Ein Wald zwischen Ursten und Drahim

[Crehwill von Seren]

„Hm… da sitzen wir drei zusammen und haben keine Ahnung wer uns in diese Welt gebracht hat.“

Crehwill nahm sich keine Rippe mehr, die Zwergin hatte ihn viel zu gut gefüttert, beobachte aber seinen Artgenossen bei abkiefen des Knochens. Metallgestell. Der Tisch hatte zwar auch seine Vorrichtungen, damit man nicht… runter fällt. Aber kein Gestell wie in einer Folterkammer. Dafür hatte er nun seine ganz besondere Beziehung zu Tischen und die trafen man wesentlich häufiger als Foltergerätschaften.

„Vielleicht findet Du ja noch Deine Lieblingsfarbe. Oder ein Lied, das er Dir vorsingen kann. Mir hat es geholfen irgendwas zu haben, an dem man sich festklammern kann, um nicht zu vergessen wer man ist oder… wer man sein will.“

Er kann nicht verhindern, ein wenig ins Grübeln zu kommen und schaut erst wieder auf, als Reuven anspricht was man tun will. „Ich versuch mich aus Politik rauszuhalten.“ Aber dafür ist vielleicht schon zu spät. Alleine was er hier jetzt am Feuer gehört hat.

[Reuven von Sorokin]

Auch der Kater war nun nachdenklich geworden.
Wer ihn in diese Welt gebracht hatte... An etwas wie Eltern hatte er keinerlei Erinnerungen, auch nciht an die ersten Lebensjahre. Der einzige Spielgefährte an den er sich erinnerte war die tote Ratte gewesen und auch da nur ein einziges Bild, wir er mit dem stinkenden leblosen Körper neben der Straße im Abfluss zur Kanalisation gespielt hatte.
Aber irgendwie nahm er all das gelassen. Er hatte seinen Frieden damit gemacht oder besser - nie gehadert.
Er war geworden was er geworden was. Folterähnliche Behandlungen hin oder her, Schmerzen und Qualen über Wochen, Monate, das fiese ungerechte und harte Training, barfuß durch den eisigen Schnee... aber er hatte es überlebt und er hatte jetzt einen wie er fand Krisensicheren Beruf. Monster würde es immer geben.
"Raushalten würd ich mich auch gerne. Aber ich glaube das ist ganz und gar nicht mehr möglich.
Zudem weiß ich halt, dass der Mann gut zahlt. Ob er es aus der Staatskasse nimmt und es damit politisch ist oder aus der eigenen Jacke und damit ein einfacher Hexerauftrag... woher soll ich das wissen? Muss ich denn nachfragen was hinter dem Auftrag steht?"
Das Leben war heillos kompliziert geworden.
Das war der einzige Grund weshalb Kater jeden Auftrag annahmen. Man wusste eh nie was dahinter stand.
"Schau, die Wölfe sind ja kaum besser, die lassen sich genauso einspannen. Oder was ist an den Gerüchten dran vom Königsmörder Gwynbleidd... Foltest und Henselt... Und als Radovid starb soll er auch in der Stadt gewesen sein und hat es zumindest nicht verhindert... hm? Nur tun die Speichellecker von Hunden in ihrem Kaer-Fick-dich-Morhen immer noch so als wären sie über alles erhaben. Ich bring nicht direkt nen König oder Handelsrat um, aber was wenn ich verhindere dass einer von Ghulen gefressen wird? Das ist auch politisch. Oder wenn ich jemanden rette der dann den Mord begeht? Raushalten ist unmöglich. Man steckt immer mit drin."
Cat war ihm so nahe, aber die Themen waren so schwermütig, dass ihm grade nciht einmal nach Vögeln der Sinn stand. Eigentlich hätte ein schwerer süßer Wein gepasst...
"Ich hab noch Zwergenschnaps... eigentlich nehm ich den zum Tränke anrühren, aber was solls..."
Er holte die Flasche und bot sie zuerst dem Greifen an, mit fettigen und vom Fleischsaft klebrigen Fingern. Ablecken hätte es auch kaum besser gemacht. Aber nun war klar, woher die Tasche ihre Patina hatte.

