War sie eingeschlafen? Weg gedämmert mit all den fremden Geräuschen und den Stimmen, die vom Flur her zu ihr herein drangen, deren Worte sie aber nicht einmal hätte verstehen können, wenn sie die Sprache beherrscht hätte. Dafür unterhielten sich die beiden Männer zu gedämpft und Jordan verlor zu schnell das Interesse, weil ihre Gedanken um ihre eigenen Probleme kreisten.
Darum, dass Peck sie umbringen würde, weil irgendwas ihre MiG filettiert hatte.
Darum, dass Peach nicht hier war und sie respektive niemanden zum Anbrüllen hatte.
Darum, dass dieses kack Zimmer keine kack Dusche hatte, in deren Abfluss man diesen Scheißtag hinunter strudeln lassen konnte.
Darum, dass es hier nach Pisse stank.
Darum,...
Sie merkte erst relativ spät, dass jemand geklopft hatte und sich entgegen Jordans Sozialisierung nicht daran störte, dass sie nicht herein gebeten hatte. Entsprechend spät reagierte sie auf den Eindringling, der neugierig ihre Sachen betrachtete und drauf und dran war, nach dem Foto zu greifen. Sich eines besseren besann...
Die Pilotin schwang die Beine vom 'Bett' und stemmte sich in einer raschen Bewegung in die Senkrechte, um mit einem Schritt zwischen Novka und den Tisch zu kommen und zumindest die Fotos zusammenzuraffen. Dabei fauchte sie: "Schon mal was von Privatsphäre gehört? Ich hab mich nicht 'Herein' sagen hören. Was seid ihr denn für welche?" Wenn sie nun nackt gewesen wäre? Penner, echt. Es war wohl nur den kleinen, beruhigenden Helfern zu verdanken, dass sie den Wachtmeister nicht postwendend an Kragen und Hosenbund packte und seinem russischen Kumpel in die Arme warf. Gut, die Plattenteile sahen schwer aus, aber wenn es ums Prinzip ging, konnte Jordan ganz besondere Kräfte freisetzen und notfalls ging auch schleifen statt werfen.
Der Blick, mit dem sie Novka durchbohrte, kaum dass Jordan sich diesem wieder zuwandte, sprach genau diese Sprache: Noch so ein Ding und wir zwei bekommen massive Probleme. Wachtmeister hin oder her.
Nur das der kleine Wachtmeister sich nicht beirren ließ und auf sie einquasselte. Schura übersetzte - Jordan versuchte zu folgen. Helfen wollten sie. "Fangt mal damit an, eure Manieren zu suchen. Weiß ja nicht, wie das bei euch Sowjets läuft, aber bei mir zu Hause schlappt man nicht einfach in jemandes Zimmer und steckt die Nase in dessen Sachen.", maulte sie, setzte sich aber immerhin wieder auf den Flohzirkus. Es wirkte befremdlich, dass Schura von sich sprach, aber eigentlich das Novka-ich meinte. Davon bekam sie Kopfschmerzen und bei dem Ausdruck 'ganz lieb' hob sie unwillkürlich eine Braue, während sie von einem zum anderen blickte. Welcher Kerl drückte sich denn so aus? Wenn sie einen ihrer Kollegen als lieb bezeichnet hätte, dann hätte es aber Stunk gegeben.
Jordan schüttelte etwas konsterniert den Kopf. Noch zwei Experten. Einmal durchatmen. Einer von zwei Menschen, die ihre Sprache sprechen. Zwei. In Worten und Zahlen zwei. Sie war sowas von am Arsch. Ihr Blick blieb an Schura hängen - lange und auf unangenehme Weise bohrend. Kein Feind also. Der nicht und der Chef auch nicht? Wieso sollte sie das glauben? Fühlte sich irgendwie an, als wär der Wachtmeister Kaa und sie Mogli, aber vielleicht wurde sie auch einfach nur paranoid. Mitspielen? Welche Alternative hatte sie schon. Sie mochte den Film, aber sie wäre lieber Balu.
Kein gutes Zeichen, wenn sie anfing zu spinnen.
Test.
"Kennst du das Dschungelbuch?", fragte sie mit leicht gekrausten Brauen an Schura gewandt. Dann blickte sie Novka an und intonierte überdeutlich: "Mor-ning has bro-ken. Aber wenn man jemanden aus dem Bett wirft, sagt man 'Good mor-ning.'" Ihre Mundwinkel zuckten und endlich kehrte das Grinsen zurück. "Oder AAACHTUNG!", wobei sie die Stimme mit erstaunlich Druck zu Heben im Stande war, dass es im Kehlkopf nur so rumpelte und eine Stimmfarbe zwischen Knurren und Bellen heraus kam.
Jordan legte den linken Fuß aufs rechte Knie und hängte den linken Arm lässig über das Knie der gleichen Seite, um mit der Hand locker in Richtung Schura zu gestikulieren. "In seinem Fall wohl 'Dóbroje útro' - in deinem?" Die Hand wies mit dazugehörig fragend gehobenen Augenbrauen nun wieder auf Novka. Alles in allem wirkten die Gesten Jordans nun aber deutlich aufgeräumter als noch am Strand oder im Gastraum der Taverne, bis...
Bis sie sich in Frettchenmanier mit der nicht abgelegten Hand das kurze Haar über dem Ohr kratzte und wieder aufsprang. Jordan vertrat inzwischen die feste Ansicht, dass sie alleine vom hier sitzen Flöhe bekam. Bestimmt. Zumindest nen Fisch im Hintern. Sie rieb sich den Nacken. Was machte sie jetzt mit sich und diesen beiden selbsternannten Ersthelfern? Jetzt da sie sich einigermaßen trocken fühlte, hätte sie am liebsten weiter die Stadt und den Hafen erkundet. Sie wusste gern, wie die nähere Peripherie um die Base aussah und wer da so lebte. Und vor allem, was es zu essen gab.
Guter Punkt.
"Gesetzt den Fall ich glaube dir, dass das hier nicht die Erde ist. Womit zahlt man hier und was sollte man besser nicht essen?", womit sie signalisierte, dass sie zumindest bereit war, die Sache mit der Nicht-Erde hypthetisch als gesetzt anzunehmen.
Platz des Hierarchen | Taverne | Eisvogel
- Valjan Novka
- Spieler Level 4
- Beiträge: 648
- Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
- Lebenslauf: V
Der Hinweis dass Smartphones und PDAs für Pandora ein größerer Schock seinen, als Doppler und Drachen zusammen empfand Novka als höchst seltsam. Der kurze Blick auf dem Tisch hatte doch bestätigt, dass sie auch komische Sachen dabei hatte. Und Schura kannte Doppler? Trotz des kurzen Aufenthalts? Wusste er von Cat? Zumindest wusste Cat von PDAs. Steckte Cat so tief drin? Dabei machte sie immer so einen kindlichen Eindruck. Bei Gelegenheit musste er mal Schura ausfragen… wobei er gespannt war, ob einen von beiden Slava irgendwann auf den Deckel steigen würde, wenn sie so ungeniert Informationen austauschten.
Aber es gab gerade wichtigeres: wie eine Frau größer als er, die ihn anging, zwischen sich und ihren Habseligkeiten aufbaute. Klar verstand er das, Privatsphäre und so und Schura nahm auch beim Übersetzen kein Blatt vor den Mund, was Novka ein gewisses Grinsen ins Gesicht zauberte, aber er sich nur wenig von ihr beeindrucken ließ. Solches Verhalten und Blicke kannte er, zwar selten von Frauen, aber es war das aller selbe. Sich davon nicht beeindrucken zu lassen, das hatte Novka gelernt und musste sich beherrschen ihr keinen Luftkuss zu zuwerfen: „Ich bin so Einer, der eine Menge Türen in dieser Stadt eintreten darf.“ Der junge Bursche blieb dabei sitzen, sah zu ihr auf. „Aber, Miss Pandora, wir können auch zu meiner Herberge, da haben alle Zimmer Schlüssel und sind stets gut verschlossen.“ Eine ernste Stimmlage, gefolgt von einem zarten Lächeln. Besser seine Herberge, als die der Flammenrosenritter.
Das Lächeln wurde zärtlicher, als Schura nachfragte, ob er ‚echt jetzt‘ ganz lieb sei und die Augen des Feldwebels wanderten ebenfalls zu dem groß gewachsenen Russen. Nicken musste er nicht, der Blick alleine reichte zur Bestätigung. Stunk unter Kerlen sah definitiv anders aus. Sodass Novka auch fast seinen Einsatz verpasste: „Guten Morgen. Oder Warum erschießt niemand der Gockel?“
Auf die Frage nach dem Dschungelbuch schüttelte er den Kopf, obwohl er gar nicht gefragt war. Sie redete bestimmt nicht von Tigern oder einem Botanikfachbuch. Ob man noch dazu käme, dass nicht er die Schlange ist, sondern jemand anderes, war ungewiss. Schura würde ihm bestimmt auch das Dschungelbuch erklären, wenn er fragen würde.
Auch als Pandora das zweite Mal aufstand, bliebt Novka sitzen: „Schau Dir heute Nacht die Sterne an, dann glaubst Du uns vielleicht. - Wir zahlen meist mit redanischen Kronen und…“ Was man auf keinen Fall essen sollte? Valjan dachte nach, er war nicht luxuriös genug aufgewachsen, um irgendein Essen ablehnen zu können. Sicher, das Essen im Kerker, wenn es selbst die Hexer nicht wollten, aber noch war sie nicht dort… „Den Hirsebrei von Durdins Garküche.“ Erst jetzt stand er langsam vom Semmel auf: „Soll ich Verpflegung hochbringen? Euch noch eine Weile alleine lassen?“ Ein fragender Blick auf Schura, der könnte könnte in der Zwischenzeit Slava informieren. Nur...
„Was ist ein Sowjet?“
Aber es gab gerade wichtigeres: wie eine Frau größer als er, die ihn anging, zwischen sich und ihren Habseligkeiten aufbaute. Klar verstand er das, Privatsphäre und so und Schura nahm auch beim Übersetzen kein Blatt vor den Mund, was Novka ein gewisses Grinsen ins Gesicht zauberte, aber er sich nur wenig von ihr beeindrucken ließ. Solches Verhalten und Blicke kannte er, zwar selten von Frauen, aber es war das aller selbe. Sich davon nicht beeindrucken zu lassen, das hatte Novka gelernt und musste sich beherrschen ihr keinen Luftkuss zu zuwerfen: „Ich bin so Einer, der eine Menge Türen in dieser Stadt eintreten darf.“ Der junge Bursche blieb dabei sitzen, sah zu ihr auf. „Aber, Miss Pandora, wir können auch zu meiner Herberge, da haben alle Zimmer Schlüssel und sind stets gut verschlossen.“ Eine ernste Stimmlage, gefolgt von einem zarten Lächeln. Besser seine Herberge, als die der Flammenrosenritter.
