Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

[Sarray Cestay]

„Ja…ein bisschen komisch ist er schon. Aber interessant- komisch. Irgendwie exotisch. Ich hoffe er kommt nochmal wieder…“ sie seufzte kurz auf. „Wermut hat er nicht gekauft. Den hab ich grad nicht da. Aber Wacholderbeeren. Wenn er die richtige Mischung kennt, wird da ein toller Gin draus. Wermut besorg ich bald wieder. Ob er grüne Fee darauf braut? Zutrauen würd ich es ihm…“
Sarray strahlte. Heim. Er hatte Heim gesagt. „Vergiss nicht, zwischendurch auch mal dekorativ rum-zu-liegen.“, kicherte sie und zwinkerte ihm zu.
„Du begleitest den Holzklotz- Ritter?“ Sie seufzte. „Pass bloß auf. Der bringt nicht wirklich Glück. Sich nicht und den anderen auch nicht. Nicht, dass ich einen von euch wieder zusammenflicken muss…“ Sie reinigte das Geschirr und drückte es Delia danach ungefragt zusammen mit einem Tuch in die Hand.

Und endlich beantwortete sie auch Delias Fragen.
„Und du…wenn du wirklich etwas beitragen willst, dann hab ich ne Idee. Nebenan wohnt meine beste Freundin. Wenn Crehwill heute Abend unterwegs ist, holen wir sie rüber und du erzählst uns deine Geschichte. Wir trinken Wein, essen Kekse und haben einen tollen Abend. Wie klingt das?“
Die Zwergin grinste frech. Offensichtlich fand sie ihre idee selber am besten.

[Delia]

Sarray brauchte wohl immer etwas zu tun, so kam es Delia zumindest vor, doch immerhin gestattete sie ihr, das Geschirr zu trocknen. So nahm sie das Tuch gerne entgegen und wischte das von der Zwergin gespülte Geschirr trocken, stapelte es im Anschluss dort, wo sie es zuvor gefunden hatte. Währenddessen folgte sie dem Wortwechsel, stellte sich erneut Fragen über Fragen.

„Wenn er dir so seltsam vorkam, Crehwill, vielleicht hätte man ihm dann folgen sollen…“, stellte sie in den Raum, ohne wirklich daran zu glauben, dass es nötig sein würde. Aber sie kam aus einer anderen Situation heraus, irgendeiner ihrer Gefährten hätte dies wohl getan. Oder vielleicht auch nicht, wer wusste das schon?

„Gehst du öfter mit Ritter Jarel auf einen Streifzug?“ Ob man das so nannte? Streifzug? Einmal mehr wurde klar, dass Sarray nicht sonderlich viel von dem Ritter der Flammenrose, oder so, hielt.

Ihre Geschichte… Nun das war sie Sarray wohl ein wenig schuldig. Zumindest ein bisschen was davon könnte sie erzählen, all jenes was nicht die wattige Schutzschicht durchbrechen würde, die sich über jenes gelegt hatte, was zu schmerzhaft war um daran zu denken. „Das klingt nach einem Angebot, dass ich schwerlich ablehnen kann“, stimmte Delia bereitwillig zu.

[Crehwill von Seren]

Kein Wermut. Kommt wegen Wermut vorbei, kauft aber keinen sondern alles Mögliche andere. Kein Gerede über Preise, Qualität oder sonstiges und geht wieder. Das war doch… eine Farce. Der wollte keinen Wermut, der wollte sich umschauen… nur. Warum? Der Hexer verzog leicht das Gesicht. Hoffentlich hatte es nur was mit ihm zu tun und nicht mit Heilerinnenhäuser ausspionieren.

Als Sarry ihn anstrahle, strahle er zurück. Vielleicht um die blöden Gedanken zu verschieben, vielleicht hatte er ein solches Kommentar über liegen erwartet. Am ersten Abend war sie noch schüchtern, zumindest für ein paar Momente. „Sonst kommst Du ja nicht hin“, wobei sein Handrücken über den offensichtlichen Knutschfleck am Hals strich.

Er blickte dann aber wehleidiger zu Delia: „Ja, folgen hätte man vielleicht sollen…“ Er seufzte, öffnete die Tür, sah raus und hielt das Näschen in den Wind. Sein Kopf drehte sich zum Stadttor des Hierarchen und er kam wieder rein. Vielleicht später auf dem Weg.

