Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Nicht, dass er wüsste. Beiläufig. Zu beiläufig? Vielleicht. Klingenmeister Moore war eines der Mitglieder des Ordens, an die man sich erinnerte, selbst wenn man nur zufällig in derselben Stadt wohnte. Während die meisten ihre Fackel des Eifers gut sichtbar nach außen trugen, war Jarel mehr ein brodelnder Vulkan, dem man nicht im Weg stehen wollte wenn der ausbricht. Zumindest der Eindruck von außen, aber „ein Wolf?“ Leise Worte zu sich selbst. Unheimliche Geschichten über Wölfe, die sich Nachts Futter suchten, gab es genug.

Aber denn er klärte ihn auf. Der Berater des Regenten gab ihm, der Wache, die vor einer Woche noch völlig unwichtig war, Einsicht in die Sicherheitslage der Stadt. Da war es, was er immer wollte: wirklich etwas tun können statt Anderlinge am Tor ärgern.

Unweigerlich straffte sich Valjan, lauschte, hörte zu, begann ein paar Schritte zu gehen und mit den Fingern an seiner Unterlippe zu spielen. Ein Teil von ihm war entsetzt, entsetzt über die Tatsache wie nahe Nilfgaard schon war. Slavas Erklärungen waren Zusammengesucht und Ausgewählt keine Gerüchte von der Straße. Dass jemand innerhalb der Stadt war, geschmuggelt oder gar wissend unterstützend, ekelte Valjan an. Irgendjemand suchte immer seinen eigenen Vorteil und Arschlöcher gab es in der Stadt genug, manchmal machte es den Eindruck umso mehr je höher man kam. Scheiße allerdings, niemand musste das weiter ausführen. Der Feldwebel ließ alles auf sich ein rieseln und atmete aus: „Ich weiß nicht, ob sie ihre Kameraden verrät. Nilfgaard hingegen? Vielleicht.“ Seine Worte waren mehr laute Gedanken, als eine Antwort: „Und Schura hat keine Gefangen mitgebracht.“ Waren sie alle tot? Geflohen? Nein, keine Zeugen... Scheiße, wie viele sind heute Nacht umgekommen? Oder hatte man die ganz woanders wegsperren lassen? Wenn dann nicht in der Stadt…

Valjans Augen lagen ruckartig auf Slava, als dieser erwähnte, dass Jarel über Bord gegangen war. Sorge, Mitgefühl gefolgt von Erleichterung. Dem Flammenrosenritter ging es gut, sonst wäre Slava jetzt nicht so ruhig. Jarel war versorgt. Aber Valentine. Valjan wusste von Valentine, weshalb er weniger darauf reagierte. Er hatte alle samt und dessen Leiche in die Stadt gelassen, stand sogar daneben als Schura es berichtet hatte. Vielleicht war der Feldwebel nicht von Profis des GRU ausgebildet worden, aber er schien von Natur aus unauffällig durch eine pure Aura der Unwichtigkeit.

Dennoch sah er zu Boden, daran erinnert zu werden erfreute ihn nicht und es würde gut tun endlich in eine Situation zu kommen, in der er sich deshalb nicht zusammenreißen musste: „Der Herr aus London - gefallen für meine Heimat.“ Es war ein Flüstern. Nicht für seine eigene und man könne Valentines Familie nicht mal leere Floskeln schicken: „Ich… wann… wie…“ Nochmal. „Wo finde ich ihn, um mich verabschieden zu können?“ Auch keine Floskel, sondern es schien ihm wirklich wichtig.

