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von/nach: Von Niederwirr
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später Nachmittag
betrifft: @all
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Mittlerweile war das Gelände zu beiden Seiten des Weges bewaldet und hügelig geworden. Bessie musste sich wegen der Steigung sehr abquälen, weshalb die Gruppe auch nicht sonderlich schnell voran kam. Zudem sorgte der deutlich intensivere Bewuchs dafür, dass sie gelegentlich Hindernisse, wie Baumstämme oder große Äste aus dem Weg räumen mussten. Hier auf diesem Weg wäre es sowohl für Banditen, als auch für Monster ein Einfaches, einen Hinterhalt zu legen, weshalb die Gruppe recht angespannt die Flanken beobachtete. Hin und wieder trottete Reynegh auf Venden zur Gruppe zurück, hatte aber nichts zu berichten.
Es wurde bereits später Nachmittag, als der Naramianer ihnen zu verstehen gab, dass voraus eine Ansammlung an verfallenen Häusern auftauchte. Thorben nickte und ließ die Reisekutsche etwas aufholen, damit er nicht so sehr schreien und damit auf sie aufmerksam machen musste. Aria schaute während des Gesprächs aus dem Fenster der Kutsche heraus.
"Voraus ist das alte Rücker Anwesen. Man munkelt, dass ein Fluch auf dem Land läge, denn jedes Mal, wenn ein tapferer Recke einem Mitglied der alten Adelsfamilie hilft, das Gelände zu,... befrieden, hält es der feine Pinkel dort nicht lange aus oder stirbt unverhältnismäßig schnell. Jedenfalls verschwindet jeder urplötzlich, der das Anwesen sein Eigen nennt, nur damit es dann einige Zeit später wieder voller Monster ist, die ihre Nester dort bauen."
Zuversichtlich tappte er mit seinen stummeligen Fingern auf den in 'Bertha' eingelegten, riesigen Bolzen und grinste zuversichtlich. Auch für 'Lilly' hatte er bereits die silbernen Bolzen hervor gekramt. Man konnte in solch einer Gegend nicht vorsichtig genug sein.
"Also wenn ihr mich fragt, ist das totaler Quatsch. Aber das alte Gemäuer hat mich schon immer interessiert. Wir müssen uns eh bald für einen Rastplatz entscheiden. Und in einem alten Landgut haben wir wenigstens Wände, die uns beschützen."
Neugierig schaute er in die Runde und versuchte ihre Stimmung abzulesen. Es ging doch nichts über eine gute Schauergeschichte, selbst wenn sie kein Lagerfeuer hatten.
Das Rücker Anwesen
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
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- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
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von/nach: Von Niederwirr
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später Nachmittag
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Als sie das Dorf hinter sich gelassen und sich weiter über das Land voran arbeiteten, hatte Reynegh angefangen, die Gegend zu erkunden. Zwar war er eigentlich kein Späher und nicht als solcher ausgebildet - Ihlosie fanden noch kleinste Spuren anhand subtiler Zeichen und konnten deren Alter bis auf Stunden genau deuten - aber er war der einzige Berittene und betrachtete sich als den Einäugigen unter den Blinden. Außerdem kühlte es sein Temperament ab, wenn er auf Vendens Rücken lautlos zwischen uralten Stämmen hindurch glitt oder eine lange Wiese hinauf preschte.
Als das Gelände unübersichtlicher wurde, blieb er näher bei der Gruppe und zog engere Kreise in der Umgebung. Der Wegabschnitt wäre perfekt für einen Hinterhalt und er fand sich mit Venden mehr als einmal in einer Position wieder, von der aus er den Tross mühelos wie aus dem Nichts heraus hätte angreifen können, während dieser sich nur heillos verkeilt hätte. Doch niemand nutzte diese Gelegenheit oder sie waren noch besser versteckt, sodass die Sinne des Naramianers diesen in Sicherheit wogen. Dieser glaubte in seiner ureigenen Sicherheit allerdings kaum daran, dass ihm irgenetwas entgehen könnte. Bisher hatte er hier nur Wesen kennen gelernt, aus deren Genpool die Anlagen für Geräuschlosigkeit längst verschwunden waren.
Irgendwann stieß er bei einer seiner Runden auf ein verfallenes Gehöft und als er mit der Nachricht zum Tross zurück kehrte, wartete Thorben mit einer guten Geschichte auf. Nur fehlte das Lagerfeuer, sie gebührend zu erzählen. Ein Fluch, Geister und Monster.
"Zumindest auf dem Gelände habe ich weder Monster noch Geister gesehen.", erwiderte der Naramianer, für den sich Wände und ein Dach ebenfalls nach einem guten Rastplatz anhörten, zumal sich im Westen Wolken über den Horizont schoben. Noch hatte er kein Gefühl für das Wetter in dieser Welt, aber wenn man Wolkenbewegungen beobachtete, bekam man eine Idee, was woher kam und wohin ging. Und die Wolken wirkten schwer...
Sie rollten also auf den zentralen Hof des Anwesens, das aus mehren Gebäuden um einen Brunnen herum bestand. Das Haupthaus wirkte noch am besten in Stand, dennoch blieb Reynegh im Sattel und wartete, bis beide Fuhrwerke angekommen waren.
"Ich sehe mir die Umgebung noch an - nicht das in der Nacht eines deiner Monster an die Tür klopft.", sagte er mit seinem katzenhaften Grinsen zu Thorben und zog Venden herum. Zwar erwartete er nichts, was ein Wesen wie das Ereymiu vor eben dieser Tür nicht abzuschrecken im Stande war, aber sicher war sicher.
von/nach: Von Niederwirr
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später Nachmittag
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Als sie das Dorf hinter sich gelassen und sich weiter über das Land voran arbeiteten, hatte Reynegh angefangen, die Gegend zu erkunden. Zwar war er eigentlich kein Späher und nicht als solcher ausgebildet - Ihlosie fanden noch kleinste Spuren anhand subtiler Zeichen und konnten deren Alter bis auf Stunden genau deuten - aber er war der einzige Berittene und betrachtete sich als den Einäugigen unter den Blinden. Außerdem kühlte es sein Temperament ab, wenn er auf Vendens Rücken lautlos zwischen uralten Stämmen hindurch glitt oder eine lange Wiese hinauf preschte.
Als das Gelände unübersichtlicher wurde, blieb er näher bei der Gruppe und zog engere Kreise in der Umgebung. Der Wegabschnitt wäre perfekt für einen Hinterhalt und er fand sich mit Venden mehr als einmal in einer Position wieder, von der aus er den Tross mühelos wie aus dem Nichts heraus hätte angreifen können, während dieser sich nur heillos verkeilt hätte. Doch niemand nutzte diese Gelegenheit oder sie waren noch besser versteckt, sodass die Sinne des Naramianers diesen in Sicherheit wogen. Dieser glaubte in seiner ureigenen Sicherheit allerdings kaum daran, dass ihm irgenetwas entgehen könnte. Bisher hatte er hier nur Wesen kennen gelernt, aus deren Genpool die Anlagen für Geräuschlosigkeit längst verschwunden waren.
Irgendwann stieß er bei einer seiner Runden auf ein verfallenes Gehöft und als er mit der Nachricht zum Tross zurück kehrte, wartete Thorben mit einer guten Geschichte auf. Nur fehlte das Lagerfeuer, sie gebührend zu erzählen. Ein Fluch, Geister und Monster.
"Zumindest auf dem Gelände habe ich weder Monster noch Geister gesehen.", erwiderte der Naramianer, für den sich Wände und ein Dach ebenfalls nach einem guten Rastplatz anhörten, zumal sich im Westen Wolken über den Horizont schoben. Noch hatte er kein Gefühl für das Wetter in dieser Welt, aber wenn man Wolkenbewegungen beobachtete, bekam man eine Idee, was woher kam und wohin ging. Und die Wolken wirkten schwer...
Sie rollten also auf den zentralen Hof des Anwesens, das aus mehren Gebäuden um einen Brunnen herum bestand. Das Haupthaus wirkte noch am besten in Stand, dennoch blieb Reynegh im Sattel und wartete, bis beide Fuhrwerke angekommen waren.
"Ich sehe mir die Umgebung noch an - nicht das in der Nacht eines deiner Monster an die Tür klopft.", sagte er mit seinem katzenhaften Grinsen zu Thorben und zog Venden herum. Zwar erwartete er nichts, was ein Wesen wie das Ereymiu vor eben dieser Tür nicht abzuschrecken im Stande war, aber sicher war sicher.
Aria hatte ein Buch aus der Bank herausgezogen und versuchte sich etwas abzulenken. Jake spukte immer wieder durch ihre Gedanken und das Gefühl von seiner Hand auf ihrer…es vernebelte ihr den Verstand. Sie konnte sich kaum auf die Worte des Buches konzentrieren, sodass sie sehr froh war als die Kutsche endlich zum Halten kam.
Sie blickte auf und sah das Gehöft. Also zumindest das, was davon übrig war. Wer wohl hier gelebt hatte? Sie stieg aus der Kutsche und streckte sich. Die frische Luft tat unheimlich gut. Sie ging nach vorne zu den Pferden und sah nach ihnen. Zwar waren für die Pferde immer Bedienstete verantwortlich, doch Aria hatte beobachtet, worauf es ankam. Sie selbst hatte nach langem Betteln auch ein eigenes Pferd bekommen und dann gelernt sich um es zu kümmern. Ihnen ging es gut, sie brauchten nur etwas Gras. Sie versuchte nicht zu Jake zu sehen, das würde sie nur wieder zu ihm hinziehen…tja aber vergebene Müh… Ihre Blicke trafen sich und sie schluckte. Sie wollte ganz nah zu ihm. Doch sie schaffte es nochmal und nickte zu den Pferden, um das Gesagte nochmal zu unterstreichen, falls er nicht ganz verstand was sie sagte „Gras und Wasser…“ Sie deutete auf die Pferde und dann auf die Wiese. In ihren Blick legte sich Traurigkeit.
Nicht verlieben…verlieb dich nicht…bitte Aria…nicht…
Sprach sie zu sich und senkte ihr Haupt, während sie die Pferde von der Kutsche löste. Schnell führte sie die beiden zu einer guten stelle und band sie dort locker fest. So wie sie es gelernt hatte.
Sie zwang sich nicht zurückzublicken. Wenn ich ihn ansehe, dann sterbe ich jedes Mal ein kleines bisschen…
Sie schluckte und blickte neugierig auf als sie Reys Stimme hörte. Er wollte die Umgebung erkunden…das war die Gelegenheit!
Eilig kam sie zu ihm hinüber und stellte sich ihm und Venden in den Weg. Das Tier konnte einem Angst machen. Doch sie hatte gelernt, dass Pferde die Angst und Nervosität eines Menschen spürten. Also war sie ganz ruhig und auch Venden schien ihre innere Ruhe zu spüren. Zumindest schnappte er nicht nach ihr.
„Rey nimm mich mit! Ich möchte mehr von der Gegend sehen!“
Sie kam langsam näher, um Venden nicht zu irritieren. Rey schien nicht sonderlich begeistert von Arias Verlangen. Man konnte förmlich das Knirschen seiner Zähne hören. Doch die Herrin war nun direkt vor ihm. Sachte legte sie ihre Hand an Vendens Flanke. Mutig…oder irre…
Aus welchem Grund auch immer ergriff Rey schnell ihre Hand und schwang sie elegant vor sich auf sein Reittier. Dann peitschten sie los.
Sie blickte auf und sah das Gehöft. Also zumindest das, was davon übrig war. Wer wohl hier gelebt hatte? Sie stieg aus der Kutsche und streckte sich. Die frische Luft tat unheimlich gut. Sie ging nach vorne zu den Pferden und sah nach ihnen. Zwar waren für die Pferde immer Bedienstete verantwortlich, doch Aria hatte beobachtet, worauf es ankam. Sie selbst hatte nach langem Betteln auch ein eigenes Pferd bekommen und dann gelernt sich um es zu kümmern. Ihnen ging es gut, sie brauchten nur etwas Gras. Sie versuchte nicht zu Jake zu sehen, das würde sie nur wieder zu ihm hinziehen…tja aber vergebene Müh… Ihre Blicke trafen sich und sie schluckte. Sie wollte ganz nah zu ihm. Doch sie schaffte es nochmal und nickte zu den Pferden, um das Gesagte nochmal zu unterstreichen, falls er nicht ganz verstand was sie sagte „Gras und Wasser…“ Sie deutete auf die Pferde und dann auf die Wiese. In ihren Blick legte sich Traurigkeit.
Nicht verlieben…verlieb dich nicht…bitte Aria…nicht…
Sprach sie zu sich und senkte ihr Haupt, während sie die Pferde von der Kutsche löste. Schnell führte sie die beiden zu einer guten stelle und band sie dort locker fest. So wie sie es gelernt hatte.
Sie zwang sich nicht zurückzublicken. Wenn ich ihn ansehe, dann sterbe ich jedes Mal ein kleines bisschen…
Sie schluckte und blickte neugierig auf als sie Reys Stimme hörte. Er wollte die Umgebung erkunden…das war die Gelegenheit!
Eilig kam sie zu ihm hinüber und stellte sich ihm und Venden in den Weg. Das Tier konnte einem Angst machen. Doch sie hatte gelernt, dass Pferde die Angst und Nervosität eines Menschen spürten. Also war sie ganz ruhig und auch Venden schien ihre innere Ruhe zu spüren. Zumindest schnappte er nicht nach ihr.
„Rey nimm mich mit! Ich möchte mehr von der Gegend sehen!“
Sie kam langsam näher, um Venden nicht zu irritieren. Rey schien nicht sonderlich begeistert von Arias Verlangen. Man konnte förmlich das Knirschen seiner Zähne hören. Doch die Herrin war nun direkt vor ihm. Sachte legte sie ihre Hand an Vendens Flanke. Mutig…oder irre…
Aus welchem Grund auch immer ergriff Rey schnell ihre Hand und schwang sie elegant vor sich auf sein Reittier. Dann peitschten sie los.
