Das Haus der Melitele - Quartiere

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Erzpriesterin Varelia
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von/nach: Küche und Stube --> Quartiere
Datum: 30. August 1278, 15:50
betrifft: Jarel, Lothar
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Sie klopfte nicht - wie auch, sie hatte beide Hände voll - sondern drückte die Tür einfach mit der Schulter auf. Dadurch hörte sie noch, dass der Name des Freiherrn fiel. Offensichtlich hatte sie einen guten Zeitpunkt für die Störung gewählt.
Varelia gab sich gar nicht erst die Mühe, Überraschung zu heucheln. Statt dessen betrat sie den Raum mit einem: "Einen schönen Tag, Lothar. Ich wusste noch nicht, dass die Kirche der Ewigen Flamme nun auch eine eigene Zeitrechnung eingeführt hat." Sie kam etwas weiter in den Raum und steuerte auf das Tischchen zu. "Ich wollte euch einen kleinen Nachmittagstrunk bringen, aber wie mir scheint, seid ihr schon fast fertig.", sprach sie weiter, fast wie eine Mutter, die dem Sohn zum Besuch eines Schulfreunds ein paar Kekse aufs Zimmer brachte.
Die Erzpriesterin blieb am Tisch stehen, beugte sich hinab, um das Tablett abzusetzen und...
...kam nicht mehr hoch.
Ein plötzlicher, heftiger Schmerz im Rücken vereitelte jede weitere Bewegung und raubte ihr für eine Sekunde den Atem. Ein erstickter Laut entfuhr ihr, während sie sich mit einer Hand an der Tischkante abstützte und mit der anderen in den Rücken griff. So hatte sie sich ihren Auftritt eigentlich nicht vorgestellt.
"Meine Güte -", schnaufte sie gepresst, "Lothar, helft einer alten Frau mal auf die Beine.", wobei sie die Hand aus dem Rücken nahm und nach dem Großmeister ausstreckte.
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Lothar von Tretogor
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Der lümmelnde Großmeister sah von seinem Hocker auf, als die Herrin des Hauses eintrat und ihn schallte: „Wir haben den größ…“ ‚eren Glockenturm’ wollte er sagen, sprang dann aber auf, als sich die Erzpriesterin verriss. Wirklich auffordern brauchte sie ihn nicht.

Er reichte ihr die kräftige, rechte Hand und gab mit der Linken Halt an ihrem Rücken. Er war sicher kein Arzt, aber nach drei Kriegen hatte man sich ein wenig erste Hilfe angeeignet. „Korporal Bimmsteyn hatte mal etwas ähnliche, nachdem er vom Pferd gefallen war.“
Lothar hatte keine Scheu Varelia anzufassen soweit es nötig war und versuchte sie wieder auf die Beine zu stellen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Auch Jarel hatte angesetzt auf- und der Erzpriesterin beizustehen, doch erstens war Lothar schneller und zweitens…war da noch etwas.
Etwas verlegen blieb er liegen und beobachtet die beiden alten Menschen. Ach Kacke…er war ja sogar älter als die beiden.
Er seufzte, lächelte aber dann doch verlegen.
Hoffentlich war es nichts ernstes bei der Erzpriesterin.
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Erzpriesterin Varelia
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Dankbar packte Varelia Lothars Hand und die Kraft in den Fingern der alten Frau mochte den Herrn Großmeister an die Kiefer der eben noch bekämpften Schlange erinnern, so fest hielt sie sich, zitterte dabei leicht. Der Schmerz kroch ihr ins rechte Bein und verhinderte jede allzu hastige Bewegung. Dennoch hob sie mit einem Schnauben den Kopf und drehte ihn etwas dem Mann an ihrer Seite zu.
"So ein Unsinn. Ich bin weder gestürzt, noch Korporal. Ich bin 64 und war heute viel zu lange auf den Beinen. Das ist ein geklemmter Ischiadicus, im Volksmund auch gern Hexenschuss genannt... ah... beim Licht." Varelia verengte die Augen zu Schlitzen. Das hatte ihr heute wirklich noch gefehlt.
