Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Crehwill von Seren
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Schließlich klopfte der Hexer, um sich anzukündigen und trat ein, durch die Hintertür. Zur Begrüßung lächelte er nickend in den Raum, fast etwas schüchtern. Er wollte irgendwie nicht stören, aber jemand hatte für drei gedeckt und... das fühlte sich schon irgendwie schön an.

Dennoch deutete er fragend auf das ungenutzte Gedeck „Ist das für mich?“. Falls es niemand verneinte, nahm er Platz und blickte auf den Teller. Ein Hungergefühl wollte sich nicht einstellen, aber falls er heute Abend unterwegs sein sollte, ist Essen bestimmt nicht verkehrt. Einfach so...

Um die Unterhaltung nicht zu unterbrechen, nahm er sich zuerst mal etwas vom Tee.
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Sarray Cestay
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„Meliteles Wege….“; ehe sie anfangen konnte, trat Crehwill ein…und bekam gleich Tee eingeschenkt und Ei aufs Brot geladen.
„Melitele ist die dreifaltige Göttin, Tochter, Mutter und Großmutter. Sie steht für Liebe, Frieden und Heilung. So mal ganz grob. Der Größte Tempel steht in Eilander einer in Wyzima. Sie bilden dort Heiler aus. Die besten der Gegend. Ich bin nicht da ausgebildet worden.“
Sie biss herzhaft in ihre Brotrolle und sprach kauend weiter.
Ich bin in Mahakam ausgebildet worden. Für Zwerge gibt’s im Tempel keine Ausbildung. Zwerge sind Anderlinge.“ Sie deutete mit ihrem Essen auf Delia. „Zeig mal deine Ohren, süße. Wenn man dich anguckt, könnte man denken, du hast irgendwo Elfenblut im Stammbaum. Dann bist du auch ein Anderling. Und am Arsch. Menschen halten sich für was Besseres. Aber das erklär ich dir, wenn wir in der Stadt sind. Vorher ruhst du dich aber aus…“
Sarray steckte sich mit dem Rest ihres Brotes die Backen voll wie ein Streifenhörnchen und nahm sich eine weitere Scheibe um ihren Teller sauber zu wischen.
Die Frage nach ihrem Neuanfang…hatte Sarray bereits vergessen. Nein. Verdrängt.
Das herauszufinden würde nicht einfach. Oder es war einfach nicht ratsam.
Delia
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Freundlich lächelnd sah Delia dem Hexer entgegen, als dieser das Häuschen betrat und sich zu ihnen gesellte. Die Zwergin war eine sehr gute Gastgeberin, denn während ihre Konzentration auf einer ihrer Fragen lag, versorgte sie Crehwill mit Speis und Trank.

Aufmerksam folgte sie den Worten der Hausbesitzerin, stellte einmal mehr fest, dass sie irgendwo sein musste, wovon sie noch nie gehört hatte. Denn Eliander oder Wyzima hatte sie noch nie in ihrem Leben gehört oder gar irgendwo gelesen.

„Liebe, Frieden und Heilung. Das gefällt mir gut.“ Eine Gottheit, die ihr vielleicht gefallen könnte, wobei, vielleicht könnte sie auch bei Maktír und Tyrkan bleiben, ob das jemanden auffallen würde? Wahrscheinlich nicht.

Delia legte ihre Gabel beiseite und schob ihre dunklen Haare über die Ohren, um diese zum Vorschein zu bringen. Es waren ihrer Meinung nach ganz gewöhnliche Ohren, wie man sie zuhauf zu sehen bekam, bei Menschen. Die Halbelfe hatte runde Ohren, nicht einmal eine angedeutete Spitze war zu sehen, auch waren sie frei von Narben. Dort wo Delia herkam, war dies nichts besonderes, auch ihre Schwester hatte menschliche Ohren. „Aber ihr habt recht. Ich trage Elfenblut in mir. Meine Mutter war eine Elfe.“ Sie hatte beide Ohren gezeigt, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. „Anderling.“ Sie sprach das Wort leise für sich, es gefiel ihr nicht. Delia wollte nicht sein wie jeder, aber sie wollte dafür nicht verurteilt werden. Selbst unter den reinen Menschen, wenn man so wollte, gab es eine unzählige Vielfalt. „Und den Hexern stehen die Menschen auch etwas … zwiegespalten entgegen?“

