Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie' / Slavas Zimmer

Eine von den zwei freien Städten in Redanien. Oxenfurt liegt an den nördlichen Ufern des Pontar-Stroms. Die Stadt ist bekannt und berühmt für die Universität, die die größte Akademie der nördlichen Königreiche.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er schaffte es, den richtigen Ton zu treffen. Der Ältere blickte ihm direkt in die Augen, und vielleicht ahnte Slava sogar, dass dort eine ähnliche Erfahrung schlummerte. Es kam häufiger vor als gedacht... Auch dass wusste er, auch dass es nichts geändert hätte sich zu rächen, im Gegenteil, nur ein Fehler und er hätte sein Leben ruiniert gehabt. Wie oft hatte er sich das gesagt.
Und nun war es ausgesprochen, nun war es ein Teil von ihm und nicht mehr zu leugnen und zu verdrängen.
Seine Hand lag auf der Hand auf seiner Schulter... Verständnis, ein Vertrauter, im Moment eher ein Bruder, das war es, was er gewonnen hatte. Mehr konnte und wollte er sich nicht vorstellen, aber auch ihm war der Gedanken nicht fern, die furchtbare Erfahrung mit einer angenehmeren zu überschreiben. aber nicht jetzt. Er dachte viel schneller als er fühlte.
"Ich weiß. Vielleicht war ich auch damals einfach schon klug genug." er brachte es fertig zu zwinkern. Sein Auge war ja auch nicht zugeschwollen.
"Klingt nach einer gute Idee..." er hoffte inständig, dass er nicht auch noch Gedanken lesen konnte, aber andererseits, es war ja auch naheliegend. Den Boden musste er auch noch wischen. Er würde Wechselkleidung brauchen, spätestens jetzt.
Wie fühlte er sich? Erleichtert?
Er hätte etwas wie Scham fühlen sollen, aber da war keine, es war nur Erleichterung, darüber, das was er die ganze Zeit getragen hatte endlich abstellen zu können. Warum hatte er es nicht früher versucht? Musste ihn das Schicksal erst aus der Welt reißen, dass er es lernte? Um wie viel leichter wäre sein Job gewesen...
"Scheiße... aber gut." war seine Antwort. Ergab vermutlich keinen Sinn, aber genau so war es.
"...du hast nicht zufällig Wechselkleidung in deinen Taschen?"
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter lachte kurz trocken auf.
Scheiße, aber gut. Das passte perfekt. Einerseits taten ihm alle Muskeln weh und sein Gesicht pochte übel. Andererseits große Erleichterung, dass sein Gegenüber sich geöffnet hatte, ihm vertraute.
„Ja. Ich habe Wechselkleidung.“ Oh ja, die hatte er. Er stemmte sich hoch, stand etwas unsicher auf den Beinen und ging zu einer seiner Taschen. Der Ritter hinkte leicht. Seltsam, denn Slava konnte sich nicht erinnern, dass der Ritter irgendwo am Bein verletzt war.
Er öffnete eine der Ledertaschen und holte ein sorgsam mit Bändern zusammengeschnürtes Paket heraus. Etwas, dass er seit Ewigkeiten nicht mehr getragen hatte. Es war ihm einfach zu eng geworden. Zumindest um die Brust herum. Es hatte ihm viel bedeutet. Dieser Zweiteiler war ihm zur bestandenen Prüfung als Schattenläufer verliehen worden. Zeit damit abzuschließen. Und Slava würde es hervorragend stehen.
