Das Haus der Melitele - Quartiere

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Fertig. Wir sind fertig.
Irgendwo tief in ihm zuckte etwas bei diesem eher lieblosen Kommentar, doch es kam nicht nach oben. Zu viel dämpfende Masse und etwas, dass er noch nicht fassen oder benennen konnte. Etwas, das lächeln wollte, statt abfällig zu schnauben. Vielleicht durchschaute er so langsam das Spiel, vielleicht war er aber auch einfach zu fertig, wie schon seitens des Russen festgestellt.
Statt dessen also mal wieder Schweigen und ein Wink in Slavas Richtung. "Geht schon gleich wieder." Sicher, er war einfach fertig und jemand würde ihm aus der vollgesogenen Rüstung helfen müssen, aber dieser jemand war ganz bestimmt nicht Slava.
Und dann öffnete sich die Tür direkt neben ihm und Melanie erschien, setzte sich neben ihn und hüllte seine überspannten Sinne in eine Wolke aus frischem Schweiß. Schon verrückt - er war sterbensmüde, im Kopf auf Standgas, aber seine Sinne nahmen irgendwie alles ungefiltert auf, doppelt so intensiv und dreimal so laut. Melanies Geruch und im harten Kontrast dazu der von Slava frisch aus der Kiste, dann das Knarren der Türen, Slavas Schritte, die Stimmen im Behandlungszimmer... alles überrannte ihn und er schützte sich, indem er das meiste davon einfach zu ignorieren versuchte und sich dem Mädchen zuwandte, wodurch ihm entging, dass Jarel sich bis zum Gang gearbeitet hatte. Nein, nicht Mädchen, der jungen Frau. Einer jungen Frau in Unterwäsche, aber so recht realisierte er das eigentlich gar nicht, was zum Einen an den Lichtverhältnissen und zum anderen an ihrem Tattoo lag.
Ob alles okay sei. Englisch. Ach ja.
Jakobs Mundwinkel zuckten kurz hoch in der Parodie eines Lächelns, das aber nicht lange hielt. "Ich bin noch unentschieden.", erwiderte er ebenfalls auf Englisch. "Ich denke schon. Hauptsächlich müde." Zumindest war er im Gegensatz zu allen anderen hier nur nass und sonst unverletzt, ein Gedanke, der ihn an die Geschehnisse im Wald erinnerte und prompt den großen Bruder auf den Plan rief. "Was ist mit dir? Tut mir Leid, dass ich dich vorhin hier so abgeladen habe. Die Herren Ritter ändern gerne mal den Plan." Erstaunlich freundlich, fast schon vertraulich für seine Verhältnisse. "Bist du in Ordnung?" Zunehmend aufmerksam musterte er sie.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Weder nahm Slava Jakob das 'geht gleich wieder' ab, noch nahm er tatsächlich an, dass Jarel wirklich in seinem Zimmer bleiben würde. Er hörte ihn ächzen und auch seine ungelenken Schritte. Und dann kam Melanie dazu, die nach ihrer Gehirnerschütterung eigentlich auch liegen sollte...
"Wenn euch allen eure Gesundheit scheißegal ist dann ist es mir das auch, ich rate euch aber dringend... ALLEN von euch! euch! ...hinzulegen und euch auszuruhen. Dir allen voran, Jarel..."
mit einem scharfen Tonfall in Richtung Türe und in der Gemeinsprache und teilweise auf Englisch.
"Und Ihr beide, Jakob, Melanie, ihr sollte euch auch hinlegen, und nichts schweißtreibendes unternehmen..." mit Blick auf Melanie.
Dann aber ging er kopfschüttelnd davon. Irgendwie hatte er kapituliert. Ein 'Ihr geht mir alle auf den Sack' klang deutlich mit.
Es würde ohnehin keiner auf ihn hören, er hätte Jarel vermutlich anbinden müssen... was dieser vermutlich sogar begrüßt hätte. Jakob würde sich nichts sagen lassen, vor allem nicht von ihm, und Melanie konnte noch so elend aussehen, aber irgendwie hielt sie nichts im Bett. Er wusste allerdings, dass er langsam seine Ruhe brauchte, sein Rücken würde ihn sonst am nächsten Tag umbringen, wenn er nichts einwarf.

<weiter beim Behandlungsraum>
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Slava hat Recht.“ Jarel seufzte und wandte den Kopf in Richtung Mel und Jakob.
Wir gehören alle ins Bett. Jakob…begleitest du mich noch kurz? Und…wie schwer ist von Alensbach verletzt? Ist es …“
Jarel verstummte, als eine Novizin den Behandlungsraum verließ, blutbesudelte Kleidung auf den Armen. Lederrüstung, roter Wappenrock. Und Blut. Viel Blut.
Die kleine – Lea, wenn der Schattenläufer sich recht erinnerte – hatte es eilig und schritt behände Richtung Waschraum, vorbei an dem schnaufenden Ritter, der mit geblähten Nüstern hinter ihr her schnupperte.

Der angenagte Ritter zischte einen Fluch durch die Zähne. Es waren doch nur drei Schritte über den Flur. Nur drei….
Wenn Liam starb, dann wenigstens mit einem Freund an der Seite.
Jarel wusste weder, dass eine magisch begabte Heilerin anwesend war, noch ein Hexenmeister als Notfallplan in der Hinterhand. In seiner – zugegebenermaßen total überdrehten – Vorstellungskraft rang Liam von Alensbach gerade mit dem Tode.
Wie von einem altersschwachen Marionettenspieler an unsicheren Fäden gezogen eierte er in Richtung Behandlungsraum.