[Sindra]

Der Schwermut erwischte auch den empfindsamen Doppler.
Drei, die ihren Ursprung nicht kannten.
Drei, die sich nicht gesucht und doch gefunden hatten.
Plötzlich war der Greif gar nicht mehr so unsympathisch.
Wie viele es wohl noch von ihnen gab?

Cat lehnte ihren Rücken an den von Reuven, schmiegte sich regelrecht an ihn, genoß die Wärem in ihrem Rücken, lehnte ihren Nacken an seine Schulter.
Sie fühlte sich gerade unendlich dankbar dafür jemanden gefunden zu haben, der sie nahm wie sie war. Eine Kopie. Nicht echt. Weniger als die Summe ihrer Teile.
Die Finger ihrer linken Hand suchten die der rechten des Katzenhexers, kam dass er die Flasche abgegeben hatte. Er klebte. Egal. Ganz egal.

„Grün.“, erklärte sie plötzlich und leise und in die aufkeimende Stille hinein.
„Das Grün der Farne, unter denen man sich verstecken kann und das des Laubs der Bäume, auf die man klettern und in deren Astgabeln zum Schlafen einladen. Das Grün der Büsche, in dem sich die saftigen Kaninchen verstecken und das Grün des Grases, in dem man einem Reh auflauert. Das Grün des Moses, in dem man mit seinen Geschwistern tobt und Mäusefangen lernt.“
Der Schwermut riss sie regelrecht mit sich wie die Ebbe nach einer Springflut. Unauffällig, langsam aber unaufhaltsam. Der Doppler nickte zu sich, auch wenn sie niemand sah.
„Meine Lieblingsfarbe ist Grün.“
Und dann tat sie etwas, aus eben diesem übertragenem Schwermut geboren, mit dem zumindest Reuven nicht gerechnet hätte.
Sie holte tief Luft und begann zu singen. Ein uraltes, verträumtes Lied, dessen hohe Tonlage von Cats rauer Stimme, die immer Klang als hätte sie am Vortag mehr als eine Flasche Zwergenschnaps gesoffen, interessant kontrapunktiert wurde.

[Crehwill von Seren]

„Hey, Reu...“ Der Greif hob für einen Moment abwehrend die Hände. „…ven“ Er war sich nicht sicher, ob die Abkürzung des Namens angebracht war, weshalb er lieber die zweite Silbe anhing. „Ich will Dir nicht reinreden, mach Du Dein Ding. Für mich ist dieser Weg nichts und nein, das macht es nicht leichter, die ‚richtigen‘ Entscheidungen zu treffen. Ich bemüh‘ mich. Aber… ja, ich kann mir zur Not auch mit einem Lächeln ein Brot besorgen.“ Aus Not musste er noch keinen Auftrag annehmen. „Ich werd mich nicht dagegen stellen mit ihm zu reden, um Karten für die Oper oder einen Rapier zu bekommen.“

Er griff dankbar nach dem Schnaps trotz Fettfinger. Vielleicht wusste er wie man sich die Nägel manikürt, aber er musste auch durch den Schlamm robben, barfuß über den Schnee rennen oder wurde von schwingenden Holzteilen von einen Balken herunter in den Dreck gestoßen. Vor die Tür hatten sie noch ein Meer mit Steilküste. Herrlich zum Schwimmen, besonders im Winter.

„Danke.“ Er nahm einen kleinen Schluck und gab die Flasche zurück. „Es gibt auch nicht nur diesen einen Wolf…“ Auch, wenn der schon viel von sich reden machte.

Crehwill lauschte Cat und schloss die Augen, um die Bilder, von denen sie sprach besser sehen zu können. Grün. Frisch, voller Leben. Er nickte, eine gute Wahl. Als sie anfing zu singen, zeigte sich ein Lächeln in seinem Gesicht und er begann schließlich zaghaft mitzusummen ohne sie zu stören. Nur ein bisschen brummig vielleicht. Er konnte nicht verhindern, dass er dabei an seine Lady denken musste. Von wegen keine Gefühle.