Ohne großes Federlesen und betont nebensächlich öffnete er die Bänder und reichte die Kleidung dem Soldaten.
„Brauchst du Hilfe beim Anziehen, oder möchtest du erst in den Zuber?“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Auch Slava stemmte sich hoch. Seine Beine trugen, trotzdem blieb er an der Wand neben dem Fenster lehnen.
"Ich will mich erst saubermachen, aber dann vermutlich schon..." er sah sich die Sachen an. Leichtes Leder, aber er hatte keine Plan welche Schicht wohin gehörte. ein wenig erinnerte ihn die Form sogar an die ersten Anzüge, die die Stalker hatten fertigen lassen, den Sunrise Anzug, aber nur entfernt, das war ein Lederpanzer, Schnallen und Teile von denen er hoffte dass es nur wie ein Tierschutz aussah und nicht wirklich im Schritt Platz fand.
Nicht umsonst hatte auch die Bekleidungsindustrie große Schritte gemacht und gerade das Anziehen vereinfacht. sogar die komplex gefertigten Anzüge hatten nur wenige Reißverschlüsse, kein Klett, denn das hörte man Meilenweit und nur ein paar Riemen zum Festzeihen, alles in allem sehr durchdacht.
War das nun eine Zeit, in der man die Damen in enge Mieder schnürte, die man ohne eine Sonderausbildung in Schnürungstechniken gar nicht mehr aufbekam? Er erinnerte sich an die aufwendig gefertigten Roben in der Ermitage.
Warum der Ältere nun hinkte fragte er sich gar nicht mehr, er war selbst in dem Alter, in dem aus unerfindlichen Gründen irgendetwas schmerzte. Vor allem das Knie bereitete ihm immer wieder Schwierigkeiten. Nun war es mehr die Schulter, wieder die Bauchmuskeln, die hatten bei den Anfällen immer am meisten zu leiden.
Während sie beide, angeschlagen wie sie waren in Richtung Waschraum hinkten wollte Slave wissen, "Wie alt bist du eigentlich?" Er hatte schon seit einer Weile überlegt, aber nicht alle genannten Zahlen passten am Ende zusammen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter hatte für sich ebenfalls Wechselkleidung mitgenommen und dazu – wie sollte es anders sein - eine eigene Seife und einen …Kamm.
„Fünfundsechzig.“, antwortete er auf halbem Wege. Das konnte nicht sein, oder? Er war ein Mensch. Kein Elf. Kein Mischling.
Es passte nicht zu seinem Aussehen, aber durchaus zu den unzähligen Abenteuern, die er erlebt hatte.
„Und du?“
Jarel beobachtete Slava stets aus dem Augenwinkel. Sollte er taumeln, stürzen oder krampfen, war er nah genug und doch weitgenug weg um sich aufdringlich zu wirken.
Im Waschraum machte sich Jarel an die Arbeit. Altes Wasser raus, säubern. Neues Wasser anheizen…
Als Slava versuchte zu helfen, knurrte Jarel ihn an und schüttelte den Kopf. Ja, der alte Mann hatte geknurrt. Laut und deutlich. Sein schmunzelndes Lächeln und die Wärme in seinen Augen entschärfte das bedrohliche Geräusch zwar, doch Slava ahnte, dass Jarel auf keinen Fall zulassen würde, dass er half.

