Nowigrad | Gildorf | das Var'Attre Anwesen, später das Krankenhaus

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Arvijd Kostjunari
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"Das waren Militärfetischisten... Die hatten einen Riesen Haufen an historischen Rüstengen hier überall aufgebaut. Ich konnte kurz reinsehen ehe sie ihre Sachen gepackt haben. Ich vermute mal all das Altmetall ist da drin." Kommentierte der Arzt - allerdings ohne sich umzusehen - etwas abfällig. Was er von Kämpfen und so auch den damit verbundenen Verletzungen hielt war nun klar.
So entging beiden auch lange was Ion mit den Kisten anstellte.
Aber irgendwann rief es sie dann doch auf den Plan.
Und so standen Arzt und Dämonenziehsohn schließlich in der Eingangstür als der Elf sich vergeblich damit abmühte die Kiste zwischen den anderen zu parken. Das Gelände war etwas abschüssig und diesem Weg wollte auch die Kiste wohl folgen. Einen Moment lag wollte Nikolavo schon eingreifen aber Arvijd hielt ihn zurück. Er wollte sehen was der Elf alleine machte. Und dann landet die schwere Fracht doch mit einem vernehmlichen Scheppern dort wo sie hingehörte.
Der Dämon kommentierte es mit einem kurzen knurren und Arvijd klatschte leise und unauffällig Beifall. Mit einem breiten Grinsen schob er Ion wieder ins Haus.
"Das üben wir aber noch mal." scherzte er er und überspielte damit, dass es doch sichtlich beeindruckt war.
Es gab Levitationszauber, dort wo er herkam, ihm selbst war allerdings die Anwendung von Magie zur Gänze fremd und er hatte sie auch selbst in der Anwendung gesehen, man hörte nur davon und manchmal wurden Lichtquellen mit solchen Zaubern eingesetzt.
Den Dämon schien es deutlich weniger zu irritieren.
"Wir räumen erst einmal alles in die Regale im Behandlungsraum, dann sortieren wir alles. Und dieser Zauber... wenn ihr den unter Kontrolle habt, dann ist der Gold wert." Der Arzt lächelte noch immer breit. Er hatte vermutlich genau die gleiche Idee zur Anwendung. Dann durfte allerdings nichts schief gehen.
"Und dann erklärt ihr mir, was dieser Zauber alles kann wenn er denn richtig funktioniert."
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Avarion DeSpaire
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Verlegen wie ein kleiner Junge schlich Ion wieder hinein und ließ den Kopf etwas hängen, auch um zu verbergen, wie peinlich ihm das ganze gerade war. "Eigentlich ist das ein ganz simpler Zauber, um etwas schweben zu lassen, aber nicht mein Fachgebiet. Ich bin etwas aus der Übung was diese angeht."
Drinnen blieb er stehen und betrachtete die Baustelle. Auch wenn es nur drei Kisten waren, die er selber hinaus befördert hatte, so lockerte jede die nun nicht mehr da war, das Bild auf und machte es eine Spur übersichtlicher. 'Üben ist keine schlechte Idee.'
"Das sollte ich aber Abends machen, wenn nicht so viele zufällige Zuschauer auf der Straße sind." Langsam sah er sich um und nutze den Augenblick um den Raum einfach auf sich wirken zu lassen. Die zu zwei drittel hoch mit Holz getäfelten Wände hatten etwas edles und auch die Verzierungen an den Türen sprachen für den Reichtum, der hier mal gelebt wurde. Der Boden war ebenfalls aus Holz zumindest in diesem Raum. Durch die Tür konnte er sehen, dass der Nebenraum einen Steinboden hatte.
Ion ging los und sah sich um, der verwinkelte Raum im hinteres Teil des Hauses war komplett mit einem stabilen Steinboden versehen. "Wohin führt die Tür?" fragte er laut und öffnete sie um hinein zu sehen. Ein kurzer Gang und dann eine Treppe nach unten. Eine lange Treppe nach unten. "Kann ich mir den Raum unten ansehen gehen?" rief er noch herüber und wartete auf Antwort.