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Melanie Johnston
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Melanie schwieg erstmal, es schien ihr so als wären viele Worte im Moment auch eher nicht von Vorteil. Reden helf ja durchaus bei. Den meisten Dingen, manchmal war es aber besser einfach nur die Klappe zu halten und warten bis jemand von sich auch anfing zu reden. Sie verzog den Mund ein wenig, das könnte durchaus als Lächeln gewertet werden auch weil man es, sogar mehr, in ihren hellen Augen sehen konnte. " Noch unentschieden.. Kenne das Gefühl." sagte sie dann nach einer Weile und schaute dann auch zu Slava auf der vorbei ging. "Mir geht's gut, aber weißt du was... Ich glaube er hat recht." meinte sie und nickte Richtung Slava. Auch wenn sie sehr stur sein konnte manchmal hab sie Anderen, eventuell auch mal Recht. Als Jarel dann auch noch dazu kam musste sie kurz eine Schnappatmung unterdrücken. Er sah auch beinahe so aus als wäre er mit im Wald grwesen. Verstehen konnte sie ihn wahrlich nicht, der Babbelstein lag noch in ihrem Zimmer, aber das eine oder andere Wort konnte sie zumindest erahnen. Dumm nur als es keine Worte von Bedeutung waren. So schaute sie nur etwas zwischen Jakob und Jarel hin und her. Sie drückte sich an der Wand wieder hoch und hielt Jakob eine Hand hin um ihm auf zuhelfen. "Weist du ich kann mir vorstellen was du eventuell im Wald erlebt hast, als du... Die Medizin bekommen hast. Ich habe etwas sehr ähnliches erlebt.. Wenn du darüber reden willst.. Du weißt ja wo ich bin. " Sie lächelte sacht, mitfühlend und wissend. Diesmal war es an ihr eher wie eine große Schwester zu wirken, die sie im Grunde, rein vom Alter her auch war.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Hinlegen. Gerne. Aber die Kette an Verpflichtungen wollte nicht abreißen, denn nachdem Slava gegangen war, beschloss sein Rittervater auf Entdeckungstour zu gehen. Wie schwer... Er musste überlegen, aber Jarel wartete eine Antwort gar nicht wirklich ab, sondern wankte Slava hinterher. Ganz sicher auf den Beinen wirkte Jarel dabei nicht, aber dennoch zielstrebig und Jakob brachte einfach nicht den Willen auf, sich hochzurappeln und irgendwie einzugreifen. Und dann war Jarel weg, verschwunden im Behandlungsraum, in dem sich inzwischen ohnehin so viele Leute drängten, dass er nicht den Wunsch verspürte, dorthin zurück zu kehren. Also blieb er einfach neben Melanie sitzen, die Jarel nicht minder überrascht nachsah. Nun, er hatte es ja eben noch formuliert: die Herren Ritter änderten gerne mal den Plan. Im Zweifel auch gegen alle Widerstände.
Sie kannte das Gefühl und er war gerade so langsam im Kopf, dass Melanies Worte erst verzögert zu ihm durch sickerten. Dann verschwand sie aus seinem Blickfeld. Die angebotene Hand nahm er nicht mal wahr, denn er betrachtete noch ihre nackten Füße, dunkel von Farbe. Dieses Tattoo... wie lange saß man für sowas? Das musste doch ewig gedauert haben, mal abgesehen vom Geld und dem Schmerz. Gut, was letzteres anging, war Jakob dank Geißel und Bußgürtel ziemlich hart gesotten, aber das eine war für den Glauben und das andere für... was? Die Kunst?
Das Medikament, richtig, Slava hatte auch von einem Medikament gesprochen. Aber da war mehr gewesen! Da war er sich so sicher, wie er hier saß, lebte und atmete. Er betrachtete seine rechte Hand. "Ich war tot, Melanie. Ich war bei allen, die voran gegangen sind. Ich durfte ihre Stimme noch einmal hören - die Stimme meines Zwillings. Sie sagte, alles würde gut werden, aber ich bin noch einmal verbrannt, daran konnte sie nichts ändern. Trotzdem lebe ich jetzt. Ihr sagte alle, es war ein Medikament. Aber du sagst auch, es interagiert mit der Magie aus deiner Welt. Ich bin nicht aus deiner Welt, aber es hat etwas bewirkt und ich glaube fest daran, dass das Göttliche dieser oder meinetwegen aller Welten einen Anteil daran hatte." Endlich hob er den Blick und sah sie von unter her an. Der wahnhafte Ausdruck, der am See noch in seinen Augen gestanden hatte, war nun einer tiefen Ruhe gewichen. "Ich habe noch nicht alle Antworten, dafür eine Menge neuer Fragen, die ich aber hauptsächlich meiner Kirche stellen werden. Und vielleicht werde ich dafür noch einmal brennen, aber ich weiß jetzt, dass es der richtige Weg ist." Und schließlich ließ er sich auf die Füße ziehen, wobei er merkte, dass seine Lederrüstung noch immer triefte.
"Aber das muss dich nicht belasten. Hast du mein Hemd noch? Und kannst du mir aus dem Ding helfen?" Er zupfte am Kragen der Rüstung. Dass er eben noch Iola um den gleichen Gefallen gebeten hatte, war ihm entglitten. Überhaupt dachte er nur noch sehr kurz und zwar genau bis zu einem trockenen Hemd. Gegebenenfalls noch bis zu etwas Schlaf, bevor er im Kloster vorstellig werden sollte, um sich nach Lothar nicht auch noch mit CvT zu verscherzen. Aber darüber hinaus liefen seine Systeme auf Notstrom.