Eine knappe Stunde später war der Zuber wieder voll und Jarel schickte sich an, Slava in den Zuber zu helfen. Während der Soldat sich wusch, zog sich der Ritter bis auf die Unterwäsche aus. Aber nicht weiter. Das hätte noch gefehlt.
Und er begann seine -UND Slavas Kleidung zu waschen. Ganz selbstverständlich. In Slava wuchs der Verdacht das der Elf an Jarels Seite vielleicht doch nicht das „Mädchen“ in der Beziehung gewesen war. Amüsanter Gedanke.
Der Ritter hing seinen Gedanken nach. Die Verwirrung war immer noch da, und das Reinigen der Kleidung hatte für ihn etwas Meditatives. Nur langsam wurde das Chaos im Kopf klarer.

Gelegentlich sah er zu Slava. Selbstverständlich nur um nachzusehen, wie es ihm ging. Selbstverständlich. Trotzdem schlich sich immer wieder ein Lächeln auf seine Lippen.
Was war heute geschehen? Er war zu müde all das zu ordnen, außerdem wurde es höchste Zeit für seine Medikamente.
Morgen. Morgen würde er darüber nachdenken. Heute drehten seine Gedanken nur noch kleine, schwindelerregende Kreise in seinem Kopf.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava wollte tatsächlich helfen, er versuchte es mehrmals, dann gab er auf, setzte sich an den Ofen und beobachtetet Jarel nur. Sein Körper gab jetzt Ruhe, aber natürlich war es noch nicht vorbei. "Ich bin 44 geworden." war seine Antwort gewesen. wie 65 sah der Ritter tatsächlich nicht aus, aber wenn man sich daran gewöhnen konnte, dass es Werwölfe gab und Zwerge und Elfen, dann war es auch leicht zu akzeptieren, dass einer nicht so alt aussah wie er war, zumal auch auf der Erde auch der Trend dahin ging, dass sich Altersgrenzen verschoben.
Er erwies sich zudem als überaus fürsorglich, wusch die Kleidung reinigte den Zuber. Auch Slava wusch sich noch einmal und kletterte dann, als alles bereit war wieder rein. Das warme Wasser war eine Wohltat.
"Willst du nicht auch in's Wasser? Es stört mich nicht und du kannst es auch vertragen." Die Entspannung, vor allem, sauber war auch er schon.
Die Zurückhaltung des Mannes war ihm nicht entgangen, er selbst beobachtete den recht muskulös gebauten Mann unverhohlen. Er musste sich darüber klar werden was er wollte. Es bedeutet nicht, dass er nun plötzlich einen Lidschlag auf den anderen schwul geworden wäre. Vermutlich würden Frauen seine bevorzugte Beute bleiben, aber was schadete es, das Spektrum zu erweitern. Er war allenfalls schon immer Bi gewesen, mehr nicht. Und er hatte es nur verdrängt.
Mit der Erkenntnis konnte er leben, es machte ihn nicht weniger zum Mann. Und vielleicht hatten ihm auch Männerkörper immer auch irgendwie gefallen. Jedes Geschlecht hatte seine eigenen Vorzüge. Und wer als ein Mann wusste besser was einem Mann gefiel.
Und er versuchte sich vorzustellen, ob gerade dieser eine in Frage kam.
Er musste seine Gedanken selbst bremsen, er wollte sich nicht in eine Situation manövrieren, in der er im letzten Moment das Weite suchen musste weil er doch zu weit gegangen war und es nicht aushielt, das würde Jarel verletzen. Und so stark und ruhig er auch aussah, er ahnte, dass er an eine Stelle gelangt war, an der es ihm mühelos gelingen konnte, ihm seelisch eine weitere schwere Wunde zu schlagen. Dabei war er vielleicht genauso schlimm wie der Elf, auch wenn er nicht vor hatte, nachkommen zu zeugen, und dann viel ihm siedeheiß ein, dass das Kondom ja noch gar nicht erfunden wer und am liebsten hätte er geflucht. aber Jarel hätte DAS wohl wirklich nicht verstanden.
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Jarel Moore
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Der Ritter senkte den Blick noch tiefer zu dem Eimer, in dem er nach Slavas Kleidung nun die seine Wusch, damit der Soldat nicht sah, wie ihn sie einer Jungfrau die Röte ins Gesicht schoß.
Slava hatte noch nie tiefe Liebe empfunden.
Vielleicht jetzt ein Vorteil. Was immer auch geschehen würde, war für Slava nicht mehr als ein Abenteuer. Wenn etwas geschah.
Der Ritter spülte die Kleidung aus, warf Holz nach, hängte die Kleidung auf.
Dann atmete er durch, sah noch einmal zu Slava und zog sich tatsächlich vollständig aus.
Auch er autsch sich erst am Eimer, bevor er an den Zuber heran trat.
Unschlüssig blieb er an Rand stehen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Der russische Offizier und Agent musterte den Ritter fast ebenso lange wie der ihn. Er hinderte seinen Blick daran, nach unten zu wandern, auch wenn die Narbe quer über dem Oberbauch und das Tattoo an der Leiste seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten, aber auch ihm war klar, dass wäre das falsche Signal gewesen. Er spielte mit dem Feuer, wieder einmal.
