Eine abgelegene kleine Bucht an der Mündung des Pontar

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Emyja
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Ihr Körper gehorchte nicht, ließ sie immer wieder in Wellen zittern und auch wenn sie wollte, sie konnte den Dolch zunächst nicht nennenswert vom Boden heben. Zum Glück war es auch nicht nötig, denn der heran wankende Fettwanst wurde mit einem Schlag gestoppt, als das Schwert seinen Leib durchbohrte und er mit einem seltsam unmenschlichen Laut vornüber fiel. Aus dem Sichtfeld genommen sah sie nun wieder Silas, der seinem Schwert hinterher getrottet kam und sich betont lässig auf dessen Knauf stützte. Sie wusste, dass er Schmerzen hatte - sie waren ein Teil ihrer eigenen, nur weniger surreal. Echter. Eben Schnitte. Sie musste sie nähen, reinigen. Und sie hatten noch immer keinen Alkohol - vermutlich auch keine ordentliche Nadel oder guten Faden. Seide. Kein Darm oder schlimmstens noch irgendeine Pflanzenfaser. Emyja schwor auf Seide.
Sie zitterte haltlos. So sehr, dass sie die Zähne aufeinander beißen musste, damit die nicht klapperten. All die Gedanken dienten nur dem einen Zweck, sich abzulenken - von dem Toten, den sie tatsächlich lange Augenblicke musterte, als sei das mit dem Mittagessen gar kein dummer Scherz, sondern durchaus eine Überlegung wert. Von all dem Blut, dessen Geruch sie fast in den Wahnsinn trieb. Ablenken, ablenken. Sie schloss einen Moment die Augen. Wo war sie gewesen? Nadel, Alkohol, Seide. Leinen. Sie brauchte sauberes Leinen zum Verbinden.
Das Messer hielt sie noch immer umklammert, auch wenn die Spitze durch das unkontrollierte Zittern Gras und Erde verteilte. Mit der anderen Hand wischte sie sich fahrig über das Gesicht, doch anstatt sich zu reinigen, verpasste sie sich eher eine blutige Kriegsbemalung.
"Wir müssen deine Wunden reinigen und nähen.", sagte sie mit einer Stimme, die ihr nicht recht gehorchen wollte. Fast wie in Trance. Im Gegensatz zu ihren Worten begann sie sich langsam, aber systematisch von Silas und dem Toten weg zu schieben. Ihre Finger hielten dabei immer noch krampfhaft den Dolch fest. Sie musste weg von dem Blut, weg von dieser lockenden Quelle, die heiß, aber tot, aus dem Fettwanst in den Boden sickerte und schlimmer noch, lebend aus Silas' Armwunde pulste. Niemals hatte sie geglaubte, dass es so sein würde. Das Nachlassen der Elixiere verband sie immer mit Mattigkeit und Hunger, aber sie hatte dann stets Nachschub gehabt, sodass diese Regungen immer schnell wieder vorbei gewesen waren. Der Griff zu den Phiolen, ein Automatismus. Und jetzt hatte sie keine Phiolen und konnte nicht einmal aus der Welt selbst schöpfen, weil die Armreife sie daran hinderten.
Emyja leckte sich über die blutigen Lippen. Sie könnte doch sowieso nichts mit dem Blut anfangen, gebunden wie sie war - redete sie sich ein. Aber der Körper schrie, verlangte, bebte.

Hass. Wut. Angst.

Plötzlich stand sie wieder auf dem Scheiterhaufen, fühlte die Menge in ihren Adern - ihre aufgepeitschten Emotionen. Vielleicht hatten sie Recht und sie hätte dort einfach brennen sollen. Monster. Hexe.
Erst auf den zweiten Anlauf erkannte sie, dass es keine Erinnerung war, sondern echte Gefühle, die sie aufschnappte. Von einer Quelle, die nicht Silas war, die sie aber heute schon einmal hatte kosten dürfen. Richtig, einer war übrig und er war wahnsinnig genug, zurück zu kommen. Wahnsinnig vor Angst. Emyja spürte sie wie eine eiskalte Welle, zumal all dieses Empfinden allein auf sie ausgerichtet war.
Ein Herzschlag, dann noch einer.
Der angebissene Bandit brach aus dem Dickicht hervor wie ein blutiger Untoter, über dem Kopf einen Knüppel schwenkend und damit ganz offensichtlich die Hexe erschlagen wollend. Diese hatte den Ansturm seiner von Angst getriebenen Wut bereits lange genug wahrgenommen und mobilisierte ihre letzte Kräfte. Gerade als er bei ihr war, hatte sie sich auf ein Knie und einen Fuß hoch gerappelt, das Jagdmesser fest in beiden Händen. Sie riss es einfach hoch und legte ihr Körpergewicht dahinter, den Rest erledigte der Dieb mit seinem eigenen Schwung (97/100). Die mörderische Klinge schlitzte ihn von der Leiste bis zum Brustbein auf, bevor er zum Stehen kam und über Emyja fiel, der es irgendwie gelang, sich seitlich weg zu drehen und auf die Füße zu kommen und damit nicht unter Eingeweiden und dem Gewicht des Menschen begraben zu werden, der sich nun am Boden wand und irriger Weise versuchte, sein Innerstes wieder dort hinein zu raffen, wohin es eigentlich gehörte.
Hätte sie nicht schon alles von sich gespuckt, spätestens jetzt wäre es so weit gewesen. Entsetzt starrte sie auf ihre blutigen, zitternden Hände und dann zu Silas, dessen Ruhe sie jetzt verzweifelt herbei sehnte. Doch die Agonie des Sterbenden zu ihren Füßen überdeckte alles andere und endlich schien auch die Kraft der kleinen Frau aufgebraucht. Grüne Augen, in denen es jetzt nicht mehr wütend funkelte, hefteten sich auf den Jäger.
"Ich bin so nicht." Ihr Blick fiel auf die schwarzen Linien, die ihre Haut verunzierten und die nun wohl auch ihre Skleren wieder verdunkelten. "Ich bin kein Monster." Ihre Stimme bebte, doch ihre Augen blieben trocken. Tränen hatte sie schon sehr lange keine mehr vergossen. Er mochte es auf die Morde beziehen und man konnte es dem Mann nicht verdenken, denn Gedanken lesen konnten die meisten von ihnen nicht, es sei denn, sie waren wahre Zauberer. Aber für Emyja lag eine weit tiefere Erkenntnis in den Worten, eine Wahrheit, die sie nicht hatte sehen wollen und die sich ihr nun aufzwang, ob sie es wollte oder nicht. Eine Wahrheit, die Nikolavo gekannt hatte und die er versucht hatte, ihr irgendwie verständlich zu machen - auf seine, manchmal wenig hilfreiche Art. Jetzt begriff sie. Langsam. Und es erschütterte sie mehr als der Umstand, das gerade ein Mensch von ihrer Hand gestorben war. Sie begann zu verstehen, was sie alles vernichtet hatte und welchen Preis sie zahlen würde. Unweigerlich, denn jede Flucht wieder hinein in die Quelle dieser dunklen Kraft war unmöglich.
"Hilf mir. Bitte."
Drei Worte, die vielleicht sogar dem Jäger klar machten, dass mehr hinter all dem steckte, als das bloße Entsetzen, getötet zu haben. Emyja stolperte zwei Schritte rückwärts, dann landete sie erneut auf dem Hintern, weil ihre Muskeln wieder krampften, heftiger diesmal. Sie rollte sich auf die Seite, versuchte den Schmerz auszublenden und wollte nur noch sterben.
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Silas Patt
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Emjya veränderte sich. Natürlich nicht das, was sie optisch zu sich selbst machte. Das rote Haar blieb, auch wenn es kurz war. Die Augen waren von grüner Farbe. Die Haut blieb blass und auch das schwarze Adergeflecht, welches sich durch diese Blässe hindurch zog, wie ein Spinnennetz und über das sie noch nicht gesprochen hatten, war noch da. Die zarte, fast dürre Gestalt, behelfsmässig verhüllt in seinem Hemd. Sie war noch sie selbst und zugleich sah er ihr bei ihrer Veränderung zu. Wie diese harte Hülle, die sie stets zum Besten gab, aufbrach und sich etwas Weiches, Verletzliches zeigte. Wie bei einer Schnecke, die ihr Haus als Panzer nutzte, als Schutzschild. Und die im Inneren weich und Zerstörbar war.
Die Wahrheit darüber, wie schnell so eine Schnecke zerstört werden konnte, offenbarte sich meist dadurch, dass jemand, Tier, oder Mensch, in jedem Fall jemand, der sehr viel schwerer als die Schnecke war, auf sie drauf trat. Und ihr Haus und damit ihre Schutzhülle, zerstörte. Das war es, was auch hier geschehen war. Jemand, etwas...was Mächtiger war, als Emjya, hatte sich ihren Panzer vorgenommen, ihn mit Gewalt geknackt. Nun sickerte das Weiche, das Zerstörte, das Sanfte und das Hilfsbedürftige, aus den Ritzen der Schutzhülle hinaus, um sich zu offenbaren.

