Tempelinsel | Der Orden der Flammenrose | die Häuser der Ritterschaft

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Die Heimstatt der eingeschworenen Ritter der Flammenrose.
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Es wirkte auf seltsame Weise idyllisch, wie ein kleines Dorf, von hohen festen Mauern umschlossen im Schatten des Ordenshauses der Flammenrose. Ein gutes Dutzend kleiner Fachwerkhäuser, eng am Steilhang zur Küste liegenden Außenmauer erbaut, bildete das Dörfchen. Heimstatt der hochrangigen Ritter der Flammenrose. Die einstöckigen Gebäude zeigten sich alle in ähnlicher Gestalt, knappe vier Schritte breit und sechs Schritte lang, enges mit hellem Stein gefülltes Fachwerk, spitze mit gebrannten Tonpfannen gedeckte Dächer, und -und dies war in dieser Welt wirklich ein Luxus – mit Butzenfensters aus echtem Glas.
Der noch größere Luxus bestand darin, dass ein Ritter allein jeweils eines der Gebäude bewohnte, und das allein. Privatsphäre war ein noch wertvolleres Gut als das Glas der Fenster. Entsprechend schwer zu erlangen war diese Ehre und entsprechend musste man sich um den Orden verdient machen, um eines dieser Häuschen beziehen zu dürfen.
Einzig eines der Gebäude unterschied sich ausnehmend von den anderen. Es bestand aus einem Konglomerat von mehreren nachträglich verbundenen Gebäuden und beherbergte die Knappen der Ritter. Hier gab es den Luxus der Privatsphäre in keiner egal wie kleinen Ecke.
Die freien Plätze zwischen den Häusern waren in penibel sauber gehaltenen, aufwändigen kreisförmigen Mustern gepflastert. Nur ganz selten fand sich – zumindest in diesem Bereich – grüne Flächen dazwischen. Schließlich war dies ein Ordenshaus, keine Flaniermeile.
Wäre da nicht die Wehrmauer gewesen, so hätte die Mehrheit der Häuschen sogar über Meerblick verfügt. Die salzige Luft der See und das Schreien der Möwen jedoch waren allgegenwärtig. Zumindest so lange der Wind vom Meer her über die kleine Halbinsel streifte. Ein weiterer angenehmer Unterschied zu dem Gestank und Dreck der angrenzenden Stadt.
Nur Ruhe suchte man hier vergeblich. Ständig traf man auf Ritter in klappernder Rüstung, irgendjemand scheuchte immer irgendeinen armen Knappen oder Anwärter über das Gelände und nicht zuletzt das Klingen von Waffen füllten tagsüber die Luft.
Trotz alledem – oder gerade deswegen - gab es jemandem, der sich seit über einem Jahrzehnt hier Zuhause fühlte. Dieser Ritter hatte sich sein Häuschen sogar auswählen dürfen. Seine Auswahlkriterien behielt er für sich. Er wählte das Haus, an dessen Rückseite er am besten über die Außenmauer verschwinden konnte. Wenn er wollte. Und gelegentlich wollte er.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von/nach: Badehaus >> Komturei
Datum: früher Abend 3. August
betrifft: Jarel
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Es war bereits früher Abend als Slava das Bad hinter sich ließ und nach einem kurzen Umweg an der eigenen Wohnung vorbei den kurzen Weg zur Komturei hin antrat.
Die St. Gregors Brücke hoch über die Brücke zur Tempelinsel.
Der Weg war nicht weit, und das Bad hatte seinen Rücken etwas entspannt, die Schmerzen hielten sich in Grenzen.
Allerdings hatte er nicht im Sinn, über Mauern zu klettern, er ging anders vor.
Er hatte sich längst die Dienstpläne der Wachsen besorgt, er wusste wann Messe war und wer üblicherweise welchen Beschäftigungen nachging.
Sicherlich gab es vor Ort immer wieder Überraschungen, aber er kannte die Pläne. Was immer ein wenig an Glücksspiel grenzte in einer mittelalterlichen Stadt, doch auch das hatte er bereits gelernt, welche Gebäude nachträglich noch zusammengebaut wurden, in welchen es eventuell versteckte Durchgänge gab und ähnliche Unwägbarkeiten.
Doch hier würde er darauf vertrauen, dass er gut war darin zu improvisieren.
Er hielt sich im Schatten, glitt von Deckung zu Deckung, immer im Rücken der Wachen.
On der Regel ging hier keiner davon aus, dass sich jemand widerrechtlich des Abends hinein schlich. vermutlich hätte er sogar einfach reinspazieren können, nur hätte ihn dann jemand gefragt, wohin er wollte und ihn wohl noch zum Ziel eskortiert und dann war jede Überraschung beim Teufel, und noch einiges mehr auch. Das würde Kreise ziehen, besser unbemerkt und vor allem unerkannt bleiben.
Wo Jarel wohnte, das wusste er.
Er war auch recht gut darin anhand von ungenauen Plänen - in seinem Fall waren es die Sattelitenbilder der Zone, das einzige was ihnen damals an Kartenmaterial zur Verfügung gestanden hatte - seinen Weg zu finden. Nach der Brücke machte der Weg einen Bogen, diesem folgen, dann links halten. Durch die Mauer, weiter an der Mauer entlang, an einen niedrigen Häuschen vorbei, zwischen weiteren Mauern hindurch und da war er.
Einen Moment blieb er stehen. Der Hausherr war nicht da - wo auch immer er sich herumtrieb, wohl zum Glück war er noch nicht zurück.
Die Türe war nicht abgeschlossen, dennoch blieb er umsichtig. Er war schnell im Inneren...
Dort würde er sich noch etwas umsehen. Dazu hatte er einen PDA dabei. Eine improvisierte Taschenlampe und noch das eine oder andere.
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Es war beinahe exakt so, wie Slava es sich vorgestellt hatte. Der erste Blick sagte schon viel über den Bewohner der kleinen Hütte aus, so dass der ehemalige Soldat sich augenblicklich sicher war, richtig zu sein.
Es war so typisch. Und doch erstaunlich. Nach dem Eintreten fand er zur linken das schmale Bett des Ritters. Mit zwei Schritt recht lang für diese Welt, gab es doch teilweise Betten, in denen man nur im Sitzen schlafen konnte. Es war längst nicht so luxuriös wie das in seinen privaten Räumen. Das naturweiße Bettzeug aus Leinen war mit einer so militärischen Strenge gefaltet, dass man es mit Linear und Winkelmaß hätte prüfen können.
Am Fußende befand sich eine einfache mit massiven Beschlägen versehene Truhe aus dunklem Holz, auf dem der wollene dunkle Umhang mit der großen Kapuze lag – selbstverständlich exakt gefaltet- unter dem der Ritter sich immer Verbarg, wenn er wegen seines Medikaments nicht ansprechbar war. Was sich wohl hinter diesem seltsamen Ritual verbarg?
Neben dem Kopfende des Bettes stand ein Hocker, und auf diesem Hocker lag ein Buch, aus dessen Seiten ein Stück Papier lugte, wohl als Lesezeichen.
So selten wie Bücher in dieser Welt auch waren, im Zimmer des Ritters befanden sich noch mehr davon. Sogar noch einige mehr.
An der der Tür gegenüberliegende Wand stand ein Regal aus dunklem Holz, das die ganze Länge des Raumes einnahm, wenngleich die Länge trotzdem überschaubar blieb.
Auf den obersten Brettern standen tatsächlich weitere Bücher. Hauptsächlich Geschichte, Sachbücher, Kompendien über Monster…und natürlich die Bücher seines Ordens. Angesichts dessen, wie wertvoll diese Bücher waren, ein kleines Vermögen. Kein Wunder, dass der Ritter nie Geld hatte.
In der Reihe darunter standen ganz links seine Medikamente.
Das Trübe grünliche Zeug welches verhinderte, dass sein Körper die implantierte Leber abstieß war mit vier Fläschchen am häufigsten vertreten. Drei volle Flaschen und eine, in der sich nur noch ein Drittel des Inhalts befand. Exakt so viel, wie er für eine Nacht brauchte. In zweiter Reihe standen noch zwei andere Phiolen. Eine mit klarer, eine mit dunkelbrauner Brühe darin.
Im Fach darunter lagen einige Schnitzwerkzeuge neben einem halbfertigen Werkstück.
Es stellte zwei Tiere dar. Zwei Raubtiere. Einem Wolf und eine Raubkatze, wenn er die grob herausgearbeiteten Figuren richtig erkannte. Die beiden kämpften entweder oder spielten miteinander, das ging aus der Arbeit noch nicht hervor. Rechts von der unfertigen Arbeit stand ein kleines hölzernes Schüsselchen. In dem Schüsselchen kullerten vier kugelrund geschliffene Halbedelsteine. Die vier Steine waren allesamt etwas mehr als daumennagelgroß.
Zwei waren aus hellgrünem Malachit mit einem leicht gelblichen Stich, zwei aus Tigerauge, in einem warmen Braunton mit Bernsteinfarbenen Einschlüssen.
An der von der Tür aus gesehenen rechten Wand stand keinen Schritt vom Regal entfernt der kleine Eisenofen, mit dem die Hütte geheizt wurde. Und – selbstverständlich – war er bereits für das Anzünden vorbereitet. Zwischen Ofen und Wand war eine kleine Menge Holz, sorgsam, und auf dem Ofen stand eine kleine schmiedeeiserne Kanne.
Sicherlich für das widerliche Zeug, das er zusammen mit seinen Medikamenten nahm.
Neben dem Ofen stand ein einfacher Tisch mit Waschzeug darauf. Eine große Emaillierte Kanne, Schüssel, zwei verschiedene Stücke Seife auf einem Stück Leinen, weitere Tücher, ein Kamm, Lederbänder, eine kleine Bürste, Soda. Ja, für einen Ritter war er wirklich äußerst reinlich.
Das nächste Möbelstück erweckte Slavas besondere Aufmerksamkeit.
Ein Schreibpult mit Lade, nicht in dem dunklen Holz wie die anderen Möbel. Dieses Holz war von einem beinahe leuchtenden Rotbraun mit ausgeprägter Maserung. Auf den ersten Blick ein einfaches Design. Auf den zweiten Blick täuschte dieser Eindruck. Das Stück war aufwendig gefertigt, die Teile mit doppeltem Schwalbenschwanz verbunden, von filigraner Konstruktion und hochglanzpoliert.
Auf dem Pult lag ein Bogen Pergament, welches die komplette Schreibfläche bedeckte. An der rechten Kante stand eine Kiste, die die ganze Länge des Schreibpultes einnahm. So weit nicht ungewöhnlich. Aber auch hier lohnte sich der zweite Blick. Schwarzer Klavierlack, filigrane silberne Scharniere, ein Schnappverschluss. Diese Kiste war nicht von hier.
Im Halbdunkel des Raumes war nicht mehr zu erkennen, deswegen sah sich Slava noch weiter um.
Rechts von dem Pult stand ein Herrendiener, auf dem Teile von Jarels Ausrüstung und sein Wappenrock hingen.
An der Wand, in der sich die Tür befand, befand sich auch das einzige Fenster im Raum. Ein richtiges Fenster. Aus Glas. Unter dem Fenster stand ein geradezu winziges Tischchen. Darauf ein gusseisernes Stövchen, eine kleine dreiflammige Ölleuchte, zwei auf dem Kopf stehende Becher, ein Brettchen, ein Messer. Mehr Platz war dort auch nicht. Vor dem Tischchen ein Stuhl, unter dem Tisch ein Hocker.
Im ganzen Raum kein Stäubchen. Auch damit hatte der Spion gerechnet. An dem Ritter war wirklich ein Mädchen verloren gegangen. Fehlten nur noch die gehäkelten Spitzendeckchen.
Der Raum wirkte im Grunde genommen leblos. Das einzige, was diesen Eindruck unterbrach und dem ganzen doch noch eine heimelige Wirkung gab war das riesige, hochflorige, schwarze Fell. Es bedeckte beinahe den ganzen Steinboden zwischen Bett und Ofen und lud dazu ein, darauf zu liegen und das Feuer des Ofens zu genießen. Ein Widderfell, wie Jarel erklärt hatte. Von einem Widder in einer Größe, die sowohl in dieser, als auch in Slavas Welt als bizarr angesehen wurde.