Er sollte Sokolov auch fragen, was es mit dem Elfen und dem Nicht-Hexer auf sich hat. Auch wenn Valjan keine genaue Ahnung hatte, woran man Hexer im Detail ausmachte, aber das war keiner. Irgendwie war der Anders. Anders anderes als Hexer anders… oder so. Außerdem sprach die Wahrscheinlich dagegen, dass in so kurzer Zeit ein Dritter davon auftauchte. Aber das hatte heute Abend ebenso noch Zeit.
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Vyacheslav Sokolov
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Über Wölfe wollte Slava gar nicht witer reden, VAljan wußte schon zu viel, zu viele wußten zu viel, aber er würde nicht das Informatiosleck spielen.
"Das ist meine Hoffnung, daass sie sich gegen Nilfgard wendet. Von ihren Kameraden leben noch genug, deshlab wollte ich Gefangene, keine Toten. Aus Toten bekeommt man so schwer etwas heraus. Und Schura hat niemanden mitgebracht, er hat es versucht und teuer bezahlt."
Dass Valjan Schura hereingelassen hatte hatte er vollkommen vergessen. JArel war zurück gewesen aber Valentine gefallen, er hatte die Szene an der Türe fast vollständig ausgeblendet, jetzt fiel es ihm wieder ein, seine Fingerknöchel halfen ihm dabei.

"Der Herr aus London, ja..." Er verzog kurz die Lippen zu einem eher freudlosen Lächeln. Darin lag so vieles. London hatte er für ihn verraten.
"Sein Land und meines... Die waren nicht die besten Partner, dort wo wir herkommen. Lange nur wie Kaedwen und Aedirn..." Die sich gegenseitig die Grenzpfosten versetzten wenn der jeweils andere nicht hinsah... "...nur dass sich gerade mein Land in der letzten Zeit eher wie Nilfgard aufführte." Er hätte so gerne noch mit ihm geredet... was er auch immer sagen wollte, sich rechtfertigen? Sich entschuldigen? Er wußte es ja selbst nicht, aber so hätte er nicht gehen sollen.
"Viktor hat ihn auf die Tempelinsel gebrach, dort müsste er aufgebahrt sein. Ich werde ihn später auch noch besuchen."
Davon, dass überraschend eine Familiengruft aufgetaucht war hatte ihm auch noch nicemand erzählt.
Und fast als hätte er erraten was Valjan gerade noch durch den Kopf gegangen war:
"Deswegen muss ich auch wissen, ob es in der Wache jemanden gibt, der vielleicht für den Feind arbeitet. Und auch wenn mir noch Beweise fehlen... sogar die Sache mit dem Halbling ist mir etwas zu nahe dran um ein reiner Zufall zu sein. Wie weit alles reicht... Das wird sich zeigen. Ich werde mir jetzt erst einmal die Fracht am Hafen ansehen, alles was vom Schiff geholt wurde, und dann sprechen wir mit ihr. Kein Verhör, so gut es eben geht sollte es eine Unterhaltung werden."
Sofern man das so nennen konnte, wenn einer dabei Handschellen trug.
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Valjan Novka
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Auch Valjan machte nicht den Eindruck, dass er viel über Jarel oder gar Wölfe reden wollte. Ein paar Gedanken, die man vielleicht einfach nicht ausschalten kann, wenn das Gehirn irgendwelche Informationen bekommt, aber keine Intention mehr herauszufinden, denn… da hielt er sich raus. Die Zwei werden schon wissen was sie tun. Bei seinen Eltern mischte er sich auch nicht überall ein.

„Vier von Vierzehn. Zwei Männer, zwei Frauen… Und der Skelliger.“ Sind das genug Überlebende? Wenn jemand von seinen Jungs zwei Drittel umbringen würde, wäre er diesem Jemand nicht gerade freundlich gesinnt. „Sie sagte, sie hätte für die Toten getanzt, damit die Geister sie wieder zurück nehmen.“ Wohin auch immer.

Und London? Das war das, was Valjan mit Valentine verband sowie einen Haftbefehl auf einen anderen Namen. Schura war so irritiert gewesen, dass er London nicht kannte. Dabei hatten sie sogar eine eigene Sprache dort… „Heute morgen hat mich seine Sprache geweckt.“ Er hatte sogar kurz von Valentine geträumt, zumindest setzte er die Sprache mit ihn in Verbindung. Aber da… muss er schon… Valjan kniff mit einem schweren Atemzug die Augen zusammen, ließ die Luft langsam wieder raus und hörte den Geschichten des älteren Mannes zu, der von seiner Welt weit weg erzählte. Was zum Henker hat Slava dort alles gemacht? Eine ganze Menge schien es und Valjan war sich nicht sicher auf welche Seite der Gesetze er dabei stand oder der Gesetze welches Königreichs. Land wie Slava es nannte, sie hatten ja keine Könige mehr.

