Außerhalb von Wyzima, ein Wald

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Viktor
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Einen Moment lang starrte er Kolja sprachlos an. Nachwachsen lassen? Versiegeln klang ja schon schräg, aber allein der Gedanke an eine Wiederherstellung war absurd.
Oder?
Der komische Kauz hatte ja ständig von Magie geredet, aber Viktor hatte es immer für seine Beschreibung von Radioaktivität gehalten. Echte Magie? Märchen! Aber inmerhin erklärte er ungewöhnlich redselig, wie es kam, dass er die Sprache beherrschte. Er war also schon mal hier gewesen, an einem Ort namens Skellige. Und davor? Orte, die Magie kannten?
Die Neugier siegte und er nickte. "Gut. Mach. Was brauchst dazu? Krötenaugen, Krähenschnabel..." Ganz ernst nehmen konnte er die Sache dann doch noch nicht. Aber bevor etwas magisches Geschah, sprach der Jäger einen Zauberspruch.
Vyacheslav Sokolov.
Viktor hatte bereits den Blick gehoben, als der dunkle Mensch den Namen aussprach. Fast perfekt aussprach. Die Übersetzung schien er nicht zu hören oder er schenkte Kolja nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Die ruhte auf dem fremden Jäger, dessen - was? Sohn? - ihn hierher gebracht hatte.
Slava. Er kannte Slavas Namen und sprach ihn auf eine Art, die deutlich machte, dass dieser ihm die Intonation wohl beigebracht hatte.
Eine ganze Weile sagte er nichts, versuchte die Informationen zu verarbeiten, die in diesen beiden Worten steckten. Die Beileidsbekundung wäre dabei beinahe unter gegangen. Nutzlose Worte, die eher denen, die sie aussprachen halfen, anstatt denen, die sie empfingen. Sie waren alle Todgeweihte, jeder einzelne, jeden Tag. Sie wussten das und redeten nicht viel drüber. Wie Soldaten. Wenn es dann passierte, blieb man seltsam unbeteiligt, bis es einen irgendwann einholte.
Er nickte nur. Es wirkte pflichtschuldig.
"Ja, Ochotnik. Kann er mich zu ihm bringen?" Gegenfragen statt Antworten waren normalerweise nicht sein Stil, aber er hatte ja keine Ahnung in welcher Beziehung diese Fremden zu Slava standen.
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Jarel Moore
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„Wenn er bereit ist mir zu erklären, woher er den Oberst kennt. Ja. Dann bringe ich euch hin.“
Nunja…eigentlich würde er sie auch ohne Erklärung hinbringen.
Oder besser, er würde Slava zu ihnen führen. So ganz ging dem Ritter noch nicht auf, in welcher Beziehung die Personen zum Soldaten standen.
Im Augenblick waren sie aus deinem Blickwinkel 'nur' Freunde von Arvijd.
Und wenn der Arzt zu ihnen stand, würde es seine Richtigkeit haben.

Und dann war es für ihn noch wichtig, mit Jakob unter vier Augen zu sprechen.
Und das weitere Vorgehen zu planen.
Noch stand ihrer aller Zukunft in der Schwebe.
Vor allem um Jakobs machte er sich sorgen.
Aber eines nach dem anderen.
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Arvijd Kostjunari
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Lebenslauf: Dr. Kostjunari

Arvijd hörte Nikolavo übersetzen. Von der Gemeinsprache in etwas, dass dieser in machen Worte ähnelte aber gesamthaft nicht verständlich war.
Er lauschte nur und mischte sich nicht ein. Irgendwie faszinierte es ihn Kolja so zu sehen. Ruhig am Feuer und er übersetzte.
Was der Name dabei auslöste übersah er vollkommen, bei Jakob und auch bei Viktor.
Statt dessen hätte er sich gerne mit Kolja unterhalten, über die Vergangenheit, über das was vor ihnen lag. Aber noch war er als Übersetzer und Vermittler eingespannt.
Er selbst war gerade relativ nutzlos. Er sah zu wie sich der Knappe um die Pferde kümmerte.
"Dann seid ihr also der andere Reisende, von de Jarel erzählte?" versuchte er nun ein Gespräch. "...wegen der Sprache... Oder irre ich mich?"
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

"Essen." War die Antwort auf die Frage, was er brauchte um zu heilen. "Viel davon. Deswegen viel Proviant."
Ihm fielen die Rucksäcke wieder ein ...bis der Hase fertig war, die Militärrationen, sie enthielten viel Kraft, genug für eine solche Heilung.
Fast etwas zu schnell stand er auf und machte sich an der Tasche, die Jakob abgeladen hatte zu schaffen. Er vergaß, den Blick zu senken, kam ihm recht nahe, die Angst, die er auslöste spürte er sehr wohl, aber es war wieder die gleiche Situation, es ging um etwas, da konnte er sich schnell und routiniert bewegen.
Er holte sich eines der Päckchen, biss es auf, spuckte aber die Verpackung weg, so hatten sie es ihm gezeigt, das silbrige Papier drum herum war nciht essbar.
Dass etwas, das auch sein Magen nicht zersetzen konnte in der Natur erst recht so schnell nicht vergehen würde, die Transferleistung war zuviel verlangt, so verursachte ausgerechnet ein Dämon den allerersten dokumentierten Fall von Umweltverschmutzung in dieser Welt.
Nein, fast richtig, den zweiten. Den ersten Fall hatte bereits ein gewisser Jakob von Nagall verursacht, mit einer Ducati die im Sumpf verbrannt war und deren Betriebsmittel noch auf Jahre das Wasser dort verunreinigen würden.
Aber der weggeworfene Kunststoffschnipsel war auch nicht ohne.
"...du musst mir dann deine Hand geben... "
Aber vorerst übersetzte er weiter, Ochotnik, ja... zu ihm bringen, nur wenn er ihm erklärte, woher er ihn kannte... bei dem Rang musste er überlegen, fand aber den Begriff. Hielt Jarel sie für Feinde?
Aber er machte sich keine Gedanken. Die Rolle des Übersetzers bot den unschätzbaren Vorteil, dass man selbst nicht gefragt wurde.
Wieviel der alte Fährtensucher wusste, dass er eigentlich nciht genau wissen sollte, dass dieser Sokolov Oberst war und eine Spezialeinheit des GRU dort kommandierte, dass er es aber in all den Jahren wohl längst durchschaut hatte, all das ging ihn nichts an, er ahnte wenig davon und vor allem nciht die Tragweite.
