Silberstein | Bordell | Nachtigall

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Francis Rose
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Oben in ihren Räumen angekommen stand die blonde Schönheit einen Moment unschlüssig im Zimmer. Sie hatte schon ein paar Jahre hier gearbeitet und dadurch ein wenig persönliche Habe zusammengetragen. Als sie sich dann endlich entschieden hatte, womit sie anfangen würde zu packen, eilte sie in ihr Schlafzimmer und zog eine kleine Truhe unter dem Bett hervor. In diese packte sie alles von Wert was sie vor Ort hatte. Kosmetik, eine Vase diverse Öle und Düfte und mehrere Tücher um zu verhindern dass die zerbrechlichen Gefäße aneinander schlafen konnten.
Den Schneider überzeugt sie davon, die Aufgabe die wertvollen Kleider zu nehmen. Er würde am besten wissen wie man die transportierte.
Dann setzte sie sich an den Frisiertisch und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel. In Gedanken fragte sie ihr gegenüber ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, während sie die Haut um ihre Augen und Lippen genauestens betrachtete. Dann fiel ihr Blick auf die kleine Schatulle. Tihana hatte nie geleugnet, dass sie darauf sehr neidisch war. Bedächtig öffnete sie das Kästchen und nahm den Kamm heraus. Ein paar lange schwarze Haare hingen in den Zinken und ließen Francis schmunzeln. Mit einem Lächeln legte sie den Kamm zurück und erhob sich wieder. Das wichtigste hatte sie zusammen. Zumindest aus diesen Raum. Im Nebenzimmer war das einpacken nicht ganz so einfach. Die liege und den Sichtschutz würde sie später abholen müssen oder fragen ob Pavel mit dem Wagen fahren könnte. Alles was mit musste legte sie auf die liege, ihre Steine, weitere Öle und Cremes, Schalen und das Körbchen. Selbst mit dem Pferd reichte einmal zum Krankenhaus nicht aus alles mitzunehmen. Sie seufzte. Es nutzte nichts. Sie musste um den Wagen bitten.
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Avarion DeSpaire
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Ion kam nach oben und fand Francis in ihrem Zimmer vor, schon fleißig alles zusammentragen. Er beobachtete sie eine Weile, selber etwas ratlose, was er jetzt hier oben machen sollte. Zumindest blieb er nicht lange ratlos. Sie drückte ihm die Aufgabe auf Auge, sich um die Kleider zu kümmern und das waren bei einer Frau eh schon nicht wenige. In Francis Fall sogar noch ein paar mehr, da sie diese auch Beruflich trug. So nahm er sich ein frisches Laken und legte die wertvolle Fracht glatt aufeinander auf das Bett.
Er erwischte sich bei dem Gedanken, wie sie sich durch die Kissen gewälzt hatten und bekam einen leicht abwesenden Gesichtsausdruck gepaar mit einem leicht dümmlichen grinsen. Mit etwas Nachdruck zwang er sich die Gedanken los zu lassen und nicht dem Drang seines Untermieters nach zu geben, Francis ein letztes Mal an diesem Ort zu lieben. Zu den Kleidern gesellte sich noch eines und noch eines und noch eines. Zwei erkannte er sofort wieder, da er sie selber geschneidert hatte. Der Stapel wurde immer höher und Ion hatte ordentlich mühe die Kleider einzuschlagen, so das sie nicht heraus lugten.
Als er fertig war wartete er bis auch sie soweit war.