- Aenye an Invaerne
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- Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
- Lebenslauf:
von hier.
Auch Aenye sprang von der Kutsche, allerdings deutlich vorsichtiger als sie es gewohnt war. Auch wenn es ihr gut ging, aber die Wunde am Bein erzeigte ein seltsam ziehenden Gefühl. Ein Pochen wäre schlecht gewesen, das wusste sie, Ziehen war gut, nichts desto Trotz irritierend. Das sich die Prinzessin sofort um die Tiere kümmerte honorierte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann hatte sie eben Zeit, sich umzusehen. Es schien tatsächlich ruhig. Keine Menschen.
Aber dann entdeckte sie an einer gut geschützten Stelle die Reste eines Lagerfeuers. Sofort froren ihre Bewegungen ein. Dann war Jakobs feindlicher Soldat plötzlich neben ihr, ziemlich unbekümmert. Er kniete sich langsam hin und untersuchte die Reste.
"Schon ein paar Tage alt. Es ist windgeschützt, deswegen sieht es so frisch aus. Hier ist keiner."
Und er grinste als wollte er einen Hinterhalt legen.
Sie ließ ihn stehen und setzte ihre Erkundung fort, schob sich an einer halb geöffneten Scheunentüre durch. Es war alles voll mit Gerümpel aber trocken. immerhin.
Sie hatte es nicht eilig nach Nowigrad zu kommen, sie könnten hier übernachten, das würde sie allerdings einen Tag kosten.
Auch Aenye sprang von der Kutsche, allerdings deutlich vorsichtiger als sie es gewohnt war. Auch wenn es ihr gut ging, aber die Wunde am Bein erzeigte ein seltsam ziehenden Gefühl. Ein Pochen wäre schlecht gewesen, das wusste sie, Ziehen war gut, nichts desto Trotz irritierend. Das sich die Prinzessin sofort um die Tiere kümmerte honorierte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann hatte sie eben Zeit, sich umzusehen. Es schien tatsächlich ruhig. Keine Menschen.
Aber dann entdeckte sie an einer gut geschützten Stelle die Reste eines Lagerfeuers. Sofort froren ihre Bewegungen ein. Dann war Jakobs feindlicher Soldat plötzlich neben ihr, ziemlich unbekümmert. Er kniete sich langsam hin und untersuchte die Reste.
"Schon ein paar Tage alt. Es ist windgeschützt, deswegen sieht es so frisch aus. Hier ist keiner."
Und er grinste als wollte er einen Hinterhalt legen.
Sie ließ ihn stehen und setzte ihre Erkundung fort, schob sich an einer halb geöffneten Scheunentüre durch. Es war alles voll mit Gerümpel aber trocken. immerhin.
Sie hatte es nicht eilig nach Nowigrad zu kommen, sie könnten hier übernachten, das würde sie allerdings einen Tag kosten.
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
https://hexer.fandom.com/wiki/Rückerhof
Thorben zeigte ihm nach etwas Gewühle eine Armbrust von beachtlicher Größe. Man konnte es im Grund nicht mehr 'Arm'-brust nennen. Ein Bolzenschußgerät, und er hatte ihm einen Namen gegeben.
Interessiert betrachtete er die Konstruktion. Soetwas gab es auch im Militärhistorischen Museum nicht, allerdings hatte er die Schemata von anderen interessanten Geräten im Kopf. Die Römer hatten interessante Geräte ersonnen, vielleicht sollte er diese Ideen zuerst mit dem Schmied teilen. Eine Bolzen-Gatling... Irgendwie musste er plötzlich an die historische Sammlung in Nowosibirsk denken, dort hatte ein Künstler das Sprichwort "Schwerter zu Pflugscharen" ernst genommen und aus alten Gewehren einen Pflug zusammengeschweißt, das Ding war auch im Einsatz gewesen.
Sein Blick fiel wieder auf den Zwerg und er sah die Begeisterung für dieses Gerät. Auf jeden Fall hatten sie ein wichtiges gemeinsames Interesse.
Und dann erreichten sie ein paar alte Schuppen.
Ruinen.
Es ähnelte tatsächlich verlassenen Herrenhäusern wie es sie auch in Sibirien gab. Aus Holz, ein Haupthaus, Scheune und Stall, die einen Hof einschlossen, in der Mitte ein Brunnen, sicher mittlerweile trocken, aber man konnte es sich ja ansehen. Geschnitzte Balken, allerdings europäisches Fachwerk. Dort zog man die Blockbauweise vor.
Er kletterte vom Wagen nachdem Throben den abgestellt hatte und sah sich um.
Auch die Elfe begann herumzuwandern. Dann blieb sie stehen, an einer Ecke. Er erriet weshalb.
Die Feuerstelle sah frisch aus, war es aber nicht. Jemand hatte Fleisch gebraten und das Fett war runtergetropft, roch ranzig, das war nicht frisch.
Er war ein Stadtkind, aber derartiges hatte ihn die Erfahrung in der Zone gelehrt... und Viktor.
Als nächstes trat er zum Brunnen. Das Seil war brüchig, rüttelte er daran würde der Eimer, der auf halben Weg hing wohl fallen, aber unten konnte er Wasser glitzern sehen. Blieb die Frage ob es sauber war, oder ob irgendein verendets Tier ihn verseucht hatte.
Quelle: Thorben zeigte ihm nach etwas Gewühle eine Armbrust von beachtlicher Größe. Man konnte es im Grund nicht mehr 'Arm'-brust nennen. Ein Bolzenschußgerät, und er hatte ihm einen Namen gegeben.
Interessiert betrachtete er die Konstruktion. Soetwas gab es auch im Militärhistorischen Museum nicht, allerdings hatte er die Schemata von anderen interessanten Geräten im Kopf. Die Römer hatten interessante Geräte ersonnen, vielleicht sollte er diese Ideen zuerst mit dem Schmied teilen. Eine Bolzen-Gatling... Irgendwie musste er plötzlich an die historische Sammlung in Nowosibirsk denken, dort hatte ein Künstler das Sprichwort "Schwerter zu Pflugscharen" ernst genommen und aus alten Gewehren einen Pflug zusammengeschweißt, das Ding war auch im Einsatz gewesen.
Sein Blick fiel wieder auf den Zwerg und er sah die Begeisterung für dieses Gerät. Auf jeden Fall hatten sie ein wichtiges gemeinsames Interesse.
Und dann erreichten sie ein paar alte Schuppen.
Ruinen.
Es ähnelte tatsächlich verlassenen Herrenhäusern wie es sie auch in Sibirien gab. Aus Holz, ein Haupthaus, Scheune und Stall, die einen Hof einschlossen, in der Mitte ein Brunnen, sicher mittlerweile trocken, aber man konnte es sich ja ansehen. Geschnitzte Balken, allerdings europäisches Fachwerk. Dort zog man die Blockbauweise vor.
Er kletterte vom Wagen nachdem Throben den abgestellt hatte und sah sich um.
Auch die Elfe begann herumzuwandern. Dann blieb sie stehen, an einer Ecke. Er erriet weshalb.
Die Feuerstelle sah frisch aus, war es aber nicht. Jemand hatte Fleisch gebraten und das Fett war runtergetropft, roch ranzig, das war nicht frisch.
Er war ein Stadtkind, aber derartiges hatte ihn die Erfahrung in der Zone gelehrt... und Viktor.
Als nächstes trat er zum Brunnen. Das Seil war brüchig, rüttelte er daran würde der Eimer, der auf halben Weg hing wohl fallen, aber unten konnte er Wasser glitzern sehen. Blieb die Frage ob es sauber war, oder ob irgendein verendets Tier ihn verseucht hatte.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach: Skelliger Reisekutsche (Kutschbock)
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später Nachmittag
betrifft: @all
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Gras und Wasser. Sie hätte auch 'Schneeschuhe und Pferdeäpfel', sagen können - jeden Nonsens, der einem in den Sinn kam. Für Jakob zählte nur ihre Stimme, ihr Blick in dem nicht mehr die kecke Frechheit lag, sondern Bedauern. Als sie sich abwandte, war es, als ginge die Sonne unter und seine Haut wurde kalt. Jakob musste kein Hellseher sein, um ihre Gedanken zu erahnen. Und er? Er musste es irgendwie schaffen, all das, was sie in ihm auslöste auf ihre Begabung zu schieben und von sich fern zu halten. Es war nicht echt, das redete er sich zumindest ein. Außerdem war sie verdammt noch Mal auf dem Weg zu ihrem ZUkünftigen, also war es auch egal, ob irgendetwas davon echt war - es war unmöglich. Für sie genauso wie für ihn.
Aenye sprang vom Kutschbock und ließ Jakob mit seinen Gedanken allein, der vorerst sitzen blieb, die Zügel selbst noch in den Händen, als Aria diese von den Geschirren der Pferde gelöst hatte. Er konnte nicht anders, als ihr zusehen, jede ihrer Bewegungen verfolgen und auf einen Blick von ihr hoffen. Doch sie wandte sich nicht mehr um, führte die Pferde weg und band sie in der Nähe an.
Schließlich zwang er sich, ebenfalls abzusteigen, auch wenn er dann doch nur wieder unschlüssig herum stand und nicht so recht wusste, was er tun sollte. Er sah Aenye in einer Scheune verschwinden, Slava inspizierte eine alte Feuerstelle. Sie alle wirkten so, als wüssten sie, was sie taten, hätten so etwas hier schon tausend Mal gemacht. Er fühlte sich mit einem Mal schrecklich unnütz und Fehl am Platz, blickte den Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Zurück nach Flagstaff? Nein, wohl eher nur zurück in die Sümpfe... Er runzelte die Stirn, wandte sich dann wieder um, als er Reyneghs Stimme hörte und etwas von Monstern aufschnappte. Oh bitte nicht noch mehr von diesen Dingern, die aus Löchern oder Tümpeln krochen...
Dann zerrte Aria wieder an seiner Aufmerksamkeit, die den Naramianer bat, sie mitzunehmen. Fast wollte ihm das Herz stehen bleiben, als sie sich dem Untier näherte, was Reynegh ritt und unwillkürlich machte er ein paar Schritte auf die beiden zu. Doch da zog der Kater sie schon auf den Rücken Vendens, zog diesen Herum und war mit ihr verschwunden. Seltsamerweise verlor sich das Gefühl in seinem Bauch nicht, es kam nur ein weiteres dazu...
Er wandte sich letztlich Thorben zu und bedeutete ihm mit universellen Gesten, ob er irgendwie helfen könne: mit ausgebreiteten Händen wies er auf den Karren, setzte eine fragende Miene auf und zuckte mit den Schultern. Noch eine Probe von Thorbens Älterer Rede brauchte er nicht, um zu wissen, dass der kaum ein Wort dieser andere Sprache so beherrschte, das Jakob etwas damit anfangen könnte.
von/nach: Skelliger Reisekutsche (Kutschbock)
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später Nachmittag
betrifft: @all
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Gras und Wasser. Sie hätte auch 'Schneeschuhe und Pferdeäpfel', sagen können - jeden Nonsens, der einem in den Sinn kam. Für Jakob zählte nur ihre Stimme, ihr Blick in dem nicht mehr die kecke Frechheit lag, sondern Bedauern. Als sie sich abwandte, war es, als ginge die Sonne unter und seine Haut wurde kalt. Jakob musste kein Hellseher sein, um ihre Gedanken zu erahnen. Und er? Er musste es irgendwie schaffen, all das, was sie in ihm auslöste auf ihre Begabung zu schieben und von sich fern zu halten. Es war nicht echt, das redete er sich zumindest ein. Außerdem war sie verdammt noch Mal auf dem Weg zu ihrem ZUkünftigen, also war es auch egal, ob irgendetwas davon echt war - es war unmöglich. Für sie genauso wie für ihn.
Aenye sprang vom Kutschbock und ließ Jakob mit seinen Gedanken allein, der vorerst sitzen blieb, die Zügel selbst noch in den Händen, als Aria diese von den Geschirren der Pferde gelöst hatte. Er konnte nicht anders, als ihr zusehen, jede ihrer Bewegungen verfolgen und auf einen Blick von ihr hoffen. Doch sie wandte sich nicht mehr um, führte die Pferde weg und band sie in der Nähe an.
Schließlich zwang er sich, ebenfalls abzusteigen, auch wenn er dann doch nur wieder unschlüssig herum stand und nicht so recht wusste, was er tun sollte. Er sah Aenye in einer Scheune verschwinden, Slava inspizierte eine alte Feuerstelle. Sie alle wirkten so, als wüssten sie, was sie taten, hätten so etwas hier schon tausend Mal gemacht. Er fühlte sich mit einem Mal schrecklich unnütz und Fehl am Platz, blickte den Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Zurück nach Flagstaff? Nein, wohl eher nur zurück in die Sümpfe... Er runzelte die Stirn, wandte sich dann wieder um, als er Reyneghs Stimme hörte und etwas von Monstern aufschnappte. Oh bitte nicht noch mehr von diesen Dingern, die aus Löchern oder Tümpeln krochen...
Dann zerrte Aria wieder an seiner Aufmerksamkeit, die den Naramianer bat, sie mitzunehmen. Fast wollte ihm das Herz stehen bleiben, als sie sich dem Untier näherte, was Reynegh ritt und unwillkürlich machte er ein paar Schritte auf die beiden zu. Doch da zog der Kater sie schon auf den Rücken Vendens, zog diesen Herum und war mit ihr verschwunden. Seltsamerweise verlor sich das Gefühl in seinem Bauch nicht, es kam nur ein weiteres dazu...
