Nowigrader Docks/Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Delia
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Die junge Halbelfe lächelte flüchtig und entschuldigend. „Fragen an mich haben Zeit bis später, aber sorgt Euch nicht“, versuchte sie den jungen Mann zu beruhigen. Ihre Haut wirkte nun nur noch etwas blasser, ihr Haar dafür dunkler. „Nutzt die Zeit, die wir haben, lieber für Fragen an Herrn Bocks. Ihr könnt Sie direkt stellen.“ Delia sah zu dem Halbling. „Verzeiht, dass wir Euch stören, Herr Bocks, aber mein Begleiter hat ein paar Fragen an Euch.“ Auffordernd sah sie nun den Feldwebel an. „Nun ist es an Euch, Feldwebel Novka.“
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Valjan Novka
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Starren. Zuerst konnte Valjan den Halbling nur anstarren. Wie der seinen Kopf in ihre Richtung gedreht hatte. Obwohl sein Körper schon verdammt tot aussah. Der blinzelte nicht. Valjan starrte, bevor er sich schüttelte, um seine Fragen zu stellen. Scheiße, seine Fragen, wo waren seine Fragen hin?

„Warum? Warum wollten die Socia'Teal euren Leichnam?“ fiel ihm zuerst ein, wobei er versuchte zu verdrängen, dass er eben mit einem Leichnam sprach, der ihm antwortete: „Hm? Leichnam? Welchen Leichnam? Und wessen noch? Wieso sollte jemand Leichen stehlen? Eichhörnchen sagst du... Ja, sie wollten mich holen, aber dann... dann war so viel los in der Stadt. Viel zu viel.“

Valjan nickte. Allerdings… viel zu viel. „Aber Ihr kennt die Spione Nilfgaards in der Stadt, wo sind die?“ - „Kennen nicht viele. Spione sind keine in der Stadt. Spione verstecken sich, oder? Ich kenne Soldaten ohne Uniform. Ich bin einer. War? Nilfgaard ist so wenig fair wie Temerien, aber sie tun wenigstens so. Für Anderlinge wäre eine Herrschaft des Kaiserreichs vermutlich besser, darum sind viele für den Kaiser.“

Der Feldwebel musterte den Schuster. Ein Soldat? „Wart Ihr deshalb vor einem halben Jahr außerhalb der Stadt?“ Valjan war nicht sicher, ob Benno ihn gehört hatte, denn es dauerte länger bevor dieser kaum verständlich antwortete: „Ich... Ich war nicht weg. Oder?“

Ist dem gerade das Auge ein Stück weit heraus gefallen? Valjan musste einen Moment innehalten, starrte wieder. Was tat er hier. Fragen er stellte Fragen. „Und Euer Sohn wo ist der?“„Oh Bruno, der gute Junge. Ist er nicht im Laden, der Taugenichts? Bespannt Leisten? Unser Laden ist unser Einkommen, der muss laufen. Sonst? Hm, bei meiner Schwester vielleicht.“

Eine Schwester. Hatte in den Berichten etwas zu einer Schwester gestanden? Fragend blieb Valjans Blick auf Benno, aber so ganz konnte sich der Feldwebel nicht konzentrieren, denn die Gesichtshaut schien Benno langsam vom Kopf zu rutschen. Es sah fürchterlich aus. Er sollte das irgendwie wieder gut machen, wenn sie ihn vergraben: „An welche Götter glaubt ihr?“ Aber Herr Bock verzog, das Gesicht zu einem Grinsen: „Ich glaube an Umsatz, junger Mann. Die Macht des Geldes. Und an die Macht eines scharfen Gegenstands und eines gezielten Wurfs damit. Hast du ein Messer? Ich zeige es dir…“

„Ein Messer? Ich geb Dir ein Messer…!“ Da sorgte man sich um den anderen und der wollte einem mit einem Messer bewerfen. Energisch machte Valjan ein paar Schritte auf den Halbling zu, der aber plötzlich wieder zusammensackte. Tot. Scheiße.

