Hafenviertel | Die besseren Verhörräume weiter oben im Hauptquartier der Stadtwache

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava hatte wieder Platz genommen, dabei war er gerade erst aufgestanden gewesen. Das Wasser nahm er mit und stellte es neben sich am Boden ab. Ion saß ihm gegenüber, rechts von ihm war Valeska und links Nahuela.
Er sah nur zu als Ion den Kristall nahm, und ja, er hatte definitiv Spezialeffekte erwartet. Auch wenn sie ihn vermutlich trotzdem überrascht hätten, aber wer mit Hollywood Kino - und die russischen Produktionen standen dem schon bald um nichts nach - groß geworden war, der erwartete einfach, dass es an jedem Ende leuchtete.
Das schwache Glimmen zwischen Hand und Kristall, das scheinbar den Netz der Blutgefäße unter der Haut des Elfen folgte. Interessant genug.
Dazwischen lag wieder jene Stille, in der mutmaßlich die beiden Frauen wieder telepathisch kommunizierten ohne dass er etwas mitbekam, was ihn jedes Mal aggressiv machte.
Dann meldete Valeska, dass die Valentine erreicht hatten.
"Dann frag erkläre John bitte, seine Optionen und frag ihn, was er will."
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Nahuela Mughwadi
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Ith'fiahs Antwort kam durch fennek sehr deutlich bei asad#hi an - Nahuela dahinter war zufrieden mit Valeksa, auch wenn diese vermutlich gar nicht wirklich wahrnahm, was sie gerade leistete. Die Verbindung, die sich zwischen den beiden Frauen aufgebaut hatte, trug zu größten Teilen die Jüngere und Nahuela war sich bewusst, dass sie auf die Wächterin achtgeben musste. Man verausgabte sich schnell, saugte die eigenen Reserven leer...
Dann zog etwas asad'his Aufmerksamkeit auf sich. Die Fäden um den Falter wurden heller, gleichzeitig kam es ihr vor, als könne sie freier atmen. Sogar der sterbliche Körper Nahuelas tat einen tiefen, gelösten Atemzug, als Energie in den Kristall floss und damit das Dreieck floss, welches sie aufgebaut hatte. Der Zug an fennek wurde geringer, die Kräfte verteilten sich nun auf zwei Schenkel. Der Falter wurde munterer.

"Ferrathet-allil, Jonathan Ewans, den man Valentin nennt. Ich bin asad'hi, die große Katze. Ith'fiah, den ihr Oberst Sokolov nennt und für den du gestorben bist, schickt mich. Erinnerst du dich? Dein Körper ist vergangen, aber dein Geist ist hier bei mir."
"Oh... my god... also... verdammt..."
"Der Tod gehört zum Leben. Du bist tapfer gestorben. Aber dein Geist, deine Seele wenn du so willst, wurde bewahrt. Kannst du verstehen, was ich sage?"

Er machte erst einmal große Augen, wenn das bei einem Falter überhaupt möglich war. Jedenfalls schaffte es auch dieses kleine Tier, den Eindruck von Erstaunen und Unglauben zu vermitteln. "Sonst könnten wir uns ja auch nicht unterhalten, oder?"
Noch so einer... 'Er hört ähnlich einseitig zu, wie sein Dienstherr. Oder hat einen seltsamen Humor. Oder ist einfach dumm. Er scheint jedenfalls vollständig und bei Sinnen, sofern ein Mann das eben ist.', konnte fennek in ihrem Kopf hören.
Asad'hi bleckte derweil die weißen Reißzähne in der Karikatur eines Grinsens und flirrende Sandpartikel überliefen den geisterhaften Körper.
"Kennst du den Mann, den man Freiherr oder Oberst von Sokolov nennt? Er schickt mich."
"Ochotnik... ja, den kenne ich... ich verstehe es nur nicht."
Er drehte ein paar Runden. Langsam wurde er sich seiner Faltergestalt bewusst. "Was ist das...? Warum bin ich... so?"
Warum nicht gleich ein Nein? Asad'hi bemühte sich um Geduld. "Du bist im Kampf gefallen. Dein Körper ist vergangen, aber dein Geist ist hier bei mir.", wiederholte sie.
"Es gibt also echt ein Leben nach dem Tod... Krass... bleib ich jetzt hier? Also ist das der Himmel? Oder die Hölle... oder das Fegfeuer?"
"Nein, eigentlich hättest du weiter reisen sollen, aber der Magier, der mit euch unterwegs war, hat das verhindert. Er hat dich an die sterbliche Welt gebunden und damit kommen wir zum Kern unseres Gesprächs."
"Magier? Echt... stimmt... wir sind in diese seltsame Welt gereist... mit Elfen und Zwergen... und Zauberern."