Das Lächeln wurde zärtlicher, als Schura nachfragte, ob er ‚echt jetzt‘ ganz lieb sei und die Augen des Feldwebels wanderten ebenfalls zu dem groß gewachsenen Russen. Nicken musste er nicht, der Blick alleine reichte zur Bestätigung. Stunk unter Kerlen sah definitiv anders aus. Sodass Novka auch fast seinen Einsatz verpasste: „Guten Morgen. Oder Warum erschießt niemand der Gockel?“
Auf die Frage nach dem Dschungelbuch schüttelte er den Kopf, obwohl er gar nicht gefragt war. Sie redete bestimmt nicht von Tigern oder einem Botanikfachbuch. Ob man noch dazu käme, dass nicht er die Schlange ist, sondern jemand anderes, war ungewiss. Schura würde ihm bestimmt auch das Dschungelbuch erklären, wenn er fragen würde.
Auch als Pandora das zweite Mal aufstand, bliebt Novka sitzen: „Schau Dir heute Nacht die Sterne an, dann glaubst Du uns vielleicht. - Wir zahlen meist mit redanischen Kronen und…“ Was man auf keinen Fall essen sollte? Valjan dachte nach, er war nicht luxuriös genug aufgewachsen, um irgendein Essen ablehnen zu können. Sicher, das Essen im Kerker, wenn es selbst die Hexer nicht wollten, aber noch war sie nicht dort… „Den Hirsebrei von Durdins Garküche.“ Erst jetzt stand er langsam vom Semmel auf: „Soll ich Verpflegung hochbringen? Euch noch eine Weile alleine lassen?“ Ein fragender Blick auf Schura, der könnte könnte in der Zwischenzeit Slava informieren. Nur...
„Was ist ein Sowjet?“
- Alexander Lebedew
- Spieler Level 2
- Beiträge: 170
- Registriert: Sonntag 12. Dezember 2021, 17:30
- Lebenslauf: Schura
Ja, Schura übersetzte, so gut es eben ging. Von Privatsphäre... er gab sich sogar Mühe, es wie die Frage klingen zu lassen, die es war, dabei tat er sich schwer, denn die Gemeinsprache beherrschte er ja selbst nicht gut und lernte noch. Aber wenn er Begriffe raten musste sprang Valjan ein.
Anfangs war er noch konzentriert, er war schon drauf und dran gewesen sie zu beruhigen, es wäre nicht so schlimm gewesen - dass es ihr darum gegangen war, dass sie hätte nackt sein können, darauf kam er sogar, aber er stand nicht auf Frauen und Valjan... aber zum Glück kam er gar nicht dazu, denn das hätte ihn ordentlich reingeritten, in jeder Hinsicht.
Für Gesten und Mimik war er dabei fast vollkommen blind, andernfalls hätte er vielleicht bemerkt, dass die Frau etwas verstecken wollte, Fotos, alles mögliche. Andererseits, was sollte sie schon verstecken, selbst wenn sie Spionageaufnahmen hatte, das war mittlerweile sowas von egal, in mehrerlei Hinsicht, und genau das verwirrte ihn noch mehr.
Fast hätte er seinen Einsatz verpasst.
Manieren, ja. Er entschuldigte sich, schluckt das 'Sowjet' und überlegte wie glaubwürdig seine Erklärung wohl wäre... Nein, das würde er definitiv Slava überlassen.
Und mit dem Dschungelbuch verwirrte sie ihn erst recht.
Er hatte sich zuvor mit dem Walkman schon verplappert, aber beim Dschungelbuch... er kannte nur den Film, der 2018 bei Netflix gelaufen war. Und auch das nur, weil jemand tatsächlich dafür gesorgt hatte, dass sie in der Zone Streamingdienste empfangen konnten. Aber immerhin wußte er dass es auch einen alten Zeichentrickfilm gab... Nur von wann war der? Vor 1970? Danach? Auch wenn er dieses mal nicht falsch gelegen hätte entscheid er, 'nur' das Buch zu kennen. Nach hoffentlich war der Film nicht zu sehr abgewichen.
"Ich kenne es. Schönes Kinderbuch..." und er erklärte Valjan kurz die Geschichte von dem Jungen der im Dschungel von einem Bären und einem Panther großgezogen wurde und vielen Gefahren. Auch vom Tiger Shirkahn und der Schlange.
Den Kontext konnte er aber nicht erklären, also warum ihr genau das jetzt eingefallen war.
Dagegen lachte er über die Grußformeln am morgen. Jeder der auch nur Ansatzweise gedient hatte kannte das. Er hatte nur wenig davon genossen, und in der Zone ging es eher anarchistisch zu, aber er wußte, dass Slava durchaus auch die Rolle des Drillsergeant beherrschte wenn er wollte. Und sei es nur um neue Rekruten zu erschrecken.
Also ergänzte er: "100 Meter zurück... hinknieen! herkommen! Ich habe nichts von aufstehen gesagt!"
Den Gockel übersetzte er wieder und lachte auch darüber, vielleicht mochte das ja die Situation ein wenig auflockern.
Auch die Rückübersetzung ging er an. Er setzte an zu erläutern... "She says..." raus, als er ansetzte wörtlich wiederzugeben:
"I am someone who can kick in many doors in this city. But, Miss Pandora, we can also go to my inn, all the rooms have keys there and are always well locked."
Allerdings hatte er sehr schnell gesprochen und hoffte inständig, dass keinem der FauxPas aufgefallen war.
Das Angebot etwas zu essen hochzubringen brachte er wieder korrekt an, ebenso die Kronen. Er hatte sogar noch ein paar bei sich und bot ihr die Geldkatze an, er würde schon wieder zu neuen Münzen kommen, aber vielleicht zeigte ihr die Geste, dass sie keine Gefangene war, sondern nur Gast in einem besonders komplizierten Land.
Die Frage nach den Sowjets musste er jedoch vertagen. "Erklär ich dir später."
Anfangs war er noch konzentriert, er war schon drauf und dran gewesen sie zu beruhigen, es wäre nicht so schlimm gewesen - dass es ihr darum gegangen war, dass sie hätte nackt sein können, darauf kam er sogar, aber er stand nicht auf Frauen und Valjan... aber zum Glück kam er gar nicht dazu, denn das hätte ihn ordentlich reingeritten, in jeder Hinsicht.
Für Gesten und Mimik war er dabei fast vollkommen blind, andernfalls hätte er vielleicht bemerkt, dass die Frau etwas verstecken wollte, Fotos, alles mögliche. Andererseits, was sollte sie schon verstecken, selbst wenn sie Spionageaufnahmen hatte, das war mittlerweile sowas von egal, in mehrerlei Hinsicht, und genau das verwirrte ihn noch mehr.
Fast hätte er seinen Einsatz verpasst.
Manieren, ja. Er entschuldigte sich, schluckt das 'Sowjet' und überlegte wie glaubwürdig seine Erklärung wohl wäre... Nein, das würde er definitiv Slava überlassen.
Und mit dem Dschungelbuch verwirrte sie ihn erst recht.
Er hatte sich zuvor mit dem Walkman schon verplappert, aber beim Dschungelbuch... er kannte nur den Film, der 2018 bei Netflix gelaufen war. Und auch das nur, weil jemand tatsächlich dafür gesorgt hatte, dass sie in der Zone Streamingdienste empfangen konnten. Aber immerhin wußte er dass es auch einen alten Zeichentrickfilm gab... Nur von wann war der? Vor 1970? Danach? Auch wenn er dieses mal nicht falsch gelegen hätte entscheid er, 'nur' das Buch zu kennen. Nach hoffentlich war der Film nicht zu sehr abgewichen.
"Ich kenne es. Schönes Kinderbuch..." und er erklärte Valjan kurz die Geschichte von dem Jungen der im Dschungel von einem Bären und einem Panther großgezogen wurde und vielen Gefahren. Auch vom Tiger Shirkahn und der Schlange.
Den Kontext konnte er aber nicht erklären, also warum ihr genau das jetzt eingefallen war.
Dagegen lachte er über die Grußformeln am morgen. Jeder der auch nur Ansatzweise gedient hatte kannte das. Er hatte nur wenig davon genossen, und in der Zone ging es eher anarchistisch zu, aber er wußte, dass Slava durchaus auch die Rolle des Drillsergeant beherrschte wenn er wollte. Und sei es nur um neue Rekruten zu erschrecken.
Also ergänzte er: "100 Meter zurück... hinknieen! herkommen! Ich habe nichts von aufstehen gesagt!"
Den Gockel übersetzte er wieder und lachte auch darüber, vielleicht mochte das ja die Situation ein wenig auflockern.
Auch die Rückübersetzung ging er an. Er setzte an zu erläutern... "She says..." raus, als er ansetzte wörtlich wiederzugeben:
"I am someone who can kick in many doors in this city. But, Miss Pandora, we can also go to my inn, all the rooms have keys there and are always well locked."
Allerdings hatte er sehr schnell gesprochen und hoffte inständig, dass keinem der FauxPas aufgefallen war.
Das Angebot etwas zu essen hochzubringen brachte er wieder korrekt an, ebenso die Kronen. Er hatte sogar noch ein paar bei sich und bot ihr die Geldkatze an, er würde schon wieder zu neuen Münzen kommen, aber vielleicht zeigte ihr die Geste, dass sie keine Gefangene war, sondern nur Gast in einem besonders komplizierten Land.
Die Frage nach den Sowjets musste er jedoch vertagen. "Erklär ich dir später."
Jordan verschränkte die Arme mit einem 'try me'-Gesichtsausdruck vor der Brust und blickt auf Novka hinunter, während Schura übersetzte. Türen eintreten? SO sah der aus... Wenn er sich da mal nicht den zarten Knöchel verstauchte. Automatisch hob sich eine Augenbraue, bis sie fast einen spitzen Winkel bildete. Obacht, Jordan, nur nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen. Kurz zog sie dennoch in Erwägung, den Mann darauf hinzuweisen, dass sie nicht dem Zivilrecht unterstand (schon gar nicht als Teil einer geheimen Sondereinheit der Air Force), aber dann wanderte ihr Blick zu den Butzenscheiben und der verschwommenen Welt dahinter.
"Guten Morgen.", versuchte sie sich an der Version in dieser Sprache und stellte sich nicht so schlecht an. Jordan hatte Übung mit Fremdsprachen aus dem Osten, auch wenn es in ihrem Kulturkreis eher ungewöhnlich war. Der Ton klang allerdings ein bisschen nach: Wieso weckst du mich, aber der Alptraum ist noch nicht vorbei? "Ich brauche keine Sterne. Mir reicht der Geruch der Luft.", sagte sie mit einem Mal verhältnismäßig leise und betont neutral. Scheiß Gefühl, ja, da waren wir wieder. Und wo ist mein Flugzeug, um damit von hier zu verschwinden?
Under the sea... I know, I know.
Als sie den Kopf wieder in Richtung ihrer 'Besucher' drehte, bildeten ihre Lippen zwei schmale Striche und sie fixierte Schura statt Novka. Wieder verstrich die Gedenksekunde, bevor ihre Miene sich aufhellte und Jordan das Kinn etwas hob. Die Verschränkung der Arme verwandelte sich in in die Seiten gestemmte Fäuste. Trübsal blasen konnte sie später noch, wenn die zwei Helden ihr vielleicht ein paar Minuten Ruhe ließen. Wobei, vielleicht auch nicht gut, weil Trübsal immer so schnell in Fatalismus umschlug. Also besser an was anderes denken. Automatisch glitt ihr Blick noch einmal über das Sammelsurium an Pulvern und Pillen, dann zurück zu den beiden Männern.
