Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka musste lachen. Sie hatte Frauen nie in Betracht gezogen, nicht auch nur ansatzweise.
"Ganz allgemein gesprochen... ja. Ich weiß, du nicht unbedingt... Worum geht es?"
Sie hatte mit aufräumen aufgehört, lehnte jetzt am Tisch und blickte Sarray an. Sie wollte nicht behaupten, dass sie nicht wählerisch war, ihr kam es wohl weniger auf Aussehen oder Geschlecht an, nur wer es in ihr Bett schaffte musste etwas besonderes haben, aber sie band sich trotzdem nie lange an jemanden, bisher zumindest.
Aber sie war ja auch noch sehr jung nach Zwergenmaßstäben.
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Sarray Cestay
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„Warum nimmst du dir nicht auch mal einen mit nach Hause? Sogar der schwule Spion hat dir auf den Arsch geglotzt…“
Man könnte das für unfreundlich halten. Nicht bei Sarray. Die halbe Portion war einfach neugierig. Und eine Spur besorgt. Ljerka wirkte etwas abwesend in letzter Zeit. Traurig vielleicht? Oder einfach nur untervögelt?
Männer gab es in Nowigrad genug. Gut, nicht alle so niedlich wie der güldene Hexer, und wenn man auf Sauberkeit achtete wurden es sogar noch weniger. Aber es gab da doch bestimmt jemanden zum Spielen.
Aber Ljerka hatte noch nie einen mit heimgebracht. Und sie war hübsch, schlau, sauber und hatte Umgangsformen. Scheiße ja, wäre Sarray ein Menschenkerl, sie würde ihr nachstellen. Ganz bestimmt.
Warum also wirkte sie in den letzen Tagen so allein?
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka seufzte.
"Der schwule Spion ist eben das... schwul. Und selbst wenn er bi wäre... Er ist mit Jarel zusammen."
Wenn sie etwas nicht tun würde, dann jemandem den Partner auszuspannen, erst recht nicht Jarel.
Vermutlich hatte Sarray es genau erraten. Traurig und untervögelt.
"Wen sollte ich denn mitnehmen? Reuven hat seinen Doppler... Du hast an jeder Hand einen oder eine... besetzt oder beschissen. Und ich will nicht einfach nur vögeln... Wenn dann will ich was festes. Ich bin zu alt für belanglosen Sex. Ich hab vermutlich die Hälfte meines Lebens schon hinter mir, ich bin nicht mehr so jung wie du... Das nervt etwas. Wenn du mir sagst, wo sich die guten Männer in meinem Alter rumtreiben, dann sag's."
Sie grinste zumindest ein wenig. Es war ja nicht Sarrays Schuld, dass die Männerwelt armselig war.
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Sarray Cestay
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„Der Elf kommt nicht in Frage. Der ist gruslig.“ Die Zwergin kratze sich am Kinn, am nicht vorhandenen Bart.
„Würdest du auch mal mit Anderlingen ausgehen?“, sinnierte sie und fasste bereits einen Plan. Sie würde einen Kerl für Ljerka finden. Zur Not einen backen. Oder schmieden. DAS war doch mal eine Aufgabe!
„Wie sieht dein Traummann aus?“, wollte sie wissen und begann gut gelaunt mit den Beinen vor und zurück zu baumeln.
Sie selber hatte tatsächlich einen speziellen Typen. Wie ihren Vorgesetzen damals. Aber der war halt ihr vorgesetzter Offizier gewesen. Eigentlich zu alt für sie….und in der Zwischenzeit verheiratet.
Egal. Jetzt nahm sie sich vor, den richtigen für ihre Freundin zu finden. Wer weiß…vielleicht sprang für sie noch was zum Vögeln dabei raus, wenn ihre Beute Ljerka nicht gefiel.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka zuckte mit den Schultern.
"Ich hab keinen speziellen Typ... und es muss auch kein Mensch sein, eigentlich... aber bei Elfen ist das mit dem Alter schwierig, wenn sie so alt aussehen wie ich bin, dann sind sie hunderte von Jahren alt oder Tausend sogar... und wenn sie tatsächlich so alt sind wie ich dann sehen sie wie Kinder aus. Das ist komisch. Und Zwerge sind... naja, kleiner als ich. Bleibt also nicht viel. Was gibt es eigentlich noch? Ein Doppler wäre ok..."
Sie grinste, dann zuckte sie kurz mit den Schultern. Wie sollte er sein... Wie Jarel, nur kein Ritter der Flammenrose und nicht schwul... achja, und besser auch kein Werwolf.
"Äußerlich... nicht zu klein und nicht fett und nicht zu dünn. Und größer als ich. Ich will mich nicht wie der Mann in der Beziehung fühlen... Man muss mit ihm reden können und nicht dumm sein, er muss Humor haben und keine Angst..."
Ja, irgendwie wirklich wir Jarel. vielleicht auch ein bisschen gerissen wie der Oberspion würde auch nicht schaden. Aber vermutlich gab es so einen gar nicht.
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Crehwill von Seren
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von: Auf den Straßen
Datum: Mittag am 6. August 1278
betrifft: Sarray, Ljerka
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Für einen Moment hatte Crehwill schon neugierig geschaut wohin es den Katzenhexer verschlug, aber sich bald wieder um sich gekümmert. Diese Stadt war schon seltsam. Er war noch keinen Tag hier, hatte schon sehr interessante Persönlichkeiten getroffen und irgendwie schienen sie sich auch alle zu kennen.

