Das Grasland ausserhalb Nowigrads

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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ERZÄHLER
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„Ich habe ihn nicht auf dem Gewissen. Ich war in Gestalt einer alten Frau unterwegs, als ich ihm begegnete.“ Er verwandelte sich abermals, zeigte jedoch eine andere Gestalt als die des Mannes, die sie begraben hatten. Die Gestalt nun war hagerer, halb verhungert und hatte die Augen von Sindra.
Er weinte. Und er tat mir leid. Ich unterhielt mich mit ihm. Er war mit seiner Schwester unterwegs gewesen und war in ein Lager Deserteure gerannt. Sie ließen ihm die Wahl. Gehen oder sterben. Fanden sie lustig. Er lief weg. Ich nahm seine Gestalt an.“
Das Wesen betrachtete seine Finger. „Er war tatsächlich auf dem Weg gewesen sie an ein Hurenhaus zu verkaufen. Ich fand den Weg zurück zum Lager. Sie hielten sie gefangen, missbrauchten sie, Quälten sie. Armes Ding. Ich befreite sie mitten in der Nacht. Wir schafften es unbemerkt zu fliehen.“
Das Wesen senkte den Blick. Es wirkte ehrlich traurig. „Ich brachte sie in eine kleine halb zusammengefallene Hütte, aber es war zu spät. Sie starb kurz darauf. Ich weiß nicht genau, warum ich ihre Gestalt wählte. Ich begrub sie. Ein paar Tage später begegnete ich zweien der Deserteure….der Rest ist Geschichte.“ Es machte eine Pause.
„Und warum ihr, Herr? "Im nächsten Moment war sie wieder das Mädchen. Sindra.
„Ich habe etwas Empfunden in der letzten Nacht. Ich weiß nicht, wie ich es bezeichnen soll…
…aber ich will ohne das nicht mehr sein.“

Es sagte bewusst nicht ‚…ohne EUCH nicht sein…‘, denn es wusste nicht, was überhaupt mit ihm vorging. Er verstand sich selber nicht.
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Reuven von Sorokin
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Er hörte ruhig zu, ohne zu unterbrechen. Statt dessen behielt er die Umgebung im Auge.
Sie verwandelte sich erneut. Dieses mal älter.
Zu genau wollte er es auch gar nicht mehr wissen. Den Deserteur hatte er dann erschlagen.
"Ich habe gedacht, Doppler wären ausgestorben..." war das beste, was ihm einfiel.
Er führte das Pferd weiter.
Dachte darüber nach, dass er vielleicht der einzige Hexer war, der einen Doppler gevögelt hatte.
Aber ein solches Geschöpf eröffnete Möglichkeiten... Und brachten Schwierigkeiten.
"Also gut... vorerst bleibst du bei mir... Aber wo wir schon einmal hier sind... ich musst trotzdem zu den beiden Frauen. Sie sollen mein Auge wiederherstellen... Und danach sehen wir weiter."
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ERZÄHLER
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Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an. „Ihr tötet mich nicht, Herr?“
Die Kleine war gerührt. Ehrlich gerührt. „Und ja. Ich bin noch keinem meiner Art begegnet. Vielleicht bin ich wirklich die letzte.“
Der Hexer führte das Pferd weiter. „Ich werde euch eine Hilfe sein. Bei meinem Leben. Das schwöre ich.“
Ihr schlug das Herz bis zum Halse. Sie lebte noch! Und - wenn sie seinen Worten glauben durfte- würde sie ihm folgen dürfen.
Vielleicht….hatte sie heute ihr Glück gefunden.
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Reuven von Sorokin
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Er musste seine Gedanken sortieren, auch einen Hexer konnte man verwirren. Sehr sogar.
Und gerade an diesen Gedanken würde er sich noch eine ganze Weile gewöhnen müssen. Ein Doppler. Immer noch.
Er kannte sie tatsächlich nur aus den Büchern die man ihn als Jugendlichen zwang zu lesen, immer und immer wieder. In der Unterrichtung der Bestienkunde. Man hatte ihnen sogar Teile mancher Wesen vorgelegt, einzelne Knochen, Stacheln, Schuppen, Federn und was die Sammlung so hergab und sie hatten lernen müssen, was zu welchem wesen gehörte. Spuren hatten sie lesen lernen müssen. Sie hatten damals aus dem meisten einen Witz gemacht. Der eine Stachel eine Alghuls glich doch zu sehr einem gigantischen roten Penis, so dass vermutlich jeder der Schüler ihn einmal vorne an seiner Hose platziert hatte und alle hatten vor Lachen gejohlt.
Disziplinierte Schüler waren sie wahrlich nicht gewesen. Ein Wunder, dass all das Wissen doch irgendwie einen Weg in ihre Köpfe gefunden hatte. Zumindest erinnerte er sich noch an vieles. Zwar mehr an die Begleitumstände des Lernens... auch dass die einmal echte eingelegte Innereien aus dem Labor geschmuggelt hatten um Unsinn damit anzustellen und wie ihnen der Meister dann die Hosen stamm gezogen hatte. Es hatte nicht selten Prügel gesetzt. Aber sie waren eine Band kleiner bösartiger Mutanten gewesen, Kater, ein paar von ihnen durch die Kräuterprobe dermaßen durch den Wind, dass später keine Hexer aus ihnen wurden.
Aber genau das war seine Familie.
Und damals hatten sie auch über Doppler gelernt.
Dass sie vom Aussterben bedroht waren, weil die Menschen sie jagten, dabei passten sie sich nur an. Einst lebten sie in den Wäldern, keine besonders wehrhafte Spezies, aber ihr Talent ein Wesen der gleichen Gewichtsklasse vollständig nachzubilden schützte sie. Sie rochen sogar wie der Wolf, als den sie sich tarnten, oder wie der Nekker... Aber die Menschen breiteten sich immer weiter aus und so verlagerten sie ihren Lebensraum in die Städte und Dörfer der Menschen. Aber flog einer auf landete er umgehend auf dem Scheiterhaufen.
Er selbst hatte nie einen gesehen, deshalb war er davon ausgegangen, dass mittlerweile eingetroffen war wovor damals gewarnt worden war. Es gab keine mehr. Ihre Lebensspane war zudem, so schätzte man, kürzer als die der Menschen, aber genau wusste man das auch nicht, man konnte keinen mehr fragen.
Er hatte jetzt die Gelegenheit.
"Nein, ich töte dich nicht. Du bist kein Monster, hast auch nichts getan um es zu verdienen. Hexer töten Bestien um jene, die friedlich leben zu schützen. Ob Mensch oder Anderling... Und ich werde die letzte Ihrer Art mit meinem Leben schützen."
Vielleicht konnte er dieses Mal alles richtig machen.