„Ich würde mich freuen, mehr zu erfahren“, gab sie ehrlich zu, wollte aber Sarray nicht vorgreifen. Doch eine Weitere Frage gab es für sie noch. „Mahakam ist eine Stadt? Und dort bildet man …. Anderlinge aus?“

Die Halbelfe hatte bemerkt, dass Sarray ihr eine Antwort „schuldig“ blieb. Sie vermutete, dass es nichts war, worüber die Zwergin gern sprach, daher wollte sie sicherlich nicht in sie dringen und es war vollkommen in Ordnung für sie. Immerhin kannten sie sich kaum, und alle trugen Päckchen mit sich, die besser ver- und weggepackt blieben.
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Crehwill von Seren
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Vor allem schenkte der Hexer Speis und Trank gerade viel Aufmerksamkeit. Er hatte ein Ei auf die dicke Brotscheibe gelegt bekommen. Den Speck und die Zwiebeln, die dazwischen hingen konnte man sehen und noch besser riechen. Brot, Speck, Zwiebel, Ei.
Ein Ei, das kein Huhn geworden ist. Ein unbefruchtetes Ei. Ein bisschen wie er, er konnte auch niemanden befruchten. Immerhin wusste er dies im Gegensatz zu einem Gockel.
Und ein Spiegelei. Fasziniert betrachtete er den Dotter, konnte man sich darin wirklich spiegeln? Leicht hielt er den Kopf schief, suchte auf der glatten Haut des gewölbten Dotters sein Antlitz. Seine Augen, die so deutlich zeigten, was er war.

Aber was soll's. Er löste sich von seinen Gedanken und griff nach Besteck - ganz anderes als Sarray. Gabel, Messer zur Not sein eigenes und schnitt sein Brot auf dem Teller. Gediegen, langsam. Er wollte damit eigentlich gar keine Aussage treffen, sondern hatte schlicht Lust sein Mahl länger zu genießen, zu zusehen wie der Dotter schließlich zerplatzte und er darauf achtete, dass das Brot sich damit vollzog, satt nur den Teller zu beschmieren.

„Hm ja. Wir haben unsere Aufgabe zu gut erledigt und jetzt braucht uns keiner mehr“, kommentiere Crehwill zu den Hexern. „Deshalb sind wir nun Mutanten, Abschaum und ein bisschen plemplem.“ Gerade das Letztere.

Die Neuanfangsfrage war so ein bisschen der Grund gewesen, warum er hinein gekommen war. Aber war er auch nicht überrascht, dass Sarray dazu nichts weiter sagte. Sie hatte von ihrer Teilnahme der Schlacht von Brenna erzählt und egal auf welcher Seite oder wie es ausging, das hinterließ Spuren. Kampf und töten.

„Du magst Nilfgaard nicht so, oder?“ Die Frage an Sarray schien etwas aus dem Nichts zu kommen. Aber man sagte ja auch, dass Hexer über wenig Empathie verfügten.

