für ihn seltsamerweise wie nach Hause kommen an. Ein verrückter Gedanke, bedachte man dass er erst einen Tag zuvor dort willkommen geheißen wurde. Aber er hatte einen Schlüssel und sowohl seine wenigen Habe als auch sein Wichtel waren hier.
Er öffnete leise die Tür und betrat vor Francis das Gebäude. Den Zeigefinger vor sie Lippen haltend deutete er ihr nicht zu laut zu sein. Lebenszeichen sah er erst mal keine. Weder den Arzt, noch dessen Ziehsohn, geschweige denn Patienten. Das änderte sich, als er den Behandlungsraum betrat um den Arzt zu suchen. Das Bild welches sich ihm bot war in dieser Welt so bizarre und fremd und für ihn selber so erschreckend vertraut. Er schmunzelte, ließ die beiden Turteltäubchen aber Händehaltend alleine. Er ging zurück und verhinderte so, dass Francis das Bild zu sehen bekam. Manches sollte man einfach nicht verbreiten, obwohl er an ihrer Discretion nie gezweifelt hatte.
Er schob sie zurück in den ersten Raum und deutete auf einen Hocker. „Setz dich und warte kurz. Ich seh mal nach, wo sich der gute Doktor gerade herum treibt. Die Einkäufe legte er auf einem Tisch ab. Nur mit dem kleinen eingeschlagenen Gebäck in der Hand ging, nein schlich er durch den Behandlungsraum in den Keller. Der Wichtel hockte brav neben der Tasche und moserte Ion direkt an. „Danke.“ flüsterte er ihm zu, gab ihm das Gebäck und nahm dann seine Tasche mit hoch.
Eigentlich hätte Ion sich denken können, wo der gute Doktor gerade war und machte sich auf den Weg in das kleine Arbeitszimmer, welches er für sein Büro vorgesehen hatte. Der Duft, der ihm entgegen kam, war unerwartet aber verführerisch. „Ist das Kaffee?“
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Kaffee? War das Kaffee?
Nur mühsam schaffte der Ritter es, seine verklebten Augen zu öffnen.
Aber es lohnte sich, denn ganz nah vor ihm lag Slava. Vorsichtig ließ er die Hand des Spions los und konnte nicht anders, als einmal mehr über die kurzen Haaren an der Schläfe des Russen zu streicheln, sich jedes Detail des Gesichts einzuprägen, das für Jarel das schönste in dieser Welt war.
Der Gedanke, ihn für einige Wochen nicht zu sehen machte ihm plötzlich das Herz schwer.
Mit einem leisen Seufzten ließ Jarel ab und versuchte sich aufzusetzen.
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Vyacheslav Sokolov
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Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
Lebenslauf: Slava

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vom: kein Ortswechsel
Datum: Vormittag ~10:00 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: ww
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Slava kam nur Sekunden später zu sich. Der Schlaf war dermassen tief gewesen. Und dann roch er Kaffee.
Er war sofort hellwach, Kaffee und Stimmen.
Und Jarel, der ihm über die Haare strich.
Schnell setzte er sich hin.
"Verdammt, es ist schon spät... ich muss los..." Er seufzte, schenkte Jarel noch ein Lächeln. Schon wieder waren zu viele Zeugen da, er würde ihn nicht vor aller Augen küssen.
"Komm heil wieder."
Er hatte nicht einmal Zeit, einen Kaffee mit allen zu trinken, besser wenn ihn nicht zu viele hier sahen und er hatte Zuhause zu tun, und im Gefängnis und überhaupt.
"Herr Avarion, Doktor. Einen guten Tag wünsche ich."
Francis sah er gerade nicht. Das war auch besser so.