weiter hier.
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Crehwill von Seren
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von: Wäldchen
Datum: Nachts, 6. August auf 7. August 1278
betrifft: niemand
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Für einen kurzen Moment hatte er sich noch gewundert warum es hier schon länger nach Fisch stank. Aber dann hatte er sie gehört, das Medaillon gespürt. Eine Sirene, die ihn unvermittelt ansprang. All das Singen, lasziv herum räkeln und im Wasser planschen hatte sie weggelassen, um sofort anzugreifen. Etwas was der Hexer noch nicht erlebt hatte. Hatte sie seine Art gleich erkannt und gewusst, dass es wenig Sinn machte ihn verführen zu wollen? Nicht nur weil er auf den Weg zu Sarray war. Oder war sie so hungrig? Was wollte sie eigentlich so weit weg vom Wasser? Und warum in der Nacht? Sollte sie nicht irgendwo friedlich schlummern?

Doch für den Moment hatte er sich nicht so viele Gedanken gemacht, sondern sie noch im Sprung mit Axii aus der Luft geholt, bevor sie ihn erreichte. Ihr unkontrollierter Aufprall war hart und sicher weit zu hören. Crehwill konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, das machte schon irgendwie Spaß. Auch wenn dieses Vieh sehr viel größer war als er und lange Klauen hatte. Deshalb verlor er keine Zeit und rannte zu ihr, um ihr mit dem Schwert den Rest zu geben, bevor sie wieder aufstand. Das Buchwissen in seinem Kopf erinnerte ihn schon daran, die Stimmbänder mitzunehmen und das Herz oder so für die Essenz, als ihn eine Zweite attackierte. Die Attacke mit ihrem Schwanz konnte er gerade noch elegant überspringen, allerdings biss sie ihn darauf von hinten in die Schulter. Die Rechte zum Glück, Sarray würde nicht schimpfen. Ihre Zähne blieben zwar in der Rüstung hängen, aber dafür kratze sie mit ihrem Kaulen seinen Schwertarm blutig. Der Hexer stieß mit der Klinge nach hinten, machte eine Drehung und trat nach. Irgendwie tat es schon gut, sich wieder etwas zu bewegen, nach dem faulen Tag heute. Während sie wütend fauchte sprang er um sie herum, dank des Trainings war Kämpfen tatsächlich wie ein Tanz, sein Körper bewegte sich ohne viel Nachdenken und er schlug noch zweimal zu, bevor auch diese zu Boden ging. Schwer atmend lauschte wachsam Crehwill, ob nicht noch eine Dritte sich zum Tanz gesellen wollte, er hörte aber nur ein ‚Klack‘ und weiteres ‚Klack‘ aus einer anderen Richtung. Dreck, seit wann nutzen Sirenen Armbrüste?