Aber dann klopfte es.
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Clement Tanguy
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Es war bereits Nachmittag als es an der Türe des kleinen Häuschens klopfte, jenes Häuschen in Ferneck, das ein kleines handgemaltes Schild als das einer Heilerin kennzeichnete. Das Klopfen war dezent, höflich. Wurde nciht gleich geöffnet, der Gast würde warten, es vielleicht nach einer Weile noch einmal versuchen, aber auch dann höflich und ohne Nachdruck.
Öffnete man ihm, so würde man eine Herren erblicken, einen von wohl fortgeschrittenem Alter aber durchaus rüstig und wendig, die Sonne würde ihm dann im Rücken stehen und man würde seine Züge nicht so gut erkennen können, aber groß war er nciht, er erreichte jedenfalls nicht die Größe des Hexers. Er war in einen dunklen Gehrock gekleidet, alt, altertümlich vom Schnitt, aber tadellos, sauber, gewaschen. Der eines verarmten Adeligen vielleicht. Einen feiner Duft nach Kräuterseife würde er dann verströmen. Seine wachen dunklen Augen würden jene aufmerksam mustern, die die Türe öffnete und auch alle, die er im Raum erblicken könnte und dann würde er sich höflich ein wenig verneigen und grüßen.
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Sarray Cestay
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Sarray leckte ihre Finger sauber.
„Ich hab nix gegen Nilfgard. So lange sie da bleiben und wir hier und wir uns nix tun, ist jedes Land gleich. Ich hab was gegen Krieg…“
Bevor sie weiter reden konnte klopfte es. Sarray leckte ihre Finger sauber und hüpfte vom Stuhl. „Wahrscheinlich ein Patient.“
Sie strich ihre Kleidung glatt, ordnete kurz ihre Haare und öffnete flugs die Tür.
„Willkommen der Herr.“ Mit einer kleinen Verbeugung bat sie den vermeintlichen Pateinten herein. Aaalter…der sah nach Kohle aus. Was der wohl in ihrer kleinen Bude wollte? Der konnte sich sicher einen richtigen Magier, oder einen magisch begabten Heiler leisten.
„Womit kann ich dienen?“, flötete sie freundlich und erstaunlich höflich.
Delia
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Es hatte an Sarrays Türe geklopft und diese vermutete einen Patienten. Daher schluckte die Halbelfe ihre Frage nach dem hinunter, was Crehwill damit meinte, die Aufgabe zu gut erledigt zu haben. Sie beschäftigte sich weiter mit ihrem Essen, begegnete dennoch dem Blick des Mannes an der Türe mit einem freundlichen Nicken. Jaaaaa sie war neugierig gewesen, immer schon. Wie hatte ihr Ziehvater immer zu ihre gesagt: „Die Neugier ist der Katze Tod.“ Aber nur dann, wenn die Katze nicht gut acht gab!
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Crehwill von Seren
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Solange sie da bleiben. Taten sie nur gerade nicht, sondern wollten unter anderem Heilerinnen umbringen. Wasn Kack.

Aber der Herr, der da im Gegenlicht hinein spazierte, sah wichtig aus. Er sah vor allem so aus, dass hätte er mehr als Nusskuchen zur Bezahlung im Angebot. Vielleicht auch Marzipan.