Er wandte sich letztlich Thorben zu und bedeutete ihm mit universellen Gesten, ob er irgendwie helfen könne: mit ausgebreiteten Händen wies er auf den Karren, setzte eine fragende Miene auf und zuckte mit den Schultern. Noch eine Probe von Thorbens Älterer Rede brauchte er nicht, um zu wissen, dass der kaum ein Wort dieser andere Sprache so beherrschte, das Jakob etwas damit anfangen könnte.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Thorben nickte nur zu Reyneghs Aufklärungsbericht. Natürlich nicht, ohne noch einmal herzhaft zu niesen. Egal, wie gut die Katze auch sein mochte, wenn ein Geist nicht gesehen werden wollte, sah man ihn auch nicht. Wobei Hexer das wohl mit ihren seltsamen Augen konnten. Und die waren auch so geschlitzt, wie die von Katzen. Und galten Katzen nicht in manchen Kreisen als übernatürlich empfänglich? Egal. Lieber mit einem Geist an einem Lagerfeuer herumkuscheln, als nass zu werden. Vielleicht hatte das Gespenst ja auch eine gute Schauergeschichte auf Lager. Welch Ironie das doch wäre.
Skeptisch blickte er zum Himmel hinauf, an dem sich bereits dichte Wolken auftürmten und ein spätsommerliches Gewitter mit Sturm ankündeten. Er steckte seine Pfeife ein, ließ Bertha vorerst auf der Bank des Karrens liegen und schnallte sich stattdessen Lilly über die Schulter. Geladen mit silbernen Bolzen sollte auch die handlichere Waffe Eindruck bei Geistern und anderen Wesen machen.
Auf dem Platz des verfallenen Anwesens schaute er sich erst einmal in alle Richtungen um. Dort sah er gerade noch, wie Aria sich ohne Furcht an Reyneghs wildes Reittier annäherte. Und dann sogar noch berührte. Entweder war die Frau verrückt, oder sie hatte Eier, die am Boden schleiften, soviel stand mal fest. Was die beiden dort besprachen konnte er allerdings nicht hören.
Einige der Gebäude sahen arg baufällig aus, aber die Scheune, auf die Aenye zusteuerte, wirkte nicht ganz so mitgenommen und ihr Dach wirkte weniger von Löchern durchsetzt, als es bei den anderen Bauten den Anschein hatte. Mit einem ausgestreckten Stummelfinger deutete er auf die Scheune.
"Sollte groß genug für Karren, Kutsche und ein kleines Feuer sein."
Und wenn die Pferde mal nicht im Regen herumstehen mussten, wäre das auch nicht verkehrt. Zumindest die alte Bessie war nicht mehr sonderlich widerstandsfähig gegenüber Starkregen und Stürmen. Einen trockenen Platz hatte die alte Mähre sich schon verdient.
Er folgte Aenye und steckte den Kopf durch die Scheunentür. Ja, das sollte funktionieren. Mit einer Geste winkte er Jake zu sich, der zuvor wohl irgendwie seine Hilfsbereitschaft angedeutet hatte. Beide betraten sie das Gebäude und Thorben deutete zuerst auf all das Gerümpel, dann auf Jake und machte dann eine ausladende Geste mit beiden Armen, in die er die Wände der Scheune mit einschloss. Er hoffte, der Junge würde die Geste richtig deuten und sich bald daran machen, den Schrott an die Außenwände zu schieben, damit sie, die Pferde und alles andere in der Mitte Platz fanden. Er schlug dem jungen Hexer nochmal kräftig und mit zuversichtlichem Grinsen auf die Schulter - wobei er sich ordentlich dabei auf die Zehenspitzen stellen musste - und trat dann wieder auf den Hauptplatz hinaus.
Aria und Reynegh waren zu ihrer Aufklärungsmission verschwunden. Na, die Prinzessin bekam hier wohl einiges mehr an Abenteuer und Lebenserfahrung, als in dem einsamen Turm, in dem man sie sonst so einschloss. Wahrscheinlich sollte er lieber Jake und Aenye in der Scheune helfen, bevor die Wolken den Regen nicht mehr halten konnten. Feuerholz sollte es zwischen all dem Schrott innerhalb der Scheune wohl genug geben. Und ein paar Steine zur Abgrenzung des Lagerfeuers sollten schnell gefunden sein. Aber Slavas Interesse an dem Brunnen weckte nun auch seine Neugier. Eifrig stapfte er durch den Matsch zu ihm hin und spähte - wieder auf Zehenspitzen; verdammte Menschen mit ihren verdammten langen Beinen - ebenfalls in den Brunnen hinein.
"Irgendwas interessantes gefunden, Kumpel? Oder nur einen Wunsch auf den Lippen?"
Skeptisch blickte er zum Himmel hinauf, an dem sich bereits dichte Wolken auftürmten und ein spätsommerliches Gewitter mit Sturm ankündeten. Er steckte seine Pfeife ein, ließ Bertha vorerst auf der Bank des Karrens liegen und schnallte sich stattdessen Lilly über die Schulter. Geladen mit silbernen Bolzen sollte auch die handlichere Waffe Eindruck bei Geistern und anderen Wesen machen.
Auf dem Platz des verfallenen Anwesens schaute er sich erst einmal in alle Richtungen um. Dort sah er gerade noch, wie Aria sich ohne Furcht an Reyneghs wildes Reittier annäherte. Und dann sogar noch berührte. Entweder war die Frau verrückt, oder sie hatte Eier, die am Boden schleiften, soviel stand mal fest. Was die beiden dort besprachen konnte er allerdings nicht hören.
Einige der Gebäude sahen arg baufällig aus, aber die Scheune, auf die Aenye zusteuerte, wirkte nicht ganz so mitgenommen und ihr Dach wirkte weniger von Löchern durchsetzt, als es bei den anderen Bauten den Anschein hatte. Mit einem ausgestreckten Stummelfinger deutete er auf die Scheune.
"Sollte groß genug für Karren, Kutsche und ein kleines Feuer sein."
Und wenn die Pferde mal nicht im Regen herumstehen mussten, wäre das auch nicht verkehrt. Zumindest die alte Bessie war nicht mehr sonderlich widerstandsfähig gegenüber Starkregen und Stürmen. Einen trockenen Platz hatte die alte Mähre sich schon verdient.
Er folgte Aenye und steckte den Kopf durch die Scheunentür. Ja, das sollte funktionieren. Mit einer Geste winkte er Jake zu sich, der zuvor wohl irgendwie seine Hilfsbereitschaft angedeutet hatte. Beide betraten sie das Gebäude und Thorben deutete zuerst auf all das Gerümpel, dann auf Jake und machte dann eine ausladende Geste mit beiden Armen, in die er die Wände der Scheune mit einschloss. Er hoffte, der Junge würde die Geste richtig deuten und sich bald daran machen, den Schrott an die Außenwände zu schieben, damit sie, die Pferde und alles andere in der Mitte Platz fanden. Er schlug dem jungen Hexer nochmal kräftig und mit zuversichtlichem Grinsen auf die Schulter - wobei er sich ordentlich dabei auf die Zehenspitzen stellen musste - und trat dann wieder auf den Hauptplatz hinaus.
Aria und Reynegh waren zu ihrer Aufklärungsmission verschwunden. Na, die Prinzessin bekam hier wohl einiges mehr an Abenteuer und Lebenserfahrung, als in dem einsamen Turm, in dem man sie sonst so einschloss. Wahrscheinlich sollte er lieber Jake und Aenye in der Scheune helfen, bevor die Wolken den Regen nicht mehr halten konnten. Feuerholz sollte es zwischen all dem Schrott innerhalb der Scheune wohl genug geben. Und ein paar Steine zur Abgrenzung des Lagerfeuers sollten schnell gefunden sein. Aber Slavas Interesse an dem Brunnen weckte nun auch seine Neugier. Eifrig stapfte er durch den Matsch zu ihm hin und spähte - wieder auf Zehenspitzen; verdammte Menschen mit ihren verdammten langen Beinen - ebenfalls in den Brunnen hinein.
"Irgendwas interessantes gefunden, Kumpel? Oder nur einen Wunsch auf den Lippen?"
Sie wollte mitkommen. Reynegh wandte Aria das ausdruckslose Katzengesicht zu und beobachtete, wie sie sich Venden näherte. Gänzlich furchtlos, als sei er ein Pferd und nicht ein Abkömmling der großen Schlange, der ihr mit einem Klauenhieb die Eingeweide aus dem Leib reißen konnte. Der Naramianer spürte die Anspannung, die durch den Leib des großen Tieres ging, ballte die Faust fester um den Zügel, ohne ihn jedoch stärker anzuziehen. Aria schien auch Wirkung auf das Ereymiu zu haben, denn Reynegh stellte überrascht fest, dass das Tier sie tatsächlich ohne weiteres herankommen ließ und sie sogar die Hand auf sein Gefieder legen durfte. Nur wenigen Außenstehenden war es vergönnt, lebend so nah an ein Ereymiu heran zu kommen und die Hitze zu spüren, die unter den dichten, kurzen Federn schwelte. Wesen der eisigen Höhen, geboren aus dem ewigen Feuer, deren Körpertemperatur deutlich über der von Menschen oder selbst Naramianern lag. Venden stand ganz still, hatte die Ohren zwar zu ihnen herum gedreht, doch er schnappte nicht und scharrte auch nicht mit den Klauen.
Reynegh musterte Aria, deren grüne Augen fast flehentlich zu ihm hoch gerichtet waren und er kam nicht drumherum, ihren Mut anzuerkennen. Vielleicht war es auch Wahnsinn oder zu viel Vertrauen in das Gute... er beschloss für sich, es erst einmal Mut zu nennen. Und damit entschied er auch, ihrem Wunsch nachzugeben. Was er bisher von der Umgebung gesehen hatte, gab wenig Anlass zur Sorge, also beugte er sich kurzerhand aus dem Sattel, packte Aria um die Mitte und setzte sie im Damensitz vor sich. So hätte sie gleichermaßen Halt an einem seiner Oberschenkel und dem gewölbten Sattel, und konnte sich andererseits an Vendens borstiger Mähne festhalten. Obwohl sie zwischen Reyneghs Armen ohnehin sicher genug davor bewahrt war, abzustürzen.
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Reynegh musterte Aria, deren grüne Augen fast flehentlich zu ihm hoch gerichtet waren und er kam nicht drumherum, ihren Mut anzuerkennen. Vielleicht war es auch Wahnsinn oder zu viel Vertrauen in das Gute... er beschloss für sich, es erst einmal Mut zu nennen. Und damit entschied er auch, ihrem Wunsch nachzugeben. Was er bisher von der Umgebung gesehen hatte, gab wenig Anlass zur Sorge, also beugte er sich kurzerhand aus dem Sattel, packte Aria um die Mitte und setzte sie im Damensitz vor sich. So hätte sie gleichermaßen Halt an einem seiner Oberschenkel und dem gewölbten Sattel, und konnte sich andererseits an Vendens borstiger Mähne festhalten. Obwohl sie zwischen Reyneghs Armen ohnehin sicher genug davor bewahrt war, abzustürzen.
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- Aenye an Invaerne
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Die Männer manövrierten Wagen und Pferde in die Scheune. So standen sie trocken. Ein Unwetter zog auf... Sie würden wohl wirklich hier rasten.
Weil sie sonst nichts zu tun hatte spazierte sie zum Haupthaus. Dieses stand etwas höher als die Scheune und die verfallenen Gebäude. De Haupttür war wie zu erwarten verschlossen. Das war gut. Offen bedeutete - längst geplündert. Sie schlich einmal herum, die Fenster waren ebenfalls zu, die Fensterläden vernagelt. Also zurück zur Tür. Sie hatte genug Werkzeuge, um das zu ändern. In Nullkommanichts war das Schloss geknackt. Hinter sich machte sie die Tür wieder zu, sie wollte sich in Ruhe umsehen...
Weil sie sonst nichts zu tun hatte spazierte sie zum Haupthaus. Dieses stand etwas höher als die Scheune und die verfallenen Gebäude. De Haupttür war wie zu erwarten verschlossen. Das war gut. Offen bedeutete - längst geplündert. Sie schlich einmal herum, die Fenster waren ebenfalls zu, die Fensterläden vernagelt. Also zurück zur Tür. Sie hatte genug Werkzeuge, um das zu ändern. In Nullkommanichts war das Schloss geknackt. Hinter sich machte sie die Tür wieder zu, sie wollte sich in Ruhe umsehen...
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Nachdem die Wagen verstaut waren kam Thorben zu ihm.
Er hatte in der Zwischenzeit den Eimer vorsichtig hochgeholt. Das Seil war tatsächlich morsch und zerbröselte fast als er es löste.
"...da unten ist Wasser. Wenn du ein Seil hast würd ich gerne was hochholen, sehen ob es genießbar ist. Dann kann die Prinzessin nachher duschen."
Als er das Seil hatte holte er mit dem Eimer etwas davon hoch. Der Blecheimer war noch heil, und das Wasser machte einen guten Eindruck. Er musste sich wie alle anderen auf Augen und Nase verlassen. Allerdings war hier nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Brunnenwasser von lokalen Chmieunternehmen verseucht waren... was gab es an natürlichen Gefahren? Genug die man nicht hören und sehen konnte... Sie würden es versuchen müssen.
Er hatte in der Zwischenzeit den Eimer vorsichtig hochgeholt. Das Seil war tatsächlich morsch und zerbröselte fast als er es löste.
"...da unten ist Wasser. Wenn du ein Seil hast würd ich gerne was hochholen, sehen ob es genießbar ist. Dann kann die Prinzessin nachher duschen."
Als er das Seil hatte holte er mit dem Eimer etwas davon hoch. Der Blecheimer war noch heil, und das Wasser machte einen guten Eindruck. Er musste sich wie alle anderen auf Augen und Nase verlassen. Allerdings war hier nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Brunnenwasser von lokalen Chmieunternehmen verseucht waren... was gab es an natürlichen Gefahren? Genug die man nicht hören und sehen konnte... Sie würden es versuchen müssen.
- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Er folgte Thorben in die große Scheune und entnahm dessen Gesten, dass er Platz schaffen sollte, um Wagen, Tiere und Menschen hier unter zu bringen. Der prüfende Blick zum Himmel war Jakob ebenfalls nicht entgangen und so fielen auch ihm die dunklen Wolken am Horizont auf. Unwillkürlich blickte er noch einmal in die Richtung, die die Aria und Reynegh verschwunden waren - hoffentlich gerieten sie nicht in das nahende Unwetter.