Silas neigte den Kopf seitlich und betrachtete das Bild vor sich, welches sich einfach nicht zu einem grossen Ganzen zusammenfügen wollte. Das Jagdmesser hatte den Mann, der inzwischen tot, wie seine Kumpanen, auf dem Boden lag, vollständig eröffnet. Das war seine Aufgabe. Dafür war die Klinge dieses Messers geschaffen worden. Man konnte sich darüber streiten, ob es nun für einen Menschen vorgesehen war, auf diese Art ausgeweidet zu werden.
Doch Emiya hatte Notwehr geleistet. Dieser Mann hatte ihr von Anfang an nichts Gutes gewollt. Hätte sie sich nicht gewehrt, ihn nicht gebissen, die Waffe nicht im letzten-für sie glücklichen Moment- erhoben, dann wäre sie nun diejenige, die dem durstigen Boden ihr Blut darbot. Der Kopfgeldjäger stand dieser Frau nicht nahe. Nicht einmal, nachdem er ihr das Leben gerettet hatte-mehrfach. Er kannte sie nicht gut und bezweifelte, dass er sie jemals wirklich kennenlernen würde, wie er Drifa kannte. In und auswendig. Ohne, dass grosse Gespräche nötig waren. Dazu brauchte es Willen. Und den besaß diese Frau nicht. Aber das war ja auch nicht das Ziel dieser Zusammenkunft. Allerdings schien es nicht mal ein festes Ziel zu geben, wenn er so darüber nachdachte. Silas aber war froh, trotz all der Umstände, dass es nicht die kleine Hexe getroffen hatte. Dass an ihrer statt dieser Mann mit den widerlichen Absichten gestorben war. Elendig, wie er es verdient hatte. Seinen Fingern, seinem Mund und dem kleinen Würstchen, welches er in seiner Hose mit sich herum getragen hatte, waren zuvor sicherlich einige Frauen im Rahmen einer Vergewaltigung, zum Opfer gefallen.

Die blauen Augen blinzelten, dann zog er das Schwert aus dem dicken Leib, in welchem es noch steckte und liess es zurück in die lederne Scheide gleiten, ehe er langsam zur Heilerin trat und vor ihr in die Hocke ging. Vielleicht lag es an ihrem Hilferuf. Er wusste es nicht. Wusste nicht, warum er ihr noch half. Warum er sie nicht einfach zurück liess, nun, da sie versucht hatte, ihn mit seinem Dolch zu verletzen. Warum und wodurch das alles überhaupt begonnen hatte.
Jetzt allerdings saß diese veränderte Frau vor ihm und wirkte so verloren ohne ihr Schneckenhaus. Und ein Mann fühlte sich immer hilflos, wenn eine Frau so zitterte. Wenn sie die Kontrolle verlor. Wenn sie selbst nicht weiter wusste und er sie nun lenken sollte, sich um sie kümmern sollte. Dazu kam, dass er als Kind niemals Zuneigung erfahren hatte. Niemals hatte ihm jemand in Momenten des Schmerzes, seien sie seelischer, oder physischer Natur gewesen, beigestanden. Sein Leid gemindert. Ihm Nähe geschenkt. Gepustet, gerieben, oder ihn in den Arm genommen. Niemals- nie.
Ihm fehlte diese Erfahrung und so gab es nichts, was er weitergeben konnte. Der grosse Mann sah sich selbst einer Situation gegenüber, der er kaum gewachsen schien und die ihm überfordern würde, wie nichts anderes in seinem Leben es bislang getan hatte. Glücklicherweise war der Jäger niemand, der so etwas zugab, oder sich nicht zu helfen wusste. Er improvisierte. Vielleicht nicht gut, aber er hatte Ideen. Immerhin.