Erneut riss er das Schwert hoch und konnte einen der beiden Bolzen aus der Luft fegen, doch der andere traf ihn beim Drehen in den Rücken – linke Schulter. Das gibt Ärger. Aber jetzt mussten die Schützen nachladen: seine Chance näher ran zu kommen, um sich nicht aus dem dunklen Wäldchen erschießen zu lassen. Die Linke war näher, bevor der Bolzen auf der Sehne lag segelte der Hexer mit dem Schwert an und traf die Armbustschützin tödlich. Menschen sterben so schnell, wenn man es vorher mit Untieren zu tun hatte. Was ist hier los? Die andere Person mit der Armbrust rannte davon, hatte offenbar keine Lust zu sterben und er keine Lust zu töten. Nachdem was er hörte, trug sie Stiefel und war auf zwei Beinen unterwegs. Huschte geschickt, wenn auch etwas gehetzt durch das Unterholz davon. Was beim Greifen war das eben?

Mit angespannten Sinnen wendete er sich wieder den beiden Sirenen zu. Herz und Stimmbänder. Er säuberte das Schwert, verstaute es – autsch der Bolzen. Er kam nicht hin. Verdammter Mist. Er musste sehen, dass er heim kommt.
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Crehwill von Seren
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Von: Heilerinnenhaus
Datum: Vormittag 10. August
Betrifft: Jarel
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Der Hexer war wieder angezogen, ob das gut oder schlecht war musste Jarel entscheiden: zumindest passte der Gambeson sehr gut zusammen mit dem Schwertgehänge sowie einer kleinen Armbrust, ein roter Kaputzenumhang rundete das Bild ab. Die Haare waren frisch gemacht und auch die Liedstriche fehlten nicht. Offenbar legte dieser Hexer wert auf sein Äußeres und stank auch nicht.

Neben ihm stand ein skeptisch drein schauender Apfelschimmel am langen Zügel. Rekin war beleidigt, dass sie wieder raus musste und dieser Rosenflammenritter roch doof. Man hörte sie missmutig schnauben.

Crehwill hingegen begrüßte den Ritter aller Etikette entsprechend.

„Ich hab meine Spur gefunden, wenn mich die Erinnerung nicht trübt, sollte es nicht weit sein. - In der Nacht von sechsten auf siebten war es übrigens.“ Er hatte nochmal nachgefragt und seinen Neunzigsten Geburtstag verpennt.

Man nahm in der Nähe des Heilerinnenhaus die eigene Spur auf und Crehwill führte bald recht sicher Jarel durch die Graslandschaft in Richtung Südwestwest. Er lief. Sein Pferd trottete gemütlich nebenher und warf nur hin und wieder einen Blick auf den Werwolf. Der bemerken konnte, dass die Stute ruhiger war, wenn sie ihn sehen konnte.
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Jarel Moore
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Aufmerksam musterte Jarel den Hexer.
Liedstrich. Der Mann war eitel. Was Jarel allerdings weniger störe, sondern eher interessant fand.
Bevor er die Welt gewechselt hatte, hatte er selber sich regelmäßig die Haare gefärbt und naja….er war selbst eitel.
Trotzdem kam er immer noch nicht auf die Idee, der Hexer könnte irgendein Interesse an ihm haben.
Ein Ritter der Flammenrose war nicht schwul. Ein Ritter der Flammenrose hate überhaupt kein Interesse an etwas, was auch nur entferntesten mit Sexualität zu tun hatte.
Ein Ritter der Flammenrose würde mit jemanden, den er für homosexuell hielt ein nettes Feuerchen auf dem Platz des Hierarchen anheizen.
Vom Pferd hielt sich der Ritter sich fern. Es war ohnehin schon ein Wunder, dass die Stute nicht Hals über Kopf vor ihm floh. Vielleicht waren Hexerpferde da weniger empfindlich.
Der dunkelhaarige war recht schweigsam. Und er trug keinerlei sichtbare Bewaffnung. Ob er sich der Gefahr bewusst war?
Nach einer gefühlten Ewigkeit sprach sein Wegbegleiter den Hexer doch an.
„Wenn wir nahe genug sind möchte ich euch bitten euch zurückzuziehen. Wir sind nur zum Beobachten hier. Verstanden?“ Die Stimme des Mannes klang befehlsgewohnt und streng. Und trotzdem nicht unfreundlich.
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Crehwill von Seren
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Crehwill war es nicht gewohnt Befehle anzunehmen, dass ihm jemand sagte wie er seine Arbeit zu machen hatte. Hier draußen beim Spuren lesen, beim Monster jagen. Er hatte nie in irgendeiner Einheit gedient oder ähnliches. Auf den Hinweis drehte er sich deshalb zu Jarel um, musterte den Jungen noch einmal mit leicht schiefstellten Kopf aus den rosa Augen von oben bis unten. Vielleicht sah er einen Moment so aus, zu erklären, dass er es anderes sieht - nickte dann aber. „Verstanden.“ Röschen. Er hielt sich zurück. Vorerst. Führte ihn weiter.

Die ersten Anzeichen waren die Krähen und Raben, die sich gesammelt hatten. Sie saßen auf den Bäumen, flogen kleine Kreise am Himmel, wo sie Beute vermuteten. Die Landschaft zeigte viel hohes Gras, Büsche und andere Gewächse. Vereinzelt ein paar Bäume, ein kleiner Bachlauf, aber soweit keine Anzeichen auf menschliche Zivilisation.