Thorben ließ ihn in der Scheune allein und auch Aenye verdrückte sich wieder - Jakob seufzte. Na schön, immerhin lenkte ihn körperliche Arbeit meistens gut von allem anderen ab. Er zog also die Jacke aus, hängte sie an einen Gerätehaken zu wurmstichigen Rechen und Heuwendern, gürtete das Schwert wieder auf den Rücken, wo es weniger störte und begann damit, alles an Kisten, Säcken und Fässern, was den Boden verstreut bedeckte, an die Wände zu schieben. Eine Ratte stob zwischen dem Kram heraus und erschreckte ihn dermaßen, dass er das arme Vieh im Reflex mit einem Holzprügel erschlug, den er gerade zu den Sachen werfen wollte, die als Brennmaterial dienen konnten. Kurz sah er sich um, ob auch niemand seine schreckhafte Überreaktion bemerkt hatte und fegte die Ratte dann mit dem Fuß eilig zwischen den Unrat.
Aus dem abgetrennten Bereich, der wohl früher tatsächlich der Unterbringung von Vieh gedient hatte, warf er Steine, die sich aus den Gefachen gelöst hatten in die Mitte des entstehenden Raums. Nur weil er selbst nichts von Feuer hielt, ahnte er doch, dass die anderen eines würden haben wollen. Dann kletterte er auf die zweite Ebene des Schuppens und fand Reste von Strohballen, die er in den provisorischen "Stall" hinunter warf und dort breit zog.
Das alte Dach begann im aufkommenden Wind zu knarren.
Jakob schob das Tor ganz auf und ging zu Thorbens Karren, um Bessie dazu zu ermuntern, diesen in die Scheune zu ziehen. Der Gaul schien begeistert von der Idee, ein Dach über dem Kopf zu haben und folgte weniger, als das er Jakob hinter sich her schleppte. Abschirren würde er Thorben überlassen, davon hatte der Knappe keine Ahnung, also ließ er Bessie samt Karren stehen und widmete sich der anderen Kutsche, die ohne Pferde dort stand, wo er sie abgestellt hatte. Etwas unschlüssig betrachtete er das Gefährt, nahm dann die Deichsel und stemmte sich gegen das Gewicht der Kutsche. Nichts regte sich, außer ein Bild in Jakobs Kopf: Aenye, die ein Handrad drehte. Seine Augen huschten zu dem Rad, folgten der Welle und er zog seine Schlüsse. Natürlich, eine Bremse. Flink turnte er auf den Kutschbock und öffnete das Handrad, dann versuchte er es erneut. Zwar spürte er, dass die Räder sich drehen wollten, aber der Schlamm war wie ein Kleber für diese, während seine Füße keinen Halt fanden (12/100).
"He Slava, pack mal mit an!", rief er also dem Soldaten zu. Gemeinsam war die Kutsche schnell verstaut und Slava verschwand wieder, um sich weiter am Brunnen zu schaffen zu machen. Wasser finden - stimmt, dass war wohl ein guter Punkt. In einer Welt, in der Wasser aus dem Hahn oder einer PET-Flasche kam, neigte man dazu, zu vergessen, dass es ein lebenswichtiger Stoff war und seine Beschaffung anderswo vielleicht nicht so einfach. Jakob sah ihm kurz nach und ging dann zu den Kutschpferden. Riesige, dunkelbraune Viecher mit ruhigen schwarzen Augen. Trotzdem beunruhigend für jemanden, der nie zuvor mit Pferden zu tun hatte - zumindest nicht mit welchen, die sich nicht unter einer Haube aus Alu-Druckguss versteckten. Er näherte sich vorsichtig, ließ das ihm am nächsten stehende an seiner Hand schnuppern und mit den weichen Lippen daran herum nesteln. Gerade als er den Mut fassen wollte, das erste Pferd los zu binden und in die Scheune zu bringen, rollte der erste Donner über den Himmel und die beiden Tiere warfen verschreckt schnaubend die Köpfe, stampften mit den Hufen und rissen an den Riemen, die sie an den Bäumen gefangen hielten. Sofort wich er ein Stück vor den fliegenden Hufen zurück - Vampire und Monster, kein Ding, aber die Biester würden bestenfalls weg laufen und ihn schlechtesten Falls noch ein Stück mit schleifen. Sollte sich kümmern wer wollte...
Er trat wieder auf den Fahrweg zum Anwesen und schaute einmal mehr in die Richtung, in die Aria mit Reynegh verschwunden war. Keine Spur und das Gewitter kam näher.
Thorben ließ ihn in der Scheune allein und auch Aenye verdrückte sich wieder - Jakob seufzte. Na schön, immerhin lenkte ihn körperliche Arbeit meistens gut von allem anderen ab. Er zog also die Jacke aus, hängte sie an einen Gerätehaken zu wurmstichigen Rechen und Heuwendern, gürtete das Schwert wieder auf den Rücken, wo es weniger störte und begann damit, alles an Kisten, Säcken und Fässern, was den Boden verstreut bedeckte, an die Wände zu schieben. Eine Ratte stob zwischen dem Kram heraus und erschreckte ihn dermaßen, dass er das arme Vieh im Reflex mit einem Holzprügel erschlug, den er gerade zu den Sachen werfen wollte, die als Brennmaterial dienen konnten. Kurz sah er sich um, ob auch niemand seine schreckhafte Überreaktion bemerkt hatte und fegte die Ratte dann mit dem Fuß eilig zwischen den Unrat.
Aus dem abgetrennten Bereich, der wohl früher tatsächlich der Unterbringung von Vieh gedient hatte, warf er Steine, die sich aus den Gefachen gelöst hatten in die Mitte des entstehenden Raums. Nur weil er selbst nichts von Feuer hielt, ahnte er doch, dass die anderen eines würden haben wollen. Dann kletterte er auf die zweite Ebene des Schuppens und fand Reste von Strohballen, die er in den provisorischen "Stall" hinunter warf und dort breit zog.
Das alte Dach begann im aufkommenden Wind zu knarren.
Jakob schob das Tor ganz auf und ging zu Thorbens Karren, um Bessie dazu zu ermuntern, diesen in die Scheune zu ziehen. Der Gaul schien begeistert von der Idee, ein Dach über dem Kopf zu haben und folgte weniger, als das er Jakob hinter sich her schleppte. Abschirren würde er Thorben überlassen, davon hatte der Knappe keine Ahnung, also ließ er Bessie samt Karren stehen und widmete sich der anderen Kutsche, die ohne Pferde dort stand, wo er sie abgestellt hatte. Etwas unschlüssig betrachtete er das Gefährt, nahm dann die Deichsel und stemmte sich gegen das Gewicht der Kutsche. Nichts regte sich, außer ein Bild in Jakobs Kopf: Aenye, die ein Handrad drehte. Seine Augen huschten zu dem Rad, folgten der Welle und er zog seine Schlüsse. Natürlich, eine Bremse. Flink turnte er auf den Kutschbock und öffnete das Handrad, dann versuchte er es erneut. Zwar spürte er, dass die Räder sich drehen wollten, aber der Schlamm war wie ein Kleber für diese, während seine Füße keinen Halt fanden (12/100).
"He Slava, pack mal mit an!", rief er also dem Soldaten zu. Gemeinsam war die Kutsche schnell verstaut und Slava verschwand wieder, um sich weiter am Brunnen zu schaffen zu machen. Wasser finden - stimmt, dass war wohl ein guter Punkt. In einer Welt, in der Wasser aus dem Hahn oder einer PET-Flasche kam, neigte man dazu, zu vergessen, dass es ein lebenswichtiger Stoff war und seine Beschaffung anderswo vielleicht nicht so einfach. Jakob sah ihm kurz nach und ging dann zu den Kutschpferden. Riesige, dunkelbraune Viecher mit ruhigen schwarzen Augen. Trotzdem beunruhigend für jemanden, der nie zuvor mit Pferden zu tun hatte - zumindest nicht mit welchen, die sich nicht unter einer Haube aus Alu-Druckguss versteckten. Er näherte sich vorsichtig, ließ das ihm am nächsten stehende an seiner Hand schnuppern und mit den weichen Lippen daran herum nesteln. Gerade als er den Mut fassen wollte, das erste Pferd los zu binden und in die Scheune zu bringen, rollte der erste Donner über den Himmel und die beiden Tiere warfen verschreckt schnaubend die Köpfe, stampften mit den Hufen und rissen an den Riemen, die sie an den Bäumen gefangen hielten. Sofort wich er ein Stück vor den fliegenden Hufen zurück - Vampire und Monster, kein Ding, aber die Biester würden bestenfalls weg laufen und ihn schlechtesten Falls noch ein Stück mit schleifen. Sollte sich kümmern wer wollte...
Er trat wieder auf den Fahrweg zum Anwesen und schaute einmal mehr in die Richtung, in die Aria mit Reynegh verschwunden war. Keine Spur und das Gewitter kam näher.
- Thorben Denger
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- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
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"Soso,..." sagte Thorben grinsend, noch während er in das dunkle Loch des Brunnens spähte. Leicht glitzernd konnte auch er nun da unten Wasser erkennen und seine Stimme hallte ominös von den Wänden der steinernen Röhre wider. 'Duschen',... ein seltsames Wort. Das nutzte man sonst eigentlich nur, wenn man in einen Regenschauer geriet. Vielleicht meinte er waschen oder baden. Schließlich wusste der Zwerg auch ohne Sprachbarriere ganz genau, was der alte Soldat wirklich wollte.
"Und das hat nicht zufällig mehr damit zu tun, dass du der Prinzessin gerne dabei zuschauen möchtest?"
Er schnüffelte mit stark gekräuselter Knollennase in den Brunnen hinein. Faulig roch es nicht, aber auch nicht neutral, wie es eigentlich hätte riechen sollen. Stirnrunzelnd zog er sich wieder zurück und suchte auf seinem Karren nach einem Seil. Jake hatte wohl bereits angefangen, die Scheune umzudekorieren, denn Schaben und Gepolter drang aus ihrem Inneren über den Hof. Guter Junge. Der konnte es mit dieser Einstellung noch weit bringen. Auf die schlauen Leute, wie Thorben Denger hören und keine Fragen stellen. So mochte der Zwerg seine Gefährten.
Es dauerte eine ganze Weile, bis er ein Seil gefunden hatte. Ausgerechnet ein Seil! Etwas, das zu jeder Grundausstattung eines Abenteurers gehörte, und er fand auf seinem Karren keines? Eine Absurdität sondergleichen! Er hätte schwören können, mehrere Seile in unterschiedlichsten Längen für jede Gelegenheit zu besitzen. Mittlerweile hatte Jake auch schon seine Aufgabe beendet und machte sich daran, Bessie mitsamt dem Karren in die Scheune zu führen. Thorben folgte ihm und fand gnädigerweise doch noch ein Seil an einem Haken innerhalb des Gebäudes.
Zurück am Brunnen nahm Slava das Seil entgegen und holte einen Eimer Wasser empor. Sah eigentlich ganz normal aus. Roch auch normal. Was hatte denn sein Riechorgan vorhin wahrgenommen? Stirnrunzelnd nahm er vom Soldaten den Eimer zurück, leerte ihn wieder im Brunnen und ließ das Seil nochmals herab.
"Hab' da eben was gerochen. Is' nur so ein Bauchgefühl." brummelte er, bemerkte, wie der Eimer sich füllte und zog ihn wieder herauf.
Mittlerweile hatte sich der Himmel so stark verdunkelt, dass eine mondbeschienene Nacht noch hell dagegen wirkte. Kalter Wind zog auf, der die warmen, spätsommerlichen Stunden des vergangenen Tages Lügen strafte. Innerhalb weniger Sekunden fiel die Temperatur um einige Gradzahlen. In diesem Moment rief auch Jake nach Hilfe. Vermutlich war er so auf seine Arbeit konzentriert gewesen, dass er den seltsamen Wetter- und Temperaturumschwung gar nicht bemerkt hatte. Verwirrt starrten sich Slava und Thorben an, als der Atem vor ihren Mündern zu feinen Wölkchen kondensierte. Die fast schwarzen Wolken direkt über dem Anwesen nahmen einen alptraumhaften, rötlichen Farbton an, der alles in ihrer Umgebung wie in Blut getaucht aussehen ließ. Völlig perplex verharrte Thorben einfach auf der Stelle und bemerkte gar nicht, dass er den Eimer bereits über den Rand des Brunnens gehoben hatte. Als sein Blick zu ihm fuhr, erschrak er sichtlich. Das hatte er also gerochen. Der Eimer war voller Blut,... unverdünnt und zähflüssig, obwohl sie zuvor doch Wasser geschöpft hatten.
Mit Augen, so groß wie Untertassen, schaute er Slava an und zitterte trotz seines dicken Mantels leicht vor Kälte.
"Das,... ist auch für mich neu, Kumpel!"
"Und das hat nicht zufällig mehr damit zu tun, dass du der Prinzessin gerne dabei zuschauen möchtest?"
Er schnüffelte mit stark gekräuselter Knollennase in den Brunnen hinein. Faulig roch es nicht, aber auch nicht neutral, wie es eigentlich hätte riechen sollen. Stirnrunzelnd zog er sich wieder zurück und suchte auf seinem Karren nach einem Seil. Jake hatte wohl bereits angefangen, die Scheune umzudekorieren, denn Schaben und Gepolter drang aus ihrem Inneren über den Hof. Guter Junge. Der konnte es mit dieser Einstellung noch weit bringen. Auf die schlauen Leute, wie Thorben Denger hören und keine Fragen stellen. So mochte der Zwerg seine Gefährten.