Noch immer vom Ritter keine Spur. Die Nacht brach herein. Eine düstere und klammkalte Nacht, in der der Wind schwarze Wolkengebirge auftrümte und wieder umwarf, um sie abermals aufzutürmen.
Vermutlich trainierte er nach seinem gefährlichen Ausflug ins Bad noch mit Jakob, hatte etwas beim Großkomtur zu erledigen. Oder was auch immer. Und bevor er sich langweilte, konnte er besser das Pergament genauer untersuchen.
Das Licht des PDA half dabei, aber auf den ersten Blick war es ein Rätsel. Auf dem Pergament befanden sich waagerechte Linien. Immer in Gruppen zu fünf Linien mit weniger als einem Zentimeter Abstand. Und auf und zwischen den Linien Kreise und Punkte, verbunden mit Bögen oder alleinstehend. Noten? Waren das Noten?
Sechs von diesen Notenzeilen untereinander füllen den Bogen zur Gänze.
Und unter jeder Zeile standen drei Worte. Eines am Anfang, eines in der Mitte, eines am Ende.
Wohl um zu markieren an welcher Stelle des Stücks man war.
Eher beiläufig überflog der ehemalige Soldat die Worte, geschrieben in der hiesigen Gemeinsprache.
Städte, Züge, Ufer,
Boden, vorne, Krieg
Zeit, Wasser, verrückt
Feuerlinie, Städte, niemals
Züge, zurückkehren, Wörter
Oberst, keiner, wartet


Nun blieb als letztes Geheimnis der Inhalt des Kästchens.
Und auch dieser Gegenstand war eindeutig nicht von hier. Eine Flöte. In den Grundzügen erinnerte sie Slava an eine Blockflöte, oder eher sogar eine Klarinette, jedoch filigraner, sicherlich nicht für die Pranken des Ritters geschaffen. Am unteren Ende befanden sich drei Klappen. Nein. Das Instrument war ebenfalls nicht von hier.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Das meiste dessen was zu sehen war hatte er genau so erwartet.
Alles war sauber und ordentlich, ein Armeeausbilder hätte seine Freude daran... zumindest einer, der nicht er war.
Es war schlicht und sehr ordentlich. Ganz das Gegenteil von ihm selbst.
Auch er hatte schließlich Rekruten trainiert, aber nicht darin. Er hatte ihnen Tarnung und verdeckte Ermittlung beibringen sollen und Kreativität bei der Informationsgewinnung. Und hier war die Beherrschung des Chaos die wichtigste Grundlage.
Zu verstehen wie es funktionierte.
Und dann: Geriet man auch nur in Verdacht zu ordentlich zu sein war man schnell enttarnt. Niemand traute einem totalen Chaoten zu, ein Agent zu sein, wer zu penibel war geriet viel früher in Verdacht. Reine Statistik, aber wenn die schon einmal vorlag verwendete man sie auch.

Kurz ertappte er sich dabei, wie er sich vorstellte, dass sie ein Zusammenleben versuchten. Aber sehr schnell kam er zu dem Schluss das würde wohl in Krieg ausarten.
Er ließ seinen Kram an Ort und Stelle liegen wo er die Sachen auszog.
Lediglich wenn es in der Zone strahlenverseucht war, dann hatte er es in einen Müllsack gepackt zur Dekontamination, aber sonst... ein 'gepflegtes Maß an Chaos' hatte er es genannt oder spaßeshalber seine 'Entropie'. wirkte man dem Chaos nicht massiv entgegen breitete es sich aus, er ließ es zu und studierte es dabei. Das hatte den Vorteil, er wusste immer wo alles war, denn er hatte den Kontext im Kopf in dem es da gelandet war. Griff jemand ein wusste er es nicht mehr. Er hatte die Unordnung verstanden.
Sprich: Auch wenn jemand versuchte hinter ihm her zu räumen... es würde eben Krieg geben.
Aber ihm war in der Ebene darüber auch vollkommen klar, was diese Gedanken zu bedeuten hatten.

Er ließ seinen Blick weiter schweifen... über das Regal.
Wie viel Zeit er hatte wusste er nicht, Jarel konnte jeden Moment zurück sein.
Dennoch fiel ihm die Schnitzerei auf, für wen die auch immer war, eine Raubkatze. Dass er kreativ war war ihm schon bei der Haarspange für die Alchemistin aufgefallen. Er passt so absolut nicht zu diesem Orden.
Dann die Medikamente... auch die kannte er bereits.
Dann Bücher, einige davon. Halbedelsteine... Davon ließ er ab, das war nicht was er gesucht hatte.
Sein Blick wanderte weiter. Allein der Sekretär passte nicht zur schlichten Ausstattung des Raumes, und erregte so seine Aufmerksamkeit.
Zwar war er nicht hier um herumzustöbern und die Privatsphäre zu verletzten, nicht dieses Mal. Trotzdem suchte er nach genau einer Antwort.
Das Pergament stach ihm ins Auge... Die Worte.
Dass die Zeichen daneben Noten sein konnten, sein mussten, dass legte die Flöte nahe, oder das Blasinstrument, dass daneben lag.
Eine Weile starrte Slava drauf bis er so richtig begriff.
Er konnte Noten lesen, aber das hier unterschied sich von dem was er gelernt hatte, dennoch, ähnlich genug um Tonhöhen und Rhythmus in etwa ableiten zu können. Und er erkennte es wieder... Worte und Noten.
Verdammt...
Hatte er tatsächlich versucht, "Polkovnik" für die Flöte umzusetzen?
Kurz berührten seine Finger das Pergament. So ganz war er daran noch nicht gewohnt, es sah aus wie Papier, fühlte sich aber ganz anders an, nicht so... trocken, glatter. Tierhaut eben.
Und man radierte indem man die Tinte mit scharfer klinge wegkratzte.
Er hatte genug gesehen um zu wissen was er wissen wollte.
Hätte er es nicht gefunden, vielleicht wäre er sogar stumm wieder gegangen, hätte Münze und stein zurück gelassen, aber so...

...nahm er auf dem Bett Platz, der einzigen Sitzgelegenheit.
Eigentlich hatte er auf einen Lehnstuhl oder einen Sessel oder etwas anderes gehofft, aber außer einem Hocker gab es wenig. Da war das schmale Bett noch das bequemste.
Er griff nach dem Buch, dass auf dem Hocker lag, blätterte kurz darin. Er hatte sich eingeprägt, wie es gelegen hatte, parallel zur Maserung des Holzen, wo der Rand des Buches an ein eingesetztes Bein grenzte.