„Der Holzkopfritter ja, und ja Möglichkeiten, die zu späterem Zusammenflicken führen sind nicht auszuschließen, aber dabei liege ich dann. Er sucht Stuck. Soll ihn in einer Stunde beim Oberspion treffen.“ Wenn der die Spionsache ernst nimmt, könnte er den auch nach ihren Gast fragen. „Ich kenne den Herrn Ritter erst seit gestern, wobei er nicht den Eindruck machte, als ob er in dieser Zeit geschlafen hätte. Aber ja wir in dieser Zeit haben wir auch einen Streifzug unternommen. Er ist sehr besorgt, um die Sicherheit der Stadt und ihrer Einwohner. - Ach… wer ist Slava?“ Diese Person ist ihm immerhin zuerst eingefallen.

Schließlich setzte sich der Hexer wieder hin und begann seine Ausrüstungen zu überprüfen, damit sie potenziellen Stuck stand hielt. Vor allem die Schwerter nahm er ab, zog sie aus der Scheide und besserte nach, wo es sein musste. Zählte die Bolzen, putzte die Armbrust und nahm mit einem Seufzen war, dass er nicht mehr viele Tränke hatte. „Hm, ich hab keine Schwalben mehr…“

[Sarray Cestay]

Vor Schreck entglitt Sarray der letzte, vom Spülwasser glitschige Becher. Sie musste mehrfach nachfassen, hinterhergreifen und sich verbiegen, um ihn einzufangen, wobei der Hocker auf dem sie stand mal auf den einen, mal auf den anderen Beinen die Balance zu halten versuchte.
Fast hätte man es für eine akrobatische Einlage halten können, wäre die Zwergin nicht mit einem Schlag so furchtbar blass geworden.
Mit zitternden Fingern stellte sie den aufmüpfigen Becher auf die Anrichte, ließ sich vom Hocker gleiten und trat mit noch immer topfnassen Händen vor Crehwill, um ihn mit großen Augen anzusehen.
„Slava ist der Name, mit dem der Ritter Sokolov ruft.“ Vor Aufregung vergaß sie sogar die sonst üblichen bitterbösen Spitznamen für beide.
„Crehwill…was habt ihr vor?“
Sarray stand vollkommen still vor Crehwill, blass und mit großen Augen. Eine böse…wirklich böse Ahnung hatte sie beschlichen.

[Crehwill von Seren]

Crehwill sah von seiner Arbeit auf. Sein Stahlschwert der Greifenschule lag auf seinen Knien. So im Sitzen war der Größenunterschied nicht mehr ganz so deutlich, sodass er in ihre Augen sehen konnte.
Sie hatte ihn Crehwill genannt, nicht Creh wie sonst. Wie wenn Eltern den vollen Namen ihrer Kinder nutzen, um zu erklären wie ernst sie es jetzt meinen. Aber ja, es war ernster als sonst. Kein lästiger nebenbei Sirenenunfall auf dem Nachhauseweg. Deshalb schaute er ein bisschen ertappt.

„Genaueres wollen sie mir später sagen.“ Er streckte eine Hand aus, legte sie auf ihren Kopf und strich über ihr Haar: „Der Klingenmeister hatte seine Gründe, mich nicht vor euch zu fragen. Ich… weiß auch noch nicht, ob ich ihn begleite. Das… ist eigentlich nicht mein Fachgebiet.“ Ob Ljerka, ihre beste Freundin, ihr noch von ihrem Vorhaben erzählen wollte, wusste er nicht. Aber er hatte nicht das Gefühl, dass sie das von ihm erfahren sollte. „Mehr Reuvens.“ Eigentlich hatte er damit schon zu viel gesagt.

[Sarray Cestay]

Hart biss Sarray die Zähne aufeinander. Die Bilder, wie der Ritter von haariger Gestalt mehr Tod als lebendig vor ihr auf dem Behandlungstisch gelegen hatte waren ihr noch allzu gut in Erinnerung. All die zerschlagenen Knochen…die inneren Verletzungen…
Und wären da nicht seine…nun nenne wir es besonderen Eigenschaften…gewesen, er wäre nicht mehr am Leben. Und auch so war es ein Wunder, dass er sich überhaupt noch bewegen konnte.
Sie nahm die Hand Crehwills, die ihr gerade noch übers Haar fuhr in ihre und presste seine Handfläche an ihre Brust. Als Hexer hatte er ihren erhöhten Puls ohnehin schon wahrgenommen, nun spürte ihr schnell pochendes Herz auch noch direkt unter dem Leder des Wamses.
„Bitte…“ Ihre sonst so laute und eindringliche Stimme war leise, fast ein Flüstern. „…geh nicht. Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl…“
Alle anderen Dinge, der Neuankömmling, der seltsame Kunde, ja sogar ihre Pläne fürs Frühstück waren vollkommen weggeblasen. Ihr wurde übel bei dem Gedanken, ihren Hexer so auf en Tisch zu bekommen wie beim letzten Mal mit den vergifteten Bolzen oder…
Sie schluckte.
Scheiße. Es war amtlich. Sie hatte sich verknallt.