<geht dann hier weiter>
Zuletzt geändert von Vyacheslav Sokolov am Montag 3. Juli 2023, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Arvijd Kostjunari
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"Ja, das ist Kaffee. Wie schön, euch zu sehen, Ser Avarion... und ihr seid?"
Der Arzt war für die frühen Morgenstunden schon sehr munter. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt und sah aus, als wäre er schon den ganzen Vormittag aktiv gewesen. Nun blickte er die junge Dame an, die in der Gesellschaft des Elfen gekommen war. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass der Freiherr ging. Er kommentierte das nicht, es war wohl auch besser so.
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Francis Rose
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Francis sah den Freiherr nur noch von hinten, als dieser sich klammheimlich sich aus dem Staub machte. Da hat es aber jemand eilig.
Zeit um sich lange darüber Gedanken zu machen hatte sie nicht. Denn der Doktor kam aus seinem Arbeitszimmer und begrüßte sie, seltsamerweise wie eine Fremde.
Sie drehte sich zu ihm, trat an ihn heran und streckte ihm die Hand entgegen. „Francis Rose. Ihre neue Assistentin.“ scherzte sie. Dann deutete sie auf ihr leicht geschwollenes und buntes Feilchen. „Ihr habt mich gestern untersucht. Überfall, Veilchen und Schnittwunden. Ihr habt meine Schnitte mit Alkohol auf der Trauerfeier behandelt.“ sie machte das scharf durch die Zähne Luft einziehende Geräusch.
„Ich sollte heute noch einmal her kommen.“ sie schob ein wenig die Unterlippe vor. „Ihr habt unsere Verabredung vergessen? Na wie finde ich das denn.“
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Avarion DeSpaire
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„Ion ohne Ser.“ sagte Ion. „In dieser Welt einfach nur Ion. Rang und Namen habe ich zu Hause gelassen.“ er schmunzelte und suchte sich einen Becher, um etwas von dem Kaffe zu erbeuten. Er trank zwar lieber Tee, aber Kaffee war schon Luxus. Während der Arzt sich nicht daran zu erinnern schien, wer Francis war, goss sich Ion Kaffee ein und gab Zucker dazu. Jarel bemerkte er wenige Augenblicke später und entschied sich, seinen Becher direkt abzugeben und sich einen neuen zu holen.
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Jarel Moore
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„Was für Titel…?“, brummelte eine dunkle aber gut gelaunte Stimme hinter Ion. Jarel nahm die Tasse mit beiden Händen entgegen, um sie gleich so nah unter die Nase zu halten, dass man denken könnte er wolle sie inhalieren, nicht trinken.
Was für ein Start in den Tag: Seinen Liebesten beim Aufwachen in die Augen sehen, einen Kaffee in die Hand gedrückt bekommen…wenn da nicht die Schmerzen und die Aussicht wäre, Slava für mehrere Wochen nicht zu sehen…
Jarel seufzte. Eine gefühlte Ewigkeit hatte er gebraucht um Aufzustehen ohne gleich wieder Ions und Arvijds Arbeit zu ruinieren. Nun stand er wie ein Schluck Wasser in der Kurve hinter Ion und Francis. Ihm war irgendwie zum Frotzeln zumute. Und Ion musste das ausbaden.
„Haben sie dir einen Titel verliehen für besondere Verdienste am Volk?“, brummelte er freundlich und zwinkerte Francis zu. Worauf er anspielte war ganz klar die enorme Zahl an ehelichen – und unehelichen – Kindern. Ion würde das verstehen. Und wahrscheinlich scharf und schlagfertig zurückschlagen. Und genau darauf hatte es Jarel angelegt.
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Arvijd Kostjunari
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Lebenslauf: Dr. Kostjunari

"Ach richtig. Die Ohnmacht."
Ob er sich tatsächlich ihr Gesicht nicht angesehen hatte oder ob er einfach immer fragte oder nur zu faul gewesen war, sich zu erinnern - es blieb vielleicht Ärzten vorbehalten, solche Fragen zu stellen.
"...und meine? Assistentin? Hab ich euch das gestern angeboten? Verzeiht, mein Gedächtnis ist manchmal nicht das beste."
Was sogar zum Teil der Wahrheit entsprach. Nach 300 Jahren geriet ihm mittlerweile öfter einmal etwas durcheinander.
Auch die Erklärung, für die Verabredung. "Bedauerlicherweise habe ich noch niemanden, der sich meine Termine notiert und mich daran erinnert. Wollt ihr diese Stelle? Und ich sehe mir die Schnitte gleich an. Wie ging es euch heute Nacht? Übelkeit? Ohnmacht?"
Da war die Erinnerung sofort wieder da, mit einem Krankenbild verknüpft.
"Und du, Jarel Moore, bleibst im Bett. Du wirst erst aufstehen wenn ich es erlaube. Kaffee?"
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