Es dauerte eine ganze Weile, bis er ein Seil gefunden hatte. Ausgerechnet ein Seil! Etwas, das zu jeder Grundausstattung eines Abenteurers gehörte, und er fand auf seinem Karren keines? Eine Absurdität sondergleichen! Er hätte schwören können, mehrere Seile in unterschiedlichsten Längen für jede Gelegenheit zu besitzen. Mittlerweile hatte Jake auch schon seine Aufgabe beendet und machte sich daran, Bessie mitsamt dem Karren in die Scheune zu führen. Thorben folgte ihm und fand gnädigerweise doch noch ein Seil an einem Haken innerhalb des Gebäudes.
Zurück am Brunnen nahm Slava das Seil entgegen und holte einen Eimer Wasser empor. Sah eigentlich ganz normal aus. Roch auch normal. Was hatte denn sein Riechorgan vorhin wahrgenommen? Stirnrunzelnd nahm er vom Soldaten den Eimer zurück, leerte ihn wieder im Brunnen und ließ das Seil nochmals herab.
"Hab' da eben was gerochen. Is' nur so ein Bauchgefühl." brummelte er, bemerkte, wie der Eimer sich füllte und zog ihn wieder herauf.
Mittlerweile hatte sich der Himmel so stark verdunkelt, dass eine mondbeschienene Nacht noch hell dagegen wirkte. Kalter Wind zog auf, der die warmen, spätsommerlichen Stunden des vergangenen Tages Lügen strafte. Innerhalb weniger Sekunden fiel die Temperatur um einige Gradzahlen. In diesem Moment rief auch Jake nach Hilfe. Vermutlich war er so auf seine Arbeit konzentriert gewesen, dass er den seltsamen Wetter- und Temperaturumschwung gar nicht bemerkt hatte. Verwirrt starrten sich Slava und Thorben an, als der Atem vor ihren Mündern zu feinen Wölkchen kondensierte. Die fast schwarzen Wolken direkt über dem Anwesen nahmen einen alptraumhaften, rötlichen Farbton an, der alles in ihrer Umgebung wie in Blut getaucht aussehen ließ. Völlig perplex verharrte Thorben einfach auf der Stelle und bemerkte gar nicht, dass er den Eimer bereits über den Rand des Brunnens gehoben hatte. Als sein Blick zu ihm fuhr, erschrak er sichtlich. Das hatte er also gerochen. Der Eimer war voller Blut,... unverdünnt und zähflüssig, obwohl sie zuvor doch Wasser geschöpft hatten.
Mit Augen, so groß wie Untertassen, schaute er Slava an und zitterte trotz seines dicken Mantels leicht vor Kälte.
"Das,... ist auch für mich neu, Kumpel!"
Das Innere des alten Anwesens war so, wie Aenye es von außen erwartet hatte. Es war kein hochadeliges Herrenhaus, aber dennoch mochte es in früheren Zeiten einmal einem reicheren Bauern gehört haben. Es bot auf zwei Stockwerken ausreichend Platz für eine große Familie und den treusten Knechten des Hofes. Jetzt war natürlich alles verfallen, von Spinnweben und dichtem Staub bedeckt. Alles von Wert war bereits geplündert worden. An vielen Stellen war bereits Wasser durch das löchrige Reetdach gelaufen und hatte die einst hochwertigen Möbel aufweichen und faulen lassen. Alte Schränke hingen windschief da, ihre Türen schon vor langer Zeit heraus gefallen.
Seltsamerweise drang kein Laut von draußen herein, obwohl das alte Gebäude bereits löchrig war und dem Zugwind so manche Möglichkeit hätte bieten müssen, durch die Ritzen zu pfeifen. Fürwahr drang nicht einmal der Geräusch des aufkeimenden Sturms an Aenyes Ohren, als sie sich neugierig im Hauptraum des Anwesens umschaute. Bis auf einige fahle Lichtstrahlen, die durch Schäden in Dach und Wänden hereindrangen, war es stockdunkel im Inneren, doch glücklicherweise hatten Elfen von Geburt an eine ausgesprochen gute Nachtsicht.
Alles war so, wie sie es erwartet hatte. Hier würde es nichts mehr zu plündern geben. Doch dann fiel ihr Blick auf den großen Esstisch, der zur Linken des Eingangsbereichs, etwas abgetrennt von Küche und restlichem Haus, stand und einen Teil des Raums dominierte. Der Tisch wirkte seltsamerweise völlig sauber und staubfrei. Auch die zehn Stühle standen ordentlich an ihn herangerückt, so als wäre hier noch eine ordnungsliebende Hausfrau am Werk gewesen. Eine einzelne Schüssel stand am Kopfende des Tisches. Aus der Ferne konnte Aenye nicht genau erkennen, was sich darin befand. Aber hätte sie schätzen müssen, dann wäre es wohl Haferbrei gewesen. Frischer Haferbrei. Weder vertrocknet, noch verfault und auch ohne Schimmel oder sonstigem Bewuchs. Ein Löffel steckte noch einsam in dem wabbeligen Essen.
Schlagartig wurde es kalt in dem Raum. Feiner Nebel drang durch sämtliche Ritzen des alten Gemäuers, waberte über den Boden zu einem zentralen Punkt und formte dort eine annähernd humanoid geformte Wolke. Und ein eisiger Schauer lief der Elfe über den Rücken.
Seltsamerweise drang kein Laut von draußen herein, obwohl das alte Gebäude bereits löchrig war und dem Zugwind so manche Möglichkeit hätte bieten müssen, durch die Ritzen zu pfeifen. Fürwahr drang nicht einmal der Geräusch des aufkeimenden Sturms an Aenyes Ohren, als sie sich neugierig im Hauptraum des Anwesens umschaute. Bis auf einige fahle Lichtstrahlen, die durch Schäden in Dach und Wänden hereindrangen, war es stockdunkel im Inneren, doch glücklicherweise hatten Elfen von Geburt an eine ausgesprochen gute Nachtsicht.
Alles war so, wie sie es erwartet hatte. Hier würde es nichts mehr zu plündern geben. Doch dann fiel ihr Blick auf den großen Esstisch, der zur Linken des Eingangsbereichs, etwas abgetrennt von Küche und restlichem Haus, stand und einen Teil des Raums dominierte. Der Tisch wirkte seltsamerweise völlig sauber und staubfrei. Auch die zehn Stühle standen ordentlich an ihn herangerückt, so als wäre hier noch eine ordnungsliebende Hausfrau am Werk gewesen. Eine einzelne Schüssel stand am Kopfende des Tisches. Aus der Ferne konnte Aenye nicht genau erkennen, was sich darin befand. Aber hätte sie schätzen müssen, dann wäre es wohl Haferbrei gewesen. Frischer Haferbrei. Weder vertrocknet, noch verfault und auch ohne Schimmel oder sonstigem Bewuchs. Ein Löffel steckte noch einsam in dem wabbeligen Essen.
Schlagartig wurde es kalt in dem Raum. Feiner Nebel drang durch sämtliche Ritzen des alten Gemäuers, waberte über den Boden zu einem zentralen Punkt und formte dort eine annähernd humanoid geformte Wolke. Und ein eisiger Schauer lief der Elfe über den Rücken.
- Aenye an Invaerne
- Spieler Level 1
- Beiträge: 43
- Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
- Lebenslauf:
Auch wenn Fenster und Türen vernagelt gewesen waren, offenbar waren die Diebe durchs Dach gekommen. Alles von Wert war bereits geplündert. Ein wenig frustriert trat sie gegen einen alten Schrank, dessen Türen offen standen. Leer. Nur fast fingerdick Staub der in einem Wölkchen aufstob und in dem wenigen Licht, dass durch die Ritzen drang tanzte. Fußspuren im zogen sich auch durch den Staub am Boden. Neuer Staub hatte sich dort abgelegt, es hatte Blätter hereingeweht. Es waren nciht nur einmal Plünderer hier gewesen.
Es war nichts mehr zu holen, nur Spinnweben.
...es war fast gespenstisch still...
Und jeder weitere Schritt, den sie tat ließ sie mehr und mehr das 'fast' streichen.
Etwas war hier mehr als merkwürdig. Kein Geräusch dran von draußen rein, dabei hatte sie noch das Pfeifen des aufziehenden Sturmes im Ohr. Hier dagegen war nichts zu hören. Nur die Kälte war spürbar.
All die feinen Härchen auf den Armen und am Nacken stellten sich ihr auf.
Mit jedem Schritt den sie weiter ging...
Unvermittelt stand sie im Essbereich, und der war sauber... als hätte jemand hier eben gefegt, aber es tanzte hier nicht einmal ein Körnchen Staub in der Luft.
Der Tisch sah aus wie frisch geölt, sauber... Nur eine Schale stand am Kopfende. Es roch nach Haferbrei.
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, doch sie wusste, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, wenn sie es sah. Das konnte nicht sein.
Thorben Geistergeschichte hatte sie nicht gehört, aber dass hier kein Mensch lebte und das gemacht hatte, daran zweifelte sie nicht.
Allerdings vermutete sie eher ein Trugbild.
Langsam kam sie näher... Den Geruch konnte sie sich auch einbilden.
Sicher war es nur irgendetwas, das hier stehengeblieben war... verschimmelt und vertrocknet...
Aber die Schale war eindeutig gefüllt, vorsichtig streckte sie die Hand aus, spürte schon die Wärme, und den festen Wiederstand der Schale. Kein Trugbild... Sie stupste vorsichtig den Löffel an...
Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig:
Eine Stimme schien aus dem Nichts er erklingen, aber direkt hinter ihr...
"Nun iss schon auf, andere Kinder wären froh, eine Schüssel warmen Brei zu bekommen!"
Die Stimme gehörte einer Frau, die Stimme war liebevoll, ließ aber eine gewisse Strenge nicht vermissen.
Aber dass nicht sie gemeint war, das wurde Aenye schnell klar, denn auch die Stimme eines Jungen erklang.
"Aber das schmeeeeckt niiiicht!" Vielleicht glaubte er, den Worten Nachdruck verleihen zu können indem er die Vokale dehnte.
Und dann fiel ihr Blick wieder auf den Brei, sie hatte den Löffel beiseite geschoben, und etwas dunkelrotes kam zum Vorschein.
Noch wollte ihre Phantasie ihr einreden, dass das sicher Kirschmarmelade sei, frische, saftige... doch ihre Nase kannte längst die Antwort. Der Duft von Haferbrei war verschwunden und sie roch das Blut, warmes Blut.
Ihr wurde schlagartig kotzübel.
Sie wich langsam zurück, und nun sah sie auch die fast durchscheinenden Gestalten.
"Aber du mußte essen, damit du groß und stark wirst!"
"Groß und stark wie Papa?"
Und die Gestalt der Mutter erstarrte. Und etwas an den Worten des Jungen ließ ihr das Blut gefrieren, dann war die Szene verschwunden.
Ihr war eiskalt.
Langsam wich sie zurück.
Sie würde nicht rennen. Niemals.
Sie bekam keine Panik.
Mühsam kontrollierte sie ihren Atem.
(2/100) Und dann rannte sie doch, und wäre fast auf dem Staub ausgerutscht, stützte sich mit den Händen ab und kaum jemand hatte wohl eine Scoia'tael jemals schneller rennen sehen.
Erst draußen stoppte sie, als sie am Brunnen war und fast Thorben und Slava über den Haufen gerannt hätte.
"Scheisse... dort drin... da... das sind Gespenster!"
Und dann sah sie die Gesichter der Beiden, und auch Jake kam gerade zurück und sie ahnte, dass sie auch längst Bekanntschaft damit gemacht hatten.
Es war nichts mehr zu holen, nur Spinnweben.
...es war fast gespenstisch still...
Und jeder weitere Schritt, den sie tat ließ sie mehr und mehr das 'fast' streichen.
Etwas war hier mehr als merkwürdig. Kein Geräusch dran von draußen rein, dabei hatte sie noch das Pfeifen des aufziehenden Sturmes im Ohr. Hier dagegen war nichts zu hören. Nur die Kälte war spürbar.
All die feinen Härchen auf den Armen und am Nacken stellten sich ihr auf.
Mit jedem Schritt den sie weiter ging...
Unvermittelt stand sie im Essbereich, und der war sauber... als hätte jemand hier eben gefegt, aber es tanzte hier nicht einmal ein Körnchen Staub in der Luft.
Der Tisch sah aus wie frisch geölt, sauber... Nur eine Schale stand am Kopfende. Es roch nach Haferbrei.
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, doch sie wusste, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, wenn sie es sah. Das konnte nicht sein.
Thorben Geistergeschichte hatte sie nicht gehört, aber dass hier kein Mensch lebte und das gemacht hatte, daran zweifelte sie nicht.
Allerdings vermutete sie eher ein Trugbild.
Langsam kam sie näher... Den Geruch konnte sie sich auch einbilden.
Sicher war es nur irgendetwas, das hier stehengeblieben war... verschimmelt und vertrocknet...
Aber die Schale war eindeutig gefüllt, vorsichtig streckte sie die Hand aus, spürte schon die Wärme, und den festen Wiederstand der Schale. Kein Trugbild... Sie stupste vorsichtig den Löffel an...
Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig:
Eine Stimme schien aus dem Nichts er erklingen, aber direkt hinter ihr...
"Nun iss schon auf, andere Kinder wären froh, eine Schüssel warmen Brei zu bekommen!"
Die Stimme gehörte einer Frau, die Stimme war liebevoll, ließ aber eine gewisse Strenge nicht vermissen.
Aber dass nicht sie gemeint war, das wurde Aenye schnell klar, denn auch die Stimme eines Jungen erklang.
"Aber das schmeeeeckt niiiicht!" Vielleicht glaubte er, den Worten Nachdruck verleihen zu können indem er die Vokale dehnte.
Und dann fiel ihr Blick wieder auf den Brei, sie hatte den Löffel beiseite geschoben, und etwas dunkelrotes kam zum Vorschein.
Noch wollte ihre Phantasie ihr einreden, dass das sicher Kirschmarmelade sei, frische, saftige... doch ihre Nase kannte längst die Antwort. Der Duft von Haferbrei war verschwunden und sie roch das Blut, warmes Blut.
