Der angeschlagene Ritter drehte den Kopf mühsam zu seinem Großmeister und sah ihn entgeistert an.
Hochverrat. Selbstmordabsichten. Und er fragte nach mehr?
Diese beiden Geständnisse hatten ihm viel gekostet, seine Kraftreserven, einen großen Teil seiner Selbstbeherrschung und Lothar tat es ab als hätte er gestanden, einen Teller Grütze in der Küche gestohlen zu haben. Er erschrak nicht einmal. Er war vollkommen ruhig. Zu ruhig.
Langsam verengte sich Jarels nicht zugeschwollenes Auge und er musterte den Ordensoberen mit einer Mischung aus Erschöpfung, Unverständnis und Ratlosigkeit.
Was wusste von Tretogor? Spielte er mit ihm? Hatte ihm Wenzel längst alle Informationen zukommen lassen? War dies eine Art Vertrauenstest? Sollte er gestehen? Wenn ja, was? Das der Auftrag Hemmelfart ins Visier zu nehmen vom Großkomtur selber gekommen war? Seine Beziehung? Jakobs Beziehung?
Nein. Selbst wenn Wenzel ihn noch weiter verraten hatte als er bis zu diesem Moment annahm, er würde nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Er hatte nicht mehr viel, aber den Stolz, kein Verräter zu sein, würde er sich nicht nehmen lassen.
Was sollte diese Scharade? Was steckte dahinter?
Die nervliche und körperliche Erschöpfung, die das Geständnis ausgelöst hatte wurde von einem anderen Gefühl zurückgedrängt.
Misstrauen.
Er hatte für Lothar freundschaftliche Gefühle gehegt wie auch für Wenzel.
Hatte auch der Großmeister vor ihn zu verraten? Hatte er das schon längst? Hatte er sich abermals getäuscht? Dem falschen Vertraut?
„Du hast genug gegen mich in der Hand, um mich mehrfach vierteilen und die Reste auf dem Scheiterhaufen verbrennen zu lassen. Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst. Wenn du etwas wissen willst, frag konkret.“
Der Reisende verstand die Welt nicht mehr. Mit allem hatte er gerechnet. Aber nicht mit…
…ja, mit was eigentlich…
Das Haus der Melitele - Quartiere
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„Welchen Nutzen habe ich davon, wenn Du brennst?“ Vielleicht war der Großmeister zu lange Soldat gewesen, um Fanatismus zu viel Raum zu geben. Oder hatte schlicht zu viele Leben gesehen, die einfach so ausgehaucht wurden. Oder war dem Hierarchen zum ersten Mal begegnet, als er unter ihm während der Parade in Nowigrad vorbeiritt. Beim Frieden von Cintra, nach dem Gemetzel bei Altenpuppen. Oder er saß hier wirklich als Freund statt als Großmeister.
„Bevor ich Dich auf den Scheiterhaufen bringe, in wie vielen Stücken auch immer, schreibe ich Mutter Varelia einen Brief, dass sie dafür sorgen soll, dass Du verschwindest ohne dass ich weiß wohin.“ Er sprach leise den Blick auf das Bildnis der Göttin gerichtet „Du wirst aus dem gleichen Gründen nicht brennen, die Wenzel hatte, diesen letzten Schritt nicht zu gehen. Um der alten Zeiten willen.“
„Bevor ich Dich auf den Scheiterhaufen bringe, in wie vielen Stücken auch immer, schreibe ich Mutter Varelia einen Brief, dass sie dafür sorgen soll, dass Du verschwindest ohne dass ich weiß wohin.“ Er sprach leise den Blick auf das Bildnis der Göttin gerichtet „Du wirst aus dem gleichen Gründen nicht brennen, die Wenzel hatte, diesen letzten Schritt nicht zu gehen. Um der alten Zeiten willen.“
Zuletzt geändert von Lothar von Tretogor am Samstag 30. Dezember 2023, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Schattenläufer versuchte sich ebenfalls an die Wand zu lümmeln, an der sein Bett stand, was ihm mehr schlecht als recht gelang. Er war viel zu verkrampft und das nicht nur körperlich. Zu viel ging ihm im Kopf um, nicht zuletzt dieses Dängen nach vorn, das Pochen zwischen den Schläfen, das Ziehen am Geist, wenn man ahnte, dass einem etwas Wichtiges – etwas Essentielles – entgangen war, aber man nicht darauf kam, was. Was war das? Der Schwarze? Wollte er nach vorn? Ausbrechen?
Es war….nicht greifbar, wie ein unsichtbares Schwert, das über einem hing und jederzeit herabstürzen konnte. Er wollte sich darauf konzentrieren, um dieses Gefühl zu ergründen, aber er schaffte es nicht.
Lothar würde ihn also nicht vierteilen, verbrennen oder anderweitig hinrichten lassen. Er erklärte sich sogar bereit, Verrat für ihm zu begehen.
Irritiert beobachtete der Schattenläufer seinen Chef. Das war nun wahrlich anders gelaufen als gedacht.
Und da war da noch Varelias Idee….
Angestrengt rieb sich der Ritter den Teil der Stirn, der keine blauen Flecken aufwies und schwieg eine Weile. Atem schöpfen. Zu Verstand kommen.
Es war….nicht greifbar, wie ein unsichtbares Schwert, das über einem hing und jederzeit herabstürzen konnte. Er wollte sich darauf konzentrieren, um dieses Gefühl zu ergründen, aber er schaffte es nicht.