Vermutlich ahnte er sogar was Jarel durch den Kopf ging.
Eben noch hatte er enthüllt, was ihm damals geschehen war...
Und wie auch früher schon stellten sich schnell auch die Gedanken ein, was wenn er es auch damals provoziert hatte? Er hatte ja wissen können wozu die Rekruten in der Lage waren, wäre er vorsichtiger gewesen, weniger ein Großmaul, hätte sich weniger anmerken lassen, dass er sich für etwas besseres hielt. Der Sohn des Obersts, Enkel eines Generals...
Nein. Und das wusste er aus dem Studium, auch Frauen begannen irgendwann sich einzureden, sie wären selbst schuld, ein Längerer Rocke, weniger grelles Makeup... Das gleiche Karussell.
Aber es zu wissen bedeutet nicht automatisch, dass man den Gedanken auch abstreifen konnte.
Aber es war nicht einmal dieses Ereignis, dass ihn so maßgeblich geprägt hatte, nicht dass war der Grund weswegen er zögerte und abwog, welche Signale er sendete.
Seine harte Ausbildung und seine Arbeit, all das hatte ihn auch beziehungsunfähig gemacht, und da fand nicht einmal mehr ein 'vielleicht' platz in den Satz.
War er überhaupt noch in der Lege zu lernen, wie man liebte?
Hier gab es ein vielleicht.
Das erlebte hatte er dagegen erstaunlich schnell wieder verarbeitet... Ja, es war mehr als ein halbes Leben her, aber er hatte immer darüber geschwiegen, nun war es ausgesprochen, und so schockierend es auch war, er verhielt sich verblüffend gelöst.
Was musste mit der Psyche eines Menschen geschehen sein, dass sie einen solchen Umgang mit einem Trauma wie diesem praktizierte.
Es zogen eine Menge Strategien um Leistungsfähig zu bleiben, egal was geschah.
"Ein Bad ist manchmal nur ein Bad, Jarel, Komm rein, ich will ja nicht gleich mit dir in die Kiste, es geht nur darum, sich zu entspannen."
Einen kurzen Moment überlegte Slava noch, ob eines der Worte, die er eingesetzte hatte eine andere Bedeutung hatte als die beabsichtigte.
Aber es war der Blick des Ritters, er ihn dazu bewog, hinterherzuschicken:
"Und selbst wenn etwas passieren sollt... Du solltest du dich nicht in mich verlieben. Nur weil ich dieses mal über meinen Schatten gesprungen bin... Ich sagte es ja, ich habe nie gelernt zu lieben, ich bin ein Egoist und Egozentriker, nicht mehr Beziehungsfähig. Ich schließe nicht aus, dass ich es lernen kann, aber bis dahin wird vieles kaputt gehen. Ich will nicht dass du dazu gehörst. Du bist mir jetzt schon als Vertrauter zu viel wert."
Ja, warum... Warum hatte er es gerade ihm erzählt? Hätte er auch irgendeinen anderen ins Vertrauen gezogen? Jake? Thorben? Er musste kategorisch verneinen. Er kannte Jarel gerade mal ein paar Tage, aber er hatte schon geahnt, dass da ähnliche Strukturen vorlagen. Weder Lew noch Wolodja hatte er je ins Vertrauen gezogen, und auch Schura nicht, dabei vermutete er schon länger, dass auch der noch andere Neigungen hatte.
Und einen Moment kam ihm Dima ins Gedächtnis, Dimitej Algakanov, der junge Rekrut, der ihn während seiner kurzen Zeit in der Rekonvaleszenz als Ausbilder ein wenig zu sehr angehimmelt hatte. Der Junge hatte vielleicht ein Gespür dafür gehabt, was mir dem älteren Offizier los war, aber er hatte ihn krude abgewiesen und aus dem Programm entfernen lassen. Aus Rache hatte der ihm etwas anhängen wollen, doch der Junge hatte ja nicht geahnt mit wem er sich anlegte.
Er war kein guter Mensch, er hatte Jarel nicht jede Einzelheit aus seiner Arbeit erzählt, und das würde er auch nicht, er hatte genug verraten, das ihm schaden konnte. Noch Details auszubreiten... dann wäre er in seinen eigenen Augen ein Verräter gewesen. Hätte er mehr erzählt, wäre das Bild vielleicht gekippt. Er erledigte die Drecksarbeit für eine Regierung, einen Präsidenten, den, hätte die Öffentlichkeit alle Details gekannt, bei weitem nicht einen 'Lupenreinen Demokraten' genannt hätte. Was er mit vorbereitete zielte auf einen Angriffskrieg ab und dessen Rechtfertigung vor der eigenen Öffentlichkeit. So weit war es noch nicht, aber er konnte sich ausrechnen, was in den nächsten 4 bis 5 Jahren geschehen sollte.
Jake würde ein ganz anderes Urteil über ihn fällen, wüßte er nur ein wenig mehr und er würde sich auch nicht davon distanzieren.
Und davor musste er diesen sensiblen Mann im Wolfspelz bewahren. Vor der Schlange, die er war.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