„Darf ich Euch auf die Tempelinsel begleiten, Ser? Dann… muss ich mir nichts einfallen lassen, warum ich dort bin. Wenn man einem Freiherrn hinterher läuft, fällt man nicht auf.“ Kleiner Fuchs. Ohne spöttischen Unterton, konnte er das gar nicht denken. Vielleicht hatte sie gar nicht so unrecht. Wer achtet schon auf den Fuchs, wenn die Giftschlange durch die Straßen kriecht?

„Herr Bock?“ Valjan war lange genug in den Scherben stationiert gewesen, dass er aufgehört hatte Personen bei ihrer Spezies anzusprechen. Vielleicht auch, weil er selbst nicht als Jüngelchen oder ähnliches bezeichnet werden wollte. Obwohl sich Valeska dabei heimlich ins Fäustchen lachte. Personen, die sie so bezeichneten wären meist noch empfindlicher empört, wenn ihnen ein Mädchen erfolgreich auf den Fuß trat statt ‚nur‘ ein Jüngelchen. „Meint Ihr seinen Tod? Sein Verhör? Seine Verhaftung? Den blöden Brand? - Tiefer konnte ich da meine Nase nicht reinstecken. Speegelberg hat mich eh schon auf dem Kieker.“ Erst heute morgen, Valjan seufzte und nickte zu den letzten Worten. Man würde sich zum Verhör sehen, Unterhaltung. Vielleicht ganz gut, so wirklich gelernt ein Verhör zu führen hatte Valjan eh nicht – auch wenn das Letzte ganz gut gelaufen war. Aber da hatte der junge Feldwebel nicht weiter darüber nachgedacht und der Delinquent hatte seine Größe angesprochen, die zu verteidigen war er inzwischen gewohnt. Oder Personen, die ihn damit aufzogen fielen in einen mit Abschaum beschrifteten Eimer, sodass Valjan ihnen gegenüber alle Menschlichkeit verlor. Na ja, vielleicht nicht ganz...