Ihr wurde schlagartig kotzübel.
Sie wich langsam zurück, und nun sah sie auch die fast durchscheinenden Gestalten.
"Aber du mußte essen, damit du groß und stark wirst!"
"Groß und stark wie Papa?"
Und die Gestalt der Mutter erstarrte. Und etwas an den Worten des Jungen ließ ihr das Blut gefrieren, dann war die Szene verschwunden.
Ihr war eiskalt.
Langsam wich sie zurück.
Sie würde nicht rennen. Niemals.
Sie bekam keine Panik.
Mühsam kontrollierte sie ihren Atem.
(2/100) Und dann rannte sie doch, und wäre fast auf dem Staub ausgerutscht, stützte sich mit den Händen ab und kaum jemand hatte wohl eine Scoia'tael jemals schneller rennen sehen.
Erst draußen stoppte sie, als sie am Brunnen war und fast Thorben und Slava über den Haufen gerannt hätte.
"Scheisse... dort drin... da... das sind Gespenster!"
Und dann sah sie die Gesichter der Beiden, und auch Jake kam gerade zurück und sie ahnte, dass sie auch längst Bekanntschaft damit gemacht hatten.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Thorben war misstrauisch, glaubte etwas gerochen zu haben. Den Geruch nach Eisen schob Slava allerdings auf den Blecheimer. Zunächst noch.
Der ging schließlich noch einmal nach unten und wieder hoch. Und er wollte schon ansetzen und probieren...
Es war seiner Beherrschung und wirklich starken Nerven zu verdanken, dass er nicht den Eimer fallen ließ.
Er hatte schon deutlich schlimmere Schockmomente hinter sich, die jeder Computerspieleentwickler als viel zu billigen Jumpscare um die Ohren gehauen bekommen hätte. Er hatte tatsächlich unbedacht einen Schrank geöffnet in einer Wohnung in Pripyat und es war ihm der verfaulte Rest eines Menschen entgegen gekommen. Er hatte auch da nicht geschrien oder war zusammengezuckt. Trotzdem. In der Zone war man auf so etwas eben permanent gefasst.
Auch wenn es nur ein Eimer voll Blut war, irgendwie hatte er begonnen, den Aufenthalt hier unter 'privat' zu verbuchen, da musste man vielleicht mal ein Walross von einem Blutegel erledigen, aber ein Brunnen voll mit Blut... und es war nicht einfach nur etwas Blut im Wasser gelöst, auch das wusste er zu unterscheiden. Es sah aus als wäre es reines Blut.
Er senkte den Eimer wieder. Trinken würde er das sicher nicht mehr. Ob menschliches oder tierisches war schon egal, irgendjemand spielte seinem Verstand Streiche.
Auch der Zwerg war nicht unbeeindruckt, solche Augen hatte er zuvor nie gemacht.
Wenigstens war das Mädchen nicht da, der Kurze zeigte erstaunlich viel Ruhe.
"Das kommt also nicht öfter vor, hier bei euch? Beruhigt mich ungemein."
Er war einiges an Schauergeschichten in der Zone gewöhnt. Auch dort kam von Zeit zu Zeit 'blutiges Wasser' aus dem Leitungen, aber meist war wieder irgendetwas in die Zisterne gefallen. Blutigen Regen gab es nur wenn etwas größeres in eine umgekehrte Grav-Anomalie geraten war... Nein, es war eher rosa regen, oder noch präziser, rosa Hagel.
Aber zu seinen speziellen Freunden in der Zone passten solche Streiche...
Er blickte sich um. Er war sich sicher, dass es einer war, denn das Wasser zuvor normal gewesen war.
Er stellte den Eimer ab. Seinem Verstand musste er glauben können, auch wenn der ihm oft genug keinen Anlass dazu gab.
Jake kam ebenfalls herbei und die Elfe kam gerannt wie ein verbrühter Hund und stammelte irgendetwas von Geistern.
Slava's Blick wanderte betont langsam von ihr zu Thorben.
"Beruhig dich. Von vorne."
Er verzichtete darauf, die festzuhalten, sie war auch so schnell genug wieder bei sich, dann erzählte sie allerdings etwas, was ihn wieder daran zweifeln ließ, oder die Worte hatten doch eine ganz andere Bedeutung. Sein Blick wanderte zu Jake, der wohl kaum etwas verstanden haben durfte. Doch ehe er übersetzen konnte erklärte die Elfe es noch einmal in dieser komischen Mischung, die der Deutsche wohl verstand. Geister... auch das hörte er wieder heraus...
An Geister glaubte er tatsächlich nicht, aber er hatte genügend Erlebnisse mit Kontrollern gehabt, um die Handschrift zu erkennen.
"Bleibt zusammen... Achtet auf jeden... Wenn sich hier ein Kontroller herumtreibt kann euch der jedes mögliche Bild in den Kopf pflanzen... Auch dass einer von uns ein Ghul ist. Also fragt erst, ehe ihr jemanden umlegt."
Er sah sich um und legte sich zur Sicherheit die Bilder zurecht, wie er möglichst grausam und mit bloßen Händen einen Kontroller massakrierte. Sollte hier irgendjemand versuchen in seinem Verstand zu wühlen, er wäre vorbereitet. Allerdings durfte er auch die anderen nicht aus den Augen lassen, jeder hier konnte in der Hand eines dieser Mutanten zur Waffe werden.
Der ging schließlich noch einmal nach unten und wieder hoch. Und er wollte schon ansetzen und probieren...
Es war seiner Beherrschung und wirklich starken Nerven zu verdanken, dass er nicht den Eimer fallen ließ.
Er hatte schon deutlich schlimmere Schockmomente hinter sich, die jeder Computerspieleentwickler als viel zu billigen Jumpscare um die Ohren gehauen bekommen hätte. Er hatte tatsächlich unbedacht einen Schrank geöffnet in einer Wohnung in Pripyat und es war ihm der verfaulte Rest eines Menschen entgegen gekommen. Er hatte auch da nicht geschrien oder war zusammengezuckt. Trotzdem. In der Zone war man auf so etwas eben permanent gefasst.
Auch wenn es nur ein Eimer voll Blut war, irgendwie hatte er begonnen, den Aufenthalt hier unter 'privat' zu verbuchen, da musste man vielleicht mal ein Walross von einem Blutegel erledigen, aber ein Brunnen voll mit Blut... und es war nicht einfach nur etwas Blut im Wasser gelöst, auch das wusste er zu unterscheiden. Es sah aus als wäre es reines Blut.
Er senkte den Eimer wieder. Trinken würde er das sicher nicht mehr. Ob menschliches oder tierisches war schon egal, irgendjemand spielte seinem Verstand Streiche.
Auch der Zwerg war nicht unbeeindruckt, solche Augen hatte er zuvor nie gemacht.
Wenigstens war das Mädchen nicht da, der Kurze zeigte erstaunlich viel Ruhe.
"Das kommt also nicht öfter vor, hier bei euch? Beruhigt mich ungemein."
Er war einiges an Schauergeschichten in der Zone gewöhnt. Auch dort kam von Zeit zu Zeit 'blutiges Wasser' aus dem Leitungen, aber meist war wieder irgendetwas in die Zisterne gefallen. Blutigen Regen gab es nur wenn etwas größeres in eine umgekehrte Grav-Anomalie geraten war... Nein, es war eher rosa regen, oder noch präziser, rosa Hagel.
Aber zu seinen speziellen Freunden in der Zone passten solche Streiche...
Er blickte sich um. Er war sich sicher, dass es einer war, denn das Wasser zuvor normal gewesen war.
Er stellte den Eimer ab. Seinem Verstand musste er glauben können, auch wenn der ihm oft genug keinen Anlass dazu gab.
Jake kam ebenfalls herbei und die Elfe kam gerannt wie ein verbrühter Hund und stammelte irgendetwas von Geistern.
Slava's Blick wanderte betont langsam von ihr zu Thorben.
"Beruhig dich. Von vorne."
Er verzichtete darauf, die festzuhalten, sie war auch so schnell genug wieder bei sich, dann erzählte sie allerdings etwas, was ihn wieder daran zweifeln ließ, oder die Worte hatten doch eine ganz andere Bedeutung. Sein Blick wanderte zu Jake, der wohl kaum etwas verstanden haben durfte. Doch ehe er übersetzen konnte erklärte die Elfe es noch einmal in dieser komischen Mischung, die der Deutsche wohl verstand. Geister... auch das hörte er wieder heraus...
An Geister glaubte er tatsächlich nicht, aber er hatte genügend Erlebnisse mit Kontrollern gehabt, um die Handschrift zu erkennen.
"Bleibt zusammen... Achtet auf jeden... Wenn sich hier ein Kontroller herumtreibt kann euch der jedes mögliche Bild in den Kopf pflanzen... Auch dass einer von uns ein Ghul ist. Also fragt erst, ehe ihr jemanden umlegt."
Er sah sich um und legte sich zur Sicherheit die Bilder zurecht, wie er möglichst grausam und mit bloßen Händen einen Kontroller massakrierte. Sollte hier irgendjemand versuchen in seinem Verstand zu wühlen, er wäre vorbereitet. Allerdings durfte er auch die anderen nicht aus den Augen lassen, jeder hier konnte in der Hand eines dieser Mutanten zur Waffe werden.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob brauchte tatsächlich einen Moment länger, um zu realisieren, dass es kälter geworden war. So kalt, dass sein Atem begann, Wölkchen vor seinen Lippen zu formen. Jakob fror für gewöhnlich nicht so schnell, lief auch zuweilen im Winter noch mit nackten Armen und Beinen draußen herum, andererseits hatte er mit dem Wüstenklima Arizonas anfangs heftig zu kämpfen gehabt. Doch jetzt begann eine Eiseskälte sein Rückgrat hinunter zu kriechen und erinnerte ihn daran, dass er die Lederjacke in der Scheune gelassen hatte. Das Licht veränderte sich, nahm der Landschaft alle Farbe und verdunkelte Anwesen, Weg und Bäume mit einem Tuch aus blutrotem Samt. Langsam wandte er sich von der Straße ab und blickte zu den beiden anderen Männern am Brunnen hinüber - der Geruch, den der Wind von dort heran trieb, war grausam vertraut und weckte Bilder seines ersten und bisher letzten Einsatzes in Phoenix. An das Haus der Dunklen, an die vielen Toten und ein Meer von Blut. Fast konnte er seine Sohlen wieder daran fest kleben fühlen, als er sich langsam in Bewegung setzte, um zu den beiden hinüber zu gehen, wobei er wie automatisch das Schwert zog. Vom Rücken immer ein Umstand, aber es gelang ihm nicht völlig närrisch dabei auszusehen.
Wenn man mit Vampiren zu tun hatte, war Blut nichts, was man scheuen durfte, aber ein ganzer Eimer davon ließ sich auch ihm den Magen schmerzhaft zusammen ziehen. Er presste die Zähne aufeinander und warf einen Blick über den Rand des Brunnens. Der Geruch, der von dort aufstieg, war widerwärtig. Er zog die Brauen zusammen, blickte sich zu den 'Einheimischen' um.
Deren Gesichter machten Jakob auch nicht gerade Mut, dass es sich um ein gewöhnliches Wetterphänomen in diesen Gefilden handelte.
Thorbens Miene sprach Bände, ebenso der Auftritt Aenyes, die aus dem Haus gestürzt kam, als sei der Leibhaftige hinter ihr her. Wenig elfische Anmut lag in dieser gehetzten Flucht, doch sie hatte sich relativ schnell wieder in der Gewalt und berichtete von einem Geist. Wobei das Wort, das sie gebrauchte auch Seele bedeuten könnte. Was sie auch meinte, es hatte sie jedenfalls gehörig erschreckt und veranlasste Slava erneut irgendwas von Controllern zu faseln. Jakob für seinen Teil rechnete eher mit einem Vampir - einem sehr alten, der die Kunst der mentalen Beeinflussung beherrschte. Das hatte diese Vorstellung dann wieder mit Slavas Befürchtung gemein.
Ein Unsterblicher wie aus Gabriels erster Reihe der Erschaffung, hunderte von Jahren alt. Jakobs Blick glitt ganz automatisch über die Dächer und entlang der Fenster, wobei er sich langsam um sich selbst drehte. Und ebenso automatisch griff er das Schwert bei der Klinge, nicht ganz mittig, sodass der obere Teil ein Kreuz bildete. Stumm formten seine Lippen Worte in Latein, während er sich auf seine ganz eigene Art auf etwaige geistige Angriffe vorbereitete.
Sie kommen immer von oben. Sie greifen euch von hinten., flüsterte die Stimme des Großmeisters in seinen Erinnerungen.
...Ecce Crucem Domini, fugite, partes adversae..., flüsterte der Pater seines ersten Templerhauses, der längst unter der Erde weilte.
Die Wolken über dem Anwesen hatten eine blutrote Farbe angenommen, die Kälte kroch einem in Mark und Bein. Ein Blitz schlug aus dem brodelnden Wolkenmeer und in das Dach der Scheune, die Pferde rastete völlig aus und rissen an den Ästen, an denen sie fest gemacht waren. Flammen schlugen aus dem Dach, doch ihre Zungen waren grün und blau. Drinnen kreischte der andere Gaul. Ein schauerlicher Laut, den Jakob niemals mit einem Pferd verbunden hätte. Der Wind ließ die Scheunentore schlagen und mit einem Krachen, barsten sie an den maroden Wänden, als Bessie mitsamt Karren heraus gedonnert kam, im Nacken ein grün schimmerndes, halb durchsichtiges Wesen, das irre lachte und mit einer imaginären Gerte auf das arme Tier einschlug, welches Hals über Kopf floh, den wild springenden Karren mit sich reißend. Die beiden anderen Pferde verloren entgültig die Nerven, Holz barst und Schlamm flog unter ihren Hufen, als sie in alle Himmelsrichtungen davon sprengten.