‚Du solltest dich nicht in mich verlieben.‘ Da hatte er recht. Aber ob er das steuern konnte?
‚…und selbst wenn etwas passieren wollte…‘ Die Einstellung gefiel ihm.
„Manchmal ist ein Bad nur ein Bad.“, murmelte er schmunzelnd.
Und tatsächlich kletterte Jarel mit in den Zuber. Es war eng. Und mit ihm zusammen stieg der Wasserspiegel bis knapp unter die Zuberkante. Sollten sie versuchen sich auf andere Art zu entspannen, würde es eine Überschwemmung geben.
Das Wasser war warm. Angenehm. Seine schmerzenden Muskeln klatschten Beifall. Erst jetzt bemerkte er, wie anstrengend es gewesen war, Slava zu halten. Und die Nacht war noch lang.
Lange durfte er nicht im Wasser bleiben, sonst würde er noch im Zuber einschlafen.
Er betrachtete Slava noch einmal aufmerksam, lächelte schwach, dann lehnte er den Kopf nach hinten und schloss die Augen.
„Gibt es für jede deiner Narben eine Geschichte?“, fragte er brummend und leise, ohne die Augen zu öffnen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er kam schließlich der Aufforderung nach, das warme Wasser tat gut, am liebsten wäre auch Slava die ganze Zeit hier geblieben. Es war bereits mitten in der Nacht,
Aber irgendwann würde es vorbeigehen, irgendwann würde er seinem Körper wieder vertrauen können und dann würde er funktionieren. Und dann musste er herausfinden, womit er hier lange genug überleben konnte um herauszufinden wie man zurück kam.
"In der Zone gibt es eine ganze Menge an Bestien, die meisten davon haben Krallen, aber viele gehen auch mit dem Messer auf einen los. Ich erinnere mich nicht mehr an alles. Das... und das... und das auch... das waren Streifschüsse... Das hier eine Messerstecherei in einem Gefängnis... auch wenn ich sicher genug getan habe um es zu verdienen, in dem Fall habe ich mich nur einsperren lassen um an einen Informanten heranzukommen. Alles andere... Ich war wohl auch nie besonders vorsichtig."
Weil er wusste wann der Tod drohte und wann nicht. Hier würde er lernen müssen aufmerksamer zu sein.
"Und was ist mit deiner? Sieht eher nach einer Operationsnarbe aus, als nach einer Verletzung. War das die Leber, das weswegen du Immunsuppressiva nimmst?"
Ein wenig hatte der Ritter ja erzählt, den Rest konnte er sich zusammenreimen.
Und da waren noch eine Menge mehr Fragen, in erster Linie wollte er aber verhindern, dass er hier im Zuber einschlief.
"Wie ist das eigentlich mit dem Werwolf? du hats es unter Kontrolle, oder? Aber wir funktioniert es, wie fühlt sich das an? In meiner Welt gibt es Filme... Geschichten über Werwölfe, aber die entstammen alle der Phantasie der Menschen, ich habe noch nie einen echten getroffen."
"Und hättest du eine Idee, was ich in dieser Welt machen kann? Ich habe technisches Wissen, aber ich vermute, das bringt mir wenig. Wie gut ich mit dem Schwert bin hast du ja gesehen, ich war immer eher der Nahkämpfer... das hast du ja jetzt auch gesehen." Das Veilchen begann schon langsam wunderbar blau zu werden. Jake würde ihn wohl dafür hassen, dass er seinen Mentor verprügelt hatte. Oder auch nicht, denn er hatte auch gesehen wie er auf den Wolf reagiert hatte.
Und noch viel mehr interessierte ihn, aber das musste auf später warten.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel hob langsam den Kopf und öffnete die Augen.
Er hob die Hand und Strich über die Narbe ab der Brust.
Dann nickte er. "Etwas, was die Bestie nicht heilen kann."
Danach fuhr seine Hand zum Bauch, auf dem eine handtellergroße, sternförmige Narbe prangte.
"Eine Granate. Hat nicht durchgezünder."
Die letzte der auffälligen Narben war die unter der Tätowierung.
Und hier geschah etwas mit dem Ritter.
Sein Blick verlor sich, er wurde blass. DIESE Narbe hatte eine scheußliche Geschichte. Ganz sicher.
"Ein Trollpfeil...."
Seine Stimme wurde brüchig, er musste sich räuspern.
"Die Narben danach konnte die Bestie verschwinden lassen."
"Unter Kontrolle." Jarel zog die Stirn kraus. "Wenn es eine kontrollierte Verwandlung ist, eine beabsichtigte, dann bin das ich im Körper der Bestie."
Er überlege kurz und suchte nach Worten.
"Wenn es aber eine Verwandlung aus Schmerz, Hass oder Angst ist, oder weil..." Er klappte den Mund wieder zu und verkniff sich den letzten Grund.
"Ist es eine unkontrollierte Verwandlung, bin ich nicht einmal Zuschauer...." Er schluckte.
"Und die Bestie ist wirklich grausam."
Es dauerte eine Minute, bevor er weiter sprach. "Außer Kontrolle vernichtet er ganze Dörfer."
Er erinnerte sich daran, was dazu geführt hatte und statt Reue flamnte Hass in seinen Augen auf.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

