Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

17. September 1277 - früher Nachmittag

Die Nacht war sehr viel schneller vergangen gut gewesen wäre und sie hatte unruhig geträumt, jedoch ohne am nächsten Tag genau sagen zu können, was.
Sarray hatte es dann nicht mehr im Haus gehalten und sie war aufgebrochen, Kräuter zu sammeln.
Ljerka selbst brütete immer noch über einer Alternative zu dem starken Schmerzmittel, für dass der Hexer das Rezept bei sich gehabt hatte. Es gab eine Reihe von Pflanzen, die passende Substanzen beinhalteten, und sie würde etwas experimentieren müssen. Dazu wollte ihr die Zwergin noch ein paar weitere Rohstoffe liefern, Pilze zum Beispiel, aber es gab auch noch Wurzeln, die Rinde verschiedener Bäume, aber manches würde sie auch erst selbst nachschlagen müssen.
Sie hatte, was sie selbst noch an Material hatte, auf dem Tisch ausgebreitet und bereist einige Proben in verschiedenen Tiegeln vorbereitet, als Tinktur, als Salbe... manches duftete sogar recht aromatisch.

Sarray wehte wieder einmal herein wie ein Sandsturm, wollte schon die Behältnisse wegschieben. "Halt..." gerade noch konnte Ljerka eingreifen indem sie diese selbst auf den Küchenschrank verlagerte, der die Kolben beherbergte und die übrige Ausstattung.
Und die Zwergin hatte unerwartet Gäste mitgebracht.
Eigentlich hätte Ljerka sich umgezogen, wenn sie es gewusst hätte. Im Moment trug sie eine alte gesteppte Hose wie sie sonst an die Soldaten ausgegeben worden waren, oft geflickt, so dass man das Redanische rot fast nur noch erraten konnte. Darüber ein nicht mehr ganz neues Hemd, ebenfalls oft geflickt und einst weiß, aber mittlerweile von einem graugelb, ohne Bleichmittel wurde selbst das beste Leinen nicht wieder weiß, vor allem nicht wenn es öfter mal mit Blut in Berührung gekommen war. Darüber trug sie eine lederne Weste, an der sie sich allerdings von Zeit zu Zeit auch die Hände abwischte. Alles in allem bot sie keinen sehr Damenhaften Auftritt.

Das konnte man von den Besuchern aber auch nicht behaupten. Das Mädchen wirkte sehr dünn uns blass und der Mann, ihr Mann? Ihr Bruder? Für den Vater war der Altersunterschied nicht groß genug... wobei. Was wusste sie schon. Auf jeden Fall wirkte er nciht weniger blass und er war bereist zu lange in der Sonne gewesen, so wie seine Haut Blasen warf. Sie konnte sich bereits denken, weswegen Sarray die beiden eingepackt hatte, dass sie Hilfe brauchten sah man auf den ersten Blick. Ob sie diese auch bezahlen würden stand in den Sternen.
Aber Sarray bot gleich etwas zum Essen an und noch während Ljerka die beiden musterte begann sie etwas zuzubereiten.
Der Mann bewegte sich seltsam. Welche Art von Krankheit er auch mit sich herumtrug, man sollte wohl etwas dagegen tun.
"Ich bin Ljerka... und ihr seid...?" Begann sie einfach ganz traditionell, denn wirklich vorgestellt hatte die Zwergin die Gäste nicht, und 'Streuner' wollte sie sie nciht nennen.
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Aris Moriturus
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Die Nekromantin streichelte Ottos Gefieder. "Ja. Aber du wirst noch sehen, wofür wir das brauchen. Nichts auf der Welt ist umsonst." Und wie ihr geflügelter Freund, war auch ihre Oma dem Gold und anderen wertvollen Dingen zugetan, die sie wie eine Wahnsinnige in ihrem alten Gruselhaus im Sumpf hortete.
Aris lief den Weg entlang, den die Zwergin ihr vorgab. Aber auch, wenn Sarray immer sicherer und zielführender in ihren Bewegungen wurde, so war sich Aris die ganze Zeit über nicht sicher, ob das wirklich der richtige Weg war. Während sie liefen und noch die Einkäufe erledigten, hatte die Nekromantin genug Zeit, um sich Gedanken über Rolan und über das zu machen, was er ihr anvertraut hatte. Ihr Arm schmerzte noch immer an der Stelle, gegen die er sie geboxt hatte. Zimperlich war er nicht gewesen, so viel war klar. Das Ergebnis war dann ein blauer Fleck, dessen war sie sich sicher.
Der Untote erlangte also Interesse an seinem Leben, seinem...wirklichen Leben zurück. Was bedeutete dies für Aris? Was, wenn sie niemals getrennt voneinander sein konnten? Wenn nichts in dem vielversprechenden Buch ihrer Grossmutter stand? Dann hatte sie wieder nur die Wahl für ihren Begleiter, entweder zurück ins Totenreich zu schweben, oder ihr ein Leben lang... IHR Leben lang, auf Schritt und Tritt zu folgen. Warum hatte sie all das nicht bedacht? Sie wusste es. Weil die Angst ihr die Kehle hatte eng werden lassen.
Als Sarray sehr anschaulich verdeutlichte, was mit Otto passieren konnte, liesse er seiner Neugierde freien Lauf, verzog sie das Gesicht und schickte ihren Freund in die umliegenden Bäume.
Es war ein einfaches Haus. Aber es war den beiden Frauen, die hier lebten ein Heim und Aris selbst war keinen Luxus gewohnt, weswegen sie hier keine Armut sah, sondern das Refugium zweier Frauen. Ljerka. Ein Mensch. Das hatte Sarray ihr gesagt.
Im Haus angekommen, liess die Weissblonde den Blick schweifen, ehe sie Rolans Präsenz hinter sich wahr nahm. Er war hinter ihr durch die Tür geschlüpft und musterte die Umgebung, ebenso wie sie selbst es tat. Es roch stark nach Kräutern aller Art. Gläser standen rum...hier und da lag krümeliges Zeug..sicher zerstossene Blätter.."Ja..."murmelte sie abwesend.."Tee ist wunderbar, danke." Der Tisch im Raum wurde umgehend hergerichtet. Sagte man Zwergen eigentlich Gastfreundschaft nach? Aris wusste es nicht. Sehr bewandert mit dem Umgang anderer Wesen, als dem mit ihrer eigenen Art, hatte sie nicht. Zögerlich darüber, ob das hier eine so gute Idee gewesen war, nahm sie Platz. Was, wenn diese Ljerka, oder auch Sarray ihnen Gift ins Essen mischten? Naja, Rolan konnte es egal sein. Er war ja schon tot.
Die Menschenfrau, mit der die Zwergin zusammen lebte, bot einen beeindruckenden Anblick. Sie verkörperte, was Aris sich niemals selbst zutraute. Mit ihr war nicht gut Kirschen essen, das konnte man gleich sehen. Und sie war klug, hatte Sarray nicht gesagt, dass diese frau eine Art Alchemistin war? Tränke zubereitete, mannigfaltiger Art und mit vielen Optionen der Wirkung? am Hals waren noch die Andeutung der Schwärze zu sehen, die man ihr unter die Haut geklopft hatte. Fasziniert kam die Nekromantin ins Starren und riss sich schnell los. Unhöflich zu sein war unklug in dieser Welt.

Aris faltete die Hände im Schoß, manierlich, wie sie es gelernt hatte und konnte sich nicht verkneifen, ein wenig gierig auf die dargebotenen Köstlichkeiten zu blicken. Der Hunger nagte an ihr. Und das Stillen ihres Grundbedürfnisses war zum Greifen nah.
Sarray war ein Quell nie versiegender Energie. Sie wirbelte herum, verteilte, was sie zu Essen hatten und versprühte gute Laune. Aris schielte zu Rolan, der still und ernst wie immer neben ihr Platz genommen hatte. Verantwortlich für ihr Leben. Ja. Das war er nun. Und umgekehrt trug sie die Verantwortung dafür, dass Rolan sich bewegen konnte und vielleicht seinen Frieden fand. Im Leben, oder im Tod. Gut gemacht Aris! Super hinbekommen. Das kam davon, wenn man erst handelte...aus einem Impuls heraus, wie die Angst ihn anschickte. Ihr Magen zurrte sich zusammen wie ein Beutel, dessen Kordel man straff zog. Schnell, damit ihr Begleiter sich nicht beobachtet fühlte, sah sie wieder geradeaus auf den Tisch und griff nach dem Brot, um sich ein Stück abzubrechen und zaghaft davon zu essen.
Zuletzt geändert von Aris Moriturus am Samstag 28. Mai 2022, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Rolan Igorov
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Irgendwie bewunderte Rolan den Enthusiasmus der Zwergin. Oder zumindest spürte er, dass seine Laune sich bei ihrem Gewusel und Geplapper ein wenig aufhellte. Die kleine Frau war irgendwie sympathisch. Sicher eine ganz passable Saufkumpanin. Das nötige Gröhlorgan dafür hatte sie jedenfalls. Auch wenn der Untote keinen Schmerz spüren konnte drangen ihre Schreie, die durch das kleine Haus hallten, unangenehm laut an seine Ohren.
Er warf Aris einen fragenden aber auch belustigten Blick zu und flüsterte.
"Wo sind wir da nur reingeraten, hm?"