Erst jetzt spürte Valjan wieder seinen Puls bis in die Ohren. Er sah zurück zu Delia und machte erschrocken die Schritte zurück zu ihr um sie zu stützen, denn sie wirkte ein wenig blässlich. „Ich bring Euch an die frische Luft.“
Delia
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Auch wenn es ihrer Natur entsprechen sollte, ihrem Erbe, war das, was Delia da tat alles andere als einfach für sie. Einmal mochte es daran gelegen haben, dass sie sich noch nicht an die neue Welt gewöhnt hatte, doch zum anderen lag es auch daran, dass diese Zauber nichts waren, was sie gern nutzte…

Sie versuchte den Fragen und den Antworten zu folgen, doch für sie machten weder das eine noch das andere großartigen Sinn. Sie beruhigte sich selbst immer wieder damit, dass sie nicht wirklich die Ruhe der Seele von Benno Bock störte, sondern…. Nun, es war nur wenig besser, umso erleichterter war sie, als der Zauber sein Ende fand, abrupt, was sie sogleich zittrig auf den Beinen werden ließ. „Der Tod hinterlässt einen Herzschmerz, den niemand heilen kann.
Die Liebe hinterlässt eine Erinnerung, die niemand stehlen kann. Möge Euer Andenken in den Herzen Eurer Lieben bewahrt sein, Benno Bock“, flüsterte die junge Frau leise und nickte dem Stadtsoldaten dann zu. „Eine gute Idee.“
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Valjan Novka
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Und Bennos Liebsten mir nicht den Schädel einschlagen. Den Gedanken behielt der Feldwebel für sich und war insgeheim dankbar, dass Delia ein paar abschließende Worte fand.

Aber, nein. Das war nicht ganz so geglückt wie erhofft. Sehr viel mehr wusste Valjan nicht. Zu ungeordnet waren seine Gedanken, zu ablenkt von diesem bizarren Erlebnis, zu irritiert wie unfreundlich eine Leiche sein konnte... Scheiße.

Er blies die Luft aus und deckte Bock wieder zu, um sich ganz Delia zu zuwenden. Zuerst führte er sie aus der Leichenhalle und verließ diese so wie man sie vorgefunden hatte. Seinen Arm reichte er ihr als Stütze und brachte sie zügig durch den Hof der Wache nach draußen. Sie gingen um zwei Ecken, bevor er sich ihr löste.

Früher war hier der Melitele Schrein, das kleine Häuschen deutete mit dem verwilderten Kräutergraten daraufhin. Der Altarraum war durch den Durchgang noch zugänglich. Niemand schließt einen Tempel, aber es kümmerte sich keiner darum. Zumindest war hier frische Luft.

„Geht es wieder?“ In Stimme und Gesicht Valjans lag echte Sorge. „Verzeiht, ich hätte Euch nicht dazu drängen soll.“ Er versuchte entschuldigend zu Lächeln.
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Nun da der Zauber vorbei war und die Konzentration sich wieder anderen Umständen widmen konnten blieb Delia einmal mehr die Luft weg. Sie atmete möglichst flach, denn gar nicht war ihr leider nicht möglich. Nun wünschte sie sich fast den endlosen Winter herbei, den die Frosthexe in ihrer Heimat hatte erschaffen wollen. Nun zumindest auf diesen Raum begrenzt.

Die junge Halbelfe ließ sich gern weg von diesem Raum bringen, auch wenn es sie ein wenig in der Seele schmerzte, dass sie so empfand. Aber der Geruch war einfach schwer zu ertragen.

An der frischen Luft sog die junge Frau erst einmal diese tief in die Lungen ein und merkte den leisen würzigen Duft nach Kräutern, als sie zum stehen blieben. Ihr Blick suchte nach der Quelle des Duftes und sah das verwilderte Kräutergärtchen.