Während das Dach der Scheune brannte, ohne davon Schaden zu nehmen, erhob sich über dem Haupthaus ein schauerliches Geheul. Der Sturm ließ die Fensterläden schlagen und in der gewittrigen Dunkelheit glommen die Fenster in einem matten Blau.
Wenn man mit Vampiren zu tun hatte, war Blut nichts, was man scheuen durfte, aber ein ganzer Eimer davon ließ sich auch ihm den Magen schmerzhaft zusammen ziehen. Er presste die Zähne aufeinander und warf einen Blick über den Rand des Brunnens. Der Geruch, der von dort aufstieg, war widerwärtig. Er zog die Brauen zusammen, blickte sich zu den 'Einheimischen' um.
Deren Gesichter machten Jakob auch nicht gerade Mut, dass es sich um ein gewöhnliches Wetterphänomen in diesen Gefilden handelte.
Thorbens Miene sprach Bände, ebenso der Auftritt Aenyes, die aus dem Haus gestürzt kam, als sei der Leibhaftige hinter ihr her. Wenig elfische Anmut lag in dieser gehetzten Flucht, doch sie hatte sich relativ schnell wieder in der Gewalt und berichtete von einem Geist. Wobei das Wort, das sie gebrauchte auch Seele bedeuten könnte. Was sie auch meinte, es hatte sie jedenfalls gehörig erschreckt und veranlasste Slava erneut irgendwas von Controllern zu faseln. Jakob für seinen Teil rechnete eher mit einem Vampir - einem sehr alten, der die Kunst der mentalen Beeinflussung beherrschte. Das hatte diese Vorstellung dann wieder mit Slavas Befürchtung gemein.
Ein Unsterblicher wie aus Gabriels erster Reihe der Erschaffung, hunderte von Jahren alt. Jakobs Blick glitt ganz automatisch über die Dächer und entlang der Fenster, wobei er sich langsam um sich selbst drehte. Und ebenso automatisch griff er das Schwert bei der Klinge, nicht ganz mittig, sodass der obere Teil ein Kreuz bildete. Stumm formten seine Lippen Worte in Latein, während er sich auf seine ganz eigene Art auf etwaige geistige Angriffe vorbereitete.
Sie kommen immer von oben. Sie greifen euch von hinten., flüsterte die Stimme des Großmeisters in seinen Erinnerungen.
...Ecce Crucem Domini, fugite, partes adversae..., flüsterte der Pater seines ersten Templerhauses, der längst unter der Erde weilte.
Die Wolken über dem Anwesen hatten eine blutrote Farbe angenommen, die Kälte kroch einem in Mark und Bein. Ein Blitz schlug aus dem brodelnden Wolkenmeer und in das Dach der Scheune, die Pferde rastete völlig aus und rissen an den Ästen, an denen sie fest gemacht waren. Flammen schlugen aus dem Dach, doch ihre Zungen waren grün und blau. Drinnen kreischte der andere Gaul. Ein schauerlicher Laut, den Jakob niemals mit einem Pferd verbunden hätte. Der Wind ließ die Scheunentore schlagen und mit einem Krachen, barsten sie an den maroden Wänden, als Bessie mitsamt Karren heraus gedonnert kam, im Nacken ein grün schimmerndes, halb durchsichtiges Wesen, das irre lachte und mit einer imaginären Gerte auf das arme Tier einschlug, welches Hals über Kopf floh, den wild springenden Karren mit sich reißend. Die beiden anderen Pferde verloren entgültig die Nerven, Holz barst und Schlamm flog unter ihren Hufen, als sie in alle Himmelsrichtungen davon sprengten.
Während das Dach der Scheune brannte, ohne davon Schaden zu nehmen, erhob sich über dem Haupthaus ein schauerliches Geheul. Der Sturm ließ die Fensterläden schlagen und in der gewittrigen Dunkelheit glommen die Fenster in einem matten Blau.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
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Thorbens Kopf schnellte zur Scheune herum. Seine Augen weiteten sich noch mehr, als der seltsam grünliche Blitz in das Reetdach einschlug und es in Brand setzte, der allerdings keinen Schaden anrichtete. Der irre, panische Laut aus dem Inneren des Gebäudes lief dem Zwergen durch Mark und Bein. Er machte einen Schritt darauf zu, einen Arm nach vorne ausgestreckt und hauchte mit kaltem Wölkchen vor dem Mund nur das Wort "Bessie!".
Als die alte Mähre dann aus der Scheune herausgeschossen kam und der holpernde Karren dabei seine Habseligkeiten auf dem Hof des Anwesens verstreute, war der Eimer in seiner Hand völlig vergessen. Mit offenem Mund starrte er die spektrale Gestalt auf Bessies Rücken an, die dem armen Tier den Schock ihres Lebens verursachte. Er musste was tun. Er musste sie retten!
Achtlos ließ er den Eimer fallen, welcher seinen blutigen Inhalt an der steinernen Umrandung des Brunnens verteilte. Der rote Lebenssaft troff daran herunter und wäre wohl langsam im Boden davor versickert, wenn er nicht bereits hart und gefroren, wie im tiefsten Winter gewesen wäre. Auch Bessies Fell war bereits kalkweiß mit Rauhreif übersät, was die alte Mähre ebenso gespenstisch aussehen ließ, wie den paranormalen Reiter auf ihrem Rücken. Ihr Körper zitterte, wie Espenlaub, so stark dass man es noch während ihrer panischen Flucht sehen konnte. Und das Tier gallopierte so schnell, wie Thorben es von ihr noch nie zuvor gesehen hatte. Bestimmt so schnell, wie eines der viel jüngeren und kräftigeren Kutschenpferde.
[16/100] Was für das Herz einer so alten, zerbrechlichen Mähre eine völlige Überlastung darstellte. Auf halbem Weg von der Scheune zum Waldrand, der die Umrandung des Anwesens bildete, knickten die Beine des Pferdes unter ihm ein und eine Fontäne gefrorener Erde stob auf, als Bessie mit einem letzten, schrillen Wehklagen zu Boden ging. Der noch immer angeschirrte Wagen schlingerte, stellte sich auf ein Rad und überschlug sich seitlich des Tieres. Glücklicherweise ohne es zu überrollen oder zu erschlagen, falls es auf mirakulöse Weise Sturz und Herzinfarkt überlebt haben sollte.
"Bessie! Nein!"
Slavas Worte völlig ignorierend, sprang Thorben mit einem Aufschrei nach vorn und verfiel in einen, für so kurze Beine, beachtlichen Sprint. Er schlang seine Armbrust von der Schulter und legte noch im Laufen an.
"Du elendiger Bastard!" spie er dem Geist entgegen, der trotz des zu Boden gegangenen Pferdes weiter durch die Luft ritt, als säße er noch auf dem Tier. Ein Bolzen surrte von der Sehne [85/100] und traf den Geist trotz seiner schnellen Flucht mittig im Rücken. Das Silber schien eine Wirkung zu haben, denn der Bolzen flog zwar durch die Spektralgestalt hindurch, hatte aber gegen einen Widerstand zu kämpfen. Das Wesen stieß den Kopf in den Nacken und schrie gepeinigt auf. Dann war es urplötzlich verschwunden. Das der übergeordnete Geist sich allerdings nicht bedroht fühlte, war an dem schaurigen Lachen zu hören, welches über das gesamte Anwesen donnerte, und mit dem Tosen des Unwetters über ihnen verschmolz.
Eiskalter Regen, der beinahe schon die Konsistenz von Hagel hatte, strömte vom Himmel, als die dichten Wolken ihre Schleusen öffneten. Der rötliche Schein des Unwetters ließ dabei den prasselnden Niederschlag wie Blut aussehen. Thorben achtete gar nicht darauf, sondern ließ sich neben dem gestürzten Pferd nieder und legte ihm erstaunlich sanft eine Hand auf die Flanke. Für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass der große Abenteurer Thorben Denger dabei eine Träne verloren hätte, ging diese im strömenden Regen unter. Aber nichts und niemand konnte anzweifeln, dass der Zwerg in diesem Augenblick Trauer empfand. Bessie war, so traurig es auch schien, seine einzige, wirkliche Freundin gewesen. Klar gab es Leute, die sich über sein Erscheinen freuten. Bleron Kolb zum Beispiel, weil ihm Thorbens Aufenthalt im Stinkenden Stiefel Miete und andere Einnahmen einbrachte. Aber einen wirklichen Freund hatte der Zwerg schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. So hatte er lange Zeit nur Bessie als Gesprächspartnerin gehabt. Und mehr, als nur einen Abend lang, hatte er mit ihr gemeinsam am Lagerfeuer verbracht und ihr wortwörtlich vom Pferd erzählt. Vielleicht war das auch der Grund, warum er so breitwillig die Gesellschaft dieser abgefuckten Menagerietruppe, die er im Sumpf aufgelesen hatte, genoss.
Die Hand noch immer auf die Flanke des Tieres gelegt, schaute er sich auf dem Anwesen um, nahm teilnahmslos das Chaos von Wetter und Spuk in sich auf, bevor sein schmerzerfüllter Blick auf der kleinen Gruppe zweifelhafter Freunde hängen blieb.
Als die alte Mähre dann aus der Scheune herausgeschossen kam und der holpernde Karren dabei seine Habseligkeiten auf dem Hof des Anwesens verstreute, war der Eimer in seiner Hand völlig vergessen. Mit offenem Mund starrte er die spektrale Gestalt auf Bessies Rücken an, die dem armen Tier den Schock ihres Lebens verursachte. Er musste was tun. Er musste sie retten!
Achtlos ließ er den Eimer fallen, welcher seinen blutigen Inhalt an der steinernen Umrandung des Brunnens verteilte. Der rote Lebenssaft troff daran herunter und wäre wohl langsam im Boden davor versickert, wenn er nicht bereits hart und gefroren, wie im tiefsten Winter gewesen wäre. Auch Bessies Fell war bereits kalkweiß mit Rauhreif übersät, was die alte Mähre ebenso gespenstisch aussehen ließ, wie den paranormalen Reiter auf ihrem Rücken. Ihr Körper zitterte, wie Espenlaub, so stark dass man es noch während ihrer panischen Flucht sehen konnte. Und das Tier gallopierte so schnell, wie Thorben es von ihr noch nie zuvor gesehen hatte. Bestimmt so schnell, wie eines der viel jüngeren und kräftigeren Kutschenpferde.
[16/100] Was für das Herz einer so alten, zerbrechlichen Mähre eine völlige Überlastung darstellte. Auf halbem Weg von der Scheune zum Waldrand, der die Umrandung des Anwesens bildete, knickten die Beine des Pferdes unter ihm ein und eine Fontäne gefrorener Erde stob auf, als Bessie mit einem letzten, schrillen Wehklagen zu Boden ging. Der noch immer angeschirrte Wagen schlingerte, stellte sich auf ein Rad und überschlug sich seitlich des Tieres. Glücklicherweise ohne es zu überrollen oder zu erschlagen, falls es auf mirakulöse Weise Sturz und Herzinfarkt überlebt haben sollte.
"Bessie! Nein!"
Slavas Worte völlig ignorierend, sprang Thorben mit einem Aufschrei nach vorn und verfiel in einen, für so kurze Beine, beachtlichen Sprint. Er schlang seine Armbrust von der Schulter und legte noch im Laufen an.
"Du elendiger Bastard!" spie er dem Geist entgegen, der trotz des zu Boden gegangenen Pferdes weiter durch die Luft ritt, als säße er noch auf dem Tier. Ein Bolzen surrte von der Sehne [85/100] und traf den Geist trotz seiner schnellen Flucht mittig im Rücken. Das Silber schien eine Wirkung zu haben, denn der Bolzen flog zwar durch die Spektralgestalt hindurch, hatte aber gegen einen Widerstand zu kämpfen. Das Wesen stieß den Kopf in den Nacken und schrie gepeinigt auf. Dann war es urplötzlich verschwunden. Das der übergeordnete Geist sich allerdings nicht bedroht fühlte, war an dem schaurigen Lachen zu hören, welches über das gesamte Anwesen donnerte, und mit dem Tosen des Unwetters über ihnen verschmolz.
Eiskalter Regen, der beinahe schon die Konsistenz von Hagel hatte, strömte vom Himmel, als die dichten Wolken ihre Schleusen öffneten. Der rötliche Schein des Unwetters ließ dabei den prasselnden Niederschlag wie Blut aussehen. Thorben achtete gar nicht darauf, sondern ließ sich neben dem gestürzten Pferd nieder und legte ihm erstaunlich sanft eine Hand auf die Flanke. Für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass der große Abenteurer Thorben Denger dabei eine Träne verloren hätte, ging diese im strömenden Regen unter. Aber nichts und niemand konnte anzweifeln, dass der Zwerg in diesem Augenblick Trauer empfand. Bessie war, so traurig es auch schien, seine einzige, wirkliche Freundin gewesen. Klar gab es Leute, die sich über sein Erscheinen freuten. Bleron Kolb zum Beispiel, weil ihm Thorbens Aufenthalt im Stinkenden Stiefel Miete und andere Einnahmen einbrachte. Aber einen wirklichen Freund hatte der Zwerg schon seit einer Ewigkeit nicht mehr. So hatte er lange Zeit nur Bessie als Gesprächspartnerin gehabt. Und mehr, als nur einen Abend lang, hatte er mit ihr gemeinsam am Lagerfeuer verbracht und ihr wortwörtlich vom Pferd erzählt. Vielleicht war das auch der Grund, warum er so breitwillig die Gesellschaft dieser abgefuckten Menagerietruppe, die er im Sumpf aufgelesen hatte, genoss.
Die Hand noch immer auf die Flanke des Tieres gelegt, schaute er sich auf dem Anwesen um, nahm teilnahmslos das Chaos von Wetter und Spuk in sich auf, bevor sein schmerzerfüllter Blick auf der kleinen Gruppe zweifelhafter Freunde hängen blieb.