In diesem Fall mochte es real sein, aber er kannte die Bestie ebenso, wenn auch nur als Metapher, was es nicht besser machte. Er hatte einmal ein Lager der Banditen gestürmt, jenes in der Unterführung nahe Rostok. Ihm war noch etwa ein halbes Magazin geblieben und sein Messer. Sie hatten Geiseln genommen gehabt. Die Angaben schwankten zwischen 26 und 37 Toten in dieser Nacht. Er hatte sie im Alleingang erledigt. Wie oft er in seiner Version der Geschichte dabei gestorben war hatte nie jemand erfahren, überhaupt kannte niemand seine Version der Geschichte, nur die der Stalker, die nach der Ochotnik aufgrund seiner Grausamkeit verbannt wurde. Aber er war bei vollem Bewusstsein gewesen, er wußte was er tat und war konzentriert bei der Arbeit gewesen. Keine Bestie, die außer Kontrolle geraten war. "Das ist schon einmal geschehen... mehr als einmal?" hakte Slava nach.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

"Die Vernichtung eines Dorfes?
Ein Mal. Hoffe ich."
Er zögerte wieder. "Es war ein Trolldorf." Er tippte auf die Pfeilnarbe.
"Die Späher hatten mich mit einem vergifteten Pfeil überwältigt."
Rum, wie sehr wünschte er sich Rum, um diese Erinnerung auszulöschen.
"Sie haben ihren Spaß mit mir gehabt. Fast zwei Wochen lang."
Jarel fletschte die Zähne und sein Blick verdunkelte sich. Sogar seine Stimme klang mehr wie ein Knurren als der sonst so warme Bass. Und... wurde es dunkler um den Ritter?
"Dann zog irgendjemand den Pfeil aus der Wunde."
Jarel senkte den Blick, damit Slava nicht das buchstäblich wölfische Grinsen und die Finsternis in seinen Augen sah.
"Ilarion hatte mich gesucht und mehr als zwei Monde gebraucht mich zu finden. Ist besser... er fand IHN."
Jarel atmete betont durch. Allein die Erinnerung reichte, um die Bestie aufmerken zu lassen.
Und Slava konnte es spüren.
Nicht nur an Jarels Benehmen, auch seine Nackenhaare stellen sich auf.
"Er war beharrlich, folgte ihm...und doch dauerte es weitere zwei Wochen, um dafür zu sorgen, daß ich die Kontrolle zurück bekam."
Die Stimme des alten Mannes wurde leiser. "Ich habe ihn verletzt. Die Narben trägt... trug er noch immer."
Jarel sah nicht auf, kniff die Augen zusammen. Das Bild von Ilarions aufgerissenen Rücken, sein Blut an seinen Händen...
Der Soldat sollte nicht sehen, wie nah er den Tränen war. Selbst nach so langer Zeit.
Er räusperte sich und im nächsten Moment war der Spuk vorbei.
Jarel sah auf und zu seiner Kleidung, deutete auf den elfisches. Dolch.
"Wenig später machte er mir ein Geschenk. Den Dolch dort. Wenn ich mich von ihm entferne, leuchtet er.
Je weiter weg, desto heller."
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Jarel Moore
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"...und jetzt? Müsste er jetzt nicht permanent leuchten?" Wollte Slava wissen.

Jarel lacht kurz.
"Nein, wenn ICH mich vom DOLCH entferne. Ein kleines Wunder, dass er es auch hier tut."

"Wie funktioniert es? In meiner Welt hättest fu einen Peilsender bekommen und er das Peilgerät... warum ein Dolch? Zeigt er denn die Richtung an?" Was Slava an der Vorstellung von Magie vor allem störte war dass die Wikungsweise kaum zu erklären war, es war unpräzise und unzweckmässig. In seiner Welt stand magisches Denken dafür, dass Ursache und Wirkung nicht in Einklang zu bringen waren.

"Ich habe keine Ahnung, wie. Ein Magier suchte uns auf und vollzog irgendeinen magischen Firlefanz ab mir und den Dolch. Seit dem hatte er immer eine Möglichkeit mich zu finden, wenn er mich nicht aus den Klauen lassen wollte."
Er lächelte seicht und gedankenverloren.

Es leichtere Slava trotzdem nicht ein. Ein Folch war ein Punkt auf einer Karte, gab wr keine Richtung an, woher wusste man wo man suchen sollte. Versuch und Irrtum indem man ausprobierte wann er stärker und schwächer leuchtete befriedigt den Nachrichtendienstler absolut nicht.
"Jagt man denn Werwölfe nicht? Zumindest in den Geschichten die ich kenne sind sie selten die Guten." Sah man einmal von gewissem Teenie Schwachsinn ab.

"Bei uns in Azeroth gab es diese Art Werwölfe nicht. Es gibt Worgen. Eine menschliche Rasse. Halb Mensch, halb Wolf. Mit vollem menschlichen Verstand. Zumindest nach einer gewissen Eingewöhngdzeit. Und zahme Reittiere Wölfe in Pferdegröße..
Natürlich gibt es auch verwilderte. Oder verdorbene.
Aber nein. Worgen sind bei uns nicht das Böse." (Bearbeitet)

"In all unseren Geschichten sind sie es... und hier... das kann ich nicht beurteilen." Er zuckte mit den Schultern. Ich werde mir morgen eine Bibliothek suchen oder Gelehrte... Ich muss diese Welt verstehen. Was wirst du machen? Gehst du mit der Prinzessin nach Nowigrad?" Es war nicht ganz klar, wen er meinte, nachdem er Jake nicht erwähnt hatte, hätte auch der es sein können.

"Ich habe ihr mein Schwert angeschworen." Jarel nickte. "Ich werde sie begleiten." auf die Idee, er konnte Jake meinen, kam er nicht.
"Begleite uns.",schlug er vor.
Ja, je mehr er in sich horchte, desto sicherer war er sich. Das war sein Wunsch.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava musterte den Ritter aufmerksam. Es war weit mehr als ein einfacher Vorschlag, und sofort wollte etwas in ihm auf Abstand gehen. Hatte er tatsächlich schon seine persönlichen Grenzen überschritten oder war das einfach seine Struktur aus heranholen und wegschicken? Er wusste welche Diagnose man ihm in einer Psychiatrie unter anderem gestellt hätte. Deshalb ging er da auch nicht hin.