Dann traten sie aber doch ein. Wenn Rolan in seinem unbequemen Leben eins gelernt hatte, dann war es, dass man nie eine kostenlose Mahlzeit ausschlug. Wer wusste schon, wann einen die nächste erwartete? Aufmerksam hielt er Ausschau nach weiteren Personen. Er wollte nun wirklich nicht einfach so ohne Vorwarnung in diesen Hexer herein laufen.
Der Raum roch nach Kräutern und Chemikalien. Nicht unbedingt unangenehm. Nur ungewohnt, wenn man gleichzeitig eine Mahlzeit assoziierte. Kurz hatte er den gleichen Gedanken an vergiftete Speisen, wie seine Begleiterin auch. Doch irgendwie traute er solch eine Tat der energiegeladenen Zwergin nicht so recht zu. Der menschlichen Frau allerdings,...
Er musterte Ljerka eingehend und ungeniert. Ihr Äußeres erinnerte ihn an eine harte, kampferprobte Frau. Sie wirkte drahtig und kraftvoll zugleich, als hätte sie ebenfalls ein hartes Leben als Söldnerin hinter sich. Das graue Haar stand ihr sogar ganz gut und gab ihrem Erscheinen noch mehr Professionalität. Weisheit und Erfahrung des mittleren Alters.

Zögernd setzte Rolan sich neben Aris an den Tisch und hob sogleich abwehrend die Hände, als die Zwergin von Tellern sprach und das Essen auftischte.
"Ich meinte das ganz wortwörtlich, dass ich mir das Essen abgewöhnt habe. Eine,.... ausgedehnte Diät sozusagen. Aber Aris kann gerne meine Portion bekommen."
Gierig starrte er auf die Teekanne und leckte sich unbewusst die trockenen Lippen.
"Tee nehme ich aber gern'. Oder Wasser. Verdammt, ich würd fast meine eigene Pisse trinken, so durstig bin ich."
Falls eine der beiden Gastgeberinnen sich an seiner rüden Ausdrucksweise störte, so zeigte sie es nicht. Was Rolan ein wenig beruhigte. Mit feinen Pinkeln zusammen zu sitzen, war meist keine gute Idee. Letztendlich würden die einen nur übers Ohr hauen und man stand am Ende doch wegen der Mahlzeit in ihrer Schuld. Einfache Leute, obwohl sie kaum etwas besaßen, waren meist doch viel freigiebiger, wenn es um die Gastfreundschaft ging.
Andererseits bedeutete das aber auch, dass es hier wohl nicht viel von Wert zu holen gab, sollten Aris und er gezwungen sein, sich hier zu bereichern. Ein schändlicher Gedanke, aber man musste ihr weiteres Vorgehen von allen erdenklichen Seiten her planen.

Dann bemerkte er, dass die Menschenfrau sich vorgestellt hatte und nun ihrerseits auf Namen wartete. Er räusperte sich trocken und umständlich und sehnte sich den Tee in seine Kehle. Dann streckte er Ljerka die blasse Hand entgegen. Wenn sie vom soldatischen Schlag war, würde sie das sicherlich zu schätzen wissen.
"Ich bin Rolan."
Kurz überlegte er, ob er Aris für sich selbst sprechen lassen sollte. Würde sie ihre Unabhängigkeit schätzen? Oder es zu würdigen wissen, wenn er sie vorstellte, wie eine Dame von Welt? Eine Antwort darauf hatte er nicht parat, entschied sich dann aber dafür, sich zumindest an dem kommenden Gespräch zu beteiligen. So konnte die Nekromantin sich auf ihre Mahlzeit konzentrieren und es musste nicht zu peinlicher Stille kommen.
Er deutete auf seine Begleiterin.
"Das ist Aris. Wir sind,... zwei vom Pech verfolgte Wanderer, kann man sagen. Naja, eigentlich bin ich ihr Beschützer. Aber,..."
Mit einer auf- und abfahrenden Geste deutete er über seine zusammengeschusterte Kleidung. Ein weiterer Fingerzeig auf seinen selbst geschnitzten Stock, den er an den Tisch gelehnt hatte, folgte. Etwas peinlich berührt verzog der Blasse das Gesicht.
"... naja,... vom Pech verfolgt halt. Vielen Dank für eure Gastfreundschaft."
Er nickte beiden Gastgeberinnen zu und meinte das sogar ganz ernst. Gastfreundschaft konnte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. An Ljerka gewandt sprach er weiter.
"Deine Freundin ist 'ne gute Seele. Die wenigsten hätten uns aufgelesen und zu sich nach Hause geführt. Dabei gibt's da draußen so seltsame Leute. Verrückte Fingerwackler und Untote überall."

Er lachte gespielt und wendete den Blick ab. Toll gemacht, Rolan, dachte er zu sich selbst. Kein Bisschen auffällig.
"Aaaalso,... Gift?"
Die fragenden Blicke, die das Wort erzeugte, verwirrten ihn für einen Moment. Dann merkte er, dass er wohl ein wenig mehr Zusasmmenhang geben sollte. Am Ende dachten die Frauen noch, er wolle sie beschuldigen, das Essen vergiftet zu haben.
"Oh,... Sarray meinte, du wärst Alchemistin? Könntest Heiltränke und Gifte herstellen? Sowas könnten wir auf unseren Reisen schon gebrauchen. Könnte gefährlich werden. Und so ohne ein Schwert, macht ein angespitzter Stock mit Gift gleich viel mehr her."
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Sarray Cestay
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Lebenslauf: Sarray

Sarray hatte Rolans Bemerkungen durchaus bemerkt.
Und gleich reagiert. Sie war sofort aufgesprungen, hatte etwas gegriffen und war durch den Hintereingang verschwunden. Als sie wieder herein kam balancierte sie eine riesige Kanne auf dem Kopf, hielt diese mit einer Hand gerade. Es war eigentlich keine Kanne, die auf einen Esstisch gehörte, sondern eine, die mit einer passenden Schüssel ihr Badezimmer darstellte.
Aber Wasser war Wasser. Und sauber und frisch aus dem Brunnen war sie ja auch.
Die Zwergin setzte die Kanne direkt vor Rolan ab, wobei sie den Tisch und unmittelbarer Nähe ordentlich flutete.
Dann stütze sie das Kinn auf die Hand und betrachtete ihr Gegenüber wie ein schillerndes Objekt.
Und sie zerbrach sich den Kopf.
Gesund war er nicht. Ob es eine Krankheit war? Oder war es ein Vampir? Soffen Vampire wie ein Loch? Oder ein Doppler?
Moment. Was hatte er gerade gesagt?!
Sie hegte keinen Groll auf andere Wesen. Sogar mit einem Vampir hätte sie ein Gespräch anzufangen versucht. Aber sie war neugierig. Und Rolan ein nur allzu interessantes Geheimnis, dass es zu lüften galt.
Die Zwergin sah ihre Gefährtin an. Und diese kannte die Mini-Blondine gut genug, um die muntere Neugier in ihren Augen richtig zu deuten.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Jetzt hatte Ljerka doch die Ruhe gefunden, auch Platz zu nehmen und sich die Gäste genauer anzusehen. Die junge Frau schien sie ihrerseits zu mustern um sie einzuschätzen. Ihre Augen waren merkwürdig, nicht wie die des Hexers, aber eines war verschiedenfarbig. Man erzählte sich dazu immer wieder Geschichten, ihren Zwilling sollten sie gefressen haben, noch im Mutterleib und so wurden sie gestraft oder dass diese Leute heimtückisch wären, und von zwei Seelen beherrscht. Die alte Soldatin glaubte nichts davon, wollte es zumindest nicht, aber ganz konnte man sich gegen Vorurteile nicht wehren, vielleicht war da ja irgendwo ein wahrer Kern, wie auch bei den Hexern.
Sie sprach nicht, nahm nur den angebotenen Tee an, der Mann ebenso.
Und er war es, der sie vorstellte. Ein kräftiger Händedruck, das wusste sie zu schätzen, und er behandelte sie selbst wie eine Kameraden denn in der Regel gaben Männer Frauen zur Begrüßung nicht die Hand, oder eher selten. Irgendwie war er ihr sogar ein wenig sympathisch, er erinnerte sie an ihre Kameraden, damals. Die dummen Bemerkungen, die bei den Männern fast immer etwas mit Sex oder den Ausscheidungen zu tun hatten, schlimmstenfalls mit beidem. Auch wenn es nicht ganz ihr Humor war, sie hatte gelernt mitzulachen und nur innerlich mit den Augen zu rollen. Irgendwie waren sie ja gute Jungs gewesen, alle. Sie hatten sich den Rücken freigehalten, gegen die Schwarzen und ihre Eichhörnchen, und alle hatten sie es mit dem Leben bezahlt.
Rolan hieß er also, und die junge Frau war Aris.
Den Händedruck wusste sie tatsächlich zu schätzen. Er war kühl, die Haut fühlte sich merkwürdig an, wächsern, schlecht durchblutet, aber sie zog die falschen Schlüsse, auch wenn er tatsächlich roch, als wäre er schon am verwesen, nach dem brackigen Wasser des Sees und anderem, trotzdem.
Er stand ja vor ihr, sprach und bewegte sich.
Und er wollte nichts essen, eine besondere Diät... klar. Sie lächelte wissend. Er soff Wasser als müsse er in seinem Magen einen Karpfenteich anlegen. Sie hatte schon einige Ausreden gehört, die aber war neu.
Ihr Urteil hatte sie sich schon gebildet. Er hatte wohl tags zuvor mehr gesoffen als ein Einzelner vertrug. Wahrscheinlich irgendeinen selbst gebrannten Fusel, der ihn genauso gut hätte blind machen können. Kein wunder, dass er nicht essen wollte. Wahrscheinlich würde jedes kleine Stück Brot postwendend wieder auf dem gleichen Weg herauskommen.
"Soll ich dir eine Suppe machen? Ich kenne da ein paar gute Rezepte, die auch gegen den schlimmsten Katzer helfen." Sie zwinkerte ihm zu.
Über die Zwergin sagte er ihr nichts neues. Sie würde sogar einen Nekker mitbringen, wenn der es fertigbrachte, sie aus großen treuen Augen anzublicken. Und irgendwie zweifelte sie nicht daran, dass das eines Tages tatsächlich geschehen würde.
Fingerwackler und Untote...
Es würde ihr erst später reinfallen, und dann würde sie sich noch eine Weile Gedanken machen, warum ausgerechnet die. Warum nicht Ertrunkene und Räuber? Desserteure, Ghule... das waren die wirklichen Gefahren auf der Straße. Und Untote gab es ja nicht einmal, ein dummer Volksglaube, aber seit man nicht mehr alles begrub was sich nicht mehr bewegte sondern noch einmal nach ein paar Tagen nachsah kam es auch nciht mehr dazu, dass sich Totgeglaubte selbst wieder ausgruben. Und dass es manchmal einfach nur Ghule waren wusste ja auch jeder.
Und... Gift?
Für seinen selbst geschnitzten Speer. Waren die beiden noch abgebrannter als der Hexer?
"Ich kann Gift herstellen... aber euch ist doch klar, dass ich dafür zumindest ein paar Kronen nehmen muss. Und weit kommt ihr mit dem Speer auch vergiftet nicht."
Ein wenig regte sich doch ihr Misstrauen. Wer so abgebrannt daher kam konnte auf die Idee kommen, auch noch sie zu überfallen. Mit einem Blick vergewisserte sie sich, dass das Offiziersschwert im Reichweite war, dass ihr der Hexer als Bezahlung dagelassen hatte.
"Versucht lieber in der Stadt Arbeit zu finden, am Hafen kann immer eine kräftige Hand geraucht werden." Wo es für eine junge Frau Arbeit gab würde sie nicht ausführen, zumindest nicht ohne zu wissen was sie sonst noch konnte. Bisher war sie ja recht still gewesen.
Sie warf Sarray einen Blick zu, ohne zu ahnen, dass diese ihren Gast geistig schon sezierte. Sie hatte viel weniger von ihm mitbekommen.
"Hier in Ferneck braucht auch immer mal wieder wer Hilfe. hier ist eine Wäscherei und einige Köhler und Gerber..."
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Aris Moriturus
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Das Essen, welches sie in einem langsamen Fluss an kontrollierten Bewegungen zu sich nahm, stillschweigend
- im Gegensatz zu Rolan, der Beide immer tiefer in irgendwelche Geschichten zu verstricken drohte-
gab ihr die Zeit, die Mimik und Gestik ihrer Gastgeber zu beobachten. Ein Blick Sarrays zu Ljerka hin, nachdem sie zuvor den Untoten ausgiebig gemustert hatte. Ein erwidernder Blick der Menschenfrau zurück, als würde diese mental auf etwas antworten, was die Zwergin ausheckte. Aris schob sich das nächste Stück Brot in den Mund und kaute. Etwas ging hier vor sich. Das Vertrauen der neuen Bekanntschaft war zart und zerbrechlich. Noch standen zu viele unausgesprochene Fragen im Raum und Aris würde sich nicht bemühen, Antworten zu geben. Ob sie Freund oder Feind waren,blieb ungeklärt.
Es war besser, sie verliessen diese Hütte beizeiten wieder, ehe ihnen der nächste unvorhergesehene Schlamassel zustossen konnte. Ein jedermanns Glück war irgendwann aufgebraucht. Ihres war mit Sicherheit während der Flucht vor dem wütenden Mob des Dorfes Yantra versiegt.