„Ach und...“, fiel ihm ein: „… wenn Ihr einen Bericht zu den Einreisenden heute Morgen am Dreibergtor lesen wollt, dann… muss ich den noch schreiben.“ Hm ja, er hatte sich wohl entschieden, wem er diente.
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Vyacheslav Sokolov
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"Es wäre besser gewesen, sie hätten mehr am Leben gelassen, das ist richtig. Aber noch wichtiger war mir, dass von meinen Leuten alle wohlbehalten zurück kommen." Was eben nciht allen geglückt war. Hätte Schura nciht versucht den Kommandanten am Leben zu lassen... Er wollte nciht dran denken.
"Sie scheint eine gewisse Affinität zu den Geistern zu haben. Vielleicht erklärt sie es uns ja."
Er dachte abermals an ihre Worte am Hafen. sie hatte die Geister gebeten... Hatten die Geister auf sie gehört und Jarel wieder ausgespuckt? Und den Ring behalten? Nein, das waren keine Geister gewesen, das waren ganz hundskommune Diebe... Seine Gedanken sprangen zusehends zusammenhanglos von einem zum nächsten.
Am Morgen... Ach ja, der PDA.
"Das ist Technik, die bei uns entwickelt wird, aber so komplex, dass es nicht weit weg ist von Magie. Wenn du schon einmal die Mechanik einer Uhr gesehen hast, hm, nein... Wie das Räderwerk einer Zugbrücke, so etwas... " Ihm fiel ein, dass wohl auch mechanische Uhren noch nciht wirklich erfunden waren. Wie sollte man sich das alles nur merken?
"...das greift so ineinander, dass man einstellen kann wann das Gerät Musik spielt um einen rechtzeitig aufzuwecken. Und... Meinetwegen, komm gerne mit. Nach dem Gespräch denke ich ist ein guter Zeitpunkt. Und... Ja, genau der... Stimmt. Benno Bock..."
Für Slava allerdings war es der erste Halbling gewesen, den er gesehen hatte, und auch sonst kannte er sie eher aus Filmen, es war also etwas besonderes, despektierlich meinte er es jedoch nciht.
"Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nur ein Ablenkungsmanöver war um die Hinrichtung des Majors rauszuzögern..." Und irgendwie war er plötzlich mitten in einer Art Einsatz Besprechung mit dem Feldwebel. Aber das war notwendig, er brauchte zuverlässige Mitarbeiter, alles zu verheimlichen brachte in dem Fall auch keinen weiter.
"Das alles und auch dass plötzlich Eichhörnchen vor Ort waren. die bereits in der Stadt waren. Die Nilfgarder bezahlen Scoia'tael um die Drecksarbeit für sie zu erledigen... deshalb glaube ich hier nciht an Zufälle.
"Ich brauche keinen Bericht zu der Ankunft heute morgen. Es gibt wichtigeres. Wenn die Wache einen verlangt, dann unterschrieb ich dir was auch immer du brauchst."
Der Hauptmann der Wache war auch noch ein Punkt. Der Eiserne Mortimer. Natürlich wusste er von dessen Vorlieben. Vielleicht sollte er einmal gegen ihn antreten... wenn er wieder auf der Höhe war. Vielleicht überschätzte er sich auch. Früher hätte er jeden auf die Bretter geschickt, noch vor 10 Jahren, aber das Alter war nicht gnädig zu ihm gewesen, oder besser... und der Raubbau an der eigenen Gesundheit hatte ihn selbige gekostet.
Er würde ihn anders für sich einnehmen müssen, er würde schon etwas finden. Aber den Feldwebel würde er sich des Öfteren ausleihen müssen und dann war es gut, wenn der chef ihm nicht in den Rücken fiel. Nur Druck auszuüben funktionierte sicher auch, aber dies schien ihm reichlich unelegant.
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Valjan Novka
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Während Slava darüber nachdachte sich mit dem Hauptmann zu prügeln – wovon der junge Feldwebel ihm sofort abraten würde, legte Valjan den Kopf leicht schief: „Die Wache hasst Papierkram.“
Wobei ‚ich unterschreibe was auch immer Du brauchst‘ eine schmeichelhafte Ansage war, obwohl das ‚blind‘ fehlte. Aber von seinen Vorgesetzten würde ähnliches eher nicht kommen, schon gar nicht von Speegelberg und… seit heute Morgen war niemand mehr zwischen ihnen.
„Was ich eigentlich sagen wollte, Ser, ist ob Ihr überhaupt einen Bericht über die Vorfälle des heutigen Morgens hier herumliegen haben wollt.“ Er war wieder etwas näher gekommen und tippte dem Freiherrn kurz mit der Spitze des Zeigefingers auf die Brust. „Schließlich habe ich mehr oder weniger ungefragt einen Elfen und einen ‚weiß nicht genau was‘ reingelassen. Erste sind gerade aus Gründen, die Ihr schon angemerkt habt, nicht sehr beliebt, haben ein paar von uns auf dem Gewissen und erregen möglicherweise Aufmerksamkeit von welcher Seite auch immer, sodass kein Bericht mit Eurem Namen vielleicht ganz praktisch ist?“ Die Papiere über Schura und Valentine hatte Slava auch verschwinden lassen.

Und wenn die Papierkramabschieberei so weiter ging wie heute, hätte Valjan davon genug auf dem Tisch liegen, dass ein Fehlen kaum auffallen würde. Außerdem ist heute schon so viel passiert und die Männer des Regenten sind im Haus, die dürfen eh anderes machen. Valjan kam ins Grübeln, nachdem Slava freier heraus erzählte. Der Irrsinn auf dem Platz eine Ablenkung?