Nun stand er wieder vor der Tür kleinen Hauses der Heilerin. Er zupfte sein Hemd nochmal zurecht, bevor er klopfte, genauso wie gestern. Diesmal lächelte er mit einer gewissen Vorfreude und hielt in seiner Linken zwei Ringelblumen, die er neben der Brücke gefunden hatte. Sehen hübsch aus und können zu Salbe verarbeitet werden, falls sie nicht so auf Dekorieren steht. Seine Augen waren leicht nach unten gerichtet - auch wenn er daran dachte, dass möglicherweise ebenso die Große öffnen könnte. Aber er hoffte darauf, die Zwergin würde ihn gleich anspringen.
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Sarray Cestay
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Das Klopfen war noch nicht verhallt, als die Tür aufgerissen wurde.
„Creh!“ Es klang eher wie das Krächzen eines Raben als wie ein Name, die Zwergin war trotzdem über alle Maßen erleichtert. Mangels Größe fiel sie ihm nicht in die Arme, sondern umarmte ihn zwei Stockwerke tiefer. Das konnte man durchaus missverstehen. Musste man aber nicht.
„Melitele sei Dank. Ich hab echt gedacht, Sokolov hätte ein Pogrom vom Stapel gelassen.“
Ungefragt nahm sie ihn an die Hand und zog ihn in das kleine Häuschen.
„Ich bin so froh, dass du heil bist. Komm. Frühstück wird kalt."
Sie behandelte ihn nicht, als wäre er jemand, den sie erst einen Tag zuvor kennengelernt hatte. Sie behandelte ihn wie jemand, der bereits Jahr und Tag mit ihnen zusammenlebte. Die gelebte Gastfreundschaft der Zwerge, noch erhöht um Sarras sonniges Wesen.
„Ljerka hat Kaffee gekocht. Kennst du Kaffee? Tolles Zeug. Vor allem mit Zucker…“
Und schon ging das Geplapper wieder los…
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Und dann kam der Hexer tatsächlich vorbei, und es war nicht der Katzenhexer.
Sie hielt sich im Hintergrund, mit verschränkten Armen, hinter ihr brodelte der Kaffee in einer komplizierten Apparatur.
Groß war er, muskulös, die blonde Mähne und die rosa Augen irritierten, ein wenig wie bei einem Albino. Das also war Sarrays neue Flamme.
Ein Hexer, die Schwerter hatte Sarray weggeräumt, statt dessen war dort nun wieder Frühstück aufgefahren.
Und der Spion hatte wohl Wort gehalten.
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Crehwill von Seren
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Crehwill war auf ein Knie gegangen, um die Zwergin zu begrüßen, drückte sie an sich und der murmelte ihren Namen. Seine Lippen suchten nach ihr, um sie zumindest kurz zu küssen, aber sie war so voller Tatendrang und sprang ihn mit sich ziehend schon weiter, bevor er mit seinen Liebkosungen erfolgreich war.
Hätte sie all ihre Energie ins Wachsen gelegt, wäre sie mindestens einem Kopf größer geworden als er.