Wie die Nekromantin es dem Untoten bereits schon einmal gesagt hatte: alles in der Welt hat seinen Preis. Auch das Gift der Alchemistin, welches sie für einen Überfall auf diese Schatzhöhle gut gebrauchen konnten.
Rolans Blick traf sie seitlich, doch sie ignorierte ihn geflissentlich. Den Ring, den Otto gefunden hatte, würde sie Madame Frith vorlegen müssen, um sich ihr Wohlwollen zu erkaufen. Entgegen der üblichen Regeln der familiären Verbundenheit, herrschten keine liebevollen Gefühle zwischen Grossmutter und Enkelin. Profit. Daran waren alle auf der Welt interessiert.

Als ihr Begleiter sie jedoch in den Boden zu starren drohte, seufzte sie, legte ihre Brotscheibe beiseite und klopfte sich die Krümel über der Tischplatte manierlich von den Händen, ehe sie aus ihrem Lederbeutel die geforderten Münzen herausfischte. Rolan selbst hatte diese durch seine betrügerischen Spielereien erstanden, also konnte er sie auch gerne ausgeben. Die Mahlzeit hier war wenigstens umsonst, so hatten sie also gespart.
Aris drückte ihm das Geld in die grosse Hand und bediente sich am Käse, ehe sie mit Tee nachspülte. Der Kräutersud war stark und liess sie kurz husten, aufgrund seiner Bitterkeit. Doch zugleich spürte sie, wie ihre Energie wiederkehrte, ihre Reserven sich füllten, sie wacher und emotional in ihren Launen, zugänglicher für alle Anderen machte.
Sanft legte sie Rolan die Hand unter dem Tisch auf den Oberschenkel und spürte, wie er nach oben zuckte und sich das Knie an der Tischkante stiess. RUMMS! Alle Augenpaare richteten sich auf das ungleiche Wandererpaar.
Zum Glück spürte er keinen Schmerz, oder war es in diesem Fall ein Fluch? Kein verräterisches Jaulen entglitt seiner Kehle, was auch er ein wenig zu spät bemerkte. "Au...?" Aris rollte mit den Augen. Da war ja ein wahrer Schauspieler an ihm verloren gegangen! Was hatte er denn geglaubt?! Dass sie ihm zwischen die Beine fassen wollte?! Männer.
Als sich die Situation am Tisch beruhigte und Ljerka sie über die Möglichkeiten des Geldverdienens in der Nähe aufklärte, wagte die Nekromantin einen neuen Vorstoss,
Etwas fester als beim ersten Mal, legten sich ihre Finger auf seinen rechten Oberschenkel und sendeten ihm sofort neue Energie. Eben Jene, die sie durch das Essen bezog. Umgehend knurrte ihr Magen wieder und Aris aß weiter, sorgte damit für sich selbst. Vielleicht konnte sie mit Rolan so geschmeidigeren Fusses weiterziehen, als es ihnen bisher möglich gewesen war. Doch wie nur sollte sie ihr Medaillon auffüllen, ohne es am Tisch vor allen anderen Anwesenden emporbaumeln zu lassen? Sie dachte noch darüber nach, als.....

.....es krächzte. Laut und fordernd. Dann nochmal, wütend und penetrant. Aris zuckte zusammen. Ihr ungleiches Augenpaar wanderte zum Fenster in ihrer Nähe. Davor saß, höchst pikiert darüber, dass man das Mahl nicht mit ihm teilte: Otto.
Nicht verstehend, dass sie ihn mit dem Aussperren seiner Person, vor einem frühen Tod schützten. Böse funkelnde schwarze Knopfaugen nahmen Zwergin und Rolan ins Visier, ehe sie sich auf Ljerka richteten. Er spannte die Flügel.
- Seht mich an, wie gross ich bin?- sprach Aris in Gedanken für seine Geste und schmunzelte. "Das ist Otto, mein zahmer Rabe. Er..mag keine Fremden." Nett ausgedrückt. Er mochte niemanden. Rolan war ein wandelnder Festschmaus für den Raben und die Zwergin hatte ihn mit Nüssen beworfen. Kein guter Tag für den Vogelmann. Rolan knurrte vor sich hin. Die Abneigung beruhte auf Gegenseitigkeit, seit Otto das Ohr des Söldners gefressen hatte und Aris nicht vermochte, es wieder herzustellen.

"Oh Rolan...eine Wäscherei! Du liebst es doch, Wäsche zu waschen hm?" Aris schmunzelte in sich hinein und schob sich wieder Brot zwischen die Lippen, um nicht zu kess zu werden. Was sie ritt, den Söldner neckisch zu reizen, nachdem sie ihn für manche Verhältnisse schon recht unsittlich berührt hatte, wusste sie auch nicht.
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Rolan Igorov
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Rolan zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe, als Sarray die schwappende Schüssel direkt vor ihm abstellte und dabei den halben Tisch flutete. Keine halben Sachen bei dieser Zwergin, was? Und wie sie ihn anstarrte,... wie einen interessanten Vogel? Wie ein verliebtes Mädchen? So die Hand aufgestützt, fehlte nur noch ein neckisches Klimpern mit den Augenbrauen.
Etwas verunsichert lugte er hinunter auf das klare Nass in der durchaus sauberen Schüssel.
"Ähm,... danke,...?" nuschelte er und fragte sich, ob sie nun ernsthaft von ihm erwartete, seinen Kopf dort hinein zu stecken und wie ein Hund mit der Zunge zu löffeln. Warum hatte sie nicht gleich einen Trog heran gekarrt? Leise seufzend blickte er sich auf dem Tisch um. Aris hatte bereits eine Tasse für ihren Tee bekommen. Er musste sich wohl selbst nach einem Gefäß umsehen. Glücklicherweise hatte Ljerka beim Abräumen des Tisches ein Glas übersehen, in dem sich scheinbar ebenfalls Wasser befand. Unglücklicherweise handelte es sich nicht um Wasser, sondern um eine recht potente Säure, die für die verschiedensten Lösungen der Alchemistin als Basis dienen sollte. Unwissend schnappte sich Rolan das Gefäß, welches ihm an einem Esstisch so völlig fehl am Platz vorkam. Wer hatte denn schon Trinkbecher aus reinem Glas? Und wer konnte sich so etwas leisten? Scheinbar gab es hier doch mehr zu holen, als vermutet.
Noch bevor eine der Gastgeberinnen eine Warnung von sich geben konnte, kippte Rolan den Inhalt des Glases hinunter. Es schmeckte bitter und irgendwie scharf zugleich. Stand wohl schon länger da. Und es stillte seinen Durst keineswegs. Am liebsten hätte Rolan nun wirklich den Kopf in die Schüssel gesteckt und wie ein Pferd gesoffen. Vermutlich hätte dies bei der Alchemistin kein allzu großes Misstrauen erweckt, da er damit die Säure in seiner Kehle zumindest ein wenig neutralisiert hätte. Aber ausgerechnet jetzt besann der Söldner sich auf seine Manieren, schöpfte mit dem Glas Wasser aus der Schüssel, wartete aber noch, bevor er zu gierig erschien.