[Reuven von Sorokin]

"Stimmt. Lambert und Eskel waren ganz in Ordnung."
Er bekam den Schnaps zurück und wollte ihn an Sindra... Cat weiterreichen, aber die begann zu singen. Er nahm selbst einen großen Schluck, er kannte die Melodie, aber er brauchte etwas, denn wenn er das Lied sag war er irgendwie immer viel schneller. Es mochte an seiner Ungeduld liegen.
Aber er stimmte mit ein.
Zwischendurch gab es immer mal wieder einem Moment in dem er trinken konnte, und so kreiste die Flasche und sie sagen.
Wenn jemand anderes in der Nähe vorbeigekommen wäre, er hätte sich gewundert.
Sehr sogar.
Zwei Hexer und eine Söldnerin, die eine alte Volkslied anstimmten, nicht ganz im Gleichklang.
An einem Lagerfeuer über denen das Gerippe eines Rehs verbrannte und es roch wohl auch intensiv nach Karamell.

[Sindra]

Cat passte ihr Tempo an Reuven an, wiederholte noch einmal das ganze Lied und verstummte dann.
„Das war schön…ich wusste gar nicht, dass du singen kannst.“
Sie lächelte, immer noch in Reuvens Rücken und erhob dann die Stimme, damit auch Crehwill sie hören konnte.
„Woran erkennt man eigentlich, ob man sich richtig oder falsch entschieden hat?“

[Crehwill von Seren]

Beim Schnaps hielt sich Crehwill etwas zurück. Er war doch mehr der Weintrinker. Dafür tanzte er ein bisschen um das Feuer, als der Tempo der Melodie anzog und der Stimmung die Schwere nahm. Schließlich wollte Reuven eigentlich erst singen, wenn er getanzt hatte. Aber irgendwie machten sie es jetzt anders herum, vielleicht hätte er die Schwerter zum Tanzen ablegen wollen, aber jetzt war es schon wieder vorbei.

Nach dem Tanz und Lied ließ er sich wieder auf seinen Platz fallen: „Hm“ war die Antwort auf Cats Frage und er dachte länger darüber nach, bevor er antwortete: „Es fühlt sich entweder gut oder schlecht an. Aber natürlich ist es nicht leicht zu entscheiden. Es fühlt sich gut an, Reuven zu helfen. Es ist sicher ein Erlebnis sich mit ihm gemeinsam einer Gefahr entgegenzustellen. Ich weiß aber nicht, ob es gut oder richtig ist diese Hexe zu töten oder den Werkater oder all die Leute, die sie bezahlt oder anderweitig verfügbar gemacht hat. Ich hab eine Menge schlechtes über sie gehört und würde man sie vor irgendein einigermaßen gerechtes Gericht stellen würde es ihr wohl nicht viel anders ergehen. Aber sicher weiß ich das wahrscheinlich erst später. Vor ein paar Jahren habe ich zwei Nilfgarder getötet, die mein Pferd gegessen hatten. Das hat sich für den Moment auch gut angefühlt. Vergeltung, Rache und so, aber im Nachhinein… war es nicht die beste Idee. - Ich glaube… oder für mich ist es wichtig nicht aufhören darüber nachzudenken. Sich zu hinterfragen… wenn ich das verliere, bin ich denke ich nicht mehr derselbe.“

Er lächelte leicht verlegen, wahrscheinlich ergab sein gesagtes keinen Sinn. „Ich sollte euch Zwei auch wieder allein lassen, denke ich.“

[Reuven von Sorokin]