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Nachtigall
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Während die Matrone sich noch rar machte wuselte der Spatz hinterm Tresen herum. Das ging ja gar nicht, dass gar keiner sich um die Gäste kümmerte. Auf den Wunsch des Nordmann stellte sie zwei Krüge mit Bier hin und machte einen Strich auf einen Zettel. Zwar konnte sie nicht wirklich lesen und schreiben. Aber zählen und irgendwie musste sie sich merken wem sie wie viele Getränke brachte. So hatte sie auf einer Tafel hinterm Tresen eine Flöte gemalt und eine Flasche für Wein mit einem Strich. Der Nordmann war ein Gesicht mal Bart und ein Krug mit schon zwei Strichen. Und so weiter. Jeder Kunde hatte sein Symbol für das Kind. Mit einem wirklich glücklichen und stolzen Lächeln stand sie nun da. Sie rückte ihre Bluse und nahm einen Lappen um die Oberfläche des Tresens zu reinigen, was Miss Gwen auch immer hat. Der gravierendste Unterschied war der fehlende Busen und die grauen Haare. Aber es sehr deutlich zu sehen wohin das junge Ding seine Zukunft geplant hatte. Lag es nun daran das sie nichts Meeres kannte oder ob es noch tiefere Gründe gab blieb dabei offen. Sie lehnte sich über den Tresen, wie es Miss Gwen auch gerne tat und sah zu Einar, fröhlich das sie ihm helfen konnte und sei es nur in Form eines Getränks in einem Humpen.
Aedan Neros
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Der Musiker hielt sogleich inne, als ihn eine sehr männliche und kräftig-raue Stimme ansprach. Zumindest meinte er, mit Barde gemeint zu sein. Aeden drehte von der Türe ab und hielt auf den Tresen und auf die Stimme des Fremden zu. Seine Geige hing über seinem Rücken, den Stab in seiner Hand, den er nicht wirklich einsetzte, da alles zu eng war und sich an den Schemen orientierte, die er noch zu sehen vermochte.
In gebührendem Abstand blieb er stehen. „Danke“, sagte er in der Gemeinsprache, eines der Wörter, welches bereits am besten klappte. „Ich Aedan“, fügte er in der sprache an die hier gesprochen wurde, wiederholte aber auf elfisch… in der älteren Rede, verbesserte er sich: „Ich bin Aedan. Freut mich Euch kennenzulernen.“ Er sprach deutlich und nicht zu schnell, hoffte er. Auch hielt er dem, der ihn angesprochen hatte die Hand für einen Handschlag hin.
Was das Trinken betraf, so hoffte Aedan auf Wasser, war sich aber irgendwie sehr sicher, dass es kein Wasser werden würde. Es war nicht so, dass der Musiker etwas gegen Alkohol hatte, nur in einer fremden Umgebung war es nicht einfacher, wenn er weder etwas sah und dann auch noch schwankte, aber was auch immer ihm hier gerade gegeben wurde, er freute sich über diese Geste sehr. „Ihr seid Seemann?“, fragte er in der älteren Rede, da er die Worte noch nicht kannte. Aber er war es gewesen, der etwas gesagt hatte und woraufhin Tihana nach Liedern der See verlangt hatte.
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Einar