Er musste schon schmunzeln als er den Titel des Buches las. Es war tatsächlich "Ein halbes Jahrhundert Poesie" vom bekannten Rittersporn. man konnte über den Mann geteilter Meinung sein. Er wußte natürlich wer er war, immer noch, und irgendwann würde er sich auch mit ihm auseinandersetzen. Er hatte selbst lange spioniert... leider war das schnell bekannt geworden, und leider auch für verschiedene Seiten, so dass er ihm garantiert nicht mehr vertrauen würde. Rittersporn also.
Die Balladen waren nur mittelprächtig, kam nicht an Ljowa und Shura von BI-2 heran.
Aber dennoch...
Er schlug das Buch dort auf wo es ein gemerkt war.
"Missgeschicke der Liebe."
Der Brief, der als Lesezeichen diente war unadressiert und verschlossen. Er würde jetzt nicht gegen das Briefgeheimnis verstoßen, die Neugier musste er zurückstellen.
Kurz überflog er die Zeilen des Gedichtes. es handelte von ziemlich genau dem was man erwartete, mit wenigen unerwarteten Wendungen - zumindest für einen Menschen seiner Zeit. Für jemanden mit einer hiesigen Sozialisierung mochte es aber durchaus originell sein.
doch schließlich legte er alles wieder an seinen Platz, genau wie er es gefunden hatte.
Schließlich lehnte er sich an der kalten Steinwand und wartete, die Münze, die Jake ihm gegeben hatte und den Stein noch in der Hand. Mit der Münze spielen nun wieder seine Finger, drehten sie hin und her.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel betrat seine Wohnstätte zu einem Zeitpunkt nach Mitternacht. Draußen war es stürmisch geworden und ein widerlicher Nieselregen stach einem fast waagerecht ins Gesicht.
Der Ritter schob die Tür auf, trat ein, stellte einen Eimer Wasser in den Raum und schloss die Tür wieder.
Erst in dem Moment spürte er es. Gedankenverloren wie er eingetreten war, hatte er es erst nicht wahrgenommen. Doch in dem Moment, in dem die Tür zufiel, erwischte es ihn kalt, wie ein Schlag mit einem Scheit Holz in den Nacken. Etwas im Herzen des Menschen spannte sich und ein breites elastisches Band in der Brust schnürte ihm die Luft ab. Er hatte ihn also mit dem Spiel erreicht. Direkt. Damit hatte er nicht gerechnet.
Jarel blieb das Herz stehen. Buchstäblich. Mit schreckgeweiten Augen starrte er auf das Holz der Tür, den Rücken zu seinem Gast gewand.
All die Dinge, die er erlebt hatte und nun starb er vor Schreck? Doch bevor er den Gedanken zu Ende bringen konnte, tat sein Herz einen weiteren, schweren, stolpernden Schlag.
So viel dazu.
Da war er. Der Mann, wegen dem er beim Eintreten so in Gedanken versunken gewesen war, wegen dem er einen Abend voller waghalsiger und größenwahnsinniger Momente hinter sich hatte. Nunja. Eigentlich nicht wegen Slava, sondern wegen seiner Gefühle für den ehemaligen Soldaten.
Die Kiefer des Ritters mahlten, während er sich abmühte, seinen Puls in den Griff zu bekommen. Jarel wollten die Knie weich werden. Durchatmen. Kontrolle. Ruhe. Nichts anmerken lassen.
Der Ritter schob den Riegel vor - was er eigentlich nie tat- drehte sich um, nahm den Eimer wieder auf und tat das, was er ohne Slavas Eindringen getan hätte. Er ging zum Ofen und befüllte sowohl Krug, Schüssel und Teekanne. Er musste es schaffen, das Gefühl der Faust um sein Herz in den Griff zu bekommen, bevor er ihm in die Augen sah.
Er kniete sich vor den Ofen und griff nach den Schwefelhölzchen.
Erst, als das Feuer am vorbereiteten Holz empor züngelte drehte Jarel sich um, zog den Stuhl vom Tischchen auf den Platz vor dem Bett, mitten auf dem flauschigen Widderfell und nahm Platz.
Da war er. Da waren sie. Beide. Götter…er hatte nicht damit gerechnet, sich so schwach zu fühlen in diesem Moment.
Für Slava musste es stockfinster sein im Raum, zumindest bis das Feuer endlich an den kleineren Hölzern empor leckte und den Raum in schummriges rotes Licht tauchte.
Jarel jedoch sah im Dunkeln hervorragend, keine Farben zwar, aber er erkannte jedes Detail.
Neue Lederkleidung, natürlich maßgeschneidert und von erlesener Qualität, unterstrich perfekt Slavas Figur. Er sah gut aus - sah man vom Riss in der Oberlippe und der Schramme auf der Wange ab. Und selbst die konnten nicht verhindern, dass das Herz des Ritters ein weiteres Mal schmerzhaft stolperte.
Bei allen Schatten. Diese Augen. Nur die Maske nicht fallen lassen. Jarel schluckte und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, was er sich in diesem Moment so sehr wünschte.
Er wollte zu dem ehemaligen Soldaten gehen, sich neben ihn setzen und ihn in die Arme schließen. Er wollte mit den Fingerspitzen die Narben in seinem Gesicht nachfahren, durch seine Haare streichen. Seine Lippen suchen und ihn…
Schluss jetzt! Es wurde Zeit, die Sache hinter sich zu bringen.
Alles oder nichts.
Er saß äußerlich entspannt auf dem Stuhl, leicht nach vorn gebeugt, die Unterarme auf den Oberschenkel abgestützt, die Handgelenke locker zwischen den Knien baumelnd.
Sogar das Zittern in seiner Stimme hatte er im Griff. Halbwegs.
“Guten Abend Vyacheslav.”
Wie immer benutzte er den vollen ersten Vornamen des Spions. Es war für den Ritter eine Sache von Achtung und Ehrerbietung, den vollen Namen zu benutzen. Die korrekte Betonung. Die hatte er sich sorgsam eingeprägt.
Nun sah er im zunehmendem Schein des Feuers in die Augen des Russen.
Und so beherrscht er sich auch gab: Er ertrank im stechenden Blick der Raubtieraugen.
Hätte ihm in diesem Moment jemand einen Dolch in den Rücken gerammt, er hätte es nicht bemerkt.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Es war dunkel geworden als er etwas hörte, stockdunkel sogar, denn es drang auch kein Licht durch irgendwelche Ritzen und es gab keine Straßenbeleuchtung, die Fenster lagen so, dass auch der Mond derzeit nicht herein schien. Er wäre fast eingeschlafen, doch so viel Disziplin hatte er dann doch, das nicht zu tun. Und wann immer der Sekundenschlaf droht fiel ihm die Münze aus der Hand und weckte ihn wieder. Ein alter Trick aber auch wirkungsvoll.
Als es dann endlich so weit war, als Jarel eintrat blieb jedoch auch Slava fast dass Herz stehen, aber vielleicht fing er sich schneller wieder. Er war darauf trainiert, sich nicht überrumpeln zu lassen.
Aber er konnte nicht verhindern, dass auch sein Körper Stresshormone ausschüttete und das nicht zu knapp. Sein Herz schlug schneller, den Atem hatte er besser unter Kontrolle. Nach außen würde er sich nichts anmerken lassen, wenn nicht jemand über die Sinnen eines Wolfes verfügte. Das war der Grund, weswegen er durch die Scharfschützenausbildung gefallen war. Lew hatte ihn immer damit aufgezogen, dass der berühmte Oberst Sokolov so etwas einfaches wie seinen Herzschlag nicht kontrollieren konnte. Einfach... Wenn es das nur wäre.
Jetzt war das Egal. Lew war fern, die Ausbildung, die Zone, Makarov, alle weit weg. Zum Glück, den mit dem was geschehen würde wäre keiner von ihnen auch nur Ansatzweise einverstanden und er würde ihr Bild von Oberst Sokolov ziemlich nachhaltig zerstören. Ihm war langsam und schmerzlich klar geworden, dass er kein Herzproblem hatte, zumindest nicht im medizinisch relevanten Sinn.