"Danke, keine Suppe. Ist nett gemeint, aber Wasser ist völlig ausreichend."
Mit einem Nicken dankte er seiner Nekromantin, die ihm ein paar Münzen in die Hand drückte.
"Es sind nur ein paar Oren. Aber vielleicht reicht es für ein kleines Fläschchen?"
Bumm!
Was zur Hölle?! Reflexartig war sein Knie gegen die Unterseite des Tisches gestoßen.
Ein erschrockener Seitenblick zu Aris, die ihre Hand auf seinen Oberschenkel gelegt hatte.
"Ähm,... au?"
Tolle Reaktion, Rolan, dachte er noch von sich selbst. Aber wieso zur Hölle begrapschte sie ihn hier vor allen Leuten plötzlich? Verdammt,... mal wollte sie, mal wollte sie nicht. Wie launisch war das Mädchen denn?
Dann aber spürte er die Energie, die ihn durchfloss und es dämmerte ihm. Oh,... vielleicht sollte er in Zukunft nicht so vorschnelle Schlüsse ziehen. Peinlich berührt starrte er an die Decke und war zum ersten Mal froh darüber, nicht rot anlaufen zu können.
Die zweite Berührung der Nekromantin nahm der Untote mit aller Würde und Fassung hin, die er aufbieten konnte. Es fühlte sich verdammt gut an, was sie da tat. Auf eine total unschuldige Art und Weise natürlich. Er konnte förmlich spüren, wie seine Bewegungen geschmeidiger, seine Gedanken schneller und seine sonnenverbrannte Haut wieder glatter wurde. Das würde auffällig sein. Sanft aber bestimmend schob er ihre Hand von seinem Oberschenkel fort, beugte sich kurz zu seiner 'Herrin' herüber und flüsterte ihr ins Ohr.
"Spar' die Energie auf. Für dich. Ich trag' dich nicht die ganze Zeit rum."

Dann richtete er sich wieder auf, lächelte und hob entschuldigend die Hände ein wenig.
"Verzeiht bitte. Wir können manchmal einfach nicht die Finger von uns lassen."
Oh, er konnte Aris Empörung zu diesen Worten förmlich über ihre Verbindung spüren. Verlegen kaute er auf der Unterlippe. Das würde wohl noch ein verbales Donnerwetter geben. Glücklicherweise unterbrach Otto diesen peinlichen Moment mit seinem Krächzen.
"Ja,... der Vogel mag keine Fremden. Nur ihre Einzelteile."
Unwillkürlich betastete er sein Ohr, bemerkte erst viel zu spät, was er da tat und senkte schnell wieder die Hand.
"Aber wenn man ihn nicht ärgert, ärgert er auch nicht zurück. Richtig, Kumpel?"
Er warf dem Tier einen strengen Blick zu, als ob er ihn dadurch an ihre Abmachung erinnern konnte.

Und da kam auch bereits die Retourkutsche für Rolans vorherigen, schlüpfrigen Kommentar. Er sollte Wäsche waschen?! Echt jetzt? Wie bescheuert sähe er wohl in Rock und Schürze aus? Und dann auch noch die hart antrainierten Schwielen an den Fingern durch all das Wasser aufweichen und abreiben lassen? Nein, danke.
Mit einem zuckersüßen Lächeln gab er an Aris zurück:
"Das erste Stück Seife wird deinem losen Mundwerk dienen, Liebes."

Dann hob er endlich das Glas an seine Lippen. Oh, wie er sich schon auf das kühle Nass freute. Bevor er trank, schmatzte er noch einmal aufgrund des seltsamen Geschmacks von zuvor. Zudem hatte sich ein Prickeln in seiner Kehle ausgebreitet, welches er nicht zu deuten wusste. Es war zwar nicht höflich, die von Gastgebern angebotenen Speisen und Getränke zu kritisieren, aber Rolan war nunmal auch kein übermäßig sprudelnder Quell an Manieren und Höflichkeiten.
"Euer Wasser schmeckt irgendwie seltsam. Zumindest das, was da stand. Stand schon länger da, oder?"
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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von/nach: Umland -> Haus von Sarray & Ljerka
Datum: 17. September 1277, Nachmittag
betrifft: Sarray, Ljerka, Aris, Rolan, Sindra
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Sie hatten das Haus erreicht.
Das eine oder andere ging ihm durch den Kopf, während er auf die kleine Hütte zuhielt. Das Pferd band er draußen an, dann half er dem Mädchen abzusteigen, auch wenn er nicht daran zweifelte, dass sie auch allein heruntergekommen wäre. Mittlerweile fühlte er wieder Blick auf sich haften, Noch waren sie neutral und neugierig interessiert. Aber bei weitem auch nicht jeder Anderling war dem Hexer gleich wohlgesonnen. Die Menschen sahen den Mutanten, die Anderlinge den D'hoine, den Menschen.
Manches änderte sich nie.
Vielleicht änderte sie dafür ihre Meinung noch.
Bereits vor der Türe hörte er die Stimmen im Inneren, die die Schläge der Herzen beinahe übertönten. Auch wenn sie geschwiegen hätten, er hätte gewusst, dass es vier Personen waren. Zwei Fremde, ein Mann und eine Frau. Die Frau sprach am wenigsten. Und der fremde Mann seine Aufmerksamkeit. Hätten sie alle geschwiegen, er hätte vielleicht mehr hören können, doch es sprach fast immer jemand.
Als er dann an die Tür klopfte begann auch noch sein Medaillon zu vibrieren.
Man merkte seiner Mine nichts an, aber nun war er auf der Hut. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass die beiden gerade überfallen wurden, von einem Magier? Er wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, dann trat er ein ohne lange auf eine Antwort zu warten.

Die Zwergin saß am Tisch bei zwei heruntergekommenen Gestalten, die ältere Frau stand im Raum und sah gerade den Mann dermaßen fassungslos an, als hab der gerade verkündet, er wäre der Thronfolger Redaniens. Der jedoch, blass und ungesund und mit dem Herzschlag eines Hexers versehen, schien sehr glücklich mit einem Glas in der Hand. Die junge Frau war ebenso blass wie er, trug auffällige Augen, aber sonst keine Auffälligkeiten. Auch bei ihr suchte er nach Anzeichen, dass sie Elfenblut tragen konnte, die Augen waren ein Hinweis. Es schien aber nicht so, keinerlei spitze Ohren, nicht diese dreieckige Gesichtsform. Eine Statur wie Sindra. Auf den ersten Blick sahen beide ungefährlich aus, aber keiner wusste derzeit besser als er, wie sehr der erste Eindruck täuschen konnte.
Aber sein Amulett hörte nicht auf zu vibrieren. Außer, dass er sie eine Weile länger gemustert hatte ließ er sich allerdings nichts anmerken.
"Einen schönen Tag. Wir hatten einen Termin..." er lächelte die Zwergin an, Ignorierte den skeptischen Blick Ljerkas und dass sich der Ausdruck der beiden Gäste wohl zu Erschrecken wandelte. Gut so. sollten sie Böses im Schilde führen würden seine Schwerter sie lehren...
Verdammt, Nein. Er würde wieder ins Leere greifen.
Aber auch ohne Schwerter war ein Hexer wehrhaft genug. Und genau das würde er sie lehren.
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Sarray Cestay
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Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf: Sarray

Sarray musste mit Gewalt ihren völlig perplexen Blick von Rolan abwenden. Hatte der gerade die Essigsäure gekippt?
Die Zwergin hüpfte vom Stuhl und steckte den Kopf unter den Tisch.
Entweder, der Typ hatte genug Wasser hinterhergekippt, oder gleich würde sich das Zeug durch ihn durchgefressen haben und sie musste eine wirklich widerliche Sauerei wegmachen.
Die Stimme des Hexers riss sie aus den Gedanken. Sie wollte sich aufrichten und…RUMMS. Gläser und Teller hüpften einmal kurz.
„Au….“ So klein, dass sie unter dem Tisch stehen konnte war sie dann doch nicht.
Den Hinterkopf reibend sah sie blinzelnd zur Tür.
„Herr Hexer….ääääh…..schon so spät? Wir haben noch…äääh…“
Der, der sich als Rolan vorgestellt hatte, war definitiv kein Mensch. Was auch immer er war, das konnte jetzt verzwickt werden.
Sarray fasste sich. „Habt ihr und die Kleine schon was gegessen? Wir hätten noch etwas Brot. Und Käse….“
‚Nur die Säure ist grad aus.‘, fügte sie in Gedanken hinzu und versuchte ihre Nervosität herunter zu kämpfen.
Sindra stand noch beim Pferd und sah verschüchtert zur Tür.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Lebenslauf: Ljerka

