Diese Situation war so absurd. Dahlia selbst war nun selbst voller Blut, sie schien gedanklich jedoch so abwesend, dass sie es nicht weiter bemerkte. Es dauerte lange bis alles aufgewischt war und die Eimer mussten mehrere Male entleert werden. Während Reuven ihr erklärte dass er ihr einen Vorschuss gab, nickte sie „Danke…“ Die Bilder der Verletzungen von Myria waberten durch ihr Gedächtnis. Was für eine Kreatur konnte das gewesen sein?
Das Blut war nun aufgewischt, aber der Holzboden war hinüber, genau wie die Farbe an der Wand. Sie besah sich die Spritzer an der Wand und schüttelte dann den Kopf.
„Ich glaube wir können aufhören…ich muss dieses Zimmer renovieren lassen! Ich kümmere mich morgen um ein paar Handwerker…“ Sie strich mit einem Fuß über den rot-braun verfärbten Holzboden, der eigentlich mal sehr schön gewesen war. „Der muss raus…“ Nun schien die Geschäftsfrau wieder durch. Dahlia war eine Frau die für ihre Arbeit lebte, es lenkte sie von so vielem, was in ihr vorging ab. Zwar sehnte sie sich nach ein paar Tagen Ruhe, doch würde sie diese Ruhe überhaupt aushalten? Oder würde sie spätestens nach einem halben Tag wieder irgendetwas tun müssen?
Immer wieder hatte sie nach der Tür gelauscht, sie hoffte inständig, dass wenigstens einer ihrer Brüder zurückkommen würde. Doch der Abend war bereits so weit vorangeschritten, dass es immer unwahrscheinlicher wurde, dass einer der Herrschaften noch auftauchen würde.
Sie wollte auf gar keinen Fall alleine in ihrem Zimmer schlafen. Früher hatten die Geschwister oft zusammen in einem Bett geschlafen. Eben, bis sie in ein Alter kamen, in welchem es nicht mehr angemessen war, auch wenn sie es vielleicht gewollt hätten. Gerade Tristan war oft von Alpträumen gequält worden und verkroch sich oft zu Dahlia. Sie war die einzige gewesen, die ihn hatte beruhigen können.
Einmal mehr verspürte die Wirtin nun, dass sie langsam einen Mann finden wollte. Connor und Tristan würden nicht ewig hier bleiben. Sie würden sich irgendwann die Hörner abgestoßen haben und ausziehen. Dann war sie hier ganz allein.
Der Gedanke daran ließ sie schlucken. Sie sammelte die Eimer und Lappen zusammen, um sie ordentlich vor die Türe des Zimmers zu stellen.
Nachdem was heute morgen zwischen den beiden passiert war, konnte sie Reuven eigentlich nicht fragen, ob er in ihrem Zimmer schlafen würde. Sie musste diese Nacht wohl mit dieser Angst alleine durchstehen.
Als sie Reuven nun ansah biss sie sich auf die Lippe „Glaubst du das Biest kommt heute Nacht nochmal vorbei?“
Taverne | The black Horseman
- Reuven von Sorokin
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Sie beendeten die Reinigungstägtigkeit...
...und wieder einmal verstand er den Subtext nicht.
Er richtete sich auf, lockerte ein wenig seine Rückenmuskeln. Mitternacht war bereits vorbei.
"Heute wird er nicht mehr zurück kommen. Er hat gefressen und wurde nicht gestört und es ist bereits Mitternacht vorbei. Heute Nacht kannst du in Ruhe schlafen aber er wird wiederkommen, denn er verspricht sich vermutlich erneut leichte Beute."
Er dachte einen Moment nach, Wachen aufzustellen verringerte das Risiko für die Frauen und Männer hier, aber es machte es auch schwerer, ihn zu erwischen.
"Morgen Abend solltest du vorsichtig sein, am besten auch Wachen aufstellen."
Und er würde sich auf die Lauer legen, aber er brauchte einen Köder. Jetzt wollte er sich erst einmal sauber machen.
...und wieder einmal verstand er den Subtext nicht.
Er richtete sich auf, lockerte ein wenig seine Rückenmuskeln. Mitternacht war bereits vorbei.
"Heute wird er nicht mehr zurück kommen. Er hat gefressen und wurde nicht gestört und es ist bereits Mitternacht vorbei. Heute Nacht kannst du in Ruhe schlafen aber er wird wiederkommen, denn er verspricht sich vermutlich erneut leichte Beute."
Er dachte einen Moment nach, Wachen aufzustellen verringerte das Risiko für die Frauen und Männer hier, aber es machte es auch schwerer, ihn zu erwischen.
"Morgen Abend solltest du vorsichtig sein, am besten auch Wachen aufstellen."
Und er würde sich auf die Lauer legen, aber er brauchte einen Köder. Jetzt wollte er sich erst einmal sauber machen.
Dahlia rollre diese Information in ihrem Kopf hin und her. Ja er hatte wohl recht. Es hörte sich zumindest logisch an. Sie nickte „gut…du musst dich ja auskennen!“
Wo zum Teufel sollte sie aber Wachen herbekommen? hab die stadtwache sich für so etwas her? Gegen genügend Münzen wahrscheinlich schon. Also ging sie zögerlich nach oben in ihr Zimmer. Oben angekommen entledigte sie sich der blutigen Kleidung, welche sie in einen Eimer in der Ecke entsorgte. Es wäre zu aufwendig es zu reinigen und sie würde sich darin eh nicht mehr wohlfühlen. Schade eigentlich, dieses Kleid brachte ihr immer viel Aufmerksamkeit. Wieder machte sie sich Wasser in den Eimern am Feuer heiß, die ihr Will noch gefüllt hatte. Immer wieder glitt ihr Blick prüfenden zu ihrem Fenster. Das machte sie fast wahnsinnig. Aber es rührte sich nichts. Nachdem das Bad gefüllt war stieg sie in dem dampfenden Zuber und schrubbte sich das Blut von der Haut. Wieder glitt ihr Blick zum verschlossenen Fenster. Nichts als der Mond war zu sehen. Sie wollte ihre Haare waschen doch was wenn die Kreatur nur darauf wartete, dass sie untertauchte. Sie griff nach dem schlanken Dolch auf dem Kaminsims und hielt ihn sich an die Brust. Sollte das Biest kommen, würde sie zustechen.
Sie redete sich Mut ein und tauchte zusammen mit dem Messer unter. Nichts geschah…es war alles ruhig.
Sie wusch sich die Haare, doch ihr Blick war ständig auf das Fenster gerichtet. Würde sie diese Nacht überhaupt schlafen können?
Sie erhob sich, stieg aus dem Zuber und trocknete sich an. Danach rieb sie ihren Körper mit wohlriechenden Öl ein. Ein kleines bisschen beruhigte sie das.
Sie warf ihr seidenes Nachthemd über und setzte sich auf ihr Bett um sich die feuchten Haare zu kämen. Sie war hellwach. Kein Anzeichen von Müdigkeit. Nein der Schlaf würde nicht kommen. Besiegt saß sie also auf ihrem großen Bett und wusste genau was zu tun war. Sie musste zu Reuven… doch sie wollte es nicht.
Sie hörte ihn unter sich. Er war noch wach. Na gut…lieber so als tot… dachte sie sich und zig sich einen langen seidenen Kimono über.
Den Dolch nahm sie vorsichtshalber mit. Vor seiner Tür hielt sie inne und hasste sich einen Augenblick selbst. Dann klopfte sie beim Hexer an der Türe.
Wo zum Teufel sollte sie aber Wachen herbekommen? hab die stadtwache sich für so etwas her? Gegen genügend Münzen wahrscheinlich schon. Also ging sie zögerlich nach oben in ihr Zimmer. Oben angekommen entledigte sie sich der blutigen Kleidung, welche sie in einen Eimer in der Ecke entsorgte. Es wäre zu aufwendig es zu reinigen und sie würde sich darin eh nicht mehr wohlfühlen. Schade eigentlich, dieses Kleid brachte ihr immer viel Aufmerksamkeit. Wieder machte sie sich Wasser in den Eimern am Feuer heiß, die ihr Will noch gefüllt hatte. Immer wieder glitt ihr Blick prüfenden zu ihrem Fenster. Das machte sie fast wahnsinnig. Aber es rührte sich nichts. Nachdem das Bad gefüllt war stieg sie in dem dampfenden Zuber und schrubbte sich das Blut von der Haut. Wieder glitt ihr Blick zum verschlossenen Fenster. Nichts als der Mond war zu sehen. Sie wollte ihre Haare waschen doch was wenn die Kreatur nur darauf wartete, dass sie untertauchte. Sie griff nach dem schlanken Dolch auf dem Kaminsims und hielt ihn sich an die Brust. Sollte das Biest kommen, würde sie zustechen.
Sie redete sich Mut ein und tauchte zusammen mit dem Messer unter. Nichts geschah…es war alles ruhig.
Sie wusch sich die Haare, doch ihr Blick war ständig auf das Fenster gerichtet. Würde sie diese Nacht überhaupt schlafen können?
Sie erhob sich, stieg aus dem Zuber und trocknete sich an. Danach rieb sie ihren Körper mit wohlriechenden Öl ein. Ein kleines bisschen beruhigte sie das.
Sie warf ihr seidenes Nachthemd über und setzte sich auf ihr Bett um sich die feuchten Haare zu kämen. Sie war hellwach. Kein Anzeichen von Müdigkeit. Nein der Schlaf würde nicht kommen. Besiegt saß sie also auf ihrem großen Bett und wusste genau was zu tun war. Sie musste zu Reuven… doch sie wollte es nicht.
Sie hörte ihn unter sich. Er war noch wach. Na gut…lieber so als tot… dachte sie sich und zig sich einen langen seidenen Kimono über.
Den Dolch nahm sie vorsichtshalber mit. Vor seiner Tür hielt sie inne und hasste sich einen Augenblick selbst. Dann klopfte sie beim Hexer an der Türe.
- Reuven von Sorokin
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Auch Reuven war in sein Zimmer zurückgekehrt. Er hatte die Kleidung - die immerhin nicht seine war - gewaschen.
Als Hexer hatte er etwas Erfahrung darin, Blut auszuwaschen, und zwar nicht immer nur fremdes. Auch im Nähen war er übrigens ganz passabel.
Der Trick war, kaltes Wasser zu nehmen, und Seife. Bei heißen gerann Blut sofort und hinterließ Flecken.
Dann wusch auch er sich.
Für ein Bad reichten die zwei Eimer nicht mehr, es wäre wohl an ihm selbst gewesen, es wieder aufzufüllen, aber sei's drum. Das musste reichen.
Danach zog er sich nur seine alte Hose wieder an, kein Hemd, eigentlich wollte er ja gleich schlafen, aber seine Gedanken drehten sich um das was angegriffen hatte.
Normalerweise würde er das nächste Opfer abwarten, um sicher zu sein, was es war, das durfte er sich hier wohl nicht erlauben.
Aber es machte einen großen Unterschied, ob es ein Garkin oder ein Katakan war oder ein Werwolf war... oder eine Strige.
Letzteres war höchst unwahrscheinlich, aber möglich.
Gegen alle Vampirartigen würde er 'schwarzes Blut' trinken, der beste Schutz, aber ihm würde noch tagelang danach speiübel sein, und man kombinierte es besser nicht mit anderen Tränken. Gegen einen Werwolf dagegen würde er eher 'Schneesturm' trinken um die Reflexe zu erhöhen und 'Schwalbe' bereithalten zur Regeneration.
Das war kein Spiel, er würde sich entscheiden müssen.
Und zwar am besten gleich richtig, er hatte nur das eine Leben.
Ein Katakan konnte bis zu 1500 Kronen bringen, ein Werwolf vielleicht 500 oder 600. Garkins bewegten sich dazwischen und eine Strige lag ein stück drüber. Das Biest in Wyzima hatte ihm Geralt weggeschnappt, das hatte ihn genervt, er hatte viel recherchiert gehabt und er hätte sie auch entzaubert. Aber der beschissene weiße Wolf schlief mit allem was zaubern konnte und hatte sich so wohl einen Vorteil verschafft.
Er holte das Silberschwert heraus, schliff es und wog es in der Hand, dann vollführte er ein paar Paraden, Volten und Attacken.
...mit einem Auge und mit geschlossenen Augen.
Es fehlte einfach das räumliche Sehen. Er musste sich nichts vormachen, war es ein Katakan, der zerriss ihn in der Luft. Also hoffentlich keiner. Ein Garkin wäre gut, wenn er sich etwas wünschen dürfte. Brachte das meiste Geld, war aber zu schaffen.
Cavation, runter in die Knie und Parade mit Riposte.. Schnell war er ja noch immer, daran hatte sich nicht geändert, nur traf er nicht mehr so gut.
Dann klopfte es.
Und Dahlia stand vor er Tür.
Er hatte mit vielem gerechnet, sogar mit ihren Brüdern, die ihm klar machten, dass er das Monster erledigen und sich dann bitteschön verpissen sollte, mit Will der sich nicht nach Hause traute... Naja, oder eben mit der einzigen Frau im Haus. Er stand in der Tür, noch das Schwert in der Hand.
"Äh... komm rein." War das beste, was ihm da so einfiel.
Als Hexer hatte er etwas Erfahrung darin, Blut auszuwaschen, und zwar nicht immer nur fremdes. Auch im Nähen war er übrigens ganz passabel.
Der Trick war, kaltes Wasser zu nehmen, und Seife. Bei heißen gerann Blut sofort und hinterließ Flecken.
Dann wusch auch er sich.
Für ein Bad reichten die zwei Eimer nicht mehr, es wäre wohl an ihm selbst gewesen, es wieder aufzufüllen, aber sei's drum. Das musste reichen.
Danach zog er sich nur seine alte Hose wieder an, kein Hemd, eigentlich wollte er ja gleich schlafen, aber seine Gedanken drehten sich um das was angegriffen hatte.
Normalerweise würde er das nächste Opfer abwarten, um sicher zu sein, was es war, das durfte er sich hier wohl nicht erlauben.
Aber es machte einen großen Unterschied, ob es ein Garkin oder ein Katakan war oder ein Werwolf war... oder eine Strige.
Letzteres war höchst unwahrscheinlich, aber möglich.
Gegen alle Vampirartigen würde er 'schwarzes Blut' trinken, der beste Schutz, aber ihm würde noch tagelang danach speiübel sein, und man kombinierte es besser nicht mit anderen Tränken. Gegen einen Werwolf dagegen würde er eher 'Schneesturm' trinken um die Reflexe zu erhöhen und 'Schwalbe' bereithalten zur Regeneration.
Das war kein Spiel, er würde sich entscheiden müssen.
Und zwar am besten gleich richtig, er hatte nur das eine Leben.
Ein Katakan konnte bis zu 1500 Kronen bringen, ein Werwolf vielleicht 500 oder 600. Garkins bewegten sich dazwischen und eine Strige lag ein stück drüber. Das Biest in Wyzima hatte ihm Geralt weggeschnappt, das hatte ihn genervt, er hatte viel recherchiert gehabt und er hätte sie auch entzaubert. Aber der beschissene weiße Wolf schlief mit allem was zaubern konnte und hatte sich so wohl einen Vorteil verschafft.
Er holte das Silberschwert heraus, schliff es und wog es in der Hand, dann vollführte er ein paar Paraden, Volten und Attacken.
...mit einem Auge und mit geschlossenen Augen.
Es fehlte einfach das räumliche Sehen. Er musste sich nichts vormachen, war es ein Katakan, der zerriss ihn in der Luft. Also hoffentlich keiner. Ein Garkin wäre gut, wenn er sich etwas wünschen dürfte. Brachte das meiste Geld, war aber zu schaffen.
Cavation, runter in die Knie und Parade mit Riposte.. Schnell war er ja noch immer, daran hatte sich nicht geändert, nur traf er nicht mehr so gut.
Dann klopfte es.
Und Dahlia stand vor er Tür.
Er hatte mit vielem gerechnet, sogar mit ihren Brüdern, die ihm klar machten, dass er das Monster erledigen und sich dann bitteschön verpissen sollte, mit Will der sich nicht nach Hause traute... Naja, oder eben mit der einzigen Frau im Haus. Er stand in der Tür, noch das Schwert in der Hand.
"Äh... komm rein." War das beste, was ihm da so einfiel.
Sie blieb in der Tür stehen und sah ihm müde und zerknirscht an.