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Das Kind imitierte schon die Matrone, nur fehlte es ihr an Präsenz. Vielleicht karikierte sie die Cheffin auch nur, aber da war sich Einar nicht so sicher. Sie wirkte lieb, eher nicht durchtrieben und sie war flink dabei seine Bestellung zu richten. Ihre kleinen Kunstwerke nebst Strichliste betrachtete er kurz mit einem Schmunzeln, dann war der Barde an seiner Seite und stellte sich als Aedan vor. Einar überlegte kurz, ob er bei 'Ragnar' bleiben sollte, aber ein Name war so gut wie der andere und der Mann, der ihn eben mit Einar Sversson angesprochen hatte, schien sich seiner Sache recht sicher.
"Man nennt mich Einar." In Gemein. Dann klopfte er sich auf die Brust und wiederholte in seiner bruchstückhaften Älteren Rede: "Ich Einar. Sohn von Sver. Sversson." Seine dunkle Stimme war mindestens zu gleichen Teilen hör- und fühlbar. Er musterte den Barden kurz und suchte nach Worten. Eigentlich war ein Bordell nicht der Ort, an dem man sich für einen Plausch an die Bar setzte, aber da Matea noch immer nicht aufgetaucht war, konnte er sich auch mit dem Musikus die Zeit vertreiben.
"Muire, ja, über's Meer. Seemann, ja. Mmh, wedd... wedd? Kind von Skellige. Skellige wedd.", radebrechte er munter drauf los. Und dabei fiel ihm was ein. "zireael. Schwalbe. Seeschwalbe, so hieß mein Schiff! zireael muire. Oder andersrum." Egal, er war froh, dass ihm das wieder ins Gedächtnis gefallen war, wo doch so vieles noch fehlte. Er gestikulierte und malte ein Schiff vor sich in die Luft, formte den Drachenkopf mit Arm und Hand.
"Skelliger, ich.", wiederholte er, dann wies er auf Aedan. "Du? Woher kommst du? Ich kenne keines deiner Lieder.", setzte er einfach auf Gemein fort, weil ihm die Worte ausgingen.
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Nachtigall
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Fasziniert den Wortfetzen lauschend wanderte der Blick des Spatz von einem zum anderen. Dann tippte sie den Nordmann an. "Der Barde ist Blind." sagte sie ihm und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. "Das sieht er nicht." Gewichtig drein schauend nahm sie den Lappen wieder zur Hand und wischte über die Oberfläche wie ein Schankwirt in einem billigen Saloon. Fehlte nur noch, dass sie in einem Spucknapf spie und die Nase hoch zog. Da war jemand sehr offensichtlich noch in der Findungsphase seiner Selbst. "Miss Tihana bringt ihm gemein bei, damit er sich verständigen kann." Sie grinste wenigen ihres Einfalls und winkte Pavel zu, der gerade zur Tür hinein kam. "Wo ist Matea?" fragte sie ihn laut und quer durch den Raum. "Krankenhaus. Hat das Mädchen rein getragen. Sollte nach Hause fahren. Wo ist Mutter?" Der Spatz nickte immer wieder verstehend. "Die ist mal raus. hab aber nicht mitbekommen wohin genau."
Nun war es an Pavel zu nicken. "Ich kümmere mich um den Wagen. Sag ihr das ich zu Hause bin."
"mache ich." rief sie nicht weniger laut zurück und sah wie der etwas dümmlich drein blickende Sohn der Matrone wieder nach draußen verschwand.
Dann sah sie wieder zu Einar und versuchte mit den Augen zu klimpern, was ziemlich seltsam aussah. Viel zu langsam und kontrolliert.
Aedan Neros
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Von der Klangmelodie klang, -Man nennt mich Einar- wie eine Vorstellung und die weiteren Worte erklärten dann sogleich den Namen des Hünen, dessen Stimme mehr als nur Klang war. Also merken: Man nennt mich….