„Die Scoia'tael waren wahnsinnig. Ich kam mit meiner Truppe erst als es schon vorbei war. Nein, wir waren die Verstärkungen, die es durch Überzahl recht schnell beendet hat. Aber… warum stürzt man sich in ein Schwert? Sie haben einen Schuster gemeuchelt und versucht ihn zu stehlen. Ich meine, ich… ich kann verstehen, dass man über die Geschichte enttäuscht ist und etwas ändern will, aber dieser Fanatismus? Nur eine Ablenkung?“ Valjan fuhr sich grübelnd durch das Haar. Klar, Idioten kann man gut lenken, wenn sie freiwillig mehr machen. „Herr Bock hat immer noch dieses magische Dings. Wenn das nur jemand analysieren könnte, ob es irgendwo hindeutet oder wer das gemacht hat…“

Ja, ein magisches Dings wie dieses PDA. Der Technikerklärung konnte Valjan nicht ganz folgen. Eine Uhr. Eine Sonnenuhr? Aber die Mechanik einer Sonnenuhr bestand darin, den Stecken im richtigen Winkel zu haben. Räder einer Zugbrücke. Lauter kleine Räder in diesem Dings. „Cat hat mir erklärt, was das ist… und was man alles damit machen kann. Außer Licht und Musik.“ Und Cat war ein noch ganz anders Thema, was Valjans Gesicht kurz sagte. Offenbar hatte er irgendwas herausgefunden, entschied sich aber das jetzt nicht anzusprechen. „Wie kann man damit kommunizieren?“ Ist doch eigentlich die sehr viel spannendere Frage, oder? Nachrichten austauschen, am Ende noch heimlich. Er war gerade erst durch das Ha’daya auf den Geschmack gekommen, wie praktisch so etwas sein kann.

Doch er sah zu Boden und verstummte, eigentlich nicht das Thema gerade. Wie lange waren sie schon hier drin? „Die fragen sich sicher schon, was wir solange hier machen…“ Er müsste später mal hören, was die Gerüchteküche hergab...
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Vyacheslav Sokolov
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"Dann ersparen wir der Wachen ein wenig Papierkram." Nur eine kurze Andeutung eines Lächelns. "Er ist gut, dass beide zu mir kamen, ich kann dafür sorgen, dass sie alles nötige erfahren und keinen Ärger machen."
Wie er erklären sollte, dass auch das Reisende waren, vielleicht musste er das auch gar nicht, Valjan wach ein waches Kerlchen, der begriff das sicher auch so.
"Wenn doch noch jemand deshalb Ärger macht, schick ihn zu mir. Der Elf wird sich schon zurechtfinden und der andere... Naja, auch da finde ich eine Lösung."
Der allgemeine Hass auf Elfen war etwas anderes, es war kein Zufall...
"Vielleicht war aber genau das beabsichtigt. Die Eichhörnchen drehen durch und machen Ärger... das lässt den Hass auf Anderlingen hochkochen, es gibt Ausschreitungen, Pogrome... und in der Verwirrung schleicht sich Nilfgard rein und während wir uns noch gegenseitig zerfleischen ist im Handstreich die Stadt gefallen. Vielleicht haben wir ihren Zeitplan etwas durcheinander gebracht, aber wir sitzen noch immer auf der Bombe. Entschuldige. Die Gefahr besteht immer noch, und lässt sich auch nicht so schnell aus der Welt schaffen. Aber wir müssen einen Weg finden, den Frieden zu wahren. Deswegen versuche ich alle gleich zu behandeln, Elfen, Menschen, Zwerge und was es noch so gibt."
Dass etwas wie Bomben tatsächlich bekannt waren hatte er vergessen. Kurz dachte er dafür über Quotenregelungen nach, aber er wusste selbst, dass das Mist war. Erst recht wenn die Gesellschaft nicht so weit war.
"Ich habe mich mit dieser Frau unterhalten... vermutlich könnte man mich jetzt auch dafür hinrichten, aber verstehen kann ich es glaube ich. Nicht den Fanatismus, aber die Verzweiflung dahinter. Ich schätze wir Menschen haben den Elfen einmal zu oft etwas versprochen an dass sich schon die nächste Generation nicht mehr gehalten und nicht einmal mehr erinnert hat und weil sie länger leben nehmen sie das sehr persönlich und wir begreifen nicht einmal was sie meinen... Aber dazu, wie man diesen Konflikt lösen kann habe ich aber auch noch keine Idee."
Eine besser Dokumentation, besser Aufzeichnungen? Aber vermutlich vergaß man Abmachungen mit Elfen auch mal ganz gerne. Wie man mit den Dingern reden konnte... Ach ja, die PDAs.
"Ich müsste ein lokales ...Mesh einrichten und auch dann... es würde nur über wenige Meter funktionieren, vor allem in einer Stadt wie dieser."
Fachwerk wirkte sich verheerend auf Funkwellen aus. Und die Begriff, die er verwendete passten auch nicht in die Sprache.
"Ich zeig es dir, bei Gelegenheit. Es funktioniert, aber ohne weitere Geräte nur eingeschränkt. Und Du hast recht, Schei... Na, egal..."
Auch auf diese Weise konnten unliebsame Gerüchte entstehen.
"...mach ein betretenes Gesicht wenn du rausgehst, mir fällt schon was ein. Und egal was ich sage, nimm's nicht persönlich."
Er zwinkerte.
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Valjan Novka
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Soweit verstand der Feldwebel schon und eigentlich egal, wie viel die Scoia'tael von Nilfgaard bekommen haben oder nicht. Das Kaiserreich wird sich jede Schwäche Nowigrads zu nutze machen und unabhängig davon Keile treiben, wenn es konnte. Es gab genügend Mächtegruppen, die sich in der Stadt gegenseitig auf die Füße traten. Einen Angriff, eine Belagerung, eine feindliche Absicht hatte die Kapitänin in ihren kurzen Gesprächen auch nie bestritten. Warum auch? Nowigrad ist fette Beute und klar, Spione, Agenten, Geheimniskrämer, überall.