Asad'hi schien einen Moment zu stutzen, Sandkörner überliefen schimmernd die Hülle des Geistes, dann wandte sie den Kopf und betrachtete die Schlange. "Ich bin nicht einverstanden mit dem, was der Zauberer getan hat, aber es ist getan und nun muss eine Entscheidung getroffen werden. Ith'fiah - der, den du Ochotnik nennst - will sie dir überlassen. Willst du weiter reisen oder bleiben?"
"Das ist freundlich, dass er fragt. Tut er sonst selten... Was bedeutet es denn zu reisen? Und was zu bleiben? Ich weiß gar nicht zwischen was ich wähle."
"Zu reisen wäre der normale Gang. Dein Blutzeichen ferrathet-allil geht hinüber in die unsichtbare Welt, streift die Last des vergangenen Lebens ab und so die Geister wollen, nimmt er sich irgendwann eines anderen Sterblichen an. Zu bleiben ist für mich schwer zu erklären. Ich denke, es hieße einen Körper finden, der ebenfalls von seinem Geist verlassen wurde und deinen hinein bringen."
Man konnte förmlich ihr Widerstreben sehen, als sie diese Worte dachte. Sandkörner bauten sich wie feine Nadeln auf ihrer Silhouette auf und zerfielen wieder, nur um danach neu zu erstehen.
Der Falter flatterte unruhig. Reisen klang gut und richtig, aber da war etwas, als hätte er etwas vergessen zu tun oder zu sagen. Nein, intensiver. Als wüsste er, dass er das Handy auf dem Autodach vergessen hatte nur gerade keine Möglichkeit bestand anzuhalten. "Ich muss zurück, irgendetwas muss ich noch tun... ich glaub ich habe nur vergessen was."

Als nächstes erreichte ein Seufzer mit diesem gewissen 'wunderbar, als hätte ich es gewusst'-Beiklang fennek, bevor Nahuelas Worte dazu kamen: 'Er sagt, er will bleiben. Er meint, etwas vergessen zu haben.' Ihre Meinung dazu, behielt sie für sich. Welcher Sterbende hätte je alles erledigt gehabt? Asad'hi schloss und öffnete langsam die Goldaugen.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

Fennek machte die Ohren noch größer, doch der Dialog blieb nur ein Flüstern. Es war ihr nicht vergönnt teilzuhaben. Aber sie erkannte die Stimme Valentines wieder. Inzwischen war ihr die Klangfärbung seiner Sprache vertrauter. ,Oh, Shit...‘ Sie fluchen mehr mit Arsch. Die Kapitänleutnant empfing auf ihre Worte ein geistiges Schmunzeln: ,Der Herr Oberst hat sie so erzogen wie er sie haben will.‘ Ihre beiden Bündel vom Dreiberg-Tor waren nur auf sein Wort ausgezogen um zu töten.

