Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sarray Cestay
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Sarray drücke Reuvens Hand kurz, sagte aber nichts.
"Noch einen Tee?", fragte sie stattdessen.
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Reuven von Sorokin
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Reuven schwieg zunächst, folgte den beiden zurück ind Haus und nahm bereitwillig noch Tee an.
Die beiden wirkten aufrichtig.
Und trotzdem war er nicht hier um Freundschaften zu schließen.
Hexer zogen quer durchs Land, wurden nicht sesshaft. Freundschaften und Bindungen einzugehen brachte nur Trauer und Schmerz.
"Ich sollte nun aufbrechen. Wir treffen uns nach Einbruch der Dunkelheit vor der Brücke."
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Sarray Cestay
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Sarray nickte. „Wir werden da sein.“, versprach die Zwergin.
„Ich werde nicht zulassen, dass jemand meine Arbeit zu Nichte macht.“ Frech schob sie das Kinn vor.
„Dafür sorge ich.“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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von hier.

sie kamen zuhause an und es war fast schon ein festes Ritual, Brot und Wurst und was sonst noch da war aufzutischen.
Heute allerdings taten sie es wohl mit gemischten Gefühlen.
"Ich hoffe, ich habe den Hexer nciht vergrault... nicht dass er nicht mehr wiederkommt."
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Sarray Cestay
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„Dann wäre er schön blöd. Für den Preis bekommt er die Heilung nirgendwo anders.“
Sarray lächelte. „Ich hab das Gefühl. Er kommt wieder. Scheint ne Menge Gegenwind gewohnt zu sein. War ja auch sehr emotional gestern. Vielleicht versteht er es irgendwie.“
Irgendwie. Sie selbst verstand es ja kaum.
„Ich glaube ich muss ins Bett. Sonst kommt der Hexer wieder und wir haben noch nicht geschlafen.“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka nickte.
"Da hast du wohl recht. Trotzdem werde ich erleichtert sein, wenn ich ihn nciht wiedersehe."
Trotzdem hatten sie das Schwert und das Fläschchen mitgenommen.
Ljerka hatte es schon erkannt, es war etwas von dem Trank. Ob er ahnte, dass sie ihn brauchen konnte, oder ob er ihn nur loshaben wollte, weil es nicht gewirkt hatte?
Das Schwert interessierte sie allerdings viel mehr.
Sie würde diese Nacht komisch träumen, das wusste sie jetzt schon.
Aber der neue Tag konnte nur besser werden.
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Sarray Cestay
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Sarray schlief, kaum das ihr Kopf die Kissen berührte. Eine weitere Begabung der Zwergin. Egal wie seltsam der Tag auch gewesen war, schlafen konnte sie immer.
Sie wachte sogar recht früh auf.
Genug Zeit für einen Ausflug, bevor der Hexer zurückkahm.
WENN er zurückkahm.
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Sarray Cestay
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Von hier:
Dörfliche Gegend

„Theoretisch kann Ljerka fast alles brauen. Ob sie das macht, musst du sie aber selber fragen.
Letztens hatten wir einen Kunden, der hat sich ein GANZ seltsames Zeig brauen lassen. Gegen eine Art – wie sag ich es – dauerhafte Krankheit. So was ist aber aufwändig. Und teuer.“
Einige Momente hing Sarray ihren Gedanken nach. Ob der Ritter noch lebte? Eine einzige falsche Dosierung des Zeugs und…naja…war nicht ihr Problem. Wenn er noch lebte, würde er sicherlich bald wieder vorbeikommen. Ewig reichte das Teufelszeug ja auch nicht.
Sarray führte die beiden in die Nähe von Nowigrad, jedoch nicht direkt in die Stadt, sondern in einen kleinen Vorort, in dem die Häuser nicht ganz so schick und das Klientel sehr gemischt war.
Je näher sie ihrem Zuhause kam, desto weniger lief sie im Zickzack.
Und sie redete weniger. Und langsamer. Und deutlicher.
Unterwegs hatte sie tatsächlich Eier und ein Brot erstanden, sogar noch ein Stück Käse dazu, alles in einem Beutel verstaut und an ihren Gürtel gehängt.
„Der Rabe muss aber draußen bleiben. Wenn der seinen Schnabel in die falsche Phiole steckt dann….“ Sie ballte die linke Hand zur Faust, legte die rechte darum, hob beide auf Schulterhöhe vor sich, sagte laut „Bouuuuum!“, und zog ihre Finger mit einer flatternden Bewegung auseinander.