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Viktor
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Er sah Kolja dabei zu, wie er sich an den Rationen aus ihrem Gepäck gütlich tat und spürte plötzlich selbst Hunger. Aber der Geruch, der von den Hasen am Spieß aufstieg, ließ ihn schnell Präferenzen schaffen. So lange konnte er noch warten. Daran, längere Zeit nichts zu essen, war er gewohnt. Hauptsache das Wasser ging nicht aus... Apropos. Nun war er es, der aufstand und noch die Feldflasche aus dem Rucksack zog. Wasser von zu Hause, säuberlich aus einer Plastikflasche abgefüllt. Hier konnte man vermutlich aus den Bächen saufen - verrückter Gedanke. Er nahm einen Schluck aus der Flasche und reichte Kolja wortlos seine versehrte Hand. Er musste den Rand des Portals berührt haben - er selbst hatte diese Kinder immer wieder vor der Gefahr gewarnt. Stalker, später die Jäger. Und nun? Er war selbst in den Falle getappt und musste zahlen. Ein leichtes Kopfschütteln über sich selbst, während er sich die stoppelige Wange kratzte. Entweder sattelte er auf Links um oder er begab sich endlich in Rente.
Doch zwischen ihm und dieser Rente stand dieser dunkle Mensch und seine Fragen nach Slava.
Mein Bruder, Hauptmann, König., schnaubte etwas Fremdes spöttisch in seinem Verstand und Viktor kniff kurz die Augen zusammen, rieb sich die Stirn, hinter der es kurz brannte.
Der Oberst.
Oberst.
Wieso wusste der Typ scheinbar so viel von dem, was er - Viktor - sich über Jahre mühsam zusammen gerätselt hatte? Während Kolja sich mit seiner Hand beschäftigte, hob Viktor den Blick wieder und beobachtete den scheinbar ruhigen Mann dort am Baum, der noch nicht mal die Höflichkeit besessen hatte, sich vorzustellen, bevor er anfing zu fragen. Aber er selbst war ja nicht viel besser, schob es also erstmal auf die Sprachbarriere.
Er blickte wieder zu Kolja und dessen Arbeit. "Das musst du jetzt nicht übersetzen: Wer ist der Kerl? Ganz schön neugierig." Dann überlegte er kurz und fügte hinzu: "Sag ihm, mein Name ist Viktor und ich bin ein Freund vom Oberst. Wenn er mir nicht glaubt, kann er ihn ja fragen." Dann wandte er den Kopf, doch der Junge war mit dem anderen Mann beschäftigt, der sich genauso wenig vorgestellt hatte und eher am Rand stand, seid sie hier angekommen waren. Den hatte der Jäger allerdings angesprochen... irgendwas mit A.
Dann rollte mit dem Zupfen der Magie Koljas etwas über ihn hinweg, spülte wieder fremdes Blau in die eigentlich braunen Augen, die sich wieder auf den Ritter richteten. Fest diesmal und nicht so skeptisch wie gerade noch.
"Und dann würde mich noch interessieren, weshalb er mit jenem meiner Knappen hier herum zieht, den wir seit fast einem Jahr vermissen." Doch diese Sprache würde Kolja nicht übersetzen können. Der Spuk endete genauso abrupt wie er begonnen hatte und Viktor kippte einfach nach hinten wie vor die Brust getreten.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Ein Freund vom Oberst.
Durchaus möglich. Zumindest hatte er auf den Titel des ehemaligen Soldaten genauso reagiert, wie Jarel sich das vorgestellt hatte. Verwundert, eine Spur erschrocken vielleicht. Als hätte er damit ein Geheimnis verraten. Der ehemalige Schattenläufer verzog keine Miene, sondern beobachtete weiter.
Viktor hieß der verletze Menschenmann also. In seinem Alter anscheinend. Nur sah der Ritter längst nicht so alt aus, wie er tatsächlich war. Im Gegensatz zum Verletzen. Und er wirkte obendrein durcheinander. Ob dass daran lag, dass er gerade erst hier aufgeschlagen war? Oder steckte mehr dahinter?
Er bezeichnete ihn als Neugierig. Wenn der wüsste, wie neugierig.
Der Dämon begann mit dem Heilungsprozess. Wirklich verwunderlich, dass ausgerechnet ein Dämon dessen mächtig war.
Viktor fragte noch etwas in einer Sprache die keine der Sprachen ähnelte, die er kannte. Trotzdem kam ihm am Klang etwas bekannt vor. Kurz sah er zu Jakob. Ob der das mitbekommen hatte.
Als er seinen Blick zum grauhaarigen zurück zwang, kippte dieser stumpf nach hinten.
Der Ritter reagierte blitzschnell. Ehe der Verletze aufschlug war er bei ihm und ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten.
Der Schattenläufer wunderte sich nicht. Ihm hatte der Heilzauber auch das Licht ausgeblasen.
„Ist das immer so?“, fragte er leise in Nikolavos Richtung und tat dann etwas, was in dieser Situation befremdlich wirkte: Er zog seinen Wappenrock über den Kopf, rollte ihn auf und legte ihn dem Bewusstlosen unter den Kopf.
Das Gespräch musste er also verschieben.
Gut. Dann hatte er Zeit mit Jakob zu Reden. Der Ritter erhob sich und ging – immer noch leicht hinkend – zu seinem Knappen. Im Gegensatz zu Sauerbraten begrüßte ihn Mariposa ihn äußerst herzlich und rieb ihren riesigen Schädel an ihm. Einige nachdenklich Momente erwiderte der Ritter die Zuneigung zum Tier mit Streichen und Klopfen, bevor er sich an seinen Knappen wandte.
„Wie hat Iola reagiert?“, wollte er leise wissen.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob hatte Sauerbraten und Mariposa Gepäck, Sättel und Trensen abgenommen, da es nicht aussah, als würden sie in der nächsten Stunde weiter reiten. Dann band er den beiden die Vorderläufe, damit sie sich nicht zu weit entfernten und die ganze Zeit hatte er ein Ohr bei der kleinen Gruppe am Feuer, bei deren Dreiecksgespräch es immer noch um den 'Oberst' ging. Was war an dem nur so verdammt wichtig? Jakob wären auf Anhieb tausend wichtigere Dinge eingefallen und allmählich fühlte er es in sich ungesund brodeln. Wieso mussten die ausgerechnet jetzt auftauchen, wo alles sowieso schon kompliziert genug war und den Rest Normalität zerschlagen, der von dem sowieso lückenhaften Puzzle, aus dem seine neue Realität bestand, noch übrig geblieben war? Und zu allem Überfluss stammten sie auch noch aus Slavas Realität, obwohl der eine seinen Namen kannte. Also doch die gleiche Welt, nur leicht verschiedene Zeiten? Aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, woher dieser Viktor ihn kennen sollte.