Crehwill nickte höflich zurück, achtete darauf wie der Herr auf Leute ihn reagierte und verzichtete darf aufzustehen, um sich ebenfalls zu verneigen. Darauf hatte er gerade keinen Bock. Stattdessen wischte er mit einer Fingerkuppe den Tropfen Dotter vom Teller, um sie ab zu schlecken. Sonst überließ er natürlich der Heilerin das Kundengespräch.
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Clement Tanguy
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"Werte Damen, werter Herr..." Hexer. Er sprach es nicht aus, aber er sah es, roch es. Auch wenn umgekehrte Hexer auch vor ihm gewarnt wurden tat doch auch jeder von ihnen gut daran, diese Mutanten zu meiden , denn zu oft trachteten sie einem um den Schädel als Trophäe.
"Ihr müsst wissen, ich braue ein hervorragendes Bier, und zuweilen brenne ich auch Schnaps, und nun ist mir doch dazu der Wermut ausgegangen und so hatte ich mich gefragt, ob ihr nicht vielleicht etwas übrig hättet und ich dies käuflich erwarben dürfte. Wenn ihr die Güte hättet."
Er sprach höflich, distinguiert und fein artikuliert, nicht laut, dennoch hatte seine stimme etwas tragendes.
Mit einer gezielten Bewegung und ohne lange zu suchen griff er nach einem kleinen ledernen Etui das er in der Innenseite seinen Wamses verborgen gehabt hatte und nahm daraus einige Münzen, eine daraus aus Gold.
"Und dann fiel mir auf, dass ihr hinter dem Haus Kaffee anbaut... und sogleich fragte ich mich noch, ob ich denn auch davon etwas erwerben dürfte."
Er hielt mit Worten nicht hinterm Berg, machte sogar einen redseligen Eindruck, aber weit öffnete er die Lippen nicht beim sprechen.
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Sarray Cestay
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Sarray hatte schon beim Anblick des Kunden umgeschaltet von üblichem Plappern auf ihre Art von Professionalität.
Bier? Schnapps? Na…da konnte man etwas draus machen! Innerlich machte die Zwergin einen Luftsprung mit Salto, äußerlich setze sie ein strahlendes Lächeln auf. Ein echtes obendrein noch, denn sie hatte an der Situation Freude. Zwerge und Handel, dann passte halt wie ein nackter Arsch auf einen Eimer.
„Da seid ihr bei mir genau richtig!“, flötete sie und räumte in Windeseile ihr Geschirr auf Zehenspitzen und am langen Arm auf die Spüle.
„Auf jeden Fall seid ihr am richtigen Ort.“, erklärte sie mit wippendem erhobenem Zeigefinger während sie zum Spülstein wuselte und Wasser holte, reinigte blitzschnell den vorderen Teil des Tisches an dem sie gegessen hatte ohne ihre Gäste dabei zu verscheuchen, holte aus dem hinteren Teil ein schneeweißes Tuch, welches sie in einer ausholenden Geste auf dem freigeräumten Teil des Tisches ausbreitete und einige kleine Tonkrüge, die sie der Reihe nach von links nach rechts aufstellte und entkorkte.
Sofort begann es intensiv zu duften. Zumindest für Hexer und Vampir ein beeindruckendes Erlebnis. Vielleicht sogar etwas zu “beeindruckend“. Crehwill mutete sie das Potpourri schlicht zu, und wie gut die Nase des Gastes war, ahnte sie einfach nicht.
Vor den keinen Krügen platzierte sie kleine glasierte Tellerchen, in die sie jeweils eine kleine Menge des Inhalts drappierte. Als erstes natürlich Wacholderbeeren, im zweiten Tellerchen landeten rosafarbene Beeren, die stark an Pfefferkörner erinnerten, dahinter Koreaner, Sternanis, getrocknete Minze, Lavendel.
Alles von erlesener Qualität, aber so weit gewöhnlich. Aus dem nächsten Gefäß landeten ein paar ungeröstete Kaffeekirschen auf dem Tellerchen.
Kurz betrachtete Sarray die vorgestellten Kräuter, schielte mit schräg gelegtem Kopf zu dem Herrn hoch und fragte mit einem leicht lauernden Unterton und funkelnden Augen:
„Wie gut kennt der Herr sich denn mit der Zugabe von Kräutern aus?“
Delia
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Es war Delia nicht möglich dem Gespräch zu folgen, dennoch erriet sie ein bisschen durch die wechselnden Worte, Sarrays und des Fremden Tun worum es ging. Der Fremde war jedenfalls nicht verletzt und wollte kein fertiges Produkt kaufen. Aber dass er etwas kaufen wollte, war spätestens dann zu wissen, als er Münzen hervorzog. Auch, dass die Zwergin einiges an Kräutern und Gewürzen präsentierte. Sie kam sich sogleich ein wenig vor wie auf den Märkten in ihrer Heimat und musste leicht schmunzeln, auch wenn sie sich ein wenig unbehaglich fühlte, hier beim Essen zu sitzen und gar nichts weiter tun zu können. Sie musterte den Fremden verstohlen hier und da. Ob er aus der Nachbarschaft war? Aber dann hätte man sich wohl mit Namen begrüßt, so wie es dieser Ritter der Flammenrose, Jarel, getan hatte, oder etwa nicht? Und er klang sehr vornehm, nicht von der Wahl seiner Worte, das konnte sie nicht sagen, aber seine Tonlage und die Art und Weise, wie er sprach… Für Sarray war dies jedenfalls nicht neu und wirkte vollkommen in ihrem Element.
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Crehwill von Seren
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Ja, da lag irgendwas zwischen ihnen in der Luft. Natürlich hatte der Besucher erkannt was er war und überspielte es lieber mit Höflichkeiten. Aber da war mehr und Crehwill konnte nicht genau sagen was. Kannte er ihn? Vielleicht von irgendwelchen Festen des redanischen Adels, die er vor Jahrzehnten mit seiner Gräfin besucht hatte? Hatte der Hexer seine Ehefrau, Tochter, Schwester, Mutter zu sehr angelächelt? Bei Ehemännern, Söhnen, Brüdern oder Vätern war man irgendwie weniger nachtragend. Hatte er ihn angelächelt, nein… da würde er sich erinnern, oder?

