Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sarray Cestay
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Zurück von Ljerka
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„Ich denke, jetzt können wir alle besser schlafen.“, flötete Sarray gut gelaunt und zwinkerte Ljerka zu.
„Du früher, wir später.“ Die Zwergin kicherte unverhohlen, schnappte sich Crehwills Hand und zerrte ihn regelrecht in das kleine Häuschen nebenan.
„Wir müssen leise sein.“, erklärte die Zwergin, während sie den Hexer auf einen Stuhl schob, Wasser aufsetze und Crehwill auszuziehen begann. „Delia schläft.“ Naja…hoffentlich.
Oder aber sie hatte den Anstand sich schlafend zu stellen. Oder…ach egal.
Ob schon gewaschen oder nicht, die Heilerin ließ es sich nicht nehmen den geschundenen Körper des Verletzten noch einmal sorgsam mit warmem Wasser zu waschen, zu untersuchen, die Kratzer und Wunden mit viel Zeit und Zärtlichkeit zu versorgen und zu verbinden. Jede noch so kleine Macke bekam Zuwendung, Pflege, einen Kuss und zum Schluss waren da mehr Verbände als vielleicht notwendig.
Und da war eine Zwergin, die ihren ‚Gast‘ mit den Augen beinahe auffraß und versuchte ihn ins Bett zu bekommen.
„Du musst…ausruhen…“, erklärte sie eine Spur herrisch und sehr…sehr frech grinsend.
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Crehwill von Seren
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Sich um nichts kümmern zu müssen war wunderbar. Crehwill merkte erst jetzt wie anstrengend die Nacht und der morgendliche Ausflug doch war. Neben all der Kämpferei noch der Regen, die Sorge um den Holzklotz, die Scharade beim Anliefern, Reuven zurückbringen, Rekin versorgen und jetzt endlich Ruhe. Nur eine Sache noch: er legte seine Umhängetasche auf dem Tisch ab und den Beutel mit 120 Kronen daraus daneben. Jetzt hatte er mehr als Rüben, um sich für ihre Gastfreundschaft zu bedanken. Dann ließ sich der Hexer von der Zwergin überall hinsetzen und ohne Ausnahme entkleiden. Das musste auch alles gewaschen und geflickt werden. Vielleicht sollte er sich mal Wechselkleidung besorgen, um jetzt nicht nackt herumzusitzen.

Sonst saß er auf diesem Hocker und Sarray machte. Nur bei den Wunden, die man auch mit Spucke wegwischen konnte, verweigerte er einen Verband und wirklich zu schaffen machte ihm wohl nur die Wunde an der Wange. Wenn auch mehr seelisch als körperlich. Die Heilerin konnte sich mal wieder von der Wirkung dieser Schwalben überzeugen, wusste sie doch genau wie er gestern morgen noch ausgesehen hatte und jetzt war er verwundet worden und es war teilweise schon wieder verheilt. Bei der Kniewunde erklärte er, das schwarze Tüchlein sei Jarels und er würde es ihm gerne zurückbringen.

Als sie in aufforderte ins Bett zu gehen, musste sie ihn nicht groß überreden und sein Körper zeigte nach all den Küsschen bereits eine gewisse Vorfreude: „Weiß nicht, ob ich in Deinem Bett zur Ruhe komme...“, aber er folgte.
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Sarray Cestay
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„Irgendwann schon…“, schnurrte ihm Sarray ins Ohr und schob ihn sachte in das für eine Zwergin erstaunlich große Bett.
In der auf dieses Versprechen folgenden Zeit bewies die Zwergin, dass sie auch leise sein konnte.
Leise, zärtlich, vorsichtig und wesentlich weniger fordernd als sonst.
Crehwill musste nichts weiter tun als auf dem Rücken liegend den Zärtlichkeiten standhalten.
Als sie schlussendlich zugedeckt und eng aneinander geschmiegt einzuschlafen drohten murmelte Sarray noch bereits halb schlafend. „Morgen gehen wir zu Ljerka und besorgen dir eine Salbe, damit die Narbe so gut wie möglich verschwindet, ja?“, nuschelte sie gähnend und legte ihre Wange auf seiner Schulter ab.
Delia
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Gemeinsam ließen die Zwergin und die Halbelfe die Alchemistin in ihrem Zuhause zurück. Sarray war wirklich fertig mit der Welt. Ob es nur die Sorge um ihre Lieben war? Ob noch mehr dahinter steckte? Die Vergangenheit holt einen immer irgendwann ein…

Nach ein paar informativen Worten fiel die kleine Frau auch sogleich in ihr Bett. Delia fühlte sich einmal mehr ein wenig fehl am Platz, vielleicht war es auch einfach, sie fühlte sich nicht zuhause. Wie sollte sie sich auch so fühlen? Immerhin war es ihr erster, wenn auch verrückter, Tag hier. Dennoch fühlte sie sich nicht unwillkommen, nein ganz im Gegenteil…

Delia nutzte die Zeit, in der Sarray bereits schlief, zog sich ihre klammen Sachen aus und wechselte in ein sehr einfaches Leinenkleid, hängte die noch klamme Kleidung auf und kämmte sich das Haar, band es in einen festen, dicken Zopf. Ihren Dolch, erschaffen aus Eismagie, war wieder zurück in ihrer Tasche, jene stand nun neben dem Bett, welches ihre Gastgeberin für sie vorgesehen hatte. Ihre Gedanken schweiften kreuz und quer…

Sie musste eingeschlafen sein, und ihr Schlaf war traumlos gewesen, bis zu dem Moment, als ein Wiehern an ihre Ohren drang. Das Wiehern ließ die Halbelfe nicht erwachen, es ließ sie in einen unruhigen Schlaf fallen, in Erinnerungen tauchen, die seit dem Betreten dieser Welt wie in Watte gepackt schienen. Jene Erinnerungen ließen einen tiefen Schmerz in ihrem Herzen aufflammen. Izusa und Faemir.