Ljerka stand der Mund offen.
Der Hexer hatte am Vortag fast reinen Alkohol gesoffen als wäre es Wasser und dieser Söldner tat das gleiche mit der Essigesenz. Er hätte sie nicht einmal an der Nase vorbeibringen dürfen, geschweige denn schlucken.
Und er fragte noch warum das Wasser seltsam schmeckte. Dabei war sie sich sicher gewesen, dass sie alles weggeräumt gehabt hatte, irgendwie musste das Glas in der Hektik den Weg auf den Tisch zurück gefunden haben, und zwar ohne den Deckel aus der Rinde der Korkeiche, mit denen sie diese Behältnisse zu verschließen pflegte, weil sie die Erfahrung gemacht hatte, dass Säuren sonst auf Dauer die Wirkung verloren.
Nun starrte sie ihn an, vergessen war die Frage nach einem Gift, vergessen die Münzen, das Geplänkel und auch der Rabe, der Plötzlich im Fenster aufgetaucht war fand dabei wenig Beachtung. Sie starrte nur auf den Mann und rechnete jeden Moment damit, dass er kotzte, ohnmächtig zusammenbrach, keine Luft mehr bekam oder... egal wie viel Wasser er trank, es musste schwere Verätzungen zur Folge gehabt haben und welche Reaktion auch immer angemessen gewesen wäre... Sie blieb aus. Und sie war sich recht sicher, dass der kein Hexer war...
"Was in Meliteles Namen bist du?"
Entfuhr es ihr.
Und dann, wenn man schon an den Teufel dachte...
...stand der Hexer in der Tür und machte das Chaos komplett.
Richtig, er hatte heute noch einen Termin bei Sarray. Er war spät dran, aber sie hatte auch nicht mehr damit gerechnet, dass er noch kommen würde.
Die Zwergin war Verlegen, sie spürte, wie gern sie den Hexer hinauskomplimentiert hätte, aber das gönnte sie ihren seltsamen Besuchern wiederum nicht.
Stühle hatten sie keine mehr übrig, und an die Kisten kam sie gerade nicht heran, doch Sarray bot ihm bereits Essen an, also lehnte sie sich mit verschränkten Armen an die Anrichte, die ihre Ausrüstung beherbergte - um ganz sicher zu sein, dass nicht noch eine wertvolle Zutat den Weg zurück auf den Tisch fand, und um diese notfalls mit ihrem Leben zu schützen, vor Hexer, vor Raben und was das Leben sonst noch bot - und beobachtete die Situation.
Der Hexer griff kurz an sein Medaillon... das fiel ihr auf. Sie sahen und erspürten mehr als ein Mensch... Gerade war der tote Wolf ebenfalls vergessen. Ihr Blick wanderten zwischen den Anwesenden hin und her, gespannt, was sich entwickeln würde.
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Aris Moriturus
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Nicht die Finger voneinander lassen. DAS hätte er wohl gerne.
Seife in ihren Mund stecken. DAS wohl noch viel mehr, wobei das erste Wort beliebig austauschbar war, wenn sie an seine Missverständnisse dachte, die ihm im Zusammenhang mit ihr bereits unterlaufen waren. PAH!
Aris unterdrückte das Bedürfnis, dem wandelnden Leichnam einen finsteren Blick zuzuwerfen und steckte sich gerade ein Stück Käse in den Mund, um sich selbst zum goldenen Schweigen zu zwingen, als...etwas Seltsames geschah. Rolan trank aus einem der Gläser. Nicht weiter verwunderlich. Es schmeckte seltsam. Gut, vielleicht war es im wahrsten Sinne des Wortes abgestanden und fad. Doch die Reaktionen, die dieser Schluck geglaubten Wassers mit sich zog, liessen ihre Alarmglocken schrillen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Zwergin und auch die Menschenfrau Ljerka starrten ihren Begleiter an, als warteten sie auf etwas. Aber auf was? Der Untote schien ebenso ratlos zu sein, wie die Nekromantin selbst, jedenfalls liess sein Verhalten auf nichts Anderes schliessen.
Mehrere Dinge passierten gleichzeitig, die den von Rolan vorhin noch angepriesenen Spruch "Vom Pech verfolgt", die Krone aufsetzten.
Ljerka stiess eine Frage aus, gemeinsam mit einer Anpreisung an die Muttergöttin selbst. WAS WAR ROLAN...Aris hielt im Kauem inne, als sei sie zu Eis erstarrt, nur ihre Augen wanderten am Tisch zwischen Ljerka, Rolan und der Zwergin hin und her, die ihre eigene Faszination ebenfalls kaum verbergen konnte und unter den Tisch geglitten war...warum wusste Aris auch nicht, aber sie wagte es auch nicht, sich hinab zu beugen, um nachzusehen.
Die zweite dramatische Arie ihres aktuellen Lebenstheaters, beinhaltete das Auftauchen eines Hexers. HEXERS! Aris wurde, wenn möglich, noch steifer. Kerzengerade saß sie da, den Happen mit Käse noch immer nicht zum Mund geführt, sondern auf halben Wege abgebrochen und sah nun zu dem Mann, der das Haus nach einem kurzen Klopfen einfach betreten hatte.
Da stand er. Unverkennbar in seiner Art. Gelbe Augen, Wunden und Schnitte, Narben und andere Überbleibsel ausgefochtener Kämpfe in seinem Gesicht tragend. Er stand dort und musterte die Truppe, die sich hier versammelt hatte. Hinter ihm, neben seinem Pferd, wartete ein Mädchen. Ein mageres kleines Ding, ähnlich wie Aris es war. Helles Haar, helle Augen, vielleicht grün, vielleicht blau. Schwer aus der Distanz heraus zu sagen.
Hatte sie es nicht geahnt? Im Waldstück,. als Sarray ihnen die Bekanntschaft mit dem Hexer offenbart hatte? Aris liess die Hand langsam sinken, in dem Versuch, diesem Mann, der ihr gegen Bezahlung nur zu gern den Garaus machen würde, nicht unnötig zu provozieren. Unlängst musste er erkannt haben, dass zumindest einer der Beiden nicht oberhalb der Erde wandeln sollte und der andere im Prinzip schwarze Magie tätigte. Kein guter Start für eine innige Freundschaft. Verdammt, sie wusste genau, warum sie lieber alleine blieb.
Die Nekromantin drosselte ihren Puls mit gezielten, tiefen Atemzügen. Als Rolan seinen Mund öffnen wurde, sah sie zu viel Risiko in den grossspurigen Sprüchen, die er vielleicht von sich geben würde und trat ihm kräftig gegen das Schienbein, nur um dann innerlich über sich selbst die Augen zu rollen. Fehlendes Schmerzempfinden. Das Chaos schien perfekt.

"Wir wollten sowieso gerade gehen, nicht wahr. hm? Liebling?", griff die Weissblonde die Tarnung wieder auf, die ihnen in den letzten Sätzen gut gedient hatte. "Nun wissen wir ja, wo wir uns mit ehrlicher Arbeit ein wenig Geld verdienen können. Danke für ...das Essen. Und.." sie konnte sich einen Blick auf das Glas, welches vor Rolan stand und welches noch immer der Aufmerksamkeit der beiden Bewohnerinnen des Hauses diente, kaum verkneifen und schielte darauf.."für das Wasser." Sie schubste Rolan mit dem eigenen Körper an, dieser verstand entweder nicht, oder er war zu gebannt vom Anblick des Hexers, der wie ein Hindernis zwischen ihnen und der Freiheit lag, die hinter der Tür in seinem Rücken auf die beiden ungleichen Reisenden wartete.

Als sie zu Rolan aufblickte, hob sie vor Schreck die Finger der rechten Hand vor den Mund und liess dabei den Käse vollends fallen. Dort, wo die Flüssigkeit, die er fälschlicherweise als Wasser hinabgeschluckt hatte, entlanggelaufen war, bildeten sich rote Herde. Mund, Kinn, Kehlkopf, eine breite Schneise den Hals hinab, in dem Kragen des gestohlenen Bauernhemdes verschwindend. WAS hatte er da geschluckt? Aris packte das Glas und roch daran, ehe sie das Gesicht verzog und es, ungeachtet des Hexers, in Ljerkas Richtung zeigen liess. "Was war da drin?!" sorgte sie sich? Sollte sie? Rolan ging es gut, er hatte keine Schmerzen...er fiel nicht in sich zusammen...Doch wenn er gleich aufplatzte wie eine reife Frucht, würde alle Energie ihrerseits nicht mehr reichen, um ihn zusammen zu flicken. Entschlossen knallte sie das Glas zurück auf den Tisch und zerrte solange an dem viel zu weiten Leinenhemd herum, bis sie die Brust des Toten freigelegt hatte. Dort, wo sich der Magen befand, hatte sich ein grosser roter Brandherd ausgebreitet. "Scheisse", fluchte Aris und schielte dann zum Hexer hin, während nun auch der Leichnam begann, sich selbst und seine neue Einfärbung zu mustern.
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Rolan Igorov
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Rolan runzelte verwirrt die Stirn. Was er war? Konnte auch diese Frau Gedanken lesen? Dennoch versuchte er, die Tarnung aufrecht zu erhalten, so gut er es vermochte. Verdammt, kribbelte seine Kehle und auch die ganze Speiseröhre hinab bis in den Magen. Waren in seinem Getränk etwa noch lebende Wasserflöhe drin gewesen? Ekelig!
Und was zur Hölle machte die Zwergin da unter dem Tisch? Waren nun alle verrückt geworden? Die richtige Größe für ein Standgebläse hatte sie ja, aber Befriedigung von Neugier hatte definitiv seine Grenzen!
"Ich bin nur ein ganz einfacher Wanderknecht, der mit seiner Geliebten ein neues Leben anfangen möchte."

