Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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„Dass ich sexuelle Dienstleistungen für meine Hilfe haben will.“ Der Feldwebel richtete sich langsam auf und zuckte mit den Schultern: „Das ist das, was die meisten immer denken. Irgendeine Ausrede müssen wir uns einfallen lassen, die Wahrheit können wir niemand erzählen. Zumindest gehe ich davon aus, dass ich Eure… Fähigkeiten für mich behalten soll.“

Valjan klang dabei ehrlich. Vielleicht nur ein bisschen unsicher. Die ganze Sache war doch sehr riskant und er musste sich überlegen, was davon er wem sagte. Slava würde irgendwann dran kommen, aber der hat gerade auch schon genug anderes zu tun. Würde man sehen und natürlich sollte er sich seine Frage sehr genau überlegen… und den Arzt fragen, um das Tattoo zu sichern. Wenn er die Leiche zum Leichensammler gibt, könnte man das auch überwachen, ob jemand sie dann holen kommt. Oder doch verbrennen? Er seufzte, erinnerte sich aber daran, dass er noch Besuch hatte.

„Natürlich, bring ich Euch gerne zurück und bestelle Eure Grüße. Aber ich hoffen wir, dass Herr Neros bald etwas eigenes findet.“

Damit würde er Delia wieder zurück zur Hexerzelle führen und dem Wachhabenden instruieren.
Delia
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Nun färbten sich die Wangen der jungen Halbelfe rot, was trotz ihrer gebräunten Haut gut zu sehen war. “Achso”, meinte sie dann nach einem kurzen Augenblick. “Dann lassen wir sie denken was sie denken wollen. Wir wissen ja wie es wirklich ist und ja, ich wäre froh darum, wenn Ihr es für Euch behalten könntet. Ich würde nur ungern auf dem Scheiterhaufen enden.” Sie lächelte unsicher. “Danke.” Nun war ihr Lächeln etwas fröhlicher, erleichterter. “Etwas eigenes, oder etwas, was er selbst bezahlt?” Sie seufzte leise. Dieser junge Mann hatte ein ebenso gutes Herz wie Sarray und Crehwill. “Ihr wisst schon, dass Euch das eigentlich gar nicht kümmern müsste?” Und genau deshalb, war ihr Geheimnis bei dem Feldwebel vielleicht ganz gut aufgehoben?
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Valjan Novka
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„Ich werde mein Bestes geben das zu verhindern.“ Zum Scheiterhaufen. War ja auch ein gewisser Selbstschutz.

Valjan hielt vor der Tür des Verhörzimmers noch einmal inne und dachte über Delias letzte Aussage nach: „Ja… und nein“, schmunzelte er: „Ich möchte Ärger in meiner Stadt vermeiden, deshalb erscheint es mir sehr sinnvoll mich um Personen zu kümmern, die aus… anderen Kulturkreisen kommen. Alleine um Missverständnisse zu verhindern. Doch ja, ich selbst mag gar nicht daran denken, plötzlich ganz woanders zu sein ohne eine Aussicht auf eine Rückkehr. Da kann man Hilfe sicher gut gebrauchen. Gar nichts zu machen fühlt sich falsch an. Aber nein, im Eisvogel bekomme ich… günstig ein Zimmer für ein paar Nächte, die dann hoffentlich ausreichen etwas anders zu finden.“

Es war ein bisschen mehr dahinter, was er in dem Moment nicht sagen wollte. Da war er sich ja selbst noch nicht ganz sicher. War es wichtig mehr über diese Portale zu wissen? Was die Leute hier alle wollen? Zufall? Oder fand man vielleicht doch irgendwann einen Weg zurück? Sodass die Leute wieder heim konnten? Oder Schura ihm all das zeigen, wovon er erzählt? Oder einem Sohn von seinem Vater erzählen und der Stadtwache, dass sie ihn nicht mehr suchen müssen. Aber sein Kopf ist zu voll und der Terminplan auch.

„Wenn ich soweit nichts mehr für Euch tun kann, dann bringe ich Euch zurück, Miss?“
Delia
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Die junge Frau nickte und war dem Feldwebel dankbar dafür. Im Falle des Falles musste sie eben das Weite suchen, sofern es diese Möglichkeit dann noch gab.