Valeska merkte nicht, dass sie sich verausgaben könnte, denn sie war ausgeruht und voller Reserven, wie kaum zuvor in ihrem Leben. Sie fühlte sich wie in einem warmen Schlaf, ihr Atmen ging ruhig und schwer. Es schwankte zwar um sie herum und sie steuerte immer wieder sanft dagegen, aber es fiel ihr so leicht wie in einer Wiege. Sie sah den Falter und auch dieses Gebilde, das zu dem Elfenmagier gehörte, irgendwie war der nicht alleine. Dieses seltsame Wesen, das sie kurz in der Lagerhalle glaubt hatte zu sehen, kam ihr zurück in den Sinn. Aber das war jetzt nicht wichtig sowie nicht hier, gerade nicht ihre Aufgabe und Slava brauchte ihn für irgendwas. Gerade schien der Russe verstimmt. Fennek stand auf, stupste die Schlange mit der Nase an, legte sich daneben und kuschelte sich tröstend an diese. Sie erzähle ihm schon was passierte, wahrscheinlich.

„Valentine will bleiben, er meint er hätte etwas hier vergessen.“ Die Ablehnung Nahuelas spürte sie. Auch ihr selbst gefiel der Gedanke nicht einen Körper 'besorgen' zu müssen, der gerade 'frei' war. ,Sag ihm, sein Sohn ist nicht hier und wir haben keine Ahnung, ob wir ihn jemals erreichen können.‘ Während ihr Geist diese Worte formte kamen ähnliche leise über ihre Lippen: „Сказать ему... Он сын не здесь. Мы не знаем ему когда-либо сказать...“ Sie hatte leicht die Nase gehoben und auf Nahuela gedeutet, um kaum merklich anzuzeigen, dass sie kommunizierte und teilte ihm mit, was sie sagte. Zumindest versuchte sie es...
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Avarion DeSpaire
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Die Verbindung stabilisierte sich und die Kommunikation verlief erstaunlich gut. Er selber konnte jedes Wort mithören, als wäre es an ihn selber gerichtet und nicht an die Seele in dem Splitter. Wie erwartet reagierte diese nicht übermäßig emotional und realisierte ihre Lage. Valentin konnte sachlich über die Lage nachdenken und eine klare Entscheidung treffen.
Toralar spürte die Energien die durch die Verbindung zu jeder Person floss, sah sie teilweise sogar farblich differenziert. Auch nahm er die Schlange, den Fuchs und die Katze wahr. Letzte wirkte nicht ganz so angriffslustig wie sonst und er wagte es, seine Fühler weiter aus zu strecken. Die beiden Frauen kommunizierten miteinander, auf einer sehr innigen Art und Weise. Die genauen Worte entzogen sich ihm, nicht aber die Gefühle, die Worte auslösen konnten, denn es war seine Sprache. Und die gesprochenen Worte, so fremdartig sie auch klangen, gaben Aufschluss über ihren Inhalt. 'Ein Sohn.' teilte der Dämon an seinen Wirt mit.
Bei der Erwähnung des Sohns, eines Sohnes, war für Ion der Beweggrund klar, warum er zurück kommen wollte. Ein Gefühl, das nur ein Elternteil verstehen konnte. Es war wie ein bindender Vertrag, der geschlossen wurde, sobald von dem Kind Kenntnis erlangt wurde. Ein Phänomen das mit unzähligen Floskeln bedacht wurde. Blut ist dicker als Wasser. Es ist Familie, die muss man nicht mögen, aber man ist für sie da. Genetische Programmierung. Er verstand es so gut. Seine eigenen Kinder konnten noch so erwachsen sein, er selber würde immer für sie jede Schlacht schlagen, immer den Kopf hinhalten und in jeden Krieg ziehen und wie in diesem Fall, immer einen Weg nach Hause suchen.
Er gab dem Kristall etwas mehr Energie, was der Seele sofort mehr Sichtbarkeit und Form gab. Dann wand er sich Valjan zu. "Sein nächster Körper kann auch der einer Frau werden, wenn es am besten passt vom Seelenmuster. Wäre das für ihn in Ordnung, oder sollen wir dann weiter suchen?" Mit der zunehmenden Sichtbarkeit wurden noch andere Dinge für Ion sichtbar. Die Farbe seiner Seele und dessen Muster. Es gab im großen und ganzen vier verschiedene Farben, die er erkennen konnte. Ein helles gleißendes blau für einen Pflichtbewussten Geist. Ein dunkles und kräftiges blau für einen ungezähmten Geist. Ein dunklen lebendigen Grünton für einen Kämpferischen Geist und ein energisches Rot für einen Stolzen Geist. Manchmal veränderte sich die Farbe im Laufe eines Lebens. Ein stolzer Geist wurde manchmal zu einem Pflichtbewussten. Dann blieb der Kern rot und es legte sich eine zweite Farbe darüber. Verlor ein Mensch seine Seelenfarbe, war die Seele bereit zu sterben. Etwas was Ion in erster Linie nur bei sehr alten und sehr kranken Personen gesehen hatte. Oder bei jenen, die mit dem Leben abschlossen um sich dieses zu nehmen. Am schlimmsten waren aber gestörte Seelen, ob nun durch eine andere Macht oder eigenen Wahnsinn. Sie wurden dunkel, erstickten ihr eigenes ursprüngliches Scheinen. Irgendwann waren sie Blind für ihre Wurzeln.
Neugierig geworden sah Ion auf und betrachtete die anderen Personen im Raum mit seinem magischen Blick. Das hatte er schon lange nicht mehr gemacht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Wieder bekam er die Unterhaltung nciht mit und konnte nicht einmal ahnen was Nahuela sagte und was Novka.
Als nächstes mußte er sich überlegen, ob er die Antwort glauben würde, vor allem wenn sie lauten würde dass Valentine gehen sollte. Er würde einen Beweis verlangen und nutzte die Zeit um sich zu überlegen welchen.