Tränen glitzerten in den vollen dunklen Wimpern der jungen Frau, ohne dass sie aus ihrem Schlaf erwacht war. Wenige Herzschläge danach beruhigte sie sich wieder und schlief ruhig weiter…

Die Halbelfe blinzelte, wusste im ersten Moment nicht genau, wo sie war, das gleichmäßige Atmen zweier Personen ließen sie ihren Kopf wenden und auf eine Decke, die als räumliche Trennung diente, blicken. Nach und nach sickerte der gestrige Tag in ihren Geist, erinnerte sich an die Zwergin, an den Hexer, die Alchemistin und an vieles mehr.

Mit leisen Bewegungen schlüpfte Delia aus dem Bett, richtete es, wie sie es vorgefunden hatte, nahm ihre Kleidung zur Hand, samt ihrer Tasche und machte sich daran, das kleine Häuschen aus der Hintertüre zu verlassen. Im Rahmen der Türe verharrte sie einen Augenblick, als sie ein Pferd angebunden im Hinterhof stehen sah. Sie legte ihre Sachen neben den Eingang, ging noch einmal zurück, zu dem Vorratsboden, den Sarray ihr genannt hatte und zog hier den Deckel so leise als möglich auf. Darin befanden sich einige Dinge und sie dankte der kleinen Frau stumm, dass ihr diese erlaubt hatte, sich zu bedienen. So nahm sie sich eine handvoll Nüsse, ehe sie den Deckel wieder ebenso leise schloss, wie die Türe zum Hinterhof auch.

Einen Teil der Nüsse legte sie beiseite und näherte sich dann dem Pferd. Sie kannte es, hatte es bereits gestern gesehen. Die Stute von Crehwill.
“Na meine Schöne. Du hast wohl auch eine anstrengende Nacht gehabt?”, sprach sie mit der Apfelschimmelstute, auch wenn sie wusste, dass normale Pferde nicht antworteten, so hatte es ihrer Stute immer gut gefallen, wenn sie mir ihr gesprochen hatte, oder sie bildete sich dieses einfach gerne ein. Sie ließ den Apfelschimmel an ihrer leeren Hand schnuppern, berührte sie dann sachte an ihren Nüstern, tätschelte ihr den Hals, ehe sie dem Kaltblut eine der Nüsse anbot.

Nachdenklich besah sich Delia der Stute, sah dass sie ein wenig Reinigung erfahren hatte, aber wohl noch mehr gebrauchen konnte. Die beiden Turteltäubchen konnten den Schlaf und sicherlich auch ein wenig Zeit für sich gebrauchen und so nahm sich die Halbelfe der kräftigen Stute von Crehwill an…
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Crehwill von Seren
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„Hm“, antwortete Crehwill in best gelernter Hexermanier auf Sarrays Aussage. Immerhin hatte Ljerka gelächelt und jetzt konnte er sich ein paar Salben leisten. Aber auch wenn es für Delia vielleicht so klang, schaffte er es irgendwie nicht wieder einzuschlafen. Ja, die Nacht war lange gewesen, aber die Mutationen hatten sein Schlafbedürfnis gedämpft und gerade wollte sein Hirn nicht zur Ruhe kommen. Während eine Hand fast mechanische aber liebevoll über Kopf und Haare der Zwergin strich, die begann ihre Schnarchgeräusche abzugeben, beschäftigte er sich mit der wichtigen Frage: Was nun?

Was sollte aus ihm werden? Was sollte aus ihnen werden? Mit Sarray fühlte es sich so an, als ob er schon ewig hier leben würde, dabei war es heute gerade mal eine Woche. Klar, die Zwergin tat ihm gut, heimkommen tat gut, aber war hier Zuhause? Das eigentliche Zuhause war das Kear Seren, aber da saß vor allem ein alter Hexer, der seine Beziehung zu der möglicherweise noch älteren Meer- und Gezeitendruidin nicht zugeben wollte. Eigentlich war er dorthin unterwegs wie immer. Wenn die Sommersonnwende vorbei war, machte er sich langsam auf den Rückweg: Poviss war weit und zum Kaer noch ein Stück weiter. Nowigrad lag auf dem Weg, es gab wieder Gerüchte vom Krieg und der Norden schien ein gutes Ziel, aber dann war ihm Sarray passiert. Oder erst der Ochse und dann Sarray. Und sie ließ ihn nicht mehr gehen und irgendwie tat es gut. Es tat gut unter Leuten zu sein. Hier so etwas wie einen Alltag erleben zu können, auch wenn er mit weniger Verletzungen verbunden sein könnte. Es gab eine Tür, an die man klopfen konnte und ein freundliches Gesicht dahinter fand oder so junge Leute wie die zwei Herzchen Jarel und Slava, die so leidenschaftlich liebten wie sie für die Freiheit der Stadt kämpften oder so ähnlich. Beneidenswert. Klare Ziele. Sollte er sich anschließen? Oder war er eh schon zu tief drin? Er küsste Sarray auf den Kopf. Es war ihre Stadt, die er heute Nacht verteidigt hatte.

Er bemerkte, dass Delia aufwachte, rührte sich allerdings gar nicht. Er hörte, dass sie ihre Haare kämmte und musste kurz daran denken, dass er das unbedingt auch tun sollte. Aber dann ging sie nach draußen und wurde von Rekin begrüßt, das arme alleingelassene Pferd. Wird nie gefüttert und so. Er schloss die Augen mit einem Lächeln, die zwei würden sich finden und drückte die kleine Heilerin an sich.