"Zuerst brauche ich Antworten... und dann... Ich erinnere Jake wohl an jemanden den er nicht ausstehen kann. Ohne mich findest du leichter Zugang zu ihm." Er hätte jetzt tatsächlich auch viel um ein Glas Vodka gegeben und um eine Zigarette. Statt dessen beobachtete er nun den Ritter, horchen in sich. Er wurde tatsächlich auch selbst oft nicht schlau aus sich, gerade bei dem was er wollte herrschte oft keine klare Linie vor und es wurde nicht besser je mehr er analysierte. Deswegen ignorierte er das meist und ersetzte es durch einen Auftrag.
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Jarel Moore
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"Ich kann dir diese Welt zeigen, so wie sie einst mir gezeigt wurde.", versuchte Jarel seinen Vorschlag zu untermauern.
Er unterdrückte den Impuls seine Hand auf die des Soldaten zu legen.
"Schwertkamof, die Bräuche hier, die Sprache, die Gottheiten und Religionen. Ich habe keine großartigen Beziehungen zur Armee, aber mein Großkomtur. Armee ist Armee. Wenn du dort unterkommen möchtest, wäre das auf Dauer kein Problem"
Der Ritter atmete durch
"Wer weiß, vielleicht eignest du dich sogar für den Orden."
Daran glaubte er zwar nicht - zumindest jetzt noch nicht - aber er weiß, was der Aufenthalt hier mit ihm machte.
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Vyacheslav Sokolov
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"Die Welt, Religionen und Bräuche... das werde ich lernen. Ich will wissen ob es Portale schon öfter gab, die Elfe hat etwas angedeutet, aber sie ist verschwunden als du aufgetaucht bist... darüber will ich mehr wissen. Ob es andere wie dich und mich und Jake gibt und ob man es vielleicht sogar bewusst herbeiführen kann... Das wird nicht einfach..." und er schürzte die Lippen. "Ich werde in Erfahrung bringen ob es einen Geheimdienst gibt... auch Könige dieser Zeit gaben schon welche unterhalten... dort ist mein Platz. Wo sitzt denn der König dieser Gegend?"

Jarel zog eine Augenbraue hoch.
"Wenn du Könige, Verräter und Spione suchst, solltest du uns bis Nowigrad folgen. Über die Hintergründe erzählte ich dir morgen." Der Ritter begann aus dem Zuber zu klettern, wesentlich weniger angespannt als beim Weg hinein. Und wesentlich geschmeidiger.
"Die Nacht ist kurz, das Wasser fast kalt und du brauchst Schlaf." (Bearbeitet)

Der Agent blickt dem Ritter nach, ehe er selbst aus dem Zuber kletterte. Er war tatsächlich erschöpft und es galt noch den Boden zu reinigen.
"Gut, wir reden morgen weiter."

Jarel stand bereit, sollte Slava Straucheln oder stürzen.
"Möchtest du dich wirklich vollständig anziehen? Ich hatte noch was bequemes zum Schlafen..."

"Soll ich nackt nach oben gehen?" Er zwinkerte. Zwischen den Anfällen ging es ihm recht gut. Im Normalfall hätte er in seiner Ausrüstung geschlafen, aber es musste ja nicht sein. "...oder hast du alles hier?"
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Jarel schüttelte den Kopf, auch wenn ihm der Gedanke daran durchaus gefiel.
Er ging zu seinem Stapel Ersatzkleidung, nahm eine knielange Leinenhose heraus und schlüpfte hinein. Er nahm eine zweite und reichte sie Slava.
Alt,abgetragen, aber sauber und mit einem dezenten Geruch nach Lavendel. (Bearbeitet)
"Brauchst du hilfe beim Anziehen?"
Es klang noch spöttisch. Auch nicht, als würde etwas anderes dahinter stecken.

"Das bekomme ich gerade noch hin."
er fühlte sich insgesamt nciht einmal schlecht, hoffte nur auf eine ruhige Nacht, er würde es brauchen. Der König saß also in Nowigrad... Verräter uns Spione... Was auch immerr er damit meinte, nur der Orden, da war sich slava sicher, der wäre nichts für ihn. Als Sowjektmensch war er durch und durch ungläubig, nicht einmal den den aberglaube, den man in der Zone schnell elrnte hatte er geteilt. Andererseits hatte er auch nie etwas zu verlieren gehabt, denn err hatte der Zone bereits genug gegeben.
Slava zog sich die Hose über und seine Stiefel, dann verließen sie den Waschraum. Diesesmal wartet bereits eine junge Frau, wohl die Wirtstochter, sie dürfte den Auftrag bekommen haben, den Zuber für die nächsten Gäste oder den nächsten Tag zu reinigen. Die musterte die beiden Männer die nun mit freiem Oberkörper und unzählicgen Narben darauf die Treppe hoch zu den Zimmern nahmen. Was ihr durch den Kopf ging war an ihrem Blick nur teilweise abzulesen.
Oben im Zimmer stellte slava fest, dass der Boden bereits gerienigt war. Vielleicht war das dem Mädchen zugefallen... was ihren Blick erklären mochte. Vermutlich sah sie nur Zechbrüder in den beiden, die zu tief ins Glas geschaut hatten. Zu hoffen war es.
Mit einem Blick auf das Bett überlegte Slava kurz.
"Nimm du das Bett, ich rolle meinen Schlafsack aus, und ich kann auch noch dein Fell unterlegen. Sollte ich nocheinmal krampfen falle ich wenigstens nicht auf den Boden."