Seine Stimme klang so seltsam rauh und brüchig in den eigenen Ohren. Den Tritt der Nekromantin beachtete Rolan beinahe gar nicht, da er keinen Schmerz spüren konnte. Der Anblick des eintretenden Hexers allerdings warf ihn ein wenig aus der Bahn. Die ganze Situation war, wie in diesen lustigen Verwechslungskomödien, die Schausteller auf ihren Reisen oftmals darboten. Ständig kam jemand neues in den Raum, der das Geschehen nochmals eskalierte. Die seltsamen Katzenaugen des Mannes musterten ihn kritisch und der Söldner machte keinen Hehl daraus, ebenso kritisch zurück zu schauen. Dann aber fiel ihm wieder ein, was ein Hexer so tat und Sorge füllte seinen Geist. Mehr, um seine Begleiterin, als um sich selbst. Was ein Hexer wohl machte, wenn er herausfand, dass eine Nekromantin an seinem Tisch saß?
"Mhh,... ja, Schatz. Du hast vollkommen Recht. Wir haben bereits zuviel der Gastfreundschaft dieser freundlichen Leute in Anspruch genommen."
Seine Stimme war nun kaum mehr, als ein Schnarren. Zwar gefügig, aber seltsam träge, ließ er sich von Aris in Richtung der Tür schubsen, die allerdings noch den Hexer einrahmte. Gerade wollte er den Mann ansprechen, um ihn aufzufordern, den Weg frei zu machen, da wirbelte ihn die Nekromantin bereits wieder herum und machte sich an seinem Hemd zu schaffen.
Es waren definitiv alle verrückt geworden! Oder sie befanden sich wirklich in einer Schausteller-Komödie!
Mit trägen, viel zu langsamen Bewegungen versuchte er erfolglos ihre Hände aufzuhalten.
"Schatz! Nicht jetzt und vor allen Leuten!"
Doch ihr panischer Gesichtsausdruck ließ ihn schnell wieder verstummen und die Gegenwehr einstellen. Er blickte an sich hinab und sah den rötlichen Fleck in der Mitte seines Torsos. Und die Frage nach dem Inhalt des Glases, die Aris an die Gastgeberinnen richtete, setzte dann auch das letzte Teil des Puzzles für Rolans langsamen Verstand ein. Alchemistin! Chemikalien! Säure?! Er hatte verdammte Säure oder Lauge gesoffen?!

Rolan verstand kaum etwas von den Dingen, die Gelehrte so tagtäglich beschäftigten. Redete jemand von Titration einer Säure, hätte er wohl gleich auf und ab hüpfende Frauenbrüste vor den Augen gehabt. Eine Klinge mit Öl einzureiben oder vom Rost zu entfernen, war so ziemlich das komplizierteste, was er an chemischen Vorgängen kannte. Hätte er mehr gewusst, hätte er vielleicht nach Salz oder noch besser Natron verlangt. Und vermutlich hätte er sogar noch gelacht, da er es gewesen wäre, der nun den Mund mit Seife ausgewaschen bekommen hätte. So aber tat er das einzige, was sein panischer Verstand ihm suggerierte. Verdünne die Säure mit Wasser!
Er drängte sich an Aris vorbei zurück an den Tisch, hob die Waschschüssel an den Mund und trank gierig ihren Inhalt. Dass er dabei wie ein Pferd an der Tränke aussah und klang, war ihm in diesem Moment völlig egal. Zwischen den blubbernden Schlucken gab er immer wieder von sich.
"Mehr,... mehr!"
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Reuven von Sorokin
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Es roch nach Kräutern im Raum, Kampfer konnte er leicht identifizieren, Anis, Wolfsbann, ein aromatisches Holz dessen Name ihm nicht einfallen wollte und ganz prominent: nach Essig.
Das hatte wohl auch die ältere Frau erfasst, sie kramte in ihren Dosen, holte ein weißes Pulver hervor und begann es schnell mit Wasser anzurühren.
"Trink das, sofort." Ihr Tonfall ließ keinen Raum für Diskussionen. Der Hexer war vorerst nur Zuschauer bei dem Spektakel, dass sich hier bot. Auch ihm kam der Vergleich mit einer Jahrmarktsposse.
Und der Fremde trank, doch die Verätzungen waren bereits sichtbar, dabei zeigte er aber nicht die geringsten Anzeichen von Schmerz. Sein sehr niedriger Puls beschleunigte sich um keinen einzigen Schlag, auch sein Atem ging langsam und flach. Zuerst dachte er, das Herz der Frau habe schneller geschlagen, aber auch hier hatte er sich wohl geirrt, beide legten für ihren plötzlichen Aufbruch eine erstaunliche Ruhe an den Tag.
Dabei hatte der Kerl konzentrierten Essig getrunken, Essenz. Auch er konnte sich die Wirkung vorstellen, auch wenn er in Sachen Alchemie im Gegensatz zu Ljerka ein Dilettant war. Nun gab sie ihm vermutlich irgendein Salz um damit zu neutralisieren. Das roch er zwar nicht, aber die einfachen Hausmittel kannte auch er, und hätte er etwas derartiges damals gleich zur Hand gehabt, er hätte sein Auge wohl nicht dermaßen beschädigt.
Das Geschehen weckte mehr und mehr sein Interesse, doch vorerst sah er nur zu,. Dabei fiel ihm auch auf, wie nervös sein bloße Anwesenheit gerade die beiden wohl gemacht hatte. Sie versuchten vorzuschieben, dass sie ein Paar waren und es gar nicht mehr erwarten konnte, übereinander herzufallen. Aber die einzige Magie, die zwischen den beiden knisterte war... nun, ein sehr viel stärkeres Band als es zwischen Liebenden jemals geknüpft werden konnte, auch wenn manche etwas anderes von sich behaupten wollten.
Und dass sie bei seinem Anblick ganz zuletzt an Sex dachte, das konnte er riechen, oder besser nicht riechen. Und er wiederum... er roch tatsächlich... tot.
Und das müsste er auch bald sein, wenn er einen Becher voll mit Säure geschluckt hatte. Er konnte Magie nicht sehen, wie manche Magier, manchmal, wenn sie besonders stark war fühlte er ein Kribbeln auf der Haut, so als würde er sich daran aufladen. Nur sein Medaillon war ein untrüglicher Kompass, und zwischen den beiden spielte sich etwas ab, dass man fast nur als Magiefluss bezeichnen konnte. Oder die beiden trugen eine dieser starken magischen Quellen zwischen sich spazieren. Eine unsichtbare noch dazu.
Er fasste noch einmal zusammen.
Ein Mann mit einem minimalen Kreislauf, der keinen Schmerz fühlte und Magie verströmte. Und eine blasse Frau mit seltsamen Augen... und beide nahmen beim Anblick eines Hexer Reißaus. Seine Mundwinkel zuckten nur kurz als er die, allerdings falschen, Schlüsse zog. Ein Mutant wohl, vielleicht beide von Ihnen, magisch geschaffen, und sie befürchteten, er könne sie nun jagen. In letzterem zumindest lag er nicht ganz so falsch.
Reuven aber schüttelte den Kopf. Zu Sindra blickte er nicht hin, aber ein wenig meinte er auch sie.
"Dass immer alle annehmen wir Hexer würden sofort alles kalt machen, was anders ist... Dabei mache ich doch nur meine Arbeit."
Der Blick der großgewachsenen Frau wanderte kur vom Untoten zum Hexer.
"Ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Was war mit dem Wolf?" sie sprach es direkt an, vielleicht suchte sie ein wenig die Konfrontation.
"Es hatte nicht funktioniert, er hat sich wieder verwandelt. Und dann gibt es keine Garantie, dass er nicht wieder mordet."
Ljerka schluckte ihre Antwort ganz offenbar hinunter, vorerst waren die Verätzungen des Mannes wichtiger.
"Du scheinst keinerlei Schmerzen zu haben... Dabei sehe ich doch die Verätzungen. Das war Essigessenz... Deswegen habe ich gefragt Was bist du? Und sag nicht, ein einfacher Wanderknecht... einmal davon angesehen, dass du mir mehr wie ein Veteran vork..."
"Ein Mutant vermutlich..." Unterbrach sie der Hexer etwas ruppig und mit leicht genervtem Tonfall. Aber eher, weil es ihm mal wieder nicht schnell genug ging.
"Irgend eine bedauernswerte durch Magie geschaffene Kreatur, die wahrscheinlich auch nur versucht zu überleben."
Er kramte in einer seiner Taschen, fand eine Phiole und warf sie ihm zu.
"Ist nicht mehr viel, trink das, wirkt bei mir Wunder. Die Schwalbe kann einen Menschen umbringen, dir wird sie vermutlich helfen."
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Sarray Cestay
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"Ich erinnere euch an das Recht der Gastfreundschaft Herr Hexer."
Sie Zwergin wuselte bereits wieder los.
Sie holte die Waschschüssel, die zu zur Kanne gehörte und stellte sie vor Rolan auf dem nassen Tisch ab.
Sollte er sich übergeben müssen, würde er einen so großen Behälter hoffentlich treffen.
" Ich habe die beiden Herrschaften eingeladen. Sie stehen also unter meinem Schutz. Seid ihr sicher, dass die Schwalbe ihn nicht umbringt?"
Trotz all des Chaos klang sie nicht panisch oder erbost.
Nein, sie klang aufgeregt. Und neugierig.
Sogar so aufgeregt dass sie vergass, Nüsse in sich hinein zu stopfen.
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Aris Moriturus
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Endlich kam Leben in Rolan-nun-soweit das möglich war. Aris machte ihm, so gut es in dem kleinen Haus ging, Platz und sah zu, wie seinen Kopf schon fast in die Waschschüssel steckte, die mit Wasser gefüllt war und zu trinken begann. Verdünnen war jedenfalls die klügere Variante, als die Substanz erbrechen zu wollen. Das gäbe nur noch mehr Verätzungen. Aris rieb sich die Schläfen. Rolans erneute Wunden, sein Zustand, der bis eben noch als stabil bezeichnet werden konnte, kostete sie viel Kraft. Doch in diesem Moment konnte sie sich nicht einfach hinsetzen und weiterspeisen, als wäre das alles um sie herum nicht existent. Zugleich sorgte sie sich wohl tatsächlich um ihren Begleiter, denn es fiel ihr schwer, den Blick von ihm zu lösen. Die Nekromantin wartete nur darauf, dass der Untote endlich fertig damit wurde, Wasser in sich hinein zu saugen. "Hör auf, willst du, dass dir der Magen platzt?" Die Weissblonde ergriff nun ihrerseits die Waschschüssel, Rolan zog hektisch an ander anderen Seite.
"GIB HER!" Ein Ruck zu ihr, dann schwappte bereits ein Teil des Inhaltes über den Rand. Rolan liess seinerseits nicht los und als Aris einmal zu energisch zog, übergoss sie sich mit dem Rest des Wassers selbst. Kalt war es. Die Nekromantin holte hörbar luft. Dann liess sie die Hände sinken, die zuvor die Schüssel gehalten hatten und wischte sich das Wasser aus den Augen. Zorn kroch ihr die Wirbelsäule hoch, liess diese prickeln und ihren Mund zu einer schmalen Linie werden. Ihre ungleichen Augen huschten zu dem Hexer, der seine Einschätzung zur Situation zum Besten gab.