Nach der Ballade, die Cat angestimmt hatte sang Reuven sein heimliches Lieblingslied, eine umgedichtete Version eines Kampfliedes. Ursprünglich rief es dazu auf, sich einem Rebellenführer anzuschließen, in welchem Krieg genau, dass wusste Reuven nciht, aber es musste länger her sein, vermutlich in den ewigen Kämpfen zwischen Temerien und Redanien oder zwischen Aedirn und Kaedwen. die vier großen Reiche hatten immer schon gegeneinander Kriege und Gefechte geführt um die Grenzen um ein paar Dörfer zu verschieben. Und dann kam Nilfgard. Aber das wusste das Lied freilich noch nicht.
Und aus einem davon stammte eben dieser Kampfaufruf.
"Folgt mir nach Carlow." hieß es. wo dieses Carlow lag wusste der Hexer auch nicht, er hatte es noch auf keiner Landkarte gesehen, vermutlich längst ausgelöscht.
das Leid erfreute sich allerdings auch jetzt wieder großer Beliebtheit unter Kämpfern an jeder Front... und dann gab es das die andere Version.
jemand hatte sie umgedichtet in "Ich folge dir nciht nach Carlow." und er sang nun davon, dass er es leid war Krieg zu führen, Hass zu sähen und dass es besser war einmal feige zu sein als ein Leben lang tot, und dass man besser bei Frau und Kind blieb als in den Krieg zu ziehen. Daran erkannte man schnell, dass die Version nicht von diesem, überhaupt nciht von einem Hexer stammen konnte, aber er sang es trotzdem gerne. Seine Stimme war ungeübt, es fehlte ihr etwas an Volumen, er war nun einmal kein Barde sondern ein Hexer, aber er traf die Töne und sogar die Stimmung.
Der Rythmus war gut, man konnte ein wenig tanzen und das tat der Greif auch.
Es war irgendwie witzig im so zuzusehen. Um das Lagerfeuer... schon absurd... aber irgendwie wuchsen sie zusammen, sie saßen im selben Boot. Irgendwie.
Dann war das Leid zuende und er hatte keine Lust noch eines zu singen.
Statt dessen wollte Cat nun wissen wie man erkannte, dass man das richtige tat.
Richtig und falsch...
"Oft erkennt man es erst hinterher an den Folgen. Und ich glaube es gibt kein Richtig und kein Falsch im absoluten Sinn. Alles nützt irgendwem."
Zwei Nilfgarder hatten das Pferd des Hexers gegessen und er hatte sie erschlagen.
"Der Greif hat Recht... man muss immer nachdenken. Es gibt kein Prinzip nach dem man handeln kann, das immer richtig ist. Man muss von Fall zu Fall entscheiden."
doch, er hatte einmal etwas gehört, in Oxenfurt, aber er erinnerte sich nciht mehr an den genauen Wortlaut, deswegen ließ er es. Es kamen Fremdwörter darin vor und Namen. Irgendein Maxim sollte etwas verallgemeinern... Oder so. Er würde bei Gelegenheit an der Universität einmal nachfragen.
Und dann verabschiedete sich der Greif.
"Grüß die Zwergin von uns." gab er ihm hinterher. "Und auf bald!"

[Sindra]

„Grüßen…“, murmelte Cat, kam endlich hinter Reuvens Rücken hervor und setze sich neben ihm.
Die Söldnerin wirkte irgendwie wütend, aber auch verwirrt.
„Das die das lose Maul nicht halten kann.“ Aber statt darauf weiter einzugehen, schielte sie auf den Zwergenschnaps und verzog das Gesicht. Sie zumindest hatte aus dem Vorfall beim letzten Mal gelernt. Oder doch nicht?
Vielleicht konnte dieser Körper besser damit umgehen?
„Darf ich probieren?“

[Crehwill von Seren]

„Ich sag‘s ihr“ zu beiden: die Grüße und Ausplaudereien. „Danke, für den Abend.“ Er stand auf, verneigte sich zwinkernd. Sah sich seine fettigen Finger an und wischte sie an einem Stofftaschentuch ab, das er aus der Gürteltasche zog.

Er machte schon den ersten Schritt weg, aber dann drehte er sich nochmal um: „Ich hab vor im Winter heimzugehen, falls ihr euch anschließen wollt? Gibt aber nicht mehr viel zu sehen…“, bevor er sich auf den Heimweg machte.