Sein Arm streckte sich und mit zwei-drei, festen Schlägen seiner Hand, klopfte er Emjya auf den Rücken. Es sollte tröstlich wirken, was durch sein gezogenes "NAAAAAANAAAAAA" unterstrichen wurde, doch es liess sie, aufgrund seiner unkontrollierten körperlichen Kraft, eher husten und schmerzerfüllt zusammenzucken. Wie man sanft war, wusste Silas Patt ebenfalls nicht so genau. Beschwingt und in der Hoffnung, jetzt keinen Fehler zu machen, ging er zu Baal und zog aus den Seitentaschen des Sattels eine kratzige, aber warme Decke hervor. Mit noch immer selbstbewusster Mimik, kehrte er zu dem Häuflein Elend zurück, welches Emjya darstellte. "Zuerst mal gibst du mir mal das Messer." Silas versuchte sich an langsamen Bewegungen, um die Heilerin nicht zu verschrecken und zog ihr mit spitzen Fingern die Klinge aus den kalten schlanken Fingern, an denen noch Blut klebte und sortierte es an seinen ihm angestammten Platz zurück.
"Und jetzt..." Er redete gar nicht aus, sondern breitete sein Mitbringsel aus den Satteltaschen aus und begann, die kleine Frau in die Kratzdecke einzupucken, fest und unnachgiebig, Schicht um Schicht. Wie man es bei Babys tat, um diese zu beruhigen. Arme der Bewegungslosigkeit geopfert an den Körper gedrückt, was den Nebeneffekt hatte, dass sein eigenes Sicherheitsgefühl, was diese Frau anging, anstieg. "Und das Ende hier...steckt man da fest..glaube ich." Der Mann mit den blauen Augen klemmte die Zunge konzentriert in den linken Mundwinkel, ehe er die Arme sinken liess und zu sich selbst nickte, als er sein fertiges Werk begutachtete. "Und? wie fühlt sich das an?" Silas stemmte die Hände in die Hüften, stolz auf seine Fürsorge soweit. Die grünen Augen, die der Heilerin gehörten, blitzten, so schockiert sie über sich selbst und ihre Handlung gewesen war, gefährlich aus der um sie geschlungenen Decke, zu ihm hoch. "Gut? Ja? Bequem? Mutterleibsartig? Klasse. Okay, dann ab aufs Pferd. Zeit, sich auszuruhen." Nachdem er ihr flüchtig den Kopf getätschelt hatte, hob Silas die kleine Raupe an, wie welche sie nun aussah, so in diese Decke gewickelt und liess sie aufsitzen, ohne ihre Antwort abzuwarten.
Obgleich diese ganze Abfolge von Unsinnigkeiten, auf objektive Zuschauer nicht gerade kompetent wirken musste, so war es für Silas wirklich ein Akt reinen Herzblutes. Er gab sein absolut Bestes, um die Nerven der kleinen Frau zu stabilisieren. Um sie aus ihrer Hilflosigkeit wieder herauszuholen und ihr ein wenig Ruhe zu geben. Denn diese, so glaubte er, hatte sie lange schon nicht mehr empfunden. "Ssssssso." Der Hüne schwang sich hinter Emjya auf Baal. Mit einer Hand schob er die kleine graue Raupe vor sich dichter an sich heran und hielt die Zügel des Pferdes mit der anderen, freien Hand, um den schwarzen Gaul zu dirigieren. Ein wenig Druck in die Flanken durch Silas Fersen, liess Baal tatsächlich voran traben.
Eine Weile sagten sie nichts, während sie dem Ziel, Emjyas ehemalige Hütte, weiter entgegen ritten. Er selbst war es, der die Stille als Erster durchbrach. "Weisst du, häufig wurde ich in meinem Leben für Resultate bewertet. Und ich dachte dann, dass es genau darauf ankommt im Leben. Auf das, WAS ich erreichen kann. Auf das, was am Ende dabei rumkommt. Dabei ging es immer bloß um den Prozess. Das WIE meiner Tage hat den Grossteil meiner Erfüllung ausgemacht. Die Freude an meinem Tun war also nicht das Ergebnis einer klugen Wahl, WAS für Dinge ich tat, sondern WIE ich diese Dinge tat."

Wollte er damit was sagen? Ja. Aber was wollte er denn damit sagen? Der gross gewachsene Mann seufzte. "Das, was du jetzt gerade durchmachst, scheint dir einfach nicht logisch im Moment. Aber. Es geht um einen Prozess. Du sollst das alles hier durchleben und es wird dich zu etwas hinführen. Zu einem Ziel, welches du dir vielleicht gar nicht selbst gesetzt hast. Und so, wie ich dich kennengelernt habe in unserer kurzen gemeinsamen Zeit, wirst du das schaffen. Es überstehen. Und dann, wenn genug Zeit vergangen ist, wirst du den Sinn des Ganzen sehen. Du wirst die sinnlosen Puzzleteile zusammensetzen und ein vollständiges Bild erkennen. Und sei es nur, weil du meine unfassbar bereichernde Bekanntschaft machen durfest. Huh?" Sein dunkles Glucksen ertönte, ehe er das Pferd anhielt. "Willst du was Süsses? Frauen essen immer was Süsses, wenn sie...naja..Stress haben. Oder? Ich könnte einen Abstecher machen und dir etwas besorgen. Hast du eine Schwäche für Kuchen? ALLE lieben Kuchen, aber naja, ich denke, alleine schon, weil es niemanden gibt, der Kuchen nicht mag, könntest du dich dafür entschieden haben, ihn nicht auf deine Liste der zehn schmackhaftesten Lebensmittel zu setzen." Der Kopfgeldjäger geriet ins Plaudern, während er Baal in einem gemächlichen Tempo voran schreiten liess.
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Emyja
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Ihre ohnehin gerade überempfindliche Haut überzog sich beim Kontakt mit der derben Decke mit einer Gänsehaut der unangenehmen Art und verstärkte nur das Beben ihres Körpers. Alles schmerzte. Seine groben Bemühungen, jede Bewegung und Berührung, sogar jedes Wort. Sie wollte nachgeben, wollte dem Schmerz einfach die Oberhand lassen, aber er faselte die ganze Zeit irgendwelches Zeug und ließ sie einfach nicht. Emyja war zu einem Stück Ballast degradiert worden, ein Zustand, dem sie bei geistiger Klarheit wohl deutlich widersprochen und versucht hätte, sogleich ihre Befreiung herbei zu führen. Keinen Meter wäre Baal gegangen, ohne sich über das Gehampel auf seinem wunden Rücken zu beschweren. Doch gerade, an der Schwelle zur Bewusstlosigkeit, war alles egal. Silas redete, Emyja versuchte irgendwie zu verhindern in etwas zu gleiten, was der große Mann noch weniger handhaben konnte, als ihren derzeitigen Zustand. Sie versuchte sich zu zwingen, den Mund aufzumachen, ihm irgendwie Anweisung zu geben - ihm verständlich zu machen, so das in sein Spatzenhirn passte, dass sie keinen verdammten Stress hatte. Oder vielleicht schon, aber nicht so, wie er sich das wohl gerade ausmalte. Ihr Körper verdaute sich selbst, um die Magiereserven zu füllen, die sie künstlich erweitert hatte und ohne Zugang zu Quellen, würde das unweigerlich dazu führen, dass sie einfach das Bewusstsein verlor und vielleicht gar nicht mehr zu sich kam.
Zucker. Vielleicht konnte der helfen, zumindest die schlimmsten Erscheinungen dieses ach so tollen Prozesses zu lindern. Zumindest würde er verhindern, dass sie zusätzlich zu Blutdurst und Dehydrierung auch noch unterzuckerte. Doch nichts wollte durch ihre verkrampften Kiefer dringen, kein Laut, nicht einmal ein Wimmern. Und so schloss sie die Augen und fiel in alles verschlingende Dunkelheit.