Lothar würde ihn also nicht vierteilen, verbrennen oder anderweitig hinrichten lassen. Er erklärte sich sogar bereit, Verrat für ihm zu begehen.
Irritiert beobachtete der Schattenläufer seinen Chef. Das war nun wahrlich anders gelaufen als gedacht.
Und da war da noch Varelias Idee….
Angestrengt rieb sich der Ritter den Teil der Stirn, der keine blauen Flecken aufwies und schwieg eine Weile. Atem schöpfen. Zu Verstand kommen.
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Man hörte den Großmeister die Luft einatmen, er schloss die Augen und er lehnte sich an die Wand. Offenbar wartete er ab, wie sein ehemaliger Leibwächter diese Nachricht auffasste. Innerlich wusste Lothar nicht so recht weiter. Irgendwo hatte er sich mehr von dem alten Freund erhofft. So genau konnte er es aber nicht greifen.
Er brauchte sicher die Berichte aus Nowigrad, aber die Details würde ihm Jarel schon noch liefern, sobald es ihm besser ging.
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Da saßen sie nun, die beiden alten Männer die versuchten die jugendlichen Lümmel zu spielen und schweigen sich an. Der eine misstrauisch, enttäuscht und verwirrt wie der andere, keiner lieferte dem zweiten die erwünschte Antwort was zur Folge hatte, dass von der langjährigen Freundschaft nicht viel mehr übrig war als zwei düster wabernde Fragezeichen über beider Herren Köpfen.
Fast konnten einem die zwei leidtun. Aber nur fast.
Im Grunde wollte der Schattenläufer nichts mehr als allein sein, schlafen, dieses seltsame Gefühl ergründen, was ihm seit dem letzten Traum wie ein Joch im Nacken hing, aber das kam nicht in Frage. Vielleicht verstand er die ganze Situation auch einfach nur falsch.
Und vielleicht brachte eine kleine Plauderei weiter.
Also riss der angeschlagene Ritter sich zusammen, versuchte sich irgendwie bequemer hinzusetzen und schlug einen Plauderton an.
„Wie kam es zu der neuen Kinnfrisur? Hast du deinen Barbier verärgert?“
Fast konnten einem die zwei leidtun. Aber nur fast.
Im Grunde wollte der Schattenläufer nichts mehr als allein sein, schlafen, dieses seltsame Gefühl ergründen, was ihm seit dem letzten Traum wie ein Joch im Nacken hing, aber das kam nicht in Frage. Vielleicht verstand er die ganze Situation auch einfach nur falsch.
Und vielleicht brachte eine kleine Plauderei weiter.
Also riss der angeschlagene Ritter sich zusammen, versuchte sich irgendwie bequemer hinzusetzen und schlug einen Plauderton an.
„Wie kam es zu der neuen Kinnfrisur? Hast du deinen Barbier verärgert?“
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„Für den Barbier hatte ich noch keine Zeit.“ Lothar schüttelte den Kopf. „Nur ein kleiner Ausritt heute Vormittag. Ich war mit Liam unterwegs, Liam von Alensbach. Erinnerst Du Dich an ihn?“ Der Großmeister hob fragend eine Augenbraue. Half dem Untergebenen gegebenenfalls mit dem Lümmeln, um die richtige Postion zu finden. „Stell Dir vor wir haben eine Art Seeungeheuer getroffen… meine Leibwache war eh schon pissig, dass ich ohne sie weg bin und dann so etwas.“ Wenn er so mit Abstand daran dachte, war es doch abwegig. „War irgendein geflügeltes Schlangenbiest mit Löwenkopf. Tauchte aus dem Nichts auf, versuchte uns zu beißen und verschwand wieder. - Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, mag ich es kaum glauben…“ Beinahe belustigend. Wenn dieses Vieh nur sein einziges Problem wäre.
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Ein leises Lächeln huschte über Jarels Lippen, während er den Kopf wieder drehte und an die gegenüberliegende Wand sah. Unhöflich sein wollte er nicht, aber seine Gräten schmerzten auch, ohne dass er versuchte sich zu bewegen.
„Natürlich, wie sollte ich den Haudegen vergessen. Guter Kämpfer. Guter Mann.“
Die ruhige, stets aufmerksame, fürsorgliche und offene Art…und dieser Hintern! Zu einer anderen Zeit, in einer anderen Welt hätte er vielleicht versucht ihn anzugraben, aber erstens war er zu dem Zeitpunkt noch nicht über Ilarion weg gewesen und zweitens…tja. Welt, Ort, Orden….
DAS behielt er allerdings geflissentlich für sich.
„Liam ist deine Leibwache?“ So ganz bei der Sache war Jarel definitiv nicht, egal wie sehr er sich versuchte zusammenzureißen. Aber immerhin versuchte er sich in einer Pauderei.
"Ist sein Bein ganz in Ordnung gekommen?"
„Natürlich, wie sollte ich den Haudegen vergessen. Guter Kämpfer. Guter Mann.“
Die ruhige, stets aufmerksame, fürsorgliche und offene Art…und dieser Hintern! Zu einer anderen Zeit, in einer anderen Welt hätte er vielleicht versucht ihn anzugraben, aber erstens war er zu dem Zeitpunkt noch nicht über Ilarion weg gewesen und zweitens…tja. Welt, Ort, Orden….
DAS behielt er allerdings geflissentlich für sich.
„Liam ist deine Leibwache?“ So ganz bei der Sache war Jarel definitiv nicht, egal wie sehr er sich versuchte zusammenzureißen. Aber immerhin versuchte er sich in einer Pauderei.