Crehwill blieb stehen: „Da vorne sollten die Sirenenreste irgendwo liegen.“ Der Hexer sah sich aufmerksam um, lauschte. Ihm fiel auch auf, dass der Ritter unbewaffnet erschien, aber der würde schon wissen, was er tat. Es waren sicher noch einige Meter, sodass man nicht erkennen konnte, ob sich anderes oder andere dort aufhielten.

Die Stute kam näher und schob ihr Herrchen zwischen sich und Jarel, den sie mit Argusaugen beobachtete. Sie hatte einen Hexer und würde ihn benutzen. Wenn der Flammenrosenritter schon immer mal wissen wollte, wie der drohende Blick eines Pferdes aussieht dann vielleicht so. Dass Crehwill das Verhalten eines Pferdes nicht aufgefallen war, darf angezweifelt werden, aber er ging nicht darauf ein.
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Jarel Moore
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Mit leicht zusammengekniffenen Augen ließ Jarel den Blick über die Umgebung schweifen, tat dabei so, als würde er das seltsame Verhalten der Stute nicht bemerken.
Er lauschte angestrengt, aber die Störgeräusche waren noch da. Auf diesen Sinn musste er wohl verzichten. Mist. Hoffentlich betrogen ihn seine anderen Sinne wenigstens nicht.
Eine unterschwellige Unruhe erfasste ihn. Ohne es zu bemerken begann er die die Fäuste zu ballen und wieder zu öffnen, wieder zu ballen und …
Die Aasfresser zeigten deutlich an, wo die Leichen liegen könnten.

Das Gelände war recht weit einsehbar. Nur niedrige Flora und wenig Möglichkeit sich zu verbergen.
Das machte es dem Schattenläufer nicht unbedingt leichter, versuchen wollte er es trotzdem.
Der Standort des Lagers, in dem Slava und er alles niedergemetzelt hatten war in mittelbarer Nähe.
Vielleicht ein paar einzelne versprengte Einsatzkräfte, die nun auf Nachschub warteten oder sich neu zu formieren suchten? Er musste es herausfinden, bevor schlimmeres geschah.

Sein Plan war simpel: Im Schutz der Schatten ausspähen, ob sich hier ein weiteres Lager der Nilfgarder befand, es sich ‚nur‘ um einzelne Personen handelte oder ob seine Paranoia ihn an der Nase herumführte.

Er hatte nicht vor anzugreifen. Keinesfalls. Mit Slavas Hilfe und der Überraschung auf ihrer Seite war es ihnen gelungen das Lager zu vernichten. Gerade so. Hier würde das nicht noch einmal funktionieren. Primus fehlten ihm hier diese beiden wichtigen Vorteile, Secundus fühlte er sich nicht in der Form, einen solchen Angriff zu starten. Das konnte nur schieflaufen. Und das würde er seinem Verlobten nicht antun. Slava…er musste bald möglichst zurück. Ihn mit seiner Abwesenheit zu beunruhigen würde sicher nicht zur Genesung beitragen. Andererseits…er hatte ihn weggeschickt.
Vertrauen. Er musste Slava vertrauen und Slava ihm. Das hier schnell hinter sich bringen und fliegenden Fußes zurück. So war der Plan.

Auf die Idee, gemeinsam mit dem Hexer anzugreifen kam er ebenso wenig.
Und das aus dem gleichen Grund, warum er plante ihn jetzt wegzuschicken. Er hatte keinesfalls vor, sich als Schattenläufer zu erkennen zu geben. Bei all dem was der Hexer ohnehin schon wusste war seine Tarnung bereits jetzt bröckelig wie trockener Käse. Wenn dann der Mann neben ihm plötzlich nicht mehr zu sehen war, war das mehr als nur etwas verdächtig.
Wenn sie gemeinsam gegen die Hexe ins Feld zogen würde er seine Fähigkeiten vielleicht offenlegen.
Und auch dann nur vielleicht.

Zu guter Letzt war ein aufrecht gehender Hexer noch einfacher zu entdecken als ein im Gras kriechender Schattenläufer, egal ob er es verkackte oder nicht.
Hexer konnten keinen Tarnzauber. Oder doch?
Noch einmal musterte der Ritter den Hexer.
„Aus welcher Richtung wurdet ihr beschossen?“
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Crehwill von Seren
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„Die Krähen zeigen deutlich wo die Sirenenkadaver sind. Da stand ich, als der Beschuss losging. Der erste Schuss kam mehr von links, dort sollte die Tote liegen. Die Andere war weiter in die Richtung, in die wir sehen und sie ist auch in diese abgehauen... Wir könnten ihre Spuren suchen. Dann wissen wir wo sie hin ist.“

Ungerührt wie ein Löwe in der Steppe stand der Greifenhexer zwischen den Gräsern und machte sich gar keine Gedanken über tarnen oder verstecken. Was soll schon passieren? Wer greift einen Löwen an? Er rechnete mit keiner Gefahr hier. Nilfgarder hätte er auch in der Nacht erkannt.