Frühstück? Es war bald Mittag, aber egal. Er lauschte gerne ihren Worten und wie sie aus ihr heraus sprudelten. Eine Antwort hätte es vielleicht gegeben, aber da war sie schon wieder weiter. Kaffee? Nein, ja, vielleicht. Möglicherweise hatte er mal davon gehört, irgendwann in den 30ern. Dennoch schüttelte er kurz den Kopf. „Sokolov, ja der. Du musst mir erklären, wer das ist...“

Der Hexer folgte Sarray ins Haus, stellte fest, dass seine Schwerter nicht mehr dort lagen, wo er sie abgelegt hatte - aber ganz in der Nähe - und erblickte die Große. Wenn Sarray der Sonnenschein war, dann stand dort eine Wolke. Crehwill räusperte sich lächelnd und trat höflich auf Ljerka zu.

„Es freut mich, euch endlich kennenlernen zu können, Ljerka.“ Eine galante Verbeugung. „Crehwill von Seren. Bitte verzeiht mir, dass ich mich hier so eingenistet habe, ohne Euch jemals gefragt zu haben sowie dass ich Euch gestern Abend aus eurem Zuhause ferngehalten habe. Das war nie meine Absicht. Bitte lasst es mich wissen, wenn ich etwas für Euch tun kann.“ Falls sie es zu lässt, nimmt der Hexer für einen Moment auch ihre Hand, um einen Handkuss anzudeuten. Wie er das bei Damen gelernt hatte.
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Sarray Cestay
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Die Zwergin stand hinter dem Hexer, als dieser ihre Freundin begrüßte. Sie beobachtete seine Bewegungen, seine Umgangsformen…und seinen Hintern.
Unwillkürlich entfloh ihr ein leiser Seufzer und ihr Blick huschte zum Hinterzimmer. Zu ihrem Bett.
Nein! Nicht jetzt! Erst einmal Frühstücken. Oder Spätstücken. Was für ein Stücken auch immer.
Erstmal was in die Futterluke.
Sarray stellte ihren Hocker mit den extra langen Beinen direkt neben den von Crehwill.
Damit sie mit der Hand zufällig sein Knie streifen konnte, mit den Fingern zufällig seinen Handrücken, mit der Schulter zufällig seinen Arm.
„Sokolov. Ein Freund eines …ähm Freundes.“, orakelte Sarray und schmierte sich das erste Brot mit fingerdick Marmelade. „Trotzdem. Halt dich von ihm fern. Der ist nicht ohne.“ Und von einem Moment auf dem anderen legte sich ein Schatten auf das sonnige Gemüt. Wer auch immer dieser Sokolov war, bei der Heilerin stand er nicht besonders hoch im Kurs.
Sie schweig sogar einige Momente. Aber nicht wirklich lange.
„Adlerschule?“, fragte sie etwas abgelenkt mit einem Mal und deutete mit dem Brotmesser auf das Hexermedaillon, wobei ein fetter Klecks Marmelade von der Zwergin unbeachtet auf dem Tisch landete.
„Wo ist euer Kaer? Was unterscheidet die Schulen voneinander? Kannst du andere Zauber als andere Hexer? Gibt es bei euch auch Frauen…?“ Und immer wieder suchten ihre Augen seinen Blick.
Der war echt purer Zucker. Über ihre Wangen huschte gelegentlich eine dezente Röte, wenn ihre Gedanken zu weit abschweiften.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Die beiden benahmen sich als wären sie schon ewig zusammen und der HExer begrüßte auch sie, der wenigstens hatte Manieren.
"Sarray hat mich ja wohl schon vorgestellt. Ljerka." bestätigte sie noch einmal.
"Und ich glaube ihr gehört unter den Hexer zu den kultivierteren. Seid dann ihr die Ausnahme, oder ist das normal?"
Hängte auch sie nun noch eine Frage dran, aber Sarray war darin wesentlich besser.
Den Handkuss ließ sie zu. Es kam ihr wirklich ungewöhnlich vor. Bisher hatte sie nur 3 Hexer gesehen, und den weißen Wolf nur aus der Entfernung, seine Manieren kannte sie nicht. Nur die des Katers waren nicht die besten gewesen.
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Crehwill von Seren
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Crehwill ließ sich am Tisch platzieren und nahm es mit einem Lächeln in Kauf, dass er immer wieder mal zufällig berührt wurde. Daran konnte er sich schon gewöhnen und half gegebenenfalls etwas nach, nur Ljerka bekam beiläufig einen leicht verlegenen Blick. Es war ihm unangenehm, sollte sie sich in ihrem eigenen vier Wänden fehl am Platz vorkommen. Er hoffte sie würde ihn vorher raus werfen. Neugierig betrachtete er das Frühstück, schnupperte an dem Kaffee und wich leicht davon zurück. Offenbar die Quelle des Geruchs, der im ganzen Haus lag. Dennoch nahm er einen kleinen Schluck, um zu probieren. Die Zuckertheorie unterstützte er und begann seinen Kaffee zu süßen.