„Nein…ich“
Ihr war es einfach so unangenehm. „Hör zu…normal würde ich Connor oder Tristan bitten…aber die sind nicht da“
Holte sie aus, bevor sie zu ihrer eigentlichen Bitte kam.
„Würdest du bitte bei mir oben schlafen?...“ Sie rechnete fast mit einem Nein und so erklärte sie noch „Ich will nicht mit dir schlafen oder sonst was…ich fühle mich einfach nicht wohl! Ich finde so keinen Schlaf und ich muss morgen so viel erledigen!“
Sie ließ ihn die Information kurz verarbeiten.
„Ich weiß, du hast gesagt er kommt nicht nochmal…aber vielleicht war er ja auch nicht allein und vielleicht hat er oder es doch noch Hunger…“
Man sah ihr die Irritation und Müdigkeit nun an und auch die Verzweiflung. Sie sah nun zu Boden.
„Es ist mir wirklich unangenehm und natürlich entschädige ich dich auch für die Nachtwache…ich überlege sowieso, ob ich morgen alles geschlossen lassen soll…hm ich bin so müde!“
Sie lehnte ihren Kopf an die kühle Türzarge und sah von unten zu dem Hexer auf.
„Nein…ich“
Ihr war es einfach so unangenehm. „Hör zu…normal würde ich Connor oder Tristan bitten…aber die sind nicht da“
Holte sie aus, bevor sie zu ihrer eigentlichen Bitte kam.
„Würdest du bitte bei mir oben schlafen?...“ Sie rechnete fast mit einem Nein und so erklärte sie noch „Ich will nicht mit dir schlafen oder sonst was…ich fühle mich einfach nicht wohl! Ich finde so keinen Schlaf und ich muss morgen so viel erledigen!“
Sie ließ ihn die Information kurz verarbeiten.
„Ich weiß, du hast gesagt er kommt nicht nochmal…aber vielleicht war er ja auch nicht allein und vielleicht hat er oder es doch noch Hunger…“
Man sah ihr die Irritation und Müdigkeit nun an und auch die Verzweiflung. Sie sah nun zu Boden.
„Es ist mir wirklich unangenehm und natürlich entschädige ich dich auch für die Nachtwache…ich überlege sowieso, ob ich morgen alles geschlossen lassen soll…hm ich bin so müde!“
Sie lehnte ihren Kopf an die kühle Türzarge und sah von unten zu dem Hexer auf.
- Reuven von Sorokin
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Reuven packte das Schwert wieder in die schwere Ledertasche, die auch das Stahlschwert beinhaltete, dazu Verbandsmaterial und einige Tränke sowie ausreichend leere Fläschchen, ein paar Notizen, Kräuter Schleifsteine verschiedener Härtegrade und Feinheit.
Das alles konnte man zusammenklappen und so verstauen dass man es seitlich an einem Pferd unterbringen konnte ohne dass es klapperte.
Er zog sich das Hemd wieder über, besser gesagt, sein eigenes, wenn auch zerschlissenes. die geliehenen Sachen hingen im Zimmer und trockneten.
"Gut. Kein Problem, ich würde ohnehin meditieren. Und es war ein Angebot, keine Forderung." Er zwinkerte. Es war fast ein wenig witzig wie verlegen sie war.
"Es wäre auch für mich nicht schlecht, wenn morgen geschlossen wäre... ich könnte mich vorbereiten, andererseits kann es auch sein, dass es dann nicht wiederkommt und sich die Suche ewig hinzieht und vorher Unschuldige sterben wes es woanders zuschlägt. Ich würde dir raten morgen aufzumachen. Ich werde tagsüber in der Küche alles erledigen was möglich ist und Abends im Gang auf der Lauer liegen."
Und er würde raten müssen...
Das alles konnte man zusammenklappen und so verstauen dass man es seitlich an einem Pferd unterbringen konnte ohne dass es klapperte.
Er zog sich das Hemd wieder über, besser gesagt, sein eigenes, wenn auch zerschlissenes. die geliehenen Sachen hingen im Zimmer und trockneten.
"Gut. Kein Problem, ich würde ohnehin meditieren. Und es war ein Angebot, keine Forderung." Er zwinkerte. Es war fast ein wenig witzig wie verlegen sie war.
"Es wäre auch für mich nicht schlecht, wenn morgen geschlossen wäre... ich könnte mich vorbereiten, andererseits kann es auch sein, dass es dann nicht wiederkommt und sich die Suche ewig hinzieht und vorher Unschuldige sterben wes es woanders zuschlägt. Ich würde dir raten morgen aufzumachen. Ich werde tagsüber in der Küche alles erledigen was möglich ist und Abends im Gang auf der Lauer liegen."
Und er würde raten müssen...
Dahlia fiel ein Stein vom Herzen. Er stimmte zu und es war alles ganz so, als wäre heute morgen nicht passiert. Er war wirklich professionell, das musste sie ihm lassen. Nun schätzte sie ihn ein wenig mehr als vorher. Erleichtert sah sie ihm zu, wie er sein Werkzeug zusammenklaubte. Wie ein Handwerker seinen Hammer und Nägel, händelte er seine tödlichen Klingen und sonstigen Artefakte.
Er zwinkerte ihr zu, was sie ein wenig zum Lächeln brachte. Halb so wild die ganze Geschichte…naja wenn man das Monster mal außer acht lies.
Sie wand sich um „Gut folg mir einfach nach oben!“
Sie glitt wieder die Treppe in ihr Stockwerk hinauf und wartete oben, bis er ihr nachgefolgt war.
„Also…willkommen in meinem Reich“ scherzte sie und gähnte kurz. Sie fiel fast um vor Müdigkeit.
Ihr Zimmer erstreckte sich über das ganze Stockwerk. Große Fenster gaben die Sicht auf die Dächer von Nowigrad frei. Es war geschmackvoll eingerichtet. Das große Bett bot ausreichend Platz. Es war eine Sonderanfertigung für ihre Eltern gewesen. Man hätte locker vier Personen nebeneinander legen können.
Sie ließ ihren seidenen Kimono an sich heruntergleiten und legte ihn auf einem Sessel vor dem Kamin ab.
„Normalerweise schlafe ich auf der Fensterseite…aber mir wäre es recht, wenn du die Seite nehmen würdest…von dort aus kann man alles besser beobachten!“
Er meinte er würde ohnehin meditieren. Dahlia wusste allerdings nicht wirklich was das bedeutete und nahm an, es sei so ein Hexerding.
Sie schlug die leichte Sommerdecke zurück und legte sich auf das Bett. Dann musste sie es doch nochmal zur Sicherheit sagen.
„Ich habe wirklich kein Verlangen danach mit dir zu schlafen…Nur wenn du hier auf dem Bett bist…dann spüre ich wenigstens, dass du da bist!“
Da kroch ihr wieder die Verlegenheit in die Wangen. Sie legte ihre Hand auf den Platz neben sich und sah, von ihm weg, vorsichtig auf dem Fenster.
„Bitte…“ bot sie ihm dem Platz an. Wobei es kein Angebot, sondern eine Inständige Bitte war.
Er zwinkerte ihr zu, was sie ein wenig zum Lächeln brachte. Halb so wild die ganze Geschichte…naja wenn man das Monster mal außer acht lies.
Sie wand sich um „Gut folg mir einfach nach oben!“
Sie glitt wieder die Treppe in ihr Stockwerk hinauf und wartete oben, bis er ihr nachgefolgt war.
„Also…willkommen in meinem Reich“ scherzte sie und gähnte kurz. Sie fiel fast um vor Müdigkeit.
Ihr Zimmer erstreckte sich über das ganze Stockwerk. Große Fenster gaben die Sicht auf die Dächer von Nowigrad frei. Es war geschmackvoll eingerichtet. Das große Bett bot ausreichend Platz. Es war eine Sonderanfertigung für ihre Eltern gewesen. Man hätte locker vier Personen nebeneinander legen können.
Sie ließ ihren seidenen Kimono an sich heruntergleiten und legte ihn auf einem Sessel vor dem Kamin ab.
„Normalerweise schlafe ich auf der Fensterseite…aber mir wäre es recht, wenn du die Seite nehmen würdest…von dort aus kann man alles besser beobachten!“
Er meinte er würde ohnehin meditieren. Dahlia wusste allerdings nicht wirklich was das bedeutete und nahm an, es sei so ein Hexerding.
Sie schlug die leichte Sommerdecke zurück und legte sich auf das Bett. Dann musste sie es doch nochmal zur Sicherheit sagen.
„Ich habe wirklich kein Verlangen danach mit dir zu schlafen…Nur wenn du hier auf dem Bett bist…dann spüre ich wenigstens, dass du da bist!“
Da kroch ihr wieder die Verlegenheit in die Wangen. Sie legte ihre Hand auf den Platz neben sich und sah, von ihm weg, vorsichtig auf dem Fenster.
„Bitte…“ bot sie ihm dem Platz an. Wobei es kein Angebot, sondern eine Inständige Bitte war.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Reuven folgte ihr gehorsam.
Es war nicht das erste Mal, dass er sich als Leibwächter engagieren ließ, in dem Fall verhandelte er nicht einmal zusätzlich über's Honorar. So Geldgierig Hexer manchmal schienen, aber in der Regel blieben sie auf dem Teppich. Keine zusätzlichen Schwierigkeiten, kein zusätzliches Geld. Und wo er schlief war letztlich egal.
Ihr Zimmer war deutlich größer als seines und das Bett deutlich luxuriöser - ein Umstand der ihm auffiel, der ihn aber kaum bewegte. Luxus war nicht was ihm wichtig war. Allerdings erkannte er durchaus das Potential eine großen Bettes für andere bewegungsintesive Aktivitäten.
Allerdings betonte sie noch einmal, dass die genau das nicht wollte.
"Schon gut. War auch nur ein Angebot. Du musst nichts erklären. Wobei... wenn du es schon erwähnst. Sex kann sehr entspannend wirken, gerade in solchen Situationen hilft es sehr die Anspannung abzubauen und etwa Ruhe zu finden. Das ist eine rein körperliche Reaktion, naja, und Spaß macht es eben auch."
Sie zog den leichten Mantel aus, den sie zuvor übergeworfen hatte und kroch ins Bett.
Einen Moment dachte er, sie würde doch noch darauf zurück kommen, als er sie in ihrem dünnen Nachthemd sah. Natürlich löste so etwas Reaktionen aus, aber er war kein junger Mann, der sich davon zu leicht aus der Fassung bringen ließ. Er zuckte mit dem Schultern und nahm auf dem Bett Platz. Die Fenster Seite.
Die Matratze war weich, Filz und Pferdehaare wahrscheinlich, das waren sicherlich teure Matratzen, warm und eben... weich. zu weich. Er bekam immer Rückenschmerzen davon. Also kniete er sich nur hin, die Hände ruhten auf den Oberschenkeln. Für die Knie war es dagegen besser nicht auf dem harten Boden zu hocken.
"Lass dich nicht stören, ich bereite mich auf meine Weise vor. Schlaf einfach. Wenn irgendetwas reinkommt bin ich wach ehe es ganz drin ist."
Er schloss nun selbst die Augen.
Die Meditation lernten die jungen Hexer fast als erstes. Man regenerierte sich schnell, noch schneller als im Schlaf und konnte diese Art der Versenkung aber auch nutzen um sich vorzubereiten, auf einen Kampf oder was früher im Vordergrund gestanden hatte aber irgendwie unpopulär geworden war, die Entzauberung, Rituale und ähnliches. Dazu mußte man klar im Kopf sein, störende Gedanken konnten das Ergebnis sehr negativ beeinflussen. Aber heute war es nur der Kampf.
Er visualisierte jeden Schritt, der Verfluchte oder ein Garkin - an einen Katakan wollte er nicht denken - tun konnte. Er konnte durch's Fenster kommen... er spielte verschieden Möglichkeiten durch. Wenn es so weit war musste er an der Flucht gehindert werden. Wenn er durch die Türe kam auch...
In seinem Geist liefen verschieden Kampfgeschehene ab. Fast so effizient wie ein körperliches Training.
So verging auch verhältnismäßig schnell die Nacht.
Es war nicht das erste Mal, dass er sich als Leibwächter engagieren ließ, in dem Fall verhandelte er nicht einmal zusätzlich über's Honorar. So Geldgierig Hexer manchmal schienen, aber in der Regel blieben sie auf dem Teppich. Keine zusätzlichen Schwierigkeiten, kein zusätzliches Geld. Und wo er schlief war letztlich egal.
Ihr Zimmer war deutlich größer als seines und das Bett deutlich luxuriöser - ein Umstand der ihm auffiel, der ihn aber kaum bewegte. Luxus war nicht was ihm wichtig war. Allerdings erkannte er durchaus das Potential eine großen Bettes für andere bewegungsintesive Aktivitäten.
Allerdings betonte sie noch einmal, dass die genau das nicht wollte.
"Schon gut. War auch nur ein Angebot. Du musst nichts erklären. Wobei... wenn du es schon erwähnst. Sex kann sehr entspannend wirken, gerade in solchen Situationen hilft es sehr die Anspannung abzubauen und etwa Ruhe zu finden. Das ist eine rein körperliche Reaktion, naja, und Spaß macht es eben auch."
Sie zog den leichten Mantel aus, den sie zuvor übergeworfen hatte und kroch ins Bett.
Einen Moment dachte er, sie würde doch noch darauf zurück kommen, als er sie in ihrem dünnen Nachthemd sah. Natürlich löste so etwas Reaktionen aus, aber er war kein junger Mann, der sich davon zu leicht aus der Fassung bringen ließ. Er zuckte mit dem Schultern und nahm auf dem Bett Platz. Die Fenster Seite.
Die Matratze war weich, Filz und Pferdehaare wahrscheinlich, das waren sicherlich teure Matratzen, warm und eben... weich. zu weich. Er bekam immer Rückenschmerzen davon. Also kniete er sich nur hin, die Hände ruhten auf den Oberschenkeln. Für die Knie war es dagegen besser nicht auf dem harten Boden zu hocken.
"Lass dich nicht stören, ich bereite mich auf meine Weise vor. Schlaf einfach. Wenn irgendetwas reinkommt bin ich wach ehe es ganz drin ist."
Er schloss nun selbst die Augen.
Die Meditation lernten die jungen Hexer fast als erstes. Man regenerierte sich schnell, noch schneller als im Schlaf und konnte diese Art der Versenkung aber auch nutzen um sich vorzubereiten, auf einen Kampf oder was früher im Vordergrund gestanden hatte aber irgendwie unpopulär geworden war, die Entzauberung, Rituale und ähnliches. Dazu mußte man klar im Kopf sein, störende Gedanken konnten das Ergebnis sehr negativ beeinflussen. Aber heute war es nur der Kampf.
Er visualisierte jeden Schritt, der Verfluchte oder ein Garkin - an einen Katakan wollte er nicht denken - tun konnte. Er konnte durch's Fenster kommen... er spielte verschieden Möglichkeiten durch. Wenn es so weit war musste er an der Flucht gehindert werden. Wenn er durch die Türe kam auch...
In seinem Geist liefen verschieden Kampfgeschehene ab. Fast so effizient wie ein körperliches Training.
So verging auch verhältnismäßig schnell die Nacht.
Sie musste über seinen kecken Kommentar lachen. Er war schon schwer in Ordnung. Als er ihr Sex zur Entspannung empfahl lachte sie noch mehr und entspannte sich schon allein dadurch. Gerade noch hatte sie Angst um ihr Leben gehabt, aber wer konnte bei solchen Äußerungen schon ernst bleiben? Sie machte es sich gemütlich, als Reuven zu ihr auf das große Bett stieg. Er mochte nicht der schönste Mann der Welt sein, aber irgendetwas an ihm war leider sehr anziehend. Dahlia lag auf der Seite und sah Reuven noch etwas bei seiner Meditation zu. Jetzt fühlte sie sich sicher und driftete endlich in einen traumlosen Schlaf.
Der Schlaf war kurz aber erholsam. Pflichtbewusst weckte der Hahn sie. Reuven verschwand nach unten, damit Dahilia sich für den Tag vorbereiten konnte. Connor und Tristan waren immer noch ausgeflogen, also gab es auch keine Querelen bezüglich des nächtlichen Aufenthaltes des Hexers in Dahlias Bett. Als das Frühstück auf dem Tisch stand, fanden sich auch die beiden Herren wieder im Hause ein. Der eine munter und fit, der andere mit einem blauen Auge. Connor grinste und zuckte nur mit den Schultern als Dahlia ihn vorwurfsvoll ansah. „Tja…“ War der einzige Kommentar von ihm.