[Reuven von Sorokin]

Warum auch nicht. Bei ihrem ersten Besäufnis war Reuven nicht dabei gewesen, also gab er ihr vorbehaltlos die Flasche.
Er starrte immer noch ins Feuer, dachte über richtig und falsch nach, kam aber zu keinem besseren Ergebnis.
Also nagte er nur noch etwas lustlos am Reh.

Und dieser Greif hatte ihn nach Kaer Seren eingeladen... dort zu überwintern. Er dachte auch darüber lange nach. Er hatte schon seit ewigen Zeiten nicht mehr in einer Hexer Unterkunft überwintert, meist trieb er sich in den großen Städten herum und versuchte keinen Ärger zu bekommen, aber das kostete viel Geld, das fraß in der Regel alles auf was er mühsam im Sommer verdient hatte, oft noch mehr.
Aber nahmen die auch Sindra mit auf?
Aber noch musste er die Frage ja nicht beantworten.

[Sindra]

Der Doppler nahm die Flasche, schnupperte, hielt die Flasche ins Licht und versuchte hineinzuspähen.
Beim letzten Mal war es ihr übel ergangen. Und doch war sie neugierig. Cat hatte sich als ‚trinkfest‘ in Erinnerung. Damit war sie doch eigentlich auch ‚trinkfest‘ oder?
Schon komisch, den eigenen Körper nicht zu kennen. Andere Dinge klappten doch auch von alleine. Die Zweisamkeit mit Reuven zum Beispiel. Die klappte hervorragend.
Cat seufzte, schnupperte noch einmal, setze die Flasche an.
Und gab Reuven die Flasche zurück. Die Flasche, in der plötzlich nur zwei Fingerbreit Flüssigkeit schwappte.
Mal sehen, was jetzt geschah.

[Reuven von Sorokin]

"Respekt,,," Reuven grinste. Er war sich recht sicher, dass die Flasche Anfang noch mehr als halb voll gewesen war.
"Ganz schöner Zug für eine Frau... kipp mir nicht ins Lagerfeuer!"
Er ließ sie nicht aus den Augen, ahnte bereits, dass es neu war für sie.
Es war schon interessant, mit einem Doppler unterwegs zu sein, so wurde es echt nie langweilig, und das bedeutet etwas wenn man über 90 war und Hexer.

[Sindra]

„Achwas.“, behauptete sie lallend und erhob sich. Unsicher auf den Beinen und jeden Schritt mit einem Ausfallschritt ausgleichend.
Nein. Sie war nicht trinkfest. Ganz und garnicht.
„Singst du nochmal für mich?“ Sie trat vor ihn, beugte sich herunter und – reinzufällig – war der Wams weit genug aufgeschnürt um tiefe Einblicke zu gewähren. „Ich will tanzen…“

[Reuven von Sorokin]

Reuven grinste. Er wäre kein Hexer gewesen würde er darauf nicht anspringen. Und warum nicht singen, so lange hatte er das nicht mehr getan, dass er es fast vermisst hatte. Es waren doch die einfachen Dinge des Lebens, die irgendwie die besten waren.
So gab er noch eine Waise zum besten von in der es vor alle darum ging, welche Dummheiten eine Gruppe von freunden unter Alkoholeinfluss anstellten.
Er hatte sichtlich Spaß daran, ein schneller Rhythmus, den er mit dem Fuß mitwippte.

[Sindra]

Und auch Sindra hatte Spaß. Am neuen Körper, an ihrer Fähigkeit sich zu bewegen.
Erst langsam, dann immer schneller tanzte sie, drehte sich, sprang, drehte sich. Ausgelassen, als würde ihr niemand zusehen. Ergriffen von seinem Lied, aufgehend im schnellen Rhythmus, mal schwebend, mal kraftvoll, aber immer in seiner unmittelbaren Nähe.
Und betrunken wie sie war, kam was können musste. Sie stürzte. Natürlich – rein zufällig – genau in seine Richtung.