Einar Sversson also. „Freut mich“, wiederholte Aedan, hörte dem Seemann aufmerksam zu, nur viel konnte er nicht mit seinen Worten anfangen. Kind von Skellige. Dann musste Skellige wohl ein Land, ein Ort oder ein Dorf sein? Daher kam Einar Sversson. Das meinte er verstanden zu haben. Seeschwalbe hieß sein Schiff. „Euer eigenes Schiff, oder angeheuert?“ Der Barde versuchte den Handzeigen, die Einar tat zu folgen, aber das Licht war nicht besonders und auch mit gutem Licht hätte er nicht erkannt, was der Seemann ihm zeigen wollte.
Skellige, Skelliger die nächsten Worte klangen fragend, was den Reisenden annehmen ließ er wollte wissen woher er kam.Tja, das war nun wahrlich etwas kompliziert, auch wenn es eine ganz simple Frage war… „Ich von Ashan“, meinte er und hoffte, dass Einar nicht mehr nachfragen würde wo oder was Ashan war. Denn selbst wenn er es hätte erklären können, war er sich nicht sicher, ob er mit jedem über seine Portalreise sprechen sollte.
Aedan erkannte die Stimme der kleinen Wuselmaus, die sich hier um die Bestellungen der Kunden kümmerte. Er merkte, dass sie über ihn sprach, aber nicht genau was, es klang erklärend und dass es kurz über Tihana ging, bemerkte er auch. Dem Wortwechsel zwischen Junge und Mädchen konnte er nicht folgen, was aber wohl auch keine Not tat. Er überlegte stattdessen, was er den Hünen fragen konnte. „Was sind typische Seemannslieder?“, fragte er ihn dann.
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Einar
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Das Kind informierte ihn, dass der Barde blind war und führte dann eine laute Unterhaltung mit einem Jungen, der gerade zur Tür rein kam. Belangloses Zeug, dem Einar trotzdem auf einem Ohr folgte, während er sich am Bart kratzte und zu ergründen versuchte, was der Barde mit dem Schiff wollte und wo Ashan lag.
"Ashan.", brummte er nachdenklich, "Nie gehört. Und ich bin weit gereist... aber gerade steht es mit meinen Erinnerungen nicht so gut. Hmmm, du verstehst kein Wort, was Aedan? Sprech nur Ältere Rede, Aedan?" Nur die letzten Worte bastelte er wieder in der Elfensprache zusammen.
Und was fragte er dann? Die Intonation war definitiv eine Frage, nur verstand Einar kein Wort. Einzig eine kleine Geste, ob bewusst oder unbewusst, schlug die Brücke zur Musik: eine Bewegung hin zur Fidel. Fragte er also nach Musik? Vielleicht der Lieder wegen, die er gewünscht hatte? Einar überlegte kurz.
"Sang? Skellige Sang?", brummelte er und dachte angestrengt nach, kratzte sich wieder am Bart. "Mein Kopf ist wie leer gefegt... he, Mädchen, sag mir mal ein Seemannslied!", bellte er die Kleine am Tresen an.
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Nachtigall
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Der Spatz überlegte und fing dann an zu singen. Nicht hundert prozentig Takt Rein und nicht alle Strophen konnte sie. Aber die eine, die sie konnte, sang sie laut und deutlich und mehr als einmal, damit Aedan sie hören und vielleicht wiedergeben könnte. "Sing mit." forderte sie Einar auf und sang noch mal die Strophe.
Im hinteren Bereich des Aufenthalt Bereichs waren zum Glück gerade keine Kunden und die zwei Mädels, die noch da waren, kamen nun auch zum Tresen um dem Spatz und dem Barden die zweite Strophe bei zu bringen. Eines der Mädchen kuschelte sich dabei an dem Seemann und das andere an Aedan. Sie lachten, tranken Wein und unterrichteten den Barden in der Heimischen Folklore.
Die Matrone hörte den Lärm, verdrehte aber nur die Augen und blieb mit einer Pfeife im Hinterhof auf einer Bank sitzen. Sie beobachtete Pavel, der den Wagen ausspannen wollte und winkte ihn zu sich. Der Junge setzte sich neben sie, lehnte sich an und ließ sich die Haare durchstreicheln. Ein Moment Familienzweisamkeit zwischen Mutter und Sohn. Einer Mutter mit Fragwürdigen Beruf und einem Jungen, der mit nicht viel Intelligenz gesegnet war.
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Avarion DeSpaire
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Mitten in der Gesangsstunde kam Ion mit einem sorgfältig eingewickelten Bündel herunter. Er legte es auf den Tresen und betrachtete den seltsamen gemischten Chor mit hochgezogener Augenbraue. Da die Flasche mit dem Wein noch vor ihnen stand, griff er sich ein Glas über den Tresen und goss sich selber einen ein. Nur ans mitsingen dachte er so gar nicht. Er ließ die Mädels und das Kind alleine weiter singen. Obwohl der Text eindringlich war und leicht von den Lippen ging. Nun nutzte er die Gelegenheit den Nordmann noch einmal genauer zu betrachten. Er sah aus wie Einar, er bewegte sich wie Einar und doch wusste er, nachdem Einar es selbe gesagt hatte, das Einar gerade nicht zu Hause war, oder nicht ganz zu Hause war. Konnte er ihm helfen? Sein Großvater hätte nicht gezögert einfach mal rein zu sehen und nach den Beschädigten Erinnerungen zu suchen, um diese einfach wieder zu richten. Leider war diese Selbstlosigkeit nicht immer zuträglich gewesen für den Betroffenen. Und Ion selber war alles andere als Gut, geschweige denn Feinfühlig genug dafür.
Er leerte das Glas in einem Zug und goss sich noch etwas nach. Zumindest hatte die Ausgelassene Stimmung eine positive Wirkung auf sein Gemüt. Gedankenverloren ließ er den Finger im Kreis über den Rand seines Glases wandern. Das Violett verschwand gänzlich, machte dem klaren Aquamarin Platz und er war so davon geglitten, dass er das zwinkern vergaß.