~

Draußen wieherte die Stute zustimmend auf die Frage. Ob sie Rekin verstanden hatte wusste man nicht, aber die Tonlage der Halbelfe war nett und sie kam von dort wohin ihr Hexer gegangen war. Außerdem war sie seit kurzem dabei und sie roch nicht nach nassem Hund oder gar nach so richtig nassem nassem Hund. Rekin schnupperte neugierig an den Handfläche, schnaubte zufrieden und legte den Hals zum Tätscheln nach vorne. Noch mehr als die Nüsse in der Hand auftauchten. Rekin war nicht wählerisch was Leckereien anging, sodass die Nüsschen schnell weg geknurbselt waren.

Und ja! Natürlich, der Blutgeruch war noch nicht ganz weg und das Fell sollte noch ein wenig mehr Pflege bekommen. Besonders die schicken Härchen an den Fesseln, da ist noch Schlamm drin und Dreck, der muss weg. Ja, die Hufe guck nur. Sie musste den Ritter durch Regen und Matsch schleppen und dann noch ihren Hexer dazu, dafür schneller. Immerhin gab es in der Stadt ein paar Möhren und einen Apfel, aber dann ging es nochmal raus und mit zwei Hexern wieder zurück, von denen die Stute nicht wusste, ob die sich jetzt befummeln wollten oder nicht. Egal! Sie ließ sich genüsslich von Delia eine Weile striegeln und schrubben bis sie einen Schritt in einer Richtung machte und Delia mit dem Hals anstupste.

Beobachtet wurden sie dabei von einem Mädchen oder einer sehr jungen Frau, gerade dieses Alter, in dem das sich täglich hin und her ändern konnte, die neugierig um eine Hausecke blickte.
Delia
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Crehwills Stute war ein nettes Pferd, befand Delia für sich. So groß sie war, so gutmütig wirkte sie und das gefiel der Halbelfe wirklich gut.
“Ja, du hattest viel zu tun und das Wetter war nicht gerade sehr nett gestern, nicht wahr? Alles andere als angenehm”, sprach sie mit dem Apfelschimmel. “Aber heute sieht alles schon ein wenig besser aus.”

Die junge Frau hatte mit der Begutachtung der Hufe begonnen und sich dann der Reinigung dieser und der dreckigen Beinen gewidmet, diese waren noch voller Schmutz, wenn er auch zwischenzeitlich getrocknet war. Sie hatte eine Bürste gefunden und sich daran gemacht, die bröckeligen trockenen Erdbrocken aus dem Fesselbehang zu kneten und zu bürsten. Immer wieder entstaubte sie die Bürste, ehe sie weitermachte.
Von Unten nach Oben und von Oben nach unten bürstete Delia das Fell der Stute, bis es weich und seidig, ohne Wellen zu werfen, an dem Körper der Stute anlag und glänzte. Den Blutflecken in dem schönen weichen Fell war sie mit Wasser aus der Pumpe zu Leibe gerückt und so hatte sie auch der Stute einen Eimer mit Wasser angeboten. Sie musste sicherlich durstig sein… und natürlich wechselten noch immer die ein oder andere Nuss den Besitzer.
Mähne und Schweif kamen auch nicht zu kurz, diese hatte sie mit ihren Fingern Strähne um Strähne verlesen, bis auch diese seidig, glänzend und geordnet an Ort und Stelle hingen.

Die Fingerspitzen der jungen Frau glitzerten silbrig aufgrund des Staubs, des Stutenfells, der sich dort mittlerweile gesammelt hatte.
Delia war in ihrem Element, lächelte ungezwungen, dachte nicht darüber nach, wo sie war und warum sie hier war, sie war ganz und gar mit der Apfelschimmelstute beschäftigt, summte leise vor sich hin und wirkte dabei vielleicht in diesem Moment, bar jeder Überlegungen daran wie es weitergehen sollte, jünger als sie es sonst schon tat.

“Nun haben wir wohl die Rollen getauscht”, bemerkte Delia zufrieden und lächelte sonnig, als sie die Stute musterte. “Nun bin ich der Dreckspatz und du glänzt wie aus dem Ei gepellt.” Sie hatte es nur so vor sich hin gesagt, denn aus dem Ei gepellt hatte sie noch nicht ausgesehen, sie hatte sich in aller Ruhe waschen wollen und umkleiden, doch nun roch sie nach Pferd, hatte unordentliche Haare und Staub auf ihrer Haut sowie dem Kleid.
Die Kaltblutstute roch nicht unangenehm, nein das gar nicht, Crehwills Stute roch nach Pferd, das ja, aber es war ein angenehmer Geruch, so wie ihn gesunde Pferde an sich trugen. Er erinnerte sie an Zuhause…

Es war an der Zeit, sich die Finger zu waschen, so trat Delia an die Pumpe, pumpte etwas Wasser und ließ es sich über die Finger laufen, während sie diese rieb. Ein Stups holte sie aus ihrem Tun, sie hatte leise aufgelacht.
“Na du? Zu wenig Aufmerksamkeit? Oder sollen es noch ein paar Nüsschen sein?” Sie wollte sich gerade aufmachen, um noch ein paar der letzten Nüsse zu holen, als sie ein Mädchen entdeckte. Delia lächelte freundlich und winkte ihr zu. Sie wusste nicht, ob sie sie ansprechen sollte, da sie die Gemeinsprache ja nicht beherrschte, doch so viel hatte sie am gestrigen Tag gelernt und benutzte einen der Grüße, die Sarray verwendet hatte, als sie in der Vorstadt angekommen waren. “Guten Tag”, noch immer mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
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Rekin war begeistert und konnte nun verstehen, warum ihr Hexer hier länger blieb. Zwar hatte die Zwergin für sie vorhin nur einen Eimer Wasser übrig gehabt, aber sie teile ihre Meinung, dass niemand reiten müsste. Und jetzt kam diese Person aus dem Himmel und sie schien keine andere Aufgabe zu haben als sie wieder schick zu machen. Zufrieden schlug die Stute mit dem Schweif und schüttelte die Mähne. Sonne, sauber, kein Werwolf – so schön konnte es sein.