Delia schenkte dem Feldwebel ein halbes Lächeln. „Es ist hier anders als zuhause“, setzte sie zu einer Erklärung an. „Sorgt Euch nicht, es geht schon und Ihr habt mich auch nicht gedrängt.“ Ihr lächeln wurde wärmer. „Die Antworten waren nicht wirklich hilfreich, nicht wahr? Vielleicht hätte ich Euch dahingehend warnen sollen, aber es ist von Mal zu Mal unterschiedlich… Und wie schon gesagt, hier ist es anders…“ Sie sah den jungen Stadtsoldaten entschuldigend an.
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Valjan Novka
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„In der Tat ja, viel haben die Antworten nicht geholfen“ Auch der Feldwebel war ein wenig fertig wegen des Erlebnisses und lehnte sich neben Delia an eine Hauswand. „Aber macht Euch bitte keinen Kopf. Ich war völlig überrumpelt von dem was ich da gesehen habe und… schlecht vorbereitet. Als ob mein Kopf plötzlich leer war und… am Vormittag sind schon wieder andere Dinge passiert…“ Er atmete ein, machte eine Pause und blickte ebenfalls entschuldigend zur Halbelfe. Der Duft der Kräuter tat gut.

Das Haus Meliteles war nicht groß, nur ein Erdgeschoss und ein Dach, das ein wenig schief saß. Vor allem ein hoher Raum für die Statuen der dreifaltigen Göttin und einen Keller soll es geben, zumindest hatte er vor langer Zeit einmal davon gehört.

„Das hier war früher ein Schrein der Melitele. Aber es ist schon lange keine Priesterin mehr in Nowigrad. Seitdem die Letzte verstorben ist, kam schlicht keine mehr nach.“ Eigentlich schade. Hin und wieder suchte Valjan das Heiligtum auf. „Aber kann ich Euch noch irgendwo hin bringen, bevor ich weiter muss?“

Was stand als nächstes bei ihm an? Das Krankenhaus, die olle Schaluppe und dann wieder zur Nachtigall, um Francis abzuholen.
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Mitfühlend sah Delia den Feldwebel an, als er von seiner Überforderung berichtete, sie kannte dieses Gefühl nur allzugut. „Was war heute Vormittag?“,fragte sie dann nach, vielleicht wollte der junge Mann ja darüber reden.

Ihr blick wanderte weiter zu dem kleinen Häuschen. „Das ist schade, dass es keinen zu interessieren scheint. Gerade in schweren Zeiten ist es wichtig einen Ort zu haben, der einen Hoffnung spendet und gerade Häuser des Glaubens sind doch solche Orte…“ Auf die Frage überlegte Delia. „Das ist sehr nett von Euch, aber den Weg zu Sarray finde ich bereits“, lächelte sie freundlich.
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Valjan Novka
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Valjan sah bei der Frage nach dem Vormittag nicht glücklich aus: „Rassistisch motivierte, sexuelle Übergriffe...“ Er wollte schon anmerken, dass das vielleicht nichts für die Ohren junger Frauen sei, aber diese hat ihm gerade gezeigt, dass sie zu Nekromantie fähig ist: „...deren Täterspuren am Ende so weit gesellschaftlich hochführen, dass ich wenig machen kann. Hmpf.“ Der Feldwebel kickte genervt ein Steinchen weg. „Aber... Details. - Aedan konnte mir zumindest ein wenig dabei helfen. Licht ins Dunkel zu bringen.“ Ob alle Zauberer leuchten, wenn sie zaubern? „Morgen möchte er sehen, ob er auf dem Wochenmarkt spielen kann. Vielleicht bekomme ich seine Kunst, dann ebenso mal zu hören.“ Er lächelte und schien sich ehrlich darauf zu freuen.

Auch sein Blick blieb auf dem Tempel: „Ja... sehr schade. Ich war als... Kind sehr oft hier und komme immer wieder mal vorbei. Es spendet Trost sich daran zu erinnern, dass Mutter Melitele über uns alle wacht...“ Hoffentlich auch noch nach der Aktion eben. Er schlug ein Zeichen der Göttin in Richtung des Tempels: Seine rechte Hand streckte Zeige-, Mittel- und Ringfinger ab, legte die Fingerkuppen auf sein Herz, führte sie zu den Lippen, küsste sie und berührte dann damit seine Stirn, während er sich leicht verbeugte und stumm entschuldigte.