„Sicher, Nilfgaard ergreift jede Chance oder… bezahlt Euch…“ Nach allem was Valjan über Slava gehört hatte – vor allem von Schura - war der nicht zufällig hier Geheimdienstchef geworden. „Wer hat Euch vor zwei Jahren schon gekannt? Und jetzt kann ich mit Eurem Namen meine Vorgesetzten scheuchen. Die Wahrheit über ihre Eure Herkunft ist absolut abstrus, sodass man nicht weiß, ob man ihr glauben schenken kann oder nicht. Oder so abwegig, dass man sie nicht in Frage stellt. Wer denkt sich schon eine solche unglaubwürdige Ausrede aus? Aber ihr macht hier mit Euren unkonventionellen Ideen alle Hühner scheu und stellt die Ordnung in Frage… doch… es… wird nicht klappen.“ Man konnte eine gewisse Resignation in seinen Augen sehen.

„Selbst wenn der Hass oder gar Misstrauen gegenüber Anderlingen fällt, ist da… immer noch so viel Angst vor dem, was man nicht kennt. Diese Alterslosigkeit ist unheimlich und Tihana, die Elfe in der Nachtigall, wirkt beinahe unwirklich, wie so singt und tanzt und…“ über Deinen Hintern streift. Na gut, an ihren Begegnungen ist eine Menge unwirklich, so wie sie ihn so ansieht. Valjans Gesicht wirkt so, als ob er sich bei den Gedanken nicht ganz sicher ist, wie weit sie einen jungen Mann spielt oder nicht, aber trotzdem leicht rot wird?

„Und warum sollte ich etwas für eine unbekannte Elfe tun, nur weil ihr meine Großmutter lange vor meiner Geburt irgendwas versprochen hat?“ Findet er schließlich seinen Faden wieder: „Versteht mich nicht falsch, Ser, ich bin gerne in den Scherben unterwegs, da wohnen auch nur Men… Familien, aber… vorstellen kann ich es mir nicht. Vielleicht eine Zeit lang, aber auf Dauer?“

Ach, ein lokales Mesh einrichten? Klar. Valjan verstand sofort… nichts. Denn selbst in weiter entwickelten Welten, konnten sich unter diesen Vokalen nur wenig Leute etwas vorstellen. Entweder macht es das Gerät oder Alexa automatisch oder es ist kaputt. Aber… er war neugierig darauf gezeigt zu bekommen wie man ein Mesh einrichtet, soviel verriet seine Körpersprache.