"Na schön, ihr beiden lieben Kerle, hier ist der Plan: Ich möchte mich noch ein bisschen in dieser Stadt umschauen und diese Garküche sehen, die man meiden soll. Ich möchte noch mal zum Hafen und zu diesem Leuchtturm. Kann man da rauf steigen? Und ich möchte mich irgendwie über eine Katzenwäsche raus reinigen. Und zuletzt würde ich wirklich gerne etwas essen, das mich nicht umbringt oder mir ein Magengeschwür bereitet, aber einer von euch wird mich einladen müssen, denn ich fürchte mit Dollars komme ich wohl nicht weiter. Kriegen wir drei Hübschen das hin?" Während sie sprach, zählte sie die Punkte an den Fingern ab und strahlte dabei absolute Freundlichkeit aus. An die Sprünge in ihren Emotionen würden sich die beiden Experten gewöhnen müssen.
"Gehen wir?", flötete sie.
"Guten Morgen.", versuchte sie sich an der Version in dieser Sprache und stellte sich nicht so schlecht an. Jordan hatte Übung mit Fremdsprachen aus dem Osten, auch wenn es in ihrem Kulturkreis eher ungewöhnlich war. Der Ton klang allerdings ein bisschen nach: Wieso weckst du mich, aber der Alptraum ist noch nicht vorbei? "Ich brauche keine Sterne. Mir reicht der Geruch der Luft.", sagte sie mit einem Mal verhältnismäßig leise und betont neutral. Scheiß Gefühl, ja, da waren wir wieder. Und wo ist mein Flugzeug, um damit von hier zu verschwinden?
Under the sea... I know, I know.
Als sie den Kopf wieder in Richtung ihrer 'Besucher' drehte, bildeten ihre Lippen zwei schmale Striche und sie fixierte Schura statt Novka. Wieder verstrich die Gedenksekunde, bevor ihre Miene sich aufhellte und Jordan das Kinn etwas hob. Die Verschränkung der Arme verwandelte sich in in die Seiten gestemmte Fäuste. Trübsal blasen konnte sie später noch, wenn die zwei Helden ihr vielleicht ein paar Minuten Ruhe ließen. Wobei, vielleicht auch nicht gut, weil Trübsal immer so schnell in Fatalismus umschlug. Also besser an was anderes denken. Automatisch glitt ihr Blick noch einmal über das Sammelsurium an Pulvern und Pillen, dann zurück zu den beiden Männern.
"Na schön, ihr beiden lieben Kerle, hier ist der Plan: Ich möchte mich noch ein bisschen in dieser Stadt umschauen und diese Garküche sehen, die man meiden soll. Ich möchte noch mal zum Hafen und zu diesem Leuchtturm. Kann man da rauf steigen? Und ich möchte mich irgendwie über eine Katzenwäsche raus reinigen. Und zuletzt würde ich wirklich gerne etwas essen, das mich nicht umbringt oder mir ein Magengeschwür bereitet, aber einer von euch wird mich einladen müssen, denn ich fürchte mit Dollars komme ich wohl nicht weiter. Kriegen wir drei Hübschen das hin?" Während sie sprach, zählte sie die Punkte an den Fingern ab und strahlte dabei absolute Freundlichkeit aus. An die Sprünge in ihren Emotionen würden sich die beiden Experten gewöhnen müssen.
"Gehen wir?", flötete sie.
- Valjan Novka
- Spieler Level 4
- Beiträge: 648
- Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
- Lebenslauf: V
Valjan ließ sich von Schura das Dschungelbuch erklären, war aber sehr verwirrt, warum er das tat. Eine Geschichte aus Jordans Welt. Fühlte sie sich wie im Dschungel? Vielleicht. Es war ja irgendwie alles unbekannt. Oder sie fühlte sich ähnlich, weil ihr nur ein Bär und Panther die Welt erklärt haben, die aber von dem hier nun mal keine Ahnung haben? Auf jeden Fall hatte es nichts mit Blutzeichen zu tun.
Über diese Drillsergeantbeispiele musste er grinsen, wobei ihm auffiel, dass die Wache wohl nicht professionell genug dafür war. Man konnte sich seine Leute ja weniger gut aussuchen, als die Rekrutierer bei der Armee, den ganzen Leibwachen und -garden der hohen Gesellschaft oder sonstigen Milizen und Orden. Aber Jordan und Schura hatten da eine Gemeinsamkeit gefunden. Doch wenn sie sich auf der Ebene auf ihrer Erde hauen macht es wahrscheinlich keinen Spaß und er verstand so langsam, warum sie keine ‚Sowjets‘ mag. Wobei Schura wohl keiner sein wollte oder gar nicht war. Vielleicht so ähnlich wie ein Nowigrader bestimmt keine Redanier ist – auch wenn es von außen behauptet wird.
Dem Try-Me Gesicht Pandoras begegnete Novka mit seinen Gedanken wieder im Jetzt vor allem trotzig. Dass größere Leute ihn nicht für voll nahmen kannte er, sodass er abwartetet den Kopf leicht schief stellte. Ja? Was soll er versuchen? Offenbar hatten sich zwei gefunden, die sich nicht so leicht unterkriegen ließen. Sie dürfte ihm gerne von einer geheimen Sondereinheit der Air Force erzählen. Die sollen kommen und sie abholen. Die könnten dann vielleicht eine Botschaft an die Londoner Stadtwache mitnehmen, wenn sie eh schon in die Richtung gingen. Oder so.
Aber seinem Gegenüber fiel wohl ebenfalls ein, dass die nicht so schnell vorbei kommen und wünschte einen guten Morgen. Novka nickte zufrieden dazu. Ihr reicht der Geruch der Luft? Urin? Pferdeäpfel und anderer Mist? Salzwasser? Scheiterhaufen? Verwesung? Ist das gut oder schlecht? Schura sagte zumindest mal, dass St. Petersburg oder London viel größer als Nowigrad seien. Novka ließ ihr Zeit zum Denken, folgte ihren Blick auf diese seltsamen Schächtelchen. Erinnerte ihn an die Sachen, die Schura und Valentine aus ihren Rucksäcken gezogen hatten, um Slava zu helfen. Medizin? „Seid Ihr krank?“
Schura übersetzte brav auch die lieben Kerle und Novka nahm wenig Anstand daran, als ein solcher bezeichnet zu werden. Schuras Unachtsamkeit hatte er nicht mitbekommen. Sein Englischunterricht hatte gerade erst begonnen und so lauschte sehr aufmerksam was die beiden sprachen, versuchte einzelne Wörter zu zuordnen.
„Die Stadt anschauen?“ Eigentlich hatte er zu arbeiten, statt Stadtbummel. Er dachte, er gäbe sie bei den Russen ab und gut. Aber ob Schura das alleine hinbekommt? Der ist ja auch neu. „Die genannte Garküche ist in den Scherben, nicht so weit von hier. Der Hafen ist in der anderen Richtung und der Leuchtturm draußen auf der Landzuge. Ich bin da noch nicht gewesen.“ Eigentlich seltsam, aber was sollte ein Stadtmensch dort suchen? Wenn er dort keine Arbeit hatte. „Essen sollten wir hier. Dann können wir Euch am einfachsten einladen…“ Also Sokolov bezahlen lassen, wobei Schura auch sein Geld von ihm haben wird, wie die Verpflegung oder die kleine Wohnung. „...außerdem ist das Essen hier sehr gut. Und baden…“ mehr als Katzenwäsche. Der Pontar? Den meinte sie wahrscheinlich nicht, sie kam ja eben erst aus dem Meer. „… die besseren Badehäuser haben für Frauen nur am Mittwoch geöffnet. Außer wir nutzen einen… Zuber in Privaträumen.“ Sein Blick ging fragend auf Schura. So viel Zuber in Privaträumen kannten sie nicht.
„Zuerst unten im Gastsaal was essen?“
Über diese Drillsergeantbeispiele musste er grinsen, wobei ihm auffiel, dass die Wache wohl nicht professionell genug dafür war. Man konnte sich seine Leute ja weniger gut aussuchen, als die Rekrutierer bei der Armee, den ganzen Leibwachen und -garden der hohen Gesellschaft oder sonstigen Milizen und Orden. Aber Jordan und Schura hatten da eine Gemeinsamkeit gefunden. Doch wenn sie sich auf der Ebene auf ihrer Erde hauen macht es wahrscheinlich keinen Spaß und er verstand so langsam, warum sie keine ‚Sowjets‘ mag. Wobei Schura wohl keiner sein wollte oder gar nicht war. Vielleicht so ähnlich wie ein Nowigrader bestimmt keine Redanier ist – auch wenn es von außen behauptet wird.
Dem Try-Me Gesicht Pandoras begegnete Novka mit seinen Gedanken wieder im Jetzt vor allem trotzig. Dass größere Leute ihn nicht für voll nahmen kannte er, sodass er abwartetet den Kopf leicht schief stellte. Ja? Was soll er versuchen? Offenbar hatten sich zwei gefunden, die sich nicht so leicht unterkriegen ließen. Sie dürfte ihm gerne von einer geheimen Sondereinheit der Air Force erzählen. Die sollen kommen und sie abholen. Die könnten dann vielleicht eine Botschaft an die Londoner Stadtwache mitnehmen, wenn sie eh schon in die Richtung gingen. Oder so.
Aber seinem Gegenüber fiel wohl ebenfalls ein, dass die nicht so schnell vorbei kommen und wünschte einen guten Morgen. Novka nickte zufrieden dazu. Ihr reicht der Geruch der Luft? Urin? Pferdeäpfel und anderer Mist? Salzwasser? Scheiterhaufen? Verwesung? Ist das gut oder schlecht? Schura sagte zumindest mal, dass St. Petersburg oder London viel größer als Nowigrad seien. Novka ließ ihr Zeit zum Denken, folgte ihren Blick auf diese seltsamen Schächtelchen. Erinnerte ihn an die Sachen, die Schura und Valentine aus ihren Rucksäcken gezogen hatten, um Slava zu helfen. Medizin? „Seid Ihr krank?“
Schura übersetzte brav auch die lieben Kerle und Novka nahm wenig Anstand daran, als ein solcher bezeichnet zu werden. Schuras Unachtsamkeit hatte er nicht mitbekommen. Sein Englischunterricht hatte gerade erst begonnen und so lauschte sehr aufmerksam was die beiden sprachen, versuchte einzelne Wörter zu zuordnen.