Er prüfte Mariposas Wunde, die Hufe der Stute und auch die des Hengstes. Dann trat der Doktor zu ihm und lenkte seine Gedanken für einen Moment ab. Klar, er hatte sich natürlich verraten, wozu es also noch leugnen. Also nickte der Knappe nur kurz, ohne wirklich von seinem Tun aufzusehen. Leider gab es pro Pferd aber nur vier Hufe, sodass er sich irgendwann doch aufrichten musste. Jakob zupfte Sauerbraten einen Strohhalm aus der Mähne. "Ich stamme aus der gleichen Welt wie die beiden, nur nicht ganz die gleiche Zeit und vielleicht auch nicht die identische Realität.Jedenfalls knappe 800 Jahre...", begann er, als ziemlich deutlich zu verstehendes Englisch seine Aufmerksamkeit an sich riss.
Jakob wandte den Kopf. Da war es wieder - der Ton, sogar die Haltung und die Mimik. Der Inhalt der Worte noch obenauf, die ganz klar machten, dass er sich beim ersten Mal nicht getäuscht hatte. Herzschlag auf Herzschlag stand der Knappe wie erstarrt, die Augen reglos auf Viktor gerichtet, den Jarel gerade noch davor bewahrte, sich eine üble Beule zu einzuhandeln. Sein Magen war ein eisig kalter Klumpen und sein ganzer Körper schwankte noch zwischen nackter Panik und heißkalt lodernder Wut. Wieso, verflucht?! Wieso hierhin? Wieso durfte er nicht einfach zufrieden sein und dieses neue Leben leben? Wieso fing immer wieder alles von vorne an? Jakob ballte die Fäuste an den Seiten.
Das Jarel zu ihnen herüber kam, nahm er durch den Nebel in seinem Kopf schon nicht mehr wahr. Fast stieß er noch mit dem Ritter zusammen, als er die wenigen Schritte zu dem halb Bewusstlosen machte und dabei seinem Ärger bereits begann Luft zu machen. Durcheinander wie ihn das machte in einer wüsten Mischung aus englischer und Gemeinsprache, mit bebender Stimme.
"Wieso?! Wieso verfolgst du mich?! Hab ich dein Ego so erwischt? Fehlt dir jemand zum Schikanieren, hm? Haben sie dir kein neues Opfer gegeben?" Ungeachtet dessen, dass der alte Mann kaum bei Sinnen war und etwas von einem Mädchen und ihren verdammten Murmeln stöhnte, kniete er sich über ihn und packte seinen Kragen.
"Ich hab deine Augen gesehen, Alexej! Du täuschst mich nicht! Was willst du von mir, verflucht?!" Er würde wohl auch noch anfangen den wehrlosen zu schütteln. Vielleicht lag es daran, dass Viktor genau wie Slava Russe war - zumindest für Jakob, den Ersterer stammte aus der Ukraine - jedenfalls war er sich in diesem Moment sicher, dass Alexej aus dem fremden Mann sprach. Dass er irgendwie seinen Weg hierher gefunden hatte, um ihn wieder zu verfolgen, wieder zu drangsalieren. Ein Trauma, das tiefer saß, als selbst Jakob bisher geahnt hatte und nun zu gleichen Teilen Angst und Wut aus ihm sprechen ließen.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Der Dämon begann mit der Heilung, langsam, behutsam.
Es war wie er zuvor auch Jarel erklärt hatte, er tat nichts anderes als dem Körper den Impuls zu geben sich selbst zu helfen, gab ihm dafür die nötige Energie. Haut musste wachsen, Blutgefäße sich schließen. viel mehr war es nicht.
Dennoch musste er sich konzentrieren. Er hatte genug gegessen, dennoch war das kräftiges menschliches Blut, nahe... so nahe... Der Durst war weniger strak wenn er satt war, allein deshalb hatte er die Ration vernichtet, auch etwas vom Wasser dankend angenommen. Es hatte scheußlich geschmeckt, Wasser wie Ration, der Hase war sicher viel besser, aber es dauerte zu lange.

Zwischendurch unterbrach er, denn auf zwei Dinge konnte er sich nicht gleichzeitig konzentrieren. Wenn dann tat er eine.
Heilen... oder übersetzen... Oder...
Er hatte bereits begonnen:
"Das musst du jetzt nicht..." ehe er begriff, nun musste er doch selbst antworten. "Hm... " brummte er.
Wer das war...
"Jarel." erinnerte er sich an den Namen. "Ein Ritter in einem Orden... Und ein Freund von Arvijd. Denke ich... Arvijd, das ist mein Ziehvater." Ergänzte er noch, auch wenn es keine Frage gegeben hatte, aber sie lag auf der Hand.

Und dann geschah wieder vieles gleichzeitig, er war unkonzentriert gewesen, heilen, reden... er brauchte für beides seine volle Aufmerksamkeit sonst ging mindestens eines schief.
Und das tat es dann auch just.
Es gab irgendetwas wie eine Rückkopplung, etwas schwappte auf ihn über und kurz erschrak der Dämon weil sein Patient blaue Augen hatte. war er das gewesen. Er bekam einen Schreck als er plötzlich in fremden Zungen sprach, wie ein besessener... Er verstand kein Wort, das war eine gänzlich andere Sprache... und dann kippte er um.
Er hatte den Kraftfluss bereits gestoppt, die Wunde war verschlossen, die Nerven mussten noch heilen, aber einmal angestoßen sollte es der Körper alleine schaffen.
Schnell trat er zurück, hob die Hände um zu zeigen dass er nichts tat...
"Ich war das nicht! Ich hab nichts getan, wirklich!"
Aber dann war seine Reaktion gefragt.
Der junge Mensch stürzte sich auf Viktor, und auch wenn er wieder Jarels Zorn fürchten mußte, er konnte nicht zulassen, dass der den alten Mann attackierte.
Er packte ihn kurzerhand am Kragen, hob ihn zwar nicht hoch, aber er hatte keine Mühe, den Jungen festzuhalten.
"Das ist Vikor, nicht Alexej. Was hast du für ein Problem?"
Fauchte er ihn an, fürchtete fast schon wieder gleich von Jarel angesprungen zu werden, deswegen hielt er den Menschen so weit wie möglich von sich weg, wie eine junge Katze, die man am Nacken gepackt hielt um sie schnell nach draußen zu setzen ehe sie auf den Teppich urinierte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Ich nehm dir den ab.“, brummte etwas hinter Jakob und im nächsten Moment schlossen sich zwei Schraubstöcke um Jakobs Oberarme.
„Reden, Knappe. Jetzt.“
Der Ritter zerrte seinen Knappen eine Spur rau und eine größere Spur unrund vom Bewusstlosen weg in Richtung der Pferde.
Dahin, wo dieser ihn gerade stumpf hatte sehen lassen.
Was hatte ihn so aus der Bahn geworfen? Außer Hörweite der anderen ließ Jarel Jakob los, blockierte aber gleich den Weg zurück, in dem er sich mit dem ausgestreckten Arm an den Baum lehnte und somit den Rückweg in den Konflikt verwehrte.