Ion liess seine Gedanken fließen und verleibte somit seinem Untermieter Flügel. Er verbrauchte keine Ressourcen und fügte durch Nahrung noch Energie hinzu.

Die Straßen waren für Toralar leer. Niemand nahm ihn wahr, niemand stand ihm im Weg. Sein Bewusstsein glitt auf den Wegen, die die Energie durch die Stadt schickte, dahin. Leicht wie ein Vogel auf dem Wind. Er spürte die Träume der Menschen um ihn herum, Tagträume, Schlafträume. Er sah die Sehnsüchte, wünsche, Ängste wie verschieden farbige leicht leuchtende Nebelpunkte.

Er floss den Energien folgenden hinab in Richtung Wasser und somit landete er im Hafen. Hier waren die Tagträume häufiger. Fernweh, wilde Abenteuer, heldenhafte Reisen.

Ein unterbewusstes Gefühl hatte ihn wohl hergebracht, ein eigenes Sehnen oder pure Neugier. Wie ein Leuchtfeuer in all den Farben sah er einen roten Punkt. Klar, deutlich und für ihn eindeutig. Die Rote Katze Asad’hi.


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Mental von hier zum Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad und zurück. (Seite 22)
Zuletzt geändert von Avarion DeSpaire am Mittwoch 11. Oktober 2023, 14:08, insgesamt 3-mal geändert.
Aedan Neros
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Es juckte Aedan in den Fingern eine Zauber zu wirken, dass er besser verstand und sein Gegenüber ihn auch verstehen würde, aber er tat es nicht. Immerhin hatte Reuven ihn gewarnt und er wollte diese Warnung nicht in den Wind schießen.

Dass Einar Ashan nicht kannte, meinte er zu verstehen, würde ihn aber auch wundern, wenn jemand von hier dies kennen würde. „Sehr wenig Gemeinsprache. Sehr, sehr wenig. Lerne“, meinte er dem Seemann auf das, was er sich zusammenreimte.

Während Einar über ein Lied nachsann, zumindest meinte Aedan dies, tastete er nach dem Becher, der für ihn auf dem Tresen stand. Er nahm einen Schluck und hörte dann die Kleine singen. Der Rhythmus war nicht schwer und unterschied sich nicht sonderlich von Seemansliedern die er in Hafenstädten bereits gehört hatte. Den Takt, Rhythmus klopfte er leicht auf dem Tresen mit. Es kamen noch zwei weitere Personen dazu, ab dann stimmte auch der Musiker in den Gesang mit ein, zögerlich zwar erst noch, da er die Worte richtig singen wollte, doch je länger sie sangen, umso klarer wurden seine Stimme und seine Aussprache.

In diesem Moment kam Aedan eine Idee, er hatte ein Gefühl, was er vielleicht machen wollte. Er war nicht für das Leben in einem Bordell gemacht. Er liebte es zu musizieren und zu singen, am liebsten so wie sie es gerade taten. Gemeinsam.