- Aenye an Invaerne
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- Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
- Lebenslauf:
Ob der Blitz auch ein Geist war oder echt würde sich zeigen wenn der Regen im Stande wäre, die Flammen zu löschen, oder eben nicht. Aber es machte die Pferde verrückt. Und ausgerechnet das alte Tier von Thorben suchte sich nun ein echter Geist aus. Aenye stand einen Moment wie versteinert als das Tier mitsamt Wagen aus der Scheune gerannt kam, ein irrer Geist auf seinem Rücken und der ritt auf einem ebenso geisterhaften Ross weiter als Bessie zusammenbrach. Nahm er gerade ihre Seele mit?
Oder was war das?
Aenye starrte ihre Begleiter an, als wären sie schuld an dem Desaster.
"Das ist die wilde Jagd, ich sag es euch, und sie wird uns alle holen!"
Sie folgte dem Zwergkniete wie er neben dem Tier nieder.
Nur weil die Menschen nicht ausstehen konnte war sie nicht gefühllos. Den Schmerz des Zwerges konnte sie nachempfinden, und ihr rann tatsächlich eine Träne über die Wange, als sie den Hals des toten Tieres streichelte.
Das schauderhafte Kichern des Geistes rückte in den Hintergrund. Ihr stellten sich zwar alles Nackenhaare auf, aber sie wollte sich gar nicht vorstellen, was das bedeutete. Sie kannte auch nur Geschichten, von der wilden Jagd, die Seelen holte und die kam um den Weltuntergang einzuleiten und von Erscheinungen, die Rache suchten.
"Ich helfe dir, deine Sachen einzusammeln... wenn du willst."
Sagte sie nach einer Weile, in der sie Thorben seiner Trauer überlassen hatte, aber es musste trotzdem weitergehen.
Oder was war das?
Aenye starrte ihre Begleiter an, als wären sie schuld an dem Desaster.
"Das ist die wilde Jagd, ich sag es euch, und sie wird uns alle holen!"
Sie folgte dem Zwergkniete wie er neben dem Tier nieder.
Nur weil die Menschen nicht ausstehen konnte war sie nicht gefühllos. Den Schmerz des Zwerges konnte sie nachempfinden, und ihr rann tatsächlich eine Träne über die Wange, als sie den Hals des toten Tieres streichelte.
Das schauderhafte Kichern des Geistes rückte in den Hintergrund. Ihr stellten sich zwar alles Nackenhaare auf, aber sie wollte sich gar nicht vorstellen, was das bedeutete. Sie kannte auch nur Geschichten, von der wilden Jagd, die Seelen holte und die kam um den Weltuntergang einzuleiten und von Erscheinungen, die Rache suchten.
"Ich helfe dir, deine Sachen einzusammeln... wenn du willst."
Sagte sie nach einer Weile, in der sie Thorben seiner Trauer überlassen hatte, aber es musste trotzdem weitergehen.
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Slava blieb ruhig am Brunnen stehen während das Chaos losbrach.
Die Erfahrung hatte gezeigt, dass es sich in solchen Fällen nicht bewährte, in die allgemeine Hektik einzusteigen, einer musste den Überblick behalten.
Ein Blitz, seltsames Feuer. Verschiedene Salze und Metalle konnten durchaus die Flammen färben, aber wie wahrscheinlich war es, dass dass Stroh und das Holz des Daches damit getränkt waren? Und die Erscheinung?
Das Pferd des Zwerges ging durch und das Alter gab ihm wohl den Rest, es brach tot zusammen. Kein schöner Anblick, und auch wenn sich Slava nicht für herzlos hielt, es war nur ein Tier. Tiere starben nun einmal. Menschen ebenso.
Die Elfe kümmerte sich um den Zwerg und Jakob hielt das Schwert wie ein Kreuz vor sich.
Slava fielen die Vampire wieder ein, und er kramte sein gesamtes Film wissen hervor. Kreuze halfen, geweihte Pflöcke, Knoblauch... Spiegel und Silberkugeln... oder waren das Werwölfe? Absurd. Aber nicht ausgeschlossen, dass auch solche Märchen hier zur Realität geworden waren.
Zur Sicherheit hielt auch er den Blick nach oben.
Allerdings war die Kälte real. Weit unter 8 Grad. Das war der Punkt, an dem Atmen gemeinhin kondensierte, abhängig von der Luftfeuchtigkeit und dem Druck, aber grob geschätzt...
Selbst der Eimer mit dem Blut war gefroren... aber das durfte nicht sein, Blut brauchte wesentlich niedrigere Temperaturen, es hatte niemals 0 Grad und weniger.
Er tauchte den Finger in das Blut, und da zerfloss es es wieder zu Wasser. Nur an seinen Händen schien es zu kleben.
Er zerrieb es zwischen den Fingern, versuchte jeden Eindruck dessen aufzunehmen, was Blut an den Händen machte. Er kannte den Eindruck, an seinen Händen klebte einen Menge Blut.
Das irre Kichern des Geistes begleitete ihn und auch ihm rann ein kalter Schauer über den Rücken. Das war etwas deutlich persönlicheres als die Zone.
Und dann war auch das Blut an seinen Händen verschwunden.
Das irre Lachen verklang und wie auf Befehl rannte ein Junge über den Hof.
Eine Frau folgte ihm.
"Papa bleib... ich will mit!"
Und ihm folgte die Mutter.
"Lass ihn... Jorn, nein... Jorn!"
Aber der Junge rannte.
Ihre Gestalten waren durchschienend, gerade noch, dass man sie erkennen konnte, wie zuvor der irre gewordene Reiter.
die Frau trug ein altmodisches Kleid, aber von guter Qualität, der Junge war barfuß und in Kurze Hosen gekleidet. Beides passte nicht ganz zusammen, der Junge wirkte wie ein Bauernjunge. Außerdem war die Frau ein wenig zu alt um die Mutter zu sein.
Trotzdem waren es jene, die Aenye zuvor im Haus gesehen hatte, zumindest sagte das ihr Blick als sie sich wieder aufrichtete.
Ein Kontroller war das nicht, der dieses Schauspiel aufführte, aber bisher schien, was es auch immer war, keinen direkten Einfluss auf sie nehmen zu können. Es ergriff nicht die Kontrolle über Menschen und es übte auch keinen physischen Effekt aus, es war nur in der Lage Bilder zu erzeigen und Tiere zu erschrecken.
"Machen eure Vampire sowas?" wandte er sich an Jake. "Einen Kontroller würde ich nun doch ausschließen..."
Die Erfahrung hatte gezeigt, dass es sich in solchen Fällen nicht bewährte, in die allgemeine Hektik einzusteigen, einer musste den Überblick behalten.
Ein Blitz, seltsames Feuer. Verschiedene Salze und Metalle konnten durchaus die Flammen färben, aber wie wahrscheinlich war es, dass dass Stroh und das Holz des Daches damit getränkt waren? Und die Erscheinung?
Das Pferd des Zwerges ging durch und das Alter gab ihm wohl den Rest, es brach tot zusammen. Kein schöner Anblick, und auch wenn sich Slava nicht für herzlos hielt, es war nur ein Tier. Tiere starben nun einmal. Menschen ebenso.
Die Elfe kümmerte sich um den Zwerg und Jakob hielt das Schwert wie ein Kreuz vor sich.
Slava fielen die Vampire wieder ein, und er kramte sein gesamtes Film wissen hervor. Kreuze halfen, geweihte Pflöcke, Knoblauch... Spiegel und Silberkugeln... oder waren das Werwölfe? Absurd. Aber nicht ausgeschlossen, dass auch solche Märchen hier zur Realität geworden waren.
Zur Sicherheit hielt auch er den Blick nach oben.
Allerdings war die Kälte real. Weit unter 8 Grad. Das war der Punkt, an dem Atmen gemeinhin kondensierte, abhängig von der Luftfeuchtigkeit und dem Druck, aber grob geschätzt...
Selbst der Eimer mit dem Blut war gefroren... aber das durfte nicht sein, Blut brauchte wesentlich niedrigere Temperaturen, es hatte niemals 0 Grad und weniger.
Er tauchte den Finger in das Blut, und da zerfloss es es wieder zu Wasser. Nur an seinen Händen schien es zu kleben.
Er zerrieb es zwischen den Fingern, versuchte jeden Eindruck dessen aufzunehmen, was Blut an den Händen machte. Er kannte den Eindruck, an seinen Händen klebte einen Menge Blut.
Das irre Kichern des Geistes begleitete ihn und auch ihm rann ein kalter Schauer über den Rücken. Das war etwas deutlich persönlicheres als die Zone.
Und dann war auch das Blut an seinen Händen verschwunden.
Das irre Lachen verklang und wie auf Befehl rannte ein Junge über den Hof.
Eine Frau folgte ihm.
"Papa bleib... ich will mit!"
Und ihm folgte die Mutter.
"Lass ihn... Jorn, nein... Jorn!"
Aber der Junge rannte.
Ihre Gestalten waren durchschienend, gerade noch, dass man sie erkennen konnte, wie zuvor der irre gewordene Reiter.
die Frau trug ein altmodisches Kleid, aber von guter Qualität, der Junge war barfuß und in Kurze Hosen gekleidet. Beides passte nicht ganz zusammen, der Junge wirkte wie ein Bauernjunge. Außerdem war die Frau ein wenig zu alt um die Mutter zu sein.
Trotzdem waren es jene, die Aenye zuvor im Haus gesehen hatte, zumindest sagte das ihr Blick als sie sich wieder aufrichtete.
Ein Kontroller war das nicht, der dieses Schauspiel aufführte, aber bisher schien, was es auch immer war, keinen direkten Einfluss auf sie nehmen zu können. Es ergriff nicht die Kontrolle über Menschen und es übte auch keinen physischen Effekt aus, es war nur in der Lage Bilder zu erzeigen und Tiere zu erschrecken.
"Machen eure Vampire sowas?" wandte er sich an Jake. "Einen Kontroller würde ich nun doch ausschließen..."
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Aria ließ den Hexer vor sich sitzen und ergriff die Zügel bevor sie vorsichtig losritt. Das Pferd war ein wundervolles Geschöpf. Stark und schnell. Jetzt da sie den Mann eingehender betrachten konnte, merkte sie, dass sie wohl überreagiert hatte. Doch die beiden Krieger ließen sie machen. Gerade Rey…nun kam sie sich schrecklich albern vor und rollte die Augen über sich selbst. Die Blicke des Hexers ließ sie über sich ergehen und nickte ihm dann kurz zu. Dann spürte sie die aufkommende Kälte. Der Hexer riss sie mit seiner Frage, ob sie es in der Schule der Magierinnen mal probierte hatte, aus dem Schreck über die plötzliche Eiszeit.
Unwillkürlich musste sie lachen. Er dachte sie sei irgendwie begabt und hätte einen Zauber um sich. Aber da war er ja nicht der Erste. Als das Lager in Sicht war, wurde das Pferd nervös und fing an zu tänzeln. Er sprang vom Pferd und bestätigte damit erneut Arias blinden Aktionismus…Fein…
Dann gab er ihr den Befehl abzusteigen und bevor sie noch irgendwas sagen konnte, landete sie neben ihm. Nun sah sie seinen Katzenanhänger. Sie ließ den Blick nochmal zu seinem Fuß wandern, ehe sie ihm dann neckisch in die Augen sah. „Mhm…Katzen landen also tatsächlich immer auf den Füßen…“ Sie drehte sich um und erstarrte dann. Sie hatte die Kälte nicht gleich mit dem Spektakel auf dem Hof verbunden. Doch was sich dort abspielte war das Schauerlichste was sie seit langem gesehen hatte.
Instinktiv griff sie nach den Zügeln des Schimmels und wich zurück. Sie sah Thorben über seinem Pferd, Blitze und es brannte.
Nun suchten ihre Augen den Mann, der ihr hier der wichtigste war. „JAKE“ rief sie ihn. Wo war er? Sie traute sich keinen Schritt weiter und krallt die Zügel des Pferdes mit aller Gewalt. Wenn sie doch nur mutiger wäre.
Aria ließ den Hexer vor sich sitzen und ergriff die Zügel bevor sie vorsichtig losritt. Das Pferd war ein wundervolles Geschöpf. Stark und schnell. Jetzt da sie den Mann eingehender betrachten konnte, merkte sie, dass sie wohl überreagiert hatte. Doch die beiden Krieger ließen sie machen. Gerade Rey…nun kam sie sich schrecklich albern vor und rollte die Augen über sich selbst. Die Blicke des Hexers ließ sie über sich ergehen und nickte ihm dann kurz zu. Dann spürte sie die aufkommende Kälte. Der Hexer riss sie mit seiner Frage, ob sie es in der Schule der Magierinnen mal probierte hatte, aus dem Schreck über die plötzliche Eiszeit.
Unwillkürlich musste sie lachen. Er dachte sie sei irgendwie begabt und hätte einen Zauber um sich. Aber da war er ja nicht der Erste. Als das Lager in Sicht war, wurde das Pferd nervös und fing an zu tänzeln. Er sprang vom Pferd und bestätigte damit erneut Arias blinden Aktionismus…Fein…
Dann gab er ihr den Befehl abzusteigen und bevor sie noch irgendwas sagen konnte, landete sie neben ihm. Nun sah sie seinen Katzenanhänger. Sie ließ den Blick nochmal zu seinem Fuß wandern, ehe sie ihm dann neckisch in die Augen sah. „Mhm…Katzen landen also tatsächlich immer auf den Füßen…“ Sie drehte sich um und erstarrte dann. Sie hatte die Kälte nicht gleich mit dem Spektakel auf dem Hof verbunden. Doch was sich dort abspielte war das Schauerlichste was sie seit langem gesehen hatte.
Instinktiv griff sie nach den Zügeln des Schimmels und wich zurück. Sie sah Thorben über seinem Pferd, Blitze und es brannte.
Nun suchten ihre Augen den Mann, der ihr hier der wichtigste war. „JAKE“ rief sie ihn. Wo war er? Sie traute sich keinen Schritt weiter und krallt die Zügel des Pferdes mit aller Gewalt. Wenn sie doch nur mutiger wäre.