[Crehwill von Seren]

„Sarray, ich...“ Der Hexer beugte sich zu ihr und legte seine Stirn an ihre. „... hab's eigentlich nicht vor.“ Nicht weil er Angst hatte, dass ihm etwas passieren könnte, sondern all den Anderen, die noch keine Ahnung davon hatten, was heute Nacht über sie hereinbrechen würde. „Aber... soll ich ihn alleine lassen? Wer soll sonst gehen als zwei Hexer und jemand wie Jarel?“

Er küsste ihre Stirn. Der erste Gedanke, die ganze Geschichte klein zu reden, war schon irgendwie der Richtige gewesen, aber so wirklich lügen konnte er nicht. Wie gehen nur was trinken... er trank ja nicht mal.

„Ich freu' mich auf den Fisch...“ Vielleicht fände er heute Nacht ja einen. Der Flammenrosenritter hatte irgendwas von einem Boot erzählt. „...hab bitte keine Angst Zwergin aus Mahakam.“

[Sarray Cestay]

Lange sah Sarray Crehwill einfach nur an, sie Hand mit beiden Händen an sich gedrückt, dann nickte sie.
Einen Moment hatte sie überlegt mitzugehen, aber nein…sie ahnte, dass die drei nicht gegen Monster ziehen würden.
„Komm hiele wieder.“, bat sie leise, senkte den Blick und löste ihren Griff um seine Hand.
Sie kehrte zur Spüle zurück um ihre Aufgabe zu ende zu bringen, aber sie blieb dabei…ruhig.
Einfach ruhig.

[Delia]

Die Zwergin hatte mit dem Becher zu kämpfen und fast schon hätte Delia einen Zauber gewirkt, um Sarray vor einem Sturz zu bewahren, doch hatte diese sich und auch den Becher rasch im Griff. Was danach kam, war weder für ihre Augen noch für ihre Ohren gedacht, so empfand die Halbelfe es zumindest und machte sich daher so leise als möglich an den restlichen Abwasch.

So sehr sie auch versuchte nicht hinzuhören, hörte sie doch wie besorgt Sarray war und allein deshalb gelang es ihr nicht, das Gespräch auszublenden. Sie wusste weder wer Slava - Ritter Sokolov war, noch wer Reuvens und auch verstand sie nicht von welchem Fachgebiet Crehwill sprach. Wieder ein paar Fragen, welche sich der bereits langen Liste anfügten, doch jetzt war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort.

Delia spielte mit verschiedenen Gedanken. Hätten sie nicht gewollt, dass sie sie verstand, so hätten sie in ihrer Sprache sprechen müssen, doch so konnte sie nicht anders, als nach einer Lösung oder einer Option zu suchen, auch wenn Dinge ungesagt blieben, die vielleicht wichtig waren zu wissen. Zumindest hatte sie dieses Gefühl. WAS hatten sie vor? Und WARUM?
Sie könnte ihre Hilfe anbieten, aber sie war diesen Leuten, deren Namen gefallen waren, fremd und ihr die Leute, wenn es nur um Crehwill ging… Sie hatten ihr gesagt, sie müsse vorsichtig sein und dieser Jarel? Und nüchtern betrachtet ging sie das alles nichts an. Sie hatte keine Ahnung, um was es sich hier handelte. Wusste nicht in was sie sich einmischte. Wusste zu wenig von all dem hier. Für sie ging es gerade nur um Crehwill und um Sarray…
Jemand sollte bei ihr bleiben, wobei das vielleicht doch auch ihre beste Freundin übernehmen könnte. Gebraucht und doch nicht gebraucht…

Sie stellte das letzte Bisschen des Geschirrs weg und räusperte sich leise. “Wenn ich einen Vorschlag machen darf?”, fragte sie zwar, sprach aber nahtlos weiter. “Wenn du es erlaubst Crehwill, dann könnte ich kurz bevor du aufbrichst einen Zauber auf dich wirken. Dieser würde mir für eine Weile deinen Zustand verraten. Vielleicht würde dies dir helfen Sarray? Wenn wir erfahren, dass etwas nicht stimmt, könnten wir vielleicht etwas unternehmen…”

[Crehwill von Seren]

„Ich hab's vor.“ Dazu, dass er heile zurück kommen sollte. Vielleicht auch mehr als sonst oder gerade hatte er einen Ort wohin er zurück kommen konnte. Kaer Seren war doch recht leer, selbst Coën war lange nicht dort gewesen.