"Ist sein Bein ganz in Ordnung gekommen?"
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„Das Bein, ja. Er kann trotz meiner Tätigkeiten als Krankenschwester noch laufen. Aber nein, kein Leibwächter. Dafür ist er völlig ungeeignet. Er musste es meiner Leibgarde - dem jungen Bernard. Kennst Du ihn noch? Hat sich gut gemacht und ist voller Eifer dabei – versprechen, dass er auf mich Acht gibt, während wir über die alten Zeit reden. Aber…“ Lothar erhob sich, um ein paar Schritte im Raum zu gehen. Da war es wieder mit dem Denken und Sprechen gleichzeitig.
„…ich dachte eher daran von Alensbach nach Nowigrad zu schicken, damit er dort Deinen Posten übernimmt. Der kann schließlich nicht vakant bleiben und ich… vertraue ihm.“ Der Großmeister sah aus dem Fenster in den friedlich da liegenden Hof. Vertrauen, welch rares Gut. Das Gefühl wollte nicht weichen. Aber er schluckte es runter, wollte es auch nicht wahrhaben.
„Du solltest bei Zeiten mit ihm reden und von Deinem Ermittlungsstatus in Kenntnis setzen. Damit nicht nur Dijkstra informiert ist, sondern auch ich.“ Er musste schmunzeln. Aber nach dem um was es ging, würde er Liam noch einmal fragen, ob er dieser Aufgabe wirklich nachgehen möchte. Zwingen würde er ihn nicht. „Hast Du eine Idee, von wem das Attentat auf Wenzel ausging? Du hattest geschrieben, ich könnte ebenfalls auf der Liste stehen. Ein Seeungeheuer erscheint mir aber als keine sinnvolle Waffe.“
„…ich dachte eher daran von Alensbach nach Nowigrad zu schicken, damit er dort Deinen Posten übernimmt. Der kann schließlich nicht vakant bleiben und ich… vertraue ihm.“ Der Großmeister sah aus dem Fenster in den friedlich da liegenden Hof. Vertrauen, welch rares Gut. Das Gefühl wollte nicht weichen. Aber er schluckte es runter, wollte es auch nicht wahrhaben.
„Du solltest bei Zeiten mit ihm reden und von Deinem Ermittlungsstatus in Kenntnis setzen. Damit nicht nur Dijkstra informiert ist, sondern auch ich.“ Er musste schmunzeln. Aber nach dem um was es ging, würde er Liam noch einmal fragen, ob er dieser Aufgabe wirklich nachgehen möchte. Zwingen würde er ihn nicht. „Hast Du eine Idee, von wem das Attentat auf Wenzel ausging? Du hattest geschrieben, ich könnte ebenfalls auf der Liste stehen. Ein Seeungeheuer erscheint mir aber als keine sinnvolle Waffe.“
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„Bernard…Bernard..“, Jarel zog die Stirn kraus, bevor ihm sichtbar ein Licht aufging. „Der Kleine mit dem strohblonden Haar und den blauen Augen, den du bei Sodden aufgegabelt hast?“ Der ehemalige Klingenmeister lächelte einen Moment ehrlich und warm.
Lothar hatte nun mal ein großes Herz. Den Sohn einer Hure aufnehmen. Wer weiß, vielleicht war es sogar sein Leiblicher. Doch das ging ihm beim besten Willen nichts an.
Einige Liedschläge war der Schattenläufer nahe daran sich zu entspannen. Er wechselte die Position, rutschte an die Kopfseite des Bettes und zog die Decke über die Beine und den Unterkörper. Er fror. Schon wieder. Kacke.
Doch der Moment der Entspannung währte nicht lange.
Liam bekam seinen Posten. Auch wenn das nur Recht und logisch war so stach es ihn doch, sein Lebenswerk auf- und abgeben zu müssen. Vielleicht sollte er es so sehn: Einen besseren konnte er sich als seinen Nachfolger kaum vorstellen. Dieser Gedanke half ihm ein wenig, die düsteren Gedanken in ihm zurückzudrängen.
Aber dann folgte der nächste Schlag. Und der saß, tief und brennend wie ein Dolch zwischen seinen Schulterblättern.
Er sollte von Alensbach sein Wissen übermitteln, damit nicht nur Dijkstra von ihm Informationen bekam, sondern auch Lothar.
Als ob er nicht jede einzelne Information an von Herrenloh weitergegeben hätte. Jedes Detail, jede Kleinigkeit. Und hier und jetzt bezeichnete ihm Lothar als Verräter. Nicht einmal durch die Blume.
Jarel atmete abermals durch. Natürlich sah von Tretogor ihn als Verräter. Schließlich hatte er das selber so dargestellt.
Es war nur logisch, dass Lothar es so formulierte. Trotzdem brannte der Schmerz in seinem Herzen eine Sekunde lang wie die Hölle. Doch das war nun mal sein Job. Spionage, Mord, nicht die Pflege von Freundschaften. Er hatte sich das selber so ausgesucht, kein Grund für Trübsal. Selbst gewähltes Schicksal.
Zur Krönung dann auch noch die Frage nach dem Attentat. Es wurde immer riskanter. Was hatten Wenzel an Informationen weiter gegeben? Was nicht?
„Ich habe keine Ahnung.“, gab er zu und rutschte müde ein Stück nach unten, zog die Decke ein wenig höher.
„Und es wurmt mich, diese Aufgabe unerledigt zu lassen.“
Mit einem missmutigem Brummen rieb sich Jarel übers Gesicht.