Das Anliegen des - zumindest reichen - Fremden hingegen erschien herrlich belanglos. Nur, dass Crehwill begann darüber nachzudenken, ob Brauereien zur kritischen Infrastruktur gehören. Wahrscheinlich. Oder man wollte sie nicht kaputt machen, um sie gleich selbst wieder nutzen zu können. Wer weiß.

Er stütze sein Kinn auf dem Ellenbogen ab und beobachtete weiter was Sarray dort alles auspackte, nur um sich aus seiner Lümmelhaltung wieder zurückzulehnen als weitere Duftstoffe begannen sich im Raum zu verbreiten. Es roch eh schon nach Bratfett, Brot, Zwiebel, Speck und Ei, nach den beiden Damen, eine davon inzwischen sehr vertraut, aber auch nach dem toten Eichhörnchen oder dem alten Holz des Tisches und dieser Kaffeegeruch schien das Haus nie zu verlassen. Und jetzt kamen noch diverse Gewürze dazu.

„Sei… Bist Du fertig?“ Kam es leise von ihn an Delia in der älteren Rede. Womit er ebenso aufstand, um ihr Geschirr und Besteck abzuräumen und es nur Spüle zu tragen. Wie im Kaer früher, wer nicht gekocht hatte musste den Abwasch machen. Auch wenn er nicht damit begann, solange Sarray noch ihr Kaufgespräch führte. Aber es war ein Grund sich etwas von der duftenden Auslage zu entfernen.
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Clement Tanguy
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Die Begeisterung der Zwergin entging dem Herren durchaus nicht, weder der für die Münze noch der für Kräuter und den Brauvorgang.
"Der Herr hat jahrelange Erfahrung mit dem Vorgang des Brauens sowie der Destillation unter Zugabe von Kräutern." Konstatiere er, nicht ohne einen gewissen Schalck dabei im Nacken.
Er schnupperte, auch wenn es nicht nötig gewesen wäre, aber doch pflichtschuldig an jeder Probe. Er roch auch den Hexer, der für seine Zunft sehr sauber daher kam, da hatte er schon ganz andere getroffen, dann ein Halbblut, nicht von hier, wohl von weit weg und man konnte das Portal fast noch riechen. Ja, da war etwas im Gange, das spürte auch seine Art. Ob es nun gut oder schlecht war, das war die Frage.
"Das riecht alles vorzüglich. Und wenn der Herr schon am richtigen Ort ist würde er auch gerne von jedem eine Handelsübliche Menge erwerben."
Er lächelte, jedoch ohne dabei die Zähne zu zeigen.
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Sarray Cestay
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Die Zwergin strahlte. „Von jedem?“, hakte sie nach, begann aber gleichzeitig mit dem abfüllen.
Warum auch immer, sie mochte den Kerl. Nicht wegen des Geldes, nicht wegen seiner Klamotten, da war irgendwas in seinem Auftreten, vielleicht wie er sich selber auf die Schüppe nahm, vielleicht weil er sie in irgendwen erinnerte – wusste der Draug an wen. Sie mochte ihn und hätte ihn gleich adoptiert, wäre er ihr auf der Straße zugelaufen.
Dienstbeflissen lud sie kleine, ungebleichte Leinenbeutelchen voll.
Nur der mit dem Kaffee fiel viel- viiiel kleiner aus als die mit den anderen Kräutern. Clement wusste es nicht, aber Sarray verscheuerte ihm gerade ihren eigenen kleinen Vorrat.
„Nur mit den Kaffeekirschen gibt es ein Problem.“, erklärte sie bedauernd, während die den letzten Beutel zuband.
„Meine Kollegin baut die an, und die Lady hat die Vorräte gut weggeschlossen. Ist auch schon einiges vorbestellt. Aber wenn ihr diese Tage wiederkommt, kann ich euch sicher etwas zurücklegen…lassen.“
Sie nannte eine Summe, die durchaus angemessen war für die Qualität, vielleicht auch eine Winzigkeit höher, aber längst kein Wucher. Warum sie so fair blieb wusste sie selber nicht. War eher ein Bauchgefühl. Wie so vieles im Leben der Zwergin auf Bauchgefühl fußte. Sehr vieles.
Sie hätte den Herrn beinah gefragt, ob er sich schon einmal mit der Zugabe von Madragora-Auszug beschäftigt hatte, aber auf so dünnes Eis wagte sie sich dann doch nicht. Damit brachte man schnell mal jemanden um, statt ihm einen ordentlichen Rausch zu verpassen. Nein. Das ginge zu weit.