Aber er bemerkte Jarels Unruhe, nicht nur in den Fäusten. Er leiß noch einmal die Augen, Ohren und Nase über die Landschaft schweifen. Hier war nichts menschliches. „Wollt Ihr mir vielleicht erklären, was durch Euren Kopf geht, Herr Ritter? Ihr wirkt leicht angespannt.“ Da lag kein Spott in seine Stimme, eher Sorge.

Rekin schnaubte und legte ihren Kopf auf Crehwills Schulter ab, dessen linke Hand begann sie zu kraulen, als er sich leise an sie wand: Ja, ich hab's auch gerochen, Süße. Ich denke, der tut uns nichts. Die Stute wirkte wenig überzeugt und starrte auf Jarel, falls der plötzlich verschwindet wollte sie es wissen.
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Jarel Moore
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'leicht angespannt'
Witzig, der Kerl.
"Nun...Bevor wir weitergehen, sollten wir etwas besprechen."
Mit einer einzigen Bewegung nahm Jarel im Schneidersitz Platz und sah Crehwill fragend an.

Crehwill zog eine Augenbraune nach oben, zuckte mit den Schultern und setzte sich ihm gegenüber lässig auf den Boden.
Rekin sah ihm dabei zu, ihr gefiel es nicht...

"Ihr habt Freiherrn Sokolov kennengelernt, Hexer." Seinen Liebsten, seinen Verlobten. Der sich so grade eben noch unter der Sense des Schnitters weggeduckt hatte. Der jetzt litt. Und zu dem er so schnell wie möglich zurück wollte.
"Was wisst ihr über die vergangene und über die bevorstehende Mission?"

„Freiherr?“ Bis jetzt hatte den Titel noch niemand genannt. Schoßhund, Oberspion, Mistkerl. Freiherr war noch nicht dabei.
„So gut wie nichts. Er will, dass ich ihm mit der Hexe helfe. Dass ihr zwei mit Nilfgardern... gespielt hab, kam eher nebensächlich zur Sprache zusammen mit Reuven und seiner Freundin.“

"Klartext, Hexer. Andeutungen sind fehl am Platz. Missverständnisse sind in diesem Falle tödlich. Freiherr Sokolov hat herausgefunden, dass es vor den Toren der Stadt ein Nilfgarder Lager im Begriff ist, Nowigrad zu infiltrieren."
Bei den Göttern. Hoffentlich setze er hier auf das richtige Pferd. Wenn das in die Hose ging - wenn er ein weiteres Mal dem falschen vertraute - konnte es alles zu Fall bringen. Für ihn. Für Slava. Für die Stadt.
"Geplant war, die Stadt durch Terroraktionen von innen zu öffnen. Vergiftete Brunnen, zerstörte Heilerhäuser, vernichtete Infrastruktur, unterwanderte Räte. Ohne Rücksicht auf Kollateralschäden unter den Zivilisten."
Die Stimme des Ritters war ruhig und sachlich. Und doch schwang so etwas wie gut verborgenes Entsetzen in der Stimme mit. Besonders bei der Erwähnung der Kollateralschäden.

„Hör auf, mich Hexer zu nennen, sonst schließe ich mich Sarrays Röschen an.“ Ja, die Anrede verstimmte ihn ein wenig. Eigentlich wollte er ihn nicht ärgern. Er seufzte und schob sich eine Haaresträhne aus dem Gesicht. Brunnen vergiften, was für Arschlöcher.
„Ich hab allerdings auch nur Andeutungen gehört. Warum sollte man mir vertrauten? Sokolov hätte mit 'seinem' Flammenrosenritter. Euch? Ein Lager hopps genommen. Eines von drei sagte Cat, Reus Mädchen. Wobei sie davon abgeraten hat, dass wir zu dritt auch eines hopps nehmen. Sie wollten darüber mit Sokolov reden.“

"Wie hätten wir es gern?", fragte Jarel etwas mufflig. "Herr Hexer? Meister Hexer? Wenn euch die Ettikette so wichtig ist, sucht euch etwas aus. Wenn gewünscht, nenn ich euch auch Prinzessin. Das ist mir verfickt nochmal egal."
Und dann erstarrte er.
"Ihr...drei? DREI?"
'seinem' Flammenrosenritter. Jarel wurde heiß und kalt. Der Hexer schien was zwischen den Ohren zu haben. Er würde drauf kommen, früher oder später.
Rum...er brauchte dringend etwas für seine Nerven.

Prinzessin? „Prinzessin. Ja, Prinzessin gefällt mir...“ Er kam darüber mehr ins Grübeln, als er gedacht hatte. Prinzessin...

„Aber wie wäre es mit Crehwill, Jarel? Hexer klingt immer so... abfällig. Fass das nicht an, Hexer. Hexer, geh nach Hause“, äffte er das Volk nach. Aber sein Orden verbrannte jeden, der anderes war und an ihm war so viel anders.