Sie ließ die beiden erst essen, bevor sie ihnen von letzter Nacht erzählte. Ihre Kinnladen klappten fast auf den Boden und sofort gingen sie hinauf, um sich das Zimmer anzusehen. Auch sie gaben zu, dass es renoviert werden musste. Da war nicht mehr viel zu retten. Dann kam Tristen zu Reuven und, anstatt zu versuchen ihn in der Luft zu zerreißen, klopfte er ihm dankend auf die Schulter. Tristan bot sich sogleich für die nächste Nachtwache an. Connor war zwar nicht begeistert von Reuvens Aufenthalt in Dahlias Zimmer, sah aber, dass es das einzig richtige gewesen war. Er erlärte sich bereit die Stadtwache aufzusuchen um zwei oder drei Wächter abstellen zu lassen. Das würde ein teurer Monat werden.
Will war schon voll bei der Arbeit. Dahlia hatte beschlossen auf Reuven zu hören und den Betrieb normal weiterlaufen zu lassen. Das Geld musste ja schließlich auch reinkommen.
Nachdem alles geklärt war, machte sich Dahlia auf zum Handwerkerhof und kam verdächtig spät zurück in den Horseman. Im Schlepptau hatte sie eine Truppe junger Handwerker, mit denen sie nach oben verschwand und ihnen Anweisungen für das Zimmer zu geben. Einer der Truppe war besonders angetan von ihr und sie auch von ihm. Sie aßen im Hof zusammen Mittag und tauschten dort ein paar unschuldige Nettigkeiten aus.
Beflügelt kam Dahlia zurück in den Schankraum und ging ihrer täglichen Arbeit nach. Putzen, sortieren, auffüllen und servieren.
Reuven hatte wieder vorzüglich gekocht, was die Handwerkertruppe anspornte noch etwas fleißiger zu arbeiten. Es wurde gehämmert, geklopft, gesägt, Balken wurden aus dem Fenster in den Hof geschmissen und frische Dielen wurden verlegt. Am späten Nachmittag fanden sich drei Männer der Stadtwache ein. Sie würden abwechselnd durch und um das Haus patrouillieren. Das Zimmer wurde an diesem Tag nicht mehr fertig, es würde aber am nächsten Tag wieder zur Vermietung zur Verfügung stehen, versicherten die Handwerker. Dahlia versorgte sie noch mit einem Abendessen, ehe sie von dannen zogen. Nur einer von ihnen blieb etwas länger an der Theke, um hier und da ein Pläuschchen mit der Wirtin zu halten.
Er bot an, die Nacht bei ihr zu verbringe…wegen der Sicherheit natürlich. Das lehnte Dahlia aber dankend ab. Der junge Mann wollte es erst nicht recht akzeptieren und erst als Connor sich neben seine Schwester stellte, trollte er sich etwas geknickt. Wieder so einer…dachte sich Dahlia verärgert. Connor wusste was in ihr vorging, zog sie in die Küche und drückte sie kurz, aber innig an sich. „Alles wird sich fügen…“ Flüsterte er. Es war ein Spruch, den schon ihr Großvater immer zu sagen pflegte. Blickt man auf die Geschichte der Familie zurück, dann war das auch durchaus immer der Fall. Alles fügte sich zu ihren Gunsten früher oder später. Dahlias Blick fiel auf Reuven und der Spruch erwies sich wohl auch bei ihm als zutreffend. Just in dem Moment, in dem sich ein Monster in ihrer Gegend herumtrieb, tauchte ein Hexer auf und war dem Haus zu Diensten. Das war bestimmt mehr als nur Zufall. Sie genehmigte sich einen Schluck Wein, aß stumm zu Abend und kehrte schnell wieder zur Arbeit zurück. Der Gedanke an das Monster machte sie nur unruhig. Sie musste sich schnell ablenken und am besten gelang das mit viel Arbeit.
Am Ende des Tages kam sie erschöpft zu Reuven in die Küche und überreichte ihm ein Säckchen voller Münzen. Es wa mehr als die Hälfte von dem was er verlangt hatte. Sie gab es ihm und meinte, es sei die Anzahlung inklusive ein paar Extramünzen für die tägliche Nachtwache. Sie wollte auch diese Nacht nicht allein in ihrem Zimmer verbringen.
Tristan meldete sich, dass er doch wachen könnte. Aber Dahlia beschwichtigte ihn. Der Hexer sei eben der Profi. Kurzes Gekeife. Aber dann sah er es doch ein. Er fühlte sich zwar schon etwas auf den Schlips getreten, aber sei es drum. Lieber der Hexer als er…er hatte ja noch andere Verpflichtungen.
Will schloss den Horseman wieder gründlich ab und verabschiedete sich für die Nacht. Alle bereiteten sich für die Nacht vor und gingen zu Bett. Die Wache hielt ihr Wort und ließ das Haus kaum aus den Augen. Sie wurden gut bezahlt und mochten den Horseman. Heute Nacht würde ihnen nichts entgehen.
Dahlia und Reuven waren im Bett wie die Nacht zuvor. Während Reuven schon meditierte, kämmte sich Dahlia noch etwas die lange Haarpracht. Es war wohl ihr Ritual um sich etwas zu beruhigen. Dann fiel sie wieder in einen tiefen Schlaf.
Ein neuer Morgen brach an und lief so wie eigentlich jeder Morgen. Aufstehen, anziehen, hübsch machen, arbeiten, frühstücken und wieder arbeiten. Dahlia fühlte sich wunderbar obwohl der gestrige Tag diese kleine Enttäuschung enthalten hatte. Männer…
Mit Reuven an ihrer Seite schlief sie aber ungewöhnlich gut. Sie fühlte sich als könnte sie Bäume ausreißen. Connor sah nach dem Frühstück nach den Handwerkern, Tristan empfing die neue Haushälterin, Tara. Eine etwas ältere, dunkelhaarige Frau, die aber durchaus reizvoll aussah. Er zeigte ihr das ganze Haus und sie begann sofort mit der Arbeit in Dahlias Zimmer. Dahlia blieb noch einen Augenblick sitzen „Reuven…es klingt bestimmt komisch…aber neben dir schlafe ich einfach wunderbar! Ich fühle mich als könnte ich Bäume ausreißen“ Sie lachte ihr glockenhelles Lachen. „Ist das auch so ein Hexerding?“
Sie trank ihren Tee und blickte gespannt zu ihm. Es interessierte sie wirklich, sie wusste nicht besonders viel über Hexer.
Der Schlaf war kurz aber erholsam. Pflichtbewusst weckte der Hahn sie. Reuven verschwand nach unten, damit Dahilia sich für den Tag vorbereiten konnte. Connor und Tristan waren immer noch ausgeflogen, also gab es auch keine Querelen bezüglich des nächtlichen Aufenthaltes des Hexers in Dahlias Bett. Als das Frühstück auf dem Tisch stand, fanden sich auch die beiden Herren wieder im Hause ein. Der eine munter und fit, der andere mit einem blauen Auge. Connor grinste und zuckte nur mit den Schultern als Dahlia ihn vorwurfsvoll ansah. „Tja…“ War der einzige Kommentar von ihm.
Sie ließ die beiden erst essen, bevor sie ihnen von letzter Nacht erzählte. Ihre Kinnladen klappten fast auf den Boden und sofort gingen sie hinauf, um sich das Zimmer anzusehen. Auch sie gaben zu, dass es renoviert werden musste. Da war nicht mehr viel zu retten. Dann kam Tristen zu Reuven und, anstatt zu versuchen ihn in der Luft zu zerreißen, klopfte er ihm dankend auf die Schulter. Tristan bot sich sogleich für die nächste Nachtwache an. Connor war zwar nicht begeistert von Reuvens Aufenthalt in Dahlias Zimmer, sah aber, dass es das einzig richtige gewesen war. Er erlärte sich bereit die Stadtwache aufzusuchen um zwei oder drei Wächter abstellen zu lassen. Das würde ein teurer Monat werden.
Will war schon voll bei der Arbeit. Dahlia hatte beschlossen auf Reuven zu hören und den Betrieb normal weiterlaufen zu lassen. Das Geld musste ja schließlich auch reinkommen.
Nachdem alles geklärt war, machte sich Dahlia auf zum Handwerkerhof und kam verdächtig spät zurück in den Horseman. Im Schlepptau hatte sie eine Truppe junger Handwerker, mit denen sie nach oben verschwand und ihnen Anweisungen für das Zimmer zu geben. Einer der Truppe war besonders angetan von ihr und sie auch von ihm. Sie aßen im Hof zusammen Mittag und tauschten dort ein paar unschuldige Nettigkeiten aus.
Beflügelt kam Dahlia zurück in den Schankraum und ging ihrer täglichen Arbeit nach. Putzen, sortieren, auffüllen und servieren.
Reuven hatte wieder vorzüglich gekocht, was die Handwerkertruppe anspornte noch etwas fleißiger zu arbeiten. Es wurde gehämmert, geklopft, gesägt, Balken wurden aus dem Fenster in den Hof geschmissen und frische Dielen wurden verlegt. Am späten Nachmittag fanden sich drei Männer der Stadtwache ein. Sie würden abwechselnd durch und um das Haus patrouillieren. Das Zimmer wurde an diesem Tag nicht mehr fertig, es würde aber am nächsten Tag wieder zur Vermietung zur Verfügung stehen, versicherten die Handwerker. Dahlia versorgte sie noch mit einem Abendessen, ehe sie von dannen zogen. Nur einer von ihnen blieb etwas länger an der Theke, um hier und da ein Pläuschchen mit der Wirtin zu halten.
Er bot an, die Nacht bei ihr zu verbringe…wegen der Sicherheit natürlich. Das lehnte Dahlia aber dankend ab. Der junge Mann wollte es erst nicht recht akzeptieren und erst als Connor sich neben seine Schwester stellte, trollte er sich etwas geknickt. Wieder so einer…dachte sich Dahlia verärgert. Connor wusste was in ihr vorging, zog sie in die Küche und drückte sie kurz, aber innig an sich. „Alles wird sich fügen…“ Flüsterte er. Es war ein Spruch, den schon ihr Großvater immer zu sagen pflegte. Blickt man auf die Geschichte der Familie zurück, dann war das auch durchaus immer der Fall. Alles fügte sich zu ihren Gunsten früher oder später. Dahlias Blick fiel auf Reuven und der Spruch erwies sich wohl auch bei ihm als zutreffend. Just in dem Moment, in dem sich ein Monster in ihrer Gegend herumtrieb, tauchte ein Hexer auf und war dem Haus zu Diensten. Das war bestimmt mehr als nur Zufall. Sie genehmigte sich einen Schluck Wein, aß stumm zu Abend und kehrte schnell wieder zur Arbeit zurück. Der Gedanke an das Monster machte sie nur unruhig. Sie musste sich schnell ablenken und am besten gelang das mit viel Arbeit.
Am Ende des Tages kam sie erschöpft zu Reuven in die Küche und überreichte ihm ein Säckchen voller Münzen. Es wa mehr als die Hälfte von dem was er verlangt hatte. Sie gab es ihm und meinte, es sei die Anzahlung inklusive ein paar Extramünzen für die tägliche Nachtwache. Sie wollte auch diese Nacht nicht allein in ihrem Zimmer verbringen.
Tristan meldete sich, dass er doch wachen könnte. Aber Dahlia beschwichtigte ihn. Der Hexer sei eben der Profi. Kurzes Gekeife. Aber dann sah er es doch ein. Er fühlte sich zwar schon etwas auf den Schlips getreten, aber sei es drum. Lieber der Hexer als er…er hatte ja noch andere Verpflichtungen.
Will schloss den Horseman wieder gründlich ab und verabschiedete sich für die Nacht. Alle bereiteten sich für die Nacht vor und gingen zu Bett. Die Wache hielt ihr Wort und ließ das Haus kaum aus den Augen. Sie wurden gut bezahlt und mochten den Horseman. Heute Nacht würde ihnen nichts entgehen.
Dahlia und Reuven waren im Bett wie die Nacht zuvor. Während Reuven schon meditierte, kämmte sich Dahlia noch etwas die lange Haarpracht. Es war wohl ihr Ritual um sich etwas zu beruhigen. Dann fiel sie wieder in einen tiefen Schlaf.
Ein neuer Morgen brach an und lief so wie eigentlich jeder Morgen. Aufstehen, anziehen, hübsch machen, arbeiten, frühstücken und wieder arbeiten. Dahlia fühlte sich wunderbar obwohl der gestrige Tag diese kleine Enttäuschung enthalten hatte. Männer…
Mit Reuven an ihrer Seite schlief sie aber ungewöhnlich gut. Sie fühlte sich als könnte sie Bäume ausreißen. Connor sah nach dem Frühstück nach den Handwerkern, Tristan empfing die neue Haushälterin, Tara. Eine etwas ältere, dunkelhaarige Frau, die aber durchaus reizvoll aussah. Er zeigte ihr das ganze Haus und sie begann sofort mit der Arbeit in Dahlias Zimmer. Dahlia blieb noch einen Augenblick sitzen „Reuven…es klingt bestimmt komisch…aber neben dir schlafe ich einfach wunderbar! Ich fühle mich als könnte ich Bäume ausreißen“ Sie lachte ihr glockenhelles Lachen. „Ist das auch so ein Hexerding?“
Sie trank ihren Tee und blickte gespannt zu ihm. Es interessierte sie wirklich, sie wusste nicht besonders viel über Hexer.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Sie nahm es auch mit Humor, immerhin. Es war ihm letztlich egal, er würde niemanden zu etwas überreden das er oder sie nicht wollte.
Die Nacht verlief ereignislos, wie er vorhergesagt hatte und am nächsten Tag beendete er mit dem Krähen des Hahnes seine Meditation. Ihm reichten ein paar Stunden und er fühlte sich frisch und wach.
Der nächste Tag war ebenso verhältnismäßig ruhig. Die Chefin organisierte Handwerker, die auch recht zügig mit der Renovierung begannen. Schon erstaunlich, wie schnell die die Leute motivieren konnte. Er selbst stand wieder in der Küche, dieses mal füllte er Teig mit Gemüse und dem Restlichen Fleisch, zum Teil kamen auch Reste der Suppe und vom Brot vom Vortag mit rein. Diese Teigtaschen wurden dann in heißem Öl frittiert und waren der Renner.
Und wann immer er so Anerkennung bekam war er zufrieden.
Auch die Brüder hatten sich wohl arrangiert... einer kam mit einem blauen Auge zurück, Reuven quittierte das zunächst nur mit einem Grinsen und gab ihm dann ein Stück Fleisch aus der Kühlkammer in ein sauberes Tuch eingeschlagen, das er auf den Bluterguss legen sollte. Kühlen war wichtig, wenn es nicht total zuschwellen sollte, damit kannte er sich aus.
So gab es keine Schelte. keine Prügel, keiner jagte ihn weg.
Fast bekam er das Gefühl, dass er zu angepasst geworden war...
Dahlia gab ihm sogar etwas extra Honorar, er nahm es dankend an, er hätte es nicht verlangt, aber er vermutete, wenn er ihr den Grund erklärte, wozu er so viel Geld brauchte, sie würde auch das verstehen, das hatte er mittlerweile gelernt.
Dass die Chefin mit einem der Handwerker flirtete bekam er dann jedoch gar nicht mit. Als die Arbeit getan war und nur noch was fertig war verkauft wurde sprang Will ein. Dem Jungen tat es gut, in Bewegung zu sein, dann grübelte er nicht zu viel nach.
Reuven verschwand dann ebenfalls einmal für kurze Zeit um sich ein wenig Entspannung zu verschaffen und eine junge Frau war dazu auch schnell gefunden... Und die Frauen flogen auf Hexer und das wusste er zu nutzen. Sie wollte die Narben zählen, die kribbelnde Berührung spüren und sich ein wenig vor den seltsamen Auen gruseln während... naja. sollte ihm recht sein.
Er war immer ehrlich. Er wollte nicht mehr als etwas Ablenkung und meist wurde man sich auch einig.
Am Abend war er wieder zur Stelle um bei Dahlia Wache zu halten.
Sie schlief, er meditierte.
Er spürte, dass sie ihn dabei eine Weile lang beobachtete. Und am nächsten Tag fragte sie nach...
"Wäre mir nicht bekannt, dass das eine Nebenwirkung ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass man besser schläft, wenn jemand Wache hält."