Als ein "Natürlich." von nebenan kam, setzte sich Ion in Bewegung. Es war recht dunkel und so streckte er die Hand auf Brusthöhe vor sich aus und beschwor seine Leuchtkugel, die er zum arbeiten bei schlechten Lichtverhältnissen immer nutze. Das Licht welches sie Erzeugte war heller und von anderer Natur als einfacher Fackelschein. Langsam betrat er die Treppe und ging hinunter und was ihn erwartete hatte er nicht einmal ansatzweise hier erwartet. Der Raum war nicht groß, er war riesig, gefühlt so groß wie der gesamte Grundriss des Hauses und hoch dabei.
"Wahnsinn." sagte Ion ein wenig Ehrfürchtig und blieb mitten auf der Treppe stehen. Auch hier waren die Wände zu zwei Drittel edel vertäfelt worden und sowohl an den Wänden, als auch an den vier Säulen hingen Halterungen für Fackeln. Hier war definitiv viel möglich. Ein bisschen erinnere es den Elfen an die Labore der manus und der Scholomance. Beide waren in großzügigen Kellern untergebracht worden und boten viel Platz.
Ion wand sich wieder um und stieg zurück nach oben. Als er bei den beiden Männern vorbei kam, konnte er nicht anders, als seiner Begeisterung Ausdruck verleihen. "Der Keller ist ja unglaublich groß. Was habt ihr mit dem vor? Als reiner Lagerraum ist der fast schon zu Schade."
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Arvijd Kostjunari
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Arvijd konnte ein seufzen nicht schlucken.
"Hätte ich noch meine ganze Bibliothek aus... naja... dann wäre der Platz im Keller schnell ausgelastet. Ein Teil soll wieder zur Bibliothek werden, für alle die Bände, die zu wertvoll sind um sie im Zugriffsbereich aller zu lagern und dann... wenn es die Mittel erlauben hoffe ich ein Labor einrichten zu können für die Alchemie... Habt ihr noch andere Ideen? Es gibt auch noch ein Obergeschoss, dort werde ich Unterkünfte für das Personal einrichten, zunächst aber einmal für uns. Und dann wird sich zeigen was wir noch brauchen. Als Operationsraum wäre der Keller auch gut geeignet, aber es wird schwierig Patienten nach unten zu bekommen und das Licht ist auch nicht gut... es sei denn man könnte eure Magie irgendwie fest installieren."
In der Zwischenzeit hatte Nikolavo die restlichen Kisten der Familie Var'Attre vor die Türe befördert und der Platz lichtete sich. Arvijd war damit beschäftigt gewesen seine Kisten auszuräumen und erst einmal provisorisch alles in den Regalen zu verstauen, Glas an einem Ort, Tücher an einem Ort, und alle anderen Gerätschaften halbwegs ordentlich sortiert. Der Dämon hatte dann begonnen Liegen zusammenzubauen. Für Holzarbeiten bewies err tatsächlich ein gewisses Talent.
Dennoch lag noch eine Menge an Arbeit vor ihnen. Dass auch ein unsichtbarer kleiner Dämon herumspazierte wusste der große wohl, immerhin musste er das nach Ions Erklärungen annehmen, aber sehen konnte auch er ihn nciht. Er konnte nur hoffen, dass err nicht versehentlich drauftrat.
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Avarion DeSpaire
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Kurz überlegte Ion und rieb sich das Kinn. "Eine dauerhafte Verzauberung in Sachen Licht kann ich tatsächlich einrichten. Sowas haben wir zu Hause auch gehabt. wird dann mit einer Bewegung aktiviert und wieder gelöscht. Ich müsste dann nur passende, sagen wir Behälter, auftreiben, auf die ich den Zauber dauerhaft einrichten kann. Aber das sollte gehen. Problematischer wird es, die Leute runter und danach wieder rauf zu bekommen. Den Levitationszauber kann ich leider nicht auf etwas dauerhaft wirken." Wieder überlegte er. "Notfalls ginge ein Flaschenzugsystem, womit man dann auch schwerere Lagergüter runter lassen könnte."