„Drei. Cat, Reuven und ich. Wenn ihr es zu zweit geschafft habt?“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber ja, vielleicht etwas überheblich... wir haben es auch gelassen. Ich... bin auch nicht sehr stolz darauf im Zweifel Menschen abzuschlachten.“

"Nicht drei Kämpfer, Prizessin Crehwill." Jarel schnaufte und Crehwill konnte hören, wie das Herz des Ritters einen ordentlichen Galopp hinlegte. Egal wie ruhig er sich gab. Der dunkelhaarige stand kurz davor auszuflippen.
"Drei Lager. Ihr erwähntet DREI Lager..."
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Jarel Moore
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Rekin wieherte.

„Fein, ganz ruhig bleiben“ Crehwill hob beschwichtigend die Hände. „Cat weiß über die Lager Bescheid, sie wollte es Sokolov erzählen. Das war vor drei Tagen. Wahrscheinlich hat sie es schon getan? - Sie sagte es wären drei Lager gewesen, jetzt nur noch zwei. Wahrscheinlich ein Stück weg von hier, sonst wären sie auf uns aufmerksam geworden. Sie hat sich auch an das Siegel der Familie erinnert von denen sie beliefert wurden. Das erkannte ich: die Wiskieaks. Da war ich mal auf einer Hochzeit.“ Er atmete hörbar aus. Wo war er da rein geraten?
„Scheiße, ich hab nur einer Frau mit ihrem Ochsenkarren geholfen und mir dabei die Schulter verrissen, weshalb sie mich zu Sarray geschickt hat. Dann wurde ich verhaftet, traf den anderen Hexer und sein Mädchen und auf dem Heimweg plötzlich diese Sirenen.“

Jarels Blick begann hektisch waagerecht von links nach rechts und von rechts nach links zu rucken.
Drei Tage. Das war vor drei Tagen. Wusste Slava das schon?
Die...wie bitte..."Sagtet ihr gerade Wiskieak?"
Der Ritter starrte ihn aus dunklen Augen an, als hätte er ihn geschlagen.

„Ja. Da bin ich mir sicher.“ Crewill nickte. „Aber wenn ich die Stadt verraten möchte, um mich selbst zu bereichern. Schreib ich doch nicht meinen Namen drauf, oder?“
Abwartend betrachete der Hexer sein Gegenüber und hob vorsichtig die Hand, um Jarel... zu trösten? Zu beruhigen?

Es dauerte etwas, bis Crehwill eine weitere Antwort bekam.
Der Ritter vollzog eine Art...Ritual. Er legte beide Hände übereinander mit den Handfächeln nach oben in den Schoß, atmete beton und langsam ein, ebenso langsam aus, hielt den Moment den Atem und begann von vorne.
Nach einigen dieser Atemübungen öffente er die Augen wieder und schien...verändert...ruhiger.
Zumindest oberflächlich.
"Primus entschuldigt, wenn ich euch beleidigt habe, Crehwill. Die Betitelung mit der Professur einer Person ist in meinen Kreisen üblich. Und eher ein Kompliment als eine Beleidung. Ich werde in Zukunft darauf achten."
Jarel war auf seinen Titel 'Ritter' stolz und war nicht im Ansatz auf die Idee gekommen, es könnte in die andere Richtung eine Beleidigung darstellen.
"Secundus stimmt es. Freiherr Sokolov und ich haben das Lager hochgenommen. Die Überraschung war auf unserer Seite. Und zu dem Zeitpunkt...nun sagen wir ich war besser in Form." Und Slava erst. Scheiße...er wollte zu ihm.
"Wenn es nun zwei weitere Lager gibt, kann es sich bei den Frauen, sie euch angeschossen haben um Mitglieder dieser Lager handeln. Läufer. Späher. Versprengte. Was auch immer sie sind. Wenn sie uns entdecken und dann entkommen, könnte es die anderen Lager zu einem übereilten Angriff verleiten. Oder seht ihr das anders?"
Nun war er wieder sachlich, ruhig und sogar...eine Spur freundlich. Seltsam Emotionsflexibel, dieser Ritter.
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Jarel Moore
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Crehwills Hand klopfte, strich sanft einmal über Jarels Schulter und leiß ihn dann meditieren. Nichts was er nicht auch hin und wieder machte, sodass er auch für einen Moment die Augen schloss. Rekin begann zu grasen.

„Schon in Ordnung, Herr Ritter. Ich höre es nur selten als Kompliment, dafür achtet man uns zu wenig. Von Sarray vielleicht, aber gerade eure Ordensbrüder nutzen es eher anders.“ Er lächelte, passt schon. Ist auch nicht das Thema.