Jarel spielte, aber Slava entging nicht, dass er zwischen all den ruhigen Bewegungen zu beherrscht war. Die einfache Lockerheit fehlte, und er musste das alles nicht einmal sehen, es war nur eine Bestätigung für etwas, dass er längst wußte. Er durfte es jetzt nur nicht kaputt machen.
Der Ritter hatte den Wappenrock zuvor schon abgelegt, trug selbst nur schwarz. Klar, er war ihm ins Bad gefolgt, der Schattenläufer konnte etwas auffälliges in rot dazu nicht brauchen. Es sei denn es wäre ein rotes Halstuch. Auch wenn er keines trug. Cyron seid Dank wußte Slava nun noch ein wenig mehr und hatte einiges mehr begriffen.
Fast kam es ihm gemein vor, das Spiel ein wenig weiter zu treiben, aber schließlich hatte der andere angefangen. Er ließ ihm die Zeit, Feuer anzuzünden, Tee aufzusetzen und Platz zu nehmen. Beobachtete ihn nur seelenruhig dabei. Nur seine Augen blitzen. Auch wenn er nicht über die feinen Sinne eines Wolfes verfügte, so konnte er doch riechen, dass auch Jarel wie Jake wohl keine Zeit gehabt hatte zwischendurch ein Bad zu nehmen. Auch das sagte ihm viel.
Und er sprach ihn mit dem vollen Namen an, zwar perfekt intoniert, respektvoll, aber doch unpersönlich.
Das reizte ihn, doch ein wenig, es nicht zu schnell zu beenden. Unrecht hatte Jake nicht. Er spielte und ließ ihn zappeln. Er genoss es noch ein wenig, die Kontrolle zu haben, allein weil er wusste, dass ihm der Ritter wohl körperlich und auch in anderer Hinsicht überlegen war. Den berühmten direkten Schwanzvergleich verlor er, also würde er sich Mühe geben, wenigstens im metaphorischen Oberwasser zu behalten.
"Deine Nachricht habe ich erhalten... Jarel Frederic Moore."
Und er warf ihm den Stein hin.
"Dachtest du ich komme dann nicht her?"
Er hätte noch entgegen können, dass ihn außerdem sein Knappe dazu nachdrücklich ermuntert hatte, aber er hatte ihm versprochen dazu zu schweigen, also tat er das auch. Insofern war er eigentlich ganz dankbar um diese Gelegenheit.
Er spielte jetzt wieder mit der Münze. Es mochte provozieren, aber es kanalisierte wiederum auch seine Nervosität.
Und er brauchte selbst Zeit nachzudenken, wie r da hin kam, wo er hin wollte.
Zu schwer wollte er es dem anderen auch nicht machen, trotzdem...
"Ich weiß, ich bin verschwunden ohne mich zu verabschieden oder Bescheid zu sagen. Aber das Angebot kam sehr plötzlich... und dann bist du weggeritten ohne... Bescheid zu sagen." Fast wäre ihm 'ohne anzurufen' rausgerutscht, er kam nun einmal woher er kam.
Nun atmete er tief durch.
"Ich sagte dir doch... ich brauche Zeit, und genau das habe ich gemeint. Dass ich Zeit brauche... um mich zu sortieren."
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter fing den Stein und schloss die Faust darum. So fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Mit jedem von Slavas Worten bröckelte seine Selbstbeherrschung ein kleines Stück weiter. Er liebte diese Stimme, wie er sich ausdrückte, jede einzelne Nuance.
Sein Gegenüber spielte mit der Münze. War das seine Art zu sagen, dass er sich für die Situation nicht interessierte? Dass es sich um etwas Lästiges handelte, das er schnell hinter sich bringen wollte?
Das Band, welches ihm das Atmen so schwer machte, bekam einen kleinen Riss mittig von oben herab.
Noch immer wand der Ritter den Blick nicht ab. Slava war aufgeregt. Sein Herz schlug schneller als gewohnt. Befürchtete er, er würde ihm eine Szene machen?
Oder war da etwas anderes?
“Ich habe nicht erwartet, dich hier zu sehen.”, gab er mit rauer Stimme zu und presste gleich wieder die Lippen aufeinander, schluckte, bevor er weiter sprach.
“Für mich war klar, dass du dich gegen mich entschieden hast, nachdem du ohne Nachricht nicht zu den Verabredungen erschienen bist.”
Für ihn war damit auch die Bemerkung beantwortet, dass er sich nicht bei ihm abgemeldet hatte.
Und dann kam er, der entscheidende Satz.
Zeit. Er brauchte Zeit. Er war nicht gekommen, um den Kontakt wieder herzustellen. Er kam, um ihn zu Recht zu weisen.
Nun senkte Jarel doch wieder den Blick.
Ohne einen Laut zerriss das gefühlte Band und beide Enden flatterten im Nichts davon.
Etwas zerbrach. Etwas verstummte. Etwas verging.
„Zeit, ja? Hast du deswegen meine Freunde in Angst und Schrecken versetzt und verhört, weil du mehr Zeit brauchtest?“ Es hätte trotzig klingen sollen. Vorwurfsvoll, scharf. Doch da war keine Betonung. Gar keine. Es waren nur aneinander gereihte Worte.
Er hob den Blick wieder und in den Augen des Schattenläufers war….nichts. Vollkommene Leere.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Da waren durchaus Enttäuschung, Wut, Frustration, Verzweiflung. Nein, länger durfte er ihn nicht zappeln lassen. Sein Besuch bei der Zwergin... Natürlich. Er hatte schon geahnt, dass ihn das noch einholen würde. Aber er war sich sicher, Jarel würde es verstehen.
Er hatte die Worte zwar nicht vorbereitet, doch er hatte Zeit gehabt, nachzudenken, jetzt eben, einige Stunden, sich Klarheit zu verschaffen, darüber, was er wollte.
"Ich habe mich nicht gegen dich entschieden... Nur..."
Sie waren wie zwei... was auch immer, was sich so umkreisen würde. Löwen? Schlangen?
Nein, eigentlich waren nur Menschen so blöd ewig um den gleichen heißen Brei zu schleichen aus Angst sich zu verbrennen.
Aber eigentlich hatte Slava keine Angst, nur diese antrainierte Hürde...
"Es war nicht gut, deine Freunde auf diese Weise zu befragen, ich weiß, im Nachhinein tut es mir auch leid. Aber es hat sich nun mal so ergeben. Es war keiner da, aber ich wollte nciht draußen warten und irgendwie ist so ein Auftritt schon ein wenig cool.
Aber die Zwergin hat mich dermaßen genervt, mit ihr kann man nicht vernünftig reden, weil sie glaubt zu wissen was du wissen willst und dann einfach das Gegenteil behauptet oder irgendwas ganz anderes. Und der Frau Veskewi wollte ich nicht glauben, weil ich sowieso angenommen habe sie streitet es ab, allerdings aus den falschen Motiven, um sich zu schützen wegen eures Keuschheitsgeboten und so... erst recht wenn ich einfach reinspaziere. Ein wenig Erschrecken bringt die meisten Menschen dazu eher die Wahrheit zu sagen weil sie für komplexe Lügen zu durcheinander sind. Zumindest wenn sich nicht so abgebrüht sind... naja, wie ich. Aber wenn es dir wichtig ist entschuldige ich mich bei ihnen. aber du musst zugeben, einer Frau so eine Haarspange zu schnitzen ist schon etwas... intimes. Ich hatte wirklich Grund zur Annahme, dass ihr mehr seid als nur Freunde. Und... ...Nein, lass mich kurz ausreden... bin gleich fertig.
Und... jetzt bin ich ins lamentieren gekommen... Ich wollte dir eigentlich nur sagen...
Ich hatte einfach Angst.
Und du hast es nicht wirklich verstanden, was dir dir im goldenen Stör erklärt habe, oder?
Weißt du wie hilflos ich in dem ganzen... bei dem ganzen Mist war... bin? Ich weiß, ich lass es mir nicht anmerken... Aber es fiel mir nicht leicht, mir selbst einzugestehen, dass ich schwul sein könnte, vielleicht nicht nur Bi sondern so richtig homosexuell. Ich habe dir erzählt, wer ich vorher war... Und ich meinem Land wurden Homosexuelle verfolgt. Mehr als ein Politiker ist darüber gestolpert und ich selbst habe die Fallen dazu gestellt. Hätte auch nur der leise Verdacht bestanden... ich habe Leute schon für weniger verhaften lassen. Und mir nun einzugestehen... ich brauchte wirklich einfach Zeit. Das war alles.
Und ich konnte dich nicht mehr treffen. Ich stand unter Beobachtung, es hätte uns beide an an den Strang bringen können. Ich hatte gehofft, du würdest es verstehen.
Aber jetzt ist meine Position sicherer... Und... Was ich dir eigentlich sagen wollte..."
Und nun fiel es ihm doch schwer, das auszusprechen, vor allem weil Jarel so verbittert und so abweisend wirkte. Aber einer von ihnen musste nun mutig sein, sonst war alles verloren. Sollte er ihn doch ablehnen würde es nun für ihn ziemlich erniedrigend werden. Egal...
Man bereut eben nur was man nicht wenigstens versucht hatte.
"...dass genau das der Grund sein könnte, weswegen nie eine Beziehung funktioniert hat... Na, fällt der Rubel... Die Krone, ach was weiß ich...?
Worauf ich hinaus will..."
Er verzog das Gesicht ein wenig. Das Herz schlug ihm im Hals und nun war auch seien stimme belegt.
"Worum ich jetzt lange herumgeredet habe... Verdammt, ich bekomm es nicht hin... Ich schätze... Ich... irgendwie."
Es war ihm noch nie so schwer gefallen etwas in Worte zu fassen.
"Ich glaube ich... liebe dich."
Er blickte ihn nun direkt an, auch wenn es ihm schwer fiel.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Lange, wirklich lange Sekunden geschah nichts. Gar- überhaupt- nichts.
Jarel starrte Slava an, völlig reglos, als wäre er von einer Sekunde zur anderen zur Salzsäule erstarrt.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Worte des Russen die Luft zwischen den beiden überwunden, sich durch die Gehörgänge des Schattenläufers gewürgt und den Weg in sein Gehirn und in seinen Verstand gefunden hatten.
Und dann - ganz langsam - war es, als hätte jemand einen Eimer mit einer zähen Flüssigkeit über dem Kopf des Ritters ausgekippt. Ein zähflüssiges Etwas, das zögerlich in sein Innerstes sickerte und das Gefühl zurück in die Miene des Menschen brachte.
In Zeitlupe erhellte sich sein Gesicht.
In Zeitlupe richtete er den Oberkörper auf, ohne den Blick einen Millimeter von Slavas Pupillen abzuwenden.
In Zeitlupe wurden die dunklen Augen groß, die Augenbrauen wanderten zum Haaransatz hoch und die zu einem Strich zusammengepressten Lippen öffneten sich zu einem winzigen Spalt. Diesen Gesichtsausdruck hätte man im Wörterbuch neben “Erstaunen” abdrucken können.
Und ebenfalls in Zeitlupe stand er auf, so ungeschickt, dass der Stuhl hinten rüber kippte.
Zu hören war davon kaum etwas, denn er landete auf dem Widderfell.
Immer noch sprachlos brachte Jarel die zwei Schritt Abstand hinter sich, nahm neben Slava auf dem Bett Platz.
Nicht mehr nötig, sich zu verstellen. Nicht mehr nötig, seine Gefühle zu verdrängen, zu ersticken, fernzuhalten.
Das Herz des Ritters schlug ihn das erste Mal angenehm bis zum Halse. Und er genoss es.
All die Anspannung der letzten Wochen löste sich und floss von ihm ab. Das unglaubliche Gefühl von Befreiung und Erfüllung ersetzte das Sehnen und den Schmerz,
Wäre in diesem Moment die Welt untergegangen, es hätte ihn nicht gestört.
Wichtig war nur eines. Und das berührte der Ritter mit zitternden Fingern und versuchte es zurückhaltend zu küssen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er erwiderte den Kuss mit dem ihn der Ritter überfiel. Eine ganze Weile lang. Intensiv.
Das hatte er vermisst und bewusst spürte er dem Gefühl nach, es war anders aber richtig. Seine These würde sich bewahrheiten. Und der Kuss allein riss Barrieren ein, die langsam gewachsen waren, durch Missverständnisse und die Tatsache, dass man Annahmen nachhing statt zu reden.
Dennoch stoppte er ihn irgendwann.
Er hatte auch das Jakob ja irgendwie versprochen, sich nicht kopflos in eine Affäre stürzen sondern etwas aufbauen. Er wollte nciht spielen.
"Wir müssen darüber reden wie das weitergehen soll."
Dennoch ließ er Jarel nicht los. Es war ein wenig merkwürdig und immer wieder ungewohnt, jemanden zu halten, der ein breiteres Kreuz hatte als er selbst. Und einen Bart.
"Mein Chef weiß Bescheid und solange ich damit nicht an die Öffentlichkeit gehe gibt es keine Probleme. Aber was ist mit deiner Seite?"
Doch etwas verschwieg er.
Der Regent hatte ihm sogar den Schlüssel gegeben, auch Jarels Position zu sichern, aber er wusste selbst, dass das nicht vollkommen uneigennützig war. Akten über Hemmelfahrt. Ob diese getürkt waren oder wahr, auch das musste er erst noch prüfen. Vielleicht rechnete Dijkstra sogar damit, dass er es einsetzte und hatte es ihm nur gegeben weil er mit einem Skandal rechnete, der den Orden ausrechend destabilisieren würde um ihn seiner Macht zu berauben. er setzte die Mittel ein... Das wollte er Jarel nicht antun, deswegen schwieg er.
Und es gab noch so vieles mehr zu besprechen... Nicht zuletzt Cyron.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Dijkstra wusste es. Und ließ ihn gewähren. Sicher um ihn zum ihm passenden Zeitpunkt zu erpressen. Das würde die Zeit zeigen. Auch dafür gab es irgendeine Lösung. Alles zu seiner Zeit.
„Jakob weiß es.“, erklärte Jarel mit einer Stimme so samtig wie ein großer, flauschiger, kugelbäuchiger Stubentiger.
Das sein Gegenüber das unlängst erfahren hatte und noch einiges mehr, darauf wäre der Ritter nie gekommen.
„Auf dem Weg nach Wyzima gab es einen Zwischenfall. Ich erinnere mich nicht an die ersten Tage dort, aber ich habe wohl im Fieber nach dir gerufen.“ Er schlug einen Moment den Blick nieder.
„Sonst weiß es keiner. Und das muss auch so bleiben.“, erklärte Jarel knapp.
Einen Teil des „Warum“, wusste Slava. Von seiner Rolle im Orden und den Gefahren, die damit einher gingen nicht. Und zumindest heute würde sich das nicht ändern. Vielleicht irgendwann. Doch nicht heute.
Die Hand des Ritters lag warm und schwer zwischen Slavas Schulterblättern sein Blick streifte immer wieder die hellen Augen des Spions.
Jarel seufzte, Zu gerne hätte er Slava in die Laken gedrückt und sich neben ihm ausgestreckt um einfach nur mit den Fingerspitzen seinen Körper zu erkunden.
Aber der Russe hatte Recht. Reden war jetzt wichtig.
„Und wie es weiter geht.“ Der Ritter grinste schief. „HIER sollten wir uns nicht wieder treffen. Wir finden sicher etwas, dass für uns beide sicher ist. Zumindest sicherer als hier.“
„Die Nachricht über die Reisenden hast du bekommen?“, fragte er, ließ zögerlich von seinem Gegenüber ab und erhob sich. Er ging zum Ofen und schob Holz nach, um die Teekanne aufzusetzen und dann tatsächlich damit zu beginnen, sich zu entkleiden. Jedoch nicht, um über Slava herzufallen. Auch wenn er das liebend gern getan hätte. Allein der Gedanke jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Und nicht nur dort entlang.
Der Ritter stank furchtbar. Obwohl man seinen eigenen Geruch eigentlich auszublenden lernte, behinderte es doch seinen auf ganz andere Art ausgeprägten Geruchssinn. Für Slava war das sicher ebenso unangenehm. Oder nicht?
Wenig später stand er also in der knielangen Unterhose vor dem Waschtisch und schrubbte sich.
Und dieses Mal nahm er nicht die einfache Seife. Heute war ein Feiertag für ihn. Da durfte es die andere sein.
Für Slava gab es einiges Neues zu sehen. Eine frisch verheilte, mit sieben Stichen genähte Narbe quer über dem linken Oberarm, eine ältere Einstichwunde über der linken Hüfte, eine wirklich seltsame, ebenfalls bereits fast verheilte Wunde am linken Oberschenkel, Prellungen, Kratzer. Und zwei gegengleiche Halbkreise aus Zahnabdrücken vorn und hinten an der rechten Schulter, die einem Haifischbiss verflucht ähnlich sahen.
Wie lange war das jetzt her, dass sie sich nicht gesehen hatten? Entweder er hatte in der Zeit ordentlich Pech gehabt oder er hatte die Gefahr bereitwillig gesucht. Und gefunden.
„Und….dein Handelsrat Karolos wird verfolgt. Der Verfolger ist ein Profi.“, bemerkte er ganz nebenbei, nahm die Kanne vom Feuer und füllte einige Kräuter ein.
Nicht das Sauzeug, dass er sonst braute. Es roch eher wie….Assam?
Immer wieder sah Jarel zu Slava, als wolle er ständig nachsehen, ob er sich den Offizier nicht einbildete. Er schenkte zwei Tassen ein, wobei erstaunlich wenig Blätter im Gefäß landeten.
Mit den Bechern kehrte er zum Bett zurück, reichte Slava eine der Tassen, setzte sich und lümmelte sich sogar auf die Laken, um sich mit dem Rücken an der Wand abzustützen, die Knie anzuziehen und mit beiden Händen die Tasse zu halten.
Sieh an. So sah der Ritter also aus, wenn er entspannt und gelöst war.
Und glücklich. Genau das strahlte er gerade aus allen Poren aus.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Sein Verstand erwachte wieder vollständig, als Jarel erwähnte, dass Auch Jakob Bescheid wisse. Um ihn nicht zu verraten musste er nun wenigstens ein wenig so tun, als wäre er erschrocken. Auch darüber wie der Ritter aussah... gut, vorher hatte er es nicht sehen können weil es zu dunkel gewesen war und dann war er abgelenkt gewesen, aber schließlich wusste er es ja, war also weniger überrascht als er hätte sein müssen.
Er hatte ihn beim Waschen beobachtet, auch hier geprüft... war es nur der Moment oder wollte er wirklich versuchen eine Beziehung mit einem Mann zu führen?
Der Gestank ungewaschener Männer störte ihn kaum, Jarel hatte die Obergrenze lange nicht erreicht. Ob er ihm erzählen sollte, wie es in einem U-Boot stank, wenn man nach tagelanger Tauchfahrt erstmal wieder Frischluft einließ?
Er hatte ein paar Fahrten mitgemacht als zuständiger Offizier der bei einer Aufklärungsmission. Knapp 80 Männer auf engstem Raum...
Aber auch in der Zone war unverstrahltes Wasser Mangelware und man wusch sich eher selten. Er war also was das anging abgehärtet. Auch wenn die Jäger wohl die saubersten Stalker der ganzen Zone waren, auch sie stanken.
Nun, als Jarel gewaschen und nach Seife duftend zurück kam war er es, der die Wunden und Narben betrachtete. Und er sog den Duft der Seife ein, er mochte die Mischung, etwas herb, schwer, holzig... sie passte. Und er stellte fest, dass er sie wohl nicht würde vergessen können, später wenn er gehen musste... Aber zuerst gab es einiges zu klären und so lange konnte er auch den Duft einatmen.
Er hatte bereits eine Liste im Kopf.
Aber zuerst:
"Wir können uns erst einmal bei mir sehen, ich habe eine Wohnung in der Stadt. Aber auf Dauer ist auch das nicht unauffällig. Man wird mich irgendwann kennen und das muss auch so sein, damit mein Wort Gewicht hat. Allerdings hab auch nicht vor, mich zu verstecken."
Nur um sich dann sofort selbst bei einer Lüge zu ertappen.
Viktor...
Scheisse.
Dem alten Fährtensucher wollte er nicht klarmachen müssen, dass er nun... auf Männer stand. Aber vormachen würde er ihm auch ncihts können, der Gute war schließlich Milizionär gewesen. Und Viktor war orthodox und verstand da sicher noch wenig Spass. Vielleicht konnte er das auch einfach umgehen. Aber dazu später.
Er hatte noch eine andere Idee, aber das würde noch dauern und vorher wollte er nichts versprechen, falls es schief gehen sollte.
Zurück ins Hier und Jetzt.
Erstens, die Wunden.
Er betrachtete sie nun eingehend, jene, die besser verheilt waren fuhr er mit den Fingern nach.
"Schnitte einer Klinge erkenne ich, Krallenhiebe auch, aber der Biss... womit hat du dich angelegt? Einem Hai?"
Zweitens, die Reisenden:
Er nickte zu der Frage, ja, gehört hatte er von ihnen. Er musste ja nciht sagen wo und wie. Statt dessen trank etwas von dem starken Tee. Schwarztee wie er ihn mochte, stark, ein kleines bisschen bitter. Wie der seiner Großeltern. Kurz musste er an die Reise denken, die Cyron ihm beschert hatte. Aber das wäre:
Drittens, der Elf.
Zunächst zurück zu Zweitens.
"Ja habe ich. Was genau ist geschehen?"
Nein, Cyron rutschte auf Platz Vier, Karolos wurde zu Platz Drei.
"Ich weiß, dass du gelauscht hast. Und ja, er wird verfolgt. Du hast sicher gehört, dass ich einen von ihnen zur Strecke gebracht habe, eingesperrt, aber dann arbeitet er nicht alleine. Mist... ich muss nachher dafür Sorgen, dass er bewacht wird." Was bedeutete, dass er vielleicht früher los musste als gedacht.
Er überlegte kurz... wenn es jemand von den Leuten war, die diese Tara verfolgten? Er glaubte zwar nicht daran, aber konnte es auch nicht ausschließen.
Also Viertens:
"Es gibt noch eine ganze Menge mehr zu besprechen. Fangen wir mit dem schrägsten davon an. Es sind vielleicht ein oder zwei Defias in der Stadt. woher ich das weiß... Ich habe den Mann aufgegabelt, der deine Leber transplantiert hat, hab ihn in Sicherheit gebracht..."
Wobei er gerade nicht genau wußte ob er wirklich in Sicherheit war bei dem Hexer... Vielleicht veranstalteten die beiden nun ein Wettrinken? Aber er hoffte es trotzdem.
"Ist in Ordnung, der Bursche. Er würde dich auf jeden Fall gerne sprechen. Hätte mich fast umgebracht weil ich deinen Ring trug. Übrigens hab ich ihn so auch gefunden, das wirst du mir auch noch erklären müssen. Aber zurück. Es gibt dann noch eine aus Azeroth die glaubt, dass sie verfolgt wird. Wohl eine Van Cleefe, und ihr Clan will sie zurück um sie bestmöglich zu verheiraten... soweit habe ich es verstanden. Aber sie war noch unschlüssig, ob sie die Hilfe annehmen wollte."
Es war viel geschehen und er berichtete auch eher beiläufig, wohl wissend, dass Jarel sicher gleich aufspringen würde und die entspannte Position verlassen. Aber es half nichts, erzählte er es ihm später erst konnte es zu spät sein.
Dann gab es da noch Fünftens: Die Nilfgarder
Und Sechstens: Hemmelfart.
Nein, gestrichen. Beide konnten warten.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Dem Ritter fiel es wesentlich schwerer, sich zu konzentrieren. Aber es half ihm, dass Slava seine Fragen so klar und strukturiert formulierte. Das vertrieb endlich die Gedanken, den Mann vor sich zu entkleiden und ihn einfach nur zu halten, zu streicheln, zu…
Mühsam startete Jarel einen ersten Versuch, seine Gedanken und logischere Bahnen zu lenken.
Er misslang bei Slavas Bemerkung, sie könnten sich bei ihm treffen. Wie ein weit entferntes Flüstern tauchte die Erinnerung an den Traum auf. Slava nackt auf einem Bett. Einem Bett mit massiven Ringen im Kopfteil. Bevor jedoch der unangenehme Teil sich in den Vordergrund drängte, stellte der Russe eine konkrete Frage.
Fragen beantworten. Selbstverständlich. Es war wirklich viel geschehen. Und viel schiefgelaufen.
Die Verletzungen also. Der Einfachheit halber begann er mit der ältesten. Mit der Tasse in der rechten Hand fuhr er mit dem Zeigefinger der linken um die sternförmige Wunde.
„Ein Ast.“, begann er erstaunlich nüchtern. „Auf dem Rückweg nach einer Bergtour geriet ich in ein Unwetter und war schneller wieder unten als mir lieb war.“
Wie knapp er dem Schnitter von der Klinge gesprungen war, ließ er aus. Und auch, dass die Schulter ihm immer noch Probleme machte. Dafür was später Zeit. Viel später.
Er wechselte die Tasse in die Linke und fuhr mit der Fingerspitze über die Verwundung, die ihm das Insekt beigebracht hatte.
„Das war eine Endriage. Die Wunde an sich war nicht das Problem. Das Gift wieder loszuwerden war schwieriger. Seit der Transplantation muss ich mich tunlichst davon fern halten.“
Die zerschundene Haut am Oberschenkel sah wirklich merkwürdig aus. Als hätte jemand einen Acker aus Haut bestellen worden. Um was zu pflanzen? Wer weiß das schon.
„Das hier, das Veilchen und die Prellungen war der Dämon, der Biss auch. Dazu komme ich noch.“
Er konnte wirklich…wirklich froh sein, das alles überlebt zu haben.
Und in diesem Moment war er es auch. Froh. Und Glücklich.
Trotzdem schaffte er es endlich, seinen Blick von Slavas Augen loszureißen.
Er betrachtete einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand, sammelte sich und begann von der Ankunft der drei “neuen” zu berichten. Und etwas veränderte sich. Sowohl sein Ton, als auch seine Art zu erklären.
„Es war nach dem Abendgebet, also ungefähr zur neunzehnten Stunde, als…“
Jarel begann detailliert und nüchtern zu berichten, an welcher Stelle das Portal sich manifestiert hatte. Er beschrieb den Ort mit knappen Worten, recht genauen Ortsangaben und erstaunlich Bildlich.
Er berichtete, in welcher Reihenfolge die Neuankömmlinge in diese Welt gestürzt waren, beschrieb die Personen und jeden einzelnen Ausrüstungsgegenstand, den er zu sehen bekommen hatte, genau. Er nannte die Namen, die er erst später erfahren hatte, die Ränge, erklärte welche Verletzungen sie davon getragen hatten, welche Kleidung sie trugen und was danach alles geschah.
Warum er seinen Blick auf die Wand am Ofen gerichtet hatte, wurde Slava schnell klar, denn je nachdem, was er gerade beschrieb, sah der Schattenläufer an eine andere Stelle und war dabei weit, weit weg.
Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bis Jarel diesen Teil seiner Erzählung beendete. Einzig bei der Stelle, an der Der Dämon und sein Knappe aneinander gerieten, fiel etwas emotionaler aus.
“Jakob hat mich außer Gefecht gesetzt, bevor der Schwarze Mist bauen konnte.” Kurz arbeitete die Kiefermuskulatur des Ritters. Das war viel zu knapp gewesen.
“Der Junge - Amir - hat es nicht geschafft. Hätte ich den Dämon nicht angegriffen und hätte er die Zeit gehabt, sich um den Verletzten zu kümmern.”, brummte er und suchte einen Moment Slavas Blick, bevor er durchatmete und fortfuhr.
“Als ich wieder zu mir kam, erklärte der im Tempel Dienst habende Arzt Arvijd Kostjunari mir weitere Zusammenhänge.
Arvijd kommt ebenfalls nicht aus dieser Welt. Der Dämon ist sein Ziehsohn, Kind einer Zauberin und eines weiteren Dämons. Er hatte eine…Partnerin, Kolja meine ich, die er wohl einem Offizier ausgespannt hat. Dämon und Frau erwarteten Nachwuchs. Sie verlor das Kind.”