Von oben kam jemand dazu, aber die Elfe war es nicht, so würde er sich wohl noch länger mit seinem wenigen Wortschatz herumschlagen müssen, dennoch machte es ihm Freude, mit dem Hünen, dessen durchdringender Stimme und der weiblichen Begleitung Lieder zu lernen. Er hoffte nur, dass sie kein Donnerwetter von der Hausherrin erwarten würde.
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Einar
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Das Lied, welches die Kleine anstimmte, brachte tatsächlich etwas in ihm zum Schwingen und die Melodie konnte er nach den ersten Takten mitsummen. Dunkel trug seine Bass die helleren Stimmen der Frauen auf Händen. Nari war wieder da und schmiegte sich warm an seine Seite, sodass er ganz automatisch den Arm um sie legte und nach der zweiten Strophe auch den Refrain mit sang. Er sang nicht einmal schlecht - zumindest traf er jeden Ton. Das Lied hob etwas die Schwermut von seiner Seele und auch der Barde schien die kleine Einlage zu genießen.
Das war etwas, was in Einar ebenfalls eine Saite anschlug: Musik in Hafentaverne verband Kontinente. Die Seeleute konnten aus aller Herren Länder kommen, in den Tavernenliedern hatten sie alle eine Stimme, weil irgendwie jeder eine Version für sich kannte. Und da kam es ihm: Ja! Genau dieses Lied gab es auch im Skelliger Dialekt und in Ophiri. Und er kannte sie beide! Seine Laune stieg noch etwas weiter.
Das der Mann von eben sich wieder zu ihnen gesellte, nahm er am Rande wahr, aber der schien mit eigenen Gedanken beschäftigt und so stimmte Einar die erste Strophe einfach auf Ophiri an.

raus
Zuletzt geändert von Einar am Mittwoch 11. Oktober 2023, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Nachtigall
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Die Stimmung war ausgelassen und gut und schwappte wie die Musik durch die Tür nach draußen. Miss Gwen löste sich von ihrem Sohn, dem sie liebevoll über die Haare gestrichen hatte und sah einen Moment lang den Himmel. Der Tag hatte so schön und doch so verkorkst angefangen. Erst das Mädchen mit ihren seltsamen Geschichte. Dann Matea, die auf einmal so etwas wie Muttergefühle für genau dieses Kind entwickelte. Francis die gekündigt hatte. Angestrengt rieb sie sich die Stirn und gab sich einen Ruck.
Entschieden öffnete sie die Tür, strahlte Autorität und Selbstbewusstsein aus und ließ die Situation auf sich wirken. Das Bild erinnerte eher an eine gut betuchte Taverne als an ein normales Bordell. Mädchen, nur zu leicht bekleidet, Alkohol, zu viel auf dem Tresen als in ein Bordell gehörte und Musik, die nicht nur als Hintergrunduntermalung diente, sondern die Leute zum Mitsingen bewegte. Und der Eine, der zu tief ins Glas geguckt hatte, und selbst grüblerisch am Tresen saß.
Erst räusperte sie sich, dann klatschte sie laut in die Hände. "So, genug Spaß für einen Tag. Das hier ist immer noch ein ordentliches Haus. Also ab mit dem Alkohol in den Aufenthaltsbereich. Und ihr kümmert um unseren Gast." damit machte sie eine Verscheuchende Geste und fing an die Gläser einzusammeln. Den Schneider betrachtete sie etwas länger, denn er wirkte gerade als wäre er sehr sehr sehr weit weg. Alkohol war nicht der Grund, denn im Glas war noch zu viel drin, für schwere trunkene Gedanken. Ihr Blick wanderte zu dem Bündel, welches ebenfalls zu dem viel zu Viel mit auf dem Tresen lag. Sie platzierte ihre Brüste auf dem Tresen direkt vor dem Schneider und wedelte mit der Hand vor dessen Augen herum. "Hallo. Geht in den Aufenthaltsbereich zum warten, und verstaut das hier wo anders."
Der Spatz brach mitten im Satz ab und trollte sich sofort um auf zu räumen. Auch die Mädels kicherten.
"Kommt Barde. Ich bin Olessia. Spiel etwas für uns." Olessia, brünett mit braunen Augen, ein Reh unter vielen. Unauffällig, unscheinbar.
Nari versuchte allerdings Einar dazu zu bewegen mit zu kommen.
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Avarion DeSpaire
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Auf das Wedeln vor seinen Augen reagierte der Schneider nicht. Zumindest einen sehr langen Herzschlag lang. Dann ging ein Ruck durch seine Gestalt und hätte er auf einen Stuhl gesessen, dieser wäre umgefallen. Er blinzelte angestrengt und viel zu hektisch und wand sich dann um, als wäre er eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden hing. Seine Atmung ging schnell, hektisch und stoßweise, als wäre er viel zu schnell eine lange steile Treppe hinauf gelaufen. Orientierungslos sah er sich um, schien die Anwesenden aber gar nicht zu sehen. Erst sein Kopf, dann sein Körper, wandten sich um und schnellen Schrittes ging er zum Ausgang.
Die Vögel zwitscherten, er öffnete die Tür, dann knarrte die Stufe und Ion war auf der Straße, einem unsichtbaren Drang folgend.