Und Nüssen gehen immer! Sie öffnete schon das Maul, als Delia das Mädchen entdeckte und sich diesem zuwandte.

Ein wenig erschrocken kam das Mädchen hinter ihrer Ecke hervor: „Guten Tag, meine Dame.“ Es folgte ein kleiner Knicks. „Ik ben Millycent, het paard hoort erbij en de tovenaar en ik denk dat ze meestal in de stal van Matheis staat.“ Langsam aber freundlich kam sie auf Delia und Rekin zu. „Als je wilt, kan ik je daarheen brengen en je kunt het daar neerzetten.“ Millycent war ein bisschen größer als Sarray und sah fragend zwischen hellblonden Strähnen zu Delia auf. Sie trug einfache Kleidung, sicher irgendein Mädchen hier aus der Gegend: „Je wilt het toch niet stelen?“

Aber sie schüttelte leicht den Kopf, das wäre schon eine recht sonderbare Herangehensweise.
Delia
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Während Delias Aufmerksamkeit auf dem ihr fremden Mädchen lag, reichte sie der Kaltblutstute eine weitere Nuss, ganz ohne darüber nachdenken zu müssen. Sie hatte solches schon oft getan und sorgte sich gerade bei der hübschen Apfelschimmelstute nicht um ihre Finger.

Mehr als - Guten Tag - hatte sie nicht wirklich verstanden, obwohl… Die Halbelfe lächelte freundlich, als das Mädchen, die junge Frau näher kam. Sie glaubte verstanden zu haben, dass sie Millicent hieß und dass es um Crehwills Pferd ging. “Millicent”, sagte die Schwarzhaarige und deutete auf das Mädchen. “Delia”, sie zeigte nun auf sich. “Leider spreche ich Eure Sprache nicht”, sie hatte in die elfische Sprache gewechselt und sprach langsam und deutlich. “Versteht Ihr mich?”, fragte sie in der Hoffnung, da die Drei, die ihr bislang näher begegnet waren, alle des Elfischen mächtig waren.
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Millycent blinzelte, als Delia mit der älteren Rede oder etwas ähnlichem sprach und sah neugierig zu ihren Ohren. Eine Elfe? Irgendwie nicht so richtig, oder? Sie zuckte mit den Schultern, zeigte auf sich und sagte: „Milly.“ Offenbar ihr Rufname oder eine Abkürzung. Sie holte Luft um etwas zu sagen, ließ es aber. Sie verstand nicht, also schüttelte sie mal den Kopf und sie sprach auch kein elfisch. Delia würde noch merken, dass die wenigsten es konnten.

Milly rümpfte die Nase und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. Dann holte sie einen Stock und nutzte diesen zum Zeichnen im Boden, der durch den Regen sehr gut dafür geeignet war. Kurz dachte sie nach, dann malte sie ein Haus oder ein Viereck mit einem Dreieck darauf. Sie zeigt mit dem Stock auf Rekin, die darauf durch die Nüstern blies und malte dann ein Oval in das Viereck, daran setzte sie vier Striche in Richtung Boden (Wenn das Dreieck das Dach war) und einen Stich mit weiterem Oval in Richtung Dach. Der Stocke zeigte auf diese Figur und wieder auf Rekin und wieder auf die Figur, diesmal langsamer, damit die Stute nicht erschrickt.

Sie lächelte Delia an, vollführte mit dem STock einen Kreis um ihr 'Gemälde' und zeigte mit dem Stock in eine Richtung.
Delia
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Gut, damit hatte Delia fast schon gerechnet. Es wäre ja zu schön gewesen, wenn die junge Milly hier, sie verstanden hätte. Dennoch störte es die Halbelfe nicht sonderlich. Sie mochte die junge Frau jetzt schon leiden, da sie nicht einfach davonstob, sonder sich kreativ an einer Lösung versuchte.

Delia ging neben Milly in die Hocke und betrachtete das entstehende Bild. Es war zwar sehr einfach gehalten, aber die Halbelfe meint, sie würde verstehen, was das Mädchen ihr mitteilen wollte. Milly wollte das Pferd mitnehmen.