Und Novka murmelte etwas auf russisch, sie hatte es schnell gelernt, wenn auch nicht ganz richtig.
"Скажи ему..." verbesserte er. "Vokativ..."
Und er verstand, Valentine wollte bleiben.
Ja, sie sagte es eben.
Und Ion warf eine entscheidende Frage ein. Slava überlegte wie er sich entscheiden würde, kam aberr schnell zu einem Schluß und überlegte nun ob Valentine das ähnlich sah wie er.
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ERZÄHLER
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Der Falte war nun verwirrt und das zeigte sich vor allem darin, dass er unruhig hin und her flatterte als suche er vor einer durchsichtigen Scheibe den richtigen Weg und fand ihn nicht, konnte sich aber nicht erklären weswegen er nicht durchfliegen konnte wenn es doch durchsichtig war.
"Ja. Das weiß ich, er ist nicht hier. Er lebt noch und ist weit weg. Aber es geht nicht um ihn... und es geht auch nicht um die anderen... es ist hier... jetzt... es wird mir wieder einfallen... Bin ich sicher..."
#Wo war diese Erinnerung nur?
Dann folgte noch eine Frage... der Körper. Darüber hatte er nicht dachgedacht. Mann oder Frau? War das nicht egal? Noch wirkte er ratlos.
Er hatte nicht daran gedacht, dass er etwas anderes bekommen könnte als den Körper eines weißen Mannes seines Alters. Dass es einen Frau sein konnte... hier auch ein Elf, ein Zwerg, oder jemand anderer Hautfarbe... was machte es aus ihm, wenn er all das ablehnte?
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Nahuela Mughwadi
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Nahuela nahm die Worte des Freiherrn und auch des Elfen wie ein Flüstern durch fenneks Gedanken hindurch auf, gleichzeitig einen Teil der Kraft des Magus über die Verbindung mit dem Kristall. Seltsamerweise war die Berührung vertraut, so als kenne man sich flüchtig von irgendwoher und entsprechend wehrte sie sie nicht ab, auch wenn sie gleichzeitig asad'his Spannung fühlte. Es glich sich einfach aus, was sie zunehmend verlor - ein angenehmes und zugleich irritierendes Gefühl. So als könne sie auf diese Art ewig hier weilen, ohne darunter zu leiden. Doch sicher waren auch seine Ressourcen endlich... Was würde dann geschehen?
Nahuela legte ihren Fokus wieder auf den Falter, der hin und her wankte wie trunken. Ihre Hände aus Wüstenstaub und Nebel fingen ihn sanft ein und bargen ihn zwischen ihren Fingern, flüsterten ihm zu, was sein konnte. Mann, Frau, alt, jung, Mensch, Anderling... Alle Facetten des vernunftbegabten Lebens. Gleichzeitig fütterte sie ihn über den Käfig ihrer Hände ein wenig, hielt seinen Fokus bei sich, damit er vielleicht die Antwort fand, die er suchte.