Stattdessen fragte sie freundlich: „Darf ich ihnen sonst noch etwas zeigen? Eine Salbe? Eine Tinktur?“
Delia
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Die Halbelfe folgte dem Klang der Stimmen, betrachtete dabei aber den Hexer. Nachdenklich sah er drein und sie fragte sich, welche Gedanken er wohl hin und her bewegte. Sie vermutete, dass sie sich um den Fremden drehten, nur konnte sie sich nicht vorstellen, in welcher Art und Weise. Als seine Augen auf der Zwergin hängen blieben, wanderten ihre Gedanken weiter.

Einen kurzen Augenblick dachte Delia sogar darüber nach, einen ihrer Zauber zu verwenden, so würde sie verstehen was gesprochen wurde, konnte sich vielleicht ein besseres Bild machen, konnte ihr behilflich sein, Crehwills nachdenklichen Gesichtsausdruck zu verstehen. Doch sie wagte es nicht. Einmal wollte sie ihre Gastgeberin nicht in etwaige Probleme stürzen und zum anderen vermutete sie, dass sie nicht wirklich etwas verpasste.

Der Hexer riss Delia mit seiner Frage aus den Gedanken. „Ja. Danke“, bestätigte sie im Elfischen ihm mit einem freundlichen Lächeln. Nun duzte sie auch ihr Retter. Ob dies eine Eigenheit der Beiden war, oder ob man sich hier allgemein schnell darauf verlagerte? Immer wieder ereilten sie Fragen über Fragen…

Delia griff nach dem Lappen, mit dem Sarray bereits einen Teil des Tisches gewischt hatte und reinigte die restliche Fläche damit. Sollte sie noch mehr Platz brauchen, war es ihr nun möglich, diesen zu nutzen.
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Crehwill von Seren
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Der Hexer stand untätig neben der Spüle und verschränkte die Arme. Warum dieser Kaffee so toll sein sollte verschloss sich ihm. Vielleicht konnte man sich in den Duftwolken verstecken? Sonst wartete ab, beobachtete den Fremden, der sich noch nicht vorgestellt hatte und achtete darauf, ob man Sarray bei ihrem Verkauf noch irgendwie zur Hand gehen könnte.
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Clement Tanguy
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"Habt Dank." Er verneigte sich noch einmal kurz, dann wanderten ein paar weitere Münzen in seine Hand und weiter zu der Zwergin. Wie abgezählt, ein kleines bisschen mehr. Er feilschte nicht.
Erst als alles wieder weggepackt war hielt er kurz inne, als lausche er auf etwas. Dass er Witterung aufnahm überspielte er mit einem Lächeln.
"Ich werde in jedem Fall wiederkommen. Ich danke euch für die Freundlichkeit."
Und er nickte noch zum Abschied den beiden anderen Gästen zu.
"Ich hoffe ihr habt die Güte mir diese kleine Störung nucht zu sehr zur Last zu legen."
Noch ein kleine höfische Verbeugung andeutend verabschiedete er sich fast ebenso schnell wie er aufgetaucht war.
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Sarray Cestay
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„Das war keine Störung.“, flötete Sarray freundlich und begleitete den ungewöhnlichen Gast hinaus.
Als er draußen war, schloss sie leise die Tür und lehnte sie sich mit dem Rücken an das raue Holz, unwissend, dass der Kunde, der sie gerade verlassen hatte, sie noch hören konnte.
„Wooow…“,flüsterte sie in Crehwills Richtung. „Der war ein bisschen schräg, aber irgendwie echt süß….apropo süß….ich hab Delia angeboten hier zu pennen, bis sie was eigenes findet. Sie kennt hier ja nix. Und um drüber nachzudenken, ob sie Sokolov aufsuchen möchte oder nicht….ist das in Ordnung für dich?“
Die Zwergin ging zum Tisch und zählte die Münzen durch. „Süß…und großzügig. Morgen back ich uns nen Kuchen. Und zum Frühstück besorg ich dir Fisch, Crehwill. Magst du auch Fisch?“, fragte sie Delia und begann erst aufzuräumen, dann Wasser für den Abwasch in den Spülstein zu pumpen.
„Und ich glaub für Jolantas nächste Salbe reicht es auch noch…“
Da war sie wieder: Die munter plappernde Zwergin.
Delia
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Süß und schräg? Das waren Worte der Beschreibung, die Delia nicht in den Sinn gekommen wären, aber ja, ein wenig seltsam mochte das Erscheinen des Fremden tatsächlich wirken. „Kanntet ihr den Herren denn?“, wollte die Halbelfe von den Beiden wissen. Nicht dass es für sie einen Unterschied machen würde, woher auch, wie die Zwergin ganz richtig zusammenfasste, sie kannte hier nichts und neben den beiden Anwesenden auch niemanden. Zumindest nicht, dass sie wusste.