Die Schwarzhaarige deutete auf das Stöckchen, hielt dann die Hand auf und ließ sich das Ästchen geben. Sie rutschte ein wenig weiter, ehe sie begann, das Pferd zu malen. Nicht so gut wie es ein Künstler vermocht hätte, doch für den Hausgebrauch war ihre Malkunst zu gebrauchen. Sie hatte irgendwann damit begonnen, ihr wichtige Dinge aus ihren Visionen zu zeichnen und hatte so darin ein wenig Übung erfahren. Auf dem Pferd kratzte sie Crehwill in den Boden, hier legte sie besonderen Wert auf die Haare, da man ihn wohl neben seinen Augen an diesen erkennen würde. “Crehwill”, meinte sie dann dazu und hoffte, dass Milly den Namen kennen würde. Auf Trense und Sattel, oder sonstiges, hatte sie verzichtet.
Nun deutete sie auf den gezeichneten Hexer, dann auf das Haus von Sarray, legte ihre Hände an die Wange und schloss kurz die Augen. “Schlafen.” Dann begann sie wieder im Boden zu kratzen, sie malte verschiedene Sonnen um das Pferd und den Reiter herum, dies sollte für den Tageslauf stehen. Sie deutete auf den Verlauf der Sonne, dann auf den Hexer, machte wieder die schlafende Geste, rechte und streckte sich fürs Erwachen und deutete auf Pferd und Reiter und dann auf den Stall in den die Stute gebracht werden sollte.
Nun sah sie Milly neugierig an, ob sie verstanden hatte? Sie würde Crehwills Pferd nicht einfach mit einem ihr fremden Mädchen gehen lassen, auch wenn sie gute Absichten zu haben schien. Ob der Hexer das Pferd geholt hatte ohne jemanden zu informieren? Und ihr nun aufgetragen war es zu holen?
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ERZÄHLER
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Milly war beeindruckt. Zumindest von den Zeichenkünsten, aber natürlichen Elfen können ja malen und so. Sie nickte andächtig. Ja, sie kannte Crehwill, ihr Gesichtsausdruck wurde ein bisschen verträumt - auch Rekin schnaubte, wahrscheinlich hatte sie nicht die Zeichnung erkannt, aber die Laute des Namens gedeutet und ja der schläft bei Sarray, das wusste das ganze Viertel und er soll sein Pferd selber weg bringen? Tja.

Milly zuckte ehrlich mit den Schultern. So hübsch wie das Pferd geputzt war, sollte man es jetzt in den Stall bringen, fand sie. Vielleicht einfach fragen?

Sie deutete auf Sarrays Haustür und klopfte gegen eine imaginäre Tür. Ist ja schon bald Mittag, es werden eh bald irgendwelche Patienten auftauchen. Zumindest war es meistens so, wenn die erste Arbeit des Tages getan war, dann tauchten sie auf und sie musste unbedingt ihr Knie ansehen lassen.
Delia
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Milly schien zu verstehen und das freute Delia sehr, auch hatte sie ihren Spass daran, dass die Stute dem Namen des Hexers zugestimmt hatte.

Die Halbelfe sah zu der Türe, war sich nicht sicher. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie die beiden schlafen lassen, bis sie von selbst munter wurden. Es war eine anstrengende Nacht für sie gewesen, aber irgendwann wollte sie ja entweder mit Crehwill oder auch Sarrays Freundin zu diesem Sokolov oder wie auch immer begleiten… bringen… auch hier wie auch immer…

Delia nickte dann also, sie würden es ihr schon verzeihen, wenn sie sie nun weckte, hoffte sie zumindest. Sie drückte Milly ein paar der Nüsse in die Hand und machte eine Geste dazu, dass sie warten sollte. “Bin gleich zurück”, sagte sie der Gewohnheit halber auch dazu, ob sie das Pferd meinte oder Milli? Es tat wohl nicht wirkich etwas zur Sache, weder die eine noch die andere hatten sie wohl verstanden.
Dann erhob sie sich, klopfte sich ein wenig das Kleid aus und ging in Sarrays Häuschen, ließ die Türe aber offen. Sie klopfte an die Bretterwand, die den Schlafbereich vom Wohnbereich abtrennte. Nicht zu fest, denn sie wollte niemanden aus dem Bett schrecken. “Crehwill?” Ihre Stimme war ebenfalls dezent. “Es tut mir leid wenn ich störe… aber draußen ist eine junge Dame Namens Milly und sie möchte deine Stute mitnehmen… Zumindest habe ich sie so verstanden.” Sie wartete und warf dabei einen blick nach draußen.
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Crehwill von Seren
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Wahrscheinlich hatten weder Rekin noch Milly die Halbelfe verstanden, aber sie hatten verstanden, dass sie nun Nüsse hatten und diese teilen sie sofort schwesterlich.

Der Hexer hatte immer noch nicht wirklich geschlafen, mehr gedöst, nicht mal meditiert, weshalb er sehr prompt auf ihre Worte reagierte.
„Hm…“ Millycent. Das Mädchen in dessen Namen die Stadt heute Nacht gerettet wurde. Delia hörte ihn ausatmen, bevor er sich liebevoll zu seiner Zwergin drehte, um ihr mal wieder die Stirn zu küssen und sich sehr sorgsam aus ihrer Umarmung löste. Er wollte nicht durch den Vorhang mit der Halbelfe reden, wobei ihm auch auffiel, dass er unbekleidet war (ohne zu wissen, dass es Reuven gerade ganz ähnlich ging). Er fand aber ein Küchentuch und band es sich um die Hüften zumindest was.

„Wohin will sie sie denn mitnehmen?“ Ein wenig verschlafen kam er aus dem ‚Schlafzimmer’ und ins Sichtfeld, der drei Damen. Während Rekin der Anblick völlig egal war, bekam das kleine Mädchen große Augen und wusste nicht so recht, ob sie wegsehen sollte oder nicht. Das Eine wäre sittlich, aber irgendwie auch blöd. Crehwill schloss daraus seine Frage in der Gemeinsprache zu wiederholen, damit auch Milly verstand. Die nickte daraufhin und begann zu erzählen. Schneller und aufgeregter als noch mit Delia. Worauf der Hexer zu seinen Sachen ging, einen Geldbeutel herausholte und diesen zur Hälfte leerte, um ihn dann mit ein paar Worten Milly zu zuwerfen. Die musterte ihn noch einmal von oben nach unten, nickte wieder und sah fragend zu Delia.