„Ja, nein. Ich glaub nicht, dass es Nilfgarder waren.“ Er sammelte sich. „Natürlich wenn es Späher waren, werden sie Meldung machen. Aber es war vor drei Tagen. Sie haben schon längst Meldung gemacht. Jetzt wird dort hinten niemand mehr sein. Wir können nachsehen, ob sie die Leiche geborgen haben, aber den Krähen nach zu urteilen glaube ich nicht. Ich verstehe die Sorge, aber ich denke nicht, dass jemand in der Nähe isz. Zumindest kann ich niemand bemerken.“

Drei Tage. Das alles war bereits drei Tage her.
Wusste Slava davon? Nein...vertrauen. Er musste vertrauen. Den RICHITGEN Personen.
Und in welche Gruppe gehörte der Hexer?
"Wir müssen sicher gehen. Spuren suchen. He..." Er gab sich wirklich Mühe, räusperte sich.
"Crehwill. Wie gut seid ihr als Hexer in der Lage zu erkennen, ob sich noch lebende Personen in der Nähe befinden?"
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Sonntag 15. Januar 2023, 21:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Crehwill lächelte wie er das Wort Hexer abbrach, nickte leicht. Red nur weiter, jetzt wo er weiß, wie es gemeint ist, störte es ihn nicht mehr.

„Ich höre gerade niemanden. Menschen sind meist recht laut, ich rieche kein Feuer oder Metall und ja, sehe keinen. Es hell und die Sicht ist weit. Es fühlt sich nicht so an, als ob noch jemand in der Nähe wäre und... es war ein Bolzen für die Jagd nicht denbKrieg. Der, der mich nicht getroffen hat, sollte hier noch herumliegen. Aber fasst nicht die Spitze an. Das Gift war hartnäckig. Weiß nicht, ob selbst jemand wir ihr das so hin nimmt.“
Oh Mist, was wenn ihn beide Bolzen getroffen hätten?


Mit großem Interesse hörte Jarel zu. So unähnlich schienen sich die Sinne der Hexer und die…tja…was war er eigentlich? Die Bezeichnung Werwolf passte in seinen Augen nicht. Darüber konnte er sich später Gedanken machen. So unähnlich waren sich also Hexersinne und seine Sinne nicht. Zumindest, wenn er Herr über sie war. Vielleicht gab es später noch die Gelegenheit sich intensiver darüber auszutauschen.
Die Angreifer hatten mit vergifteten Bolzen geschossen. Für ihn doppelt gefährlich. ‚Jemand wie ihr…‘ Wenn der Hexer wüsste…
Vielleicht ein Grund, ihm doch den Vortritt zu lassen. Immerhin hatte er das Gift überlebt. In seinem Falle wäre das in die Hose gegangen. Völlig und Endgültig.
„Gehen wir davon aus, ihr täuscht euch nicht und es befindet sich keine lebende Seele in der Nähe.“
Jarel atmete durch. Er musste wirklich lernen, nicht immer so überzureagieren. Nur fiel ihm das gerade aktuell so unglaublich schwer. Vor allem, wenn der Schwarze seine Finger im Spiel hatte, und der pfuschte in dieser Woche öfter in seinen Gedanken herum als in den letzten sechzehn Jahren.
‚Konzentrier dich endlich.‘
„Dann sollten wir trotzdem alle Spuren sammeln, die aufzufinden sind. Und wenn wir doch über jemanden stolpern, ist es wichtig es lebend zu fangen. Ihr könnt ein Zeichen, das die Gedanken beeinflusst, ist das richtig?“
Nun wirkte der Ritter nicht mehr so abweisend, sondern vor allen Neugierig.
Musste der immer erst fast ausflippen um in die Spur zu kommen?
Wer war hier mehr Prinzessin?
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Crehwill von Seren
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Der tut uns nichts. Wiederholte er in Gedanken die Worte an seine Stute, die zu einem ähnlichen Schluss gekommen war und sich nun dem frischen Gras und leckeren Blümchen widmete.

Auch Crehwills Haltung wurde weniger angespannt, er setzte sich bequemer hin und stützte seinen Kopf auf einen Arm ab, sodass er mehr den Eindruck einer Prinzessin beim Picknick machte, als bei einer Lagebesprechung. Nur das Gespräch hatte wenig Picknick Qualitäten. Mit einem Brummen bestätigte er das Thema Gefangene machen. Er hatte eh wenig Interesse jemanden zu töten. „Ja, ich kann da ein Zeichen. Aber ich hab weniger Übung damit, die Leute mögen das nicht so.“ Ein entschuldigtes Lächeln. „Ich kann Fliehenden auch ins Bein schießen.“ Seine Nase deutete auf seine Handarmbrust, ein kleines gut gepflegtes Stück.

„Spuren sichern. Ich dachte deshalb sind wir hier. Bin durchaus auch neugierig, wer da versucht hat mich umzubringen. - Wollen wir?“

Der Hexer stand auf, um Jarel die Hand zu reichen.
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Mit der Andeutung eines Lächelns nahm Jarel die ihn angebotene Hand und ließ sich hochziehen. Nicht weil er die Hilfe brauchte, sondern weil es sich anfühlte wie ein Handschlag um das Besprochene zu besiegeln.