„Sprich mit mir, Jakob. Was hat er gesagt, dass dich so wütend gemacht hat?“ Jarel suchte Jakobs Blick. Und er war nicht wütend. Er war besorgt.
„Unser aller Zukunft hängt davon ab, dass wir eine Lösung für diese verfahrene Situation finden.“, erklärte er leise. Die verfahrene Situation, in die der Ritter höchst selbst sie gebracht hatte.
„Und es ist deine Zukunft, die hier am schwersten wiegt. Also atme durch. Und erkläre dich.“
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Dienstag 18. Oktober 2022, 13:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Jakob von Nagall
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Erst packte ihn der Dämon am Kragen wie einen ungezogenen Welpen und dann schleppte Jarel ihn fort von Viktor, der noch immer neben sich zu stehen schien, der Attacke des Jüngeren hilflos ausgeliefert. Jakobs Herz schlug so heftig, dass er meinte, es müsste gegen Jarels haltende Arme trommeln. Einen Moment lang kämpfte er noch gegen den Ritter an, aber dessen Kräften hatte er wenig entgegen zu setzen. Seine eigene Konstitution baute eher auf Schnelligkeit und Wendigkeit auf - also ließ er sich weg zerren und bei den Pferden abstellen. Hart gegen die Wut und die darunter schwelende Panik atmend.
Reden. Jetzt.
Es dauerte weitere zähe Momente, bis Jakobs Augen nicht mehr dauernd zum Feuer und dem dort liegenden Mann flackerten. Das konnte einfach nicht sein! Das durfte nicht sein! Aber wie war der Ritter seiner Vergangenheit in diesen Körper gelangt? Das es nicht Alexej war, stand für den aufgeregten jungen Mann außer Frage, dabei hätte es für ihn nur ein kurzes Nachdenken und einen besonneneren Blick gebraucht. Viktor hatte von Knappen in Mehrzahl gesprochen und das Blau seiner Augen hatte den Ton des jungen Nachthimmels, nicht den von Eis. Aber dafür hing die Angst zu tief, dass genau dieser eine Mensch den gleichen Weg nehmen könnte wie er.
Atmen. Beruhigen.
Jarels Stimme drang zu ihm durch und letztlich hielt auch Jakobs Blick bei ihm an. Noch ein Atemzug. Gemeinsprache. Nicht vergessen. Und mit einem Mal war es, als hätte er die schlagartig verlernt. Jakob schluckte schwer und als wolle er seinen Herrn ermuntern, stieß Sauerbratens riesiger Schädel von hinten gegen seinen Körper. Doch er suchte nur nach etwaigen Leckerchen, die Jakob zuweilen in seinen Taschen hatte: Karottenstücke, Apfelschnitze... Fahrig, aber nicht grob, schob er die weiche Nase weg.
"Er kennt meinen Namen, Jarel und gerade hat er gesagt, dass ich der Knappe bin, den er seit fast einem Jahr vermisst!", stieß er schließlich ungewöhnlich hektisch hervor. "Er kennt mich. Er kommt aus meinem Kloster, aber ich hab ihn noch nie gesehen. Aber seine Augen..." Kurz flackerte sein Blick wieder zu Viktor, dann packte er impulsiv Jarel am Ärmel.
"Ich geh' nicht zurück, hörst du!? Er ist Vergangenheit - du redest von Zukunft. Zukunft ist hier. Bei dir." Eindringlich heftete sich das blasse Grün an Jarels Braun. "Ich geh.Nicht.Zurück., wiederholte er. Und um sich haben wollte er den Poltergeist aus einer anderen Welt genaugenommen auch nicht.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Sauerbraten hatte vor lauter Aufregung sogar vergessen, Angst vor dem Mann zu haben, der immer irgendwie nach nasser Hund roch. Doch darauf achtete Jarel nicht. Er hatte nur Augen für Jakob.
Die Zukunft des Knappen war hier. Bei ihm. Bei IHM!
In seinem Gesicht regte sich nichts, er blinzelte nicht einmal, aber das warme Funkeln in den Augen des Ritters, welches der Knappe so gern sah, flammte auf wie ein Vulkan beim Ausbruch.
Noch vor einigen Momenten hatte er sich in dem seltsam realistischen Traum für Jakob entschieden.
Und dieser entscheid sich für ihn, sogar im Anbetracht der Möglichkeit, zu seiner Vergangenheit zurückzukehren. Das tiefe Gefühl der Verbundenheit vertrieb sogar die Sehnsucht nach dem unerreichbaren anderen Mann. Zumindest in diesem Moment.
Schwer und warm landete die freie Hand des Älteren auf der Schulter des Jüngeren. „Keine Sorge, Jakob. Ich lasse nicht zu, dass dich jemand wegholt.“, versuchte er ihn zu beruhigen.
Was haben wir an greifbaren Tatsachen?“, hakte Jarel nüchtern nach, lies die Hand an Ort und Stelle.
Wer auch immer als Gast mit dem alten Mann hier angekommen ist…“ Der Ritter ging fest davon aus, dass Viktor das Original war und der beschriebene Bauäugige der Gast. Er bezweifelte nicht einmal die Existenz der blauen Augen und der zweiten Seele. Jakob war zwar aufgebracht, aber nicht irre. Zumindest nicht auf DIESE Art. Und Jarel hatte schon seltsamere Dinge als eine Seelenwanderung gesehen.
…er hat also blaue Augen, kennt dich und war jemand aus dem Kloster, aus dem du stammst. Denk nach. Wer könnte er sein und was könnte er wollen?“
Und was hatte er dem Jungen angetan, dass er SO auf ihn reagierte?
Auch Mariposa näherte sich und wollte es Sauerbraten gleichtun, doch Jarel warf der Stute nur einen kurzen Blick zu und schüttelte den Kopf. Und das Tier drehte ab und stapfte in winzigen Schritten etwas zurück. Keine Zeit dafür. Es gab wichtigeres.
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Viktor
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Lebenslauf:

"Wer bist du? Raus aus meinem Kopf."
"Nichts lieber als das, sag mir wie, dann gehe ich mit Freuden zu meinem Schöpfer."
"Was? Du bist rein gekommen, also kannst du auch wieder raus. Verschwinde."
"Ich muss dich enttäuschen. Ich bin ein Gefangener wie du."
"Gefangener? Bisher kam ich mir recht frei vor."


Viktor erwachte mit dem fast väterlich zu nennenden Lachen des fremden Verstandes in seinen Ohren und einem teuflischen Brennen in seinem Kopf. Noch nicht wieder ganz bei sich, packte er mit der verstümmelten Hand das Bein des Dämon, der noch bei ihm stand und krallte die Reste seiner Finger in den Stoff der Hose, nicht auf das übelkeiterregende Gefühl in den Stummeln achtend. Er zog und versuchte Koljas Aufmerksamkeit zu erregen.