„Danke, fürs Pferd striegeln“, wandte er sich an die Halbelfe und deutete eine Verbeugung an: „Milly bringt Rekin in den Mietstall, in dem sie untergekommen ist und sie soll mir auf dem Rückweg einfache Kleidung besorgen. Ich hab nur das von gestern.“ Das mit dem Blut und Löchern und so. „Vielleicht willst Du sie begleiten? - Wir waren per Du, oder?“
Delia
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Crehwill reagierte recht schnell und sah auch nur halb so verschlafen aus, wie Delia gerechnet hatte. Die junge Frau war dankbar dafür, dass der Hexer sich etwas um seine Lenden gebunden hatte, wirkte aber nicht sonderlich verlegen in der Gegenwart des fast nackten Mannes. Wer mit Söldnern aufwuchs, war wohl einiges gewohnt.

Sie war wieder hinaus in die Sonne getreten und folgte dem Wortwechsel zwischen Crehwill und Milly, verstand aber nichts, was sie dennoch nicht sonderlich störte.

"Ja, waren wir”, bestätigte sie, dass sie per Du waren. Es hatte sich gestern einfach so gefunden. “Und keine Ursache. Ich hab es gern getan. Rekin ist eine brave Stute”, sagte sie und lächelte zu Rekin hinüber. Nun wusste sie auch den Namen der Stute. “Ich sie begleiten?”, wiederholte sie den Vorschlag des Hexers. "Ja, warum eigentlich nicht.” Sie zuckte mit den schmalen Schultern. “Ich mache mich nur noch frisch und könnte dann mit ihr gehen… Denkst du, dass ich mit den Münzen aus meiner Heimat auch etwas erstehen kann?” Vielleicht konnte sie für ein schönes Essen sorgen? “Und wenn du mir deine Sachen zusammen suchst, kann ich mich später um deren Reinigung und um die Flickarbeiten kümmern… So ungefähr haben Sarray und ich mein Bleiben vereinbart. Vorerst.”
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Crehwill von Seren
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Rekin nickte, schnaubte und bestätigte, dass sie eine brave Stute sei oder erkannte ihren Namen. Auf jeden Fall war sie mit sich und der Welt sehr zufrieden. Kein nasser Hund mehr, den sie durch die Gegend tragen zu muss. Das Leben könnte so schön sein und ihr Hexer würde sie heute auch nicht mehr zu einem Ausritt zwingen.

Crehwill blieb wie er war lieber mal im Türrahmen stehen. Nicht, dass er nicht schon nackt in diesem Hinterhof herumgesessen ist, aber man muss es nicht übertreiben. „Ja, Milly hatte gefragt, ob Du sie begleiten möchtest und Du siehst etwas die Umgebung und… ich bin so gerade nicht… Vorzeige fähig. Zumindest nicht für einen Stadtbummel.“ Beim letzten Satz musste er verlegen grinsen. Sarray hätte sicher auch nichts dagegen, wenn er sich einfach wieder ins Bett legen würde. Zu der Frage nach den Münzen zuckte er mit den Schultern: „Edelmetall ist Edelmetall, aber… zur Zeit hat die Stadt Angst vor einem Angriff, einer Belagerung, einem Krieg. Vielleicht lieber nicht mit unbekannter Währung auf sich aufmerksam machen. Meine letzten Florin haben mir ein paar Stunden im Kerker eingebracht. Sonst würde ich Sarray fragen, sie kennt hier bestimmt jemand, der Dir vielleicht sagen kann, was man dafür bekommt.“ Eventuell ein anderer Zwerg oder so.

„Was brauchst Du denn?“ Wobei er wieder zum Tisch ging, auf dem er die Münzen seines Geldbeutels entleert hatte und sie zusammenschob. „Ein Bier bekommst Du für fünf Kronen. Das ist eine.“ Er hob eine der Münzen hoch und schnippte sie ihr zu. „Nimm den Haufen hier einfach mit, dann hast Du ein… Taschengeld. - Und meine Sachen…“ Er hatte keine Ahnung wo Sarray die überall abgelegt hatte. Der Nachteil, wenn man sich nicht selbst auszog. „… such ich. Danke dafür, die können es brauchen. Aber… ich bin hier eigentlich auch nur Gast und soll ihr bei der Arbeit helfen.“ Er musste schmunzeln. Was er sonst noch hier tat, schien auch jeder zu wissen, besonders wenn er hier halb nackt in der Tür steht.
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Ja, die Tiere wussten immer wenn über sie gesprochen wurde. Delia schmunzelte bei Rekins Bestätigung.

“Und ausruhen solltest du dich auch noch”, fügte die der Aufzählung von Crehwill an, warum er nicht der Richtige war mir ihr die Gegend zu erkunden. “Aber wenn Milly das vorgeschlagen hat, will ich das gern annehmen.” Sie lächelte das Mädchen fröhlich-freundlich an.

An dem was der Hexer sagte war vieles dran, befand Delia für sich. Er hatte scheinbar einiges an Erfahrung was so etwas betraf und sie hatte vermutet, dass es mit fremden Münzen vielleicht zu Problemem kommen könnte. Nun…

Die junge Frau fing die Münze aus der Luft, die ihr der Halbnackte zuschnippte. Sie betrachtete die Münze, eine Krone, also… Delia wollte Crehwill gerade antworten, als ihre Augen groß wurden. “Ein Taschengeld?” Sie blinzelte. Sie hatte keine Ahnung was sie tun sollte, so etwas hatte ihr auch noch nie jemand angeboten. “Aber das kann ich doch nicht annehmen… ich werde dir die Münzen erstatten sobald wir meine gewechselt haben, ja?” Sie wollte weder Sarray, Ljerka oder gar dem Hexer auf der Tasche liegen.