Seine Augen blieben noch lange auf der Zwergin als sie wieder zur Spüle ging, während er sein Schwert unbeachtet ließ. Was heute Abend noch geschehen würde, wusste er nicht. Er würde sich anhören, was sie zu sagen hatten.

„Wenn es sie beruhigt“, auf Delias Angebot.

[Sarray Cestay]

„Ja…das würde sie beruhigen.“
Sarray stellte das letzte Geschirr zurück.
Sie lächelte Crehwill an, bevor sie sich an Delia wandte.
„Dann solltest du ausgeruht sein. Wie weit reicht so ein Zauber? Und was spürt man…kann ich es auch spüren? Und wie funktioniert das?“
Ansatzweise das übliche Geplapper, aber längst nicht so gut gelaunt wie noch vor Momenten.

[Delia]

Scheinbar waren es keine einfachen Zeiten, auch für die beiden hier nicht. Was es nicht einfacher machte, für Liebende, wo die Liebe oft schon kompliziert genug sein konnte.

„Das sollte ich wohl“, stimmte Delia der Zwergin zu, zum Punkt der Erholung. Aber sie hatten bereits eine gute Grundlage geschaffen mit dem Essen. „Ist der Zauber einmal gewirkt, so hat die Entfernung zwischen Crehwill und mir keinen Einfluss mehr, solange wir uns auf der gleichen Existenzebene befinden. Ich werde mir der Entfernung und Richtung bewusst sein und werde wissen wie es ihm geht. Ich kann den Zauber vielleicht so sechs Stunden aufrecht erhalten. Kann ihn aber nicht so wirken, dass du etwas spürst… Wie es funktioniert? Nun ich werde einen Zauber sprechen und Crehwill dabei berühren, so wird ein magisches Band zwischen ihm und mir geknüpft, das die Verbindung ist und mir die genannten Dinge übermittelt“, erkläre die Halbelfe bereitwillig und hoffte auch darauf dass es verständlich war, was sie sagte.

[Crehwill von Seren]

Sarrays Lächeln hatte er sanft erwidert, so langsam taute sie wieder auf. Wo die Sache mit ihr hinführen sollte wusste er noch weniger als das heute Abend, da war der Auftrag eher simple. Er kontrollierte noch einmal sein Schwert, bevor er es wieder wegsteckte.

„Und...“ Crehwill wirkte zumindest so, als ob er ihrer Erklärung folgen konnte: „...wie erkennbar für andere ist das? Nicht, dass ich mit der Magie auffalle wie ein Leuchtfeuer?“ Oder würde sein Medaillon stetig hampeln. Oder Reuvens.
„Was heißt wissen wie es mir geht? Nur Vitalfunktionen oder auch anders?“

Er kannte, dass einen Magier manchmal einfach in den Kopf rein redeten und er darauf auch antworten konnte. Wobei er da wenig selbst kontrollieren konnte was beim anderen ankam oder eine Idee hatte, was es wieder vorbei war. Aber, dass ohne Absprache da stets etwas Ärger aufflammte, konnten sie sich denken.

[Delia]

„Ich kann dir nur sagen was ich weiß. Würde man dich nach Magie absuchen, müsste man diesen Zauber auch entdecken. Dennoch sollte er nichts sein, auf das man einfach so aufmerksam wird. Er ist da, ja, aber er betrifft ja nur dich und mich.“ Besser erklären konnte sie es aber auch nicht, vielleicht würde er sie aber als Magiewirker verstehen. „Ich kann Sarray dadurch sagen wie dein Zustand ist. Ich meine, ob du unverletzt oder verletzte bist, kampfunfähig, ob dir schwindelt, du in Panik oder dir übel ist. Betäubt, vergiftet, verwirrt, betäubt, bewusstlos und ähnliches.