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Melanie Johnston
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Melanie schaute Jarel nach bis Jakob dann doch ihre Hand ergriff und ihre Hilfe annahm. Sie war erstaunlich kräftig, jedenfalls für eine Frau ihrer Größe war das definitiv zu viel Kraft. Melanie hörte ihm genau zu, man sah das Zweifel in ihrem Blick war. sie nicht wusste nicht wie sie nun reagieren sollte. Seufzend wies sie ihm den Weg in ihr Quartier. Er ging folgsam hinein und sie schloß die Tür hinter ihnen.

Melanie wies auf das Bett, erst da viel ihr auf wie das eventuell wirken musste. "Zum sitzen! Stellte sie sicherheitshalber nochmal klar. Viele andere Möglichkeiten gab es ja nicht auf die man sich setzen konnte, außer man bevorzugte den Boden.
Sein Hemd lag mit ihrem Pulli und der Hose über dem Koffer mit den anderen Dingen die darin waren. Seufzend ging sie ein paar Schritte vor dem Bett auf und ab. Sie zweifelte gerade etwas wie sie das erklären sollte. So wie er gerade geredet hatte klang es als wäre er sehr religiös. Wobei sie selbst sehr gläubig war. Allerdings waren für sie das zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Sie ging so noch einige Sekunden auf und ab, drehte sich dann aber zu Jakob. Also.... Sie brach dann doch ab gerade als sie anfangen wollte ihm von seinem Irrglauben abzubringen.
Aber konnte Glaube sich irren? Es war doch schließlich das woran er glaubte was passiert war, er hatte es so interpretiert. Vielleicht war es ja so wie er es erzählt hatte, vielleicht war es etwas anderes, vielleicht war es so wie bei ihr, oder bei den 4 anderen von denen sie wusste. Sie wusste jedenfalls nicht was es in seinem Fall gewesen war. Seufzend schaute sie Jakob an. Er wirkte erschöpft, verwirrt. Aber er wirkte vorallem auch zielstrebig und zufrieden. Seufzend beschloss sie ihm seinen Glauben nicht zu nehmen.
"Also nen Dosenöffner hast du nicht für das Ding oder? Wie krieg ich dich aus dem Teil raus?" Erstmal schauen wie das ganze beschaffen war und mögliche Schwachstellen suchen. Sie hätte fast gelacht als sie sich vorstellte Jakob sei in einer Konsevendose gefangen und sie musste ihn ohne Dosenöffner befreien.
Das sinnvollste schien erstmal die sichtbaren Verschlüsse zu lösen. Also trat sie näher an ihn heran und löste diese Verschlüsse. Schwer fiel ihr das nicht unbedingt. Beruhrungsängste hatte sie eh nicht also war das ganze, soweit offensichtlich gelöst. Es wirkte auf sie zumindest so also ob alles offen war. Sie musste doch zugeben das ihre 'Rüstung' sehr viel leichter zu entfernen war. Es war zwar etwas aufwendig gewesen aber sie konnte sich so viel besser bewegen und blieb nirgendwo hängen im Kampf. Sie musste hier definitiv mal die Augen offen halten ob jemand soetwas bauen könnte. Dafür bräuchte sie nur Geld. Schon wieder seufzte sie auf, alles nacheinander. Jetzt galt es erstmal Jakob zu befreien. Also griff sie die Rüstung oben am Leder, zwischen Schultern und Hals. Das war doch schwieriger als es aussah. Die Liegestütze hatten sie nicht so in Anspruch genommen. Ihr Kopf wurde langsam doch ziemlich rot, was bei der hellen Haut doch etwas extrem aussah. Melanie zog fester, und wenn die Rüstung ein Pömpel gewesen wäre so fehlte nur noch das obligatorische 'Plöpp' als die Rüstung von Melanie herunter gezogen wurde. Die ganze Aktion, due vielleicht doch noch nicht ganz auskurierte Gehirnerschütterung und dazu noch das Training brachten sie nun aus dem Gleichgewicht. Sie taumelte einige Schritte rückwärts. Sie konnte sich zum Glück an der Rückwand abfangen und schnaufte erleichtert auf. Sie ging wieder auf Jakob zu, verhedderte sich in ihrem Pulli auf dem Boden und stolperte auf ihn zu. Sie fiel regelrecht auf ihn. Melanie stütze sich an seinem Oberkörper ab und blieb schließlich zwischen seinen Beinen, mit den Händen an seinem Hosenbund und dem Kopf über seiner Mitte hocken.
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Iola
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Iola kehrte betont besonnenen Schrittes zurück in den Trakt, in dem sich Quartiere, Krankenzimmer und Küche befanden.
Im Inneren der werdenden Mutter brodelte ein ganzer Kessel voll von Gefühlen.
Die Freude darüber, Natascha wohlbehalten bei ihren Eltern zu wissen, die Vorfreude, so etwas vielleicht auch einmal für sich zu haben, die Unsicherheit, ob der Vater ihres Kindes bei ihr sein würde – oder sein durfte, die Sorge um eben dieselbe Person, die so völlig erschöpft und vielleicht sogar verletzt am Boden gehockt hatte als sie vorbei ging, die Wut auf ihren Ziehvater, der ihr so viel verheimlicht hatte, ein Ritual störte das einen anderen Patienten retten sollte und obendrein noch seine Gesundheit so leichtfertig aufs Spiel setzte, für die so viele zu kämpfen bereit gewesen waren, die Enttäuschung ein magisches Ritual – etwas wirklich seltenes und ungleich lehrreiches – nicht recht mitbekommen zu haben ob des ganzen Trubels im Behandlungszimmer und nicht zuletzt das seltsame Kribbeln im Nacken, wenn sie an den Magus mit den faszinierenden Augen dachte, der sie als ‚süß* bezeichnet hatte.