Der neue Tag brachte eine neue Haushälterin. Auch hier wieder ein skeptischer Blick auf das erkennbar geschlitzte Auge. Ein Hexer... klar, warum nicht. Tapetenwechsel. Sie akzeptierte es und ging ihrer Arbeit nach. Und am Abend fand er dann seine alten Sachen geflickt und gewaschen und sogar mit einem heißen Stein geglättet in seinem Zimmer vor.
Also akzeptierte er sie, nur in seinen Sachen sollte sie bitte nicht wühlen, das konnte böse enden.
So kam der Nächste Abend und Reuven hatte sich entscheiden. Er war bereit, sollte die Bestie nur zurückkommen!
Ihm wäre wohler gewesen, wenn er zwei Augen gehabt hätte, aber es war wie es war, er würde es schon irgendwie hinbekommen oder eben dabei draufgehen. Das war der Hexerethos, ohne dabei jedoch pathetisch zu werden. So war es nun mal. Man hatte sie für genau diesen Zweck geschaffen und wer sonst konnte schon genau sagen wozu er auf der Welt war? Man konnte sein Schicksal verfluchen oder es aber annehmen. Gegen den Willen mutiert oder nicht, er hatte sein Auskommen, kannte seinen Weg und auch wenn es sicher noch besser gewesen wäre als Magier oder reicher Händler sein Leben zu bestreiten, so war doch die Vielzahl der Möglichkeiten noch schlechter, und was hatte man schon zu erwarten? Er war vermutlich eine Waise gewesen, wie die meisten Jungen, die man zu Hexern machte. Kriegswaisen hatte es zu jeder Zeit genug gegeben. Und dann wäre sein Schicksal wohl eher das eines Taugenichts gewesen - also eine gute Chance.
Eine Nacht war ereignislos vergangen, auch das hatte er vermutet, tatsächlich war ihnen auch von den angeheuerten Wächtern keine weiteren Überfälle berichtet worden.
Einer der Soldaten in seinem Blech spottetet dagegen etwas über den einäugigen Hexer und dass ein Kater doch besser einem Wolf platz machen sollte und Reuven wusste sehr genau wovon er sprach, aber er wollte sich nicht provozieren lassen, er brauchte seine Konzentration und er wusste genau wer als ersten den Schwanz einziehen und sich einnässen würde wenn so ein Biest auftauchte. Ein wunder, dass der Harnisch nicht stärker verrostet war, was er ihm auch sagte... um dann doch schnell auf der Treppe zu verschwinden, er wollte sich jetzt nicht mit der Wache prügeln, er hatte einen Job zu erledigen.
Am Abend dann als alles aufgeräumt war saß er im Gang, in einer dunkeln Ecke und meditierte. Schwert und Trank waren bereit, beim geringsten Anzeichen würde er zuschlagen.
Die Nacht verlief ereignislos, wie er vorhergesagt hatte und am nächsten Tag beendete er mit dem Krähen des Hahnes seine Meditation. Ihm reichten ein paar Stunden und er fühlte sich frisch und wach.
Der nächste Tag war ebenso verhältnismäßig ruhig. Die Chefin organisierte Handwerker, die auch recht zügig mit der Renovierung begannen. Schon erstaunlich, wie schnell die die Leute motivieren konnte. Er selbst stand wieder in der Küche, dieses mal füllte er Teig mit Gemüse und dem Restlichen Fleisch, zum Teil kamen auch Reste der Suppe und vom Brot vom Vortag mit rein. Diese Teigtaschen wurden dann in heißem Öl frittiert und waren der Renner.
Und wann immer er so Anerkennung bekam war er zufrieden.
Auch die Brüder hatten sich wohl arrangiert... einer kam mit einem blauen Auge zurück, Reuven quittierte das zunächst nur mit einem Grinsen und gab ihm dann ein Stück Fleisch aus der Kühlkammer in ein sauberes Tuch eingeschlagen, das er auf den Bluterguss legen sollte. Kühlen war wichtig, wenn es nicht total zuschwellen sollte, damit kannte er sich aus.
So gab es keine Schelte. keine Prügel, keiner jagte ihn weg.
Fast bekam er das Gefühl, dass er zu angepasst geworden war...
Dahlia gab ihm sogar etwas extra Honorar, er nahm es dankend an, er hätte es nicht verlangt, aber er vermutete, wenn er ihr den Grund erklärte, wozu er so viel Geld brauchte, sie würde auch das verstehen, das hatte er mittlerweile gelernt.
Dass die Chefin mit einem der Handwerker flirtete bekam er dann jedoch gar nicht mit. Als die Arbeit getan war und nur noch was fertig war verkauft wurde sprang Will ein. Dem Jungen tat es gut, in Bewegung zu sein, dann grübelte er nicht zu viel nach.
Reuven verschwand dann ebenfalls einmal für kurze Zeit um sich ein wenig Entspannung zu verschaffen und eine junge Frau war dazu auch schnell gefunden... Und die Frauen flogen auf Hexer und das wusste er zu nutzen. Sie wollte die Narben zählen, die kribbelnde Berührung spüren und sich ein wenig vor den seltsamen Auen gruseln während... naja. sollte ihm recht sein.
Er war immer ehrlich. Er wollte nicht mehr als etwas Ablenkung und meist wurde man sich auch einig.
Am Abend war er wieder zur Stelle um bei Dahlia Wache zu halten.
Sie schlief, er meditierte.
Er spürte, dass sie ihn dabei eine Weile lang beobachtete. Und am nächsten Tag fragte sie nach...
"Wäre mir nicht bekannt, dass das eine Nebenwirkung ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass man besser schläft, wenn jemand Wache hält."
Der neue Tag brachte eine neue Haushälterin. Auch hier wieder ein skeptischer Blick auf das erkennbar geschlitzte Auge. Ein Hexer... klar, warum nicht. Tapetenwechsel. Sie akzeptierte es und ging ihrer Arbeit nach. Und am Abend fand er dann seine alten Sachen geflickt und gewaschen und sogar mit einem heißen Stein geglättet in seinem Zimmer vor.
Also akzeptierte er sie, nur in seinen Sachen sollte sie bitte nicht wühlen, das konnte böse enden.
So kam der Nächste Abend und Reuven hatte sich entscheiden. Er war bereit, sollte die Bestie nur zurückkommen!
Ihm wäre wohler gewesen, wenn er zwei Augen gehabt hätte, aber es war wie es war, er würde es schon irgendwie hinbekommen oder eben dabei draufgehen. Das war der Hexerethos, ohne dabei jedoch pathetisch zu werden. So war es nun mal. Man hatte sie für genau diesen Zweck geschaffen und wer sonst konnte schon genau sagen wozu er auf der Welt war? Man konnte sein Schicksal verfluchen oder es aber annehmen. Gegen den Willen mutiert oder nicht, er hatte sein Auskommen, kannte seinen Weg und auch wenn es sicher noch besser gewesen wäre als Magier oder reicher Händler sein Leben zu bestreiten, so war doch die Vielzahl der Möglichkeiten noch schlechter, und was hatte man schon zu erwarten? Er war vermutlich eine Waise gewesen, wie die meisten Jungen, die man zu Hexern machte. Kriegswaisen hatte es zu jeder Zeit genug gegeben. Und dann wäre sein Schicksal wohl eher das eines Taugenichts gewesen - also eine gute Chance.
Eine Nacht war ereignislos vergangen, auch das hatte er vermutet, tatsächlich war ihnen auch von den angeheuerten Wächtern keine weiteren Überfälle berichtet worden.
Einer der Soldaten in seinem Blech spottetet dagegen etwas über den einäugigen Hexer und dass ein Kater doch besser einem Wolf platz machen sollte und Reuven wusste sehr genau wovon er sprach, aber er wollte sich nicht provozieren lassen, er brauchte seine Konzentration und er wusste genau wer als ersten den Schwanz einziehen und sich einnässen würde wenn so ein Biest auftauchte. Ein wunder, dass der Harnisch nicht stärker verrostet war, was er ihm auch sagte... um dann doch schnell auf der Treppe zu verschwinden, er wollte sich jetzt nicht mit der Wache prügeln, er hatte einen Job zu erledigen.
Am Abend dann als alles aufgeräumt war saß er im Gang, in einer dunkeln Ecke und meditierte. Schwert und Trank waren bereit, beim geringsten Anzeichen würde er zuschlagen.
Alles ging seinen Gang. Es hätten normale Tage sein können, wenn da nicht die Angst vor dem Wolf gewesen wäre. Dahlia bekam mit das Reuven sich vergnügnte. Zuerst versetzte es ihr einen kleinen Stich doch dann ließ sie davon ab. Er war frei und konnte tun und lassen was er wollte. Sie als Frau hatte es nicht so einfach. Da waren gesellschaftliche Erwartungen und natürlich auch die eigenen. Sie sah der Dame, die der Hexer beglückt hatte, hinterher als sie gerade im Hof stand und die Dame sich an ihr vorbeidrückte. Sie war im Hof um sich ein paar Blumen zu schneiden. Ein paar Rosen, nur für sich. Damit sie etwas schönes in ihrer Nähe hatte. Außerdem könnte sie so tun, als ob sie von einem Liebhaber wären…Vorstellen durfte man sich das ja.
Zurück an der Bar stellte sie die Blumen bei sich in der Nähe in eine Vase und fing an den Abend einzuläuten. Ein Feuerwasser hier, drei Biere hier. Ein paar Snacks an der Seite und drei Schnäpse dort.
Auch wenn sie es nicht wollte, das alles machte sie whansinnig grüblerisch. Sollte sie doch mal zu einer Heiratsvermittlerin gehen? War sie wirklich schon so verzweifelt?
Gedankenverloren wischte sie die Theke ab.
Zurück an der Bar stellte sie die Blumen bei sich in der Nähe in eine Vase und fing an den Abend einzuläuten. Ein Feuerwasser hier, drei Biere hier. Ein paar Snacks an der Seite und drei Schnäpse dort.
Auch wenn sie es nicht wollte, das alles machte sie whansinnig grüblerisch. Sollte sie doch mal zu einer Heiratsvermittlerin gehen? War sie wirklich schon so verzweifelt?
Gedankenverloren wischte sie die Theke ab.
Er hatte immer schon zu denen gehört, die am Rand standen. Die den Mädchen zusahen, wie sie mit mutigeren Männern tanzten und lachten. Doch Seren hatte nie zu diesen Mutigen gehört. Von denen, die sich mit ihm abgegeben hatte, wusste er, dass er keine schlechte Figur machte, sich nur trauen müsste, aber er blieb am Rand, schon früher immer lauernd, immer beobachtend. Früher. Vor dem Wolf. Nowigrad war die Stadt seiner Väter, Seren kannte die meisten ihrer Kinder, vor allem in diesem Viertel und die Wirtin des Horseman war eines dieser Mädchen, die ihm immer gefallen hatten. Die er niemals angesprochen hätte. Damals, als Kinder in der Schule nicht, später auf dem Tanzplatz nicht und heute... Heute war der Wolf in seiner Brust, der ihm Mut gab. Heute würde er in den Horseman gehen, ihren Brüdern, die stets wie lebende Schilde um sie her waren, die Stirn bieten. Nicht wie sonst nur ein Bier an der Theke trinken und dann verschwinden. Heute wollte er mehr.
Seit seinem Besuch dort hatte er sie beobachtet - beim Gang auf den Markt, beim Handeln mit Handwerkern und Schneiden von Blumen. Wie ein Schatten war der Mensch da gewesen, immer am Rand, weil der Wolf noch schlief. Aber er würde bald erwachen und dann würde er sein Herz mutiger machen. Die Abstände wurden kürzer, er wusste es, aber er brachte es dennoch nicht fertig, die Stadt zu verlassen.
Die Kasse der Hure war eine weitere Beute gewesen und nicht übel gefüllt. Für einen Abend im Wirtshaus würde es reichen, ein paar Bier - vielleicht sogar genug, um den Wolf noch ein wenig zu besänftigen. Die Nacht fiel schnell um diese Jahreszeit, der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Seren fühlte das Jucken des sich füllenden Mondes in seinem Nacken, als er die Straße hinunter ging. Sicheren Schrittes, fest und weit. Sein Mantel war sauber, ebenso sein Hemd und die lederne Hose. Man konnte ihm nicht vorwerfen, dass er nicht auf sein Äußeres Acht gab. Er legte Wert darauf, den Anschein von Ehrbarkeit zu wahren, auch wenn der Wolf ihn manchmal zwingen wollte, sich lieber im Dreck zu suhlen und sich im Blut der Beute wollüstig zu wälzen. Doch nein, noch hatte er die Macht über seinen menschlichen Geist. Er hielt den Wolf an der Leine. Ganz sicher...
Er schob die Tür mit der Schulter auf und trat in die gut besuchte Wirtschaft, ließ die Kapuze des Mantels in den Nacken fallen. Dunkle, ein wenig wirre Locken kamen darunter zum Vorschein und fielen ihm in die Stirn, die goldbraunen Augen blickten forsch in die Runde. Der Wolf presste sich gegen seine Brust, ließ ihn aufrecht stehen, den Raum um sich einnehmen mit Präsenz, jeden Mann nieder starrend, der zu lange den Blick auf ihn richtete. Dominanz in jeder Kopfwendung, jeder Bewegung der kräftigen Schultern. Den kleinen, sich duckenden Seren gab es nicht mehr - er war von einem Wolf gefressen worden.
"Seren, n'abend." Am Tisch nahe der Tür grüßte ihn Jerik, ein Zimmermann vom Hafen. Sie kannten einander schon lange und Seren ließ ein Lächeln seine Lippen verziehen, griff fest die Rechte des Mannes und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Dann klopfte er die anderen Männer grüßend mit den Knöcheln auf die Tischplatte. Der andere Seren hätte sich nun wohl an diesen oder einen abseits stehenden Tisch verkrochen, doch er war auf Jagd. Der intensive Blick forschte entlang der Theke, kam auf der Wirtin zu ruhen und Seren steuerte einen freien Barhocker an. Der Wolf hatte ihn gelehrt, mit Blicken zu spielen, mit ihnen zu kämpfen, herauszufordern, zu locken. Er hielt die blauen Augen Dahlias gerade lange genug gefangen, dass es keinesfalls als Zufall gedeutet werden konnte, aber auch nicht zu lange, um allzu aufdringlich zu wirken. Während er ging, löste er die Schließe des Mantels und legte ihn ab, um ihn an einen der Haken zu hängen, die unter dem Tresen für diesen Zweck angebracht waren. Dafür senkte er den Blick genau im richtigen Moment.
Unter den Männern und Frauen seiner Generation fragte man sich schon länger, was er so trieb. Er war stets ordentlich gekleidet, wirkte wie ein Matrose, allerdings würde das Hemd und die hohen Stiefel, welche er trug sogar unter die Jacke eines Offiziers passen. Kunststück - beides war einmal Besitz von einem gewesen, bevor er ihn zerfetzt hatte. Seren hüllte sich in geheimnisvolles Schweigen und vage Andeutungen, und so ging das Gerücht, her habe geerbt oder ein Offizierspatent erkauft oder heuerte auf Schiffen an... Jedenfalls ahnte niemand, dass er sich mit den Kleidern seiner Opfer eindeckte und mit deren Geld sein Leben bestritt. Wie die Menschen eben waren, nahmen sie an, dass er stille Seren, der stets fleißig die Schulbank gedrückt hatte und dafür oft genug gehänselt worden war, nun die Früchte seiner Arbeit erntete.
Narren.
Er setzt sich, grüßte den Mann neben sich mit einem gewinnenden Lächeln und stützte sich betont entspannt mit einem Ellenbogen auf der Bar ab. Erst dann warf er Dahlia wieder einen Blick zu. Sie hatte ihn schon immer angezogen - ihr Haar wie Gold, ihre Augen wie der weite Ozean, der sanfte Blick... Seren der Junge hätte sie ewig beobachten und doch keinen Ton an sie richten können. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie ihn je wirklich wahrgenommen hatte. Doch inzwischen war er Seren der Wolf, der hin und wieder an ihrer Theke saß und seine gezielt bewundernden Blicke auf sie legte, während er verwegen grinste.
"Guten Abend, Dahlia. Einen Doppelten und ein Bier." Keine anzüglichen Kosenamen, keine spöttischen Komplimente wie es andere zu tun pflegten. Einfach Dahlia. Ihr Name war doch so schön, weshalb ihn unter 'Kleines', 'Püppchen', 'schöne Frau' oder dergleichen Unsinn verstecken? Ein Lächeln, rechtzeitig den Blick abwenden und prüfen, wer noch so im Raum war.