[Reuven von Sorokin]

Und er Hexer fing sie auf. Ihre Bluse war irgendwie weiter offen als züchtig gewesen wäre. Und natürlich kam wieder eines zum anderen. Warum auch nicht. Selbst wenn ein Wanderer in der Nähe gewesen wäre, es hätte ihn kaum gestört. Da war ein Lagerfeuer, da waren Decken und da waren eine hübsche Frau und ein Hexer.
Jeder der einen anderen Ausgang der Geschichte angenommen hätte müsste als naiv gelten.
Er beugte sich über sie nachdem er sie aufgefangen hatte, und dann wanderte seine Hand in die Bluse, halb ihr, sie abzustreifen... obwohl das gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Seine eigene Rüstung und Hosen waren schnell abgelegt und dann vergnügten sich beide neben dem Feuer, lange und sehr ausführlich und nach allen Regen der Kunst, die ein Hexer seines Alters beherrschte.

[Reuven von Sorokin]

Sie waren nach Ursten weitergezogen am nächsten Tag, dort hatten sie - was erfreulich war, Arbeit für einen Hexer.
Letztlich waren es ein paar einfach Dinge, die üblichen Ghule und unterwegs trafen sie noch ein paar Nekker. Und weil Reuven gerade nicht nach unnötiger Arbeit war lockte er beide zusammen und erschlug dann einfach die Ghule, die die Nekker übrig gelassen hatten. Sie kassierten die Belohnung auch wenn nicht viel war, aber 100 Kronen waren hundert Kronen.
Das meiste gaben sie sie jedoch gleich wieder für eine Unterkunft, ein Bad und Essen aus und dafür wieder frische Kleidung zu bekommen. Einen Teil aber legten sie zurück, damit Cat in Nowigrad ein gutes Schwert bekommen sollte. Abends feierten sie in der Taverne. Es waren - und das war eigentlich untypisch für so ein kleines Dorf - sogar ein paar Musikanten vor Ort. einer davon war wohl bei der Armee gewesen und nun zurück gekehrt und hatte ein paar Freunde mitgebracht, so gab es fast jeden Abend nun Tanz und Gesang und nachdem das ungleiche Gespann bereits das gemeinsame Interesse daran festgestellt hatten blieben sie eine Weile.
Im Dorf nahm man es zunächst mit Skepsis auf, dass ein Hexer sang, aber nach und nach gewöhnte man sich daran und er ließ sich von den Musikern begleiten. Schnell stellten sie fest, dass sie ein gewisses gemeinsames Spektrum haten im Bereich der Marschlieder, Cat konnte nicht ganz so viel beitragen, die meisten Lieder sie sie kannte waren Nilfgardisch, aber sie lernte schnell und bald hatte sie auch die Temerischen Weisen verinnerlicht.
So verging die Zeit deutlich schneller als gedacht.

[Sindra]

Cat hatte die Zeit unglaublich genossen, vom Kater nach dem Zwergenschnaps einmal abgesehen.
Egal ob das Original trinkfest war, der Doppler vertrug keinen Alkohol. Nicht einmal im Ansatz.
Ob sie in der Lage war, dass irgendwie zu beeinflussen? Wenn sie einen Vampir kopierte, funktionierte es dann mit der Trinkfestigkeit?
So wie es jetzt lief…so konnte es ruhig immer laufen. Die Doppler konnte sich sogar vorstellen, länger bei ‚ihrem‘ Hexer zu bleiben. Oder sogar ganz…ganz lange…
Nur jetzt wurde es irgendwann Zeit zu Sokolov zurückzukehren. Sie wollte schließlich noch etwas lernen von dem Mann, dessen Gefährten sie bereits kopiert hatte. Viel lernen.
Ob sie auch den freundlichen Elfen wiedersehen würden?

[Reuven von Sorokin]

Cat wollte das mit den Lagern dem Oberspion mitteilen. Reuven schätzte ihr Pflichtbewusstsein, er selbst hatte es allerdings nicht eilig dem wieder unter die Augen zu kommen. Er blieb aber in der Nähe Nowigrads, trieb sich mal hier mal dort herum, zuletzt kehrte zu zum Friedhof zurück, den er vorerst tatsächlich als Unterschlupf nutzen wollte.

<geht dann hier weiter>