Wie viele vernunftbegabte Kreaturen es gab hatte er bisher nicht geahnt.
"...bitte keine Gnome... oder Halblinge oder ...sowas, das ist zu komisch... sonst... keine Frau... Bitte."
Man konnte ihm anmerken, das es ihm unangenehm war das auszusprechen.

'Sein Sohn ist es nicht. Er sucht nach der Erinnerung, aber womöglich hat er schon einen Teil seiner selbst abgestreift, bevor der Magus ihn einfing.", flüsterte Nahuela Valeska zu. Sie kannte sich damit nich wirklich aus, wusste nicht, wie schnell der Sterbliche Anteil im Geist verflog und nur der relevante Kern zurückblieb. Und was genau der relevante Kern war. Asad'hi war alt und wusste viel aus vielen Leben, teilte dieses Wissen aber nur in winzigen Bereichen mit Nahuela. So hielten es die Geister und für die, die nicht hören konnten, war die Information aus früheren Begegnungen von sterblicher und unsterblicher Welt gleich Null.
Nahuela schloss die Finger enger um den Falter. "Alles Leben beginnt weiblich, ferrathet-allil." Nahuela schaffte es dennoch, weiter neutral zu klingen. "Ich werde es ihnen mitteilen. Schlaf jetzt." Und als wäre es ein Befehl, zog der Falter sich in das helle Gespinst zurück und legte die Flügel zusammen.

Nahuela griff nach ihrer eigenen Hülle und kam mit einem tiefen Atemzug wieder im Raum an. Sie öffnete die Augen und entließ fennek aus ihrem Griff, der Blick richtete sich auf den Freiherrn. "So ist es entschieden. Keine Anderlinge.", fasste sie zusammen und ließ die Geschlechterentscheidung gelinde unter den Tisch fallen.
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Valjan Novka
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Die Feldwebel musste schmunzeln. Slava verbesserte ihre Grammatik. Aber die leichte Heiterkeit verging ihr, als DeSpaire etwas von Seelenmustern und Körpern sprach. Dem einer Frau? Würde ein Mann im Körper einer Frau nicht ständig… sie schüttelte den Gedanken weg.

„Das Seelenmuster? Was soll das sein? Was passiert mit der Seele, die schon im Körper drin ist? Hat ein Körper ohne Seele noch ein Seelenmuster? Geht das auch mit Tieren…?“ Was machte sie sich eigentlich gerade für Gedanken? Ihre Augenlider zuckten, sie war sich nicht sicher wohin sie sehen sollte: der Falter Valentine, die Personen um sie herum. Gingen beide Ansichten irgendwie ineinander über? Hatte sie die Augen noch geschlossen? Sie wusste es nicht genau, ihr Kopf begann zu pochen. Nahuelas Worte nahm sie kaum wahr, wenn auch deutlicher als alles Andere. ‚Das klingt alles nicht richtig.‘