„Fisch zum Frühstück?“ So etwas konnte sie sich eher weniger vorstellen. Aber was wusste sie schon? „Bitte nur keine Umstände wegen mir“, sie lächelte dankbar und freundlich. „Ich würde gerne etwas zu all dem beitragen. Ihr könnt mich doch nicht einfach so mitverköstigen“, meinte sie wieder zu den beiden, für Delia gehörten sie zusammen. „Und nun, lass bitte mich den Abwasch erledigen. Du hast schon für das Essen gesorgt und nun auch noch fleißig einen Kunden bedient.“
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Crehwill von Seren
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„Süß?“ Natürlich hatte man wieder in die ältere Rede gewechselt, nachdem der Kunde gegangen war. Auch wenn Crehwill sich sicher war, dass der auch diese verstanden hätte. „Süß war jetzt nicht das erste Adjektiv, das ich assoziiert hatte. Eher… komisch, seltsam…“

Ne, der Hexer war nicht so begeistert. Irgendwas war da faul. „Er hat mich ungewöhnlich angesehen. Menschen schauen mich nicht so an. Sie zeigen Verachtung, Angst, sexuelles Interesse, vielleicht mal Neugier… aber sie schauen nicht so… vorsichtig selbstsicher?“ Er ließ nochmal seinen Blick über Sarrays improvisierten Verkaufsstand schweifen. „Hat er jetzt Wermut gekauft?“ Sie hatte ihm so viel angeboten und er hatte alles mitgenommen, als ob es ihm eigentlich egal wäre. „Vorgestellt hat er sich auch nicht. Adelspiefke wie der sollten doch mit zumindest einem Leibwächter daher kommen und sich glamourös ankündigen. Also nein, ich kenne ihn nicht… denke ich. Oder hab ihn nicht wiedererkannt, falls er in der Zwischenzeit ein paar Jahrzehnte gealtert ist.“

Sein Gesicht wurde weicher weniger nachdenklich, als die Zwergin ihn fragte, ob der Besuch bleiben durfte. „Das ist Dein Haus, Dein Bett, Dein Essen… ich steh hier nur so dekorativ herum so lange es Dir gefällt. - Aber Jarel hatte eh gefragt, ob ihn heute Abend begleiten kann, falls er Ärger findet. Dann falle ich hier nicht zur Last. Vielleicht dauert das auch länger. Ich weiß nicht, genau wann ich… heim… komme.“ Heim. Er lächelte verlegen und machte Platz am Spülstein. Die Geste mit den Fingern, um das Wasser zu erhitzen kam ohne darüber nachzudenken. So ganz früher Zuhause hatte er das auch so gemacht.
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