„Ich weiß, dass ist viel verlangt du von Herrenloh ist sicherlich nicht einverstanden, aber wenn DU es erlaubst, würde ich diese eine Aufgabe gern noch zu Ende bringen.“
Jarel schluckte und suchte Lothars Blick. Ob er ihm DAS erlauben würde?
Lothar hatte nun mal ein großes Herz. Den Sohn einer Hure aufnehmen. Wer weiß, vielleicht war es sogar sein Leiblicher. Doch das ging ihm beim besten Willen nichts an.
Einige Liedschläge war der Schattenläufer nahe daran sich zu entspannen. Er wechselte die Position, rutschte an die Kopfseite des Bettes und zog die Decke über die Beine und den Unterkörper. Er fror. Schon wieder. Kacke.
Doch der Moment der Entspannung währte nicht lange.
Liam bekam seinen Posten. Auch wenn das nur Recht und logisch war so stach es ihn doch, sein Lebenswerk auf- und abgeben zu müssen. Vielleicht sollte er es so sehn: Einen besseren konnte er sich als seinen Nachfolger kaum vorstellen. Dieser Gedanke half ihm ein wenig, die düsteren Gedanken in ihm zurückzudrängen.
Aber dann folgte der nächste Schlag. Und der saß, tief und brennend wie ein Dolch zwischen seinen Schulterblättern.
Er sollte von Alensbach sein Wissen übermitteln, damit nicht nur Dijkstra von ihm Informationen bekam, sondern auch Lothar.
Als ob er nicht jede einzelne Information an von Herrenloh weitergegeben hätte. Jedes Detail, jede Kleinigkeit. Und hier und jetzt bezeichnete ihm Lothar als Verräter. Nicht einmal durch die Blume.
Jarel atmete abermals durch. Natürlich sah von Tretogor ihn als Verräter. Schließlich hatte er das selber so dargestellt.
Es war nur logisch, dass Lothar es so formulierte. Trotzdem brannte der Schmerz in seinem Herzen eine Sekunde lang wie die Hölle. Doch das war nun mal sein Job. Spionage, Mord, nicht die Pflege von Freundschaften. Er hatte sich das selber so ausgesucht, kein Grund für Trübsal. Selbst gewähltes Schicksal.
Zur Krönung dann auch noch die Frage nach dem Attentat. Es wurde immer riskanter. Was hatten Wenzel an Informationen weiter gegeben? Was nicht?
„Ich habe keine Ahnung.“, gab er zu und rutschte müde ein Stück nach unten, zog die Decke ein wenig höher.
„Und es wurmt mich, diese Aufgabe unerledigt zu lassen.“
Mit einem missmutigem Brummen rieb sich Jarel übers Gesicht.
„Ich weiß, dass ist viel verlangt du von Herrenloh ist sicherlich nicht einverstanden, aber wenn DU es erlaubst, würde ich diese eine Aufgabe gern noch zu Ende bringen.“
Jarel schluckte und suchte Lothars Blick. Ob er ihm DAS erlauben würde?
- Lothar von Tretogor
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„Mach nicht so ein Gesicht, Junge. Es steht Dir frei mir die Motive Deiner Handlungen zu erklären.“ Es lag keine Wertung in den Worten, eine schlichte Tatsache, denn dafür war er gekommen. Aber das konnte Lothar nicht entscheiden. „Wenzel hatte sich damit begnügt zu schreiben, dass Du zu viele Informationen geteilt hast, aber es nur gut gemeint: zum Wohle des Ordens, der Stadt? Des Volks? - Wahrscheinlich alles zu prekär, um es einem Papier und Raben anzuvertrauen.“
Der Großmeister atmete tief ein. Im Grunde hatte er kaum eine Ahnung von den Geschehnissen und Vorwürfen. Verrat war schon immer ein sehr wandlungsfähiger Vorwand gewesen, den man den Wünschen anpassen konnte. Sollte er selbst nach Nowigrad reisen, um sich einen Überblick zu verschaffen?
Vorwürfe gegen den Hierarchen... dessen Worte und Handeln waren unantastbar. Er hatte es beim Eintritt in den Orden selbst geschworen, ungefragt der Kirche der Flamme zu dienen. Doch waren es nicht genau diese Art unmoralische Taten de Aldersbergs, die ihn mit Wenzel und Jarel zusammen gebracht hatten, um im Orden aufzuräumen? Nun geht es weiter? Nur weiter oben?
Er selbst war weit gekommen, hatte nie eine Karriere geplant. Wollte die Flamme es so? War es Zufall, dass nun wieder alle zusammen kamen? Jarel? Wenzel? Jakob? Liam? Gewürzt mit einem vergessenen Seeungeheuer? Er sollte meditieren und in sich gehen, nach dem Willen der Flamme suchen, die Politik eine Zeit ruhen lassen und das Spirituelle suchen: um zu sehen wohin es führt. War es noch der richtige Weg? Ein zweites tiefes Luft holen.
„Ich hatte darauf gehofft, dass Du das sagst. Natürlich kann ich Dir nicht offiziell erlauben, dass Du so weiter machst, als wäre nichts gewesen. Aber meinen Segen hast Du. Ich hoffe darauf, dass Du gemeinsam mit von Alensbach, als Dein Nachfolger an der Sache dran bleibst. Aber das Eis wird dünn, hast Du geschrieben. Also seinen wir vorsichtig.“ Den Blick nahm Lothar auf und nickte gutmütig. Er war müde.