„Die Stadt anschauen?“ Eigentlich hatte er zu arbeiten, statt Stadtbummel. Er dachte, er gäbe sie bei den Russen ab und gut. Aber ob Schura das alleine hinbekommt? Der ist ja auch neu. „Die genannte Garküche ist in den Scherben, nicht so weit von hier. Der Hafen ist in der anderen Richtung und der Leuchtturm draußen auf der Landzuge. Ich bin da noch nicht gewesen.“ Eigentlich seltsam, aber was sollte ein Stadtmensch dort suchen? Wenn er dort keine Arbeit hatte. „Essen sollten wir hier. Dann können wir Euch am einfachsten einladen…“ Also Sokolov bezahlen lassen, wobei Schura auch sein Geld von ihm haben wird, wie die Verpflegung oder die kleine Wohnung. „...außerdem ist das Essen hier sehr gut. Und baden…“ mehr als Katzenwäsche. Der Pontar? Den meinte sie wahrscheinlich nicht, sie kam ja eben erst aus dem Meer. „… die besseren Badehäuser haben für Frauen nur am Mittwoch geöffnet. Außer wir nutzen einen… Zuber in Privaträumen.“ Sein Blick ging fragend auf Schura. So viel Zuber in Privaträumen kannten sie nicht.
„Zuerst unten im Gastsaal was essen?“
- Alexander Lebedew
- Spieler Level 2
- Beiträge: 170
- Registriert: Sonntag 12. Dezember 2021, 17:30
- Lebenslauf: Schura
Die beiden Damen waren sich ganz offensichtlich nicht ganz grün, wobei die eine wohl nicht wusste, dass die andere eine war und Schura war heilfroh, dass seine Schnitzer unbemerkt geblieben waren. er musste sich besser konzertieren. Definitiv.
Sie glaubte ihnen. Nicht der Sterne wegen, die sagten ihm auch nichts. Die Luft. Klar, die war anders als in der Großstadt. Eher wie auf dem Dorf, aber solche Dörfer waren selten, auch in Russland, in denen kein einziges Dieselaggregat irgendwo lief und stank.
"Bei uns Energie aus Öl... für Licht und Bewegung. Kutschen, ohne Pferd. Nur Verbrennungs... Bewegungs... Ding." versuchte er kurz Valjan zu erklären was ein Motor war. "Ist überall und riecht man überall. Wie Öllampe nur schlimmer."
Zu den Pillen sagte er nichts. die 70er. Upper und Downer. Von Slava wusste er, dass man fast nicht drum rum kam, selbst wenn man Abstand davon nehmen wollte. Leistungsfähig bleiben und den Körper notfalls mit Chemie ein und aus schalten. Schmerzen einer Verletzung beseitigen wenn man sie gerade nicht brauchen konnte und dann ging es schneller als man dachte.
"Krank, ja. Reisekrank." erklärte er Valjan einfach und blickte Jordan nur kurz vielsagend an. Aber natürlich waren Drogen hier auch bekannt, sagen nur anders aus.
Ablenkung war gut.
"Ja, gehen wir erst essen." bestätigte er, den Rest übersetzte er nur. "Und einen Zuber weiß ich... der jetzt frei sein muss..."
Sie glaubte ihnen. Nicht der Sterne wegen, die sagten ihm auch nichts. Die Luft. Klar, die war anders als in der Großstadt. Eher wie auf dem Dorf, aber solche Dörfer waren selten, auch in Russland, in denen kein einziges Dieselaggregat irgendwo lief und stank.
"Bei uns Energie aus Öl... für Licht und Bewegung. Kutschen, ohne Pferd. Nur Verbrennungs... Bewegungs... Ding." versuchte er kurz Valjan zu erklären was ein Motor war. "Ist überall und riecht man überall. Wie Öllampe nur schlimmer."
Zu den Pillen sagte er nichts. die 70er. Upper und Downer. Von Slava wusste er, dass man fast nicht drum rum kam, selbst wenn man Abstand davon nehmen wollte. Leistungsfähig bleiben und den Körper notfalls mit Chemie ein und aus schalten. Schmerzen einer Verletzung beseitigen wenn man sie gerade nicht brauchen konnte und dann ging es schneller als man dachte.
"Krank, ja. Reisekrank." erklärte er Valjan einfach und blickte Jordan nur kurz vielsagend an. Aber natürlich waren Drogen hier auch bekannt, sagen nur anders aus.
Ablenkung war gut.
"Ja, gehen wir erst essen." bestätigte er, den Rest übersetzte er nur. "Und einen Zuber weiß ich... der jetzt frei sein muss..."
Sie machten den letzten Punkt zum Ersten. Für Jordan, die aus einer Welt kam, wo man immer und überall an etwas zu Essen kam und die fast alles vernichtete, was auch nur annähernd essbar aussah, nahm dieser Punkt eine sehr untergeordnete Stellung ein. Zudem ihr Körper meistens zu durcheinander war, um Hunger zu melden. Heißhunger ja, oft gefolgt von stundenlangen Kotzorgien, weswegen sie auf genau das Gefühl lieber nie hörte. Außerdem machte der Gedanke allein, jetzt herum sitzen und essen zu müssen ihren Magen zu einem Knoten. Entsprechend schüttelte sie energisch den Kopf, während sie den Blick bezüglich ihres Sammelsuriums an Chemie geflissentlich ignorierte. Oder auch nicht so recht wahr nahm, denn für die Pilotin war es seit Vietnam Normalität, ihren Organismus von außen so zu steuern, dass er wie geplant funktionierte. Und wenn er nicht funktionieren musste, schaltete sie Empfindungen und ungewollte Bilder ab, die ihr sonst das Leben zu versauen drohten. Nichts ungewöhnliches. Ganz normal für jemanden wie sie und unter den Kameraden kein Geheimnis. Man tauschte eher noch die neuesten Mittel, gab sich Tipps zu Wechsel- und Nebenwirkungen. Und nebenbei darüber wie man trotzdem die Flugtauglichkeits- und Psychotests bestand.
"Ich kann jetzt noch nicht rum sitzen und essen. Ich will mich umsehen.", erklärte sie erneut und musterte Novka einen Augenblick lang intensiver. Nur sehr gut rasiert oder... Jordan grinste mit einer Mischung von Überheblichkeit und Aufsässigkeit auf den Wachmann hinunter und schüttelte angesichts weiterer Übersetzung wieder den Kopf. "Ich mein' das große Leuchtfeuer auf dieser Halbinsel." Dabei gestikulierte sie in die exakte Richtung, in der die Tempelinsel lag. Dann ließ sie Novka sitzen, um zu Schura zu treten, der in seiner ganzen Höhe und Breite die Tür blockierte. Wieder blieb sie einen Hauch zu nah vor ihm stehen, so gut sie konnte zu ihrer vollen Größe aufgerichtet, und fixierte den Russen mit ihren blaugoldenen Augen. Zwar wirkte sie nicht mehr ganz so aufgedreht wie noch vor einer guten halben Stunde, aber den Drang immer zu konfrontieren und herauszufordern wurde sie wohl nur los, wenn sie sich in die Bewusstlosigkeit schoss. "Oder spricht was dagegen?", wollte sie fast schon schnurrend wissen. Wobei Zuber eigentlich auch nicht so schlecht klang. Zuber und vielleicht dann was essen... oder das Essen auch einfach weg lassen.
"Umsehen auf Weg zum Bad? Essen nach Bad? Kompromiss?" Sie blickte zu Novka zurück und verwurstete tatsächlich ein paar Brocken Russisch mit den Vokabeln, die sie von diesem aufgeschnappt hatte. Darin war sie gut und absolut nicht feige was Spielen mit Sprache anging.
Da weiter : [url=viewtopic.php?p=8344&sid=212c41ed71e18c ... 0e01#p8344]
"Ich kann jetzt noch nicht rum sitzen und essen. Ich will mich umsehen.", erklärte sie erneut und musterte Novka einen Augenblick lang intensiver. Nur sehr gut rasiert oder... Jordan grinste mit einer Mischung von Überheblichkeit und Aufsässigkeit auf den Wachmann hinunter und schüttelte angesichts weiterer Übersetzung wieder den Kopf. "Ich mein' das große Leuchtfeuer auf dieser Halbinsel." Dabei gestikulierte sie in die exakte Richtung, in der die Tempelinsel lag. Dann ließ sie Novka sitzen, um zu Schura zu treten, der in seiner ganzen Höhe und Breite die Tür blockierte. Wieder blieb sie einen Hauch zu nah vor ihm stehen, so gut sie konnte zu ihrer vollen Größe aufgerichtet, und fixierte den Russen mit ihren blaugoldenen Augen. Zwar wirkte sie nicht mehr ganz so aufgedreht wie noch vor einer guten halben Stunde, aber den Drang immer zu konfrontieren und herauszufordern wurde sie wohl nur los, wenn sie sich in die Bewusstlosigkeit schoss. "Oder spricht was dagegen?", wollte sie fast schon schnurrend wissen. Wobei Zuber eigentlich auch nicht so schlecht klang. Zuber und vielleicht dann was essen... oder das Essen auch einfach weg lassen.
"Umsehen auf Weg zum Bad? Essen nach Bad? Kompromiss?" Sie blickte zu Novka zurück und verwurstete tatsächlich ein paar Brocken Russisch mit den Vokabeln, die sie von diesem aufgeschnappt hatte. Darin war sie gut und absolut nicht feige was Spielen mit Sprache anging.
Da weiter : [url=viewtopic.php?p=8344&sid=212c41ed71e18c ... 0e01#p8344]
Zuletzt geändert von Pandora am Donnerstag 24. August 2023, 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
- Valjan Novka
- Spieler Level 4
- Beiträge: 648
- Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
- Lebenslauf: V
Schura sah immer so lieb aus, wenn er versuchte ihre Technik zu erklären. Valjan wollte seine Sprache besser lernen, um mehr zu verstehen. Langsam nickte der Feldwebel dazu: „Bewegung wie bei einer Wassermühle nur viel kleiner sowie ganz viele Zahnränder und statt Wasser stinkendes Lampenöl?“ Ein wenig hatte ihm Slava zumindest diese PDAs erklärt. Und wenn man eine Mühle auf einen Wagen packt und die Räder damit antreibt konnte der vielleicht fahren...
Nur als Pandora ihn schon wieder so überheblich musterte, musste Novka leise seufzen, nickte aber zu ihrem Kompromiss. „Дa.“
Sie hatte gesagt, sie wolle etwas essen. In Valjans Welt war Essen rar, bevor er die Russen kennengelernt hatte und er war es gewohnt zu essen, wenn es etwas gab.
„Gehen wir. Kann man das so liegen lassen?“ Sein Blick ging vor allem auf all das Zeug, das sonst niemand in dieser Welt so hatte. Nicht, dass es jemand fand und damit Unfug machte.
Zum vorgeschlagen Zuber bekam der Russe einen fragenden Blick. Aber dieser kannte seinen Chef schon länger und würde wissen, was der davon hält.
„Was war das eigentlich mit der Seife und Jarel?“ raunte er ihm zu, als man nach unten ging.
Gewohnt übernahm Novka wieder die Führung. Diesmal aus der Taverne hinaus und die belebte Straße entlang zu einem größeren Platz, der nicht weit weg lag.