Zum betretenen Gucken beim Rausgehen und zwinkern nickte Valjan nüchtern: „Sicher, Ser, Ihr habt einen Ruf zu wahren.“ Und süße Schwuchtel ist es nicht. Sein Gesicht bemühte sich, sich diesen Gedanken nicht anmerken zu lassen, sondern übte betont betreten zu schauen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Kurz verfinsterte sich Slavas Blick.
Misstraute ihm Valjan so sehr? Es traf ihn mehr als er eigentlich gedacht hätte. Hatte er nicht längst bewiesen, dass er das Wohl der Stadt sogar über sein privates Glück stellte? Was sollte er denn noch tun?
Aber vermutlich war es die Zeit. Er konnte echtes Vertrauen nciht erzwingen und nicht kaufen, er würde es sich erarbeiten müssen. Und es reichte, dass der Regent ihn als nützlich genug empfand um ihm die Möglichkeit zu geben, es zu beweisen.
Also schwieg er letztlich dazu, allein auch weil er wusste, dass rechtfertigen selten die Glaubwürdigkeit erhöhte.
Und Valjan hatte durchaus recht, würde es ihm gelingen, den hass auf die Anderlinge zu drosseln, die Menschen würden einen anderen Feind finden. Frei von Rassismus war ja auch seine Gesellschaft nciht. Nur ging es da nciht gegen Elfen und Zwerge sondern gegen Tschetschenen und... und Homosexuelle.
Er schwieg auch zu Valjans Erwähnung der Elfe im Bordell, weil ihm bewusst wurde, dass durchaus die Gefahr bestand, dass man sich über den Weg laufen konnte.
Er schweig auch zu der Großmutter. Irgendwie hatte er ja recht, oder sie, letztlich egal. Warum sollte man sich an etwas halten, was die Großmutter versprochen hatte? Wie konnte man diese Diskrepanz unterschiedlicher Lebenserwartungen auflösen? Das war etwas, über das er länger würde nachdenken müssen. Und es war etwas, über das man gut mit anderen bei einem Wein oder vodka diskutieren konnte.
Aber nun war es Zeit zu gehen.
Er richtete sich auf, zog es eine Weste glatt und begann dann:
"...also diese Art von Insubordination kann und werde ich nciht tolerieren!"

Als Valjan dann weg war packte er seine Unterlagen zusammen und schließlich verließ auch er den Raum.
Einem der Männer des Regenten und damit auch seinen teilte er kurz mit, er würde sich zum Lagerhaus begeben um die Kisten zu inspizieren, dort würde man ihn finden falls es etwas wichtiges gäbe.

<geht dann am Hafen weiter>
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Valjan Novka
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Ein verkniffenes, breites Grinsen konnte man im Gesicht des jungen Feldwebels noch sehen, bevor er zackig mit einem lauten „Ja, Ser!“ auf die Rüge salutierte und den Raum verließ: bedrückt, betreten, ein wenig wütend, ungerecht behandelt gefühlt, womit aber vor allem die Tür klar kommen musste.

Valjan stampfte durch die Gänge, während er innerlich frohlockte. Er hatte ihm seine Befürchtungen, die ihm seit Cats nilfgaardischen Ausrutscher durch den Kopf gingen vor den selbigen geworfen und war noch am Leben. Slava war nicht leicht zu lesen, das hatte er auch nicht erwartet. Er hatte es geschluckt. Auch wenn es ihm nicht gefreut hat, aber er war deswegen auch nicht ausgetickt und irgendwie fühlte es sich richtig an. Seine Reaktion beruhigte Valjan, denn irgendwie schien sie ehrlich… so viel ehrlicher als diese Rüge. Was genau Insubordination bedeutet sollte er allerdings noch raus finden.

Außerdem hatte er seinen Verdacht, dass der Weißhaarige ein Elf ist und der andere kein Hexer bestätigt. Hoffentlich machen die keinen Ärger. Niemand hat sie rein gelassen: die zwei Kapuzenträger, den Schläger und Viktor. Schura hatte einen Viktor erwähnt, als er von seiner Truppe erzählt hatte. Seine Freunde seien hier, hatten sich zurückgezogen oder verstorben… Scheiße, Valentine, wieso musste er die Zugehörigkeit wechseln? Valjan kannte den Iren kaum, warum ging ihm das so nahe? Und wo war Schura?