"Das war dieser Geist mit seinen verdammten Murmeln. Kolja, der Geist, der uns hier her geschickt hat." Er wälzte sich etwas ungelenk zur Seite, schien sich noch nicht ganz wieder in der Gewalt zu haben.
"Hilf mir verdammt, ich komm mir vor wie ein Maikäfer auf dem Rücken.", den es wollte ihm nicht gelingen, in eine sitzende Position zu kommen. Er knurrte dabei unverständliche Flüche und fragte sich zugleich, ob jetzt der Punkt erreicht war, an dem er sich für wahnsinnig erklären durfte. Anfangs war das Hirngespinst noch wie der Schatten eines Traums gewesen, inzwischen konnte er sich damit unterhalten - zumindest wenn ein großer Teil seines eigenen Bewusstseins gerade Pause hatte. Wenn das in dem Tempo weiterging, war er in ein paar Tagen ein lupenrein Schizophrener.
Endlich wieder in einer sitzenden Position, starrte er noch mal seine verlorenen Finger an. Die blutigen Reste seiner Finger waren zu frisch vernarbten Stümpfen geworden - er wackelte damit, aber es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er sich damit abgefunden hatte, dass die Finger fehlten.
"Erst nimmt sie mir das Parkinson, dann die Finger. Und gegeben hat sie mir den Wahnsinn.", murmelte er mehr zu sich selbst, als das er die Menschen um sich herum noch wirklich wahrnahm. Slava. Er musste zu Slava. Wenn einer die Zone und das, was da gerade mit ihm passierte, verstand, dann er. Der verrückte Oberst.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Jarel nahm ihm den Jungen ab und stellte ihn zur Rede.
Eine gewisse Verbesserung war das zu der Situation zuvor. Er fiel ihn nicht an und wollte ihn nicht umbringen. Sie machten Fortschritte.
Dafür hielt ihn nun Viktor fest, mit der verletzten Hand. Irgendwer hatte immer etwas und wollte ihn nicht in Ruhe lassen. Er half ihm, dennoch, sich hinzusetzen, Schweigend. Aber Viktor konnte schließlich am wenigsten dafür.
Der Dämon musterte ihn nur. Die Augen waren wieder normal... braun und nicht blau. Was das war... Wenn die Augen blau waren sprach er einen andere Sprache...
Es gab Geschichten von Seelenhexen, die in der Lage waren, den Geist einer Person zu bannen und einzusammeln um sie in Gegenstände oder fremde Körper zu bannen. Aber das waren nur noch Geschichten Seelenhexen waren ausgerottet und jeder der das Erbe in sich trug war von den Grauen ausgemerzt worden. Allein der Verdacht genügte oft schon... Dennoch, am ehesten konnte dies das Werk einer Seelenhexe sein.
Er wollte schon nachfragen...
...und dann sprach er das Mädchen an, ein wunder Punkt bei dem Dämon, er biss die Zähne zusammen, vielleicht funkelten kurz seine Augen heller, aber er würde nicht mit dem Menschen über sei reden, vielleicht mit Arvijd, aber wenn er nichts dazu sagen konnte, dann ging das nu eine einzige Person noch etwas an, und die war, falls sie überhaupt noch lebte, nciht hier.
Der Geiste... Ein Traum. Eine Erinnerung.
"Sie hat mir eure Sprache gegeben. Die Zone... oder wie ihr auch immer die Magie nennt, die dort wohnt. Vielleicht auch ein Gott." Nein, nicht das Mädchen, sie war es nicht, ein Geist ja, aber was hier geschah hatte etwas mächtigeres getan. Fast wie die alten Götter, die den Legenden nach auf der Welt wandelten. Legenden, die auch die Menschen dieser Erde gekannt hatten... nur hatten sie ihnen andere Namen gegeben, Legenden, die man auf dieser Welt kannte und alle glichen sie einander.
Götter.
Aber sie, seine kleine Tochter war keine davon, sie war nur selbst ein Spielball dieses gleichen Schicksals, dessen war er sich gewisse und so schnell würde ihn davon auch keiner abbringen - vor allem nciht weil er den Gedanken auch einfach nicht äußerte.
statt dessen fiel ihm die Frage von zuvor wieder ein.
"Bist du... oder ist er jemals einer Seelenhexe begegnet?"
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Die Worte und die Hand des Ritters schafften es tatsächlich, Jakob ein wenig zu beruhigen, dennoch blieb ein letzter Zweifel. Denn je nachdem, wie das hier ausging, läge es am Ende nicht mehr unbedingt in Jarels Macht, zu entscheiden, was mit ihm geschehen würde. Doch für den Moment gelang es dem Älteren, das Gehirn des Knappen wieder anzuschalten. Mehr für sich, als für Jarel nickte er ein paar Mal, wobei er doch immer wieder kurz zu Viktor blickte, mit dem sich der Dämon abmühte. Jetzt wirkte er nur wie ein müder, alter Mann, der unverständliches Zeug auf Russisch grummelte.
Sauerbraten gab seine Suche auf uns schickte sich an, Mariposa hinterher zu trotten. Freundlich zwackte er sie in den Nacken. Die Beziehung der Pferde funktionierte an manchen Punkten ganz ähnlich wie die ihrer Herren.
So wie Mari Sauerbraten davon zu überzeugen schien, dass ihr Reiter für die kleine Herde gerade keine Gefahr war, färbte Jarels Ruhe zusehends auf Jakob ab - gerade jenen Alexej hätte es sehr verwundert, wie sehr sich der borstige Knappe inzwischen an diesem Ritter ausrichtete. Zwar knirschte er mit den Zähnen, aber er blockte nicht ab und dachte angestrengt nach.
Was also waren die Fakten?
"Alexej. Der Ritterbruder meines Ordens, dem ich unterstellt war." Jakob gelang es nicht ganz, die Emotionen aus seiner Stimme zu verbannen - so sprach nicht mal er von einem ungeliebten Lehrer. Er wusste nicht mal selbst zu sagen, welches Gefühl überwog: Verachtung oder die tiefe Verzweiflung und hilflose Wut, die ihn letzten Endes auf seine halsbrecherische "letzte" Fahrt getrieben hatten.
"Glaubst du, eine Seele allein kann durch so ein Portal gehen? Was passiert dann mit dem Körper?" Er wünschte Alexej vieles an den Hals, aber die Bedeutung seiner Überlegungen ließ ihn dennoch frösteln. Seine Fantasie malte ihm alles Mögliche aus.