Er lächelte kurz. "Alles solltet ihr nicht verplanen. Die Zeit sorgt immer dafür, das man noch Platz braucht und dann ist freie Kapazität wertvoll. Wie sieht das mit Wasser aus? Gibt es hier einen Waschraum mit Brunnen?"
Noch während er redete, sah er zu Nikolavo, der mit Geschick anfing die Liegen zusammen zu zimmern. Ja, er hatte dafür Talent und würde das Krankenhaus in Sachen Möbel voran bringen. Und sie hatten eine Aufgabe.
"Machen wir weiter und morgen gehe ich los und schaue, das ich das passende Material finde, um Lichtquellen zu erzeugen." sagte er, nickte entschlossen und ging in Richtung der nächsten Kiste.
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Arvijd Kostjunari
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"Laternen kann ich besorgen, es sei denn es müssen ganz besondere sein... oder aber ihr geht euch umsehen. Es würde mir schon reichen, wenn es nur leuchtet und an Seilen von der Decke hängt. Öllichter rußen und das erzeugt Schmutz und hell sind sie auch nicht, genauso wie Kerzen." Er seufzte als die Sprache auf das Wasser kam.
"Es gibt einen Waschplatz hinter dem Haus, dort ist auch ein Brunnen. Da wo ich her komme war ich dabei Leitungen durch das ganze Haus verlegen zu lassen mit Zisternen auf dem Dach um sie mit Regenwasser zu speisen um dadurch fließendes Wasser in jedem Zimmer zu haben. Das war dort schon für viele unvorstellbar aber ich konnte meine Vision den Handwerkern erklären, nicht zuletzt weil ein sehr fähiger junger Architekt... Ach ja..." er seufzte beim Gedanken an den Jungen und dann runzelte er die Stirn... "Ion war sein Name. Witzig, dass mir dass erst jetzt wieder einfällt. Er war ein ganz besonderer Junge." Und er war im wahrsten Sinne des Wortes für ihn durch's Feuer gegangen.
"Auf der verdorbenen Welt haben sie auch so ein Wasserleitungs... ding eingebaut." warf Nikolavo ein. "Auch mit Zisterne auf dem Dach. Unmöglich ist es nicht."
"Fließendes Wasser wenigstens in ein oder zwei Räumen wäre dermaßen wichtig für die Genesung der Patienten, für die Hygiene den Personals und die Krankheitsprävention."
"Ich kann mich erkundigen, ob es Metallurgen gibt, die solche Rohre herstellen können... sobald wir hier fertig sind." bot der Dämon an.
Der Arzt legte den Kopf schief. "Ein Elf fällt hier weniger auf, aber du mein Junge, selbst wenn du dir 'Hexer' auf die Stirn schreibst, du wirst hier provozieren. Bleib hier, hilf mir hier aus und wir gehen später zusammen los und wenn dich die Leute schon ein paar mal gesehen haben... du weiß was in Soreska passiert ist, du musst gar nicht einmal schuld sein."
Mit einem grollen fügte sich der Dämon.
"Geht ruhig los, wir werden zu zweit schon fertig werden. Wenn wir Abends schon einmal Licht gaben wäre das Gold wert."
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Avarion DeSpaire
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Ion nickte immer wieder während der Arzt beschrieb, was er am liebsten haben wollte. "Soll das Wasser mit einem Rad noch oben gefördert werden in einen Speicher? Oder reicht Wasser im Erd und Kellergeschoss. Da wo gearbeitet wird?" vorstellen konnte er sich das teilweise ganz gut. In seiner Welt waren die Goblins wahre Tüftler in solcherlei Dingen und hatten ganze Felder mit Röhren verbunden um diverse Flüssigkeiten, meistens Öl von einem Ort zum anderen zu pumpen. Das Problem würde sein, die Röhren in einer Welt zu Gießen, in der Amboss und Hammer das Hauptwerkzeug sind.