Scharade. Ein Spiel.
Der Wolf heulte in seinem Kopf, als der Mond über der Stadt aufging.
Die Jagd war eröffnet.
Seit seinem Besuch dort hatte er sie beobachtet - beim Gang auf den Markt, beim Handeln mit Handwerkern und Schneiden von Blumen. Wie ein Schatten war der Mensch da gewesen, immer am Rand, weil der Wolf noch schlief. Aber er würde bald erwachen und dann würde er sein Herz mutiger machen. Die Abstände wurden kürzer, er wusste es, aber er brachte es dennoch nicht fertig, die Stadt zu verlassen.
Die Kasse der Hure war eine weitere Beute gewesen und nicht übel gefüllt. Für einen Abend im Wirtshaus würde es reichen, ein paar Bier - vielleicht sogar genug, um den Wolf noch ein wenig zu besänftigen. Die Nacht fiel schnell um diese Jahreszeit, der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Seren fühlte das Jucken des sich füllenden Mondes in seinem Nacken, als er die Straße hinunter ging. Sicheren Schrittes, fest und weit. Sein Mantel war sauber, ebenso sein Hemd und die lederne Hose. Man konnte ihm nicht vorwerfen, dass er nicht auf sein Äußeres Acht gab. Er legte Wert darauf, den Anschein von Ehrbarkeit zu wahren, auch wenn der Wolf ihn manchmal zwingen wollte, sich lieber im Dreck zu suhlen und sich im Blut der Beute wollüstig zu wälzen. Doch nein, noch hatte er die Macht über seinen menschlichen Geist. Er hielt den Wolf an der Leine. Ganz sicher...
Er schob die Tür mit der Schulter auf und trat in die gut besuchte Wirtschaft, ließ die Kapuze des Mantels in den Nacken fallen. Dunkle, ein wenig wirre Locken kamen darunter zum Vorschein und fielen ihm in die Stirn, die goldbraunen Augen blickten forsch in die Runde. Der Wolf presste sich gegen seine Brust, ließ ihn aufrecht stehen, den Raum um sich einnehmen mit Präsenz, jeden Mann nieder starrend, der zu lange den Blick auf ihn richtete. Dominanz in jeder Kopfwendung, jeder Bewegung der kräftigen Schultern. Den kleinen, sich duckenden Seren gab es nicht mehr - er war von einem Wolf gefressen worden.
"Seren, n'abend." Am Tisch nahe der Tür grüßte ihn Jerik, ein Zimmermann vom Hafen. Sie kannten einander schon lange und Seren ließ ein Lächeln seine Lippen verziehen, griff fest die Rechte des Mannes und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Dann klopfte er die anderen Männer grüßend mit den Knöcheln auf die Tischplatte. Der andere Seren hätte sich nun wohl an diesen oder einen abseits stehenden Tisch verkrochen, doch er war auf Jagd. Der intensive Blick forschte entlang der Theke, kam auf der Wirtin zu ruhen und Seren steuerte einen freien Barhocker an. Der Wolf hatte ihn gelehrt, mit Blicken zu spielen, mit ihnen zu kämpfen, herauszufordern, zu locken. Er hielt die blauen Augen Dahlias gerade lange genug gefangen, dass es keinesfalls als Zufall gedeutet werden konnte, aber auch nicht zu lange, um allzu aufdringlich zu wirken. Während er ging, löste er die Schließe des Mantels und legte ihn ab, um ihn an einen der Haken zu hängen, die unter dem Tresen für diesen Zweck angebracht waren. Dafür senkte er den Blick genau im richtigen Moment.
Unter den Männern und Frauen seiner Generation fragte man sich schon länger, was er so trieb. Er war stets ordentlich gekleidet, wirkte wie ein Matrose, allerdings würde das Hemd und die hohen Stiefel, welche er trug sogar unter die Jacke eines Offiziers passen. Kunststück - beides war einmal Besitz von einem gewesen, bevor er ihn zerfetzt hatte. Seren hüllte sich in geheimnisvolles Schweigen und vage Andeutungen, und so ging das Gerücht, her habe geerbt oder ein Offizierspatent erkauft oder heuerte auf Schiffen an... Jedenfalls ahnte niemand, dass er sich mit den Kleidern seiner Opfer eindeckte und mit deren Geld sein Leben bestritt. Wie die Menschen eben waren, nahmen sie an, dass er stille Seren, der stets fleißig die Schulbank gedrückt hatte und dafür oft genug gehänselt worden war, nun die Früchte seiner Arbeit erntete.
Narren.
Er setzt sich, grüßte den Mann neben sich mit einem gewinnenden Lächeln und stützte sich betont entspannt mit einem Ellenbogen auf der Bar ab. Erst dann warf er Dahlia wieder einen Blick zu. Sie hatte ihn schon immer angezogen - ihr Haar wie Gold, ihre Augen wie der weite Ozean, der sanfte Blick... Seren der Junge hätte sie ewig beobachten und doch keinen Ton an sie richten können. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie ihn je wirklich wahrgenommen hatte. Doch inzwischen war er Seren der Wolf, der hin und wieder an ihrer Theke saß und seine gezielt bewundernden Blicke auf sie legte, während er verwegen grinste.
"Guten Abend, Dahlia. Einen Doppelten und ein Bier." Keine anzüglichen Kosenamen, keine spöttischen Komplimente wie es andere zu tun pflegten. Einfach Dahlia. Ihr Name war doch so schön, weshalb ihn unter 'Kleines', 'Püppchen', 'schöne Frau' oder dergleichen Unsinn verstecken? Ein Lächeln, rechtzeitig den Blick abwenden und prüfen, wer noch so im Raum war.
Scharade. Ein Spiel.
Der Wolf heulte in seinem Kopf, als der Mond über der Stadt aufging.
Die Jagd war eröffnet.
Gedankenverloren wischte sie die Theke ab und bemerkte so nur am Rande, dass sich Seren an den Tresen setzte. Erst als er sie mit ihrem Namen ansprach erwachte sie aus ihrem Gedankenstau. Da sie im Ort bekannt war, kannten natürlich viele ihren Namen, doch meistens wurde sie „Liebes“ genannt bzw. „Goldlöckchen“, ein Spitzname den sie als Kind bekommen hatte. Es störte sie nicht mit diesen Verniedlichungen angesprochen zu werden, aber es fiel eben umso mehr auf, wenn jemand ihren Namen sagte.
Sie sah den Sprecher des Namens an, lächelte und nickte. Als sie das Bier für ihn zapfte, behielt sie ihm im Auge und musterte ihn nochmal. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Die letzten Tage hatten sie ordentlich Kraft gekostet und auch wenn sie neben Reuven vorzüglich schlief, merkte man ihr langsam den Stress an. Heute morgen hatte sie sich dann auch an der Schere für die Rosen geschnitten. Deswegen trug sie nun einen kleinen Verband um ihre kleine, zierliche Hand, die Seren nun den Krug überreichte.
Der herrliche Schaum des kühlen Hopfensaftes, waberte hin und her als sie ihm den Krug hinschob und nun den doppelten etwas langsamer als sonst einschank. Denn nun fiel es ihr ein.
„Seren!“ Ein Funkeln wusch über ihr Gesicht. Der schüchterne Junge von Früher! Ab und zu hatte sie ihn hier mal gesehen, doch sie war immer so mit der Arbeit abgelenkt, dass sie nie dazu kam mit ihm zu sprechen. Er war hochgewachsen und bewegte sich ganz anders als früher. Er hatte sich wohl gut entwickelt. Sie betrachtete kurz seine Kleidung und schank sich dann selbst einen Kurzen ein.
Sie stieß mit ihm an und lächelte zu ihm herüber. „Du siehst gut aus! Wie geht es dir?“
Fragte sie unverfänglich und lehnte sich zu ihm nach vorne.
Sie sah den Sprecher des Namens an, lächelte und nickte. Als sie das Bier für ihn zapfte, behielt sie ihm im Auge und musterte ihn nochmal. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Die letzten Tage hatten sie ordentlich Kraft gekostet und auch wenn sie neben Reuven vorzüglich schlief, merkte man ihr langsam den Stress an. Heute morgen hatte sie sich dann auch an der Schere für die Rosen geschnitten. Deswegen trug sie nun einen kleinen Verband um ihre kleine, zierliche Hand, die Seren nun den Krug überreichte.
Der herrliche Schaum des kühlen Hopfensaftes, waberte hin und her als sie ihm den Krug hinschob und nun den doppelten etwas langsamer als sonst einschank. Denn nun fiel es ihr ein.
„Seren!“ Ein Funkeln wusch über ihr Gesicht. Der schüchterne Junge von Früher! Ab und zu hatte sie ihn hier mal gesehen, doch sie war immer so mit der Arbeit abgelenkt, dass sie nie dazu kam mit ihm zu sprechen. Er war hochgewachsen und bewegte sich ganz anders als früher. Er hatte sich wohl gut entwickelt. Sie betrachtete kurz seine Kleidung und schank sich dann selbst einen Kurzen ein.
Sie stieß mit ihm an und lächelte zu ihm herüber. „Du siehst gut aus! Wie geht es dir?“
Fragte sie unverfänglich und lehnte sich zu ihm nach vorne.
Seren sah ihr zu, wie sie das Bier zapfte, wärmte sich noch an dem Lächeln, auch wenn es das der professionellen Wirtin gewesen war. Er betrachtete ihre ebenmäßigen Züge, als sie ihm das Bier gekonnt über den Tresen schob und dann nach der Schnapsflasche griff. Der Wolf hob witternd die Nase, fing den Duft ihres Blutes ein und leckte sich die Fänge, doch Seren ließ ihn noch nicht nach oben steigen. Der letzte Fang war noch nicht lange er - er konnte ihn festhalten, konnte seine Vorzüge nutzen, ohne seine Gier allzu schnell zu beschwören. Doch das Blut machte es schwieriger. Seren musste auf der Hut bleiben, am besten erstmal was trinken.
Mit einem Lächeln nahm er das Glas entgegen und das Herz des Menschen frohlockte, denn sie entsann sich seines Namens. Es freute ihn tatsächlich mehr, als er erwartet hatte und das Lächeln ließ seine Augen leuchten. Ein Frau wie Dahlia erinnerte sich an den Namen eines Niemands wie Seren.
Sie stießen an, Seren hielt ihren Blick gefangen, bis die Gläser sich berührten, dann nahm er einen Schluck. Feurig rann der Brand seine Kehle hinab, wärmte seinen Magen und er genoss das Aroma einen Moment lang.
Dahlia lehnte sich auf den Tresen, er stellte sein Glas ab und öffnete in einer unbeschwerten Geste die Arme.
"Unkraut vergeht nicht. Ich habe mein Auskommen." Er lachte kurz, ließ den Blick nur einen Moment lang fallen, wie er glaubte es früher getan zu haben. Es war ein warmes Lachen, gepaart mit dieser fast scheu zu nennenden Mimik. Doch nur einen Herzschlag lang, dann legte er ebenfalls die Arme auf den Tresen, umfasste mit einer Hand sein Bier und schaute sie wieder an. Goldene Tupfen hatten sich in das Braun seiner Augen geschlichen.
"Und du? Hast ja ganz schön was gemacht aus dem alten Kasten. Bin zwar nicht so oft hier, aber das Bier ist gut und die Jungs sagen, die Küche wäre besser geworden.", schlug er einen Plauderton an. Er bemühte sich weiterhin, sie nicht zu intensiv zu mustern, aber trotzdem ihren Blick oft genug zu fangen. Ihre Brüder waren meistens nicht weit weg und er erinnerte sich gut daran, dass man diese besser nicht gegen sich aufbrachte, auch wenn Seren jedem von ihnen mit bloßer Hand den Nacken brechen könnte. Er wollte spielen. Nur ein bisschen spielen.
Und Dahlia. Wieder lockte die kleine Schnittwunde, die vor ihm auf dem Tresen lag seine Sinne.
Der Wolf wollte Dahlia.
Der Mensch lächelte und nahm einen Schluck von seinem Bier. Schaum fing sich in den kurzen Bartstoppeln, den er ihn mit dem Rücken des Daumens abwischte.
Mit einem Lächeln nahm er das Glas entgegen und das Herz des Menschen frohlockte, denn sie entsann sich seines Namens. Es freute ihn tatsächlich mehr, als er erwartet hatte und das Lächeln ließ seine Augen leuchten. Ein Frau wie Dahlia erinnerte sich an den Namen eines Niemands wie Seren.
Sie stießen an, Seren hielt ihren Blick gefangen, bis die Gläser sich berührten, dann nahm er einen Schluck. Feurig rann der Brand seine Kehle hinab, wärmte seinen Magen und er genoss das Aroma einen Moment lang.
Dahlia lehnte sich auf den Tresen, er stellte sein Glas ab und öffnete in einer unbeschwerten Geste die Arme.
"Unkraut vergeht nicht. Ich habe mein Auskommen." Er lachte kurz, ließ den Blick nur einen Moment lang fallen, wie er glaubte es früher getan zu haben. Es war ein warmes Lachen, gepaart mit dieser fast scheu zu nennenden Mimik. Doch nur einen Herzschlag lang, dann legte er ebenfalls die Arme auf den Tresen, umfasste mit einer Hand sein Bier und schaute sie wieder an. Goldene Tupfen hatten sich in das Braun seiner Augen geschlichen.
"Und du? Hast ja ganz schön was gemacht aus dem alten Kasten. Bin zwar nicht so oft hier, aber das Bier ist gut und die Jungs sagen, die Küche wäre besser geworden.", schlug er einen Plauderton an. Er bemühte sich weiterhin, sie nicht zu intensiv zu mustern, aber trotzdem ihren Blick oft genug zu fangen. Ihre Brüder waren meistens nicht weit weg und er erinnerte sich gut daran, dass man diese besser nicht gegen sich aufbrachte, auch wenn Seren jedem von ihnen mit bloßer Hand den Nacken brechen könnte. Er wollte spielen. Nur ein bisschen spielen.
Und Dahlia. Wieder lockte die kleine Schnittwunde, die vor ihm auf dem Tresen lag seine Sinne.
Der Wolf wollte Dahlia.
Der Mensch lächelte und nahm einen Schluck von seinem Bier. Schaum fing sich in den kurzen Bartstoppeln, den er ihn mit dem Rücken des Daumens abwischte.
Sie spürte, wie sein Blick auf ihr ruhte. Durch die Erfahrungen der letzten Tage freute sie sich jedoch nur bedingt darüber. Sie freute sich mehr diesen einst so schüchternen Jungen, jetzt als jungen Mann vor sich zu sehen, der wohl etwas aus sich gemacht hatte. Dahlia gönnte es ihm von ganzen Herzen, zwar hatte sie früher nie viel mit ihm zu tun gehabt, aber sie mochte ihn. Er war nicht so aufdringlich und angeberisch wie die anderen Halbstarken um sie gewesen. Doch Dahlia dachte damals, Seren musste sie für dumm halten. Er immer sehr gut in der Schule und sie eher mittelmäßig, außer in Mathematik. Rechnen konnte sie toll, was wohl dem ständigen Helfen in der Küche und dem Schankraum geschuldet war. Die Bücher zu führen und Finanzen lagen ihr. Alles andere saß sie eher ab und interessierte sie kaum. Seren glänzte damals jedoch, zumindest wenn es um Schulwissen ging.
Dahlia fühlte sich sogleich wieder etwas klein neben ihm. Bestimmt hatte er die Welt gesehen und viele tolle Sachen erlebt, während sie nur hiergeblieben war und den Laden schmiss.
Er lobte sie und ihre Arbeit im Horseman. Es stimmte, Dahlia hatte dem Haus einen neuen Schliff verpasst. Zwar war es schon vorher immer eine gute Adresse gewesen aber die Möbel und einige andere Dinge waren schon ziemlich durch gewesen als sie alles von ihren Eltern übernahm. Die Zigarrenecke vor dem Kamin war eine ihrer besten Ideen die auch großen Anklang fand.
Conner kam und nickte Seren zu, es lag Anerkennung in dem Nicken und Freundlichkeit. Tristan hingegen schien skeptisch. Er hielt sich fern, war aber ohnehin mit den Kartenspielern in der Ecke beschäftigt.