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Jarel Moore
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Jarel beobachtete Jakob. Nachdem er sich so sehr verändert hatte in den letzten Monaten heute gleich zwei - nennen wir es Rückfälle – in seine alte Hitzköpfigkeit.
Nicht, dass es dem Ritter etwas ausmachte. Er akzeptierte den Jungen mit all seinen Ecken und Kanten. Nein. Nicht weil, sondern wegen. Nur wusste er auch, dass es Jakob im Wege stehen würde, wenn er sich nicht in den Griff bekam. Und er hatte eine große Zukunft vor sich. Da war der Ritter sich sicher.
„Und was hat er dir angetan, dass du so auf ihn reagierst?“ Wieder zeigte das Gesicht des Ritters keine Veränderung, auch seine Stimme nicht, dafür seine Körperhaltung. Zumindest für Jakob erkennbar. Die Schultern eine Spur nach hinten, das Kinn eine Winzigkeit nach oben. Auch wenn Jarel es nicht zeigen wollte, der Gedanken, der damalige Vorgesetzte des Knappen habe seinen Untergebenen gequält oder geschunden weckte Wut in ihm. Und den instinktiven Wunsch, den jungen Mann zu schützen.
„Ich weiß nicht, in welcher Form das Portal da eine Rolle spielt, aber einen Körper mit zwei Seelen darin habe ich schon erlebt.“ Der Schattenläufer verstummte kurz. Und dabei hatte es sich auch noch um einen Elfen und einen Dämonen gehandelt. Eine wirklich böse Kombination. Gefährlich und schwer zu durchschauen. Interessanterweise hatte man auch hier an der Augenfarbe erkennen können, wer gerade vorne war.
Und der schwarze? War das nicht auf irgendeine Art und Weise ein anderes Wesen?
Bevor er sich ganz in Gedanken verlor, richtete er seine Überlegungen lieber wieder auf die aktuelle Situation.
„Wie kommst du darauf, dass dieser Alexej hier, in einer völlig anderen Welt als der deinen, so viel Macht haben könnte dir zu sagen was du zu tun und zu lassen hast?“
Und nicht zu vergessen: Ihn aus den Armen seines Ordens zu reißen und zu denken, er käme damit durch?
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Viktor
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Langsam drang der bisher eher nebensächlich behandelte Fakt zu ihm durch, dass Kolja seine Finger gerade innerhalb von Minuten im Heilungsprozess um Wochen nach vorn katapultiert hatte - magisch. Mit Zauberei. Hokuspokus. Und mit der Erkenntnis kam das Erstaunen und die Fassungslosigkeit. Plötzlich kam er sich vor wie Alice im Wunderland und wollte nur noch eins: zurück nach Hause, denn eine zweite Erkenntnis traf ihn wie ein Hammerschlag - wenn Kolja seinen Körper heilen konnte, konnte er ihm ganz sicher auch schaden. Und wie viele Verrückte liefen hier noch rum, die einen mit einem Fingerschnippen ins Jenseits befördern konnten? Unsinnigerweise beunruhigte ihn das mehr als die ständige Bedrohung durch Scharfschützen, die ja eigentlich auch nicht weit weg von dem Szenario war, das gerade in seinem Kopf herum geisterte. Denen konnte man allerdings wenigstens mit ein paar Regeln begegnen und sich schützen. Aber Zauberei?
Langsam ließ er die verstümmelte Hand sinken, blickte erst ins Feuer und dann Kolja in die glühenden Augen. Zwei rote Punkte auf schwarzem Grund, darin wieder zwei schwarze Löcher. Er hatte sich erstaunlich schnell daran gewöhnt, aber unter den neuen Vorzeichen, musste er das neu bewerten. Bisher allerdings war ihm der Mann - das Wesen? - freundlich gesinnt und wirkte gerade jetzt eher genervt von der Gesamtsituation. Konnte er verstehen. Ihm war das gerade auch zu viel und fast hätte er es einfach dabei belassen und es sich auf dem Status des verrückten Alten bequem gemacht. Doch dann versuchte Kolja die Sache doch zu beleuchten.
Seelenhexe. Viktor schnaubte und grinste freudlos. "Ich bin in der Zone genug Kruppzeug begegnet, dass es für zwei reicht. Brauch' nich noch ne Hexe." Immerhin schaltete er angesichts der roten Glut schnell genug, um das Geistermädchen nicht auch gleich noch Seelenhexe zu schimpfen. Etwas verband Kolja mit ihr und das war nicht nur die auffällige Augenfarbe. Viktor hatte keine Lust herauszufinden, inwieweit seine Spekulationen über zerstörende Magie zutrafen, also verkniff er sich eine weitere Bemerkung in die Richtung, obwohl er geschworen hätte, dass das Gör und diese Murmeln etwas damit zu tun hatten.
"Ihn kann ich nicht fragen." Er winkte ab. "Ist schon gut, vergiss es. Die Zone macht uns alle irgendwann krank. Im Kopf. Im Körper. Vergiss es einfach - nennen wir es einen Tick." er wurde verrückt - das war leichter zu begreifen und auch irgendwie zu akzeptieren als alle sonstigen Varianten. Seelenhexen. Er verzog keine Miene. Der Geist, die Inkarnation der Zone - er jedenfalls zweifelte nicht an einem Zusammenhang.
Um irgendwas Nützliches zu tun, rückte er etwas ums Feuer herum und drehte die Hasen, bevor eine Seite noch zu Holzkohle wurde. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Junge und der Ritter etwas abseits standen und sich unterhielten. Die Augen Jakobs hefteten sich dabei immer wieder kurz auf ihn und der Ausdruck darin gefiel Viktor irgendwie nicht. Von dem Ausbruch des Jungen hatte er nichts mitbekommen, sonst wäre sein Gedankendurcheinander wohl perfekt gewesen.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Einen Moment blickte Nikolavo Viktor noch an. Es war klar, dass er nicht weiter darüber reden wollte aber da war noch einiges, dass ihm im Kopf um ging. Doch er wußte selbst am besten wie viel es gab was man lieber für sich behielt und nicht aussprechen wollte. Er hatte Verständnis dafür und würde auch nicht nachbohren. So war er definitiv nicht. Der Fährtenleser kümmerte sich nun lieber um die Hasen... vermutlich wollte er auch nur einfach in's Feuer starren. Manchmal war das das beste was man tun konnte.
Daraus ergab sich dann doch noch ein Moment, den Arvijd nutzt, weil er fand, dass sie nun gut reden konnten.
Er sich neben den Dämon. "Also, Kolja, erzähl... wie um alles in der Welt hat es dich hier her verschlagen? Erst nach Skelllige habe ich gehört... und dann?" in der Gemeinsprache, die der Mann aus der Zone nicht verstehen konnte. Allerdings beherrschte Arvijd auch keine Sprache bei der er eine Chance hatte mitzuhören, selbst wenn er es gewollt hätte.