„Sokolov…“ was sie über ihn sagte, freute ihn nicht, aber es kam nicht unerwartet. „… möchte, dass ich jemanden umbringe oder zumindest dabei helfe.“ Soviel zum Fernhalten, der Greif war eher schon mitten drin und ja, er würde den beiden Damen noch ein paar Fragen stellen wollen.

Als jedoch unerwartet ein Messer auf seine Brust zeigte, konnte der Hexer es gerade noch verhindern es Sarray reflexartig aus der Hand zu schlagen. Stattdessen fing seine Hand den Marmeladetropfen auf, bevor dieser den Tisch erreichte. Für ein paar Augenblicke schlug sein Herz schneller, bevor er sich den Finger beruhigend ab schleckte und in Gedanken schellte nicht zu überreagieren.

„Ein Adler, ja, manche sagen Adler. Eigentlich Greifenschule. Aber die beiden Tiere haben einen sehr ähnlichen Kopf, auch wenn ein Greif sehr viel größer ist.“ Die Marmelade war gut, so tat er es der Zwergin gleich und bestrich sein Brot damit - dünner. Er war immer noch Gast. „Die Schulen haben unterschiedliche Schwerpunkte in der Ausbildung. Wir Greifen hatten einen Lehrmeister, der immer wieder betont hat wie viel Verantwortung man bekommt, wenn man lernt zu töten. Dass man sich bewusst sein muss, wann man diese Fähigkeit einsetzt und man sich dabei gewissen ritterlichen Tugenden unterwerfen sollte. Aber wir haben auch häufiger die Zeichen geübt und ich hab viel gelesen. Wir hatten im Kaer eine große Bibliothek. Es lag an der Seilküste Povis, dort wo die Drachenberge das Meer küssen. Leider wurde es um die Jahrhundertwende im Winter von einer Lawine zerstört.“ So wie er kurz schaut, war er dabei, aber er schob sich mehr Marmeladenbrot in den Mund, Zucker hilft. „Keine Frauen. Mädchen überleben die Kräuterprobe nicht, weshalb man aufgehört hatte es zu probieren. - Ausnahme.“ Auf die Frage Ljerkas, entschuldigend für all seine Brüder blickte er auf die Tischplatte: „Wenn ich im Winter die Wölfchen besuche, lachen sie immer über mich.“ Aber so wie er bei der Aussage grinst, scheint es ihn nicht so sehr zu stören.
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Sarray Cestay
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Was für ein riesen Haufen dampfender Scheiße. Sokolov hatte den Hexer schon an den Eiern.
Sarray gab ein unzufriedenes Schnaufen von sich, nahm aber die Hand trotzdem nicht von Crehwills Arm. Was solls. Der Mann neben ihr war ein Hexer, und der musste von irgendwas leben. Er würde ohnehin nicht ewig bei ihr bleiben. Aber die zeit, die er blieb, würden sie schon irgendwie nutzen.
Als der Hexer seine Finger abschleckte, verlor Sarray ohnehin den Faden und musste sich mit einigen blinzelnden Augenaufschlägen ihrer wasserblauen Augen wieder ins hier und jetzt zurückholen. War das Absicht von ihm?
Ein weiteres mal rutschte sie kaum merklich auf dem Hocker hin und her, bevor sie ruckartig den Blick losriss und um auf ihren Teller zu starren.
Oh…leer…schnell Nachschlag nehmen. Verflixt. Ihre Brustwarzen waren so hart, dass es schon schmerzte. Ob man ihr das ansah?
„G-Greif also.“ Sie musste irgendwas sagen. Wo waren sie noch? Eine Lawine.
Sarray brachte ihre Gedanken endlich wieder in die Spur. Zumindest versuchte sie es.
„Warst du dabei? Hast du viele Brüder verloren? Gibt es noch mehr von euch?“
Muss ja schrecklich sein, wenn ein Kaer verloren ging. Wie es ihm damit ging? Es kamen keine Hexer mehr nach. Vielleicht hatte sie ein besonders seltenes Exemplar gefunden. Wie besonders wohl?
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Crehwill von Seren
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Crehwill beobachtete die Zwergin, wie sie auf ihrem Hocker saß und gleichzeitig zappelte. Ihre Fragen erinnerten ihn an bitterste Erlebnisse:

Er war fast noch ein Kind gewesen, wie er suchend über den Schutthaufen lief, der gestern noch sein Zuhause war, wie er all ihre Namen rief und nur einer antwortete. All seine Mitschüler, all die Knaben, die folgen sollten, all die Ausbilder und all die Hexer, die über den Winter heimgekehrt waren. Tot. Begraben unter Schutt, Schnee, Eis und Stein. In den Morgenstunden im Schlaf überrascht. Es muss zumindest schnell gegangen sein. Sie konnten nicht einen von ihnen retten, nicht einen von ihnen bergen so tief waren sie verschüttet. Sein Kaer war in wenigen Augenblicken ein Grab geworden. Er hatte diese Nacht nicht dort verbracht, sondern draußen in den Bergen. Als Strafe, um abzuhärten, um Disziplin zu lernen, weil er zu lange gelesen hatte, deshalb unkonzentriert beim Schwerttraining war und verletzt wurde. ‚Raus mit Dir in den Schnee, Du verträumter, kleiner Prinz! Vor übermorgen will ich Dich hier nicht mehr sehen!‘ Sie hatten sich nie wieder gesehen.

Unwillkürlich strich Crehwills Hand über seinen rechten Oberarm, dort wo Zoran ihn damals vor so vielen Jahren erwischt hatte und damit das Leben gerettet.

Aber trotzdem musste er beim Anblick Sarrays lächeln, sie war so voll Feuer, so voll Leben. Seine rechte Hand, an der er eben noch Marmelade kleben hatte, strich ihr durchs Haar und über die Wange, an der sie kurz ruhte:

„Lass uns bei diesem netten Frühstück, lieber über Netteres reden, hm?“ Er stupste seine Stirn gegen ihre. „Etwas Zukünftiges, statt Vergangenes. Wie... ich brauche eine Unterkunft. Könnt ihr etwas empfehlen? Und irgendeine Arbeit, damit ich sie bezahlen kann. Irgendwas… einfaches, was den Katzenhexer nicht aufscheucht.“
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Sarray Cestay
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Sarray wurde die Brust eng.
Es musste schlimm gewesen sein, wenn er so auf ihre Frage reagierte. Schrecklich. Furchtbar.
Und dass bei so einem empfindsamen Wesen wie ihm. Er war ohnehin viel empfindsamer als alle Hexer, die er kannte. Naja…er war halt empfindsamer als der Kater. Mehr Hexer kannte sie nicht.
Aber selbst als die anderen Menschen…Zwerge und Elfen die sie kannte übertraf Crehwill.
Er gefiel ihr. Wirklich. Und das zeigte sie mit einem Lächeln.
„Ähm…also eine Unterkunft…ähh…du willst also in der Stadt bleiben? Da freu ich mich sehr. Dann können wir uns vielleicht noch mal sehen. So gelegentlich. Eine Unterkunft…“
Sarray sah zu Ljerka. Nein. Das würde sie ihr nicht zumuten. Ein etwas wehmütiges Seufzen entrang sich der Kehle der Zwergin.
„Wenn dich Sokolov schon an den Eiern hat, hat er bestimmt auch eine Unterkunft. Und wenn nicht, also im Notfall…“ Ihre Stimme wurde zuckersüß, während sie zu Ljerka sah. „Im Notfall? Ein paar Tage?“, bettelte sie.
Und sie klang wirklich wie ein Kind, dass ein streunendes Tier angeschleppt hatte.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka hörte ersteinmal nur zu und aß. Wenn sie genauso futterte wie Sarray, dann würde sie dick und fett werden. Die Zwergin war ein echtes Wunder was essen anging. Sie selbst nagte nur am Brot mit etwas Salami, dachte nach und hörte zu.
"Wie viele Schulen für Hexer gibt es eigentlich? Ich weiß von dreien, aber sind das alle? Die Schule der Katzen ist auch zerstört habe ich gehört."
Irgendetwas musste sie ja auch beitragen.
"Ich denke, so schlimm ist der Mann nicht. Ich mag ihn auch nicht sehr, aber bisher hat er sich korrekt verhalten und er ist sogar in der Lage sich für Fehler zu entschuldigen. Das können nicht viele, vor allem nicht in der Position."
Und er war Jarels Liebhaber... Partner... Wie nannte man das? Konnten Männer heiraten? sicher nicht.
Und dann kam was kommen musste. Der nächste Hausgast. Aber ein Hexer war besser als eine Bruxa.
"Solange ihr euch zurückhaltet wenn ich hier bin... Mir solls recht sein." Und immerhin hatte Jarel hier auch eine Weile gelegen als er verletzt gewesen war. So gesehen hatte Sarray was gut.
"Vielleicht kann er auch für uns arbeiten... ich komme eh fast nicht hinterher mit den Bestellungen. Hexer kennen sich ja auch mit Alchemie aus, oder?"
Eigentlich eine rhetorische Frage, sie hatte ja die Behältnisse in seiner Tasche gesehen, und wenn er insgesamt nur ein wenig talentierter war als der Kater...
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Crehwill von Seren
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Sein Lächeln wurde sanfter, als Sarray so ihre Gedanken ordnete und bei ihrer Freundin nachfragte. Crehwill konnte sich nicht davon abhalten ihre Rechte zu nehmen und zart zu küssen. „Es wäre mir eine Freude. Ich danke Dir… euch beiden“, wendete er sich an Ljerka und neigte dankbar den Kopf in ihre Richtung: „Selbstverständlich kann ich für Euch arbeiten, solange ihr mich hier beherbergt. Alchemie war zwar nie mein Lieblingsfach und… nüchtern betrachtet mische ich nur Sachen zusammen, die jeden anderen umbringen würden. Aber ich denke, wenn Ihr mir erklärt was ich zu tun habe, kann ich euch assistieren. Vielleicht könnt Ihr auch etwas von meinen Zutaten brauchen oder ich könnte etwas Bestimmtes suchen gehen?“ Er wird alleine im Sumpf schon nicht verloren gehen.

„Ich weiß von sechs Hexerschulen. Aber da sie aus einem Streit heraus entstanden sind, haben sie selbst wenn es herbe Verluste gibt nicht wirklich viel Kontakt miteinander. Eigentlich nur wir und die Wölfe, was nicht nur an der geographischen Nähe liegt. Kennt ihr Reuven besser? - Von zwei anderen Schulen habe ich auch nur gelesen und nie jemand getroffen. Die Einen sollen sich verstecken sowie hin und wieder jemanden meucheln, die Anderen sitzen wohl irgendwo in der Wüste.“

Der anwesende Hexer zuckte mit den Schultern, wirklicher Experte ist er da nicht. Oder vielleicht doch, es interessiert sich ja sonst kaum jemand für ihre Geschichte oder Kultur. Wenn dann möchten die Herrschenden fähige Kämpfer in ihren Reihen - für ihre Zwecke alleine. Wie...