"Was wollt Ihr überhaupt schon hier? Ihr wart zur vierten Stunde angekündigt, zum Harfenunterricht. Und wo wir dabei sind... ah... verflixt noch eins!" Sie hatte sich zu Jarel umwenden wollen, aber dabei knickte ihr fast das Bein ein und Lothar musste ihr ohnehin nicht allzu hohes Gewicht fast ganz halten. "Wo ist der Junge, Jarel? Schwester Iola ist schon den ganzen Mittag mit den Kindern allein und es schlägt gleich vier. Diese Unzuverlässigkeit sieht ihm gar nicht ähnlich." Denn wenn Jakob etwas mit seinem Rittervater gemein hatte, dann eine schon fast lästige Pünktlichkeit. Varelia sah Jarel an, als müsste der genau über die Wege und Weisen seines Knappen bescheid wissen, auch wenn er hier ans Bett gefesselt war.
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Lothar von Tretogor
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„Das Runterfallen war nicht das Problem des Korporals, sondern das Wiederaufstehen… aber ja, ich bin mir sicher, Ihr hättet es viel weiter als bis zum Korporal geschafft… und Ihr seid nicht in Brenna gefallen. Zumindest das Festhalten ging ohne darüber nachzudenken von der Hand und der feste Händedruck kam nicht überraschend. „Wollt Euch setzen, ehrwürdige Mutter? Oder soll ich nur stützen?“ Zwar hatte er selten ältere Frauen gehalten, aber ob Schlachtfeld oder hier die Reflexe funktionierten. Umfallen würde sie sicher nicht. Zur Not müsste er sie raus tragen und auch den letzten erbetenen Rat von Jarel nicht bekommen. Die Flamme musste wollen, dass er alles selbst herausfindet.

„Ich suche mein verlorenes Schäfchen. Außerdem kann ich nicht gleichzeitig hier sein und Harfenunterricht geben.“ Darüber dass Jakob die Unzuverlässigkeit nicht ähnlich sah, musste der Großmeister doch kurz auflachen: „In meinem Tempel war er in den letzten Tagen gut dabei sich unentschuldigt zu verdrücken. - Aber ich dachte er sei hier? Er ist wie üblich nach dem Training aufgebrochen.“ Während ihm zuerst noch ein Scherz über die Lippen kam, waren die letzten Worte Lothars von ernster Sorge durchzogen. Wo ist der Junge jetzt schon wieder hin?
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Jarel Moore
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Jakob…
Jarel wurde die Brust eng. Und das lag sicher nicht an dem Stützverband. Er griff sich an den Hals um den Kragen zu lockern…der nicht da war. Vielleicht war Jakob nur mit Iola in den Federn gelandet, schließlich war das Mädchen auch nicht erschienen. Nein…so sehr sich die beiden auch liebten, sein Knappe würde dafür nie seine Pflicht vernachlässigen. So war er nicht.
„Jakob ist…nicht erschienen?“ Das seltsame Gefühl aus dem Traum stieg langsam hoch wie die Flut für einen, der sich zur falschen Zeit in die falsche Höhle gewagt hatte. Eine Höhle ohne einen Ausgang, der über der Wasseroberfläche lag.
Während er versuchte sich zu erinnern was er geträumt hatte, huschte sein Blick unstet immer wieder von links nach rechts und zurück durch den Raum.
„Lothar…du musst jemanden schicken ihn zu suchen, ja. Ich…ähmmm…mache mir Sorgen.“
Sorgen. Welch Untertreibung. Langsam geriet er ihn Panik. Ein leichter Schweißfilm war das erste Zeichen, dass das es sichtbar machte.
Vielleicht wusste Slava etwas. Doch um den Kontakt herzustellen, musste er sich konzentrieren.
Mit einem leisen Schnaufen presste er den freien Handballen an die rechte Schläfe. Die Linke hätte er auch verwendet, doch die lag fest fixiert vor seiner Brust.