„Unkraut?“ Fragte sie lächelnd. Der kleine Schnapps hatte auch ihr etwas eingeheizt und sie zog sich innerlich wieder das Gewand der neckischen Bardame an.
„Seren du bist und warst noch nie Unkraut!“ Sie bediente schnell einen der anderen Gäste und kam nach wenigen Augenblicke wieder zu ihm. Weil dort auch das Waschbecken war, nahm sie beiläufig den Verband ab und säuberte die Wunde abermals. Sie war tiefer als gedacht gewesen.
„Naja…weit bin ich nicht gekommen mein Lieber!“ Meinte sie zu ihm während sie kalten Wasser über die Wunde laufen ließ.
„Aber es freut mich, dass es dir gefällt. Ich gebe mir wirklich Mühe….Ja unser neuer Koch ist wirklich talentiert! Er ist erst seit einigen Tagen hier aber ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat mit ihm!“ Als sie das sagte strahlte sie schon fast wieder ein wenig. Doch die Hand schmerzte etwas.
„Mädchen! Geh das verbinden! Das will doch keiner sehen!“ Raunte der andere ältere Mann ihr zu, der nicht weit von Seren saß.
„Reizend Sully….aber du hast wohl recht!“ Entgegnete sie dem Älteren der entschuldigend mit den Schultern zuckte.
Dahlia fühlte sich sogleich wieder etwas klein neben ihm. Bestimmt hatte er die Welt gesehen und viele tolle Sachen erlebt, während sie nur hiergeblieben war und den Laden schmiss.
Er lobte sie und ihre Arbeit im Horseman. Es stimmte, Dahlia hatte dem Haus einen neuen Schliff verpasst. Zwar war es schon vorher immer eine gute Adresse gewesen aber die Möbel und einige andere Dinge waren schon ziemlich durch gewesen als sie alles von ihren Eltern übernahm. Die Zigarrenecke vor dem Kamin war eine ihrer besten Ideen die auch großen Anklang fand.
Conner kam und nickte Seren zu, es lag Anerkennung in dem Nicken und Freundlichkeit. Tristan hingegen schien skeptisch. Er hielt sich fern, war aber ohnehin mit den Kartenspielern in der Ecke beschäftigt.
„Unkraut?“ Fragte sie lächelnd. Der kleine Schnapps hatte auch ihr etwas eingeheizt und sie zog sich innerlich wieder das Gewand der neckischen Bardame an.
„Seren du bist und warst noch nie Unkraut!“ Sie bediente schnell einen der anderen Gäste und kam nach wenigen Augenblicke wieder zu ihm. Weil dort auch das Waschbecken war, nahm sie beiläufig den Verband ab und säuberte die Wunde abermals. Sie war tiefer als gedacht gewesen.
„Naja…weit bin ich nicht gekommen mein Lieber!“ Meinte sie zu ihm während sie kalten Wasser über die Wunde laufen ließ.
„Aber es freut mich, dass es dir gefällt. Ich gebe mir wirklich Mühe….Ja unser neuer Koch ist wirklich talentiert! Er ist erst seit einigen Tagen hier aber ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat mit ihm!“ Als sie das sagte strahlte sie schon fast wieder ein wenig. Doch die Hand schmerzte etwas.
„Mädchen! Geh das verbinden! Das will doch keiner sehen!“ Raunte der andere ältere Mann ihr zu, der nicht weit von Seren saß.
„Reizend Sully….aber du hast wohl recht!“ Entgegnete sie dem Älteren der entschuldigend mit den Schultern zuckte.
Einer von Dahlias Brüdern erschien, einen Arm beladen mit einer Fuhre Holz, für die andere drei Mal laufen müssten. Er nickte Seren zu und dieser erwiderte den Gruß mit einem leichten Tippen von zwei Fingern an die Stirn. Connor. Er kannte alle Namen, auch wenn sich niemand seinen merkte. Niemand außer sie... Der andere Bruder beäugte ihn skeptisch. Tristan. Seren warf ihm ein Lächeln zu, dass irgendwo zwischen verwegen und herausfordernd anzusiedeln war. Dann zog Dahlias glockenhelle Stimme seine Aufmerksamkeit wieder an wie Feuer eine Motte und er lächelte. Er war also kein Unkraut.
"Wenn du meinst." Er folgte ihrem Blick zum Kamin, wo Connor Holz nachlegte. Ja, es war wirklich anheimelnd geworden. Ein Ort, an dem man verweilen konnte und nicht einfach nur besoffen unter einem schmutzigen Tisch liegen. Wobei man das auch konnte. Die Gelage im Horseman waren legendär und man sah einigen der Möbel, sowie dem Boden seine Geschichte an. Aber das machte ihn vielleicht auch aus. Die Balance zwischen alt und neu, Tradition und frischem Wind. Er wandte sich ihr lächelnd wieder zu. "Dann muss ich hier wohl auch irgendwann mal essen, wenn er so gut ist."
Er sah ihr zu, wie sie den notdürftigen Verband von ihrer Hand löste und wappnete sich innerlich. Manchmal stellte er sich vor, dass er den Wolf mit einer Hand im Nackenfell packte und mit dem anderen Arm seine Kehle in den Würgegriff nahm, um ihn so zu Boden zu ringen. Manchmal gelang es, manchmal wurde er gebissen und verlor die Kontrolle. Es gab Tage, da konnte er spüren, wie sie ihm entglitt und an anderen Tagen wachte er einfach irgendwo auf, meistens nackt oder in zerfetzten Kleidern und hatte keine Erinnerungen an der vergangenen Stunden mehr. Das waren die schlimmsten Tage, auch wenn ihm das wohl niemand abnehmen würden. Aber nicht zu wissen, was die Bestie anrichtete war schlimmer für Seren, als ihr beizuwohnen und sie vielleicht ein wenig zu steuern. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, mit ihr zu genießen. Letzten Endes wollten sie ja doch beide das selbe: eine Sehnsucht befriedigen, einen nagenden Hunger; Seren den nach Anerkennung, Zuneigung, manchmal auch nach Rache und der Wolf den nach lebendem Fleisch. Nur das Ende blieb oft unvorhersagbar für Seren.
Die Wunde war eine Prüfung, doch heute war ein guter Tag, der letzte Fang noch nicht lange her (83/100). Der Wolf gab winselnd Kleinbei und verzog sich in den hinteren Teil seines Bewusstseins. Seren nahm noch einen Schluck Bier und betrachtete über den Rand des Glases das Rot der Wunde, sah das Blut mit dem Wasser in das Becken rinnen. Die Haut war gerötet. Ein bisschen kannte er sich aus - zwar heilte er durch den Fluch recht schnell, aber die Wunden, die ihm als Wolf geschlagen wurden, blieben auch auf seiner Haut zurück und manchmal waren sie schlimm genug, dass er sie behandeln musste. Zumindest flicken, um nicht alle Kleider durchzubluten, die er besaß.
Kurz wandte er den Kopf, als sein Nebenmann eine Bemerkung machte und seine Brauen zogen sich zusammen.
"Du könntest Madame Tallsiker deine Hilfe anbieten, statt sie anzupflaumen." Niemals hätte er sich früher gewagt einen anderen Mann zu maßregeln. Allein der Gedanke, die Stimme zu erheben und Partei zu ergreifen, hätte ihn so nervös gemacht, dass er vor lauter Stottern kein Wort mehr heraus brachte. Doch nun sah er Sully unverwandt an, sprach solche Worte und dieser richtete sich auf. (43/100)
"Willst du mich ärgern, Bursche?"
Nun drehte sich auch Seren auf seinem Hocker. "Nein, aber dir vielleicht Manieren beibringen." (50/100)
Sully verzog zwar das Gesicht, doch seine Körpersprache ließ den Wolf frohlocken. Seren glitt von seinem Hocker, blieb allerdings mit dem Fuß hängen (2/100), sodass er, statt sich vor Sully aufzubauen, mitsamt Hocker zu Boden ging. Immerhin sorgte die Einlage dafür, dass die angespannte Stimmung sich sogleich in Gelächter auflöste.
Er rappelte sich auf, klopfte mit großer Geste seine Kleider ab und deutete eine Verbeugung in Richtung der johlenden Gäste an. Auch das hatte der Wolf ihn gelehrt - Ungeschicke passierten, man musste sie nur für sich zu nutzen wissen. Grazil drehte er sich wieder zur Theke herum und schlug Sully fest auf den Rücken. "Punkt für dich."
Das Gute war, er stand nun schon einmal, also konnte er auch eben noch die Theke umrunden und zu der Wirtin treten.
"Lass mal sehen. Ich kenne mich ein bisschen aus." Er nahm ihr den Krug ab, aus dem sie Wasser über die Wunde gegossen hatte und griff ohne Scheu nach der verletzten Hand, um vorsichtig gegen die Wundränder zu drücken. Ein neuer Gedanke erwachte in ihm, während er ihre schlanken Finger in seinen hielt. Was wenn sie ihm gehören könnte? Nur ihm? Nicht dem Wolf. Wenn er den Wolf mit anderer Beute beschwichtigen würde, zum Beispiel solchen, die ihr das Lächeln gefrieren ließen. Oder einfach mit Schafen. Seren wusste, er machte sich etwas vor. Der Fluch ließ sich nicht steuern, der Wolf hatte längst Blut geleckt, auch wenn er gerade friedlich schien. Er wollte keine Schafe, er nahm sich einfach wonach es ihm verlangte. Aber es war dennoch ein aufwühlender Gedanke.
"Ist ein bisschen entzündet. Hast du Spitzwegerich im Haus? Oder Thymian? Und einen Hochprozentigen, damit wir das erstmal richtig auswaschen können."
Er fühlte Tristans misstrauischen Blick, widerstand aber dem Drang, zu ihm hin zu sehen, sondern behielt Dahlia im Blick.
"Wenn du meinst." Er folgte ihrem Blick zum Kamin, wo Connor Holz nachlegte. Ja, es war wirklich anheimelnd geworden. Ein Ort, an dem man verweilen konnte und nicht einfach nur besoffen unter einem schmutzigen Tisch liegen. Wobei man das auch konnte. Die Gelage im Horseman waren legendär und man sah einigen der Möbel, sowie dem Boden seine Geschichte an. Aber das machte ihn vielleicht auch aus. Die Balance zwischen alt und neu, Tradition und frischem Wind. Er wandte sich ihr lächelnd wieder zu. "Dann muss ich hier wohl auch irgendwann mal essen, wenn er so gut ist."
Er sah ihr zu, wie sie den notdürftigen Verband von ihrer Hand löste und wappnete sich innerlich. Manchmal stellte er sich vor, dass er den Wolf mit einer Hand im Nackenfell packte und mit dem anderen Arm seine Kehle in den Würgegriff nahm, um ihn so zu Boden zu ringen. Manchmal gelang es, manchmal wurde er gebissen und verlor die Kontrolle. Es gab Tage, da konnte er spüren, wie sie ihm entglitt und an anderen Tagen wachte er einfach irgendwo auf, meistens nackt oder in zerfetzten Kleidern und hatte keine Erinnerungen an der vergangenen Stunden mehr. Das waren die schlimmsten Tage, auch wenn ihm das wohl niemand abnehmen würden. Aber nicht zu wissen, was die Bestie anrichtete war schlimmer für Seren, als ihr beizuwohnen und sie vielleicht ein wenig zu steuern. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, mit ihr zu genießen. Letzten Endes wollten sie ja doch beide das selbe: eine Sehnsucht befriedigen, einen nagenden Hunger; Seren den nach Anerkennung, Zuneigung, manchmal auch nach Rache und der Wolf den nach lebendem Fleisch. Nur das Ende blieb oft unvorhersagbar für Seren.
Die Wunde war eine Prüfung, doch heute war ein guter Tag, der letzte Fang noch nicht lange her (83/100). Der Wolf gab winselnd Kleinbei und verzog sich in den hinteren Teil seines Bewusstseins. Seren nahm noch einen Schluck Bier und betrachtete über den Rand des Glases das Rot der Wunde, sah das Blut mit dem Wasser in das Becken rinnen. Die Haut war gerötet. Ein bisschen kannte er sich aus - zwar heilte er durch den Fluch recht schnell, aber die Wunden, die ihm als Wolf geschlagen wurden, blieben auch auf seiner Haut zurück und manchmal waren sie schlimm genug, dass er sie behandeln musste. Zumindest flicken, um nicht alle Kleider durchzubluten, die er besaß.
Kurz wandte er den Kopf, als sein Nebenmann eine Bemerkung machte und seine Brauen zogen sich zusammen.
"Du könntest Madame Tallsiker deine Hilfe anbieten, statt sie anzupflaumen." Niemals hätte er sich früher gewagt einen anderen Mann zu maßregeln. Allein der Gedanke, die Stimme zu erheben und Partei zu ergreifen, hätte ihn so nervös gemacht, dass er vor lauter Stottern kein Wort mehr heraus brachte. Doch nun sah er Sully unverwandt an, sprach solche Worte und dieser richtete sich auf. (43/100)
"Willst du mich ärgern, Bursche?"
Nun drehte sich auch Seren auf seinem Hocker. "Nein, aber dir vielleicht Manieren beibringen." (50/100)
Sully verzog zwar das Gesicht, doch seine Körpersprache ließ den Wolf frohlocken. Seren glitt von seinem Hocker, blieb allerdings mit dem Fuß hängen (2/100), sodass er, statt sich vor Sully aufzubauen, mitsamt Hocker zu Boden ging. Immerhin sorgte die Einlage dafür, dass die angespannte Stimmung sich sogleich in Gelächter auflöste.
Er rappelte sich auf, klopfte mit großer Geste seine Kleider ab und deutete eine Verbeugung in Richtung der johlenden Gäste an. Auch das hatte der Wolf ihn gelehrt - Ungeschicke passierten, man musste sie nur für sich zu nutzen wissen. Grazil drehte er sich wieder zur Theke herum und schlug Sully fest auf den Rücken. "Punkt für dich."
Das Gute war, er stand nun schon einmal, also konnte er auch eben noch die Theke umrunden und zu der Wirtin treten.
"Lass mal sehen. Ich kenne mich ein bisschen aus." Er nahm ihr den Krug ab, aus dem sie Wasser über die Wunde gegossen hatte und griff ohne Scheu nach der verletzten Hand, um vorsichtig gegen die Wundränder zu drücken. Ein neuer Gedanke erwachte in ihm, während er ihre schlanken Finger in seinen hielt. Was wenn sie ihm gehören könnte? Nur ihm? Nicht dem Wolf. Wenn er den Wolf mit anderer Beute beschwichtigen würde, zum Beispiel solchen, die ihr das Lächeln gefrieren ließen. Oder einfach mit Schafen. Seren wusste, er machte sich etwas vor. Der Fluch ließ sich nicht steuern, der Wolf hatte längst Blut geleckt, auch wenn er gerade friedlich schien. Er wollte keine Schafe, er nahm sich einfach wonach es ihm verlangte. Aber es war dennoch ein aufwühlender Gedanke.
"Ist ein bisschen entzündet. Hast du Spitzwegerich im Haus? Oder Thymian? Und einen Hochprozentigen, damit wir das erstmal richtig auswaschen können."
Er fühlte Tristans misstrauischen Blick, widerstand aber dem Drang, zu ihm hin zu sehen, sondern behielt Dahlia im Blick.
Die Situation spannte sich an, zwischen Sully und Seren. Kurz dachte sie, es würde wieder mal eine Prügelei stattfinden, doch dann fiel Seren etwas ungeschickt vom Stuhl. Gelächter, aber Seren nahm es mit Humor. Das gefiel der Wirtin sehr. Andere wären jetzt komplett ausgerastet. Sie bewunderte Seren für seine Entspanntheit und übergab ihm die verletzte Hand, ohne zu zögern. So nah an ihr war er nie gewesen. Dahilias Blick glitt über seine Züge. Er hatte tollte Züge. Ein markantes Kinn und tolle Augen, in denen ein paar goldene Sprenkel lagen. Fasziniert brauchte sie einen Moment, bevor sie ihm antwortete.
„Also Hochprozentiges…oh je das wird schwierig!“ Lachte sie und griff dann nach einer Flasche des Feuerwassers. „Das hier?“ Sie zeigte es ihm und entglitt ihm dann. Er würde ihr helfen und das sollte dann auch belohnt werden.