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Weiter: Irgendwo in den Straßen Nowigrads ( Seite 19 )
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Francis Rose
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Beladen wie ein Maultier kam Francis die Treppe herunter und versuchte nicht zu stolpern. Der Gesang, der bis nach oben gedrungen war, war verstummt und bereits auf der Treppe erklang die scharfe Stimme von Miss Gwen. Das der Schneider das Gebäude verlassen hatte, bekam sie nur am Rande mit. Wahrscheinlich holte er schon einmal sein Pferd. Ihr eigenes Gepäck packte sie einfach neben das Kleiderbündel auf den Tresen und versuchte Miss Gwen ein freundliches Lächeln zu schenken. "Würdet ihr mir Pavel und den Wagen ausleihen. Dann kann ich alles in einem Male mitnehmen. Bitte." Mehr noch, sie legte ein bezauberndes Lächeln auf die Lippen mit großes Augen. Sie glaubte zwar nicht wirklich daran, das es bei der älteren funktionierte, schaden konnte es dennoch nicht.

Die Matrone kniff die Augen einen Moment zusammen und nickte dann. "Aber sicher, Kindchen." sagte sie überraschender Weise. "Er ist noch hinten. Aber sieh zu, das das Zeug hier verschwindet. Was sollen die Kunden von meinem Haus denken."