„Dieser Sokolov. In welcher Position ist er denn?“ Er beäugte noch einmal etwas skeptisch seinen Kaffee. „Die Unterkunft, die mir er zur Verfügung gestellt hatte, war zwar ein Einzelzimmer, aber ein wenig dunkel, etwas spärlich eingerichtet und dieses Dimeritium bekommt mir auf Dauer nicht. Mich freut der Gedanke hier zu bleiben wirklich sehr und dass jemand anders ihre Hände in der Nähe meiner Eier hat, um ihm nötigenfalls auf die Finger zu hauen.“ Er prostet Sarray mit seiner Tasse zu.
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Sarray Cestay
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Sarray wäre beinahe aufgesprungen um Ljerka um den Hals zu fallen, als sie so locker auf ihren Vorschlag reagierte, den Hexer bei ihnen wohnen zu lassen.
Hätte. Wäre da nicht die herrlich warme Hand auf der ihren gewesen. Sie würde den Teufel tun und ihm diese entziehen. Also sprang sie nicht auf, sondern strahlte Ljerka nur funkelnd aus ihren blauen Augen an, breit grinsend und einmal mehr gut gelaunt.
Während Crehwill von seiner von Sokolov zur Verfügung gestellten ‚Unterkunft‘ sprach, konnte man direkt erkennen, dass es zwei Sekunden dauerte, bis der Oren fiel, aber spätestens bei den Eiern hatte er sie wieder.
Scheiße ja, der Kerl gefiel ihr.
„Sokolov ist Dijkstras neuester Schoßhund.“, erklärte Sarray bissig, jedoch brachte das ihre Laune nicht ans trudeln. Sie wollte gerade wieder anfangen über den Spion zu schimpfen, doch erinnerte sie sich rechtzeitig daran, dass Ljerka ihn ‚nicht so schlimm‘ fand. So klappte sie den Mund unverrichteter Dinge wieder zu. Naja. War vielleicht Zeit das alles neu zu bewerten.
„Klar finden wir was zu tun für dich. Wie war das mit dem unheimlichen Spitzohr? Wollte der nicht was Spezielles? Hast du das schon gefunden?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Hexerschulen war aus einem Streit entstanden. Irgendwie wunderte sie das nicht. Was sie bisher gehört hatte waren das alles doch recht streitbare Gestalten. Gleich sechs Schulen gab es also.
Der Katzenhexer...
"Besser wäre übertrieben. Sarray hat sein Auge repariert, es war blind und er hat versucht einen Werwolf zu entzaubern, ging aber schief, er hat ihn umgelegt." Und noch immer klang bei ihr mit, dass sie mit dem vorgehen nicht ganz einverstanden war.
"Sein Name war auch Seren... aber der Vorname."
Die nächste Frage beantwortet Sarray, sie selbst wollte gar nicht so viel sagen. Aber Sarrays Begeisterung rief sie wieder auf den Plan. Sei grinste und sah wohl, dass diese sie wohl angesprungen hätte, wäre da nicht der Hexer gewesen.
Nun, so einer war immer noch besser als seltsame Echsen und Vampire. Warum nicht einen Hexer im Haus behalten. Und wenn sie ihn mochte...
Ljerka nickte.
"JA, daran hatte ich gedacht... das Rezept. Ein paar er Dinge kenne ich, aber das hier..."
Sie holte das gerollte Pergament und breitete es zwischen Brot und Käse aus.
"...das hier sind seltene Erden, diese Pflanzen, die Wurzeln der Wasserschwertlilie, wachsen nur in Sumpfgebieten, die Bachnelkwurz auch... Und wohl auch das Sumpfhechtkraut. Und dass hier... ich vermute dass sind Dinge von irgendwelchen Monstern damit kennt ihr euch besser aus. Dieses Organ könnte das von einem Ertrunkenen sein? Und das Pulver da? müsste irgendetwas magisches sein. Heißt das Geisteressenz?" Sie bezweifelte es, aber das war tatsächlich nicht ihr Fachgebiet.
"Wenn ihr mir das besorgen könntet, dann bekommt ihr gerne ein paar Tage, meinetwegen eine ganze Woche Unterkunft dafür."
Den Gegenwert würde sie sich dann schon vom Elfen holen, beziehungsweise von dessen Boss.
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Crehwill von Seren
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„Schoßhund?“ Crehwill zog belustigt die Augenbrauen zusammen. „Ist das sein Titel oder seine Anrede?“ Er musste mehr über diesen Typen raus finden, Sarray wirkte so, als ob sie noch ein paar Sachen zu sagen hätte, aber gerade nicht wollte. Vielleicht sagt sie mehr, wenn sie unter sich sind. Als sie ihm offenbart hatte, schon etwas zu tun für ihn finden, hatte er nicht anderes gekonnt als sie angrinsen, um ein bisschen in ihren blauen Augen zu versinken. Ihr ist diese Nacht sehr viel eingefallen, was er tun könnte. Wenn Zwerginnen immer so sind, würde es erklären, warum Zwerge so ausdauernd sind und ihre Frauen auf Reisen nicht mitnehmen.