Dies alles köchelte in einem großen Topf, befeuert von Schwangerschaftshormonen, Hunger, Übelkeit und einer bleiernen Müdigkeit und verbreitete bereits jetzt einen in der Nase beißenden Nebels im inneren der Novizin. Die Art von ‚in der Nase beißend‘, der unweigerlich zu einem Niesen führen würde. Einer Eruption von Emotionen, die hoffentlich niemand abbekam, der nichts dafür konnte. Oder überhaupt jemand.
Dummerweise war der Funke, der zur Explosion gereichte schnell gefunden.
Der Flur war leer, Jakob verschwunden. Das Mädchen auch. Vielleicht war er so vernünftig gewesen sich auf ein Zimmer bringen zu lassen. Oder….
Iola trat an die Tür, hinter der sie Mel wusste und klopfte leise und zögerlich.
Nein…Jakob war sicherlich nicht dort drin. Oder?
Sie wollte gerade gehen, als seltsame Geräusche sie misstrauisch werden ließen.
Und dann….
….öffnete sie die Tür.
Das Bild war eindeutig. Sie betrat den Raum nicht und kommentierte den Anblick mit einem einzigen Wort. „Aha.“
Nun…im Grunde nicht einmal ein Wort sondern eher eine Lautäußerung, dann war sie schon wieder raus und die Tür eine Spur zu laut geschlossen.
Mit erfrorener Miene und geballten Fäusten brachte sie die wenigen Schritte durch den Flur hinter sich und wollte das Behandlungszimmer betreten.
Es gab da noch etwas zu erledigen.
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Melanie Johnston
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Melanie wollte sich gerade wieder aufrichten als die Tür schon aufgerissen wurde. Oh klasse, die Szene musste in jeder Welt so rüberkommen wie Iola es wahrscheinlich gerade getan hatte. Mühsam stemmte sie sich auf die Füße und wusste einen Moment gar nicht was sie tun sollte dann fing sie herzlich an zu lachen und war schon halb aus dem Zimmer gerannt als ihr der Babbelstein einfiel. Also wieder rein und den Stein von dem Stapel auf dem Boden gepackt. So ganz erwischte sie ihn nicht und sie vollführte eine gekonnte Jonglage mit dem Stein. Sie rettet ihn mit einem Tritt und fing ihn schließlich aus der Luft. Ihr Jacob wäre stolz gewesen, er war der Meister des 'hoch haltens' egal mit welchem Gegenstand. Erleichtert den Babbelstein gerettet zu haben rannte sie Iola hinter her und fing sie recht schnell auf dem Gang ab. Sie keuchte etwas noch von der Aktion mit der Rüstung und dem Schreck des beinahe Unglücks. Sie hielt Iola den Stein hin und brabbelte etwas kaum sinnvolles in Gemeinsprache. Irgendwas mit 'Stein' 'anfassen' und 'verstehen'. Letztlich drückte sie dem Stein Iola fast in die Hand. "Das was du gerade gesehen hast muss sehr eindeutig gewirkt haben. Ich habe eine leichte Gehirnerschütterung und bin, als ich ihm die Rüstung abgestreift habe, aus dem Gleichgewicht geraten. Ich bin gestolpert und.. Naja du hast es ja gesehen." sie keuchte nochmal und musste sehr an sich halten nicht wieder drauf los zu lachen. Du kennst mich nicht, du glaubst mir vielleicht nicht, ich würde jederzeit eine Beziehung sprengen, aber nicht wenn..." Sie sprach es nicht aus sondern deutete nur mit ihrem Blick auf Iolas Bauch.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob war Melanie einfach gefolgt, ohne wirklich viel zu denken. Genaugenommen funktionierte er nur noch mit Kleinhirn - bewegen, atmen und so grundsätzliche Lebensfunktionen eben. Und er war der Engländerin dankbar, dass sie ihm aus dem nassen Leder half oder es zumindest versuchte. Es war ein ziemlicher Akt, denn die Wattierung war voll gesogen und klebte an seiner Haut wie angeschweißt. Melanie stürzte fast, als er sich endlich heraus gewunden hatte und sie plötzlich die Rüstung in Händen hielt. Die Luft an seiner nassen Haut fühlte sich sofort kalt an, aber es war auch befreiend. Erst jetzt merkte er, wie schwer die Kluft gewesen war. Jakob ließ die Schultern hängen, musste allerdings gleich wieder reagieren, denn statt den einen Schritt zu machen, der sie trennte und ihm seine Klamotten einfach zu geben, stolperte Melanie und landete etwas... unglücklich. Der Knappe konnte nur noch die Hände an ihre Schultern legen, damit sie nicht am Ende mit der Nase zwischen seinen Beinen landete.
Und dann flog die Tür auf.
Im Türrahmen stand Iola - in Jakobs Ohren fing es an zu pfeifen. Und dann war sie schon wieder weg und noch ehe der junge Mann irgendwie reagieren konnte, war Melanie hinterher. Kam wieder, fischte etwas aus ihren Sachen und sprang wieder hinaus. Er selbst kam sich dabei vor, als klebe er in seiner eigenen Zeitblase und die lief sehr viel langsamer.
Iola. I-o-la!