Die Zwergin trat vor ein kleines, etwas heruntergekommenen Haus, vor dem ein selbstgemaltes Schild hing, welches Heilung und Alchemie anpries.
Die beiden ahnten, dass in Sachen Geld hier an der falschen Adresse waren.
Sarray riss die Tür auf und flötete aus vollem Hause. „Ljerkaaa! Ich hab Streuner mitgebracht. Dieses Mal Zweibeinige!“
Sie bat die beiden rein. Und drinnen wurde klar: Es war tatsächlich nicht viel zu holen hier.
Die Zwergin ging zum Tisch und legte ihre Beute ab. Danach musste sie erst einmal einige Möser und Kräutersträußchen wegräumen, denn dieser Tisch war der einzige im Raum.
„Wir haben nur zwei Teller. Ihr teilt euch einen, oder?“
Irgendwo her zauberte sie noch Butter, Kürbiskompott, eine Art süßen Aufschnitt und ein Glas mit eingelegtem… hoffentlich war das Fisch.
Die Mini-Blondine schnitt alles auf und verteilte es großzügig.
„Möchte jemand Tee? Davon haben wir mehr als genug.“
Die Zwergin war allem Anschein nach wieder nüchtern, aber nicht weniger freundlich und auch nicht weniger gut gelaunt.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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17. September 1277 - früher Nachmittag

Die Nacht war sehr viel schneller vergangen gut gewesen wäre und sie hatte unruhig geträumt, jedoch ohne am nächsten Tag genau sagen zu können, was.
Sarray hatte es dann nicht mehr im Haus gehalten und sie war aufgebrochen, Kräuter zu sammeln.
Ljerka selbst brütete immer noch über einer Alternative zu dem starken Schmerzmittel, für dass der Hexer das Rezept bei sich gehabt hatte. Es gab eine Reihe von Pflanzen, die passende Substanzen beinhalteten, und sie würde etwas experimentieren müssen. Dazu wollte ihr die Zwergin noch ein paar weitere Rohstoffe liefern, Pilze zum Beispiel, aber es gab auch noch Wurzeln, die Rinde verschiedener Bäume, aber manches würde sie auch erst selbst nachschlagen müssen.
Sie hatte, was sie selbst noch an Material hatte, auf dem Tisch ausgebreitet und bereist einige Proben in verschiedenen Tiegeln vorbereitet, als Tinktur, als Salbe... manches duftete sogar recht aromatisch.

Sarray wehte wieder einmal herein wie ein Sandsturm, wollte schon die Behältnisse wegschieben. "Halt..." gerade noch konnte Ljerka eingreifen indem sie diese selbst auf den Küchenschrank verlagerte, der die Kolben beherbergte und die übrige Ausstattung.
Und die Zwergin hatte unerwartet Gäste mitgebracht.
Eigentlich hätte Ljerka sich umgezogen, wenn sie es gewusst hätte. Im Moment trug sie eine alte gesteppte Hose wie sie sonst an die Soldaten ausgegeben worden waren, oft geflickt, so dass man das Redanische rot fast nur noch erraten konnte. Darüber ein nicht mehr ganz neues Hemd, ebenfalls oft geflickt und einst weiß, aber mittlerweile von einem graugelb, ohne Bleichmittel wurde selbst das beste Leinen nicht wieder weiß, vor allem nicht wenn es öfter mal mit Blut in Berührung gekommen war. Darüber trug sie eine lederne Weste, an der sie sich allerdings von Zeit zu Zeit auch die Hände abwischte. Alles in allem bot sie keinen sehr Damenhaften Auftritt.