„Ja, der Blondschopf. Hat ein Talent für das Schwert, aber ihm fehlt das Jahre lange Training.“ Zumindest beim Großmeister zauberte der Gedanke an den jungen Mann ein Lächeln ins Gesicht.
Der Großmeister atmete tief ein. Im Grunde hatte er kaum eine Ahnung von den Geschehnissen und Vorwürfen. Verrat war schon immer ein sehr wandlungsfähiger Vorwand gewesen, den man den Wünschen anpassen konnte. Sollte er selbst nach Nowigrad reisen, um sich einen Überblick zu verschaffen?
Vorwürfe gegen den Hierarchen... dessen Worte und Handeln waren unantastbar. Er hatte es beim Eintritt in den Orden selbst geschworen, ungefragt der Kirche der Flamme zu dienen. Doch waren es nicht genau diese Art unmoralische Taten de Aldersbergs, die ihn mit Wenzel und Jarel zusammen gebracht hatten, um im Orden aufzuräumen? Nun geht es weiter? Nur weiter oben?
Er selbst war weit gekommen, hatte nie eine Karriere geplant. Wollte die Flamme es so? War es Zufall, dass nun wieder alle zusammen kamen? Jarel? Wenzel? Jakob? Liam? Gewürzt mit einem vergessenen Seeungeheuer? Er sollte meditieren und in sich gehen, nach dem Willen der Flamme suchen, die Politik eine Zeit ruhen lassen und das Spirituelle suchen: um zu sehen wohin es führt. War es noch der richtige Weg? Ein zweites tiefes Luft holen.
„Ich hatte darauf gehofft, dass Du das sagst. Natürlich kann ich Dir nicht offiziell erlauben, dass Du so weiter machst, als wäre nichts gewesen. Aber meinen Segen hast Du. Ich hoffe darauf, dass Du gemeinsam mit von Alensbach, als Dein Nachfolger an der Sache dran bleibst. Aber das Eis wird dünn, hast Du geschrieben. Also seinen wir vorsichtig.“ Den Blick nahm Lothar auf und nickte gutmütig. Er war müde.
„Ja, der Blondschopf. Hat ein Talent für das Schwert, aber ihm fehlt das Jahre lange Training.“ Zumindest beim Großmeister zauberte der Gedanke an den jungen Mann ein Lächeln ins Gesicht.
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Junge? Hatte ihn der Mann, der vierundzwanzig Jahre jünger war als er, also faktisch locker sein Sohn sein konnte, ihn soeben als ‚Junge‘ bezeichnet?
Kurz wollte Amüsement in Jarel hochkommen, doch das sägte Lothar gleich wieder mit einer weiteren für den Schattenläufer undeutbaren Bemerkung ab. Worauf bei allen sieben Höllen wollte er hinaus?
Er gab es auf darüber nachzudenken und sich seinen schmerzenden Schädel zu zermartern.
Immerhin hatte er Lothars Segen für ‚weitere Nachforschungen‘….
„Du hast noch alle Zeit der Welt um deinen Schützling zu trainieren.“ Bei dem Thema waren sich die beiden einig. Seine Fähigkeiten weiterzugeben war wichtig. Auch wenn Jarel lange gebraucht hatte sich das einzugestehen. Sehr lange.
„Du siehst aus wie ich mich fühle.“, flachste Jarel. „Müde. Kommt das noch vom Kampf gegen das Monster oder sind die Tage so anstrengend?“
Kurz wollte Amüsement in Jarel hochkommen, doch das sägte Lothar gleich wieder mit einer weiteren für den Schattenläufer undeutbaren Bemerkung ab. Worauf bei allen sieben Höllen wollte er hinaus?
Er gab es auf darüber nachzudenken und sich seinen schmerzenden Schädel zu zermartern.
Immerhin hatte er Lothars Segen für ‚weitere Nachforschungen‘….
„Du hast noch alle Zeit der Welt um deinen Schützling zu trainieren.“ Bei dem Thema waren sich die beiden einig. Seine Fähigkeiten weiterzugeben war wichtig. Auch wenn Jarel lange gebraucht hatte sich das einzugestehen. Sehr lange.
„Du siehst aus wie ich mich fühle.“, flachste Jarel. „Müde. Kommt das noch vom Kampf gegen das Monster oder sind die Tage so anstrengend?“
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„Mein Posten erlaubt mir wenig Zeit mit Bernard zu trainieren.“ Das Lächeln war noch im Gesicht, als er den Kopf leicht schüttelte: „Außerdem soll der auf mich aufpassen.“
Der Großmeister wandte sich wieder vom Fenster ab. Er nahm auf dem Hocker Platz, um dem Kranken wieder das Krankenbett zu überlassen und nickte auf dessen Vermutung. Oh ja, er war müde. „Ich hab mir die letzten Tage Sorgen um Dich gemacht, Jarel. Und dass Dein Knappe Dich vor mir versteckt hat, machte es nicht besser.“ Zumindest hatte sein Leibwächter wieder seinen Dickkopf gefunden. „Das Monster, ach. Es war seit Monaten mal wieder ein ernster Kampf. Man wird zwischen all der Politik so träge...“
Der Großmeister wandte sich wieder vom Fenster ab. Er nahm auf dem Hocker Platz, um dem Kranken wieder das Krankenbett zu überlassen und nickte auf dessen Vermutung. Oh ja, er war müde. „Ich hab mir die letzten Tage Sorgen um Dich gemacht, Jarel. Und dass Dein Knappe Dich vor mir versteckt hat, machte es nicht besser.“ Zumindest hatte sein Leibwächter wieder seinen Dickkopf gefunden. „Das Monster, ach. Es war seit Monaten mal wieder ein ernster Kampf. Man wird zwischen all der Politik so träge...“
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„Und wenn er deine Leibwache ist, hat er wahrlich genug um die Ohren dir den Hintern zu retten.“
Der Ritter grinste einen Moment, zog die Decke bis zum Oberkörper hoch und lenkte dann das Thema barsch um.