„Ihr habt ein gutes Herz“, meinte Delia offen heraus. „Dann wünsche ich für uns allen, dass wir auch um Euretwillen kein Ärger heraufbeschwören.“ Sie lächelte zuversichtlich. „Keine Rückkehr?“, meinte sie dann. „Das klingt so endgültig…“ Sie glaubte nicht daran, wollte es auch nicht. Wenn es sein sollte, würde sich mit der Zeit ein Weg offenbaren…

„Einverstanden“, nickte die Halbelfe.
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Valjan Novka
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Auch wenn er sich darum bemühte, wurde Valjan doch leicht rot und verlegen, als sie sein gutes Herz erwähnte. „Ich gebe mir Mühe es zu behalten.“ Ein schiefes Lächeln. Er war gerade gut dabei sich immer tiefer zu verstricken in lauter Sachen, von denen er eigentlich keine Ahnung hatte und ob ihm da weiterhin ein gutes Herz half mag bezweifelt werden.

„Keine Rückkehr nach meinem Kenntnisstand“, ein wenig betroffen ging der Blick des Feldwebels zu Boden. „Aber ich bin da ganz sicher kein Experte.“ Bis letzte Woche hatte er nur Geschichten davon gehört, aber dann genug gesehen, was kaum Zweifel ließ und jetzt? Sammelte er diese Reisenden ein und kümmerte sich. „Und ich bin mir sicher, dass an dem Problem gearbeitet wird. Aber dahin…“ seufzte er.

„…habt ihr zumindest interessante Gesellschaft.“ Eine Zwergin mit einem noch größeren Herzen, Cat und zwei Hexer. Zwei. Er musste auch ins Krankenhaus, um den Dritten zu befragen. Biene.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Freitag 14. Juli 2023, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
Delia
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“Ich hoffe, Ihr schafft es”, entgegnete Delia ernsthaft und dennoch mit einem freundlichen Lächeln. Jaaa, es war nicht leicht, sich ein gutes Herz zu bewahren, wenn um einen herum so viele dunkle Machenschaften zu gange waren und man dann auch immer wieder in Versuchung geführt wurde…

“Was heute so ist, kann morgen schon wieder ganz anders sein”, sagte die Halbelfe voller Zuversicht. “Es gibt für vieles einfach die rechte Zeit und wenn diese kommt, wird sich alles fügen.” Sie musste so denken, denn wenn dem so war, würde sie ihre Familie vielleicht irgendwann wiedersehen, oder aber eben nicht, aber auch dann musste es so sein und sie würde wohl das Beste aus allem machen. Zumindest würde sie es versuchen.

“Oh ja”, lachte die Besucherin leise. “Die Gesellschaft ist sehr interessant und ich bin sehr froh, ihnen begegnet zu sein.” Sie folgte dem jungen Mann und bald schon befanden sie sich wieder vor der Türe zu den Insassen.
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Valjan Novka
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Ich hoffe, Ihr schafft es. Valjan hoffte es auch, sonst ergab das alles keinen Sinn mehr. Nur wie weit? Wie weit war er bereit zu gehen? Und was würde noch kommen? War das der richtige Weg? All diese Neuheiten. All diese Bekanntschaften. All diese Gefahren, Herausforderungen? Und nun Nekromantie. Iskustf trebujet schertf? Ach, Schura. Warum nur machte dieser Killer einen so liebenswürdigen Eindruck?

Ein Lächeln traf Delia. Er musste es schaffen, er nickte ihr zu und brachte sie zurück.

<Hexerzelle>
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Valjan Novka
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von: Hexerzellen
Datum: 8:43 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: -
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Bljad. Nekromantie.

Aber mal wieder stand Valjan vor diesem blöden Problem, dass er sich hinterher nur in den Hintern beißen würde, wenn sich herausstellte, dass es ein Fehler war Herrn Bock nicht zu fragen. Nein, nicht ihn selbst nur die Erinnerungen in seinem toten Kopf. Er selbst ist doch. Wo auch immer Halblinge hingingen? Melitele? Wie alle anderen auch? Melitelte machte doch keinen Unterschied wie jemand aussah.

Er musste sich noch einmal alles über Herrn Bock ansehen. Leutnant Speegelberg schien ja sehr dafür, dass der neue Feldwebel sich all seinen Papierkram annahm. Also auch diese Protokolle. Noch einmal las er sie und machte sich Notizen. Bis er sich aufmachte den Barden einsammeln. Hoffentlich hat er die Nacht gut überstanden.

<ab zum Bordell>
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Valjan Novka
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von: Nachtigall
Datum: 12:02 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: Delia
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Valjan ging viel zu viel durch den Kopf. Die Geschichte in der Nachtigall war auf der einen Seite völlig normal, aber doch ganz anders. Er steckte seine Nase rein, war neugierig, aber wusste nicht so recht wohin ihn das führen würde. Und wie es weiter ging, keine Ahnung. Wohltätigkeit konnte er sich nicht leisten und auch Slavas Vermögen genauso wie Wohlwollen hatten Grenzen, außerdem… außerdem hatte er gerade ganz anderes zu tun. Aber Bljad, Fuck. Das gefiel ihm alles nicht. Dennoch Haltung. Er sollte vor der Zauberin nicht zögerlich sein, sondern entschlossenen handeln. Sie taten etwas, von dem er nicht wusste, ob es so gut war. So zog er noch einmal Luft ein und kam um die Ecke: sie stand schon dort am Tor. Die meisten Wachen waren beim Mittagessen. Gut so.