Das konnte man von den Besuchern aber auch nicht behaupten. Das Mädchen wirkte sehr dünn uns blass und der Mann, ihr Mann? Ihr Bruder? Für den Vater war der Altersunterschied nicht groß genug... wobei. Was wusste sie schon. Auf jeden Fall wirkte er nciht weniger blass und er war bereist zu lange in der Sonne gewesen, so wie seine Haut Blasen warf. Sie konnte sich bereits denken, weswegen Sarray die beiden eingepackt hatte, dass sie Hilfe brauchten sah man auf den ersten Blick. Ob sie diese auch bezahlen würden stand in den Sternen.
Aber Sarray bot gleich etwas zum Essen an und noch während Ljerka die beiden musterte begann sie etwas zuzubereiten.
Der Mann bewegte sich seltsam. Welche Art von Krankheit er auch mit sich herumtrug, man sollte wohl etwas dagegen tun.
"Ich bin Ljerka... und ihr seid...?" Begann sie einfach ganz traditionell, denn wirklich vorgestellt hatte die Zwergin die Gäste nicht, und 'Streuner' wollte sie sie nciht nennen.
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Aris Moriturus
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Die Nekromantin streichelte Ottos Gefieder. "Ja. Aber du wirst noch sehen, wofür wir das brauchen. Nichts auf der Welt ist umsonst." Und wie ihr geflügelter Freund, war auch ihre Oma dem Gold und anderen wertvollen Dingen zugetan, die sie wie eine Wahnsinnige in ihrem alten Gruselhaus im Sumpf hortete.
Aris lief den Weg entlang, den die Zwergin ihr vorgab. Aber auch, wenn Sarray immer sicherer und zielführender in ihren Bewegungen wurde, so war sich Aris die ganze Zeit über nicht sicher, ob das wirklich der richtige Weg war. Während sie liefen und noch die Einkäufe erledigten, hatte die Nekromantin genug Zeit, um sich Gedanken über Rolan und über das zu machen, was er ihr anvertraut hatte. Ihr Arm schmerzte noch immer an der Stelle, gegen die er sie geboxt hatte. Zimperlich war er nicht gewesen, so viel war klar. Das Ergebnis war dann ein blauer Fleck, dessen war sie sich sicher.
Der Untote erlangte also Interesse an seinem Leben, seinem...wirklichen Leben zurück. Was bedeutete dies für Aris? Was, wenn sie niemals getrennt voneinander sein konnten? Wenn nichts in dem vielversprechenden Buch ihrer Grossmutter stand? Dann hatte sie wieder nur die Wahl für ihren Begleiter, entweder zurück ins Totenreich zu schweben, oder ihr ein Leben lang... IHR Leben lang, auf Schritt und Tritt zu folgen. Warum hatte sie all das nicht bedacht? Sie wusste es. Weil die Angst ihr die Kehle hatte eng werden lassen.
Als Sarray sehr anschaulich verdeutlichte, was mit Otto passieren konnte, liesse er seiner Neugierde freien Lauf, verzog sie das Gesicht und schickte ihren Freund in die umliegenden Bäume.
Es war ein einfaches Haus. Aber es war den beiden Frauen, die hier lebten ein Heim und Aris selbst war keinen Luxus gewohnt, weswegen sie hier keine Armut sah, sondern das Refugium zweier Frauen. Ljerka. Ein Mensch. Das hatte Sarray ihr gesagt.
Im Haus angekommen, liess die Weissblonde den Blick schweifen, ehe sie Rolans Präsenz hinter sich wahr nahm. Er war hinter ihr durch die Tür geschlüpft und musterte die Umgebung, ebenso wie sie selbst es tat. Es roch stark nach Kräutern aller Art. Gläser standen rum...hier und da lag krümeliges Zeug..sicher zerstossene Blätter.."Ja..."murmelte sie abwesend.."Tee ist wunderbar, danke." Der Tisch im Raum wurde umgehend hergerichtet. Sagte man Zwergen eigentlich Gastfreundschaft nach? Aris wusste es nicht. Sehr bewandert mit dem Umgang anderer Wesen, als dem mit ihrer eigenen Art, hatte sie nicht. Zögerlich darüber, ob das hier eine so gute Idee gewesen war, nahm sie Platz. Was, wenn diese Ljerka, oder auch Sarray ihnen Gift ins Essen mischten? Naja, Rolan konnte es egal sein. Er war ja schon tot.
Die Menschenfrau, mit der die Zwergin zusammen lebte, bot einen beeindruckenden Anblick. Sie verkörperte, was Aris sich niemals selbst zutraute. Mit ihr war nicht gut Kirschen essen, das konnte man gleich sehen. Und sie war klug, hatte Sarray nicht gesagt, dass diese frau eine Art Alchemistin war? Tränke zubereitete, mannigfaltiger Art und mit vielen Optionen der Wirkung? am Hals waren noch die Andeutung der Schwärze zu sehen, die man ihr unter die Haut geklopft hatte. Fasziniert kam die Nekromantin ins Starren und riss sich schnell los. Unhöflich zu sein war unklug in dieser Welt.