„Du bist einverstanden, dass Jakob zum Ritter geschlagen wird? Und…das würde ich gerne selber tun. Sobald ich dazu in der Lage bin.“
Wenn…ja wenn dieses seltsame Gefühl sich nicht bewahrheiten würde. Dieses…endgültige…kalte.
Kacke. Er musste herausfinden, was es damit auf sich hatte, bevor er daran den Verstand verlor.
Oder das, was davon noch übrig war.
Der Ritter grinste einen Moment, zog die Decke bis zum Oberkörper hoch und lenkte dann das Thema barsch um.
„Du bist einverstanden, dass Jakob zum Ritter geschlagen wird? Und…das würde ich gerne selber tun. Sobald ich dazu in der Lage bin.“
Wenn…ja wenn dieses seltsame Gefühl sich nicht bewahrheiten würde. Dieses…endgültige…kalte.
Kacke. Er musste herausfinden, was es damit auf sich hatte, bevor er daran den Verstand verlor.
Oder das, was davon noch übrig war.
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„Vielleicht gibst Du Bernard ein paar gute Ratschläge. Er läuft gerade draußen im Hof am Torhaus Kreise in den Kies, denn meine Waffen musste ich dort - wie Du weißt - abgeben.“ Und Bernard zählte als Waffe. Es hatte wie immer eine Menge Überzeugung gekostet, dass der Junge sich darauf einließ. Lieber sein Schwert behielt, aber den Großmeister dafür alleine ließ.
„Ob der Knappe bereit ist, ist alleine die Entscheidung des Rittvaters.“ Lothar stand auf, half mit der Decke ohne zu fragen und packte seinen ehemaligen Leibwächter warm ein. „Aber Jakob muss zuvor seine Strafarbeit erledigen, die er sich wegen Rangeleien mit anderen Knappen eingebracht hat. Hat mir Fäusten Deine Ehre verteidigt. Keine Sorge, der andere sieht schlimmer aus.“ Ein dünnes Grinsen. Das war es doch was Väter hören wollten. „Aber jetzt soll er mit den Anderen ein Lied während einer Messe vortragen. Dabei kann er seine Führungsqualitäten beweisen und zeigen, wie man sich unerwarteten Herausforderungen stellt. Ich hoffe Du bist bis dahin wieder fit, um es Dir anzuhören. Aber Du bist hier in den besten Händen.“
Dennoch betrachtete Lothar seinen alten Weggefährten mit Sorge. Er war nicht mehr der, den er glaubte gekannt zu haben. „Gibt Du mir noch einen Rat, Jarel? Dieser Vyacheslav Sokolov. Er will sich mit mir treffen. Hast Du eine Idee weshalb? Kannst Du mir eine Einschätzung zu seiner Person geben?“ Noch wusste der Großmeister noch nichts von einem Brief, sondern hatte nur die mündliche Nachfrage Jakobs und dieser hatte angedeutet, dass der Herr möglicherweise hier wäre – rein zufällig.
„Ob der Knappe bereit ist, ist alleine die Entscheidung des Rittvaters.“ Lothar stand auf, half mit der Decke ohne zu fragen und packte seinen ehemaligen Leibwächter warm ein. „Aber Jakob muss zuvor seine Strafarbeit erledigen, die er sich wegen Rangeleien mit anderen Knappen eingebracht hat. Hat mir Fäusten Deine Ehre verteidigt. Keine Sorge, der andere sieht schlimmer aus.“ Ein dünnes Grinsen. Das war es doch was Väter hören wollten. „Aber jetzt soll er mit den Anderen ein Lied während einer Messe vortragen. Dabei kann er seine Führungsqualitäten beweisen und zeigen, wie man sich unerwarteten Herausforderungen stellt. Ich hoffe Du bist bis dahin wieder fit, um es Dir anzuhören. Aber Du bist hier in den besten Händen.“
Dennoch betrachtete Lothar seinen alten Weggefährten mit Sorge. Er war nicht mehr der, den er glaubte gekannt zu haben. „Gibt Du mir noch einen Rat, Jarel? Dieser Vyacheslav Sokolov. Er will sich mit mir treffen. Hast Du eine Idee weshalb? Kannst Du mir eine Einschätzung zu seiner Person geben?“ Noch wusste der Großmeister noch nichts von einem Brief, sondern hatte nur die mündliche Nachfrage Jakobs und dieser hatte angedeutet, dass der Herr möglicherweise hier wäre – rein zufällig.
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In den Augen des Älteren ging ein Sternenhimmel voll vom stolzen Funkeln auf, als Lothar berichtete, dass Jakob ihn verteidigt hatte, aber er erwiederte darauf nichts. Nur ein sanftes Lächeln huschte über das geschundene Gesicht.
Das sein Knappe ihn noch vor…wie lange war das her…zwei Tagen... die Hölle heiß gemacht hatte, war vergessen.