"Scheiße.", murmelte er und stemmte sich hoch. Bis gerade hatte er sich keinen Kopf gemacht, wie das eben ausgesehen haben musste, aber so langsam kam es ihm zu Bewusstsein. Zwei Schritte, dann war auch er bei der Tür, fing sich mit einer Hand am Rahmen ab und hörte noch Melanies letzte Worte. Heilige Mutter, die Frau kostete ihn auch noch den letzten Nerv! Er selbst verstand ja nun tatsächlich nicht viel von Beziehungen oder Frauen und hatte auch keine Ahnung, wie er diese Situation jetzt retten sollte, aber SO ja doch ganz bestimmt nicht.
Jakob verließ das Zimmer ganz und stand wie der sprichwörtlich begossene Pudel im Gang, während ihm dämmerte, was sein Opa früher scherzhaft gemeint hatte, wenn er im angesicht der übel gelaunten Oma flüsterte: Was immer Sie jetzt sagen, wird garantiert gegen Sie verwendet. Aber irgendwas musste er sagen. "Iola...", begann er und dann? Es ist nicht, wonach es aussieht? Bullshit. Dergleichen Einleitungen klangen immer wie Rechtfertigungen und das dann nach Schuldeingeständnis. Oder? Vor allem nach Melanies Steilvorlage. Nein, das war nicht hilfreich und er merkte, dass die Große-Bruder-Maschinerie kurz aufmuckte und ihm das Bild des blassen Mädchens in einem Schwitzkasten samt Kopfnuss vor Augen malte. Komm, konzentriert bleiben.
"Melanie hat mir aus der Rüstung geholfen...", setzte er fahrig an. Wenn er nur nicht so verflixt müde wäre.
Und dann fiel ihm etwas ganz anderes ein, jetzt, da er den Luftzug im Gang auf seinem nackten Oberkörper spürte. "...schau, bitte. Die Götter haben mich von meinen Narben befreit." Und er streckte der Novizin seinen rechten Arm entgegen. Doch auch sein Torso war nun ebenmäßiger, die Nekrosen an vielen Stellen normalem Gewebe gewichen. Nur ein etwas fleckiges Hautbild erinnerte noch an den einstigen Makel. Noch immer konnte er es selbst nicht ganz fassen. Es war und blieb ein Wunder.
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Iola
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„Aus der Rüstung geholfen…“, echote Iola und verschränkte die Arme.
„Gestolpert. Auf den anderen drauf gefallen. Weißt du wie viele Mädchen hier auflaufen mit Tränen in den Augen, ausbleibendem Zyklus und genau diesen schamlosen Lügen auf den Lippen?“
Iolas Stimme sollte scharf und kalt klingen, doch egal wie sie sich bemühte, man hörte die aufsteigenden Tränen bereits heraus.
Und das war auch der Grund, warum sie Jakobs wundersame Genesung nicht klar sah, sondern wie durch eine Linse, unterstrichen von der eignen Müdigkeit und Erschöpfung und der eigenen Verbohrtheit.
„Ich freue mich, dass die große Mutter dir geholfen hat. Aber lass uns morgen darüber reden. Mir ist nicht wohl. Ich schicke euch Dina um dir mit dem Rest der Rüstung zu helfen und dich auf ein Zimmer zu bringen. Hab wenigstens den Anstand und verbringe die Nacht nicht bei ihr.“
Mel ignorierte sie bei den Worten vollkommen, sah sie nicht einmal an.
Nun, im Grunde sah sie niemanden an. Sie starrte entweder zu Boden oder durch Jakob hindurch.
„Es ist Eintopf da. Ich lasse euch etwas bringen. Gehabt euch wohl.“
Damit wand sich die Novizin zum Gehen um blas wie ein Gespenst davon zu schweben.
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Melanie Johnston
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Melanie hörte Iola einfach nur zu. Nicken war ihre einzige Reaktion. Sie wusste ganz genau wie das klingen musste was sie gesagt hatte. Deshalb sagte sie nichts. Das war wieder einer dieser Momente in dem mehr Erklärungen nur nach noch mehr Ausreden geklungen hatten. Vielleicht konnte Iola, wenn sie eine Nacht darüber nachdachte, das ganze anders sehen. Vielleicht konnte sie dann daran denken das das Gepolter das sie gehört hatte wirklich ein Stolpern war. Vielleicht würde sie Melanies Lachen so deuten wie Melanie es gemeint hatte. Nämlich das diese situation eben ganz genau dem Klischee entsprach und so unglaubwürdig wie nur irgendwas klingen würde. Vielleicht würde sie von jemand anderem erfahren das sie tatsächlich eine Gehirnerschütterung hatte. Sie schwieg und hoffte wie sooft auf eine Erkenntnis, bei Iola.
Als sie Jakob dann vom Quartier aus näher kommen hörte war sie dann doch auch etwas erleichtert, er konnte es erklären. Sie hörte seine Worte und verstand sie den Babbelstein noch hielt. Oh Gott... So machte er es sicher nicht besser. Ihr etwas zu erzählen das er für ein Wunder und Iola wahrscheinlich für sehr unwahrscheinlich hielt, würde die Glaubwürdigkeit sicher nicht erhöhen. Melanie schaute Iola an, sie sprach dann japanisch das nur Iola, die den Babbelstein hielt, sie verstehen konnte. "Ich schwöre bei meinem Leben, dem Leben meiner Tochter, das nichts unziemliches zwischen Jakob und mir passiert ist. Ich habe keinerlei Interesse an ihm. Jedenfalls nicht auf diese Weise." Melanie klang aufrichtig und entschuldigend. Diese Situation wollte sie ganz sicher nicht hervorrufen. Sie nickte noch einmal kurz, lächelte leicht und drehte sich um um in ihr Quartier zu gehen. Auf dem Weg zurück sah sie Jakob nicht einmal an als sie aneinander vorbei kamen. Erst an ihrer Tür sagte sie hörbar, auf englisch. Ich lege dir dein Zeug hier vor die Tür.. Was sie dann auch gleich tat. Rüstung und das Hemd das er ihr im Wald geliehen hatte, legte sie vor die Tür und schloss sie dann wieder.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Iola hätte Jakob auch eine Ohrfeige verpassen können und irrer Weise hatte er auch das Gefühl, eine zu verdienen. Nicht der Tat wegen, die gar nicht passiert war, sondern weil er so ein Idiot im allgemeinen war. Er hätte zwei Minuten länger warten müssen, dann hätte Iola und nicht Melanie ihm geholfen. Hätte Hätte Moppedkette. Andererseits sah Iola im Moment aus, als wäre jeder Windhauch in der Lage, sie davon zu wehen und die Rüstung hatte Melanie, die für ihre Größe ganz schön anpacken konnte, schon Mühe gekostet. Darum war dieser ganze Mist ja überhaupt passiert.