Aris faltete die Hände im Schoß, manierlich, wie sie es gelernt hatte und konnte sich nicht verkneifen, ein wenig gierig auf die dargebotenen Köstlichkeiten zu blicken. Der Hunger nagte an ihr. Und das Stillen ihres Grundbedürfnisses war zum Greifen nah.
Sarray war ein Quell nie versiegender Energie. Sie wirbelte herum, verteilte, was sie zu Essen hatten und versprühte gute Laune. Aris schielte zu Rolan, der still und ernst wie immer neben ihr Platz genommen hatte. Verantwortlich für ihr Leben. Ja. Das war er nun. Und umgekehrt trug sie die Verantwortung dafür, dass Rolan sich bewegen konnte und vielleicht seinen Frieden fand. Im Leben, oder im Tod. Gut gemacht Aris! Super hinbekommen. Das kam davon, wenn man erst handelte...aus einem Impuls heraus, wie die Angst ihn anschickte. Ihr Magen zurrte sich zusammen wie ein Beutel, dessen Kordel man straff zog. Schnell, damit ihr Begleiter sich nicht beobachtet fühlte, sah sie wieder geradeaus auf den Tisch und griff nach dem Brot, um sich ein Stück abzubrechen und zaghaft davon zu essen.
Zuletzt geändert von Aris Moriturus am Samstag 28. Mai 2022, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Rolan Igorov
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Irgendwie bewunderte Rolan den Enthusiasmus der Zwergin. Oder zumindest spürte er, dass seine Laune sich bei ihrem Gewusel und Geplapper ein wenig aufhellte. Die kleine Frau war irgendwie sympathisch. Sicher eine ganz passable Saufkumpanin. Das nötige Gröhlorgan dafür hatte sie jedenfalls. Auch wenn der Untote keinen Schmerz spüren konnte drangen ihre Schreie, die durch das kleine Haus hallten, unangenehm laut an seine Ohren.
Er warf Aris einen fragenden aber auch belustigten Blick zu und flüsterte.
"Wo sind wir da nur reingeraten, hm?"

Dann traten sie aber doch ein. Wenn Rolan in seinem unbequemen Leben eins gelernt hatte, dann war es, dass man nie eine kostenlose Mahlzeit ausschlug. Wer wusste schon, wann einen die nächste erwartete? Aufmerksam hielt er Ausschau nach weiteren Personen. Er wollte nun wirklich nicht einfach so ohne Vorwarnung in diesen Hexer herein laufen.
Der Raum roch nach Kräutern und Chemikalien. Nicht unbedingt unangenehm. Nur ungewohnt, wenn man gleichzeitig eine Mahlzeit assoziierte. Kurz hatte er den gleichen Gedanken an vergiftete Speisen, wie seine Begleiterin auch. Doch irgendwie traute er solch eine Tat der energiegeladenen Zwergin nicht so recht zu. Der menschlichen Frau allerdings,...
Er musterte Ljerka eingehend und ungeniert. Ihr Äußeres erinnerte ihn an eine harte, kampferprobte Frau. Sie wirkte drahtig und kraftvoll zugleich, als hätte sie ebenfalls ein hartes Leben als Söldnerin hinter sich. Das graue Haar stand ihr sogar ganz gut und gab ihrem Erscheinen noch mehr Professionalität. Weisheit und Erfahrung des mittleren Alters.