-GIB NIEMALS PREIS, WER DU BIST UND WAS DU KANNST. SAG NIEMANDEM, WER ZU DEINER FAMILIE GEHÖRT.-

Sie presste die Zähne aufeinander. Noch nie hatte sie ihren Nachnamen verraten, der in ihren Kreisen einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte. Moriturus. Dem Tode nah. Eindeutiger ging es ja wohl auch nicht.
Im Geiste glich sie die Worte des Hexers mit Rolan ab.

Bedauerndwert- in mancher Hinsicht ja,
Durch Magie erschaffen- sehr richtig.
Ums Überleben kämpfen?- das tat eher SIE als Strippenzieherin.

Ehe sie etwas unüberlegtes sagen konnte, rettete der Hexer unwissentlich die Situation und warf ihrem Begleiter eine kleine Phiole zu. Unscheinbar, aber sehr wirkungsvoll. Wenn jetzt alles gut ging, konnte der ehemalige Söldner mit dem eigentümlichen Haarschnitt aufhören, so vehement und zügig von ihrer Lebensenergie zu zehren. Dann käme sie endlich zu Kräften und sie konnten ihre Reise somit fortsetzen. Das Problem des fehlenden Geldes war damit zwar nicht gelöst, trotzdem fühlte sie sich wie ein Hase in der Falle. Niemals, auch wenn der Hexer seinen Wohlwollen zum Frieden kund tat, würde sie ihm offenlegen, WER sie war. Oder was sie konnte. Es musste nur jemand daher kommen und sie zur Zielscheibe machen. Mit genug Münzen war der jetzige Frieden schnell wieder verkauft. Aris traute dem Mann nicht über den Weg.
Also schwieg sie, wrang sich die nassen Haare über der Schulter aus und schielte zu Otto, der vor dem Fenster einen Heidenlärm veranstaltete, angestachelt von dem Chaos im Inneren. Wenn er so weiter machte, würde er noch einen Herzinfarkt bekommen und tot umfallen. Ob sie Tiere wiederbeleben konnte, wusste sie nicht. Und ob Otto dann noch im Kern er selbst wäre, blieb auch fraglich. Die Nekromantin wollte das lieber nicht so schnell herausfinden.
"Entschuldigt mich." Aris drückte sich an Rolan vorbei, der in dem Moment die Phiole entkorkte und an dem Inhalt roch und machte einen weiten Bogen um den Hexer, ehe sie die Tür öffnete und beinahe in Pferd und Mädchen hineinlief. Doch nur beinahe. Aris umrundete das Haus und griff nach dem Raben, der krächzte und flatterte, wie wild geworden. "hey...hey mein Junge, ganz ruhig, komm her. " Sie war zwar klitschnass, doch auf der Schulter seiner Herrin, kam Otto schnell zur Ruhe. Nur der sonst so weiche Haarumhang fehlte ihm. Missmutig pickte er ihr an den nassen Strähnen herum, die ihn störten. "Wie gut, dass du was zu meckern hast. Bist du mal glücklich, kannst du nicht gesund sein."
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Rolan Igorov
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Was zur Hölle tat Aris da? Ein Hin und Her um die Waschschüssel entbrannte, als ob die junge Frau doch wieder ein Mädchen sei und einem anderen Kind ein Spielzeug wegnehmen wollte. Diese Nekromantin war so sprunghaft. So,... naja, oder sie wusste einfach mehr über Alchemie, als er es tat. Vermutlich? Jede mit Salz bestreute Schnecke wusste mehr von Alchemie, als Rolan Igorov!
Vermutlich hatte Aris kleine Rangelei um die Waschschüssel schlimmeren Schaden verhindert. Denn noch während er die Nekromantin finster anstarrte und Wasser überall herumschwappte, merkte er, wie es verstärkt in seinem Magen sprudelte und prickelte. Die Hitze, die dabei entstand, spürte er hingegen nicht, doch troff bereits ein kleiner Strom Schaum aus seinem Mundwinkel hinab, der von der spontanen Reaktion von Säure und Wasser herrührte. Rolan war so verunsichert, dass er nicht einmal die nasse, enganliegende Kleidung seiner Gefährtin beachtete oder sie mit schlüpfrigen Kommentaren garnierte.

Langsam stieg in Rolan doch so etwas, wie Panik auf. Er mochte ja untot sein und keine Schmerzen spüren. Aber was Säure mit seinem Körper anstellen konnte, erreichte sogar seine bäuerlich-simple Vorstellungskraft. Dennoch hielt er für den Moment weiter an seiner Scharade fest. Er hatte dabei nicht einmal Sorge, der Hexer könnte seine untote Präsenz zum Anlass nehmen, ihn einen Kopf kürzer zu machen. Es war einfach so,... wenn man schon ein wandelnder Toter war, dann band man sowas seinen Mitmenschen ganz sicher nicht auf die Nase. Dementsprechend ingnorierte er den unterbrechenden Kommentar des Hexers und antwortete Ljerka direkt, aber abgehackt und mit schnarrender Stimme.
"Bin halt,... 'n harter Kerl. Früher,... Söldner."

Das war der Punkt, an dem Rolan wohl jede Hilfe entgegen genommen hätte, und sei es die eines Dämons oder des Verräters Tamás persönlich. Er blickte unsicher auf die beiden dargebotenen Tränke. Das aufgelöste Pulver innerhalb eines Bechers, den Ljerka ihm reichte zu seiner Linken. Und eine gläserne Phiole mit trüber Flüssigkeit, die der Hexer zu seiner Rechten ihm zugeworfen hatte. Bei den Göttern, beinahe hätte er das kleine Behältnis in seinem Zustand nichtmal gefangen!
Er zuckte nur hilflos mit den Schultern, zog mit den Zähnen den Korken aus der Phiole, noch während er den Becher aus Ljerkas Händen riss. Den Kopf beugte er weit zurück, so dass er sich einfach beide Getränke gleichzeitig in den Mund träufeln lassen. Die Natronlauge neutralisierte schnell das angegriffene Fleisch, verdünnte aber auch die Schwalbe merklich, was ihren Effekt deutlich minderte.

Er spürte seine Schwäche. Und die von Aris, die nun das Haus verlassen hatte. Er wusste ganz genau, wo sie sich gerade befand, aber auch wie viel Mühe es sie kostete, das "Sein" in Rolans Dasein zu erhalten. In diesem Moment hatte der Untote sogar ein wenig Mitleid mit seiner 'Herrin', dass sein dummes Handeln ihr Unbehagen oder sogar Qualen bereitete. Er war nur froh, dass sie nicht seine Schmerzen für ihn spüren musste.
Die Schwäche forderte ihren Tribut. Er ließ die beiden Gefäße achtlos zu Boden fallen und setzte sich schwer auf den Stuhl, auf dem er zuvor noch gebechert hatte.

Was sollte er nun tun? Schnell verschwinden? Konnten seine Beine ihn in diesem Zustand überhaupt weit tragen? Wenn er wieder sprechen konnte,... FALLS er wieder sprechen konnte, so würde er Aris vorschlagen, den von Otto gefundenen Ring gegen Verpflegung und Gift einzutauschen und dann schnell das Weite zu suchen.
Er blickte in die starrenden Augen der drei anwesenden Personen und schluckte schwer, was einen weiteren Schub träges Blut aus seiner Kehle beförderte. Sollte er sich bedanken? Vermutlich. Vermutlich war der Trank des Hexers teuer gewesen.
Der ehemalige Söldner versuchte zu sprechen aber es kamen nur raspelnde, blubbernde Geräusche aus seiner Kehle. Mit viel Phantasie konnten die Umstehenden ein leises "Danke" vernehmen und das dazugehörige Nicken an Ljerka und den unbekannten Hexer verdeutlichte die Geste noch einmal.