Jarel seufzte und stand auf, um sich und Slava Tee nachzuschenken. Vor dem Ofen stehend sprach er weiter.
“Sie ist hier, der Offizier ebenso.”
Er drehte sich mit den Tassen um, gab Slava die eine, behielt die andere in den Händen, trank aber nicht, blieb vor dem Bett stehen.
“Der Name der Frau ist Emija Faslan. Der des Offiziers Vajdan Jaromer.”
DAS ließ er wirken und beobachtete den ehemaligen Soldaten aufmerksam.
“Arvjid beschrieb den Dämon als gute Person und ich konnte es nicht verantworten, den Sohn eines Freundes Hinrichten zu lassen. Arvjid und ich brachen auf, Kolja zu befreien. Er war bereits ins Wachhaus geschafft worden. Die Erzpriesterin war bei all dem erstaunlich verständig. Jabob ließen wir im Tempel mit der Aufgabe, sich um Viktor zu kümmern und unsere Flucht vorzubereiten. Oder unsere Abreise. Je nachdem, wie es laufen würde.”
Er nahm nun doch wieder auf der Bettkante Platz und trank einen Schluck Tee.
“Es lief relativ gut. Zwei Ordensbrüder auf dem Haupthaus wollten ihn abholen, doch Arv und ich machten ihnen klar, dass er in unserer Obhut besser aufgehoben war. Sie übergaben ihn uns. Wir begaben uns an den mit Jakob verabredeten Platz. Dort stießen wir dann auf weitere Schwierigkeiten.”
Jarel starrte in seine Tasse.
“Kolja hatte einen netten kleinen Schluck von meinem Blut genommen. Und der Fluch darin brachte ihn beinahe zur Raserei. Er musste irgendwo Dampf ablassen.”
Halb schmunzelnd, halb entschuldigend sah Jarel zu Slava auf. “Ich lebe noch. Und danach hat er mir gezeigt, wie er mittels Blutmagie zu heilen in der Lage ist.”
Auch hier wartete Jarel einige Sekunden, um Slava all das verarbeiten zu lassen.
“Jakob und Viktor stießen zu uns. Es stellte sich heraus, dass in Viktor noch eine weitere Person steckt. Eine zweite Seele. Und diese kennt Jakob, war wohl einer seiner Ausbilder in seiner Welt. Und nicht gerade jemand, an den man sich gerne erinnert.
Viktor kennt dich. Sowohl deinen richtigen Namen, als auch deinen Tarnnamen.”