„Warte kurz!“ Sagte sie zu ihm und öffnete die Tür zur Küche „Will! Bring mir bitte etwas Spitzwegerich, einen Verband, Wein, zwei Gläser und zwei Teller des Tagesgerichtes nach oben in den Gemeinschaftsraum! Ich nehme kurz meine Pause!“
Will ließ sofort alles liegen und stehen was er machte, die Wirtin war hier die Priorität. Wenn sie etwas wollte, sprang er. Aufmerksam hörte er zu und begann sofort loszuwuseln um alles zu besorgen.
Zufrieden wandte sich Dahlia wieder zu Seren und bedeutete ihm ihr zu folgen. „Wenn du mich verarztest, soll dein erstes Mahl hier aufs Haus gehen…Komm wir essen oben, da ist es etwas ruhiger!“
Sie hakte sich bei ihm ein und beide schritten galant nach oben. Einige Gäste beobachteten sie dabei und Pfiffen was Dahlia damit quittierte einfach eine Lokalrunde Schnaps auszugeben. Conner rollte mit den Augen aber wusste, dass Alkohol alles auflockerte. Morgen würden keine schlimmen Gerüchte über die Wirtin umhergehen. Lieber eine Lokalrunde ausgeben, als teuer dafür mit Klatsch über sie zu bezahlen. Wer redete schon schlecht über jemanden der einem etwas ausgab?
Die Ablenkung der Gäste nutzen die beiden nun, um nach oben zu steigen. Will war rasend schnell gewesen. Als sie um die Ecke in den Gemeinschaftsraum bogen, standen zwei dampfende Teller, Kerzen, zwei volle Gläser Wein und der Spitzwegerich bereit. Will war wieder entschwunden.
Dahlia löste sich von Seren und übergab ihm die Flasche, den Spitzwegerich und den Verband.
„Lass uns dazu schnell ins Bad gehen!“ Sie ging zum Bad, hielt ihm die Türe auf und ließ ihn an sich vorbeigehen. Als die Tür sich hinter ihnen schloss, wurde es stiller. Das Getrubel von unten wurde durch die schwere Holztür gedämpft. Nun sah sie ihm nochmal richtig in die Augen. Das hellere Licht im Bad ließ seine Augen noch mehr funkeln.
Dahlia lehnte sich an die Wand und streckte ihm die verletzte Hand entgegen, sodass sie über einer Wasserschüssel schwebte.
„Es ist mir früher nie aufgefallen, aber du hast tolle Augen! Diese goldenen Sprenkel…hattest du die schon immer?“
Viele Frauen trauten sich nicht, so geradeheraus zu sagen, wenn ihnen etwas an einem Mann gefiel. Es war auch nicht wirklich üblich, dass Frauen Männern solche Komplimente machten, aber Dahlia war eben Wirtstochter. Flirten und Komplimente gehörten zum Geschäft, ihr Vater hatte sie in diese Kunst eingeweiht und sie dabei tiefer geprägt als er es ahnen konnte. Er sagte ihr, dass es an jedem, wirklich jedem, Menschen etwas Schönes gab, manchmal musste man zwar etwas länger suchen, aber man würde es finden. So ging Dahlia bis heute durchs Leben, was ihr natürlich oft genug auch Ärger oder unnötigen Herzschmerz brachte.
„Also Hochprozentiges…oh je das wird schwierig!“ Lachte sie und griff dann nach einer Flasche des Feuerwassers. „Das hier?“ Sie zeigte es ihm und entglitt ihm dann. Er würde ihr helfen und das sollte dann auch belohnt werden.
„Warte kurz!“ Sagte sie zu ihm und öffnete die Tür zur Küche „Will! Bring mir bitte etwas Spitzwegerich, einen Verband, Wein, zwei Gläser und zwei Teller des Tagesgerichtes nach oben in den Gemeinschaftsraum! Ich nehme kurz meine Pause!“
Will ließ sofort alles liegen und stehen was er machte, die Wirtin war hier die Priorität. Wenn sie etwas wollte, sprang er. Aufmerksam hörte er zu und begann sofort loszuwuseln um alles zu besorgen.
Zufrieden wandte sich Dahlia wieder zu Seren und bedeutete ihm ihr zu folgen. „Wenn du mich verarztest, soll dein erstes Mahl hier aufs Haus gehen…Komm wir essen oben, da ist es etwas ruhiger!“
Sie hakte sich bei ihm ein und beide schritten galant nach oben. Einige Gäste beobachteten sie dabei und Pfiffen was Dahlia damit quittierte einfach eine Lokalrunde Schnaps auszugeben. Conner rollte mit den Augen aber wusste, dass Alkohol alles auflockerte. Morgen würden keine schlimmen Gerüchte über die Wirtin umhergehen. Lieber eine Lokalrunde ausgeben, als teuer dafür mit Klatsch über sie zu bezahlen. Wer redete schon schlecht über jemanden der einem etwas ausgab?
Die Ablenkung der Gäste nutzen die beiden nun, um nach oben zu steigen. Will war rasend schnell gewesen. Als sie um die Ecke in den Gemeinschaftsraum bogen, standen zwei dampfende Teller, Kerzen, zwei volle Gläser Wein und der Spitzwegerich bereit. Will war wieder entschwunden.
Dahlia löste sich von Seren und übergab ihm die Flasche, den Spitzwegerich und den Verband.
„Lass uns dazu schnell ins Bad gehen!“ Sie ging zum Bad, hielt ihm die Türe auf und ließ ihn an sich vorbeigehen. Als die Tür sich hinter ihnen schloss, wurde es stiller. Das Getrubel von unten wurde durch die schwere Holztür gedämpft. Nun sah sie ihm nochmal richtig in die Augen. Das hellere Licht im Bad ließ seine Augen noch mehr funkeln.
Dahlia lehnte sich an die Wand und streckte ihm die verletzte Hand entgegen, sodass sie über einer Wasserschüssel schwebte.
„Es ist mir früher nie aufgefallen, aber du hast tolle Augen! Diese goldenen Sprenkel…hattest du die schon immer?“
Viele Frauen trauten sich nicht, so geradeheraus zu sagen, wenn ihnen etwas an einem Mann gefiel. Es war auch nicht wirklich üblich, dass Frauen Männern solche Komplimente machten, aber Dahlia war eben Wirtstochter. Flirten und Komplimente gehörten zum Geschäft, ihr Vater hatte sie in diese Kunst eingeweiht und sie dabei tiefer geprägt als er es ahnen konnte. Er sagte ihr, dass es an jedem, wirklich jedem, Menschen etwas Schönes gab, manchmal musste man zwar etwas länger suchen, aber man würde es finden. So ging Dahlia bis heute durchs Leben, was ihr natürlich oft genug auch Ärger oder unnötigen Herzschmerz brachte.
Wie sie sich fast spielerisch von ihm zurück zog, weckte dann doch fast seinen Jagdtrieb. Unbemerkt von ihr hatten sich seine Finger geschlossen, doch da war ihre Hand schon auf und davon gewesen. Tief holte er Atem, denn er wusste, er hatte wieder etwas Boden gut gemacht. Das sagte ihm ihr Lachen und das Leuchten in ihren Augen. Gewissheit hatte er erst, als sie nach Essen, Wein und zwei Gläsern verlangte und sich dann bei ihm unter hakte. Diese Direktheit überraschte ihn dann doch, aber er ließ sich nur zu gern darauf ein, warf dem grimmig drein blickenden Tristan einen aufmüpfigen Blick zu und verneigte sich noch einmal viel zu tief vor der pfeifenden Menge.
"Immer ernten die aufopferungsvollen Helden nur Hohn und Spott, ihr Hunde!", lachte er, was ihm nur noch mehr Rufe einbrachte. Dahlia fertigte die Gäste mit einer Runde aufs Haus ab und nahm Seren mit nach oben. Er ließ sich von ihr führen, kannte sich ja nicht aus. In einem Seitenraum war bereits ein Tisch gedeckt - der Küchenjunge musste geflogen sein! Seren hörte wie auf Bestellung seinen Magen knurren, doch Dahlia schleppte ihn erst noch ins Badezimmer, damit er sich um ihre Hand kümmerte.
Blut rann über ihre Finger und zeichnete ein Muster in die Waschschüssel. Der Wolf drückte sich fest von innen gegen seine Haut, wollte sich in seine Augen stülpen, ihm die Kontrolle entreißen (10/100). Serens Blick hing einen langen Moment an dem nassen Rot, der Impuls nach ihrem Handgelenk zu greifen war unbezwingbar und so tat er es, fühlte das Pochen ihres Lebens unter der weichen Haut. Wie es wohl wäre, die Zunge in dieses Rinnsal zu senken... eilig griff er nach dem Krug und spülte es noch einmal fort, machte sich dann daran, die Flasche mit dem Schnaps zu öffnen. Kurz nur hob er den Blick auf ihr Gesicht, auf ihre Augen, die im Halblicht ein wenig dunkler wirkten. Intensiver. Oder war das die Wirkung des einen Kurzen, den sie sich genehmigt hatte? Er schluckte. Ihr Puls kam ihm mit einem Mal unfassbar laut vor und donnerte geradezu unter seinen Fingerspitzen. Das Dahlia mit dem goldenen Funkeln ihr eigenes Ende heraufdämmern sah, schien die junge Frau nicht einmal zu bemerken. Seren wusste, dass er sehr anziehend wirkte, bis der Wolf allzu nah hinter seine Augen trat und aus den goldenen Tupfen intensiv gelbe Augen wurden.
"Du hast dich nie mit mir abgegeben. Vermutlich ist es dir darum nie aufgefallen.", antwortete er. Seine Stimme war etwas rauer geworden, vielleicht lag sogar ein leicht bedauernder oder gar gekränkter Ton darin. Wenn er die Vergangenheit ansprach, konnte er das nicht immer unterdrücken. Zu viel hatten die anderen Kinder dem jungen Seren angetan, auch wenn Dahlia vielleicht nie Teil dieser wilden Meute gewesen war. Sie war trotz allem wie ein Sinnbild dieser verzweifelten Jahre. Doch jetzt war sie hier, allein mit ihm. Lächelte und machte ihm Komplimente. Sollte es ihn nicht freuen? Vermutlich, aber dennoch blieb ein bitterer Beigeschmack.
"Das brennt jetzt vielleicht ein bisschen...", hörte er sich wie durch dichten Nebel hindurch sagen, senkte den Blick aber erst einen Moment später wieder auf sein Tun. Ihre Augen. Was war nur an ihren Augen? Ihr Herzschlag drückte sich gegen seine Ohren, während er vorsichtig die Wunde mit dem Alkohol säuberte. Ihr Herz... warm und weich... er könnte es nehmen, jetzt und hier.
Er drängte den Wolf wieder zurück. Geduld. Wölfe haben viel davon. (52/100)
"Das wirkt jetzt ein bisschen seltsam, aber es ist wirklich die beste Methode...", erklärte er mit hochgezogenen Brauen und den Wegerichblättern in der Hand, die er zwischen sie empor hielt. Dann steckte er sich die Blätter in den Mund und kaute darauf herum. Die ätherischen Öle krochen von hinten seine Nase empor und verdrängten den Blutgeruch, wollten ihn zum Niesen bringen. Irgendwie gelang es ihm, den Reiz zu unterdrücken. Er rieb den grünen Brei in die Wunde und begann das Leinen geschickt darum zu wickeln - endlich verflog der Geruch des frisch nachströmenden Blutes und seine Sinne klärten sich wieder etwas auf. Manchmal merkte er erst in so einem Moment, wie nah er der Grenze gekommen war und gerade war er froh, dass Seren gewonnen hatte.
Er entließ ihre Finger. "Fertig."
Seren blickte sie an und ein spitzbübischer Ausdruck trat auf sein Gesicht, während die Brauen sich in gespielter Überraschung hoben. "Oh...", machte er und hob die Hand, als wolle er ihre Wange berühren. Doch statt dessen schien er etwas aus ihrem Haar, direkt hinter dem Ohr zu zupfen. "Was haben wir da?" Als er die Hand zurück zog, hielt er eine noch nicht ganz geöffnete Rosenblüte in den Fingern. Er hatte sie von dem Strauß an der Bar mitgehen lassen und ein wenig Fingerfertigkeit tat das Ihre dazu. Er reichte Dahlia die Blüte.
"Mir scheint, Ihr erblüht, Madame."
Jetzt da die Wunde gut verpackt war und der Wegerich sein Aroma über das Blut legte, konnte Seren wieder unbeschwerter spielen. Der drohende Moment war vorbei, das Funkeln in seinen Augen wieder nur ein hübscher Anblick.
"Immer ernten die aufopferungsvollen Helden nur Hohn und Spott, ihr Hunde!", lachte er, was ihm nur noch mehr Rufe einbrachte. Dahlia fertigte die Gäste mit einer Runde aufs Haus ab und nahm Seren mit nach oben. Er ließ sich von ihr führen, kannte sich ja nicht aus. In einem Seitenraum war bereits ein Tisch gedeckt - der Küchenjunge musste geflogen sein! Seren hörte wie auf Bestellung seinen Magen knurren, doch Dahlia schleppte ihn erst noch ins Badezimmer, damit er sich um ihre Hand kümmerte.
Blut rann über ihre Finger und zeichnete ein Muster in die Waschschüssel. Der Wolf drückte sich fest von innen gegen seine Haut, wollte sich in seine Augen stülpen, ihm die Kontrolle entreißen (10/100). Serens Blick hing einen langen Moment an dem nassen Rot, der Impuls nach ihrem Handgelenk zu greifen war unbezwingbar und so tat er es, fühlte das Pochen ihres Lebens unter der weichen Haut. Wie es wohl wäre, die Zunge in dieses Rinnsal zu senken... eilig griff er nach dem Krug und spülte es noch einmal fort, machte sich dann daran, die Flasche mit dem Schnaps zu öffnen. Kurz nur hob er den Blick auf ihr Gesicht, auf ihre Augen, die im Halblicht ein wenig dunkler wirkten. Intensiver. Oder war das die Wirkung des einen Kurzen, den sie sich genehmigt hatte? Er schluckte. Ihr Puls kam ihm mit einem Mal unfassbar laut vor und donnerte geradezu unter seinen Fingerspitzen. Das Dahlia mit dem goldenen Funkeln ihr eigenes Ende heraufdämmern sah, schien die junge Frau nicht einmal zu bemerken. Seren wusste, dass er sehr anziehend wirkte, bis der Wolf allzu nah hinter seine Augen trat und aus den goldenen Tupfen intensiv gelbe Augen wurden.
"Du hast dich nie mit mir abgegeben. Vermutlich ist es dir darum nie aufgefallen.", antwortete er. Seine Stimme war etwas rauer geworden, vielleicht lag sogar ein leicht bedauernder oder gar gekränkter Ton darin. Wenn er die Vergangenheit ansprach, konnte er das nicht immer unterdrücken. Zu viel hatten die anderen Kinder dem jungen Seren angetan, auch wenn Dahlia vielleicht nie Teil dieser wilden Meute gewesen war. Sie war trotz allem wie ein Sinnbild dieser verzweifelten Jahre. Doch jetzt war sie hier, allein mit ihm. Lächelte und machte ihm Komplimente. Sollte es ihn nicht freuen? Vermutlich, aber dennoch blieb ein bitterer Beigeschmack.
"Das brennt jetzt vielleicht ein bisschen...", hörte er sich wie durch dichten Nebel hindurch sagen, senkte den Blick aber erst einen Moment später wieder auf sein Tun. Ihre Augen. Was war nur an ihren Augen? Ihr Herzschlag drückte sich gegen seine Ohren, während er vorsichtig die Wunde mit dem Alkohol säuberte. Ihr Herz... warm und weich... er könnte es nehmen, jetzt und hier.
Er drängte den Wolf wieder zurück. Geduld. Wölfe haben viel davon. (52/100)
"Das wirkt jetzt ein bisschen seltsam, aber es ist wirklich die beste Methode...", erklärte er mit hochgezogenen Brauen und den Wegerichblättern in der Hand, die er zwischen sie empor hielt. Dann steckte er sich die Blätter in den Mund und kaute darauf herum. Die ätherischen Öle krochen von hinten seine Nase empor und verdrängten den Blutgeruch, wollten ihn zum Niesen bringen. Irgendwie gelang es ihm, den Reiz zu unterdrücken. Er rieb den grünen Brei in die Wunde und begann das Leinen geschickt darum zu wickeln - endlich verflog der Geruch des frisch nachströmenden Blutes und seine Sinne klärten sich wieder etwas auf. Manchmal merkte er erst in so einem Moment, wie nah er der Grenze gekommen war und gerade war er froh, dass Seren gewonnen hatte.