Nikolavo zuckte dagegen nur mit den Schultern. Eigentlich katte der Alte Mann ja schon alles wesentliche zusammengefasst. "Genau so. Erst nach Skellige dann in die Zone. Nun hierher. Wie... das weiß ich nicht."
"Aber erzähl doch mehr... Du warst sehr lange auf dem Archipel... wie ging es dir dort? ...lass dir nicht schon wieder alles aus der Nase ziehen." Aber die Ermahnung war gutmütig, er kannte Kolja nicht anders und irgendwie rührte es ihn auch, dass er sich in der Zeit kaum verändert hatte, zumindest darin nicht.
Nikolavo blickte ihn nur kurz an, dann starrte auch er wieder ins Feuer.
"Sieben Jahre war ich auf Farö, hab zurückgezogen gelebt... Menschen gemieden und viel gelesen. Der Druide war mir schon böse, weil ich die Bücher nicht immer gleich zurückgebracht hab. Ich glaub einige liegen immer noch dort. Und dann..."
Er rief sich die Nacht ins Gedächtnis.
"Da war ein Opferstein und komische kleine Steine mit Runen und noch ein komisches kaputtes Ding mit kleinen mechanischen Teilen darin..." natürlich handelte es sich um elektronische Teile, aber dieses Wort war ihm weniger geläufig, vor allem die Bedeutung nicht. Beim Begriff 'Steine mit Runen' könnte nun Jarel, wenn er denn lauschte, hellhörig werden.
"Das habe ich aber in der anderen Welt gelassen, sie haben sich darauf gestürzt, haben gesagt, das wären Botschaften von einem anderen der verschwunden ist... dieser Ochotnik-Jäger von dem der Rittermensch geredet hat."
Arvijd hatte zugehört und genickt. "Und dort hast du ein Portal gefunden? Weißt du noch wo du in Genea warst als du nach Skellige kamst?"
"Nein. Ich habe keine Erinnerung daran. Mir war übel als ich ankam... Und du?"
"Ich weiß eben auch nichts mehr. Und wie ging es weiter? Dort hast du dann diesen Viktor getroffen... und den Mann der nun tot ist?"
"Zunächst andere... ein Schura... Ulad und... Ja, auch Viktor. Ich weiß nicht mehr alle Namen. Dann kamen noch andere dazu... Lew und Amir... und wir haben uns auf die Suche nach wieder zwei anderen gemacht. Ich habe es nicht verstanden, zunächst kannte ich die Sprache ja nicht, sie haben mich auch erst in eine Zelle gesperrt..."
"Was hast du angestellt?"
"Warum war immer automatisch ich schuld?"
"Kolja? Hast du sie angegriffen?"
"Ja..."
"Na siehst du... Und selbst wenn du friedlich geblieben wärst... die Menschen haben Angst vor dir."
"Nein, die nicht. Ich hatte Angst vor denen. Die haben sich alles ansehen wollen, meine Zähne, die Hornplatten, die Narbe am Steiss... als würden sie ein seltenes Tier sehen, sie hatten kaum Angst vor meinen Augen. Sie waren Soldaten, aber es war komplizierter... Sie haben ein Territorium gehalten wie in einem Krieg. Ich bin froh, dass ich da weg bin, das war eine furchtbare Welt. gigantische Häuser aus einem komischen toten Stein und überall verdorbene Magie. Eine Strafe der Götter..."
"Wie bist du von dort weg gekommen?"
Jetzt blickte der Dämon den Arzt direkt an, ohne die Frage zu beantworten.
"Was ist mit Emyja? dieser Mensch hat sie erwähnt...?"
"Es kann sein, dass auch sie hier ist. Ich bin nicht sicher... Ich habe es auch eben erst von Jarel erfahren. Es wurde wohl vor ein paar Jahren nach einer Hexe gesucht, die diesen Namen trägt. Vielleicht ist es ein dummer Zufall, vielleicht auch nicht. Sie sollte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden... aber sie entkam. Vor kurzem erst wurde ein Hexer wurde mit einem Auftrag zu ihr geschickt, aber Jarel meinte, es wäre einer, der erst Fragen stellt ehe er tötet... Hexer sind hier... vielleicht so etwas ähnliches wie du in Genea getan hast. Wenn sie es also ist..."
Arvijd ließ den Satz absichtlich offen.
"Was willst du damit sagen?"
"Dass es Hoffnung gibt..."
"...die gibt es nicht. Sag, alter Mann... war sie schwanger? Bekam sie eine Tochter?"
Nun wurde Arvijd bleich. "Woher weißt du das?" seine Stimme begann zu versagten bei der Erinnerung.
Darauf kam keine Antwort. Aber der Dämon hatte seine. "Ist sie bei der Geburt gestorben oder erst später? Wie alt wurde sie?" hakte er nach.
Arvijd hatte seine Stimmt nicht zur Gänze wiedergefunden und zudem sammelten sich nun in seinen Augenwinkeln Tränen. Er war damals stark gewesen für Emyja, aber nun brachen Dämme. "Sie wurde gar nicht geboren... sie starb schon vorher. Ich konnte es nicht verhindern... Es blieb uns nur... Ich habe sie geholt und sie begraben..."
Keiner der beiden musste es aussprechen, Seine Tochter.
Einen Moment schwiegen beide.
"Ich habe sie gesehen... ein Geist, dort in der Welt aus der Vitor kommt und der Mann, den Jarel kennt, in dieser Zone... ein Geist, so nennen sie sie... ich habe mit ihr geredet, kurz nur... Sie hatte meine Augen aber ihre Züge." Nun fiel auch dem abgebrühten Dämon das Reden schwer. Seine Stimme war nur ein heiseres Krächzen. "Ich bin nicht sicher, ob sie uns hier her gebracht hat oder ich. Ich erinnere mich auch jetzt nich genau... Ich hab irgendetwas getan, nach irgendetwas gegriffen... und dann sind wie hier aus der Luft gefallen."
Wer auch immer sie nun beobachtete sah Arvijd mit Tränen in den Augen und den Dämon mit betretenem Gesicht. Zu gerne hätte der Arzt seinen Ziehsohn einfach in den Arm genommen, doch angemessen schien es ihm gerade nicht, unter Zeugen.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Was hatte er ihm angetan?