Jakob drehte sich und lehnte sich mit Rücken und Kopf an die Wand. Letzteren ließ er noch einmal dagegen donnern. Und er redete auch noch so einen Quatsch. Da passte er ja hervorragend zu Melanie - zwei zum Preis von einem. Durch halb geschlossene Lider sah er ihr zu, wie sie seinen Kram aus ihrem Zimmer verfrachtete.
"Gehirnerschütterung." Jakob schnaubte. Er fragte sich, wie viele Frauen ihr für so einen Spruch wie jenen eben schon versucht hatten, die Augen auszukratzen. Grundsätzlich hatte er nichts gegen Direktheit, aber es gab Momente, da war es einfach besser, die Klappe zu halten.
Seine Klamotten landeten auf dem Boden im Flur. "Danke.", brummte er trotz allem, blieb aber noch einen Moment, sich zu sammeln. Dann beschloss er, dass er hier keine Minute länger bleiben würde. "Kannst meine Portion haben. Ich geh zurück ins Kloster." In sein Bett da. Endlich. Er stieß sich von der Wand ab, klaubte seine Sachen auf und verschwand aus dem Flur.

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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Im Krankenzimmer nebenan, indem der zweite angeschlagene Ritter untergebracht war, empfing Fini aufgeräumte Ruhe, nur sichtbar durch das wenige Licht, dass durch den Spalt des Flurs in den Raum hineinfiel. Drinnen war es ansonsten duster. Die Einrichtung war so wie in allen anderen Räumen, Bett, Tisch, Hocker, Waschgestell, Bildnis der Melitele an der Wand.
Die wuchtige Gestalt des Ritters war eher zu erahnen als zu sehen. Was jedoch in dem schmalen Lichtstreifen mehr als nur zu erahnen war, war die Decke, die halb heruntergerutscht die liegende Gestalt nur zur Hälfte verdeckte.
Und – mit ein wenig Fantasie – konnte man erahnen, wobei er eingeschlafen war.
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Svettele Fini Banik
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Lebenslauf: Fini

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von: Behandlungszimmer
Datum: 22:56 Uhr, 30. August 1278, Montag
betrifft: Jarel
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Fini hatte Phantasie. Das war auch schon von anderen Seiten bemerkt worden und verlief nicht immer zu ihrem Vorteil. Für etwas Licht auf ihrer Tour durch die Quartiere hatte sie sich eine kleine Öllampe mitgenommen, die nicht viel Licht machte, denn sie wollte niemanden wecken, aber dafür genug. Sie musste schmunzeln und blieb ein bisschen zu lange in der Tür stehen. Dieser Flammenrosenritter wusste offenbar was man mit einer Morgenlatte anstellen konnte. Vielleicht sollte sie einfach gehen, aber er hatte vorhin nicht fit ausgesehen und… am Ende wird ihm noch kalt.

Deshalb zog sie sich nicht diskret zurück, sondern schob möglichst leise die Tür auf, um auf ebenso leisen Sohlen hinein zu schleichen. Die Tür schloss sie wieder. Mit ihr kam eine Duftwolke von Weihrauch und Kerzen in den Raum, trotz waschen hing davon noch genug in ihrem Haar und Kleidung. Sie stellte die Lampe behutsam ab, um den Ritter wieder zu zu decken. Die sichtbaren Verletzungen waren offenbar bereits gut versorgt und bei der ‚Anstrengung‘ ebenfalls nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.
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Jarel Moore
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Beim Eintreten änderte sich nichts. Zumindest nichts Offensichtliches.
Die leisen Atemzüge des Ritters klangen noch immer so, als würde er schlafen.
Doch der Schein trügte, und das wurde offenbart, als sich die dunkle, momentan raue Stimme des Schattenläufers an die Schwester richtete, obwohl die Augen des Kranken noch geschlossen waren.
Er hatte den Geruch erkannt. Und dafür war nicht einmal die die Fähigkeiten des Schwarzen von Nöten gewesen. Sie roch wie der alte Priester nach der Hauptmesse – und dem nachfolgenden Spaziergang durch die eigenen Gärten mit weiteren Rauchopfer - in der Manus.
„Ihr seid die Schwester, die Liam gerettet hat, nicht wahr?“
Er lächelte, auch wenn das im Halbdunkel wohl nur schwerlich zu erkennen war.
„Schwester Svettele, richtig? Darf ich fragen wie es um ihn steht? Ihr sagtes, er wird wieder gesund?“
Mühsam setzte der Ritter sich auf und versuchte nach einem Becher zu langen, der auf dem Hocker neben dem Bett stand. Erstens hatte er Durst und zweitens hatte die Schwester dann eine Möglichkeit sich zu setzen.