Hörbar atmete sie ein, als die Kapitänleutnant ihren Griff löste und riss die Augen auf. Jetzt war sie endgültig wieder im Hier und Jetzt angekommen. Die Geister verflogen wie Nebel im Wind. Ein leichter Schwindel erfasste sie von dieser Erfahrung und sie legte die Hände in ihren Schoß, um sich langsam zu sammeln. Sie versuchte all die Eindrücke zu verarbeiten, jetzt wo Nahuela weg war, schien gerade alles auf sie einzubrechen. Wahrscheinlich alles nicht so wichtig, man würde sie eh gleich wieder wegschicken, nachdem sie hier getan hatte was sie sollte. Da fiel ihr Blick auf den Becher Wasser, den Slava neben sich auf den Boden gestellt hatte. Wasser. Trinken. Ohne zu zögern griff sie danach über ihn hinweg und spülte den Inhalt hinunter, als hätte sie den ganzen Tag noch nichts getrunken. Vielleicht etwas unhöflich. Sie sollte ihm, dem Freiherrn, nachfüllen. Aber als sie sich nur leicht erhob, erfasste sie der Schwindel mehr und sie ließ sich rücklings auf den Boden fallen, die Beine angewinkelt. „Shit…“ Ging ihr Valentinisch durch den Kopf. „…mehr mit Arsch…“ Erstmal liegen bleiben. Einatmen. Ausatmen.
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Avarion DeSpaire
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Ion wollte schon antworten, als sich eine allgemeine Rückreise Unruhe einstellte. So wurden die Verbindungen nach und nach gelöst und die unsichtbare Welt wurde wieder das, was ihr Name so deutlich verriet. Er selber hörte auf den Kristall zu versorgen, womit das pulsieren aufhörte und einen schönen ungeschliffenen Stein zurück ließ.
War das zurück kehren für ihn ein einfaches Augen aufschlagen, so schien es wenigstens dem kleinen Mädchen nicht so gut zu gehen. Mit einer Mischung aus Neugier und Desinteresse sah Ion zu, wie sie sich an Slavas Wasser bediente, und anschließend schimpfend auf den Rücken legte. „Lass die Augen geschlossen, die Füße auf dem Boden und tief ein und ausatmen.“ sagte er, wobei sie von selber schon das richtige machte. „Das Gefühl wird vorüber gehen.“ in Gedanken schmunzelte er. ‚Wie nannte der alte das noch. Portalkrankheit?‘
Nur das der sich übergeben hat.‘ Toralar zwang Ion den Kopf zu drehen und den kleinen Feldwebel Feldwebel sein zu lassen. Er suchte Nahuelas Augen und versuchte ihre Stimmung darin er erkennen. Um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen erinnerte er Ion an die Frage des Feldwebel. ‚Das Seelenmuster.‘
Langsam nickte Ion und holte aus seiner Tasche die kleine Tennisballgroße gläserne Kugel heraus, die er sich beim Glasbläser hatte fertigen lassen. Er legte sie sich in die andere Hand, klemmte den Seelensplitter gekonnt zwischen Handballern und kleinen Finger und streichelte, ohne die Kugel zu berühren, darüber. Augenblicklich fing sie an hell zu leuchten, was hier drinnen und nach der Reise in die Zwischenwelt schon fast unangenehm hell war. Fast schon liebevoll legte er sie sich in den Schoß um die Hand wieder frei zu haben und hielt den Seelensplitter zwischen Daumen und Zeigefinger, so das das Licht ungehindert hindurch scheinen konnte. „Ich sehe die Seele eines Wesens wie ein komplexes Sternbild.“ fing er an zu erklären. Mit der freien Hand, die er Seitlich des Kristalls hielt, versorgte er den Splitter wieder, nur anders als zuvor. Nun gab es die gewünschten Lichteffekte. Wie kleine violette nebelschleier, die sich um Ions Finger bildeten, schwebten Schlieren zu dem Kristall. Kaum berührten sie den kegelförmigen Bereich überhalb des Splitters sammelten sie sich zu kleinen hell schimmernden lichtpunkten, verbunden durch fast unsichtbare Linien, so das sie ein ganzes Netzwerk bildeten.
Die Sterne sind dabei Erinnerungen, die eine Seele geprägt haben. Das können sowohl schöne als auch traumatische Erinnerungen sein. Je älter ein Wesen wird, desto umfangreicher und reichhaltiger werden diese Seelenbilder.“ in der modernen Medizin könnte man das Bild mit einem stark vergrößerten Nervensystem vergleichen. Mit Knotenpunkten und Verzweigungen und Unmengen an Verbindungen. „Stirbt ein Wesen, löst sich die Seele vom Körper und nimmt das Muster mit, denn dieses gab dem Wesen seinen Charakter. Der Abdruck der Seele bleibt aber im Körper erhalten.“ langsam ließ er auch diesen Zauber verschwinden und senkte die Hände, legte den Splitter zu der Kugel in den Schoß. Die Kugel brachte er durch eine Wiederholung der streichelgeste zum erlöschen.
nur um das zu veranschaulichen. Würde man die Seele eines Kindes in einen neuen Körper bringen, wäre es deutlich einfacher einen passenden zu finden, da das Seelenmuster noch recht übersichtlich ist. Für einen zweitausend Jahre alten Elfen ist es fast unmöglich einen passenden Körper zu finden. Es sei denn die wichtigsten Sterne sind identisch.“ Ion machte eine kurze Pause um das gesagte wirken zu lassen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Und schließlich war es zuende, Valeska ließ sich zu Boden sinken, nachdem sie sich quer über ihn gebeugt hatte um sein Wasser zu stehlen. Sie hätte auch fragen können... Aber das ganze Unternehmen hatte sie ausgezehrt. Ganz offenkundig. Sie fluchte oder versuchte es zumindest, solange man fluchte war man noch ok... meistens.
Dennoch behielt er sie im Auge, sollte sich ihr zustand verschlechtern.
Er sollte wohl etwas zu essen kommen lassen.