Delia würde auffallen, dass Feldwebel Novka nicht aus der Wache kam, sondern von der Straße. Als sie ihn erkannte strafte er merklich seinen Gang und kam zuversichtlich auf sie zu. Mit einem Nicken begrüßte er sie. „Schön, dass Ihr es einrichten konntet, Miss.“ Sein Lächeln wurde leicht breiter und seine Augen huschten über ihren Körper, bevor er eine einladende Geste nach drinnen machte, während der andere Arm leicht hinter sie ging und sie sanft anschob. Die Hand irgendwo dezent über den Steißbein schwebend. Ja… ungefähr dort hatte ihn auch Tihana berührt, als sie ihn noch bezirzt hat. Sollen die Kollegen doch glauben, dass er sein Sexualleben gefunden hatte. Wenn die die Wahrheit wüssten… wäre sehr viel im Arsch.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Dienstag 8. August 2023, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
Delia
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Zum zweiten Mal an diesem Tag stand die junge Halbelfe vor der Wache, nur war dieses Mal keine wildgewordene Zwergin an ihrer Seite und auch trat sie nicht in diese ein. Sie wartete dort, wo Feldwebel Novka es ihr gesagt hatte und ließ ihren Blick schweifen. Als sie den jungen Mann erblickte, lächelte sie freundlich und nickte ihm ebenfalls grüßend zu. „Wie besprochen“, lächelte sie noch immer, ganz dem guten Wetter gleich. Ein wenig verblüfft wurde der Ausdruck ihrer Augen, als der junge Feldwebel sie von hinten hinein schob, doch störte sie sich nicht daran, zierte sich nicht, auch wenn er ein wenig anders wirkte, als zuvor noch in dem Befragungsraum. Selbstsicherer, vielleicht? Ihre Fröhlichkeit wich mit jedem Schritt, den sie gemeinsam taten. Leise Aufregung, Anspannung erfasste sie, da das, was sie nun vor hatten nicht alltäglich für sie war und sie auch sonst nichts davon hielt, Tote in ihrer Ruhe zu stören, auch wenn sie dies genau genommen gar nicht taten… und doch… „Wollt Ihr mir vielleicht noch ein wenig von der Person erzählen, um die es geht?“, fragte sie leise und ihre Stimme war nicht sonderlich sicher. „Kennt Ihr dessen Namen?“
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Valjan Novka
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Der Feldwebel nickte, er kannte den Namen. Er hatte ihn häufig genug gelesen und den Halbling auch häufig genug gesehen. Aber er schob seine Dame möglichst zügig in den Keller, achtete darauf, dass Leute die gucken nur zu sehen bekämen, was sie sehen sollten: Ihn und eine junge Frau, die er verstohlen bestimmt in einen der Verhörräume brachte. Aber er ging weiter zur Leichenhalle.

„Sein Name ist Benno Bock, Schuster. Wohnhaft in Ferneck, wie die meisten Anderlinge. Er sei fromm, geschäftstüchtig und hätte am Stammtisch schon mal gegen die Großen, die Menschen gewettert. Ich hab ein paar Protokolle gelesen, die waren aber nicht sehr ergiebig. Ich erhoffe mir mehr Antworten.“ Aber so ganz war er nicht bei er Sache und er ärgerte sich darüber. Die Halbelfe ging ihm nicht durch den Kopf und er schien diesen Ohrring schwer in seiner Tasche zu spüren. Zu viel auf einmal. Der Halbling.

„Warum wollten ihn die Scoia'Tael wiederhaben?“ Ja, das Ding war irgendwie magisch. Aber… Valjan seufzte und öffnete die Tür zur Leichenhalle. „Wenn es Euch zu sehr stinkt, es gibt getränkte Tücher.“ Innen standen einige Tische, auf denen je eine Leiche lag. Sie waren mit Tüchern überdeckt, aber der Geruch sagte, dass einige hier schon länger lagen, auch wenn es vergleichsweise kühl war.

Der Halbling war auch so gut zu entdecken, schließlich war er sehr viel kleiner. Valjan atmete noch einmal durch und zog langsam das Tuch vom Kopf. Im Gegensatz zu den anderen lag dieser Tote auf dem Rücken. „Was… passiert jetzt? Brauchen wir etwas?“
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