Draußen beäugte Otto nun Sindra aufmerksam und mit schräg gelegtem Kopf. Er hatte es sich unter ein paar nassen, zusammenklebenden Haarsträhnen seines Frauchens gemütlich gemacht. Womit er nun noch mehr aussah, wie ein Rabe im Schafspelz. Für den Moment wirkte er eher neugierig, als feindselig, was man nun wirklich nicht von vielen Erstkontakten sagen konnte. Ein leises Krächzen drang aus seinem Schnabel, welches sich beinahe wie eine Frage anhörte. Doch was er zu fragen versuchte, blieb weiterhin ein Geheimnis.
Das Mädchen schaute ebenso neugierig zurück.
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Sarray Cestay
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Sarray hatte Aris Abgang mit hochgezogener Augenbraue verfolgt. Ihr Freund starb vielleicht gerade – oder auch nicht – und das hübsche junge Ding mit den interessanten Augen kümmerte sich lieber um ihr Haustier?
Naja, ging sie nichts an. Sie begriff ohnehin nicht, was gerade vorging.
„Rolan…“, sprach Sarray den wandelnden Toten an.
„Wenn ihr uns aufklärt, wer oder was ihr seid, können wir vielleicht helfen. Oder auch nicht. Aber so….“ Sie zog die Achseln hoch, wuselte in den Hintergrund, holte ein großes Tuch und reichte es Rolan.
„Was schieflaufen konnte, ist schon schiefgelaufen. Und dass ihr ein Mensch seid glaubt euch eh niemand mehr.“
Erst als der Hexer sie ansprach riss sie endlich den Blick los, legte den Kopf in den Nacken und sah zum Hexer hoch.
„Herr Hexer, ihr seid hier genau so willkommen wie alle Gäste. Und ihr belästigt u…mich nicht.“ Für Ljerka konnte sie nicht sprechen. Die war vielleicht immer noch aufgebracht wegen der fehlgeschlagenen ’Entwolfung‘.
„Für eure Behandlung ist alles so weit vorbereitet.“ Sarray sah kurz fragend zu Ljerka. War es doch…oder? „Ich würde nur gern noch warten, ob der Herr sich helfen lässt oder lieber in seine Einzelteile zu zerfallen gedenkt.“ Sie rang sich ein schiefes Lächeln in Rolans Richtung ab.
Draußen hielt sich Sindra weiter in der Nähe der Stute auf, versteckte sich regelrecht hinter ihr.
Als der Rabe sie beäugte, tat das hagere Mädchen in den zerrissenen und befleckten Kleidern etwas Seltsames. Sie legte den Kopf ebenfalls schief, wie es der Rabe tat und versuchte sogar, das Krächzen nachzuahmen. Gleich darauf wurde ihr bewusst, dass es unhöflich war das Tier zu grüßen und den Herrn nicht. Sie hob leicht die Hand. „Hallo….“, grüßte sie Aris kaum hörbar und schlug sogleich den Blick nieder, schielte aber immer wieder zum Raben.
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Reuven von Sorokin
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Reuven sah de jungen Frau nach, die nun nach draußen gegangen war mit einem, ja was? Einem zahmen Raben?
Kurz schoss ihm durch den Kopf, dass da zwei interessante Gespanne aufeinander getroffen waren, zwei Mutanten in Begleitung eines zierlichen blassen Mädchens. Dass dieser Mann kein reiner Mensch war war klar, aber was dann? Er hustete immer noch Blut, ohne sichtbare Anzeichen von Schmerz.
"Ich wollte euch eigentlich die Gäste nicht vertreiben, nur das Auge wollte ich behandeln lassen... Aber das ist interessant..."
Er war näher getreten, das Medaillon spielte verrückt wenn er die direkte Linie zwischen den beiden passierte. Er war eher durch Zufall geschehen als die junge Frau das Haus verließ hatte diese Verbindung ihn gestreift.
Er nahm nun sogar das Medaillon ab um es den beiden Frauen zu zeigen. Wie ein Lot hielt er es außerhalb der Linie zwischen dem Untoten und der Nekromantin, das Medaillon vibrierte nur leicht, direkt auf der Haut hatte er es noch gespürt, frei schwingend sah man nichts. Bewegte er es aber nun in die direkte Verbindungslinie zwischen den beiden... die Vibration war mit bloßem Auge zu sehen.
"Ich kann euch so vermutlich genau sagen, wo sie steht... Aber ich schätze, das spürst du auch..." wandte er sich an den Sitzenden.
"Das Auge kann warten... Zwischen euch fließt eine Menge Magie, Ich spür sie sogar selbst. Hält sie... verdammt... deswegen..." Nun war der Groschen gefallen. Er hatte schon gehört, dass das möglich war, aber es war eine Menge Magie dazu in der Lage, kein Wunder, dass die Kleine so blass und dünn war.
Der Hexer dachte schnell, er musste den Puls nicht fühlen und er hörte es, langsam, sehr langsam, aber er hatte einen. "...sie hält dich am Leben. Das ist ungewöhnlich... sie ist... sie muss sehr talentiert sein. Ich habe bisher nur von einer Magierin gehört, die das Zustande gebracht hat und die hat ordentlich Ärger dafür bekommen."
Und ihm schoss durch den Kopf, dass sie, auch wenn die Worte zwischen ihnen harsch und spöttisch gewesen waren, sie ihn doch sehr lieben musste um so etwas auf sich zu nehmen. Was ihn wieder ein wenig betreten machte.
"...sucht Orte der Macht auf... Das könnte euch helfen... Ihr vor allem. das sind Knotenpunkte mit Magie, dort ist sie besonders stark. Sogar wir Hexer können sie nutzen, deine Freundin erst recht würde ich raten. Meist sind es Tempel der Elfen oder alte Kultstädten... Oft sind sie markiert." Er wußte von einem auf der Tempelinsel, konnte ihn sogar spüren, wenn er in die Nähe kam, aber er hatte ihn bisher nicht gefunden, und den beiden wollte er nicht raten, dorthin zu gehen.
"Hier... du brauchst ihn eher." Und er gab ihm den Dolch, den er dem Deserteur abgenommen hatte.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka verstand nichts. Sie sah das Medaillon, aber natürlich wusste sie nicht, wozu es diente, ein Zunftabzeichen, aber war es noch mehr.
Aber dann begriff sie doch. Eine Art Magiekompass. Das war bemerkenswert, erst recht die Demonstration. das Amulett begann zu vibrieren als er es in Rolans Nähe hielt. Nein, nicht ganz, er erklärte es. Zuvor war es auch in dessen Nähe gewesen, aber erst als er es zwischen Rolan und die Türe hielt verschwamm es in der Luft, es zitterte. Als er es wieder wegnahm hörte es auf. ein Magiestrom zwischen den Beiden?
Der Hexer erklärte weiter.
Sie hörte zu, auch wenn ihre Wut auf ihn noch immer anhielt. Und er war in der Lage, Licht in das Dunkel um die beiden zu bringen und die seltsame Reaktion auf die Essigessenz. Es schien ihm wieder besser zu gehen, auch wenn ihn dunkles und wie geronnen aussehendes Blut aus dem Mund quoll.
"Sie hält ihn am Leben? Warum, ist er krank?" Wollte sie von dem Hexer wissen.
"Ich vermute schlimmer." antwortete der.
"Schlimmer als... tot?"
Der Hexer nickte nur.
"Echt jetzt? Aber das ist... das ist... Und sie hält ihn am Leben? Warum?"
"Warum wohl?" mutmaßte Reuven.
"Oh... hm... Stimmt." Ljerka seufzte. "Ich gehe ein wenig spazieren... Ich brauche frische Luft. Ich nehme an, ihr kommt zurecht, Auch mit der Behandlung?"
Zumindest der Hexer nickte, sie blickte aber die Zwergin an.

geht dann hier weiter.
Zuletzt geändert von Ljerka-Ilmatar Veskewi am Mittwoch 8. Juni 2022, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Bezugnehmend darauf:

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von/nach: Die Hauptwache in Oxenfurt -> Nowigrad
Datum: 17. September 1277, Nachmittag
betrifft: Sindra, Vajdán, ww.
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Faro War seinem Herrn gefolgt wie er es immer tat, auch wenn dieser oftmals gar keine Notiz von ihm nahm.
Etwas band den großen fast schneeweißen Vargenger an den Mann, sein Erbe und sein Blut und vielleicht noch mehr. Er hatte alles verloren und mehr noch als ein Mensch sich je vorstellen konnte. Die Frau die ihn ausgebildet hatte, seine Aufgabe für die sie ihn trainiert hatte und vor allem seine ganze bekannte Welt.
War diese Welt einem menschlichen Reisenden schon fremd genug, so war es für das Tier ein Schock gewesen, den er nicht verarbeiten konnte, zumindest nicht so schnell und pragmatisch wie sein neuer Herr, an dem er sich verbissen gehabt hatte um nicht alleine zu sein, des er aber bis dahin ja nicht gekannt hatte.
Seit dem war der seine ganze bekannte Welt.
Seit dem Sprung in den Brunnen, seit er gespürt hatte wie der letzte Tropfen Blut die Frau verlassen hatte, die er vergötterte und beschützte. Langsam nur gewöhnte er sich an die neue Welt, den neuen Herren. Jeden Tag auf's neue musste seine Hundeseele sich an diese Welt gewöhnen, daran, dass sie ihn nicht auffressen würde, daran dass dies nun sein Zuhause war. Und langsam wurde er wieder mutiger.

Er war dem Pferd seines Herren den ganzen Weg von Oxenfurt aus gefolgt, er könnte mühelos Schritt halten, aber dann gab es immer öfter etwas, was ihn interessierte und er hielt an, Schnupperte, nahm die neue Welt nun anders in sich auf, anders als in den Monaten zuvor. Der Tod war hier allgegenwärtig, überall roch es nach den verwesenden Hüllen der Menschen, kaum ein Ort, der ihn nicht damit überwältigte. Und es war eine dreckige Welt, für die Nase eines Hundes ging es dabei nicht um Hygiene, aber der Stapel an Botschaften, die ihm diese Welt zukommen ließ war drei bis viermal so hoch wie zuvor. Wer sich nur einmal im Monat wusch verriet, wo er sich auf dem ganzen Weg herumgetrieben hatte, und das traf auf fast jeden zu.
Eine überwältigende Welt.
Und so kam es, dass der große weiße Wolfshund zurück blieb, je weiter sie sich der Stadt näherten. Allerdings verlor er die Spur nicht, er wusste, er würde ihn einholen, schon bald.

In Ferneck passierte er ein kleines Häuschen. Auch sein Herr war hier vorbeigekommen, vielleicht hatte er das Pferd bemerkt, dass draußen angebunden war, vielleicht auch das blasse Mädchen. Und vielleicht hatte auch sie ihn bemerkt, den hochgewachsenen blonden Mann mit den Eisblauen Augen, den stets eine fast unmenschliche Kühle umgab. Er hatte ihr möglicherweise sogar einen Blick zugeworfen, war dann aber weiter geritten. Faro konnte es fast riechen. Er selbst blieb stehen, schnupperte. Es roch ziemlich spannend rund um die Hütte...
...allerdings galt das nun für die ganze riesige Stadt.
Noch einmal witterte er dann setzte er sich in leichtem Trap in Bewegung.

Geht dann hier weiter.
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