Jakob verharrte in seiner manchmal fast beunruhigend zu nennenden Reglosigkeit und da war sie wieder, die Mauer, aus der speziell hier in Wyzima bereits dutzende Steine heraus gebrochen waren - an dieser Stelle gab es allerdings bisher keine Bresche und Jakob verschwand fast reflexhaft dahinter. Denn die Dinge zu benennen, hieße die Erinnerung zuzulassen und das würde er wie immer so lange vermeiden, bis es nicht mehr anders ging. Er hätte sowieso nicht gewusst, was es bringen sollte, all die Nächte und Tage zu zählen, in denen man ihn nicht hatte schlafen lassen. Das zielsichere Spiel mit seinen Ängsten. Die Strafen, die Schikanen und Psychospielchen. Er wollte nicht mehr daran denken, denn es gehörte zu einer anderen Welt und einem anderen Ich. Eigentlich hatte Jarel ja Recht: welche Macht hatte der andere Ritter hier schon noch?
Trotzdem bekam der Ausdruck des jungen Menschen wieder diese leere, störrische Kälte, die in letzter Zeit zwar selten geworden, aber nie gänzlich verschwunden war. Die Erwähnung einer möglichen Seelenwanderung ließ ihn allerdings den Blick wieder auf den Mann am Feuer richten und sich spontan bekreuzigen. Die Seele, das wichtigste Gut eines jeden Christen... aus dem sterblichen Leib gerissen und statt zum Schöpfer in einen fremden Körper gesperrt. Und was passierte mit dem ursprünglichen Körper?
Die Lippen zu einem dünnen Strich gepresst, beobachtete er Viktor noch einen Moment und entschied sich dann, nur die letzte Frage zu beantworten.
"Ich schwöre, meine Rede, meine Kräfte und mein Leben in die Verteidigung des Bekenntnisses des in den Mysterien des Glaubens gegenwärtigen Gottes zu heiligen. Ich gelobe dem Großmeister des Ordens Unterwerfung und Gehorsam.", zitierte er sehr leise, dann blickte er Jarel endlich wieder in die Augen.
"Er ist mein mir vom Großmeister angeschworener Rittervater. Ich habe ihm Treue und Gehorsam zu leisten, bis das Brandmal auf meinem Hals ist." Wer wenn nicht Jarel sollte verstehen, was das bedeutete? Im Grunde hatte er seinen Treueeid gleich zweifach gebrochen, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst, da er sich jäh mit der Option konfrontiert sah, man könnte nach ihm suchen. Der Ausdruck der hellen Augen bekam etwas hilfesuchendes.
"Er kann alle Eide, die ich hier geschworen habe, für nichtig erklären. Theoretisch kann er mich sogar der Abkehr vom Glauben anklagen.", wobei letzteres gerade bei Alexej lächerlich wäre, aber fraglos würde er das akzeptieren müssen, ob es ihm nun gefiel oder nicht.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarels Hand lag noch immer auf Jakes Schulter.
„Jakob, hör mir gut zu. Er ist allein hier. Allein. Er hat keinen Zugriff auf dich. Das Einzige, dass dich zwingen kann irgendwem abzuschwören, ist dein Gewissen.“ Der Schattenläufer suchte den Blick des jungen Mannes und versuchte ihn einzufangen. „Und das sollte du nicht fragen, was du in deinem früheren Leben getan hast, sondern was du daraus machen willst. Du dienst dem Guten. Egal unter welchem Namen. Es bleibt…deine…Entscheidung.“
Der Ritter konnte sich ansatzweise vorstellen, was in seinem Knappen vorging.
Dem Jungen gingen Rituale, Schwüre und Gelübde über alles. Das waren seine Pfeiler, seine Leuchtfeuer, sein Weg.
Und nun drohte sich ihm Jemand in den Weg zu stellen und ihm die Entscheidung abzunehmen. Schlimmer noch. Jemand wollte ihn den gegangenen Weg zurück zerren und alle bereits überquerten Brücken abbrennen.
„Ich pass auf dich auf.“, er versuchte sogar, sich ein Lächeln abzuringen. „Vertrau auf mich.“
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Gelübde und Schwüre, ja, das waren der Rahmen, in dem Jakob sich bewegte - die Regeln und Grundsätze, aus denen heraus er sich definierte und ohne die er nichts wäre. Der Ritter hatte das wohl inzwischen besser begriffen, als sein Knappe selbst. Denn dieser handelte in vielen Dingen wie konditioniert, instinktiv ahnend, dass er hilflos wäre, würde dieses Gerüst aus klaren Strukturen je in sich zusammenfallen. Er wäre ein Niemand, ein Mensch, dem man vergessen hatte beizubringen, wie man man selbst war. In dieser Hinsicht war der junge Mann wie ein Kind, das Bücher auswendig gelernt hatte, anstatt sie wirklich zu lesen und ihren Inhalt zu begreifen. Wie oft hatte er mit dem Mann, der nun seinen Blick zu halten versuchte über theologische Konstruktionen diskutiert, ja fast gestritten. So wie gestern... war das wirklich erst gestern gewesen?
Seine Entscheidung. Seine allein und die hatte er bereits vor fast einem Jahr getroffen.
Die narbige Rechte des Knappen legte sich über die Finger des Ritters, welche noch immer auf seiner Schulter ruhten. Eine ungewöhnliche Geste für den jungen Menschen, der körperliche Nähe meistens lieber zu vermeiden suchte und somit viel mehr, als jedes Wort hätte ausdrücken könnte. Er vertraute nicht nur auf Jarel, er vertraute ihm und ihm allein. Traute ihm. Wie seltsam, sich dessen so gewiss zu sein, nach allem, was in letzter Zeit geschehen war. Jakob atmete tief durch, ließ die Ruhe, die die Hand auf seiner Schulter auf ihn ausstrahlte wirken und saugte sie regelrecht in sich auf. Er blickte wieder zu Viktor.
"Ich rede mit ihm. Und ich werde nicht auszurasten." Es klang fast, als müsse er sich selbst davon überzeugen. Dann ließ er die Hand sinken und sah Jarel noch einmal an. "Erzpriesterin Varelia lässt dir ausrichten, dass du es nicht wagen sollst, Iola sich selbst zu überlassen." Noch ein Durchatmen, Jarel einen Moment gebend dem abrupten Themenwechsel zu folgen - doch mit Jakob zu leben bedeutete, mit plötzlichen Themensprüngen oder aus heiterem Himmel Tage später wieder aufgenommenen Gesprächen umgehen zu lernen. "Violetta war durcheinander. Ich habe ihr gesagt, dass jeder von uns seine Schatten mit sich trägt, auch du. Aber ich bin nicht gut in sowas. Vielleicht habe ich alles nur schlimmer gemacht." Er presste die Lippen einmal mehr zu einem schmalen Strich und zog sich unter der schweren Hand heraus, um seiner Ankündigung Taten folgen zu lassen.
Mit vorsichtigen Schritten, als nähere er sich einem verwilderten Hund, ging er zum Feuer und ließ sich in gleichermaßen ausreichend Abstand zu den Flammen und dem Fährtenleser nieder. Es dauerte, doch nach einer Weile sprachen die beiden leise Miteinander.
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