Als Emyja das nächste Mal auftauchte, bewegte sie sich nicht mehr, sondern lag irgendwo. Es war dunkel um sie herum und still. Zunächst regte sie sich nicht, sondern spürte in sich hinein, wollte schon reflexartig ihren Körper magisch erkunden, doch die Wand und die verschlossene Tür waren noch immer da und sie prallte ab. Diesmal war es nur ein dumpfes Pochen in ihrem Schädel, was sie als Lohn für diesen Versuch erhielt. Also verlegte sie sich auf ihre menschlichen Sinne, um ihren Zustand zu analysieren. Ihre Haut brannte - abgesehen von der groben Wolldecke - nicht mehr, als würde sie von innen angefressen. Hier Puls war allerdings beunruhigend schnell für den Umstand, dass sie nur hier lag. Sie war durstig und je länger die in sich hinein fühlte, desto sicherer war sie, dass neben dem Durst nach Wasser auch der Blutdurst noch immer an ihr fraß.
Und da war Leere. Leere und Müdigkeit.
Denken Emyja, weiter denken. Wach werden. Sie waren unterwegs Richtung Zgraggen gewesen, unterwegs nach Hause. Zu ihrer Hütte, wo sie mit etwas Glück noch etwas von den Elixieren finden würde. Und Kleider. Wenn sie daran dachte, bemächtige sich eine herbe Unruhe ihres ganzen Gemüts. An etwas anderes denken... Sicher konnte man ihren Zustand sehr gut medizinisch beschreiben. Arvijd hätte das gekonnt, auf seine unnachahmlich professorale Weise, hätte er ihr auseinander gesetzt, was gerade in ihrem Körper vor sich ging und wieso sie sich genauso fühlte. Wie damals, als sie Carolyn verloren hatte und er ihr versucht hatte zu erklären, weshalb das kleine Leben einfach aufgehört hatte zu existieren. Vielleicht hatte er gedacht, es helfe ihr, zu verstehen, wie die Natur manchmal war - aber das wusste sie alles bereits. Es half nicht und das begriff auch er irgendwann. Vielleicht hatte er es auch sich selbst wegen erklären müssen, weil er mit dem Mädchen so etwas wie eine Enkelin verloren hatte. Ein Band zu seinem Ziehsohn und letztlich auch zu ihr. Ihre Freundschaft hatte es dennoch irgendwie ausgehalten, die vielen Gespräche es irgendwie erträglich gemacht. Und hier und jetzt wünschte sie sich diese Art Gespräche, die sie wohl nie wieder mit irgendwem führen konnte. Pavrina war klug gewesen und eine gute Diskussionspartnerin, aber eben auch ganz anders und keine Freundin. Sie hatte sich lange nicht mehr so einsam gefühlt.

Emyja lag da, wie sie gefallen oder gelegt worden war und blickte hinauf zu den fremden Sternen. Irgendwo in der Ferne bellte ein Fuchs und gleich darauf rief ein Kauz - seltsam, wie beruhigend normal ihr diese Laute gerade vorkamen. Ein Gegenpol zu dem Durcheinander in ihrem Innersten. Erst nach einer ganzen Weile, versuchte sie die Arme zu bewegen und stellte fest, dass die Decke sich gelockert hatte - oder jemand hatte nachgeholfen - und sie die Falten einfach auseinander schlagen konnte. Kühle Nachtluft sickerte in ihren Kokon. Und unangenehme Gerüche heraus. Kranker Schweiß, altes Blut. Sie würde ein Bad brauchen und dringend neue Kleider. Vorsichtig zog sie eine Hand aus der Decke und betrachtete sie gegen die Sterne. Immer noch der Reif. Immer noch das schwarze Geflecht, wie ein Mahnmal ihrer Sünden. Und immer noch das Zittern. Die rötlichen Brauen zogen sich leicht zusammen - es war noch nicht vorbei. Höchstens das Auge des Sturms. Ein Sturm, aus dem sie, wenn Nikolavo Recht hatte, wohl nie wieder ganz raus kommen würde.
Sie zog auch die andere Hand aus dem Deckennest und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Dann endlich drehte sie den steifen Nacken und sah sich um.
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Silas Patt
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Die kleine rothaarige Hexe mit den Haaren auf den Zähnen war eingeschlafen. Auf dem Pferd, während Silas mit ihr gesprochen hatte. Wahrscheinlich fand sie ihn seeeeeeeeeehr geistreich und hatte sich in den Schlaf gelangweilt, oder aber sie fühlte so etwas wie Sicherheit in seiner Nähe und konnte sich deswegen dem Schlaf hingeben.
Denn wenn man ehrlich war, so war der Schlaf ein gefährlicher Bewusstseinszustand. In dieser Erholungsphase war man am Verletzlichsten. Wie leicht hätte er ihr Leid zufügen können. Und tat es nicht. Wusste sie das? Hielt sie ihm für ungefährlich für sich selbst? Und wollte er, dass sie so empfand, oder kratzte es an seinem Stolz? Silas seufzte, als er zu dem reglosen Körper sah, den er so weit weg von seinem entfachten Lagerfeuer abgelegt hatte, dass Emjya warm genug war. Aber nicht so nah dran, als dass sie Gefahr lief, sich zu verbrennen, sollte sie sich im Schlaf umdrehen. Brandwunden schmerzten auch während der Heilung noch lange, wenn sie sich zu stark erhitzten. So umsichtig, dieser schöne Silas. Seufz....

Er selbst hatte, während die Kleine schlief, seine unzähligen Messer, Dolche, Schwert, Pfeile und Wurfsterne, geputzt, geschärft und sie meditativ wieder an Ort und Stelle geräumt. Erst danach hatte er eine Falle aufgestellt. Eine Schlinge, simpel, aber effektiv und sein Erfolg gab ihm Recht. Ein Kaninchen hatte sich hinein verirrt und brutzelte nun, ausgenommen, gehäutet und aufgespiesst auf einen Stock, über dem prasselnden Feuer, dass Funken in den Nachthimmel warf. Der Mann mit den schwarzen Haaren, drehte es zeitversetzt immer wieder, um es gleichmässig durchgaren zu lassen. Er aß zwar fast alles, aber es musste nicht angebrannt sein, wenn er es verhindern konnte.

Wieder fiel sein Blick auf die zierliche Gestalt in der Decke, ehe er in den Sternenhimmel blickte.
Silas fühlte sich seltsam kosmisch. Unter all den Sternen, zwischen all den Galaxien, Milliarden von Menschen und ihren pulsierenden Herzen, waren nur sie zwei davon bestimmt, sich so schicksalshaft zu treffen. Wenn das kein Zeichen war und nicht einem grossen Zweck diente, den er noch nicht verstand, dann wusste der Hüne auch nicht.
Doch vielleicht war es genau dieser Gedanke, der ihn dazu antrieb, diese Frau nicht aufzugeben und sie weiter zu begleiten. Als wäre er genau der Richtige für diese Reise. Jemand, der kein freundliches Wort brauchte, um sich ganz zu fühlen. Jemand, der nichts persönlich nahm, weil ihn niemand kannte. Jemand, der heimatlos war und sich deshalb überall Zuhause fühlen konnte. Jemand, der niemals sagen würde, dass er all das doch für sich selbst herbei sehnte.