Am Rand des Platzes des Hierarchen blieb der Feldwebel stehen, wartete bis seine beiden Begleiter aufgeschlossen hatten und deutete unauffällig auf Scheiterhaufen. Der Geruch von verbrannten Fleisch mag noch in der Luft liegen und auf einem wurden stetig Bücher verbrannt. Es war wohl einer der Orte, die Valjan auf dem Weg vom Hafen gemieden hatte. Seine Stimme war gedämpft, als er langsam erklärte, damit Schura übersetzten konnte:
„Das sind die Leuchtfeuer der Kirche der ewigen Flamme und des Ordens der Flammenrose. Die Ritter des Ordens haben sich dem Kampf gegen das Böse verschworren. Hier gibt es Magie, Ungeheuer, Monster, finstere Zauberer, leichenfressende Ghule, spinnenähnliche Tiere groß wie Ochsen, die zu Dutzenden zusammen leben und Ernte, Vieh sowie Hof samt Familie vernichten oder fliegende Echsen, die mit ihren Fängen Reisekutschen in die Luft werfen, um am den leckeren Inhalt zu kommen... aber es sind weniger geworden, sodass der Orden inzwischen mehr Politik macht und menschliche Monster jagt wie gemeine Hexen oder Homosexuelle oder...“ Sein Blick ging auf Pandora. „...Frauen in Uniform. Denn diese müssen dunkle Magie verwenden oder sind von solcher beherrscht.“ Valjan biss sich auf die Unterlippe. „Alleine deshalb gehen wir nicht zu ihrem heiligen ,Leuchturm‘ auf der Tempelinsel. Es dürfen eh nur Brüder des Glaubens hinein.“
Die Feldwebel hoffe darauf, dass die Besucherin zumindest diese Zusammenhänge verstünde und den Orden nicht herausfordern würde.
Nur als Pandora ihn schon wieder so überheblich musterte, musste Novka leise seufzen, nickte aber zu ihrem Kompromiss. „Дa.“
Sie hatte gesagt, sie wolle etwas essen. In Valjans Welt war Essen rar, bevor er die Russen kennengelernt hatte und er war es gewohnt zu essen, wenn es etwas gab.
„Gehen wir. Kann man das so liegen lassen?“ Sein Blick ging vor allem auf all das Zeug, das sonst niemand in dieser Welt so hatte. Nicht, dass es jemand fand und damit Unfug machte.
Zum vorgeschlagen Zuber bekam der Russe einen fragenden Blick. Aber dieser kannte seinen Chef schon länger und würde wissen, was der davon hält.
„Was war das eigentlich mit der Seife und Jarel?“ raunte er ihm zu, als man nach unten ging.
Gewohnt übernahm Novka wieder die Führung. Diesmal aus der Taverne hinaus und die belebte Straße entlang zu einem größeren Platz, der nicht weit weg lag.
Am Rand des Platzes des Hierarchen blieb der Feldwebel stehen, wartete bis seine beiden Begleiter aufgeschlossen hatten und deutete unauffällig auf Scheiterhaufen. Der Geruch von verbrannten Fleisch mag noch in der Luft liegen und auf einem wurden stetig Bücher verbrannt. Es war wohl einer der Orte, die Valjan auf dem Weg vom Hafen gemieden hatte. Seine Stimme war gedämpft, als er langsam erklärte, damit Schura übersetzten konnte:
„Das sind die Leuchtfeuer der Kirche der ewigen Flamme und des Ordens der Flammenrose. Die Ritter des Ordens haben sich dem Kampf gegen das Böse verschworren. Hier gibt es Magie, Ungeheuer, Monster, finstere Zauberer, leichenfressende Ghule, spinnenähnliche Tiere groß wie Ochsen, die zu Dutzenden zusammen leben und Ernte, Vieh sowie Hof samt Familie vernichten oder fliegende Echsen, die mit ihren Fängen Reisekutschen in die Luft werfen, um am den leckeren Inhalt zu kommen... aber es sind weniger geworden, sodass der Orden inzwischen mehr Politik macht und menschliche Monster jagt wie gemeine Hexen oder Homosexuelle oder...“ Sein Blick ging auf Pandora. „...Frauen in Uniform. Denn diese müssen dunkle Magie verwenden oder sind von solcher beherrscht.“ Valjan biss sich auf die Unterlippe. „Alleine deshalb gehen wir nicht zu ihrem heiligen ,Leuchturm‘ auf der Tempelinsel. Es dürfen eh nur Brüder des Glaubens hinein.“
Die Feldwebel hoffe darauf, dass die Besucherin zumindest diese Zusammenhänge verstünde und den Orden nicht herausfordern würde.
- Alexander Lebedew
- Spieler Level 2
- Beiträge: 170
- Registriert: Sonntag 12. Dezember 2021, 17:30
- Lebenslauf: Schura
Die Übersetzertätigkeit brachte Schura echt an seine Grenzen. Seine Sprachkenntnisse reichten gerade um sich verständlich zu machen, aber um Valjan dann etwas zu erklären... aber er schlug sich tapfer.
Fast hätte er auch das mit Jarels Seife mit übersetzt, reagierte aber noch rechtzeitig.
Statt die Frage an Pandora weiterzugeben beantwortete er sie doch selbst.
"Slava hat nichts mehr dazu gesagt, nur geschaut... in etwa so..." und er imitierte seinen Gesichtsausdruck, zusammengezogene Augenbrauen und ein Blick zu Seite mit einem kurzen zucken der Mundwinkel.
Im übrigen lief er einfach mit, erklärte so gut es ging was Valjan erklärte. Auch den Teil mit den Schwulen und den Hexen.
Er schluckte kurz denn so bewussth war es ihm selbst nciht gewesen, wie groß die Gefahr war. Slava trat recht selbstbewusst auf. Aber er konnte sich hervorragend weiter hinter den Übersetzungen verstecken und musste selbst gar keine Stellung beziehen.
Fast hätte er auch das mit Jarels Seife mit übersetzt, reagierte aber noch rechtzeitig.
Statt die Frage an Pandora weiterzugeben beantwortete er sie doch selbst.
"Slava hat nichts mehr dazu gesagt, nur geschaut... in etwa so..." und er imitierte seinen Gesichtsausdruck, zusammengezogene Augenbrauen und ein Blick zu Seite mit einem kurzen zucken der Mundwinkel.
Im übrigen lief er einfach mit, erklärte so gut es ging was Valjan erklärte. Auch den Teil mit den Schwulen und den Hexen.
Er schluckte kurz denn so bewussth war es ihm selbst nciht gewesen, wie groß die Gefahr war. Slava trat recht selbstbewusst auf. Aber er konnte sich hervorragend weiter hinter den Übersetzungen verstecken und musste selbst gar keine Stellung beziehen.
- Valjan Novka
- Spieler Level 4
- Beiträge: 648
- Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
- Lebenslauf: V
Bevor man den Platz verließ, warf Valjan Schura einen mitfühlenden Blick zu. Ja, vielleicht war es dem Russen noch nicht so bewusst und eigentlich hatte der Orden auch wichtigeres zu tun. Aber natürlich konnte der Handlager des Freiherrn zum Ziel werden und seine Leidenschaft war ein gefundenes Fressen. Er würde für ihn da sein, so wie anders herum, aber sie hatten beide nicht gerade gefestigte Machtpositionen, um sich zu viel erlauben zu können. Jetzt galt es aber sich um jemand anderen zu kümmern. Einen Zuber besorgen. Ein schelmischer Seitenblick auf Schura, genau dieser Zuber.
<durch die Straßen>
<durch die Straßen>
------------------------------------------------------------
von: Slavas Wohnung ➜ Eisvogel
Datum: früher Abend, 14. August 1278
betrifft: derzeit niemand
-------------------------------------------------------------
Ihr erster Weg führte sie tatsächlich auf ziemlich direkter Strecke zum Eisvogel, wo sie mit Händen und Füßen ausdiskutierte, ob sie das Zimmer ein, zwei oder drei Nächte haben wollte, ob es einen Schlüssel gab und ob die Dollarmünzen, die sie dabei hatte, für ein Essen reichten. Das Feilschen machte durchaus Spaß und Jordan stellte fest, dass manche Begriffe tatsächlich nicht weit vom Russischen entfernt waren. Schließlich einigte man sich darauf, dass Eisenhower ein guter Gegenwert für eine Suppe war - vor allem weil die Frau des Wirts den roten Rand so interessant fand. Jordan hatte auch noch einige Kennedys in ihrer Börse, aber die hielt sie lieber in der Hinterhand, denn es waren noch Münzen mit hohem Silberanteil und der Wert von Silber hier war ihr noch nicht klar.
Sie aß die Suppe am Tresen und brachte es fertig, den Wirtsleuten klar zu machen, dass sie gerne auch für den Unterhalt arbeiten würde, wenn die Münzen nichts taugten. Irgendwie schien die Frau des Wirts ganz angetan von der seltsamen Fremden, die behauptete aus Keadwen zu sein und sie entwickelte Elan bei der Kommunikation mit Händen und Füßen. Kochen, nein konnte Jordan nicht, aber hacken - schneiden? Ja, bestimmt. Spülen. Fegen. Auf jeden Fall. So ging es hin und her, Jordan wie immer ohne Scheu aß ihre Suppe und hörte der Frau dabei zu, auch wenn sie eher die Gesten zu deuten versuchte, als die Worte zu verstehen. Sie lernte, dass es eigentlich einen Knecht gebe, der aber irgendwie nicht da war. Oder krank? Schwer zu deuten. Aber das sei keine Arbeit für die Frau. Jordan zeigte auf ihre Oberarme, der Wirt lachte und winkte ab, und die Pilotin konnte sie zurückhalten, ihn zum Armdrücken herauszufordern. Nicht auffallen, hatte es doch geheißen.
Wirt und Wirtin diskutierten einen Moment, dann kam die Frau mit einem entschuldigenden Lächeln und einem Schlüssel zu ihr. Der Wirt wollte einen Knecht, keine Magd. So oder so ähnlich war die Entscheidung und Jordan nahm es erstmal zähneknirschend hin. Nicht auffallen. Sie nahm ihre Sachen und ging nach oben, wo sie das Schloss akribisch auf Funktionstüchtigkeit prüfte. Erst als sie sicher war, dass man die Tür wirklich absperren konnte, verstaute sie ihren Rucksack in einer Kiste und verließ den Raum sogleich wieder. Sperrte ab.
Sie brauchte Bewegung und ein bisschen Zeit für sich. Zeit zum Denken.
Also verließ sie die Taverne wieder und stürzte sich ins Getümmel.
von: Slavas Wohnung ➜ Eisvogel
Datum: früher Abend, 14. August 1278
betrifft: derzeit niemand
-------------------------------------------------------------
Ihr erster Weg führte sie tatsächlich auf ziemlich direkter Strecke zum Eisvogel, wo sie mit Händen und Füßen ausdiskutierte, ob sie das Zimmer ein, zwei oder drei Nächte haben wollte, ob es einen Schlüssel gab und ob die Dollarmünzen, die sie dabei hatte, für ein Essen reichten. Das Feilschen machte durchaus Spaß und Jordan stellte fest, dass manche Begriffe tatsächlich nicht weit vom Russischen entfernt waren. Schließlich einigte man sich darauf, dass Eisenhower ein guter Gegenwert für eine Suppe war - vor allem weil die Frau des Wirts den roten Rand so interessant fand. Jordan hatte auch noch einige Kennedys in ihrer Börse, aber die hielt sie lieber in der Hinterhand, denn es waren noch Münzen mit hohem Silberanteil und der Wert von Silber hier war ihr noch nicht klar.