Zögernd setzte Rolan sich neben Aris an den Tisch und hob sogleich abwehrend die Hände, als die Zwergin von Tellern sprach und das Essen auftischte.
"Ich meinte das ganz wortwörtlich, dass ich mir das Essen abgewöhnt habe. Eine,.... ausgedehnte Diät sozusagen. Aber Aris kann gerne meine Portion bekommen."
Gierig starrte er auf die Teekanne und leckte sich unbewusst die trockenen Lippen.
"Tee nehme ich aber gern'. Oder Wasser. Verdammt, ich würd fast meine eigene Pisse trinken, so durstig bin ich."
Falls eine der beiden Gastgeberinnen sich an seiner rüden Ausdrucksweise störte, so zeigte sie es nicht. Was Rolan ein wenig beruhigte. Mit feinen Pinkeln zusammen zu sitzen, war meist keine gute Idee. Letztendlich würden die einen nur übers Ohr hauen und man stand am Ende doch wegen der Mahlzeit in ihrer Schuld. Einfache Leute, obwohl sie kaum etwas besaßen, waren meist doch viel freigiebiger, wenn es um die Gastfreundschaft ging.
Andererseits bedeutete das aber auch, dass es hier wohl nicht viel von Wert zu holen gab, sollten Aris und er gezwungen sein, sich hier zu bereichern. Ein schändlicher Gedanke, aber man musste ihr weiteres Vorgehen von allen erdenklichen Seiten her planen.

Dann bemerkte er, dass die Menschenfrau sich vorgestellt hatte und nun ihrerseits auf Namen wartete. Er räusperte sich trocken und umständlich und sehnte sich den Tee in seine Kehle. Dann streckte er Ljerka die blasse Hand entgegen. Wenn sie vom soldatischen Schlag war, würde sie das sicherlich zu schätzen wissen.
"Ich bin Rolan."
Kurz überlegte er, ob er Aris für sich selbst sprechen lassen sollte. Würde sie ihre Unabhängigkeit schätzen? Oder es zu würdigen wissen, wenn er sie vorstellte, wie eine Dame von Welt? Eine Antwort darauf hatte er nicht parat, entschied sich dann aber dafür, sich zumindest an dem kommenden Gespräch zu beteiligen. So konnte die Nekromantin sich auf ihre Mahlzeit konzentrieren und es musste nicht zu peinlicher Stille kommen.
Er deutete auf seine Begleiterin.
"Das ist Aris. Wir sind,... zwei vom Pech verfolgte Wanderer, kann man sagen. Naja, eigentlich bin ich ihr Beschützer. Aber,..."
Mit einer auf- und abfahrenden Geste deutete er über seine zusammengeschusterte Kleidung. Ein weiterer Fingerzeig auf seinen selbst geschnitzten Stock, den er an den Tisch gelehnt hatte, folgte. Etwas peinlich berührt verzog der Blasse das Gesicht.
"... naja,... vom Pech verfolgt halt. Vielen Dank für eure Gastfreundschaft."
Er nickte beiden Gastgeberinnen zu und meinte das sogar ganz ernst. Gastfreundschaft konnte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. An Ljerka gewandt sprach er weiter.
"Deine Freundin ist 'ne gute Seele. Die wenigsten hätten uns aufgelesen und zu sich nach Hause geführt. Dabei gibt's da draußen so seltsame Leute. Verrückte Fingerwackler und Untote überall."

Er lachte gespielt und wendete den Blick ab. Toll gemacht, Rolan, dachte er zu sich selbst. Kein Bisschen auffällig.
"Aaaalso,... Gift?"
Die fragenden Blicke, die das Wort erzeugte, verwirrten ihn für einen Moment. Dann merkte er, dass er wohl ein wenig mehr Zusasmmenhang geben sollte. Am Ende dachten die Frauen noch, er wolle sie beschuldigen, das Essen vergiftet zu haben.
"Oh,... Sarray meinte, du wärst Alchemistin? Könntest Heiltränke und Gifte herstellen? Sowas könnten wir auf unseren Reisen schon gebrauchen. Könnte gefährlich werden. Und so ohne ein Schwert, macht ein angespitzter Stock mit Gift gleich viel mehr her."
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