“Was ich brauche, nun eine Nadel und Zwirn, vielleicht, ich weiß nicht, ob Sarray so etwas hat und dann dachte ich daran, dass ich vielleicht einmal für euch kochen könnte, also nichts bestimmtes suche ich, wie du siehst. Was denkst du, werde ich hier dafür brauchen?” Sie konnte es nicht einschätzen. “Und brauchst du noch etwas außer dem, was du Milly bereits gesagt hast?” Unterkleider vielleicht? Delia musste bei dem Gedanken ein wenig breiter lächeln.

“Was die Arbeit angeht, lass mich mal die Wäsche machen und die Sachen für zarte Frauenhände”, sie lachte leise. “Du darfst dann die groberen Dinge erledigen.” Hier zwinkerte sie dem Hexer verschmitzt zu. Sie würden sich schon nützlich machen, jeder auf seine Weise und jeder so gut er konnte, so dachte sie es.

“Sagst du Milly noch rasch, dass ich mich umziehe und gleich da bin?”
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Crehwill von Seren
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Ausruhen. Der Hexer sah sie etwas schief an, sagte aber nichts weiter. Vielleicht sollte er sich darum bemühen sich mehr auszuruhen, obwohl die Mutationen ihn davon abhielten zu schnell müde zu werden. Aber wer weiß, was sie noch von ihm wollten. Nilfgaard wird jetzt sicher nicht gleich aufgeben und… Sarray, was würde sie dann tun? Gehen? Kämpfen? Ihn bitten zu helfen? Sie werden reden müssen, irgendwie bald. Sie könnten nicht immer nur essen und…

„Ja, ja…“ fuhr er aus seinen Gedanken hoch. „Gib’s mir zurück, wenn Du Dich eingelebt hast. Lass Deine anderen Münzen einfach hier, dann zeige ich sie Sarray. Und vielleicht kaufst Du was Dir schmeckt? Falls es unsere Gastgeberin nicht so mag, wirft sie schlicht mehr Schweinespeck dazu. Dann kann sie alles essen, sogar Kohl. - Und Zwirn und Nadeln? Ja, das hat sie…“ Er warf einen Blick auf den rechten Unterarm, den eine sehr frische und offenbar genähte Narbe zierte. „Flickzeug für meine Ausrüstung habe ich hier. Meistens hab ich nur keine zarten Frauenhände parat und muss das selbst machen. Aber Du kannst das sicher auch unabhängig von Geschlecht besser.“ Und das meinte er nicht nur so: „Ich… brauch nur etwas zu überwerfen bis das andere wieder tragbar ist. Auch, wenn was Schickeres mal wieder ganz schön wäre. Aber zur Zeit hab ich keinen Anlass für schicke Sachen.“ Er lächelte ein wenig verträumt: „Außerdem reichen da die Münzen nicht.“

Dann stand er nochmal auf und sagte Milly im Hof Bescheid. Diese freute sich offenbar und grinste Delia an, während sie Rekin von der Pumpe abband und sie schon mal ein bisschen herumführte – einfach nur weil sie Spaß daran hatte.

Als er zurück kam, holte er aus seiner Tasche eine Haarbürste, warf die Mähne nach vorne und begann sich über gebeugt zu bürsten. Das war ihm wohl sehr wichtig.
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Sarray Cestay
Spieler Level 4
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Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf: Sarray

Im Haus war es ruhig, vom leisen Schnaufen, kaum hörbaren Wimmern und Stöhnen einer Zwergin abgesehen.
Sarray träumte, träumte einen Traum den sie oft träumte, und der noch nie gut ausgegangen war.
Sie stand in einem Zelt, in dessen schmutzig gesprenkelten Wänden eine Vielzahl Öllampen eine schauerliche Szene beschien.
In dem geräumigen Zelt standen drei Tische. Auf dem ganz linken eine mit einem einstmals weißen und nun großflächig mit roten und braunen Flecken besudeltem Tuch bedeckte Gestalt. Auf dem mittleren lag ein Mensch in schwarzer Uniform, wurde von zwei Kameraden gehalten, zappelte und schrie, während der Feldscher die Säge auf Höhe seines Knies durch das Fleisch trieb und eine Heilerin daneben sich bereit machte „Rotes mit Rotem und Weißes mit Weißem“ zu vernähen. Er schrie so laut und gellend, dass nicht einmal der Kriegslärm vom nahen Felde zu ihnen durchdrang
Am ganz rechten Tisch, einem mit wesentlich kürzeren Beinen, ganz auf die Bedürfnisse der beiden Heiler daran abgestimmt, arbeiteten hektisch Sarray und Zoran. Sie versuchten einem weiteren Kriegsopfer das Leben zu Retten. Die kleine Gestalt war wohl auch ein Zwerg, zumindest ließ die Körpergröße darauf schließen, denn vom Gesicht des Verletzten war nicht genug übrig um es noch als erkennbar bezeichnen zu können.
Es stank furchtbar nach Erbrochenem, Blut, Schweiß und Scheiße. Davon erzählten keiner während er Heilerausbildung, wie Sterben und Tod rochen. Davon, wie oft man sein Essen wieder ausspuckte, bevor man abgehärtete genug war.
Am Tisch der Zwergenheiler war es ungewöhnlich still. Der Verletze rührte sich seid Minuten nicht mehr und das fieberhafte Arbeiten der Heiler ging vollständig ohne artikulierte Worte ab. Die beiden arbeiteten bereits so lange zusammen, dass es auch ohne funktionierte. Zoran schnitt, richtete und flickte und Sarray sorgte magisch dafür, dass sich die Wunden wieder schlossen und die Körperfunktionen aufrechterhalten wurden.
Es vergingen weitere Minuten, bis der männliche Zwerg das Tuch vom Gesicht zog und sein Gegenüber ansprach. „Lass gut sein, Sarray. Da ist nichts mehr zu machen.“
Und die Zwergin unterbrach tatsächlich ihre Handlung und drückte den schmerzenden Rücken durch.
„Verfluchte Schieße. Der war noch nicht alt.“, zischte sie wütend.
„Wir haben getan was wir konnten.“, versuchte Zoran seine Mitstreiterin zu trösten und packte die unter dem Tisch liegenden Habseligkeiten des Verstorbenem auf seine Brust, damit die Helfer die den Leichnam abholten alles mitnehmen konnten.
Und genau das war der Moment, als es am rechten Tisch doch einen Moment lang laut wurde.
Sarray schrie auf. Ein Schrei voller blankem Entsetzen und scheußlich scharfer Erkenntnis.
Sie kannte den Dolch, den Zoran dem Verletzen auf die Brust gelegt hatte. Und jetzt wurde ihr auch klar, wer da vor ihr lag.
„Saryn!“ Sarras Stimme klang so laut und schrill, dass sogar der Feldscher am Nebentisch in seinem Werk innehielt und kurz einen Blick über die Schulter zurückwarf.
„Scheiße nein…das ist dein Bruder?“
Die Zwergin antwortete nicht, sondern startete einen weiteren Versuch, den Verletzen mit magischen zu retten.
Und noch einen…und noch einen.
Zoran wusste, in dem Zustand würde seine Kollegin nicht auf ihn hören, würde sich nicht bremsen lassen uns so tat auch er was er konnte.
Eine gefühlte Unendlichkeit weiter, nach diversen weiteren Versuchen, Anstrengungen und Bemühungen kratze die Zwergin den Rest ihrer Kraft zusammen, setzte alles auf eine Karte und..