Sie aß die Suppe am Tresen und brachte es fertig, den Wirtsleuten klar zu machen, dass sie gerne auch für den Unterhalt arbeiten würde, wenn die Münzen nichts taugten. Irgendwie schien die Frau des Wirts ganz angetan von der seltsamen Fremden, die behauptete aus Keadwen zu sein und sie entwickelte Elan bei der Kommunikation mit Händen und Füßen. Kochen, nein konnte Jordan nicht, aber hacken - schneiden? Ja, bestimmt. Spülen. Fegen. Auf jeden Fall. So ging es hin und her, Jordan wie immer ohne Scheu aß ihre Suppe und hörte der Frau dabei zu, auch wenn sie eher die Gesten zu deuten versuchte, als die Worte zu verstehen. Sie lernte, dass es eigentlich einen Knecht gebe, der aber irgendwie nicht da war. Oder krank? Schwer zu deuten. Aber das sei keine Arbeit für die Frau. Jordan zeigte auf ihre Oberarme, der Wirt lachte und winkte ab, und die Pilotin konnte sie zurückhalten, ihn zum Armdrücken herauszufordern. Nicht auffallen, hatte es doch geheißen.
Wirt und Wirtin diskutierten einen Moment, dann kam die Frau mit einem entschuldigenden Lächeln und einem Schlüssel zu ihr. Der Wirt wollte einen Knecht, keine Magd. So oder so ähnlich war die Entscheidung und Jordan nahm es erstmal zähneknirschend hin. Nicht auffallen. Sie nahm ihre Sachen und ging nach oben, wo sie das Schloss akribisch auf Funktionstüchtigkeit prüfte. Erst als sie sicher war, dass man die Tür wirklich absperren konnte, verstaute sie ihren Rucksack in einer Kiste und verließ den Raum sogleich wieder. Sperrte ab.
Sie brauchte Bewegung und ein bisschen Zeit für sich. Zeit zum Denken.
Also verließ sie die Taverne wieder und stürzte sich ins Getümmel.
------------------------------------------------------------
von: Straßen ➜ Eisvogel
Datum: Abend, 14. August 1278
betrifft: derzeit niemand
-------------------------------------------------------------
Ihr Zimmer war noch so, wie sie es verlassen hatte und trotzdem zerrte sie als erstes ihren Rucksack aus der Truhe und prüfte, ob noch alles war wie zuvor. Dann ließ sie sich erschöpft auf das Bett fallen, nur um angesichts des knisternden Strohs in der Matte wieder hochzuschnellen. Stimmt ja, da war was. So gut es im Dämmerlich ging inspizierte sie jede Ecke und jeden Winkel des Bettes, unten und seitlich, hob die gestopften Packen an, die als Matratze dienten und spähte sogar durch die geschnürten Öffnungen hinein. Nachdem sie immerhin keine Ratten oder rattengroßen Flöhe gefunden hatte, baute sie alles wieder halbwegs beruhigt zusammen, notierte sich aber innerlich, für eine eigene Bleibe nach einer Hängematte zu suchen.
Nächste Hürde war das Talglicht. Wie entzündete man sowas? Hier? Sie könnte ihre Streichhölzer daran verschwenden, aber sicher gab es eine andere Möglichkeit. Kurzerhand nahm sie die Schale und ging damit wieder nach unten und richtige, sie musste nicht einmal etwas sagen oder besser fummelfunken. Die Wirtin kam gleich, nahm ihr das Licht ab und entzündete es mit einem Kienspan. Jordan dankte artig und nahm ihr Licht wieder mit nach oben, wo sie die Tür hinter sich absperrte und auch noch die Kiste davor rückte. Nur zur Sicherheit.
Dann legte sie sich auf das etwas derangierte Bett und beobachtete das Schattenspiel an der Decke, welches vom Talglicht immer neu gezeichnet wurde. Die Stille an diesem Ort war erdrückend. Aus Mangel an Alternativen begann sie leise "New Kid in Town" von den Eagles zu singen. Kassettenrekorder hatten die hier wohl genauso wenig wie ein Tonband oder wenigstens einen Plattenspieler. Immerhin war sie allein und konnte vor sich hin trällern, ohne das es jemanden störte. Jordan sang noch "House of the rising sun" und kramte dabei die alten Fotos wieder aus dem Rucksack. Einen Arm unter dem Kopf, ein Bein angestellt und die freie Hand mit den Bildern am Knie abgestützt, betrachtete sie lange die altvertrauten Gesichter.
Sie wollte rauchen.
Heulen würde sie nicht, aus dem Alter war sie raus.
Schluss.
Entschlossen steckte sie die Bilder weg, löschte das Licht und rollte sich unter der Decke zusammen, auch wenn es nach ihrer Uhr noch nicht mal acht war. Immerhin auf Kommando einschlafen funktionierte noch so wie immer.
Jordan erwachte wie von einem Tritt unter die Koje. Sie fuhr hoch, sah sich hektisch im stockdunklen Zimmer um. Ihr Puls jagte, die fremden Kleider klebten klamm an ihrer Haut, ihre Hände zitterten. Sie hatte geträumt, oder? Sie träumte ständig, wenn sie nicht irgendwas nahm, was sie tief genug schlafen ließ, um den Träumen zu entgehen. Ihre Gedanken drehten sich noch in wirren Kreisen und sie hatte das untrügliche Gefühl, sie befände sich auf einem Schiff unter Seegang. Es war finster wie im Katzenarsch und totenstill.
Es brauchte viele Atemzüge, ebenso viele hektische Griffe zu Dingen, die es nicht gab und ein fortwährend gemurmeltes: "Nur die Ruhe, Jordan. Nur die Ruhe. Denken. Denken. Atmen...", bis sie ihre Gedanken so weit zusammen hatte, dass sie wieder wusste, wo sie war. Änderte nichts daran, dass es dunkeln war.
Diesmal zögerte sie nicht, sondern nutzte die Sreichhölzer, um das Talglicht zu entzünden. Allerdings zitterten ihre Hände so sehr, dass sie es erst mit dem dritten Versuch schaffte.
Kaum war es hell genug, begann sie in ihrem Rucksack zu wühlen. Sie brauchte was für ihre Nerven. Einfach nur zur Beruhigung, damit sie weiter schlafen konnte und der nächste Tag würde dann schon wieder sonnig sein. Bestimmt.
Sie kramte und wühlte und hatte schließlich den gesamten Inhalt ihres Rucksacks auf dem Boden und dem Bett verteilt, nur fehlte ein essentieller Bestandteil: das schwarze Stoffetui mit den Blistern. Sie schüttelte den Rucksack sogar aus, aber außer Kekskrümel rieselte nichts weiter heraus.
Scheiße.
Jordan fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Gut, gut. Nur keine Panik. Noch mal alles durch schauen und dabei wieder einpacken. Alles nicht so schlimm, vermutlich hatte sie es bei Sokolov liegen lassen. Während sie einpackte, ging sie den Nachmittag im Geiste durch. Sie hatte das Zeug dort definitiv in der Hand gehabt. Beim Zuber, ja genau. Wie hatte sie so unaufmerksam sein können und es vergessen?
Schwungvoll warf sie sich wieder aufs Bett.
Würde schon gehen.
Licht aus. Einfach weiter schlafen.
Keine zehn Minuten später verstaute sie den Rucksack wieder in der Kiste, schob diese von der Tür weg und war draußen. Abschließen, runter, raus und schon auf dem Weg zum Haus des Oberst.
von: Straßen ➜ Eisvogel
Datum: Abend, 14. August 1278
betrifft: derzeit niemand
-------------------------------------------------------------
Ihr Zimmer war noch so, wie sie es verlassen hatte und trotzdem zerrte sie als erstes ihren Rucksack aus der Truhe und prüfte, ob noch alles war wie zuvor. Dann ließ sie sich erschöpft auf das Bett fallen, nur um angesichts des knisternden Strohs in der Matte wieder hochzuschnellen. Stimmt ja, da war was. So gut es im Dämmerlich ging inspizierte sie jede Ecke und jeden Winkel des Bettes, unten und seitlich, hob die gestopften Packen an, die als Matratze dienten und spähte sogar durch die geschnürten Öffnungen hinein. Nachdem sie immerhin keine Ratten oder rattengroßen Flöhe gefunden hatte, baute sie alles wieder halbwegs beruhigt zusammen, notierte sich aber innerlich, für eine eigene Bleibe nach einer Hängematte zu suchen.
Nächste Hürde war das Talglicht. Wie entzündete man sowas? Hier? Sie könnte ihre Streichhölzer daran verschwenden, aber sicher gab es eine andere Möglichkeit. Kurzerhand nahm sie die Schale und ging damit wieder nach unten und richtige, sie musste nicht einmal etwas sagen oder besser fummelfunken. Die Wirtin kam gleich, nahm ihr das Licht ab und entzündete es mit einem Kienspan. Jordan dankte artig und nahm ihr Licht wieder mit nach oben, wo sie die Tür hinter sich absperrte und auch noch die Kiste davor rückte. Nur zur Sicherheit.
Dann legte sie sich auf das etwas derangierte Bett und beobachtete das Schattenspiel an der Decke, welches vom Talglicht immer neu gezeichnet wurde. Die Stille an diesem Ort war erdrückend. Aus Mangel an Alternativen begann sie leise "New Kid in Town" von den Eagles zu singen. Kassettenrekorder hatten die hier wohl genauso wenig wie ein Tonband oder wenigstens einen Plattenspieler. Immerhin war sie allein und konnte vor sich hin trällern, ohne das es jemanden störte. Jordan sang noch "House of the rising sun" und kramte dabei die alten Fotos wieder aus dem Rucksack. Einen Arm unter dem Kopf, ein Bein angestellt und die freie Hand mit den Bildern am Knie abgestützt, betrachtete sie lange die altvertrauten Gesichter.
Sie wollte rauchen.
Heulen würde sie nicht, aus dem Alter war sie raus.
Schluss.
Entschlossen steckte sie die Bilder weg, löschte das Licht und rollte sich unter der Decke zusammen, auch wenn es nach ihrer Uhr noch nicht mal acht war. Immerhin auf Kommando einschlafen funktionierte noch so wie immer.
Jordan erwachte wie von einem Tritt unter die Koje. Sie fuhr hoch, sah sich hektisch im stockdunklen Zimmer um. Ihr Puls jagte, die fremden Kleider klebten klamm an ihrer Haut, ihre Hände zitterten. Sie hatte geträumt, oder? Sie träumte ständig, wenn sie nicht irgendwas nahm, was sie tief genug schlafen ließ, um den Träumen zu entgehen. Ihre Gedanken drehten sich noch in wirren Kreisen und sie hatte das untrügliche Gefühl, sie befände sich auf einem Schiff unter Seegang. Es war finster wie im Katzenarsch und totenstill.