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Erzpriesterin Varelia
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Ihr Fuß wurde taub - sie musste sich setzen, aber nicht hier. Das Bett gehörte dem Patienten und der Hocker war - gelinde gesagt - unbequem. Sie drehte sich etwas in Lothars stützende Umarmung hinein. Für Förmlichkeit hatte sie eindeutig zu starke Schmerzen, aber sie hatte nicht den Sinn für die feinen Nuancen menschlicher Äußerungen verloren. Varelia atmete durch. Sie hatte Jarel in Sorge, nein, in Ängste versetzt. Sie nickte eilig.
"Tut das, Lothar. Jarel, du weißt wie die jungen Leute sind. Jakob hat vielleicht doch genug Flausen für euch beide im Kopf.", versuchte sie den Ritter im Bett zu beruhigen. "Ruh dich aus, Jarel. Lothar, ich muss eure Zeit wohl noch etwas mehr strapazieren. Helft mir bitte in die Stube, in meinen Stuhl. Etwas Wärme und dann bin ich gleich wieder wie neu." Ihre Stimme klang allerdings mehr als nur ein wenig angestrengt. Sie hatte allmählich fürchterliche Schmerzen und fühlte sich genau so alt, wie sie war. Vielleicht wurde es doch langsam Zeit, etwas kürzer zu treten.
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Lothar von Tretogor
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Für zu unpassende Förmlichkeiten war der Großmeister zu viel durch den Dreck gerutscht und er half der alten Dame. Er wusste schon, wo er anpacken sollte. Innerlich musste er etwas seufzen, dieser Haufen verhielt sich wahrhaft wie Kinder. Aber was soll man machen?

„Hast Du, Jarel, eine Idee oder Richtung, wohin er sein könnte?“ Auch dieses Schäfchen würde er suchen… lassen. Draußen stand Bernard, den konnte er so bald die Mutter versorgt war, beauftragen jemanden wie Liam zu schicken. Zu viel Aufsehen sollte es nicht erregen und ein Knappe der Flammenrose wird wohl ein paar Stunden alleine zu recht kommen. Noch hielt sich seine Sorge in Grenzen. Varelia nickte er nur zu, nahm sie etwas besser, um sich gemeinsam fortbewegen zu können und schob sie langsam zur Tür hinaus.
Nur kurz drehte er sich noch einmal zu seinem ehemaligen Leibwächter um: „Morgen schicke ich Dir von Alensbach vorbei damit ihr beginnt euch auszutauschen.“ Zumindest irgendwas musste er mit diesem Gespräch erreichen.
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Jarel Moore
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Jarel wurde stetig blasser.
„Keine Richtung. Nicht einmal die Sicherheit, dass es nicht nur ein schrecklicher Albtraum war. Nur ein Gefühl. Ein verdammt endgültiges.“, erklärte er in Lothars Richtung.
Innerlich ging er bereits seine Möglichkeit durch, wie er hier rauskam, kam aber zu dem Schluss dass es nichts bringen würde, wenn sie ihm auf einem Flur mit dem Wischmob aufwischen mussten.
Er überlegte auch sich bei der Erzpriesterin entschuldigen zu wollen, denn er fühlte sich schuldig an der Situation, in der die alte Dame sich befand. Aber auch das unterließ er. Stattdessen versuchte er sich zu sammeln…und versagte abermals.
Kacke. Was für ein riesiger Haufen dampfender Kodokacke.
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Lothar von Tretogor
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Nichts. „Wir finden ihn schon.“ Lothar nickte zu Jarels Aussage. Schade. Aber er hatte getan, was er konnte. Jetzt galt es die Erzpriesterin in ihren Schaukelstuhl zu setzen.

<in die warme Stube>
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

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von: Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Datum: ca. 19:30 Uhr, 30. August 1278, Montag
betrifft: Slava, Jarel, später Jakob und wer noch reinplatzen mag
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Auf den ersten Blick war genau das geschehen, was Slava als „worst case“ bezeichnet hätte.
Aber nur auf den ersten Blick.
Jarel befand sich nicht im Bett, stattdessen lagen auf der mit hellen Laken frisch bezogenen aber nur fahrig gemachten Bettstatt die beiden Bücher, die vorher auf dem Hocker neben dem Bett gestapelt waren.