Die unvollständige Wiedergabe fiel Slava zunächst nicht auf, allerdings Jonathans Wahl. Nur keine Anderlinge. Sollte der Engländer tatsächlich um so vieles toleranter sein als der Russe? Im falschen Körper zu stecken stellte er sich als den reinsten Alptraum vor.
Er dachte nicht zuerst dran, dass er, wenn er als Mann Titten hätte und eine Muschi, den ganzen Tag daran herumspielen würde. Nein, ganz und gar nicht. Ihm fiel eher ein, wie furchtbar es sein musste in den Spiegel zu sehen und nicht sich selbst zu sehen sondern einen fremden Körper auch noch des falschen Geschlecht. Viktor und Maximilian... aber die waren wenigsten beide menschliche Männer... Vielleicht sogar ähnlich alt. Cyron hatte das Glück gehabt wieder ein männlicher Elf zu werden. Aber das falsche Alter, das falsche Geschlecht... Phantasie hatte er und er nahm sich vor, ein wenig darauf zu achten, egal wie Valentines Wahl ausgefallen war, das wollte er ihm ersparen.

Und dann erklärte Ion die Sache mit den Seelenmustern.
Und er kam nicht umhin sich zu fragen, wie seine wohl aussehen würde.
"Kannst du das auch bei lebenden Menschen sehen?"
Nicht dass er es ausprobieren wollte, er musste nicht vor jedem offenlegen wie es in seinem Kopf aussah. Er hatte schon eine Vermutung, die Erinnerungen der vielen gelebten Leben hatte sich sicher niedergeschlagen. Für ihn würde man wohl auch keinen Ersatzkörper mehr finden.
Etwas in ihm hatte in der Zwischenzeit nach dem Arm des Kraken getastet, der Wächter hatte ihn nicht ganz zurückgezogen. Es war nicht so, dass Slava ihn sehen konnte, es war mehr eine Erinnerung, so wie man nachts aus eine grobe Vorstellung hatte wo der Lichtschalter war ohne ihn zu sehen.
Die Türe öffnete sich von außen und der Wächter streckte den Kopf durch.
"Ser... Alles in Ordnung?"
"Ja. Lasst uns etwas zu Essen bringen, Am besten süßes Gebäck. Und Tee. Danke"