"Welche Lampen es sind, ist fast egal. Ein Glaskörper wäre praktisch, damit sich der Zauber nicht zu sehr verflüchtigt." sagte er und holte sein Notizbuch aus der Tasche. Er schlug eine freie Seite auf und notierte was er brauchte und wonach er fragen wollte. Wenn er erst mal unterwegs war, würde er sonst garantiert was vergessen.
"Wo sind die Lampen? Dann kann ich das besser beurteilen." fragte Ion. Der Arzt zeigte stumpf in Richtung eines der Regale und dort standen sie. Gleich mehrere Laternen mit einem viereckigen Gehäuse, kleinem Dach drauf, mit Öse zum Aufhängen und einem Zylinderförmigen Glas in der Mitte. Ion nickte und betrachtete die Laternen genauer. "Die gehen. Werden zwar nicht für alles reichen, aber die sollte ich bis heute Abend zum leuchten bringen, wenn ich noch ein zwei Zutaten bekomme."
Vorsichtig stellte er die Laterne zurück ins Regal und suchte seine Tasche. Er zog sich seinen Mantel über und hing sich die Tasche um. Dann richtete er noch einmal seine Kleidung. Das Kopftuch, welches seine Ohren verbarg saß noch immer gut und lediglich einen Zipfel musste er wieder befestigen. Nach Geld fragte er nicht, hatte er noch immer genügend bei sich. "Kann ich noch einen Schlüssel bekommen, oder macht ihr mir auf, wenn ich zurück komme?" Die Frage beantwortete der Heiler damit, das er anfing nach etwas zu suchen und kurz drauf mit einem Schlüssel wieder zurück kam. "Danke." sagte Ion, steckte den Schlüssel in die Tasche und wand sich dann ab. Er klopfte einmal an seine Seite, was der Dämon als Zeichen kannte, das der kleine unsichtbare Wichtel folgen sollte. "Bis später."
Damit öffnete er die Tür und trat auf die Straße. Zum Glück regnete es nicht mehr, so wie am frühen Morgen, aber die Luft war noch vom Regen gereinigt und frisch. Kurz sah er sich um, um sich zu orientieren und ging los.

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Weiter: Irgendwo in den Straßen Nowigrads
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Jarel Moore
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Avarion DeSpaire
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Es war gegen 18 Uhr, als Ion am Krankenhaus ankam. Er hatte sich beeilt, nachdem er doch länger als ursprünglich geplant im Bordell geblieben war und wirkte entsprechend außer Atem. Mit schnellen Schritten trabte er die Stufen zur Tür hoch, öffnete und trat ein. Im vergleich zum Licht draußen, war es im Gebäude recht dunkel. Auch die großen Fenster konnten das nicht ändern. Nach ein paar Augenblicken wurde das aber besser und immer mehr Details wurden sichtbar.
Drinnen hatte sich einiges geändert. Es waren deutlich weniger Kisten, die noch ungeöffnet im Raum herum standen und auf ihre erste Sichtung warteten. Und die beiden Männer waren noch fleißig dabei Herr über das Chaos zu werden.
"Ich ziehe mich nach unten zurück und bereite die Lampen vor. Wenn alles klappt, haben wir nachher schon das erste Magische Licht." sagte er im vorbei gehen und verschwand über die Treppe nach unten in den riesigen Keller. Schon auf dem Weg nach unten zauberte er sich sein Arbeitslicht, welches immer ein wenig über ihm schwebte.