Wenn er nicht gerade den Braten drehte, stach er sich fluchend mit der Nadel in die Finger, die er sonst dazu verwendete, seine Wunden zu versorgen. Sie war gebogen und verhalf ihm damit nicht zu filigranen Arbeiten.
Wobei so sissifuss Dinge eh nicht in seinem Begabungsbereich lagen, mit DEN grossen Händen. Aber Silas gab sich Mühe und stach weiter, fluchte und steckte sich abwechselnd einen seiner zehn Finger in den Mund, um das Blut abzulutschen,
welches aus den Stichwunden der Nadel quoll. So langsam nahm sein Vorhaben Form an.
Emjya war ein gebrochener Mensch. Und niemand konnte heilen, wenn er sich seine Verletzung nicht eingestand. Wenn er sich ein wenig mehr anstrengte, dann würde sie vielleicht aufhören, um sich zu beissen. Oder IHN zu beissen...mit einem Messer zu bedrohen. Und über die schwarze Maserung in ihrer Haut mussten sie auch noch sprechen. Doch alles zu seiner Zeit. Jetzt musste er erstmal den Kampf mit dem Fell gewinnen, welches er auf eine seiner ledernen Dolchscheiden nähte. Zu mehr war das Stückchen Fell nicht zugebrauchen und seine Nähkünste würden niemals dazu reichen, Handschuhe, oder ähnlichen Schnickschnack herzustellen. Also musste das Fell als Verzierung für die Dolchscheide reichen. Natürlich nicht für sich. Das sähe weibisch aus. Die Hexe konnte eine kleine Waffe gebrauchen. Gesetz den Fall, sie würde nicht
noch einmal versuchen, ihm ein Muster in die hübsche Haut ritzen zu wollen. Auch für dieses Unterfangen bedurfte es noch Erklärungen.
Silas Patt atmete durch. Es schien ja einiges zu geben, über das sie eine Unterhaltung führen sollten.
Doch er wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihm jede Antwort schuldig bleiben würde. "Stirb dumm Silas. Sei still Silas. Nimm diesen Stock und schieb ihn dir ins Arschloch, Silas. Damit du für immer so starr und steif bist wie ich, Silas."
Imitierte er eine hohe Frauenstimme und schnaufte dann. "Dabei hab ich gar keine Probleme damit, steif zu werden." Ein brummendes Lachen über seinen eigenen Wortwitz folgte, dann nahm er im Augenwinkel eine Bewegung wahr. Emjya erwachte und schälte sich aus der Kratzdecke. Schlaftrunken und orientierungslos sah sie sich um und wirkte für wenige Sekunden tatsächlich irgendwie liebenswert. Wenn sie langes Haar gehabt hätte, es hätte ihr zu allen Seiten abgestanden. Und so, wie sie nun, ähnlich einer Raupe in der Wandlung, dem Kokon der Decke entschlüpft war, erzeugte sie damit ein unfreiwilliges Grinsen auf den Gesichtszügen des Jägers. "Na Hoheit, ausgeschlafen?" Wieder drehte er das Kaninchen. "Genau zur richtgen Zeit, es gibt gleich Essen."
Ohne weiter zu ihr zu sehen, kappte er nach dem Verknoten des Garns, mit den Zähnen den Faden, legte anschliessend die fertige Dolchscheide, samt Messer beiseite und widmete sich der Aufgabe, das Fleisch vom Spiess zu schneiden. Es roch köstlich und würde umso mehr schmecken, da sie beide sehr ausgehungert waren. Da vergaß ein jeder Mensch, wählerisch zu sein. "HEISS!", schnellte seine Stimme eine Oktave nach oben. Der Jäger zog die Hand vom Braten zurück und wedelte damit in der kühlen Nachtluft herum, ehe er nochmals zugriff und ihm gelang, das Fleisch zu portionieren.
"Komm essen. Du bist dünn wie ein Knabe, du brauchst ein paar Muskeln." Als sie sich zu ihm setzte, noch immer lauernd und schweigsam, reichte er ihr einen verhältnismässig grossen Haufen Fleisch auf einem Tuch.
Ihr Blick glitt zu seiner eher moderaten Portion und der Kopfgeldjäger registrierte die gehobene Augenbraue."Das geht schon klar, ich hatte letzte Woche was." Silas gab sich nicht gerne fürsorglich und tarnte die Sorge um Andere immer mit
einem losen Mundwerk. "Du solltest essen. Sonst stehst du bald ganz ungünstig hinter einem Zweig und ich sehe dich nicht mehr." Er zuckte die grossen Schultern und reichte Emjya den Dolch, ohne sie anzusehen. "Hier. Für die Verteidigung und so. NICHT für den Angriff. Kein Silas am Spiess für dich. Mich gibts nur in einem Stück." Er schielte aus dem Augenwinkel zu der Hexe rüber und hüstelte dann, als ihm klar wurde, dass es doch peinlich war, sich solche Mühe für ihr Geschenk gegeben zu haben. Schnell stocherte er in dem Feuer herum, um es am Leben zu erhalten und verfiel in Schweigen.
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Emyja
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Silas Stimme. Das Knistern eines Feuers. Sterne über ihr. Wie lange war es her, das sie so gereist war? So geschlafen hatte? Am offenen Feuer. Sie betrachtete die Flammen, hätte viel dafür gegeben, hinein zu greifen und ihre magischen Finger daran zu wärmen. Seine Kraft in sich aufzunehmen und den Gleichklang zu fühlen, der die Welt stetig machte. Die Elemente, die so sehr Teil von ihr waren, dass das Fehlen ihrer Resonanz neue Wellen des Schmerzes über ihre Haut rieseln ließ. Als habe man ihr gleich mehrere Gliedmaßen amputiert und der Fantomschmerz ließ ihr Gehirn Amok laufen – sie hatte von Dimeritium gehört, aber sie hätte niemals geglaubt, dass es so sein würde.
Silas Stimme. Noch einmal, seltsam schrill. Emyja sog die Nachtluft in ein Seufzen hinein, setzte sich vorsichtig auf. Ihr Körper gehorchte widerwillig, doch wie so oft zwang sie ihn noch einen weiteren Schritt zu tun, noch ein wenig mehr zu funktionieren. Ein bisschen länger. Bis an die Grenzen und darüber hinaus – immer darüber hinaus. Nur so verschob sich diese Grenze und wenn sie eine neue Linie gezogen bekam, dann würde sie auch diese überschreiten. So war sie. Ein ewiges Stehaufmännchen, bis der Vorhang ihrer Darbietung irgendwann endgültig fiel.
Für was? Für wen?
Emyja hatte sich die Frage nie wirklich gestellt. Es war immer ganz klar gewesen. Für die Familie. Für die Menschen. Für die, die Leben wollten. Ein jeder dem anderen gleich, sie alle mit rotem Blut, so blau man es auch argumentieren mochte.
Für sie.
Emyja raffte sich auf, erhob sich auf die schmerzenden Füße und humpelte zu Silas, ließ sich neben ihm nieder. Sie hatte sich nicht aufgegeben, würde das niemals tun. Sie musste essen, das wusste sie und sie würde, auch wenn sie nicht sicher war, ob sie es bei sich behalten konnte. Die Decke hatte sie sich um die Schultern gelegt – sie kratzte, aber sie wärmte auch ihren Rücken, während das Feuer ihr die Front erhitzte. Es tat gut, auch wenn der Freund aus Licht und Hitze so schweigsam war wie nie zuvor. Sie beobachtete die Flammen und ließ den Blick dann auf das Fleisch fallen, das Silas vor ihr drappiert hatte. So viel…
Sie blickte den großen Jäger nachdenklich von der Seite an, doch bevor sie ihren Gedanken Ausdruck verleihen konnte, drückte er ihr eine Messerscheide in die Hand – samt Messer und bissigem Kommentar. Vorsichtig nahm sie das Geschenk aus seinen Fingern und ließ den Daumen durch das Fell gleiten, welches er offensichtlich gerade erst auf die Scheide genäht hatte. Er. Selbst. Die Brauen der Hexe hoben sich überrascht, die Katzenaugen kehrten zurück zu ihm, der sie nicht ansah, sondern im Feuer herum stocherte.
Langsam, um ihn nicht unbeabsichtigt zu provozieren, zog sie den Dolch aus der neu dekorierten Scheide und spießte damit ein Stück Fleisch auf. Sie erinnerte sich immerhin, dass er sich daran gerade noch die Pfoten verbrannt hatte und wollte es selbst nicht ausprobieren. Sanft pustete sie auf das weiße Fleisch und schob es sich dann zwischen die Lippen, schloss die Augen und ließ den Geschmack wirken. Sie hatte seit Tagen nichts Wirkliches mehr zu essen bekommen, doch sie wäre auch nicht so dumm, sich jetzt den Bauch voll zu schlagen. Es würde ihr nicht bekommen und wenn sie dieses Tal durchqueren wollte, dann brauchte sie Nahrung, die auch in ihrem Magen verblieb. Zucker wäre besser als Fleisch, aber sie stellte keine Ansprüche.
Schweigend saßen sie nebeneinander, während das Feuer die kleinen Holzscheite fraß und Emyja vorsichtig einen Happen nach dem anderen aß, dazwischen immer wieder abwartend, was ihr Körper damit machte. Hin und wieder warf sie Silas einen Seitenblick zu, doch ließ ihn vorerst das tun, was Männer irgendwie immer gern taten: wortlos ins Feuer starren. Die in Fell geschlagene Messerscheide hielt sie die ganze Zeit über in der Hand und fuhr zyklisch mit dem Finger durch die feinen Haare. Es hatte etwas Beruhigendes an sich.
Irgendwann reinigte sie das Messer im Gras und steckte es wieder in die Hülle. Von ihrer Portion war noch gut die Hälfte übrig, doch sie würde nicht mehr essen. Eindringlich ruhte statt dessen nun der Blick der im Feuerschein fast schon feenhaft grün leuchtenden Augen auf dem Profil des Jägers. Sie musste den Moment der Ruhe nutzen, bevor sie den Schritt aus dem Auge tun würde und alles wieder von vorn anfing…
„Ich habe mich noch gar nicht bedankt, Silas.“ In sich ruhend hatte Emyja eine angenehme Stimme, warm gefärbt vom Akzent ihrer fernen Heimat. Und sie war eigentlich ein durchaus höfliches Wesen, wohl erzogen von zwei liebenden Eltern. Einst mit festen Wurzeln und weiten Schwingen – nur leider tief gefallen, als die Federn in Flammen aufgingen. „Danke, also. Für alles. Auch wenn ich nicht verstehe, wieso du das tust.“, fügte sie ehrlicherweise hinzu. Sie atmete durch, spielte einen Moment mit der geschützt in Leder und Fell verborgenen Waffe, bevor sie sie ihm wieder hin hielt. „Danke auch hierfür – verwahre es für mich. Es wird bald wieder anfangen und dann will ich kein Messer in Händen haben.“, setzte sie kryptisch hinzu. Als er die Hand hob, um – was? abzuwehren oder zuzugreifen? - schnappte sie flink die große Pranke und besah sich die zerstochenen Finger. „An dir ist nicht wirklich ein Schneider verloren gegangen, hm?“ Aber sie lächelte tatsächlich ein klein wenig, mehr mit den Augen allerdings als wirklich den Lippen, und legte das Messer einfach in seine Handfläche.
Die vielen kleinen Stiche wiederrum erinnerte sie daran, dass sie beide noch immer unbehandelte Brandwunden hatten und sie auch noch einmal nach dem Pferd hatte sehen wollen, das nun relativ friedlich am Rand des Feuerscheins graste.
Emyja stand auf, ließ die Decke fallen und begann ebenfalls am Rand des Lichtkreises, in Sicht- und Hörweite von Silas, zu „grasen“. Es war dunkel, aber sie machte einen sehr zielstrebigen Eindruck, während sie einzelne Blätter aus der reich austaffierten Apotheke der Natur klaubte. Leider hatten sie keinen Alkohol, aber besser als gar nichts tun war es allemal.
„Hast du was, worin man Wasser kochen kann?“ Wie umständlich das alles war, wenn man nicht über Magie gebot. Sie hatte schon lange nicht mehr darüber nachgedacht. Seit ihre Kräfte sich geöffnet hatten, war ihre Lebensweise so durchdrungen gewesen von der Anwendung dieser, dass sich ein Alltag ohne Magie ungleich beschwerlicher anfühlte. Nicht das sie sich nicht daran erinnern konnte, wie es gewesen war, aber dennoch schien es ihr wie in einem anderen Leben.
Sie holte sich noch zwei flache Steine heran, bevor sie am Feuer nieder kniete und anfing, ihre Beute zu bearbeiten. So lange ihre Hände beschäftig waren, hielt sich wenigstens auch das Zittern einigermaßen in Grenzen.