Nur der Moment des Zögerns verriet die Verwirrung des Mannes, dann aber verschwand er wieder.
"Wenn noch eine Seele drin ist... keine Ahnung wie stark es sein muss um sie zu verdrängen... aber dann teilen sie sich den Körper." ergänzte er noch.
Würden sie einen Körper finden, der passte?
Es wäre tatsächlich auch Slava lieber gewesen, Jonathan hätte gewählt zu gehen. Aber es musste seine Wahl sein. Er würde ihm nichts aufzwingen.
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Nahuela Mughwadi
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Die Aufmerksamkeit Nahuelas gewann der Elf durchaus, aber nicht in der Art, die sich sein Untermieter vielleicht gewünscht hätte. Die ohnehin schwarzen Augen der Serrikanierin schienen noch dunkler zu werden und der Zug um die Brauen war finster. Die Ausführungen über Seelenmuster erzürnten sie sichtlich, doch bevor sie dem Magus tatsächlich mit ihrer Meinung dazu beschießen konnte, zog etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich. Asad'hi hob alarmiert den Kopf und Nahuela konnte förmlich sehen, wie ith'fiah an einem Tentakel zupfte, der im Raum verblieben war. Dieser war wiederrum Nahuela bis eben nicht aufgefallen und das schwarze Paar Augen unter den zusammen gezogenen Brauen schwenkte auf den Oberst zurück. Die Serrikanierin musterte ihn mit gehobenem Kinn und leicht geblähten Nasenflügeln. Dann kam der Wächter herein und sie nuetzte den Moment, um sich aus dem Schneidersitz zu erheben. Elastisch und elegant wie immer, so als habe sie nicht lange unbeweglich in dieser Position verharrt.
Stehend ließ sich doch gleich viel besser auf die Männer herab blicken und so kehrte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Elfen zurück. "Serrikanien ist Elfen und Anderlingen gegenüber freundlich gesinnt, aber mit solchen Lehren wirst du zu Futter für die Geier und Sandkatzen, Magus. Der Geist ist heilig. Jeder Geist ist alt und verdient Respekt. Man nimmt sie nicht einfach wie ein altes Kleidungsstück und zieht sie jemand anderem über, weil die Größe stimmt. Das ist anmaßend. Es ist das Denken von Männern, die die Welten ihrem Willen beugen wollen und sich nicht der Führung einer Macht überlassen können, die immer stärker sein wird: das ewige Rad von Werden, Sein und Vergehen. Unsere Begleiter sehen, folgen und manchmal versuchen sie zu lenken - wir müssen lauschen, sonst gehen wir falsch und dann endet der Weg vielleicht nicht am Neubeginn. Das entscheiden sie, niemals wir. Niemals." Sie klang nicht einmal mehr wütend, eher enttäuscht. Sie würde seine Entscheidung immer verurteilen, so gut gemeint sein Tun auch gewesen sein mochte. Von diesem Pferd müsste man sie schon herab schießen.
Kurz erwog die Kapitänin darum zu bitten, in ihre Zelle gebracht zu werden. Sie legte die Hände in den Rücken, straffte ihre Haltung, sodass die Offizierin wieder in den Vordergrund kam und die Schamanin verschwand. Mit dieser auch die lebhafte Körpersprache. Eine andere Frau, die wie immer die Frage unbeantwortet ließ, welche wohl die Echte war, denn sie spielte alle Rollen hinreichend gut. Ihr Blick fiel auf fennek und damit entschied sie auch, nicht sofort zu gehen. So abweisend sie nun wirkte, so stark war doch das Pflichtgefühlt, dass sie an der Seite der Jüngeren hielt. Diese hatte viel geleistet, war gnadenlos von ihr gefordert worden und Nahuela würde erst gehen, wenn sie wusste, dass alles in Ordnung war. Arbeit wie diese konnte fatale Folgen haben, gerade für Frauen.
"Ausgezeichnet Arbeit, sayiir fennek.", lobte sie daher für alle hörbar und nicht wie sonst nur im Geiste. Dann wandte sie sich ab und blickte, die Hände über den Kreuz ineinenader zu Fäusten geschlossen, aus einem der Fenster nach draußen.
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