„Ja.“, antwortete er auf die Frage nach Slava. „Freiherr Sokolov ist mein Kontaktmann bei der Krone. Mit ihm haben wir die Nilfgarder zurückgeschlagen. Und ich habe eine Ahnung, was er will. Es geht um mich.“
Jarel zögerte. „Lothar…ich weiß nicht, ob ich mit der neuen Situation so klarkomme. Mein Herz gehört der ewigen Flamme, aber in Novigrad…“ Er zögerte.
Das sein Knappe ihn noch vor…wie lange war das her…zwei Tagen... die Hölle heiß gemacht hatte, war vergessen.
„Ja.“, antwortete er auf die Frage nach Slava. „Freiherr Sokolov ist mein Kontaktmann bei der Krone. Mit ihm haben wir die Nilfgarder zurückgeschlagen. Und ich habe eine Ahnung, was er will. Es geht um mich.“
Jarel zögerte. „Lothar…ich weiß nicht, ob ich mit der neuen Situation so klarkomme. Mein Herz gehört der ewigen Flamme, aber in Novigrad…“ Er zögerte.
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Dienstag 2. Januar 2024, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
- Lothar von Tretogor
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- Lebenslauf: Lothar
Einen Sternenhimmel konnte man in der kleinen Kammer gut sehen, dennoch sagte der Großmeister nichts weiter dazu. Zumindest so weit konnte er seinen alten Leibwächter verstehen. Seine Liebe zu Jakob, seine Liebe zu Schwester Violetta.
„Sprich's aus...“ Lothar lehnte sich Augen schließend an die Wand. „...der Freiherr wird es mir eh sagen. Und dann erzählst Du mir, was Du über ihn weißt. Bei Dijkstras Schergen kann man nie genug Vorwissen mitbringen.“ Wobei er das Scherge wohl nicht ganz ernst meinte.
„Sprich's aus...“ Lothar lehnte sich Augen schließend an die Wand. „...der Freiherr wird es mir eh sagen. Und dann erzählst Du mir, was Du über ihn weißt. Bei Dijkstras Schergen kann man nie genug Vorwissen mitbringen.“ Wobei er das Scherge wohl nicht ganz ernst meinte.
- Erzpriesterin Varelia
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von/nach: Küche und Stube --> Quartiere
Datum: 30. August 1278, 15:50
betrifft: Jarel, Lothar
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Sie klopfte nicht - wie auch, sie hatte beide Hände voll - sondern drückte die Tür einfach mit der Schulter auf. Dadurch hörte sie noch, dass der Name des Freiherrn fiel. Offensichtlich hatte sie einen guten Zeitpunkt für die Störung gewählt.
Varelia gab sich gar nicht erst die Mühe, Überraschung zu heucheln. Statt dessen betrat sie den Raum mit einem: "Einen schönen Tag, Lothar. Ich wusste noch nicht, dass die Kirche der Ewigen Flamme nun auch eine eigene Zeitrechnung eingeführt hat." Sie kam etwas weiter in den Raum und steuerte auf das Tischchen zu. "Ich wollte euch einen kleinen Nachmittagstrunk bringen, aber wie mir scheint, seid ihr schon fast fertig.", sprach sie weiter, fast wie eine Mutter, die dem Sohn zum Besuch eines Schulfreunds ein paar Kekse aufs Zimmer brachte.
Die Erzpriesterin blieb am Tisch stehen, beugte sich hinab, um das Tablett abzusetzen und...
...kam nicht mehr hoch.
Ein plötzlicher, heftiger Schmerz im Rücken vereitelte jede weitere Bewegung und raubte ihr für eine Sekunde den Atem. Ein erstickter Laut entfuhr ihr, während sie sich mit einer Hand an der Tischkante abstützte und mit der anderen in den Rücken griff. So hatte sie sich ihren Auftritt eigentlich nicht vorgestellt.
"Meine Güte -", schnaufte sie gepresst, "Lothar, helft einer alten Frau mal auf die Beine.", wobei sie die Hand aus dem Rücken nahm und nach dem Großmeister ausstreckte.
von/nach: Küche und Stube --> Quartiere
Datum: 30. August 1278, 15:50
betrifft: Jarel, Lothar
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Sie klopfte nicht - wie auch, sie hatte beide Hände voll - sondern drückte die Tür einfach mit der Schulter auf. Dadurch hörte sie noch, dass der Name des Freiherrn fiel. Offensichtlich hatte sie einen guten Zeitpunkt für die Störung gewählt.
Varelia gab sich gar nicht erst die Mühe, Überraschung zu heucheln. Statt dessen betrat sie den Raum mit einem: "Einen schönen Tag, Lothar. Ich wusste noch nicht, dass die Kirche der Ewigen Flamme nun auch eine eigene Zeitrechnung eingeführt hat." Sie kam etwas weiter in den Raum und steuerte auf das Tischchen zu. "Ich wollte euch einen kleinen Nachmittagstrunk bringen, aber wie mir scheint, seid ihr schon fast fertig.", sprach sie weiter, fast wie eine Mutter, die dem Sohn zum Besuch eines Schulfreunds ein paar Kekse aufs Zimmer brachte.
Die Erzpriesterin blieb am Tisch stehen, beugte sich hinab, um das Tablett abzusetzen und...
...kam nicht mehr hoch.
Ein plötzlicher, heftiger Schmerz im Rücken vereitelte jede weitere Bewegung und raubte ihr für eine Sekunde den Atem. Ein erstickter Laut entfuhr ihr, während sie sich mit einer Hand an der Tischkante abstützte und mit der anderen in den Rücken griff. So hatte sie sich ihren Auftritt eigentlich nicht vorgestellt.