Erwachte mit einem gequälten Aufschrei aus dem nur allzu gut bekannten Traum und saß im selben Moment kerzengerade im Bett, die tränennassen Augen voller Wahnsinn, Angst und Trauer.
Delia
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Registriert: Donnerstag 23. Februar 2023, 07:43
Lebenslauf:

Der Hexer war… er war so… Delia hatte von einem Bein auf das andere getanzt, weil sie nicht wusste, was sie tun sollte. Sie hätte ihn gern umarmt, so wie sie es mit ihrem Ziehvater getan hatte. Sie waren beide groß, breite Schultern doch Crehwill entsprach wohl mehr dem gängigen Schönheitsideal, als der Babarenprinz, ein Halbork und sie waren herzensgute Leute. Der Hexer war einfach soooooooo nett. Sie seufzte leise und lächelte voller Vorfreude auf den “Bummel” mit Milly. Nicht dass sie vorhatte die Münzen für unnützes Zeug auszugeben, aber die Möglichkeit zu haben…

Als der Hexer davon sprach, dass Sarray Flickzeug hatte und dabei auf eine frisch genähte Wunde blickte, ließ sie ihn skeptisch ansehen. Nuuuun sie hoffte, dass Sarray nicht gewöhnliches Garn verwendete. Aber die Zwergin war eine Heilerin und sie wusste bestimmt, was sie tat. Not machte eben auch erfinderisch, das ja…

“Aber wenn die Münzen demnächst reichen, solltest du dir etwas Schönes kaufen, Crehwill. Das Leben ist zu kurz, um es nicht zu tun.” Sie wollte es weise klingen lassen, wusste aber nicht, ob es ihr gelungen war.

Während der Hexer Milli informierte und sich mit seiner blonden Haarpracht beschäftigte, hatte Delia ihre Sachen wieder zu dem Gästebett Sarrays getragen, so leise als möglich und wechselte ihre Sachen, als ein prickelndes Gefühl in ihrem Nacken sie verharren ließ, dann vernahm sie Sarrays Schrei…
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Crehwill von Seren
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Registriert: Montag 21. November 2022, 13:07
Lebenslauf: Crehwill

Das Leben ist zu kurz… Vielleicht hatte Delia nicht sonderlich weise geklungen, aber der Hexer schaute dennoch zwischen den blonden Strähnen zu ihr auf als wäre er ihr Enkelsohn – irgendwie gleichzeitig heillos überfordert und völlig fasziniert von der Schlichtheit dieser Aussage. Das Leben sei zu kurz. Zu kurz. Kurz. Er ist ja ‚erst‘ neunzig? Elfen werden sehr viel älter ja, wenn sie sich nicht vorher für ihre gute Sache sterben. Keldar, sein Ziehvater, hatte letztes Jahr angedeutet die Zweihundert voll gemacht zu haben. Aber das Leben sei zu kurz. Trotzdem?

Crehwill wollte antworten, erzählen, dass er durchaus schon mal schicke Sachen gehabt hatte, auf Bällen getanzt, Prinzen und Prinzessinnen verführt bis man ihn doch irgendwann wieder davon gejagt hatte, aber da bemerkte er sein Medaillon. Ein Hauch von Magie streifte durch das Zimmer, das Vibrieren war so leise, fast zärtlich und auch schon wieder weg. Seine Augen wanderten zu der Quelle. Sarray?

Sie schrie, streckte auf. Saß im Bett. Er stand auf, ging zügig zu ihr, setzte sich neben sie ins Bett und nahm sie in den Arm. Eine Hand strich ihren über den Kopf und er küsste ihre Schläfen. „Schschsch“, kam es tröstend über seine Lippen und er begann sie sanft zu wiegen.
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