Und auch der angekratzte Ritter selber war einen Liedschlag später gefunden.
Er hockte auf den Knien am Boden unter dem geschnitzten Bildnis der dreifaltigen Göttin, saß genauer gesagt auf seinen Füßen, mit dem kerzengeraden aufrechten Rücken zur Tür, das Kinn auf der Brust abgelegt, der Hocker rechts neben ihm. Das lackschwarze Haar fiel glänzend und glatt von den breiten Schultern hinab bis fast zur Taille.
Irgendjemand hatte sich tatsächlich die Zeit genommen, den Ritter zu waschen und die stets eitel gepflegte Haarpracht zu richten. Ein echter Hingucker bei all dem Weiß in diesen heiligen Räumen. Auch der Geruch im Zimmer hatte sich von saurem krankem Schweiß in Richtung von dezenten Kräutern und Lavendel geändert, allerdings bereits wieder kontrapunktiert von Moschus und ja – auch wieder dem kaum wahrnehmbaren Stechen von Männerschweiß.
Soweit Slava das auf seinem Blickwinkel erkennen konnte hatte Jarel die Rechte auf seinem Oberschenkel abgelegt, vermutlich mit der offenen Handfläche nach oben, während der linke Arm immer noch fest am Körper fixiert lag.
Die Körperhaltung kannte der Russe. Jarel betete - oder meditierte – je nachdem, wie man es nennen wollte.
Gehört hatte der Schattenläufer den Spion jedoch trotzdem, denn kaum hatte dieser die Tür hinter sich geschlossen atmete der Kniende tief ein und drehte steif den Kopf, um den Besucher sehen zu können. „Slava…“, stellte Jarel leise fest und zeitgleich brachte ein Lächeln seine Augen zum Leuchten.
Doch neben der offen lesbaren Zuneigung war da noch mehr im Gesicht des Schattenläufers zu lesen.
Unruhe, unterdrückter Tatendrang und vielleicht sogar eine Spur Wahnsinn. Etwas stimmte hier nicht.
Wozu der Hocker diente, wurde auch sogleich klar als der Ritter versuchte, diesen als Hilfe beim Aufstehen zu benutzen, was ihm – von einem leichten Zittern abgesehen – sogar gelang.
Zu den für Slava so offensichtlich lesbaren Emotionen des angeschlagenen Ritters schlich sich eine kleine Menge Stolz dazu, während er vor den Spion trat und die Hand hob um ihn in einer liebevollen Geste zu berühren. Und um sich zu versichern, dass er sich die Gestalt vor ihm nicht nur einbildete.
Das alles sah schon wesentlich besser aus als am Morgen, zumindest so lang, bis der Schattenläufer sich seinen Verlobten genauer angesehen hatte.
Jarels Blick huschte an Slava hinab und hinauf und blieb an der Verbrennung um Gesicht hängen.
Sofort erstarrte der Schwarzhaarige in der Bewegung, die Rechte fror auf halbem Weg ein, sein nicht zugeschwollenes Auge verengte sich zu einem Schlitz. Er besah sich den Russen noch einmal genauer. Spuren eines Kampfes. Mariposas Satteltasche……dieses fürchterlich endgültige Gefühl im Zusammenhang mit Jakob…
Jarel schloss die Augen und sog tief die Luft durch die Nase ein. Blut. Das von Slava, das von Jakob, fremdes, bitteres, magisch beeinflusstes Blut.
Ein Vibrieren lief durch Jarels Körper - dem Schlag auf eine überspannte Saite gleich - und erreichte seine Stimme, als er langsam die Augen öffnete und Slava aus einer erstaunlich dunklen Iride anstarrte.
Statt sich zu erkundigen wie es seinem Liebsten ging, ob er noch weitere verborgene Verletzungen zusätzlich zu den offensichtlichen davongetragen hatte, statt zu Fragen was geschehen war, stellte Jarel leise und beinahe tonlos die eine Frage, die ihn zu zerreißen drohte.
„Lebt Jakob noch…“
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