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Svettele Fini Banik
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„Oh Mist, ich wollte Euch nicht wecken, Ser.“ Aber wenn sie schon mal da war, dann konnte sie ihm ebenso auch etwas aus dem Krug nachschütten und zu trinken reichen. „Braucht Ihr noch mehr oder gab es nicht so viel Sauerei? Sperma kann ja unschön kleben.“ Diese Worten plätscherten mehr so aus ihr heraus: da war keine Wertung in der Stimme nur Hilfsbereitschaft. Vorerst blieb sie allerdings stehen, auch wenn ihr Lämpchen wenig Licht spendete, betrachtete sie den Patienten rasch, ob alles passte. „Ihr solltet liegen bleiben und Euch ausschlafen. So ganz genesen seht Ihr nicht aus.“

Sie fühlte seine Stirn, mehr aus Reflex als aus Notwendigkeit. „Ja, Svettele Banik, aus Ellander auf der Durchreise“, bestätigte sie. „Und Ihr seid auch ein Ritter der Flammenrose?“ Hatte sie da einen Namen aufgeschnappt? „Moo’res, oder so? - Ach, Liam schläft sich gesund. Gerettet hat ihn Glück, dass die Kralle den Dünndarm nicht wirklich erwischt hat und sein Dickkopf beim Zurückreiten nicht vom Pferd zu fallen. Ich habs mit Meliteles Hilfe nur wieder zusammengefügt. Er will morgen früh schon zu seinem Großmeister und nach der Nachtruhe bekommt er das hin. Er ist zäh.“ Sie wirkte da sehr zuversichtlich und gar nicht besorgt.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Beinahe hätte Jarel das gerade getrunkene Wasser in einem von Überraschung verursachten Hustenanfall wieder ausgespien, so schaffte er es gerade noch unten zu halten und das Husten zu nach kurzer Zeit zu unterdrücken.
Die Augenbrauen des Ritters wanderten einen Moment lang hoch bis zum Haaransatz.
Diese Schwester war definitiv anders als die, die er hier kannte.
Eher…nun nannten wir es ganz vorsichtig volksnah.
„Keine Sauerei.“, rutschte ihm heraus. Warum eigentlich nicht? Die Dame schien sich an solchen Körperlichkeit nicht zu stören und auch Berührungsängste hatte sie nicht.
Bruder Moore.“, korrigierte er lächelnd. Die Dame war eine Marke für sich, das war mal sicher.
„Jarel, wenn ihr möchtet.“, fuhr er freundlich fort. „Ich diene der ewigen Flamme ebenso wie von Alensbach. Ich möchte mich noch einmal ausdrücklich für meine Störung gestern entschuldigen. Liam und ich habe einige Zeit Seite an Seite gedient und ich hatte Sorge das er…nun…ihr habt das schlimmste verhindert. Meinen aufrechten Dank.“ Er beugte das Haupt und betrachtete sie aus den warmen braunen Augen erneut.
Für ihn war es auch bei den Lichtverhältnissen hell genug zu erkennen, dass die Schwester müde wirkte. Nicht so, als würde sie gleich umfallen, aber auch nicht mehr fit. Seinen Gedanken, die Dame um Heilung für sich zu bitten schob er damit auf. Morgen vielleicht. Dafür müsste die Schwester aber am nächsten Tag noch da sein.
Ihr seid auf der Durchreise? Darf ich fragen, wie lange ihr noch hier seid?“ Er versuchte seine Frage nebensächlich klingen zu lassen, doch tief drinnen regte sich eine gewisse Unruhe. Vielleicht könnte er dieses verfluchte Zimmer bald auf eigenen Beinen und gesundet verlassen. Jakob beistehen, vor Lothar treten, Slava vor der Abreise sehen…
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Svettele Fini Banik
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Oha, erhöhte Temperatur. So an der Grenze zum Fieber. Da waren sich die Lehrbücher etwas uneinig, ab wann Fieber los ging, aber eigentlich genau richtig, um sich gesund zu schlafen. Er war auch fit genug gewesen, um… äh… lächelnd einzuschlafen. „Fini.“ Noch so eine Sache, in der er sich von Liam unterschied. Liam ist es immer noch leicht peinlich, wenn ihr sein Vorname raus rutscht und so vorgestellt hatte er sich auch nie wirklich. Aber gut er war ihm Fieberwahn.

„Dafür müsst Ihr Euch nicht entschuldigen, Jarel. Wer um das Wohl eines Liebsten fürchtet, der handelt nicht immer wohlüberlegt und rational.“ Dass Jarels Liebsten auch mehr sein könnten als Kameraden, daran denkt Fini gerade überhaupt nicht. Sondern schenkt ihm lieber noch einmal nach, nachdem er sonst keine Hilfe zu benötigen scheint. Morgen früh sollte sie vielleicht nochmal nach ihm sehen, aber er war hier bereits in guten Händen.

„Bestimmt noch ein paar Tage.“ Würde sie hier sein. War es eine beiläufige Frage oder eine mit tiefen Hintergrund? Fini dachte nicht darüber nach, ihre Aufmerksamkeit galt Jarels Gesundheitszustand, aber wirklich zu tun hatte sie gerade nichts, sodass sie ihre Hände wieder zu sich nahm und in die Hocke ging, damit er nicht aufsehen musste. Dieser Ritter war zwar ein wuchtiger Kerl, aber klein war die Priesterin ebenfalls nicht.