Den Namen des Ausbilders hatte Jarel noch nicht erfahren. Er hatte den Rest der Strecke seine liebe Mühe gehabt, seinen Verstand nicht zu verlieren und so wenig wie möglich geredet.
Der Ritter nahm einen weiteren Schluck Tee.
“Kolja ließen wir auf dem Rücker Anwesen zurück. Ihn mit in die Stadt zu nehmen war zu gefährlich.
Arv frischte mein Veilchen auf, Jakob beauftragte ich, Viktor und Arv im Eisvogel unterzubringen. Ich konsultierte meinen Großkomtur und versuchte ihm die Geschichte zu vermitteln, der Dämon habt mich überwältigt und sei geflohen.”

Nun brauchte nicht Slava Zeit zum Durchatmen, sondern er. “Wäre beinahe in die Hose gegangen.
Zu guter Letzt hat er es geschluckt. Und mir gleich meinen nächsten Auftrag mitgeteilt.”

Jarels Blick begann zu flackern. Er unterdrückte ein Kichern, während er kurz an das Gespräch mit Reuven zurück dachte. Wie viele Zufälle konnte es geben.
“Hexenjagt, Slava. Rate doch mal, welche Hexe…”

Und dann…erklärte Slava, Hochwürden De´Spaire wäre hier aufgeschlagen und hätte ihn angegriffen.
Zwei Defias waren angekommen.
Eine van Cleef war hier.
Jarel sprang nicht auf. Er lies die Hände mit der Tasse etwas zu weit hängen, so dass ein Schluck Tee auf den Boden schwappte. Er reagierte gar nicht. Er starrte sein Gegenüber nur an.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Jarel schilderte wesentlich detaillierter als Jakob zuvor, jede Einzelheit, er würde nicht nur den Tag rekonstruieren können an dem sich das Portal geöffnet hatte sondern sogar die Stunden. Das Half weiter. Dabei starrte Jarel an die Wand als sähe er dort eine Projektion des ganzen Geschehens. Er selbst verfügte nicht über ein photographisches Gedächtnis, aber auch ihm half es das Bild zu imaginieren um auch Details wieder abzurufen. Jemand wie Jarel hatte das sicher perfektioniert. Ein wenig wuchs seine Hochachtung vor dem Mann und ein wenig änderte sich auch der Blick mit dem er ihn bedachte.
Er erinnerte sich daran dass er eine der höchsten Auszeichnungen dieser Defias Bruderschaft getragen hatte. Und ihm gegeben.
Er schluckte kurz unmerklich als seine Gedanken abwanderten.
Wie gerne hätte ach er jetzt einfach alles was geschehen war beiseite geschoben und die Nacht mit ihm verbracht. aber zum einen durfte er sich hier nicht erwischen lassen und dann mußte all das erst aus dem Weg geräumt werden.
Amir.
Er schluckt noch einmal. Den ersten Ausbruch hatte Jakob schon erlebt... Nur hatte der nciht erwähnt, dass er hätte gerettet werden können. Aber der Junge war gut, so war er vorbereitet. Er hatte ihn im Grunde mit den eigenen Methoden ausmanövriert. Die Informationen Stückweise präsentieren.
Dennoch... Er hätte gerettet werden können. Nach Jakes knapper Schilderung hatte er es zunächst akzeptiert. Jetzt... Er schluckte schwer.
"Er war mein Rekrut... Einer der ersten, die ich in mein Team in der Zone aufnahm und einer der letzten, aus der Anfangszeit, die überlebt hatten..." flüsterte er. Es war nicht so viel wie ein Knappe. Knappe hatte man nur einen, er hatte viele Rekruten gehabt. Aber es war kein Ausbruch mehr wie Jarels Knappen gegenüber.
"Ich habe ihn versetzen lassen weil er schon viel zu lange in der Zone gewesen ist, sie hätten ihn nicht zurückholen dürfen... Und Viktor, ja ich kenne ihn. Der beste Fährtenleser, den die Zone gesehen hat. War bei der Miliz vor der Katastrophe."
Und auch er trug einen 'Untermieter' langsam ließ sich Slava von so etwas nicht mehr verwirren, er hatte genug gesehen.
"Ich bin gespannt, ihn hier zu treffen... er wird sich auch nicht wenig wundern."
Dann noch ein Arzt namens Arvijd und dieser Nikolavo, den auch Jake schon erwähnt gehabt hatte.
Und Jarel hatte sich gegen seinen Orden gewandt...in dem er diesen gerettet hatte. Ihm fiel wieder dieser merkwürdige Traum ein...
"Ich habe geträumt, dass sie dich hängen, wegen Hochverrats... Ich bin froh, dass es nur ein Traum war." Dass ihn auch die Endriage hätte erwischen können, der Dämon... Ein Dämon der Blut trank.... Der Absturz... Er schüttelte den Kopf. All das war ja nicht geschehen, aber ein Urteil wegen Verrats drohte immer noch. Und kurz meldete ihm sein Verstand noch etwas anderes... All das klang stark nach einer Episode sehr selbst destruktiven Verhaltens. Der Ritter war keiner, der sich direkt mit einer Klinge selbst verletzen würde...aber dieser trug es genauso in sich wie er selbst. Einer der Gründe was sie so sehr anzog aneinander.
Er konnte nicht anders, kurz zog er ihn zu sich und küsste ihn.
Merkwürdig, wie richtig sich das anfühlte.
"Begleite mich zum Rücker Anwesen... später." murmelte er.
Nein, er war nicht ihm böse wegen Amir, er verfluchte das Schicksal, die Zone.
Aber es ging noch weiter... Er nickte.
"Der Hexer, Reuven, er hat angegeben, er habe sie getötet, wenn es wirklich die gleiche ist, dann ist sie hoch gefährlich. Er meinte, sie hätte eine ganze Schar Scoia'tael unter ihre Kontrolle gebracht und wirke seltsame Magie auf sie. Sein Mädchen, Sindra, hätte sie auch beinahe gehabt, aber er hat ihr das Schwert durch's Herz gerammt und entkam mit knapper Not. Nur... nur war sie ganz offenbar dadurch nicht zu töten.
Sie hat überlebt und einen anderen Hexer getötet, sie ist also immer noch ein Problem."
Das war mehr als verworren. Anscheinend hatte es eine ganze Familie hier her versetzt... Vajdan Jaromer... er erinnerte sich an den Namen, das war der, der die Auktion überwacht hatte in Oxenfurt, als sie angekommen waren, er hatte dem Hexer damals seine Schwerter zurückgegeben.
Eigenartige Zufälle...
Jarel und ein Arzt aus dessen Bekanntenkreis.
Jaromer, noch ein Arzt, die Hexe und ein Dämon... der einen Umweg über die Zone genommen hatte. Er blinzelte. Der Dämon war zuerst in die Zone und dann hier her gekommen, hatte also bereits zwei Reisen unternommen... der war hoch interessant. Zurück zum ersten Gedanken.
Er selbst und nun war auch Viktor hier.
War es so, wenn einmal ein Loch in die Welt gerissen war zog es andere aus der Umgebung des ersten Opfers nach sich?
Jakob... ein Ausbilder in Viktor...
"Der Mann, der Arzt, der dich kennt... er teilt ein ähnliches Schicksal. Seine Seele ist in den Körper eines jüngeren Elfen geraten, lange wußte er nicht wer er ist.
Aber es geht ihm soweit gut."
Er würde Zeit brauchen, das zu sortieren, aber das Wort 'Zeit' erwähnte er nicht.
"Verdammt... das ist echt viel alles, ich muß auch erst einmal darüber nachdenken.
Jarel blieb ruhig, zu ruhig, als er den Elfen erwähnt hatte, nur etwas vom Tee schwappte über. Hatte er ihm zu viel zugemutet?
Vorsichtig nahm er ihm die Tasse aus der Hand, stellte sie ab. Er stellte auch seine Tasse ab.
"Jarel... ich bin so froh, dass du heil zurück bist. Dass du endlich zurück bist. Ich werde nicht lange bleiben können, wenn sie uns hier zusammen erwischen... aber die kurze Zeit will ich jetzt glaube ich lieber anders nutzen... Wir reden morgen weiter..."
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Sein Rekrut.
Slava kannte den getöteten Jungen nicht nur, er hatte ihn ausgebildet, hatte ihm nahe gestanden.
Die eiserne Faust der Schuld griff abermals nach Jarels Herz.
Wenn er sich vorstellte, Jakob wäre umgekommen, weil Slava falsch gehandelt hätte…
Mit fest aufeinander gepressten Zähnen und zu einem Strich zusammengepressten Lippen suchte der Ritter den Blick des Spions. Er fand Trauer darin, ja, aber keinen Vorwurf. Hatte er sich nicht klar genug ausgedrückt, oder verzieh ihm sein Gegenüber?
„Es tut mir leid…“, flüsterte Jarel und senkte den Blick wieder.
Bevor er dazu kam, diesen Teil des Gespräches zu vertiefen wogte schon der nächste Brecher aus Informationen gegen die rissige Außenmauer seines Verstandes.
Slava hatte von ihm geträumt. So wie er von ihm. Ein Tod am Strick. So weit weg war das noch immer nicht, aber bevor er sich die Gedanken über die Folgen seines Tuns aufdrängen konnte, schob sich die seltsam scharfe Erinnerung an seinen Traum von Slava vor sein inneres Auge, als hätte jemand ein Bild an einem Seil herunter gelassen. Ein riesiges, überscharfes Bild, dass für einen Moment den kompletten Raum einnahm.
„Ich hab auch von dir geträumt. Von dir. Und von einer Stimme, die nicht deine war…“
Slava. Das Bett. Der genau umrissene Umriss des Portals. Die Stimme.
Dem Ritter wurde abwechselnd heiß und kalt.
Was wenn es stimmte? Was, wenn er jetzt – in genau diesem Moment Unglück über seinen Knappen brachte?
Nachdenklich begannen legte er die Hände aneinander, begann mit der rechten die linke zu kneten, während seine Kiefermuskulatur arbeitete. Da war definitiv mehr als nur das. Viel mehr.
Doch statt näher darauf einzugehen, sprach der Ritter zum nächsten Thema.
Er krabbelte zurück aufs Bett, zog die Knie ans Kinn.
„Bevor du zu der van Cleef zurückkehrst, muss ich dir etwas erklären.“
Begann er leise und suchte Slavas Blick von der Seite her. Ein Blick der sagte: Hör gut zu. Das hier ist wichtig.
„Als ich zwölf war, wurde meine Heimatstadt von der Geißel überrannt. Mein Vater und ich entkamen. Wir flohen in die neue Hauptstadt, die ebenfalls fast – aber nur fast zerstört worden war.
Wir hatten nichts, fingen bei Null an. Es gab dort eine Gruppe Handwerker. Steinmetze, Schreiner, Architekten, die immer Mitglieder suchten. Ich begann eine Lehre dort und erlernte das Schreinerhandwerk. Drei Jahre bauten wir die Stadt mit auf. Der Anführer der Gruppe war ein großer Planer, hervorragender Stratege, fähiger Anführer. Ich lernte ihn achten und bewundern. Und – warum auch immer – er fraß einen Narren an mir.
Nach den drei Jahren erstrahlte die neue Hauptstadt im alten Glanz. Besser und schöner als zuvor, aber König und Adelshäuser verweigerten uns die Bezahlung. Mehr noch, sie verbannten uns aus der Stadt. Wir flohen. In einem angrenzenden, kargen Landstrich nahmen wir eine alte Miene als Stützpunkt ein. Der Anführer veränderte sich. Aus seiner Verbitterung erwuchs Wut, aus der Wut Hass und aus dem Hass ein perfider Wahnsinn.“