Er entließ ihre Finger. "Fertig."
Seren blickte sie an und ein spitzbübischer Ausdruck trat auf sein Gesicht, während die Brauen sich in gespielter Überraschung hoben. "Oh...", machte er und hob die Hand, als wolle er ihre Wange berühren. Doch statt dessen schien er etwas aus ihrem Haar, direkt hinter dem Ohr zu zupfen. "Was haben wir da?" Als er die Hand zurück zog, hielt er eine noch nicht ganz geöffnete Rosenblüte in den Fingern. Er hatte sie von dem Strauß an der Bar mitgehen lassen und ein wenig Fingerfertigkeit tat das Ihre dazu. Er reichte Dahlia die Blüte.
"Mir scheint, Ihr erblüht, Madame."
Jetzt da die Wunde gut verpackt war und der Wegerich sein Aroma über das Blut legte, konnte Seren wieder unbeschwerter spielen. Der drohende Moment war vorbei, das Funkeln in seinen Augen wieder nur ein hübscher Anblick.
Seren hatte eine fast unheimliche Wirkung auf sie. Auch wenn ihr Flirt zunächst unverfänglich und leicht war, sickerte ernsthaftes Interesse in ihre Gedanken. Der Alkohol brannte ziemlich in der Wunde, doch Dahlia versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Als er dann den Spitzwegerich kaute und ihr in die Wunde legte, sah sie lediglich fasziniert zu. Es war eine urtümliche Art eine Wunde zu versorgen. Woher kannte er das?
Der Schmerz ließ schnell nach und zufrieden sah sich auf ihre Hand und nickte Seren anerkennend zu. „Danke…“
Dann vollführte er ein kleines Kunststück für sie mit einer Blume. Es entlockte ihr ein Lachen welches tief aus ihrem Herzen heraussprang. Für einen Moment war sie ganz verzaubert von ihm und roch an der Blüte ehe sie diese aus seiner Hand pflückte. „Oh du bist also Zauberer geworden“ sie zwinkerte neckisch und deutete einen kleinen Knicks an. Es war unglaublich süß von ihm gewesen und sie hielt seine Augen mit den ihren fest. Sie kam ihm näher. Er zog sie an wie ein Magnet. Ihre Hand berührte seine ganz leicht. Drückte sie dann zum Dank und ihr Gesicht schob sich langsam an seinem vorbei und ihm dann einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Es konnte ein freundschaftlicher Kuss zum Dank gewesen sein oder aber auch die Leidenschaft die tief in Dahlia brodelte und sich jetzt endlich über Seren ergoss. Dieser Moment dauerte für die beiden länger als die normale Zeit verflog. Als stünde die ganze Welt für einen Wimpernschlag still.
Dann löste sie sich und öffnete die Türe hinter sich. Die Spannung löste sich und trug sie beide nach draußen. Sie hatte gerade etwas besonderes gespürt. Ganz anders als sonst war dieser Moment gewesen. Sie sog die Luft ein und lächelte Seren an. Die Stimmung lockerte sich wieder.
Sie überlegte kurz, wie sie auf seine vorherige Aussage antworten sollte. Sollte sie ihm einfach sagen, dass sie eben befürchtete, dass sie ein Dummerchen war?
Beide traten aus dem Bad und gingen zum Tisch am Kamin. Elegant ließ sich Dahlia nieder und hob den Kelch mit Wein an, um mit ihm anzustoßen. Dahlia nahm einen Schluck, nachdem die Kelche aneinander klirrten.
„Zum Wohl Seren…“
Die Blume legte sie auf den Tisch vor sich, neben die Kerze.
Sie wog ab, ob so viel Ehrlichkeit mit ihm angebracht war. Aber warum eigentlich nicht…
Sie breitete die feine Stoffservierte auf ihrem Schoß aus und blickte über die Kerze hinweg zu Seren. Ihr Kopf lag leicht schief und ihr Blick war sanft aber immer noch etwas verhalten. Doch der Wein und der Kurze von vorhin taten langsam ihre Wirkung. Die letzten Erfahrungen hatten sie zwar ziemlich gebeutelt und sie zu mehr Vorsicht mit Männern verleitet, aber Seren war ein sehr interessanter Mann. So gab ihr der Alkohol den letzten Schubs und sie wollte ihm nun ihre Sicht von damals unterbreiten.
„Weißt du…Ich dachte damals immer, dass du mich für ein kleines Dummerchen hältst… Du warst so gut in der Schule und das Einzige, was ich konnte war rechnen…naja…ich habe mich einfach nicht zu dir getraut! Ich dachte du würdest mich auslachen oder sowas“
Schnell nahm sie noch einen Schluck und sah ihn mit einer Mischung aus Verlegenheit und Angst an. Vielleicht würde er ihr ja jetzt sagen, dass sie zwar zur Wirtin taugte aber mehr eben nicht drin war.
Sie spießte mit der Gabel ihren ersten bissen auf und merkte erst jetzt wieder, wie hungrig sie schon wieder war. Reuven hatte sich mal wieder übertroffen. Es war eine herrliche Komposition der Gewürze. Sie lächelte kurz als sie an den Hexer in der Küche dachte.
„Naja…jedenfalls hoffe ich dein erstes Essen schmeckt dir! Ich finde der neue Koch hat sich wieder selbst übertroffen…“ Doch mit dem Gedanken an den Hexer kamen auch die Erinnerungen an das Monster dass sich hier umtrieb. Bei Seren fühlte sie sich sicher, doch die Sorge zog sich wie ein Schleier über ihr Gesicht und etwas panisch blickte sie zum Fenster.
„Sag mal…hat du etwas von dem Vorfall von neulich hier gehört?“ Fragte sie ihn um einerseits von dem schweren Kindheitsthema abzulegen und andererseits weil es sie wirklich interessierte ob er irgendwas wusste.
Der Schmerz ließ schnell nach und zufrieden sah sich auf ihre Hand und nickte Seren anerkennend zu. „Danke…“
Dann vollführte er ein kleines Kunststück für sie mit einer Blume. Es entlockte ihr ein Lachen welches tief aus ihrem Herzen heraussprang. Für einen Moment war sie ganz verzaubert von ihm und roch an der Blüte ehe sie diese aus seiner Hand pflückte. „Oh du bist also Zauberer geworden“ sie zwinkerte neckisch und deutete einen kleinen Knicks an. Es war unglaublich süß von ihm gewesen und sie hielt seine Augen mit den ihren fest. Sie kam ihm näher. Er zog sie an wie ein Magnet. Ihre Hand berührte seine ganz leicht. Drückte sie dann zum Dank und ihr Gesicht schob sich langsam an seinem vorbei und ihm dann einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Es konnte ein freundschaftlicher Kuss zum Dank gewesen sein oder aber auch die Leidenschaft die tief in Dahlia brodelte und sich jetzt endlich über Seren ergoss. Dieser Moment dauerte für die beiden länger als die normale Zeit verflog. Als stünde die ganze Welt für einen Wimpernschlag still.
Dann löste sie sich und öffnete die Türe hinter sich. Die Spannung löste sich und trug sie beide nach draußen. Sie hatte gerade etwas besonderes gespürt. Ganz anders als sonst war dieser Moment gewesen. Sie sog die Luft ein und lächelte Seren an. Die Stimmung lockerte sich wieder.
Sie überlegte kurz, wie sie auf seine vorherige Aussage antworten sollte. Sollte sie ihm einfach sagen, dass sie eben befürchtete, dass sie ein Dummerchen war?
Beide traten aus dem Bad und gingen zum Tisch am Kamin. Elegant ließ sich Dahlia nieder und hob den Kelch mit Wein an, um mit ihm anzustoßen. Dahlia nahm einen Schluck, nachdem die Kelche aneinander klirrten.
„Zum Wohl Seren…“
Die Blume legte sie auf den Tisch vor sich, neben die Kerze.
Sie wog ab, ob so viel Ehrlichkeit mit ihm angebracht war. Aber warum eigentlich nicht…
Sie breitete die feine Stoffservierte auf ihrem Schoß aus und blickte über die Kerze hinweg zu Seren. Ihr Kopf lag leicht schief und ihr Blick war sanft aber immer noch etwas verhalten. Doch der Wein und der Kurze von vorhin taten langsam ihre Wirkung. Die letzten Erfahrungen hatten sie zwar ziemlich gebeutelt und sie zu mehr Vorsicht mit Männern verleitet, aber Seren war ein sehr interessanter Mann. So gab ihr der Alkohol den letzten Schubs und sie wollte ihm nun ihre Sicht von damals unterbreiten.
„Weißt du…Ich dachte damals immer, dass du mich für ein kleines Dummerchen hältst… Du warst so gut in der Schule und das Einzige, was ich konnte war rechnen…naja…ich habe mich einfach nicht zu dir getraut! Ich dachte du würdest mich auslachen oder sowas“
Schnell nahm sie noch einen Schluck und sah ihn mit einer Mischung aus Verlegenheit und Angst an. Vielleicht würde er ihr ja jetzt sagen, dass sie zwar zur Wirtin taugte aber mehr eben nicht drin war.
Sie spießte mit der Gabel ihren ersten bissen auf und merkte erst jetzt wieder, wie hungrig sie schon wieder war. Reuven hatte sich mal wieder übertroffen. Es war eine herrliche Komposition der Gewürze. Sie lächelte kurz als sie an den Hexer in der Küche dachte.
„Naja…jedenfalls hoffe ich dein erstes Essen schmeckt dir! Ich finde der neue Koch hat sich wieder selbst übertroffen…“ Doch mit dem Gedanken an den Hexer kamen auch die Erinnerungen an das Monster dass sich hier umtrieb. Bei Seren fühlte sie sich sicher, doch die Sorge zog sich wie ein Schleier über ihr Gesicht und etwas panisch blickte sie zum Fenster.
„Sag mal…hat du etwas von dem Vorfall von neulich hier gehört?“ Fragte sie ihn um einerseits von dem schweren Kindheitsthema abzulegen und andererseits weil es sie wirklich interessierte ob er irgendwas wusste.
Zuletzt geändert von Dahlia am Mittwoch 2. Februar 2022, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Reuven hatte an diesem Tag noch ein weiteres Rezept ausprobiert gehabt, Fleisch in einem großen Topf angebraten mit Zwiebeln und Knoblauch und Gemüse und dann mit Buchweizen bedeckt noch etwas im eigenen Saft schmoren lassen. Oben drauf hatte eine Menge Knoblauch Platz gefunden.
Auch wenn es beinahe tradiert war, dass Vampire keinen Knoblauch mochten - für manche traf das vielleicht zu, aber tatsächlich half er so gar nicht gegen sie - er hatte es trotzdem irgendwie witzig gefunden das Gericht damit zu garnieren.
Er hatte sich dieses Mal auch bei den Gewürzen etwas mehr getraut.
Der Vorteil dieses Schmortopfes war, dass Mann ihn vorbereiten konnte und dann zog er lange vor sich hin und Will konnte servieren, während er im dunklen Gang vor den Zimmern der Huren saß, im Schatten und meditierte.
Aber den Duft erkannte er sofort wieder als Will an ihm vorbeigerannt kam.
Möglicherweise war der Wirtin selbst gar nicht bewusst, dass er hier war...
Sehr unbefangen kam sie mit einem Gast hoch, einem Mann. Sie ging sehr vertraut mit ihm um, hatte sich bei ihm untergehakt, dann verschwanden sie in dem Raum, in dem auch der Badezuber stand. Will trug indessen im Gemeinschaftsraum ein Essen auf... und Wein.
Reuven war alles andere als eifersüchtig, er vergönnte es ihr sogar, ein schönes Essen wohl mit jemandem den sie kannte. Nur war jetzt gerade kein sehr guter Zeitpunkt. Ein niederer Vampir lauerte irgendwo dort draußen und konnte jeden Abend zuschlagen... andererseits... er hatte ihr ja selbst geraten, dass alles wie normal aussehen sollte, damit er keinen Verdacht witterte.
so sah er es natürlich als reine Sicherheitsmaßnahme, dass er sich lautlos erhob um etwas näher an der Türe zu sitzen um zu lauschen.
Sein Gehör hatte bisher keinen Schaden genommen und er hörte den Herzschlag der beiden... jeweils leicht erhöht. Kein Wunder, sie schienen beide Gefallen aneinander gefunden zu haben.
Sein Medaillon vibrierte ganz sachte, doch das tat es immer mal wieder in diesem Haus. Es mußte etwas in dem Gemäuer sein, dass es magisch machte, aber er hatte gelernt, dass das durchaus sein konnte, alte Gebäude sammelten so allerhand an. Es verdichtete sich vielleicht nicht zu einer eigenen Erscheinung, aber es war etwas da.
Hätte er über seinen vollen Geruchssinn verfügt, vielleicht hätte er das Blut gerochen, doch das blieb ihm verwehrt.
So blieb es ihm nur, zu lauschen.
Sie sprachen über ihre gemeinsame Kindheit in Nowigrad. Also etwas wie ein alter Schulkamerad.
Er entspannte sich wieder, auch als sie fragte ob er von dem Vorfall gehört hatte. Alte Freunde. Er durfte sich nicht von den Beiden ablenken lassen, selbst wenn sie jetzt gleich loslegten und es da drin trieben, mußte er das ganze Haus im Blick haben, wenn der Vampir in der Zwischenzeit irgendwo zuschlug würde er es sich das nie verzeihen.
Auch wenn es beinahe tradiert war, dass Vampire keinen Knoblauch mochten - für manche traf das vielleicht zu, aber tatsächlich half er so gar nicht gegen sie - er hatte es trotzdem irgendwie witzig gefunden das Gericht damit zu garnieren.
Er hatte sich dieses Mal auch bei den Gewürzen etwas mehr getraut.
Der Vorteil dieses Schmortopfes war, dass Mann ihn vorbereiten konnte und dann zog er lange vor sich hin und Will konnte servieren, während er im dunklen Gang vor den Zimmern der Huren saß, im Schatten und meditierte.
Aber den Duft erkannte er sofort wieder als Will an ihm vorbeigerannt kam.
Möglicherweise war der Wirtin selbst gar nicht bewusst, dass er hier war...
Sehr unbefangen kam sie mit einem Gast hoch, einem Mann. Sie ging sehr vertraut mit ihm um, hatte sich bei ihm untergehakt, dann verschwanden sie in dem Raum, in dem auch der Badezuber stand. Will trug indessen im Gemeinschaftsraum ein Essen auf... und Wein.
Reuven war alles andere als eifersüchtig, er vergönnte es ihr sogar, ein schönes Essen wohl mit jemandem den sie kannte. Nur war jetzt gerade kein sehr guter Zeitpunkt. Ein niederer Vampir lauerte irgendwo dort draußen und konnte jeden Abend zuschlagen... andererseits... er hatte ihr ja selbst geraten, dass alles wie normal aussehen sollte, damit er keinen Verdacht witterte.
so sah er es natürlich als reine Sicherheitsmaßnahme, dass er sich lautlos erhob um etwas näher an der Türe zu sitzen um zu lauschen.
Sein Gehör hatte bisher keinen Schaden genommen und er hörte den Herzschlag der beiden... jeweils leicht erhöht. Kein Wunder, sie schienen beide Gefallen aneinander gefunden zu haben.
Sein Medaillon vibrierte ganz sachte, doch das tat es immer mal wieder in diesem Haus. Es mußte etwas in dem Gemäuer sein, dass es magisch machte, aber er hatte gelernt, dass das durchaus sein konnte, alte Gebäude sammelten so allerhand an. Es verdichtete sich vielleicht nicht zu einer eigenen Erscheinung, aber es war etwas da.
Hätte er über seinen vollen Geruchssinn verfügt, vielleicht hätte er das Blut gerochen, doch das blieb ihm verwehrt.
So blieb es ihm nur, zu lauschen.
Sie sprachen über ihre gemeinsame Kindheit in Nowigrad. Also etwas wie ein alter Schulkamerad.
Er entspannte sich wieder, auch als sie fragte ob er von dem Vorfall gehört hatte. Alte Freunde. Er durfte sich nicht von den Beiden ablenken lassen, selbst wenn sie jetzt gleich loslegten und es da drin trieben, mußte er das ganze Haus im Blick haben, wenn der Vampir in der Zwischenzeit irgendwo zuschlug würde er es sich das nie verzeihen.