Francis nickte offensichtlich überrascht und nahm ihr Gepäck schnell wieder auf den Arm, um durch den Hinterausgang zu eilen.
Aedan Neros
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So schnell war die Pause vorbei und er hatte es noch nicht einmal vor die Türe geschafft. Aedan hatte zwar nicht verstanden was die Hausherrin gesagt hatte, aber, dass ihre Zusammenkunft hier am Tresen beendet war, hatte auch er verstanden. Der Reisende ließ sich von Olessia mitnehmen, wusste aber mittlerweile sehr wohl, wo “sein” Tisch zu finden war. “Ich bin Aedan”, stellte er sich auf dem Weg vor. “Was wollt Ihr hören, Olessia?”, fragte er in der älteren Rede und unterstrich seine Frage mit Gesten. Seemannslieder hatten sie nun gerade reichlich gehabt, sicherlich hätte er auch noch welche aus seiner Welt, aber was war hier nun angebracht? Vielleicht würde Olessia ihn verstehen, er hoffte darauf.
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Nachtigall
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Alle Mädchen hatten in den letzten Jahren mal vereinzelte Worte Alte Reden aufgeschnappt und erzählten sich diese kichernd, wenn sie noch Jung und unbedarft waren. So auch Olessia. Sie zog sich ein Kissen heran und setzte sich zu seinen Füßen auf den Boden, um sich anlehnen zu können. "Liebe." war eines dieser wenigen Worte, die sie in den Älteren Reden sprechen konnte. Nicht so elegant, wie man es vielleicht tat. Aber verständlich und ein klein wenig überzogen verführerisch klingend. "Bitte."
Das zwei der Gäste gegangen waren hatte sie nicht mitbekommen, die Matrone schon und war nicht wirklich begeistert, denn der Nordmann war sonst immer ein gut zahlender Kunde gewesen und den Schneider hatte sie schon zu den Stammkunden gezählt, auch wenn dieser tatsächlich gar nicht so oft da war, wie man es bei dieser Bezeichnung vielleicht erwartet hätte. So hatte sie aber Zeit sich an Francis zu wenden und ihre Frage zu beantworten. "Pavel hat noch nicht ausgespannt. Ich habe mir so etwas schon gedacht. Geh und sag ihm bescheid, dass er auch mit anfassen soll. Die Miete für das Zimmer bekommst du aber nicht zurück. Betrachte es als Entschädigung für die entgangenen Einkünfte." Sie nahm gedankenverloren die gezeichneten Notizen des Spatz und Rechnete die offenen Beträge zusammen. "Und ich hoffe doch sehr, dass du uns empfiehlst, wenn jemand nach einem guten Haus fragt."
Nari, die enttäuscht zurück geblieben war, nachdem Einar gegangen war, kümmerte sich um das, was Mädchen nun einmal machten, wenn kein Kunde zum angeln da war. Sie nahm sich einen Spiegel zur Hand, richtete auf einem Sofa sitzend ihre Haare, ihre Kleidung und überprüfte ihre Schminke. Das ihre Schwester Francis das Haus verließ, sah sie nicht ganz so traurig. In der internen Hierarchie stieg sie somit einen Platz auf und würde garantiert mehr Kunden bekommen.
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Francis Rose
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Francis beeilte sich Pavel zu erwischen und fand ihn auch draußen vor. Sie drückte ihm ihre Sachen in die Hand und bat ihn alles vorsichtig und gründlich zu verstauen und dann mit nach oben zu kommen, um die nächsten Kisten mit ihr zusammen herunter zu holen. Als sie wieder herein kam, nahm sie das Bündel Kleider vom Tresen und brachte es ebenfalls nach draußen. Das legte sie allerdings noch nicht auf die Ladefläche, sondern auf den Bock. Würden die Kleider unten liegen, wären sie zerknittert und vielleicht sogar beschädigt. Beim nächsten Mal herein kommen, eilte sie direkt wieder zur Treppe nach oben. Es war erstaunlich, wie viel Zeug sich ansammelte, wenn man eine Zeit lang an einem Ort verbrachte. Sie packte weiter.
Aedan Neros
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Ein Lied über die Liebe? Aedan packte seine Geige wieder aus, denn so nett eine Leier auch war, seine Geige war ihm einfach das liebste Instrument, das ihm derzeit zur Verfügung stand und wenn es dann ein Lied sein sollte, das von der Liebe erzählte. “Gerne”, meinte er zu Olessia und begann seinen Boden hauchzart über die Saiten seiner Geige gleiten zu lassen. Die Berührungen, die er seiner Geige zuteilwerden ließ, ließen fast schon an die Berührungen eines liebenden Mannes denken, der den Körper einer Frau liebkoste und so spielte der Musiker Lieder, die von Liebe und mehr erzählten.
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Nachtigall
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Olessia genoss die Musik, schloss die Augen und lauschte. zumindest so lange bis ihre Dienste erforderlich waren. Sie träumte von dem Ritter, der sie aus diesem leben befreien würde. oder dem Bösen Schurken, der sie entführt und sich dann unsterblich verliebt. Egal welche Version, beide führten hier raus.
Die ersten Kunden, die gekommen waren, verließen mit dümmlichen grinsenden Gesichtern und lässigen Schrittes das Etablissement wieder. Andere kamen und mittendrin die Matrone, die wie eine Puppenspielerin alle ihre Mädchen bewegte.
Pavel half beim schleppen der Klamotten von Francis. Es waren nicht sehr viele, aber genug um mehrmals hoch und runter zu laufen. Alleine dies störte die Matrone gewaltig, denn es brachte Unruhe in das Haus. Zum Glück waren die meisten Männer gerade mit Mädchen beschäftigt und bekamen davon nichts mit. Einzig der Spatz schwirrte wie eine Fliege um den Barden und versuchte ihn zu versorgen so gut es ging. Sie wurde seine Augen und signalisierte ihm, wenn er Pause machen konnte, weil gerade kein Gast da war. Auch gewährte man ihm eine längere Pause, die er zur freien Verfügung hatte.
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