Jarel schluckte und knetete weiter an seinen Händen herum.
„Aus Handwerkern machte er Assassinen, Partisanen, Diebe, Spione und Meuchelmörder. Wir terrorisierten die Stadt und das halbe Land, verbreiteten Angst und Schrecken. Und ich blieb bei ihnen. Blind dafür, dass wir uns auf dem falschen Weg befanden. Es war ein ganz bestimmter Moment, an dem ich es erkannte, doch so schnell fand ich den Weg nicht aus diesem Teufelskreis heraus. Und bevor ich den Absprung schaffte, kam es zu…einem unrühmlichen Ende.“
Unruhig stand Jarel doch wieder auf und schenkte sich auf seinen kalt gewordenen Tee heißen nach.
Es war ihm egal wie es jetzt schmeckte. Seine Hände brauchten etwas zum Festhalten. Dringend.
Damit nahm er wieder auf der Bettkante Platz. Angespannt und irgendwie steif.
„Zu der Zeit hatte ich mich zur rechten Hand des Anführers hochgearbeitet. Was den Absprung nicht einfacher machte aber einen ordentliche Schwung Missgunst hervorrief. Der Anführer hatte eine Tochter. Einen Bastard. Ausnehmend hübsch. Kurven. Grüne Augen. Kupferrote Locken, Ein Temperament wie ein Vulkan, immer kurz vor dem Ausbruch. Sie hatte ein Auge auf mich geworfen, ich fand aber meinen damaligen besten Freund viel anziehender.“
Er grinste schief.
„Damals wusste ich noch nicht, was das bedeutete. Das brauchte noch beinahe ein Jahrzehnt, bis ich es begriff. Ich wies die Tochter ab. Und glaube mir, nichts ist gefährlicher als die Rache einer Frau.“
Wieder hüpfte sein Adamsapfel hektisch, seine Stimme jedoch wurde immer kälter, ruhiger, abwesender.
„Das Mädchen beschuldigte mich, sie geschändet zu haben und der, den ich für meinen Freund hielt bezeugte es. Ich wurde verurteilt. Das Weib wollte meinen Tod, der Vater wandelte es in Verbannung um. Er ahnte wohl, dass an der Sache etwas faul war.“
Eine Pause folgte und Jarels Augen folgte dem Beispiel seiner Stimme. Auch sie füllten sich mit Kälte und Grausen.
„Sie trieben mich durch die halbe Wüste, prügelten mich halb tot und als ich mich nicht mehr rühren konnte, nahm sie sich ein glühendes Eisen und brannte mir die Tätowierung der Gilde vom Körper.“
Jarel drehte sein Gesicht von Slava weg, nahm die Tasse in die Linke und schob den Ansatz seiner dunklen Haare so zur Seite, dass der ehemalige Soldat den Haaransatz sehen konnte.
Eine handtellergroße Fläche mit einer hässlichen, wilden Brandnarbe.
Er nahm die Hand zurück und sah Slava wieder an. Nein, er sah vollständig durch ihn hindurch.
„Ich hab’s überlebt. Es dauerte beinahe ein Jahr, bis ich wieder reden, laufen und meine Hände benutzen konnte.“ Der Ritter spielte mit den Fingern der rechten Hand vor seinen Augen.
Das war das längste und schrecklichste Jahr seines Lebens gewesen. Gefüttert werden, den Arsch abgewischt bekommen. Vollständige Hilflosigkeit. Ekel vor sich selber. Schwäche.
Hätte er es damals geschafft, er hätte dem ein Ende gesetzt. Aber seine Schwester hatte über ihn gewacht wie ein Adler über seine Jungen.
Hatte er ihr später eigentlich oft genug seine Dankbarkeit gezeigt? Anfangs sicher nicht. Da hatte er sie dafür gehasst.
Eine kleine Ewigkeit später flackerte der Blick des Ritters wieder und er sah blinzelnd nach unten.
Wie immer nannte er die Namen der Beteiligten zu Letzt.
So wie es ihm beigebracht worden war. Erst das Bild. Dann der Name. Um zu verhindern das Informationen, die bereits mit dem Namen verknüpft waren das Bild verfälschten.
„Du bist sicher darauf gekommen, dass der Anführer Edwin van Cleef persönlich war. Der Name seines Bastards Rixa. Rixa van Cleef.
Wen auch immer du getroffen hast, wäge gut ab, ob du ihr glauben willst oder nicht.“

Die Finger des Schattenläufers krallten sich an der Tasse fest. Nach außen hin wirkte er unterkühlt und ruhig, doch Slava konnte es spüren. In diesem Moment war der nach außen so beherrschte und ruhige man ein explosives Fass voll Träume, Hilflosigkeit und Wut, auch wenn dieser Eindruck von Sekunde zu Sekunde abnahm, als würde Jarel diese Gefühle wie einen Berg Asche in Truhen schüppen und Stück für Stück verschließen.
Seine ganz eigene Art damit umzugehen.
Der Ritter atmete durch, sah zu Slava, rang sich ein Lächeln ab und schloss mit.
„Es ist Vorsicht geboten.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Jarel hatte sich noch entschuldigt, aber, so herzlos es klang... gerade im Moment war nicht mal der Tod eines seiner Leute noch wichtig genug um den Mann von ihm fern zu halten... oder umgekehrt. Noch sträubte sich sein Denken, den Satz zu vollenden. Es waren nciht die Kategorien, in denen er dacht. Oder aber, er hatte ihre Bedeutung selbst entkernt. Natürlich hatte er seiner Frau gesagt gehabt, er liebe sie. Das tat man einfach, auch wenn man es nicht so meinte. Deswegen war er nun sparsam damit.

Auch Jarel hatte von ihm geträumt... war es ein merkwürdiger Zufall oder einfach eine natürliche Sache, wenn es der jeweils andere war, der ihn beschäftigte? was er gerade mit der Ratio versuchte zu relativieren hätte er wohl ganz anders bewertet, wenn er den Inhalt des Traumes gekannt hätte und - was wohl auch geschehen wäre - ihn dann mit dem zusammengebracht hatte was Cyron in ihm gesehen hatte.
Aber gerade stellte er keine weiteren Fragen mehr danach.
Jarel erzählte nun von den Defias. Ein wenig eine Vorstellung hatte Cyron ihm ja schon vermittelt, nicht aber Jarels volle Rolle und Position darin.
Es nun von ihm zu hören... Er hatte diesen Van Cleefe - es war ihm schon klar, dass er ihn meinte, dank Cyron konnte er gut 1 und 1 addieren - bewundert und... natürlich, es war lange her, trotzdem fühlte es sich unangenehm an... Aber dabei fiel ihm noch etwas ganz anderes auf... Das Medaillon das Jarel immer getragen hatte, das seinen Lebensgefährten auf Azeroth und seinen Sohn gezeigt hatte und das ebenfalls immer wie eine Barriere zwischen ihnen gestanden... gehangen hatte, er trug es nicht mehr. Wieder ein kleiner Baustein der ihm zeigte, dass er richtig entschieden hatte.
Und nun erfuhr er die ganze Geschichte. Einen teil hatte er ihm damals schon erzählt, als sie begonnen hatten zu reden, in Oxenfurt... Als er auf Entzug war. Er hatte es nciht vergessen, kein einziges Wort. Die Brandwunde... und was danach geschehen war. Damals hatte er die Ähnlichkeiten zu seinem eigenen Schicksal gesehen. Zu dem Einsatz, als er sich als Köder angeboten hatte für den Maulwurf damals.
Und Lew hatte ihn rausgeholt, hatte die Anweisung gehabt bis zuletzt zu warten. Es hatte auch diesen jungen Mann traumatisiert, er hatte es nicht mit ansehen müssen, aber gehört hatte er, wie Grigori ihm mit einem Holzprügel jeden Knochen im Leib zertrümmert hatte um mehr zu erfahren, dabei hatte der ein volles Geständnis abgelegt, in dem festen Glauben, sein Opfer würde niemals überleben. Hatte er aber.
Und auch ihm hatten Pfleger, Ärzte über ein Jahr lang den hintern abgewischt, Katheter gewechselt, im Rollstuhl herumgeschoben... die Narben hatten ihn gezeichnet, für immer. Und er konnte es Jarel nachfühlen, nicht nur ganz abstrakt, er wusste viel zu gut, was es für ihn gewesen war.
Sicher, einiges erzählte er nun ein zweites mal, aber er unterbrach Jarel nicht, nun, mit neuem Hintergrundwissen war es auch neu zu bewerten.
Er hatte sich hochgearbeitet... Vielleicht waren sie Verbrecher gewesen, diese Defias... aber eine Stadt aufzubauen und dafür mit Spott und Schande aus derselben gejagt zu werden anstatt eine ordentliche Bezahlung zu erhalten? Was hatte sich die Führer nur gedacht? So begannen Revolutionen... Er musste an Ernesto Guevara oder Fiach McHugh O'Byrne, von dem er vor einer Weile erst gelesen hatte. Ob man als Held oder Verbrecher betrachtet wurde entschied am Ende der Sieger.
Oder ganz einfach die Väter der kommunistischen Revolution in Russland. Und dann wurde ein Anführer machthungrig.
Auch das geschah einfach viel zu oft. Er unterbrach die Gedanken.
Die Frau passte viel zu gut zu Tara, allerdings wohl nicht das Alter. War es ihre Mutter? Eine Tante? auf jeden Fall eine Verwandte. Dann fiel der Name. Rixa.
Vorerst würde er dazu aber schweigen, später, das hatte tatsächlich Zeit bis später. Aber dass bei ihre etwas nicht ganz koscher war, darauf war er auch schon von alleine gekommen.
"Ich bin vorsichtig, das bin ich immer. Und ich wäge immer ab welches Risiko damit einher geht, etwas zu glauben oder nciht zu glauben. Morgen sprechen wir mit Cyron... so nennt sich der Elf jetzt. Er hat mir einiges über eure Welt beigebracht und auch über meine. Morgen." Er lächelte nun, zog Jarel zu sich um nun in die Tat umzusetzen, was er zuvor schon angedeutet hatte.
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ERZÄHLER
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Morgen…
Einen Moment lang war der Schattenläufer weit, weit weg. Er spürte Slavas Hände an einen Schultern kaum, wohl doch den Zug. Er sperrte sich eine Sekunde, sein Blick huschte hoch zu Slavas Augen. Doch als er in diese Augen sah, zerbrach sein Widerstand augenblicklich.
Nein, er zerbrach nicht, er zerfloss. Und auch der Ritter selber zerfloss. Er schmiegte sich an sein Gegenüber, suchte fiebrig die aufgesprungenen Lippen und begann ihn hitzig zu küssen.
Und Slava erwiderte den Kuss.
Augenblicklich stand der Ritter in Flammen. Ohne ein weiteres Zögern drängten er sich ihm regelrecht auf. Der ehemalige Soldat fühle sich nach hinten gedrängt und beinahe Augenblicklich wurde es kühler an seiner Brust. Zitternde doch flinke Finger öffneten die Knöpfe des Wams ohne hinzusehen, ohne den Kuss zu unterbrechen und in einer irrwitzigen Geschwindigkeit.
„Ich will dich…“, raunte der Schattenläufer ungehalten und lies seine Lippen Slavas Hals hinunter wandern.
Richtig. Das Gefühl war richtig. Der Moment war richtig.
Jetzt war richtig. Und das Morgen war egal.