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Silas Patt
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Ihre Stimme drang zu ihm hinüber. In seinen Kopf, seine Gedanken, sein Herz, seine Seele. Und wärmte ihn von innen. Als sich seine Haare auf den Armen aufstellten, schenkte er dieser Wirkung ihrer Stimmfarbe mehr Beachtung und drehte ihr seinen Kopf seitlich zu, um sie aus blauen Augen zu mustern. Danke. Ein Wort. So einfach und zugleich so bedeutsam. Ähnlich wie das Wort "Entschuldigung", wenn es denn ernst gemeint war. Meistens war es einem Menschen schnell bewusst, ob ein Dank, oder eine Entschuldigung wirklich von Herzen kam. So wie es jetzt bei Emjya der Fall war. Sie dankte ihm. Und dies war echt. Sein Mundwinkel hob sich etwas, dann zuckte er die Schultern, als sei es alles nichts. Als habe er sie nicht gerettet und was dabei noch viel schwerer wog: sein eigenes Leben dabei riskiert.
Warum. Eine berechtigte Frage und eine Gute noch dazu. Eine, auf die er selbst die Antwort gesucht und sie nicht gefunden hatte. Silas gab sich allerdings damit zufrieden, kein Licht ins Dunkel bringen zu können. Denn manchmal entschied man einfach, handelte und musste damit leben, ohne es zu hinterfragen, oder sich einen trifftigen Grund dafür nennen zu können. "Du kleines Wesen warst so ein Bauchgefühl." Die beste Erklärung, die er ihr geben konnte. Viele Menschen wussten nicht, dass auch im Bauch Gefühle entstehen konnten. Und dass so etwas wie ein Geflecht aus Nervenzellen im Magen existierte. Aus dem Bauch heraus zu entscheiden hatte somit eine völlig neue Bedeutung. Der Magen- und Darmtrakt waren wichtiger, als viele Menschen annahmen. Oftmals waren die Entscheidungen, die man aus dem Bauch heraus traf, die wirklich Richtigen, denn das Herz liess sich von Gefühlen täuschen und der Kopf von den Gedanken. Warum er sie allerdings nicht zurück gelassen hatte, so oft, bei so vielen Gelegenheiten und Verhaltensweisen, die sie offenbart hatte...nun diese Antwort konnte auch er sich auch nur vage zusammenreimen. "Mir sagte mal jemand: Reife ist, wenn dich jemand verletzt und du dennoch versuchst, auch seine Position zu verstehen. Anstatt ihn zurück verletzen zu wollen." Er erinnerte sich gut an diesen Moment. Diese Lebenseinstellung hatte ihn verändert, obgleich er danach weiter seinem Handwerk nachgegangen war und Leben ausgelöscht hatte. Für nichts Niederes, als Geld. So war die Welt. Gutes und Böses waren dort Zuhause.
Die kleine Rothaarige reichte ihm den Dolch zurück und in der ersten Sekunde ihres Handelns glaubte der Hüne schon, sie wolle sein Geschenk nicht annehmen. "Und auch kein Koch." Seine Finger schlossen sich um die Lederscheide. Als ihm der Grund für die Rückgabe des Messers bewusst wurde, nickte er. "Was ist nur mit dir passiert hm? Naja, also wenn du dann so..." Er deutete mit einer Hand an ihr auf und ab, nach dem passenden Wort suchend, der ihren Zustand beschreiben konnte, in den sie dann verfiel. "...in Rage bist?" Etwas Besseres wollte ihm nicht dazu einfallen. Doch Silas war überzeugt, Emjya würde schon verstehen, was er auszudrücken versuchte. "Und deine schicke Kriegsbemalung....darüber hast du mich auch noch nicht aufgeklärt." Nun drehte sich der schwarzhaarige Jäger vollends zu der Heilerin herum und fuhr ihr mit einem schwieligen Finger über das feine Adergeflecht, welches sich schwarz unter ihrer blassen Haut abzeichnete. Als sie sich erhob und Kräuter rupfte, folgten ihr seine Augen. Nicht aus anstösslichen Gedanken heraus, obwohl Silas Patt sich selten einen neckischen Kommentar verkneifen konnte. Er studierte sie. Bewegungen sagten viel über die Menschen aus. Geschmeidigkeit, Tempo, Stil. Wohin wanderten ihre Augen? Was erspähte sie? Was nicht? Worin lag ihr Interesse?