„Ich bin mir sicher, dass Ihr den Weg findet, aber... manchmal mag man nicht alleine gehen.“ Dharka, Francis und das sind nur von denen er mitbekommen hat.
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„Das ist ja schrecklich“, hauchte die junge Halbelfe, als Valjan von seinem Vormittag erzählte und sah bestürzt aus und überlegte. „Nun“, meinte sie zögerlich. „so sollte es nicht sein, nicht wahr? Gesetze sollten für alle gleich gelten und doch… Vielleicht müsstest Ihr nur jemanden finden, der über dem Täter steht und vielleicht kann dann diese Person für Gerechtigkeit sorgen?“ Es war nur ein Gedanke.
„Aedan hat Licht ins Dunkel bringen können. Welche interessante Aussage. Aber es freut mich, dass er Euch helfen konnte.“ Sie lächelte leicht. Ein fast Blinder, der Licht ins Dunkel brachte.

Delia beobachtete den Feldwebel genau, als er Gesten vollführte, gut, als sie merkte, dass es sich vielleicht nicht gehörte, senkte sie ihren Blick und betrachtete ihn aus den Augenwinkeln weiter. Die Halbelfe war sehr zwiegespalten, was Götter betraf. Es war nicht so, dass sie nicht an die Existenz jener glaubte, aber es war so, dass sie nicht über einen wachten, zumindest nicht ständig und immer… Maktír hatte ihr geholfen, nun besser gesagt ihr Leben gerettet und der Gott des Waldes…
„Gibt es irgendwelche Opfergaben, die man Melitele macht?“, fragte sie den jungen Mann und sah ihn dann wieder nachdenklich an, zuckte leicht die schmalen Schultern. „Ich habe noch nie darüber nachgedacht, muss ich gestehen. Sicherlich ist es schöner, gemeinsam einen Weg gemeinsam zu gehen… Haben wir denn den gleichen Weg? Oder einen Ähnlichen?“
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„Gesetze für alle gleich.“ Der Feldwebel schnaubte müde. „Klar. Deshalb sitzen unsere Hexer in der Zelle und die Ratsherren sind draußen, während der unbekannte Herr, der die junge Dame gefickt und geschwängert hat, völlig unbeteiligt blieb.“ Zumindest hat einer der Herren eine gebrochene Nase. „Dabei haben wir den Richtern von dem Fall lieber gar nichts erzählt, sonst würde es den Hexern weniger gut gehen und uns unter der Hand mit den hohen Herren geeinigt.“ Ausatmen. „Also ja, ich bin dabei mich hochzuschlafen. Gönner zu finden, die mehr Macht haben als ein kleiner Gardist...“ Und weniger Skrupel. „...in der Hoffnung für ein bisschen mehr Gerechtigkeit im Kleinen zu sorgen.“

Er lächelte zuversichtlich. „Melitele schenkt uns die Liebe und möchte, dass wir diese weitergeben oder dass wir einander helfen. Von den Reichen nimmt sie gerne Essen oder Geld, damit ihre Priesterinnen ebenso satt werden und die Wohltätigkeit weitergeben. Es gibt ein Waisenhaus, das allein von Spenden lebt. Auch nachdem hier niemand mehr war. Aber...“ Seine Hände deuteten geradeaus und einmal nach rechts. „Nein, ich muss dort entlang und Ihr eher hier. Ich würde einen kleinen Umweg nehmen, wenn Ihr es wünscht.“
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Delia folgte dem Ausbruch des jungen Mannes, sagte aber nichts weiter dazu, als: „Ähm, ahja.“
Hochzuschlafen? Was das wohl bedeutete? Waren es nicht Männer, die die Macht hatten und Frauen zu tun hatten, was die Männer sagten? Ratsherren… Richtern… alles Männer… wie wollte sich da ein… Zumal sie das so nicht gemeint hatte.