Es brauchte viele Atemzüge, ebenso viele hektische Griffe zu Dingen, die es nicht gab und ein fortwährend gemurmeltes: "Nur die Ruhe, Jordan. Nur die Ruhe. Denken. Denken. Atmen...", bis sie ihre Gedanken so weit zusammen hatte, dass sie wieder wusste, wo sie war. Änderte nichts daran, dass es dunkeln war.
Diesmal zögerte sie nicht, sondern nutzte die Sreichhölzer, um das Talglicht zu entzünden. Allerdings zitterten ihre Hände so sehr, dass sie es erst mit dem dritten Versuch schaffte.
Kaum war es hell genug, begann sie in ihrem Rucksack zu wühlen. Sie brauchte was für ihre Nerven. Einfach nur zur Beruhigung, damit sie weiter schlafen konnte und der nächste Tag würde dann schon wieder sonnig sein. Bestimmt.
Sie kramte und wühlte und hatte schließlich den gesamten Inhalt ihres Rucksacks auf dem Boden und dem Bett verteilt, nur fehlte ein essentieller Bestandteil: das schwarze Stoffetui mit den Blistern. Sie schüttelte den Rucksack sogar aus, aber außer Kekskrümel rieselte nichts weiter heraus.
Scheiße.
Jordan fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Gut, gut. Nur keine Panik. Noch mal alles durch schauen und dabei wieder einpacken. Alles nicht so schlimm, vermutlich hatte sie es bei Sokolov liegen lassen. Während sie einpackte, ging sie den Nachmittag im Geiste durch. Sie hatte das Zeug dort definitiv in der Hand gehabt. Beim Zuber, ja genau. Wie hatte sie so unaufmerksam sein können und es vergessen?
Schwungvoll warf sie sich wieder aufs Bett.
Würde schon gehen.
Licht aus. Einfach weiter schlafen.
Keine zehn Minuten später verstaute sie den Rucksack wieder in der Kiste, schob diese von der Tür weg und war draußen. Abschließen, runter, raus und schon auf dem Weg zum Haus des Oberst.
- Dorkas Bulther
- Spieler Level 1
- Beiträge: 20
- Registriert: Dienstag 2. Januar 2024, 21:06
- Lebenslauf:
Dorkas betrat den „Eisvogel“, nachdem sie sich den Staub des Marktes abgeklopft hatte. Nun war sie schon einige Wochen hier in der Stadt, und trotz ausgedehnter Spaziergänge kannte sie noch immer nicht jeden Winkel. Aber heute glaubte sie, zumindest die meisten Eigenarten der Markthändler beobachtet zu haben.
Einer der Stoffhändler war stets so angetan von den hübschen Mädchen, die sich seine Tuchballen zeigen ließen, dass man ihm einen solchen direkt aus den Händen hätte stehlen können, ohne dass er das mitbekam. Aus diesem Grund erfreute sie sich auch gerade jetzt an einem neuen, seidigen Schal, welcher elegant über ihre Schulter fiel.
Außerdem gab es da noch den Schuster, der seit Tagen mit einer Dienstmagd anbändelte, was Dorkas ein neues Paar überaus bequemer Stiefel eingebracht hatte.
Diese Stadt bot ihr eine ganze Menge Möglichkeiten. Hier lohnte es sich womöglich längerfristig zu bleiben. Zumindest war das vorerst der Plan. Allerdings konnte sie auch nicht jeden Tag von der Hand in den Mund leben. Sie brauchte Arbeit!
Und etwas zu Essen! Und ein Bier gegen die Hitze.
Aufmerksam ließ sie ihren Blick durch den Gastraum schweifen, nahm wahr, wer zu den üblichen Gästen gehörte und wer neu war. Sie selbst hatte sich erst vor knapp zwei Wochen hier als Gast einquartiert. Auch wenn die Zimmer hier nicht unbedingt günstig waren, so waren die Gäste, deren Informationen und vor allem deren Gold nun einmal… nun, eben Gold wert.
Daher entschied Dorkas sich, an einem der zentralen Tische Platz zu nehmen und Brot und Bier zu ordern, während sie offensichtlich die gute Handarbeit ihres neu erstandenen Tuches musterte, insgeheim jedoch die Ohren spitzte und den zahlreichen Gesprächen lauschte, immer auf der Suche nach Informationen und Geheimnissen.
Einer der Stoffhändler war stets so angetan von den hübschen Mädchen, die sich seine Tuchballen zeigen ließen, dass man ihm einen solchen direkt aus den Händen hätte stehlen können, ohne dass er das mitbekam. Aus diesem Grund erfreute sie sich auch gerade jetzt an einem neuen, seidigen Schal, welcher elegant über ihre Schulter fiel.
Außerdem gab es da noch den Schuster, der seit Tagen mit einer Dienstmagd anbändelte, was Dorkas ein neues Paar überaus bequemer Stiefel eingebracht hatte.
Diese Stadt bot ihr eine ganze Menge Möglichkeiten. Hier lohnte es sich womöglich längerfristig zu bleiben. Zumindest war das vorerst der Plan. Allerdings konnte sie auch nicht jeden Tag von der Hand in den Mund leben. Sie brauchte Arbeit!
Und etwas zu Essen! Und ein Bier gegen die Hitze.
Aufmerksam ließ sie ihren Blick durch den Gastraum schweifen, nahm wahr, wer zu den üblichen Gästen gehörte und wer neu war. Sie selbst hatte sich erst vor knapp zwei Wochen hier als Gast einquartiert. Auch wenn die Zimmer hier nicht unbedingt günstig waren, so waren die Gäste, deren Informationen und vor allem deren Gold nun einmal… nun, eben Gold wert.
Daher entschied Dorkas sich, an einem der zentralen Tische Platz zu nehmen und Brot und Bier zu ordern, während sie offensichtlich die gute Handarbeit ihres neu erstandenen Tuches musterte, insgeheim jedoch die Ohren spitzte und den zahlreichen Gesprächen lauschte, immer auf der Suche nach Informationen und Geheimnissen.
- Crehwill von Seren
- Spieler Level 3
- Beiträge: 471
- Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
- Lebenslauf: Crehwill
------------------------------------------------------------
von: letzte Woche
Datum: früher Abend, 5. September 1278, Sonntag
betrifft: Dorkas & Sarray
-------------------------------------------------------------
Als eine Zwergin den Schankraum betrat, passierte wenig: ein paar Blicke wenn die Tür aufflog und die Person etwas kleiner war als gedacht. Aber Sarray war nicht ganz unbekannt im Eisvogel und sie erwiderte mit erhobenem Kinn frech und herausfordernd jeden Blick, der sie traf. Sie war als Heilerin bekannt und wurde als solche erkannt, vielleicht nicht in der jeder Gesellschaftsschicht, aber zumindest war man oberflächlich höflich.
Die Person dahinter löste mehr ‚Schrecken‘ aus. Ein kleiner Moment der Stille huschte durch den Gastraum, als der Hexer sichtlich bemüht vorsichtig hinein sah. Ein paar der Gäste konnten ihn wohl irgendwo zuordnen, aber weniger im positiven Sinne. Crehwill bemühte sich um ein unscheinbares Lächeln. Aber er blieb mit seinen 1,88 recht groß, daneben athletisch sowie gut trainiert und während man den goldblonden, wilden Haaren noch etwas abgewinnen konnte und ihn irgendwo als hübsch bezeichnen, waren diese Katzenaugen in zartrosa schon ungewöhnlich. Zumindest war es im abendlichen Gastraum schon ein wenig dunkel, sodass die Pupillen langsam eine rundere Form annahmen. Am Leib hatte er eine viel getragene Leder- und Stoffrüstung, über der Schulter lugten die Griffe zweier Schwerter, die die bemühte Geste die Hände etwas anzuheben, um seine Harmlosigkeit zu unterstreichen, ein wenig absurdum führten. Denn so war die rechte Hand näher an den Waffen. Vielleicht fingerte die blonde Zwergin deshalb danach und zog ihn ein Stück weiter zu einem freien Tisch.
Die Zwei wollten wirklich nur etwas Nettes gemeinsam essen. Endlich nach diesen langen Wochen, am Sonntagabend ausgehen. Crehwill hatte versprochen keinen Ärger zu suchen, aber das dies nicht immer reichte, wussten sie beide.
von: letzte Woche
Datum: früher Abend, 5. September 1278, Sonntag
betrifft: Dorkas & Sarray
-------------------------------------------------------------
Als eine Zwergin den Schankraum betrat, passierte wenig: ein paar Blicke wenn die Tür aufflog und die Person etwas kleiner war als gedacht. Aber Sarray war nicht ganz unbekannt im Eisvogel und sie erwiderte mit erhobenem Kinn frech und herausfordernd jeden Blick, der sie traf. Sie war als Heilerin bekannt und wurde als solche erkannt, vielleicht nicht in der jeder Gesellschaftsschicht, aber zumindest war man oberflächlich höflich.
Die Person dahinter löste mehr ‚Schrecken‘ aus. Ein kleiner Moment der Stille huschte durch den Gastraum, als der Hexer sichtlich bemüht vorsichtig hinein sah. Ein paar der Gäste konnten ihn wohl irgendwo zuordnen, aber weniger im positiven Sinne. Crehwill bemühte sich um ein unscheinbares Lächeln. Aber er blieb mit seinen 1,88 recht groß, daneben athletisch sowie gut trainiert und während man den goldblonden, wilden Haaren noch etwas abgewinnen konnte und ihn irgendwo als hübsch bezeichnen, waren diese Katzenaugen in zartrosa schon ungewöhnlich. Zumindest war es im abendlichen Gastraum schon ein wenig dunkel, sodass die Pupillen langsam eine rundere Form annahmen. Am Leib hatte er eine viel getragene Leder- und Stoffrüstung, über der Schulter lugten die Griffe zweier Schwerter, die die bemühte Geste die Hände etwas anzuheben, um seine Harmlosigkeit zu unterstreichen, ein wenig absurdum führten. Denn so war die rechte Hand näher an den Waffen. Vielleicht fingerte die blonde Zwergin deshalb danach und zog ihn ein Stück weiter zu einem freien Tisch.
Die Zwei wollten wirklich nur etwas Nettes gemeinsam essen. Endlich nach diesen langen Wochen, am Sonntagabend ausgehen. Crehwill hatte versprochen keinen Ärger zu suchen, aber das dies nicht immer reichte, wussten sie beide.
Zuletzt geändert von Crehwill von Seren am Freitag 26. Juli 2024, 08:37, insgesamt 2-mal geändert.
- Sarray Cestay
- Spieler Level 4
- Beiträge: 531
- Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
- Lebenslauf: Sarray
Sarray kletterte auf den Stuhl und setzte sich. Sie verschränkte die Finger, stütze die Ellenbogen auf legte das Kinn auf den verschränkten Dingern ab, um Crehwill eingehend anzuhimmeln.
„Den einen Hunger, den du im Knast entwickelt hast konnten wir ja schon ansatzweise stillen. Und nun gucken wir mal, was wir mit dem anderen machen.“
Gut gelaunt baumelte die Mini- Blondine mit den Beinen und klimperte mit den Wimpern.