Und Slava kam nicht mehr dazu zu lächeln. "Und ich habe das vermisst..." brachte er dazwischen heraus. Er hatte einen Vorteil, Jarel trug wenig mehr als die Unterhose, von der er schnell befreit war. Aber der Ritter zog mit beeindruckender Geschwindigkeit nach - und bald beide blank. Es gab keine Geheimnisse mehr, kein Versteckspiel. Anfangs hatte Jarel noch versucht zu verbergen, war er in der Hose trug, und was auch ein Pferd glücklich gemacht hatte. Und als er es jetzt wieder sah... Slava verwarf den Gedanken.
Sein Besuch in der Passiflora, er würde jeden anderen jederzeit in dem Glauben lassen, er habe Entspannung gesucht. Tatsächlich aber hatte er einen der jungen Männer befragt, und nach einiger Angst, die er erst entkräften musste dann einige Tricks erfahren, die 'es' leichter machten. Es gab Öle mit einem Muskelrelaxanz... zum Beispiel. Dennoch... Davor hatte es etwas Angst. Und dann... Kurz noch rief er sich ins Gedächtnis, dass Jarel den Rigel vorgelegt hatte.
In Gedanken schmunzelte er, vermutlich war diese Geste schon Ausdruck dessen gewesen was Jarel geplant hatte...

Jarel drückte Slava mit sanfter Gewalt auf die Laken. Kurz huschte sein Blick auf das Widderfell. Nun… wenn sie Platz brauchten, war dort genug.
Doch jetzt betrachtete er erst einmal den Mann vor sich, streichelte ihn, fuhr schwer atmend mit den Fingerspitzen über Brust und Bauch, zeichnete die Narben nach.
“Jede einzelne Geschichte….”
Er beugte sich vor und liebkoste mit Lippen den Beginn der neuesten Narbe, die an Slavas linker Schulter begann gegen seine steigende Ungeduld ankämpfend sich daran hinunter zu küssen.
“...möchte ich hören.”
Die Stimme des Ritters klang noch dunkler als ohnehin schon, atemlos, hitzig.
Die Landkarte von Narben brachte ihn weiter nach Süden. Sich Zeit zu lassen klappte leider nicht, dafür war er viel zu gierig und seinem Ziel viel zu nahe.
“Du bist wunderschön.”
Am Bauchnabel vorbei streifte der erhitzte Atem des Ritters bereits sein Ziel.

Nun kam er doch zum Lachen und alles war plötzlich so befreit. Kein Versteckspiel mehr vor Jakob... nicht anonym im goldenen Stör und was noch wichtiger war, er hatte mit sich selbst Frieden geschlossen.
"Das kann auch nur ein Mann finden... Die Geschichten gibt es ein anderes Mal... ich kann mich nicht konzentrieren, denn du bist etwas zu scharf für einen Ritter!" Tatsächlich fiel es ihm immer wenn Jarel den Wappenrock abgelegt hatte sehr fiel leichter einen Gauner oder Piraten zu sehen. Ihm war das recht egal, aber sein Instinkt verriet ihm damit wohl, dass in Jarel viel mehr steckte als auf den ersten Blick erkennbar.
Und dann brachte genau der ihn schnell zum Schweigen als er sein Ziel fast erreicht hatte.
Slava lag etwas schräg auf dem Bett, ließ sich nun nach hinten fallen. "Scheiße hab ich das vermisst...!"

Jarel stimmte eine Sekunde in das Lachen ein. Dunkel, voll und glücklich.
Genießerisch langsam fuhr seine Zungenspitze unter der Eichel des Russen entlang, während seine Rechte sich langsam um den Schaft schloss.
Der Schattenläufer zitterte vor Erregung, schaffte es aber trotzdem, sein 'Opfer' noch schlimmer auf die Folter zu spannen als sich selber. Er streckte sich neben Slava aus, mit dem Kopf Richtung Fußende und begann zu spielen. Es gefiel ihm, sein Gegenüber zu quälen. Sehr.

Ja, ausnahmsweise ließ sich nun Slava fallen. Keine Kontrolle, kein Rest an Vorsicht, kein Spiel. Auch auf die Gefahr hin, dass er sein Pulver dann zu früh verschoss, denn er hatte seit dem wirklich fast enthaltsam gelebt. Bis auf den einen 'Beweis' den er hatte antreten müssen. Er hatte auch die sehr offensichtlichen Avancen der Dame vom Black Horsemen ausgeschlagen. Dafür genoss er umso mehr. Er hatte sich entschieden wer er sein wollte. Längst schon.
Und selbst wenn es zu schnell gehen sollte, dann hatte er immer noch Zeit, sich zu rächen...

Er genoss es. Eigentlich war er es, der die Kontrolle gern abgab, aber jetzt und hier war es so richtig. Genau so.
Nicht anders. Vollkommen im Moment versunken nahmen seinen Bewegungen bereits nach wenigen quälenden Minuten Fahrt auf und Tempo an. Unterstützt vom Auf- und Abfahren der Finger verschlang er Slava regelrecht. Verdammt, der Schattenläufer musste sogar seine Finger aus dem Weg nehmen, die sich gleich einen neuen Platz suchten. Was auch immer er da machte… er wurde fordernder. Kontrollierender. Heftiger.
Es gab längst kein Zurück mehr.

Und Slava genoss in vollen Zügen, spürte jeder Berührung nach und öffnete sich für jede Berührung. Für die wenigen kurzen Momente war alles egal... und dann ging es tatsächlich recht schnell. Er war ausgehungert gewesen, sehr sogar. Mehr als das... "Selbst schuld... du weißt zu gut was du tust! Aber jetzt bist du dran..." Und schneller als Jarel widersprechen konnte, drehte er den spieß um. Ihn auf die Folter zu spannen hatte jetzt noch wenig sinn, aber auch er beherrschte das Spiel... anschleichen und wieder weg. Eine neue Annäherung und dann... Kurz musste er grinsen als er daran dachte wie er Jake versichert hatte, dass er nicht mit Jarel spielen wollte. Nun... DAS hatte er nicht gemeint.

Mit dem Rücken auf den Laken spannte sich Jarel jedes Mal, wenn er ihn bis auf eine Winzigkeit an den Höhepunkt heran trieb und sank jedes Mal wieder in die Laken, wenn er ihn doch nicht über die Schwelle schickte.
“Schuft…”, knurrte der Schattenläufer dunkel und strich mit den Fingern durch Slavas kurzes Haar.
Er stöhnte gepresst durch die Zähne. Slava wusste, der Ritter konnte verdammt laut sein, doch hier war das nicht angebracht. Hier galt es sich zu beherrschen. Und genau das fiel Jarel mit jeder “Notbremse” schwerer.
Die kräftigen Hände des Dunkelhaarigen landeten in den Laken und krallten sich fest. Das Muskelspiel des verschwitzen Körpers im warmen Schein des Feuers war beeindruckend.
“Bitte….”, keuchte der Ritter dunkel und gab ein leises Kichern von sich, unterbrochen vom nächsten Stöhnen. “Gnade.”

"Es gibt keine Gnade." Er grinste noch breiter, und vielleicht war da sogar ein kleines bisschen Sadismus in seinem Blick als er sich über Jarel beugte und ihm zuerst mit einem Kuss die Lippen schloss und ihm dann kurzerhand den Mund zuhielt während er weiter Eichel und Schaft bearbeitete, nun in der konkreten Absicht ihn bis zum Höhepunkt zu treiben.

Ob es an Slavas Dominanz lag oder daran, dass er nun doch die Gnade zeigte ihn nicht wieder einzubremsen...
...die Hand auf den Lippen des Ritters war bitter nötig, denn da war es wieder, dass Grollen, während sich der Körper unter den Berührungen wand, spannte, die Augen in die Höhlen verschraubte...
,,,und kam.
Langgezogen und - nennen wir es ergiebig.
Eine gefühlte Ewigkeit später sackte er endlich zurück in die Laken.

Auch Slava sank neben Jarel in die Laken. Nur war das auf der schmalen Pritsche nicht ganz so einfach, die war nicht breit und bot fast nur den muskulösen Schultern des Ritters Platz, Slava war zwar wieder gut trainiert, aber nicht wuchtig, doch Platz fand er trotzdem nur auf dem Ritter.
Auch er atmete schwer. beide waren sie nun klebrig... Auch das war vorerst egal. Der Nervenkitzen einer heimlichen Beziehung würde bleiben, sich zu verstecken hatte einen gewissen Reiz und der würde wohl bleiben. Den 'Schuft' nahm er deswegen gerne hin.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel drehte sich auf die Seite.
Einerseits um Slava möglichst viel Platz einzuräumen, andererseits um seinem Geliebten anzusehen. Kurz strich er über seine Schläfen.
„Möchtest du noch bleiben?“, brummte der Ritter und haschte schon wieder nach seinen Lippen.
Und dass, obwohl die Müdigkeit ihn einzuholen drohte. Die letzten Tage waren kräftezehrend gewesen und die Einnahme seiner Medikamente überfällig.
Aber all das war ihm so egal. So glücklich wie in diesem Moment war er….wie lange?
Er erinnerte sich nicht mehr.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava hatte bereits begonnen aufzustehen, suchte nach der Schale mit dem Wasser und der Seife. Sie roch wirklich gut, er hätte den Duft nicht benennen können, aber er wußte, er musste ihn sich so lange wie möglich bewahren. Und so begann er sich damit zu waschen, heilt auch Jarel saubere Tücher hin.
Es war allerdings nicht die Frage was er wollte.
"...wie lange kann ich denn bleiben, ohne dass es jemandem auffällt?"
Er hätte vielleicht wirklich aufbrechen sollen.
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