"Hmpf." Der Ritter überlegte. So groß war der Unterschied in diesem Falle zwischen Bett und Fußboden nicht. Schlussendlich nicke er und rollte Slava das helle Sattelfell aus. Das Widderfell hatte er -wieder einmal - abgegeben um es säubern zu lassen. Er holte noch zwei kleine Gegenstände aus seinen Taschen, stellte eine Kerze auf einen Hocker zwischen Bett und Fell, entzündete diese und kletterte in den Holzkasten, der sich Bett schimpfte.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava rollte darauf seinen Schlafsack aus, auch der konnte eine Wäsche vertragen, aber alles zusammen war es deutlich wärmer und weicher als eine Übernachtung in der Zone im Freien. Nur dass er auch dort schon lange nicht mehr im Freien geschlafen hatte, er hatte als Kommandant ein Zimmer in Pripyat mit einer halbwegs guten Matratze gehabt. Aber der Ritter stimmte zu, und gerade wäre es Slava zuviel gewesen, im gleichen Bett zu schlafen. Er musste erst den Entzug hinter sich bringen, dann konnte er darüber nachdenken, ob er sich auf ein Schäferstündlichen mit Jarel einlassen wollte.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter setzte sich ans Kopfende des Bettes und wartete, bis Slava es sich gemütlich gemacht hatte. Dann nahm er die beiden Gegenstände und werkelte daran herum. Theoretisch seine Art, seine Gefühle und Gedanken zu orten, doch dieses Mal wurde es nicht ruhiger in seinem Kopf.
Er blieb wach, beobachtete immer wieder Slava aus dem Augenwinkel, achtete darauf, ob er schwitzte oder sich ungewohnt regte. Wach zu bleiben war ihm in seiner Ausbildung zum Schattenläufer mehr aus ausgiebig beigebracht.
Über Tage ohne Schlaf, ohne zu essen, zu schlafen oder auszutreten. In unmöglichen Zwangshaltungen, in sengender Hitze, klirrender Kälte. Allerdings war er damals erstens jung gewesen und zweitens wurde damals kräftig mit Tränken nachgeholfen.
Das war furchtbar lange her. Die Rückverwandlung war auch noch nicht verwunden und der Tag war anstrengend gewesen. Sowohl körperlich, als auch emotional. Immerhin hatte er den Hunger stillen können.
Der ehemalige Schattenläufer schaffte es wach zu blieben und hatte so genug Zeit, Slava im Schlaf zu beobachten und seiner kleinen Fingerübung nachzugehen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Auch Slava besaß, wie der Ritter, die Fähigkeit im Ernstfall tagelang wachzubleiben. Auch das war Teil des Trainings gewesen. Darüber hinaus hatte er aber auch gelernt, wenn sich die Gelegenheit bot, innerhalb von Augenblicken einzuschlafen. Und genau das versuchte er nun... natürlich vergebens. Gerade als er in Begriff was, einzuschlafen kam der nächste Anfall. Leichter dieses Mal aber wieder überraschend und es war wieder Jarels Geistesgegenwart zu verdanken, dass er unversehrt blieb. Es dauert nur Augenblicke, die einem natürlich wie eine Ewigkeit erschienen und noch eine halbe Ewigkeit später war er auch wieder halbwegs klar. Wie der Ritter begonnen hatte etwas zu schnitzen war ihm entgangen.
"Verdammter Scheiß... wenn das so weitergeht..." murmelte er vor sich hin. Die Aussicht, noch über Tage hinweg so gebeutelt zu werden ließ ihn in dem Moment fast verzweifeln. Mühsam zog er seinen Rucksack heran, nachdem Jarel ihn wieder aus seinem Griff entlassen hatte, wühlte darin nach den PDAs. Er aktivierte einen nach dem anderen, suchte etwas, deaktivierte ihn wieder und schmiss ihn zurück, dann hatte er es gefunden. "Ich hätte wetten können, dass es irgendwo drauf ist... Das ist es immer. Ein Gruß von der Zone..." murmelte er etwas bitter, aber nicht ganz undankbar. Dann startete er, was er gesucht hatte, der PDA spielte ein Lied. die Klangqualität war für die Verhältnisse von 2019 eher miserabel, aber für das Ende des 12ten Jahrhunderts dennoch eine Sensation. Das Lied* war russisch, die wenigsten Begriff für Jarel verständlich, vielleicht konnte er aber heraushören: "Niemand wartet auf den Oberst... er ist nicht verrückt geworden..."


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das hier:
BI2 — Polkovniku nikto ne pishet (2000)
und eine Übersetzung:
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