Dort breitete er im Halbkreis um sich herum alles aus, was er käuflich erworben hatte und verschaffte sich noch einmal Überblick. Dann holte er aus seiner Tasche einen schlanken fast zwei Hände langen dünnen Stab hervor. Er war dunkelgrau, fast schwarz, schimmerte bläulich und war mit Runen und Linien nur so übersäht. Ion nahm in die Linke Hand nach und nach die einzelnen Edelsteine und in die Rechte den Zauberstab. Mit leicht erhobener Hand deutete er von oben auf den jeweiligen Kristall, zeichnete über und um ihn herum kleine tanzende Bewegungen. Die Linien fingen an hellblau zu leuchten und hinterließen beim Tanz ein feines Netz aus Linien. Erst schwebte das Netz noch in der Luft, wo die Spitze des Zauberstabs entlang gewandert war, dann als Ion den Stein berührte legte er sich um den Edelstein, brachte ihn ebenfalls zum leuchten. Als das Leuchten erlosch, war von dem Stein nichts als Staub über, der in Ions Handfläche ruhte und noch ein zwei mal, wie zu einem eigenen Puls auf flimmerte.
So entstanden mehrere kleine Häufchen Staub, die jedes für sich in ein kleines Reagenzglas verstaut wurde. Jeder Glas legte er auf ein Tuch, das es nicht zerbrach.
Als alle Steine so ihre Form von einem wunderschönen hellen Edelstein zu Staub gewandelt hatten, erhob sich der Elf und streckte sich kurz. Er stieg die Stufen wieder nach oben, als die beiden Männer ihre Arbeit weitestgehend eingestellt hatten und sich für die Trauerfeier fertig machten.
Draußen hatte es angefangen zu Dämmern und so brannten drinnen Kerzen um den Raum zu erhellen. Sein eigenes magische Licht wirkte fast schon grell in der Dunkelheit. Ion suchte und fand die Laternen, die Arvijd ihm gezeigt hatte und trug sie alle nach hinten, in den Raum, in dem später einmal die Behandlungen stattfinden würden. Mit Wasser, Alkohol, Asche und einem Backtriebmittel reinigte er die Lampen so gut es ging und befreite sie von schmutz, Rost und Anderen Verfärbungen. Das Ergebnis war befriedigend und würde für den Zweck ausreichen. Gesäubert brachte er die Lampen in den Keller. Dort würden eventuelle Fehlzündungen des Lichts nicht sofort nach draußen reichen und neugieriges Gesindel anlocken.
Unten setzte er sich auf den Boden und holte das Seidentuch heraus, welches er in viele kleine Stücke zerschnitt. Er streute von dem ersten Pulver etwas auf ein Stück Seidentuch und platzierte es im inneren der ersten Lampe. Dann kam wieder der Zauberstab zum Einsatz. Dieses mal begleitete Ion die Bewegungen mit klaren hellen Worten und schnürte ein Netz aus leuchtenden Fäden, die er mit einem Ping an das Glas übergab. Er atmete tief durch, konzentrierte sich und sprach danach ein einziges scharfes Wort. Die Linien legten sich auf das Glas, durchdrangen es und wurden eins mit dem Seidentuch im inneren. Kurz hielt er sie Luft an, wusste er nicht, ob es geklappt hatte.
Mit leicht zitternden Fingern nahm er die Lampe und kippte sie einmal, worauf sie träge anfing zu flackern. Das Ergebnis war ernüchternd. Wirklich Licht spendete diese Lampe nicht. Diente eher als Stimmungslicht, welches man sich romantisch in eine Ecke stellte.
Die nächsten beiden Lampen konnten nicht unterschiedlicher werden. Die zweite wurde wie erwartet, die dritte irgendwas dazwischen. Gebrauchen konnte man sie bestimmt alle.
Beim letzten Versuch nahm Ion die gläserne Karaffe und etwas von dem Staub, den er noch aus seiner Heimat mitgenommen hatte. Es war fast nichts mehr übrig, aber es würde einem guten Zweck dienen. Die Prozedur war die gleiche, nur das Material ein anderes. Weiße Seide, Illusionsstaub, Fluoreszierender Staub. Die Karaffe verschloss er mit etwas Wachs, von einer Kerze aus dem Obergeschoss. Zumindest war dieses Ergebnis, wie Ion es von zu Hause kannte. Einen Zauber später, kippte er auch dieses Gefäß einmal auf den Kopf und das Innere fing an zu leuchten, so hell, dass es einen großen Lichtkegel bildete, in dem alles klar und deutlich zu sehen war. Sehr zufrieden kippte Ion die Karaffe erneut, worauf sie wieder erlosch. "Feierabend."