Abermals riss sie ihn aus seinen Gedanken. Silas schürzte die Lippen. Er war nicht für solche Dinge ausgerüstet. Aber er war ein Mensch, der mit nichts in der Natur zu überleben wusste. Also erhob er sich ächzend, wie es sich für sein Alter gebührte, schmiss vorab ein paar Steine ins Feuer, klopfte sich den Dreck von der Hose und marschierte los, um sein Werk zu vollbringen, während die Heilerin das Ihre vollbrachte. Zuerst hob er ein Loch aus. Nicht sehr tief, jedoch auch nicht zu flach. Dieses legte er dicht und überlappend mit dicken, grossen Blättern einer in der Nähe wachsenden Pflanze aus, die sich als wilder Rababarber herausstellte. Sie galt als potenziell Giftig, doch die Dosis bestimmte eben, welche Reaktion sie hervorkitzelte. Hierfür würde es genügen und keine Gefahr darstellen, vor allen, weil er über die Blätter zum Schutz noch ein Tuch legte. Den Rand der Konstruktion fixierte er mit umher liegenden Steinen und nickte dann zu sich selbst, ehe er seinen Wasserschlauch öffnete und die klare Flüssigkeit hineinlaufen liess. Emjyas prüfender Blick prickelte in seinem Nacken. "Gib dem Waldschrat eine Chance. Da kannst du noch was lernen, Schätzchen." Ein Zwinkern, dann zog Silas sein Schwert aus der Scheide. Mit der Spitze der Waffe angelte er die zuvor ins Feuer geworfenen Steine hervor und schubste sie ins Wasser, welches dadurch sofort erhitzt wurde und tatsächlich wenig später zu brodeln begann. "Bitte meine Dame." Zufrieden mit sich selbst und damit, durchaus vorzeigbare Fähigkeiten abseits des Schwertkampfes zu besitzen, wippte Silas mit den dunklen Augenbrauen und wartete nun ab, was die kleine Frau vorhatte.

Und als sie damit beschäftigt war, die Arznei herzustellen, die sie so dringend benötigten, erregte ein Schatten seine Aufmerksamkeit. Ein Hirsch. Sein Auftrag. Ein Hirsch, dem er folgte, den Dolch von Emjya zurück lassend, falls sie sich schützen musste. Auch Baal liess er dort am Lagerfeuer bei der Heilerin stehen. Er verabschiedete sich kurz angebunden in der Annahme, er käme zurück. Doch er verschwand zwischen den Tannen und kehrte nie wieder. Wem oder was er zum Opfer gefallen war, klärte sich niemals auf. //off
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Cyron
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********************
27. Juli 1278
Betrifft: Raul
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Friedlich. Es war die richtige Entscheidung.
Sein Herz schlug kraftvoll und langsam. Doch nicht mehr lange. Und das war gut und recht.
Die letzten fünf Jahre waren die Hölle gewesen. Er hatte seine beiden Mädchen sterben sehen und seine wunderschöne, liebevolle Frau.
Ein weiterer Atemzug, weitere langsame Herzschläge.
Fünf Jahre hatte er versucht auf die Beine zu kommen, ins Leben zurück zu finden, doch in jeder Nacht suchten sie ihn heim. Seine Frau, die Mädchen, machten ihm Vorwürfe, sahen ihn anklagend an.
Atemzug. Herzschläge.
Heute Morgen hatte er eine Entscheidung getroffen, seine beste Kleidung angezogen, war zum Meer aufgebrochen.
Atemzug. Herzschlag.
Die Aussicht war wunderschön. Seine Erlösung zum greifen nah.
Atemzug.

Stille.
Dunkelheit.
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Raul Cengiz
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von hier.