Für die anderen Gäste hatte sie nur wenig Aufmerksamkeit.
„Den einen Hunger, den du im Knast entwickelt hast konnten wir ja schon ansatzweise stillen. Und nun gucken wir mal, was wir mit dem anderen machen.“
Gut gelaunt baumelte die Mini- Blondine mit den Beinen und klimperte mit den Wimpern.
Für die anderen Gäste hatte sie nur wenig Aufmerksamkeit.
- Dorkas Bulther
- Spieler Level 1
- Beiträge: 20
- Registriert: Dienstag 2. Januar 2024, 21:06
- Lebenslauf:
Dorkas fielen die Neuankömmlinge natürlich direkt auf. Verstohlen musterte sie beide. Der Hexer war nicht der erste, den sie in ihrem Leben sah, aber so nah war sie noch nie einem gekommen. Was Zwerge wiederum betraf, hatte sie nur zwei Erfahrungen gesammelt. Entweder man feierte mit ihnen, oder man kämpfte gegen sie. Zähes, garstiges Volk - ihrer Meinung nach. Aber im Zweifel hatte man diese lieber für, statt gegen sich. Vermutlich verhielt es sich mit Hexern ähnlich? Diese beiden jedenfall schienen sowas wie befreundet zu sein, was gegen die Gerüchte sprach, die sie bisher so vernommen hatte.
Hieß es nicht, dass Hexer emotionslose, unterkühlte Söldner gegen Wesenheiten waren? Konnte so ein ungehobelter Klotz an "Mensch" überhaupt Freundschaften unterhalten? Vielleicht war es ja auch nur eine Art Zweckgemeinschaft?
Zumindest aber waren die beiden interessant genug, um sie im Auge zu behalten. Vielleicht lohnte sich ja auch ein Blick in ihre Taschen? Vielleicht lohnte es sich aber noch mehr, sie in ein gezinktes Spiel zu verwickeln? Dorkas war bemüht die beiden einzuschätzen, während sie bemüht unauffällig über den Rand ihres Kruges die beiden ansah. Damit war sie wahrscheinlich ebenso unauffällig wie so manch andere Gäste, die das ungleiche Paar entdeckt haben mochten.
Hieß es nicht, dass Hexer emotionslose, unterkühlte Söldner gegen Wesenheiten waren? Konnte so ein ungehobelter Klotz an "Mensch" überhaupt Freundschaften unterhalten? Vielleicht war es ja auch nur eine Art Zweckgemeinschaft?
Zumindest aber waren die beiden interessant genug, um sie im Auge zu behalten. Vielleicht lohnte sich ja auch ein Blick in ihre Taschen? Vielleicht lohnte es sich aber noch mehr, sie in ein gezinktes Spiel zu verwickeln? Dorkas war bemüht die beiden einzuschätzen, während sie bemüht unauffällig über den Rand ihres Kruges die beiden ansah. Damit war sie wahrscheinlich ebenso unauffällig wie so manch andere Gäste, die das ungleiche Paar entdeckt haben mochten.
- Crehwill von Seren
- Spieler Level 3
- Beiträge: 471
- Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
- Lebenslauf: Crehwill
„Genau… jetzt kommt der andere Hunger, den ich sonst bei Dir stillen kann. Den Hunger nach…“ Crehwill machte eine Kunstpause, um die Spannung zu steigern: „…Speck.“ und grinste sehr überlegen. „Ich konnte meinen letzten Flammkuchen hier leider nicht aufessen und ebenso… nicht bezahlen. Wird wohl… jemand anderes für mich übernommen haben.“
Na ja, er hatte genügend für den Freiherrn getan. Ein Flammkuchen war sicher drin. „Und Du möchtest bestimmt einen Wein?“ Er versuchte mit Gesten eine der Bedienungen heran zu winken.
Er saß mehr mit den Rücken zu Raum, so viele Tischen waren nicht mehr frei und man bekam nicht immer den übersichtlichen Tisch in der dunklen Ecke. Aber seine Hexersinne konnte er nicht abstellen, ein wenig bekam er von den Gesprächen mit, hörte wie Krüge wieder auf dem Holztischen landeten oder Besteck klimperte. Und auch, dass sich die Gäste langsam wieder etwas entspannten, nachdem sie sich wie andere Gäste auch einfach an einen freien Tisch gesetzt hatten. Ein Mann und eine Frau gehen an einem Sonntagabend aus. Hoffentlich bleibt es so.
Aber natürlich waren weiterhin Blicke auf ihnen. Doch von der Art, die er gewohnt war. Wichtiger war das das Medaillon nicht zuckte.
Na ja, er hatte genügend für den Freiherrn getan. Ein Flammkuchen war sicher drin. „Und Du möchtest bestimmt einen Wein?“ Er versuchte mit Gesten eine der Bedienungen heran zu winken.
Er saß mehr mit den Rücken zu Raum, so viele Tischen waren nicht mehr frei und man bekam nicht immer den übersichtlichen Tisch in der dunklen Ecke. Aber seine Hexersinne konnte er nicht abstellen, ein wenig bekam er von den Gesprächen mit, hörte wie Krüge wieder auf dem Holztischen landeten oder Besteck klimperte. Und auch, dass sich die Gäste langsam wieder etwas entspannten, nachdem sie sich wie andere Gäste auch einfach an einen freien Tisch gesetzt hatten. Ein Mann und eine Frau gehen an einem Sonntagabend aus. Hoffentlich bleibt es so.
Aber natürlich waren weiterhin Blicke auf ihnen. Doch von der Art, die er gewohnt war. Wichtiger war das das Medaillon nicht zuckte.
- Sarray Cestay
- Spieler Level 4
- Beiträge: 531
- Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
- Lebenslauf: Sarray
„Hmmm…Wein, ja. Und Flammkuchen und…tanzen wir nachher? Zur Not auf dem Tisch.“, flachste sie herum und ließ den Blick durch den Raum schweifen.
Alle langweilige, oder Einheimische, oder langweilige Einheimische.
Nur an einem der anderen Tische saß eine…interessante Frau so wie es schien. Wenn das, was sich da hinter dem Krug verbarg zum Rest passte….
Einen Moment ruhten Sarrays wasserblaue Augen auf den Umrissen der dunkelhaarigen, huschten neugierig hinab und wieder hinauf. Kurz zuckten ihre Mundwinkel noch ein Stückchen höher, bevor sie sich wieder ihrem Hexer zuwandte.
Etwas palterte leise, bevor das Lächeln zu einem unverschämten Grinsen wurde. Was machte sie da unter dem Tisch?
Alle langweilige, oder Einheimische, oder langweilige Einheimische.
Nur an einem der anderen Tische saß eine…interessante Frau so wie es schien. Wenn das, was sich da hinter dem Krug verbarg zum Rest passte….
Einen Moment ruhten Sarrays wasserblaue Augen auf den Umrissen der dunkelhaarigen, huschten neugierig hinab und wieder hinauf. Kurz zuckten ihre Mundwinkel noch ein Stückchen höher, bevor sie sich wieder ihrem Hexer zuwandte.
Etwas palterte leise, bevor das Lächeln zu einem unverschämten Grinsen wurde. Was machte sie da unter dem Tisch?
- Dorkas Bulther
- Spieler Level 1
- Beiträge: 20
- Registriert: Dienstag 2. Januar 2024, 21:06
- Lebenslauf:
Als die vermeintliche Zwergin zu ihr hinübergeschaut hatte, setzte Dorkas den Krug ab und schenkte ihr leichtes Lächeln, gefolgt von einem Zwinkern. Dann nahm sie sich ihre Schreibe Brot vor, biss ein kleines Stück davon ab und verschluckte sich promt leicht, als sie sah, wie jene dem Hexer entgegen strahlte und scheinbar begann irgendwas unter dem Tisch zu tun. Würde sie tatsächlich? Also hier? Zwischen so vielen Gästen? Dorkas, die in vielerlei Hinsicht keine Skrupel kannte, war nicht schlecht erstaunt. Dafür hätte nicht einmal sie den Schneid gehabt. Neugierig sah sie sich nun den Hexer genauer an, beziehungsweise dessen Miene, wie er nun reagieren würde.
- Crehwill von Seren
- Spieler Level 3
- Beiträge: 471
- Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
- Lebenslauf: Crehwill
In der Miene des Hexers gab es wenig ungewöhnliches zu sehen. Bis auf die seltsamen Augen und der Tatsache, dass er Eyeliner trug. Generell war das Gesicht sehr gepflegt, der Bart so zwischen rasiert und nicht rasiert, dass es mit Sicherheit Absicht war und diese männliche Verwegenheit sanft ausstrahlte. Wer auf ‚groß, blond, athletisch‘ stand würde hier fündig werden und sich der Zwergin anschließen.
Das Tun dieser führte nur zu einem dünnen Lächeln. Fußeln mit jemanden, dessen Füße sitzend nicht den Boden berührten war gar nicht so einfach. Aber inzwischen hatten die beiden Übung und der Hexer strecke seine Beine etwas weiter unter den Tisch, damit sie hinkam. Dem Blick zur Dunkelhaarigen war er mit den Augen kurz gefolgt, wobei er über seine Schulter sehen musste, sodass er das Zwinkern jener nicht mitbekam. War die Neu? Wenn Sarray sie begutachtete bestimmt, sie kannte in der Stadt jeden und ja… sie passte ebenso in ihr Beuteschema. Wobei? Gab es da eines?
„Kann man hier tanzen? Mein Gesellschaftstanz letztes Mal hier war etwas anderes.“ Und der eine war so unhöflich gewesen ein Messer zur Schlägerei mitzubringen. „Bis jetzt fehlt uns noch etwas die Musik, oder?“ Würde vielleicht noch kommen, gehoben war der Laden genug. „Auf jeden Fall möchte ich nicht wieder unangenehm auffallen. Die Ausflüge mit Reu waren zwar ganz nett, aber wir saßen jetzt genug aufeinander.“
Das Tun dieser führte nur zu einem dünnen Lächeln. Fußeln mit jemanden, dessen Füße sitzend nicht den Boden berührten war gar nicht so einfach. Aber inzwischen hatten die beiden Übung und der Hexer strecke seine Beine etwas weiter unter den Tisch, damit sie hinkam. Dem Blick zur Dunkelhaarigen war er mit den Augen kurz gefolgt, wobei er über seine Schulter sehen musste, sodass er das Zwinkern jener nicht mitbekam. War die Neu? Wenn Sarray sie begutachtete bestimmt, sie kannte in der Stadt jeden und ja… sie passte ebenso in ihr Beuteschema. Wobei? Gab es da eines?
„Kann man hier tanzen? Mein Gesellschaftstanz letztes Mal hier war etwas anderes.“ Und der eine war so unhöflich gewesen ein Messer zur Schlägerei mitzubringen. „Bis jetzt fehlt uns noch etwas die Musik, oder?“ Würde vielleicht noch kommen, gehoben war der Laden genug. „Auf jeden Fall möchte ich nicht wieder unangenehm auffallen. Die Ausflüge mit Reu waren zwar ganz nett, aber wir saßen jetzt genug aufeinander.“