Die Halbelfe wusste nicht, ob sie einen Glauben dieser Welt würde annehmen können und wollen, aber einander helfen, das war etwas, was sie gerne tat und sollte es ihr irgendwann möglich sein…
„Es ist Eure Zeit Herr Feldwebel“, meinte Delia belustigt, als er meinte, er würde sie begleiten, wenn sie es wünschte. „Wenn Eure Zeit es zulässt einen Umweg zu nehmen, heiße ich Eure Gesellschaft gern willkommen, wenn Ihr es aber eilig habt, so sorgt Euch nicht um mich, denn ich sorge mich auch nicht darum.“ Tat sie wirklich nicht.
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Valjan Novka
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„Zeit? Nein.“ Der Feldwebel grinste. Das Krankenhaus, die olle Schaluppe, zurück zur Wache und wieder ins Bordell. Seine Eltern, Schura. Das Grinsen wurde weicher. „Ich begleite Euch zum Stadttor, ist nur um zwei Ecken und von dort könnt Ihr Miss Cestays Haus sehen. Sagt Ihr, dass sie übermorgen wieder vorbei kommen kann. Täglich ist zu auffällig. In der Zwischenzeit passe ich schon auf ihn auf. Sie wollten Rasierzeug.“ Der glatt rasierte Feldwebel zog einen Mundwinkel nach oben und hielt Delia seinen Arm hin, um aufzubrechen.
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Die junge Halbelfe legte ihre Hand einer Feder gleich in die Armbeuge des dargebotenen Arms. „Das ist sehr freundlich von Euch und ich werde es Sarray ausrichten. Und wenn Ihr damit einverstanden seid, dass ein Rasiermesser mitgebracht werden darf, so sollen die Herren Hexer Rasierzeug und alles nötige für eine Katzenwäsche erhalten. Hat es einen Eimer und Wasser in Eurer Wache, oder soll das auch mitgebracht werden?“
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Valjan Novka
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„Ich bringe ihnen morgen meins vorbei.“ Wird das mal nutzt und vielleicht lernt der Feldwebel was. „Scharfe Klingen werde ich als Besuchsmitbringsel nicht durchsetzen können. Ich tanze da eh schon auf ein paar Nasen herum, dass ich euch rein und alleine lasse. Außerdem hab ich eh noch ein paar Fragen an sie.“ Da werden es irgendwie auch immer mehr. „Da kann ich sie beim Rasieren überwachen.“

Er schmunzelte leicht. Vor gar nicht so langer Zeit hätte er sich nie vorstellen können so ungerührt Hexern gegenüber zu treten.
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„Dann braucht es gar nichts von Sarray wegen dem Rasieren?“, fragte Delia etwas unsicher nach. Wenn sie sich morgen schon rasierten und Sarray erst übermorgen wieder kommen durfte… Warum hatte der Feldwebel es nur erwähnt?
„Es ist sehr nett von Euch, dass Ihr Euch dieser Gefahr aussetzt und ich hoffe sehr, es wird Euch keinen Nachteil bringen.“ Sie meinte es absolut ehrlich. „Crehwill ist ein guter Mann.“
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Valjan Novka
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„Wenn Sarray sich weiter auf das Füttern beschränkt, ist es besser denke ich. - .“ Der Feldwebel nickte. „Crehwill von Seren, ja. Nach allem was ich über ihn gehört habe, sei er ein ganz Lieber mit einer Vorliebe zu Kirschkuchen sowie missverstandener Ritter. Wusstet Ihr, dass er in Redanien vor ein paar Jahrzehnten zu einem geschlagen wurde?“ Wobei er ihr das vielleicht auch selbst erzählen sollte, weshalb Valjan es vermied weiter zu reden.
„Auf der anderen Seite kann man nicht leugnen wie gefährlich Hexer sind. Wenn ich mir überlege, was sie letzte Nacht getan haben... Mit ein paar Leuten ein Schiff kapern und beinahe verlustfrei gewinnen. Sie haben... gelernt effektiv zu töten.“ Und das machte sie unheimlich.