Raul war gerannt. Gerannt bis ihm die Lunge brannte, gerannt bis die Beine schmerzten, gerannt bis ihm fast schwarz vor Augen wurde. Er hatte sich ein paar der Habseligkeiten seines Kompagnons geschnappt und war gerannt. Diese Hexe hatte Cyron erledigt, ohne groß mit der Wimper zu zucken. Sie hatte den Zofen des Magiers in die Flucht geschlagen und den Magier einfach einkassiert. Nicht dass er sehr an dem Burschen gehangen hatte, sie hatten einen Abend zusammen gesoffen, hatten gespielt und er hatte verloren. Er konnte nciht zahlen, vielleicht auch weil er zu stur war noch seine Wohnung zu setzen. Also hatten er ihm seinen Sold verpfändet. Er würde ihn begleiten, Leibwache für einen Magier, Eskorte nach Nowigrad und er bekam nichts und Cyron den kompletten Sold von beiden.
Nur war es dann anders gekommen.
Er hatte nicht gesehen was genau geschehen war, aber er hatte es gehört, unmenschliche Geräusche.
Er zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie auch ihn erledigt hätte... was auch immer sie mit dem Fingerwackler wollte, es würde nciht gut ausgehen für ihn, das war ihm klar.
Und irgendwann wusste er nicht mehr wo er war. Wald, überall nur Wald. Er wusste nicht mehr in welche Richtung er gerannt war, er hätte schwören können, dass es Nordosten gewesen war, aber dann wäre er jetzt ganz woanders herausgekommen. Er mußte es zugeben, er hatte sich verlaufen, er, der Kartograph, der für jeden dieser Scheiß Bäume in dem Scheiß Wald einen Klingel in eine Karte gemalt hatte. Er, der jeden Weg kennen sollte hatte sich in einem beschissenen Wald verlaufen.
Aber dann fiel ihm etwas ein... nach unten.
Man musst nur nach unten gehen, dann kam man zu einem Bach oder zur Küste. Er musste irgendwo in der Ecke zwischen Pontar und dem Meer sein... Abwärts ging es ja ohnehin schon mit ihm, also suchte er nach dem Abfall des Geländes und folgte dem, bis er schließlich die Küste sah...

Er war müde, so müde, musste durchatmen, etwas Essen, Trinken und dann noch einmal durchatmen, einen klaren Kopf bekommen um ihn sich dann wieder dicht zu löten mit irgendwas hochprozentigem. Aber erst einmal war er entkommen.
Und er atmete durch.
Und dann sah er jemanden am Ufer sitzen.
Er näherte sich langsam, das Schwert, dass er noch gegriffen hatte gezogen. Er konnte jetzt keinen Hinterhalt oder Betrüger brauchen... Bisher war weit und breit niemand zu sehen... Nur ein Bursche, der Statur nach ein junger Mann oder Elf, reiche Kleidung, er saß einfach nur da, am Strand und blickte auf's Wasser und rührte sich nicht.

Langsam näherte er sich, das Scherrt vor sich, bis auf Schrittweite.
"He, du...!" Aber er rührte sich nicht. Er stupste ihn mit dem Schwert an, der reglose Körper fiel einfach um, bewusstlos, vielleicht tot.
"Ach Scheiße. Da trifft man endlich wen um nach dem Weg zu fragen, und der ist schon hin..."
Er sah sich um, dann ließ er sich neben dem Mann in den Sand fallen, blickte ebenfalls auf's Meer hinaus.
Der Mann war tatsächlich ein Elf, groß, hager. Gewesen, Jetzt lag er tot im Sand, atmete nicht mehr. Zumindest warf das Wasser das seinen Mund und seine Nase nun umspülte, da er nun auch lag, keine Blasen.
"Weiß du Junge... wie heißt du eigentlich? Was für Namen haben Elfen so? Ich kenn keinen einzigen... Ich nenn dich einfach Cyron, stört dich doch nicht? Cyron ist tot und du auch... Habt was gemeinsam."
Er überlegte, ob er seine Taschen durchsuchen sollte, vielleicht hatte er etwas wertvolles bei sich... woran auch immer er gestorben war... Eigentlich egal. Er würde noch suchen, aber noch einmal durchatmen.
"Weißt du, du hast es eigentlich gut... Egal wo du jetzt bist. Das Leben ist Scheiße. Bin grade so ner Hexe entkommen, die hielt sich für Falka und will den Aufstand proben... Ach was interessiert's dich. Aber eben das ist es... deswegen hast du es gut."
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Cyron
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Er bekam sogar eine Antwort.
Nur nicht mit Worten.
Raul hörte, wie der Elf Luft holte, danach rang, scharf und keuchend. Dummerweise genau in dem Moment, als die Brandung das Wasser in sein Gesicht trieb, was natürlich in Jappsen und Husten endete.
Seine Finger gruben sich in den Sand, doch die Augen öffnete er noch immer nicht.
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Raul Cengiz
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"Ach du Scheiße! Du lebst ja... Naja, dein Pech. Der Tod hätt dir wohl Ruhe vor den Träumen gebracht... Jetz... Naja. Wirst es ja sehen. Hast Glück, dass ich dich nicht abziehen wollt, nur reden... Wenn ich so ein Bandit wär, dann wärst du jetzt sicher tot. Verfickte Scheiße... Wenn du was brauchst, sag einfach. N Schluck Wasser... Naja, Hast du ja selbst... Was zu Essen? Muss ich leider auch passen. kohle hast du sicher auch mehr als ich... Dreck, bei Kreves Eiern, kann nich mal sagen wer besser dran ist."
Er redete einfach, weil das irgendwie das einzige war, war ihn noch von der Hysterie trennte,
Der Elf lebte wohl noch, hatte er nur meditiert?
Er hätte schwören konnten, dass er sich nicht gerührt hatte, tot gewesen war. Aber scheißegal, er lebte, also besser auch leben lassen. Aber er würde noch einen Moment hier sitzen bleiben. Er war gerade so dem Tod entronnen, dem sicheren, und nun schlug sein Herz so schnell, dass er schon angst hatte, es würde ihn zerreißen, weiter durchatmen.
Dreck aber auch.
Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, alles schoss in diesem gottverdammten Schädel durcheinander.
Aber wichtig war, er selbst lebte. Und er hatte da einen Elfen gefunden, der auch lebte.
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Cyron
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Der Elf schaffte es irgendwie, den Oberkörper hoch zu stemmen. Und das war auch gut so, denn schon in der nächsten Sekunde spie er Gift und Gallle.
Nicht einmal im übertragenem Sinne.
Das Zeug was er hochwürgte und in den Sand erbrach war von einer geradezu phosphorisierend grünen Farbe und sah nicht nach Gemüse aus.
Es dauerte Minuten, bis das widerliche Schauspiel endlich ein Ende fand.
Am ganzen Körper bebend ließ sich der Elf auf die Seite fallen, stieß ächzend einige Worte in der älteren Rede aus, die verdächtig nach medizinischen Fachbegriffen klangen und sprach Raul dann direkt an, ohne die Augen vorher richtig zu öffnen.
"Ich brauche meine Medikamente, Bruder. Eine der Phiolen mit der klaren Flüssigkeit in Regal rechts vom Fenster. Sei bitte so gut..." .
Sie Rechts noch immer in den Stoff der Weste gekrallt und mit schmerzverzerrtem Gesicht atmete der Rlf scharf durch die Nase ein und kontrolliert über die halb geschlossenen Lippen wieder aus
Unbekannt war ihm die Situation offensichtlich nicht.
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