„Von Alensbach bietet mir noch ein Stückchen Geleitschutz. Also zuallererst muss er wieder reisefähig sein und dann noch irgendeinen Ordenskram hier erledigen, von dem er noch nicht genau wusste wie lange es dauert. Deshalb bin ich bestimmt noch ein paar Tage hier, bevor wir gemeinsam abreisen. Wir wollten zum Abend der Abreise nochmal ins Neu-Narakort, um all die Zivilisation zu genießen, bevor es wieder auf Reisen geht.“ Sie lachte beinahe dabei.
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Jarel Moore
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‚…das Wohl eines Liebsten...‘
Was zum Nether dachte die Schwester? Dass er sich nach der Begegnung im Krankenzimmer auf die Erinnerung an Liams Hintern einen Runterholen hatte wollen?
Wie nah sie damit an der Wahrheit lag, wie sehr ihm Liam damals gefallen hatte, dass ihm das Geschlecht der Person die er begehrte egal war und nicht zuletzt sein Bruch des Zölibats schob er schnell in den Hintergrund seiner Überlegungen. Nein. Das konnte die Schwester nicht wissen.
Die Wortwahl war sicherlich unüberlegt gewesen. Oder hatte die Schwester etwa selber etwas….nein…und wenn, dann war er die letzte Person, den da etwas anging.
Jarel räusperte sich, um den Klos im Hals loszuwerden.
„Ich weiß, es ist nach einem so harten Tag viel verlangt, aber darf ich euch um einen Gefallen bitten? Meine Ziehtochter ist hier Novizin. Und sie hat mich heute den ganzen Tag gemieden und ich fürchte, es könnte ihr nicht gut gehen. Sie erwartet ein Kind und die Schwangerschaft bekommt ihr nicht gut. Es ist das Zimmer am Ende des Flures.“
Der Ritter wischte sich über das Gesicht.
„Und aus reiner Neugier…wie viel Energie müsst ihr auf so einen Zauber verwenden? Hat es einen hohen Preis?“
Er wollte sich nicht die Hoffnung auf eine schnelle Heilung machen, wenn es die Schwester zu viel kostete. Schließlich würde es ihm irgendwann ohnehin besser gehen.
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Svettele Fini Banik
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Die Schwester hatte sehr viel über ihre Worte nachgedacht, aber in eine ganz andere Richtung. Man konnte lieben, ohne mit jemanden Sex zu haben. Man konnte gemeinsam Sex haben nur um der Lust willen. Oder sich lieben und Sex haben oder weder das Eine noch das Andere. Mit den meisten Bekanntschaften schlief man nicht und liebte sie auch nicht besonderes. Die Liebsten waren schlicht alle, die einem irgendwie wichtig waren, auf welcher Ebene auch immer.

„Iola, die Dritte.“ Fini wusste offenbar von wem Jarel redete. Eine Ziehtochter. Spannend. War der Orden gar nicht so verschlossen was Familie außerhalb der Ordensfamilie anging? War da ein großer Unterschied im Verantwortungsgefühl zwischen einem Zieh- und einem leiblichen Kind? Oder nannte man es nur bei dem einen Namen, weil der andere etwas anderes implizierte. Ein klein wenig runzelte sie die Stirn.
„Aber natürlich sehe ich nach ihr. Solange ist sie noch nicht schwanger, nicht wahr? Da geht es im Körper schon mal drunter und drüber bis der sich auf Schwangerschaft eingestellt hat. Keine Sorge, hier ist sie mit Sicherheit in besten Händen und ich erkundige mich gleich nach ihrem Befinden. Wahrscheinlich alles halb so wild, während der ersten Wochen ist man einfach mal durch den Wind.“ ‚Die Gebärmutter drückt aufs Hirn’ hatte Mutter Nenneke gesagt, aber so wollte sie es gegenüber dem sorgenden… Ziehpapa nicht ausdrücken.

Bei der letzte Frage schüttelte sie jedoch leicht irritiert den Kopf. Energie? Zauber? Preis? Sie betrachtete ihr Gegenüber nun etwas ausführlicher. Was wusste dieses alles? Ihre Magie war subtil und so ganz hatte sie sie selbst noch nicht begriffen. Die Gelehrten, besonders die Magier mussten für alles natürlich irgendwelche wissenschaftlichen Erklärungen finden und schoben die Kraft der Druiden oder Priesterinnen natürlich in einen bestimmten Topf. Es war alles Magie nur irgendwie anderes und natürlich nicht so toll wie ihre eigene. Nur autodidaktischer Hexenkram. Auf jeden Fall kam es eher selten vor, dass es von außen bemerkt wurde. Jarel war nur kurz im Raum gewesen, hatte gesprochen, war abgelenkt, sorgte sich um Liam und hatte irgendeine gefühlvolle Vergangenheit oder gar Gegenwart mit den beiden anderen Herren: dem Elfen und dem Oberst. Aber dennoch bemerkt, wie nahe ihr die Göttin war.

„Es ist ein Geschenk Meliteles und allein ihre Entscheidung wie viel ihrer Wärme sie mir schenkt oder wie leicht sie es mir macht diese Kraft zu finden, zu ordnen und einem bestimmten Zweck zu zuführen. Um es… magietheoretischer auszudrücken. Es…“ Sie kam etwas ins Grübeln. „…hängt von so vielen ab. Mir, der Umgebung, der Aufgabe, den Personen, besonderes der, die meine Hilfe braucht.“ Und war sie in seinen Augen nun eine Hexe? Sie wusste selbst nicht, wie Liam dazu stehen würde. Magie war Magie und gehörte nicht in Menschenhand, oder? „Müsst Ihr mich jetzt verbrennen?“
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