Da man das Stadttor erreichte wurde Valjan langsamer, blickte kurz zu den Kollegen am Tor.
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„In Ordnung“, nickte Delia verstehend und schüttelte dann den Kopf. „Nein, das wusste ich nicht, aber man kann es erahnen, wenn man ihn ein wenig näher kennt. Er hat eine Zeit bei oder mit einer Gräfin gelebt, ich weiß nur nicht, ob Chrewill gesagt hatte, wo das war. Mit den ganzen Namen hier komme ich etwas durcheinander. Ist Redanien weit weg? Und warum wird er wie ein übler Verbrecher behandelt, wenn er eigentlich ein Ritter ist? Hexer hin oder her… er IST ein Ritter… oder?“ Nun, in ihren Augen war er einer, sehr ehrenhaft…. Nun schnaubte die Halbelfe unwillig. „Hexer sind also nur willkommen, wenn sie die Drecksarbeit für einen erledigen, aber sonst sollen sie sich zum Teufel scheren…. Das ist nicht richtig! Und ich glaube nicht, dass nur Hexer gefährlich sind. Mit der richtigen Ausbildung…“ Sie zuckte die Schultern. „Die vermeintliche Gefahr ist nur offensichtlicher. Aber lasst jemandem, der absolut nicht gefährlich aussieht, eine Ausbildung zum Assassinen angedeihen, was denkt Ihr, wie gefährlich diese Person dann wäre?“
Delia folgte dem Blick des Feldwebels. „Verzeiht meine Worte. Meine Familie hat mich gelehrt, dass es mehr gibt als Schwarz und Weiß… Denn wenn man nur in Schwarz und Weiß denken würde, müsste ich wohl…“ Sie ließ ihr Schicksal unausgesprochen, sie wussten wohl beide, was sie erwarten würde. „Ich bin froh, dass sie Unter Eurer Aufsicht sein können und nicht bei jemandem, der den Schlüssel irgendwo verliert und nie wieder an die beiden denkt.“ Sie lächelte freundlich.
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Zur Drecksarbeit konnte der Feldwebel nur nicken. Genauso war es. „Und Hexer sollen sich dankbar zeigen, wenn man sie für ihre Drecksarbeit bezahlt, bevor sie verschwinden.“ Er sah zu der Dame an seinem Arm herunter, kam nicht so häufig vor. Leicht strich die freie Hand bestätigend über ihre Finger auf seinen Arm. „Ihr habt recht, es ist nicht fair und undankbar. Ihr seid nicht von hier. Mir fällt es nicht immer leicht all die Geschichten zu ignorieren mit denen man groß geworden ist. Es heißt Hexer hätten kein Herz, weil man es ihnen herausreißt damit sie die Mutationen überleben. So haben sie weder Gefühle, die man verletzen könnte, noch einen Platz in der Gesellschaft.“ Die letzte Woche hatte ihn da interessante Erfahrungen geschenkt und inzwischen wusste er, dass Hexer auch nur Männer sind.

„Crehwill war zumindest offiziell ein Ritter. Es gibt eine Ballade der Bardin... Arnabell Toorne. Sie ist recht einfach: Held rettet Prinzessin im dunklen Wald, bringt sie zurück an den Königshof und wird aus Dankbarkeit zum Ritter geschlagen. Beide leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Nur... dauert das bei einem Hexer viel länger... aber das sollte er Euch wohl selbst erzählen. Falls er sich jetzt auf seinen Ritterstand beruft, würde ihn die redanischen Armee wahrscheinlich sofort einziehen. Das will er vielleicht nicht. Redanien beginnt hinter der Hügelkuppe dort. Das nähere Umland der Stadt gehört noch zu Nowigrad, dann kommt Redanien bis zum Pontar, dem Fluss im Süden der Stadt, dessen Ausläufer wir hier sehen. Auf anderen Flussseite ist bereits das von Nilfgaard besetzte Temerien.“ Und die wollen rüber.

„Eure Worte müsst Ihr nicht verzeihen. Überlegt nur gut wem Ihr sie sagt. Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, aber hier machen selbstständig denkende Frauen den meisten Angst.“ Er erwiderte ihr freundliches Lächeln und würde den Schlüssel zur Hexerzelle nicht vergessen.