„Der Werwolf hieß Seren?“ hakte er aber noch nach, um sich von Sarrays Anblick und seinen Gedanken wieder loszureißen. Der Katzenhexer machte also Hexerdinge und wirkte bis jetzt so wie er sich Katzenhexer vorgestellt hatte.

Dieser kurze Blickkontakt zwischen den Damen fiel ihm auf und er war sich nicht ganz sicher, ob dieser gut oder schlecht war. Sie waren sich einig, sie hatten eine Idee und er hatte eine Rolle darin. Er nahm noch einen Bissen Brot mehr aus Verlegenheit als Hunger. Bis er ein Hungergefühl entwickelte dauerte es eh immer ein bisschen länger und er hatte erst gestern gegessen. Tatsächlich flog im nächsten Augenblick ein Pergament auf den Tisch, eine Zutatenliste. Der Hexer beäugte es neugierig und legte Sarrays Hand schließlich auf seinem Oberschenkel ab, um das Papier etwas zu drehen und um es besser lesen zu können. Hm.

Er nickte als Ljerka begann zu erklären, was dort stand.

„Die Sumpfpflanzen sollten sich in der Nähe leicht finden lassen. Gerade jetzt im Sommer, wenn sie noch blühen bis auf die Lilie. Und... hm, die Körperteile nutze ich ähnlich zum Heilen, Nekkerzähne, Klauen von Ghulen, Zunge eines Ertrunken, da hab noch was, aber nicht in den Mengen. Doch da kann ich mehr besorgen, wenn mich meine behandele Ärztin mich wieder ‚Hauen gehen‘ lässt. Das Pulver… Geisteressenz. Ich glaube das heißt Geistessenz und ist etwas ganz anderes. Davon hab ich in jungen Jahren im Kaer mal gelesen. Das besteht wiederum aus recht unterschiedlichen Zutaten, die alle irgendwie mit Leben, Fruchtbarkeit in Verbindung stehen; wie Muttermilch eines Greifen oder dem Menstruationsblut einer Elfe. Letzteres konnte ich mir merken, weil ich damals keinen blassen Schimmer hatte, was das sein soll.“ Er lächelt verlegen. Nicht das Fachgebiet, das bei einer Hexerausbildung vorkommt, aber kleine Mädchen Bescheid wissen. „Es soll dabei helfen, Zugang zur Magie zu finden. Statt sie zu entziehen, soll sie einem zufließen. Oder sich im Schlaf in einem sammeln, so genau war die Beschreibung nicht.“ Und er wurde an den Ohren aus der Bibliothek raus gezogen, als man ihn über diesem Buch entdeckt hatte. „Vielleicht findet man in Oxenfurt mehr dazu. Ich denke, die Klauen und so weiter sollen den Körper stärken, widerstandsfähiger machen, aber damit ein Mensch daran nicht verreckt, braucht all die Pflanzengifte und zusammen dient es dazu diese Geist-Essenz zu vertragen oder zu aktivieren.“

Nachdenklich fuhr sich der Hexer mit der Hand über das Kinn, so ganz gefiel ihm das nicht. Eine Woche Kost und Logis erschien im gerade etwas wenig für all das Zeug - selbst mit dem teuren Wein.

„Das da macht Mächtige noch mächtiger, wenn ihr mich fragt.“
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