"Meine Güte -", schnaufte sie gepresst, "Lothar, helft einer alten Frau mal auf die Beine.", wobei sie die Hand aus dem Rücken nahm und nach dem Großmeister ausstreckte.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Der lümmelnde Großmeister sah von seinem Hocker auf, als die Herrin des Hauses eintrat und ihn schallte: „Wir haben den größ…“ ‚eren Glockenturm’ wollte er sagen, sprang dann aber auf, als sich die Erzpriesterin verriss. Wirklich auffordern brauchte sie ihn nicht.
Er reichte ihr die kräftige, rechte Hand und gab mit der Linken Halt an ihrem Rücken. Er war sicher kein Arzt, aber nach drei Kriegen hatte man sich ein wenig erste Hilfe angeeignet. „Korporal Bimmsteyn hatte mal etwas ähnliche, nachdem er vom Pferd gefallen war.“
Lothar hatte keine Scheu Varelia anzufassen soweit es nötig war und versuchte sie wieder auf die Beine zu stellen.
Er reichte ihr die kräftige, rechte Hand und gab mit der Linken Halt an ihrem Rücken. Er war sicher kein Arzt, aber nach drei Kriegen hatte man sich ein wenig erste Hilfe angeeignet. „Korporal Bimmsteyn hatte mal etwas ähnliche, nachdem er vom Pferd gefallen war.“
Lothar hatte keine Scheu Varelia anzufassen soweit es nötig war und versuchte sie wieder auf die Beine zu stellen.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Auch Jarel hatte angesetzt auf- und der Erzpriesterin beizustehen, doch erstens war Lothar schneller und zweitens…war da noch etwas.
Etwas verlegen blieb er liegen und beobachtet die beiden alten Menschen. Ach Kacke…er war ja sogar älter als die beiden.
Er seufzte, lächelte aber dann doch verlegen.
Hoffentlich war es nichts ernstes bei der Erzpriesterin.
Etwas verlegen blieb er liegen und beobachtet die beiden alten Menschen. Ach Kacke…er war ja sogar älter als die beiden.
Er seufzte, lächelte aber dann doch verlegen.
Hoffentlich war es nichts ernstes bei der Erzpriesterin.
- Erzpriesterin Varelia
- Spieler Level 2
- Beiträge: 142
- Registriert: Samstag 24. Juni 2023, 08:57
- Lebenslauf:
Dankbar packte Varelia Lothars Hand und die Kraft in den Fingern der alten Frau mochte den Herrn Großmeister an die Kiefer der eben noch bekämpften Schlange erinnern, so fest hielt sie sich, zitterte dabei leicht. Der Schmerz kroch ihr ins rechte Bein und verhinderte jede allzu hastige Bewegung. Dennoch hob sie mit einem Schnauben den Kopf und drehte ihn etwas dem Mann an ihrer Seite zu.
"So ein Unsinn. Ich bin weder gestürzt, noch Korporal. Ich bin 64 und war heute viel zu lange auf den Beinen. Das ist ein geklemmter Ischiadicus, im Volksmund auch gern Hexenschuss genannt... ah... beim Licht." Varelia verengte die Augen zu Schlitzen. Das hatte ihr heute wirklich noch gefehlt.
"Was wollt Ihr überhaupt schon hier? Ihr wart zur vierten Stunde angekündigt, zum Harfenunterricht. Und wo wir dabei sind... ah... verflixt noch eins!" Sie hatte sich zu Jarel umwenden wollen, aber dabei knickte ihr fast das Bein ein und Lothar musste ihr ohnehin nicht allzu hohes Gewicht fast ganz halten. "Wo ist der Junge, Jarel? Schwester Iola ist schon den ganzen Mittag mit den Kindern allein und es schlägt gleich vier. Diese Unzuverlässigkeit sieht ihm gar nicht ähnlich." Denn wenn Jakob etwas mit seinem Rittervater gemein hatte, dann eine schon fast lästige Pünktlichkeit. Varelia sah Jarel an, als müsste der genau über die Wege und Weisen seines Knappen bescheid wissen, auch wenn er hier ans Bett gefesselt war.
"So ein Unsinn. Ich bin weder gestürzt, noch Korporal. Ich bin 64 und war heute viel zu lange auf den Beinen. Das ist ein geklemmter Ischiadicus, im Volksmund auch gern Hexenschuss genannt... ah... beim Licht." Varelia verengte die Augen zu Schlitzen. Das hatte ihr heute wirklich noch gefehlt.
"Was wollt Ihr überhaupt schon hier? Ihr wart zur vierten Stunde angekündigt, zum Harfenunterricht. Und wo wir dabei sind... ah... verflixt noch eins!" Sie hatte sich zu Jarel umwenden wollen, aber dabei knickte ihr fast das Bein ein und Lothar musste ihr ohnehin nicht allzu hohes Gewicht fast ganz halten. "Wo ist der Junge, Jarel? Schwester Iola ist schon den ganzen Mittag mit den Kindern allein und es schlägt gleich vier. Diese Unzuverlässigkeit sieht ihm gar nicht ähnlich." Denn wenn Jakob etwas mit seinem Rittervater gemein hatte, dann eine schon fast lästige Pünktlichkeit. Varelia sah Jarel an, als müsste der genau über die Wege und Weisen seines Knappen bescheid wissen, auch wenn er hier ans Bett gefesselt war.