Kurz notierte er sich die unterschiedlichen Ergebnisse zu den verschiedenen Staubsorten und räumte alles auf. Die Lampen nahm er mit nach oben und platzierte sie an den unterschiedliches Stellen. Das Stimmungslicht ließ er einfach an, spendete es gerade genügend Licht, um nicht gegen jede Kiste zu Poltern.
Die beiden anderen Herren des Krankenhauses waren schon eine Weile wieder unterwegs, war eine Trauerfeier für den gefallenen Freund geplant.
Im schwachen Schein des Lichtes zog sich Ion um. Robe über Hemd, Hose und Stiefel. Der Mantel hing neben der Tür, bereit zum Aufbruch.
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Jarel Moore
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In genau diesem Moment klopfte es drei Mal kurz aber kräftig an der Tür.
Jarel blinzelte überrascht, als bereits geöffnet wurde, kaum dass er die Hand hatte sinken lassen.
Es war nicht – wie Jarel gehofft hatte – Arvijd, der öffnete. Es war der Hexenmeister.
Nicht dass der Schattenläufer sich nicht freute seinen alten Bekannten aus der Heimat zu sehen, aber der Arzt wäre ihm aus praktischen Gründen lieber gewesen.
Der Mann vor der Tür hinterließ einen Eindruck voller Wiedersprüche. Er stand aufrecht, beinahe schon steif und mit leicht erhobenem Kinn und verwegen funkelnden Augen da, deren Eindruck von einem breiten schwarzen um die Stirn geschlungenen Tuch unterstrichen wurde. Im Gegensatz dazu stand der leicht verschwitze Glanz auf der wächsern bleichen Haut, ein wirklich eigenartiger Geruch, der von dem Ritter ausging und der eine Spur zu schwere Atem.
Die Feierlichkeiten waren sicherlich bereits im vollen Gange, Jarel hatte aber die Hoffnung gehegt der Arzt hätte wie so oft über seine Arbeit alles andere vergessen. Hatte er wohl nicht.
„Ion. Schön dich zu sehen. Arvijd ist sicher schon zur Feierlichkeit aufgebrochen, richtig?“, hakte er vorsichtig nach.
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Avarion DeSpaire
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Es klopfte unerwartet um diese Uhrzeit und in Abwesenheit des Arztes. War die Kunde über das Krankenhaus schon so schnell so weit gekommen, dass die ersten Kranken an die Tür dieses Hauses klopften. Er öffnete und sah... Jarel. Kurz war er überrascht, erfasste aber mit dem ersten Blick, oder sagen wir Geruch, dass er wohl nicht ohne Grund hier war. "Jarel. Komm herein." sagte Ion und hielt ihm die Tür auf. "Ja. Er ist ... eigentlich habe ich das gar nicht so richtig mitbekommen, wann er gegangen ist."
Er wartete bis der Schattenläufer seiner Aufforderung nachgekommen war und schloss die Tür wieder. Als der Mensch an Ion vorüber Schritt war es noch deutlicher zu riechen. "Was ist passiert? Und wie schlimm ist es?" fragte er leicht besorgt und wand sich Jarel zu.
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Jarel Moore
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„Eh?“ Einen Moment war der Schattenläufer irritiert. Sah er so schlimm aus?
„Der Rücken. Ich hab Prügel bezogen.“, erklärte er nüchtern. „Ich wollte so nicht auf der Feierlichkeit auftauchen.“ Aufmerksam sah Jarel sich um. „Du hast nicht zufällig Wundsalbe und Verbandszeug griffbereit?“
Stur und stolz wie er war, ließ er sich die Schmerzen und damit einher gehende Erschöpfung nicht anmerken.
Die ihm noch immer immanente Wut und das Adrenalin in seinen Adern halfen dabei enorm.
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