[Sarray Cestay]

„Kannst du auch feststellen…wo derjenige ist? Ich meine…was ist wenn du spürst, die Person ist verletzt. Oder ohnmächtig? Kannst du dann auch sagen, wo? Ich meine…angenommen es passiert was und ich will helfen? Kannst du mir dann sagen…wo?“
Verletzt, kampfunfähig, betäubt, vergiftet, bewusstlos.
All diese Worte sorgten dafür, dass sie sich immer mehr verkrampfte. Doch mitgehen? Nein…neinnein…sie wäre nur im Weg.
Die Nervosität bleibt trotzdem. Sarray schenkte sich Tee nach. „Möchte noch jemand?“, murrte sie und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Möchtest du dich erst noch etwas ausruhen?“, fragte sie Delia, sah sie jedoch nicht an.
Dazu war sie zu sehr in Gedanken versunken.

[Delia]

“Ich kann die Richtung und Entfernung bestimmen“, wiederholte sie ihre Worte von zuvor und überlegte wie sie es besser beschreiben sollte. „Ich könnte dir nicht auf einer Karte sagen, wo Crehwill zu finden wäre, aber ich könnte dich hinbringen.“ Delia merkte wie ihre Worte die Zwergin zusätzlich aufwühlten. Es war dumm gewesen Crehwills Frage so direkt zu beantworten. Was würde sie an Sarrays Stelle tun?

Die Halbelfe wusste nicht so recht, was sie den beiden sagen sollte. Es war schon schwer Freunde ziehen zu lassen. Wenn aber Gefühle der Liebe involviert waren, wurden solche Momente unerträglich für die Beteiligten.

Leicht schüttelte Delia den Kopf auf das Angebot für weiteren Tee und begleitet die Geste mit einem leisen, „Danke.“

Über die Frage der Zwergin überlegte Delia nicht lange. “Ich würde mich einfach ein wenig draußen in die Sonne setzen, so lange diese noch zwischen den aufziehenden Wolken hindurch spitzt.“ So würde sie ein wenig Ruhe finden, hoffte sie und die Beiden hätten ein wenig Zeit für sich. Die würden sie ihrer Meinung nach nun brauchen, was auch immer da vor Crehwill lag.

[Crehwill von Seren]

„Warte noch...“, sah der Hexer von seinem Sitz zu Halbelfe auf: „...kann auch das irgendwie herbeirufen? Falls jemand anders Hilfe brauchen könnte? Könnte ich irgendwie...“ Verletzt, kampfunfähig, betäubt, vergiftet, bewusstlos... „...Panik verfallen?“
Kann er das? Auf Kommando panisch werden? Eigentlich machte er sich immer noch mehr Sorgen um die Nilfgaarder als um sich.

„Ich... denke nicht, dass wir sehr weit weggehen, falls sie mich überreden mitzumachen.“ Bei großen Augen konnte er schon auch mal schwach werden. „Und Du Sarray kannst viel schneller laufen als wir alle, zur Not, wenn Delia nicht hinterher kommt, holt ihr euch Rekin. Sie hat auch Jarel recht gern.“ Für ein Pferd zumindest.

[Delia]

Die Halbelfe schüttelte leicht den Kopf. „Herbeirufen im eigentlichen Sinne nicht. Aber ja, solltest du in einen Zustand verfallen, den wir vorher benennen, wie die von dir genannte Panik, wäre das wie ein Ruf von dir“, stimmte sie dem Hexer schlussendlich zu. Wie gut sich das umsetzten lassen würde, war eine andere Sache.

[Sarray Cestay]

Sarray wäre am liebsten weggelaufen. Oder hätte sich besoffen.
Zumindest irgendwas getan…irgendwas…
„Du kannst dich gern draußen hinsetzen. Oder ins rechte Bett klettern. Das gehörte Ljerka. Aber die hat jetzt das Häuschen nebenan. Also steht das zur Verfügung.“
Verflixt…irgendwas musst sie doch tun können. Hing die Wäsche noch draußen?
Nein…die hatte sie reingeholt.

[Crehwill von Seren]

„Panik erschien mir von den genannten Möglichkeiten am freundlichsten...“ Er könnte sich vielleicht noch irgendwie verletzten. Betäubt, vergiftet oder was anderes war nicht so erstrebenswert.

Crehwill stand schließlich auf, legte seine Sachen bei Seite und ging zu Sarray. Ein bisschen unbeholfen sah er sie an, bevor er sie in seine Arme nah, um sie zu halten: „Tut mir leid, wenn ich Dir das Leben schwerer mache... sonst hab ich nur Rekin um mich.“

Er blieb bei der älteren Rede, ob Delia aufhörte oder nicht war ihm wohl nicht wichtig oder hatte kein Gefühl dafür.