„Wobei ich glaube, dass sie zu zweit genügend Gewalt aufbringen könnten, um die Tür anderweitig zu entfernen.“
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Nun nickte sie zu den Worten: unfair und undankbar. Anders konnte man es nicht bezeichnen. „Vielleicht hat man das auch einfach nur gesagt, um eine Angst zu schüren und sie damit zu isolieren? Es scheint ja auch sehr gut zu klappen. Aber wenn Crehwill kein Herz hat, dann hat keiner eines. Und Gefühle ebenso.“ Ja sie mochte den freundlichen blonden Hexer! „Es dauert sehr lange bis Menschlichkeit verloren geht, sofern man jene einmal besessen hat, und selbst jene die wir als Monster betrachten, sind menschlicher als man ihnen zugestehen würde…“ So hatte sie es zumindest erlebt.

Sie hatte aufmerksam den Worten zur Ritterschaft von Crehwill gelauscht und auch dem, wo sich Redanien befand. „Vielleicht erzählt Crehwill mir irgendwann einmal davon.“ Die Halbelfe lächelte dankbar. „Gibt es irgendwo eine Karte, die einem das alles zeigt?“, fragte sie nach, vielleicht war es einfacher, sich dies einzuprägen, wenn man es sah?

Nachdenklich sah Delia zu dem Feldwebel hinauf. „Ich wurde dazu angehalten zu denken. Es mag nicht überall so sein, dort wo ich herkomme, aber meine Familie war es sehr wichtig.“ Sie überlegte kurz. „Noch verstehen mich ja nicht viele, aber ich will Eure Worte bedenken.“ Sie lächelte. Es wäre nicht das erste Mal, dass ihr Mundwerk sie in Schwierigkeiten bringen würde…

„Gut möglich. Oder ihnen kämen Freunde zur Hilfe, sollten sie es nicht schaffen“, zwinkerte sie dem Feldwebel zu.

„Ich glaube, hier trennen sich wohl unsere Wege… Ich will Euch auch nicht unnötig lange aufhalten. Ihr habt sicherlich viel zu tun und auf mich wartet noch jemand, um den ich mich in Crehwills Namen kümmern darf.“ Rekin.
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Novka lächelte dünn, als seine Begleitung so freundlich von dem Hexer sprach. Ein Herz. Ein Ritter. Die Damenwelt schien ihn auf eine bestimmte Art wahrzunehmen. Die Gräfin, ihre ehemalige Zofe, die Zwergenheilerin und nun diese Reisende. Selbst die Ratherrennichte, hatte ihn sich ausgesucht ohne näher zu kennen. „Vielleicht auch ein Grund so schlecht über jemand zu reden, wenn man Angst hat, die Gunst der Damen zu verlieren.“ Die Tonlage sagte, dass er es nicht ganz ernst meinte und auch Delia nichts andichten wollte. Sie wusste bestimmt was sie tat. Aber eifersüchtige Männer waren die größten Verbrecher - seiner Erfahrung nach. Doch anderes Thema.

„Bei Jamal dem Buchhändler am Platz des Hierachren.“ Dort würde sie eine Karte finden. „Er sollte auch Atlanten haben und hat nichts dagegen, wenn man nur mal reinschaut. Sofern man höflich fragt oder gar um Erklärung bittet. Die ältere Rede beherrscht er ebenso. Es heißt sogar er wäre ein Elfling, ein Mensch mit Elfenblut. Aber nüchtern betrachtet... vermischen wir uns seit Jahrhunderten...“ Wer weit genug zurück geht, findet wahrscheinlich überall Elfen in der Ahnenreihe. Nur kennt kaum jemand seine Urgroßmutter.

„Ich habe zu danken, Miss Delia.“ Der Feldwebel trat einen Schritt zurück und deutete ähnlich wie Crehwill eine Verbeugung an. Nur war er bei weiten nicht so elegant, nicht so geübt, es nicht gewohnt, hatte nie wirklich gelernt sich so zu bewegen. Ihm fehlten ein paar Jahrzehnte Erfahrung. Dafür konnte er mit ein paar Blicken die Halbelfe unbehelligt durch das Stadttor hinaus lassen.
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