Und wo war er selbst eigentlich hinlaufen? Die Wache war doch schon zu sehr sein Zuhause geworden, sodass er hier jeden Gang kannte ohne viel darüber nachzudenken seinen Weg fand oder eben genau nicht. Er sollte seine Arbeit machen, in der Schaluppe vorbei sehen und wieder hier sein bis er mit…

‚Asadhi?‘ der kleine Fuchs suchte wieder ihren Geist und wenn er hier lang ging, konnte er nochmal an ihrer Zelle vorbeigehen, rein zufällig natürlich: ‚Kapitänleutnant?‘
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Nahuela Mughwadi
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Nahuela hatte sich in die Zelle zurück gezogen, kaum dass ith'fiah und fennek miteinander verschwunden waren. Folgen konnte sie nicht, dazu fehlte ihr die Macht. Die Geister allerdings folgten ith'fiah wie kichernde Kinder, ließen Nahuela eine Weile allein, die sich auf ihrer Pritsche ausstreckte. Erst nach einer Weile fühlte sie die Rückkehr ihrer ständigen Begleiter, doch kaum waren sie wieder in Reichweite, da sickerten sie auch schon wie Wasser in trockenen Boden, verschwanden im Leib der Erde. Die Serrikanierin schloss die Augen, lauschte der ungewöhnlichen Stille und döste eine Weile.
Als die Stimme des kleinen Fuchses sie klar und deutlich rief, schlug sie die Augen auf, blickte in die Dunkelheit, streckte sich.
'Ich bin hier, kleiner Fuchs.' Selbst in Gedanken klang es erwachend, sich streckend und fast ein wenig lasziv. Nahuela drehte sich auf die Seite, den Arm unter dem Kopf.
Doch nicht lange und der leicht spöttische Ton war wieder da. ith'fiah hat dir deinen neugierigen Kopf gelassen, sieh an. Wie ist sein Name? Etwas lauerndes schien gerade außerhalb von fenneks Gesichtsfeld vorbei zu streifen. Auch asad'hi konnte äußerst neugierig sein, vor allem wenn es um jemanden ging, dem sie Geister folgten wie Fliegen einem Hundeschiss am Schuh. Im Dunkel bleckte Nahuela die Zähne bei dem Gedanken, irgendwann vielleicht einen schmeichelhafteren Vergleich finden zu müssen.
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Valjan Novka
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Lasziv. Ja, das passte. Nicht, dass er schon viel Erfahrungen in diese Richtung gemacht hätte, aber ihre Stimme verursachte diese angenehme Gänsehaut im Nacken und es war Valjan fast als könne er eine Katze vor sich sehen, wie sie sich streckt, räkelt und für einen Moment schnurrt. Einladend und gleichzeitig mit den versteckten Krallen, die schnell hervorkommen, falls man doch nicht den Bauch kraulen darf. Ein Schmunzeln stahl sich auf sein Gesicht.

,Der kleine Fuchs hat gelernt seinen Kopf wegzuducken, bevor ihn etwas trifft.‘ Wozu ist man klein? Vielleicht war da wieder die Nachahmung ihres Spotts. Er stand zwar schon einmal vor Slava und hatte dabei sehr viel Angst um seinen Kopf gehabt, aber inzwischen nicht mehr. Man wusste so irgendwie was man aneinander schätzte.
,Die große Schlange ist der Freiherr von Sokolov, Oberst im Dienste der freien Stadt. Ihm ist sehr daran gelegen, dass Nowigrad nicht von Nilfgaardern infiltriert wird oder ähnliches. Ihr werdet ihn bald kennenlernen.‘
Fennek drehte leicht den Kopf, als er glaubte etwas bemerkt zu haben. Seine Schritte führten ihn an der Zelle und der misstrauischen Wache vorbei, aber er wurde weder schneller noch langsamer. Nur den Kopf ließ er leicht hängen, schließlich soll es gerade Anschiss gegeben haben,

,Und der schwarze Wolf ist wohlauf. Macht Ihr Euch Sorgen um ihn?‘
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