Mit einem kräftigen Ruck zog der Hexer, den etwas kleinen Mann zu sich als sie standen und beugte sich zu ihm nahe ans Ohr, um ihn zu beschnuppern und zu flüstern: „Vielleicht sind da noch ein paar dösende Wölfe am Ass. Aber da bin ich mir nicht sicher, ob es nicht nur euer Parfüm ist. Schlafende Hund soll man nicht wecken.“

Dass 'nasser Hund' keine beliebte Duftnote war, wusste er auch. Vor allen verändern Duftwässerchen selten die Augen...


"Verstanden.", bestätigte der Ritter. Gute Nasen hatten Hexer definitiv.
Sollte er sich da irgendwie heraus reden? Nein, jedes weitere Wort würde das Feuer nur schüren. Sollte Crehwill irgendeinen Verdacht haben, konnte er nur auf seine Schweigsamkeit hoffen.
"Auf geht's."

Crehwill ließ ihn verstehend lächelnd wieder los, so weit war ihre Beziehung noch nicht.

Er machte eine einladende Geste in Richtung Leichen. „Nach Euch der Herr“, schließlich wollte er das Komando haben und in ihrem Orden hielten sie da sicher mehr davon. Bevor er sich seiner Stute zu wandte. „Warte hier.“ Rekin sah auf, mampfte eine gelbe Blume und war zufrieden. Warum sollte man irgendwo hingehen, wo einen Ass, Gift und Raubtiere erwarteten?


Tatsächlich ging Jarel vor.
Nur hatten seine Bewegungen und seine Körperhaltung nichts, aber wirklich gar nichts mehr mit dem steifen Ritter gemein, als der er sich gab.
Leicht ausgedrehter Oberkörper, gebückte Haltung, konzentriertes Setzen der Füße, die in - wie Crehwill erst jetzt bemerkte - für einen Ritter erstaunlich leicht geratenen, weichen Stiefeln steckten.

Hübscher Hintern. Neugierig beobachtete der Hexer wie Jarel geübt davon schlich - so richtig ernsthaft davon schlich. Das passte nicht zu dem, was man vom Orden gehört hatte. Die Ritter nannten sich zwar auch Jäger, aber eher so als Treibjagd und Horngeblase statt viel mit Pirschen. Aber Crehwill hatte hier ein Raubtier vor sich, einen bisschen zu einsam für einen Hund aber sonst jemand der es gewohnt war leise zu sein.

Mit etwas Abstand schlich der Greif hinter her, folgte nicht direkt sondern etwas daneben, sodass falls man einen von beiden hörte, der andere nicht auch entdeckt wurde. Der nasse Hundgeruch wurde doch stärker.

Jarel konnte sie auch bald sehen. Die toten Sirenen. Fast drei Meter lange Monsteren mit kräftigen Fischschwänzen, die in menschenlichen Oberkörpern mit langen Krallen besetzten Armen endeten. Ihr Kopf schien nur aus Glubschaugen und Maul zu bestehen. Aber nun war es vor allem ein Matsch aus Fleisch und Knochen, denn die Aasfresser waren nicht weit und hatten sich genüsslich ans Mahl gemacht. Nun lagen die vielleicht fünf, sechs wilden Hunde dösend im Gras. Satt, aber auch gewillt ihre Beute zu verteidgen. Noch hatten sie die beiden Männer nicht bemerkt. Aber einer, ein kräftiges Weibchen, hob den Kopf und die Nase in den Wind.

Jarel erstarrte sofort. Wilde Hunde sollten kein Problem sein, aber man wusste ja nie.
Mit einer langsamen Bewegung zog er etwas aus den halbhohen Stiefeln, erst rechts, dann links.. Siehe da, der Ritter war doch nicht unbewaffnet. In jeder Hand hielt er einen schwarz angelassenen Wurfdolch.
Viel atypischer ging es nicht. Dolche...Ritter...unpassend.
Jarel wartete ab und ließ den Blick über die Szene - und vor allem über die Kadaver - wandern. Von einem gewöhnlichen Menschen wäre noch weniger übrig geblieben als von den Sirenen.
Er sollte sich wirklich mehr mit Hexern und ihren Fähigkeiten befassen. Eine einzelne Person und so ein Ergebnis. Das nötigte selbst dem Ritter Respekt ab und in ihm wuchs eine Art Respekt.

Überraschend ja, unerwartet nein. Vor allem aber froh, dass der Herr Ritter nicht unbewaffnet einem potenziellen Nilfgarderlager entgegen schlich - auch Crehwill hielt inne, ging leicht in die Hocke auch um sein Schwert besser ziehen zu können.

Die Hündin stand auf, sie hatte etwas gerochen. Einen Artgenossen und etwas anderes, das Andere interessierte sie gerade mehr. Es roch nach Seife und Pferd. Letztes schmeckte. Es folgte ein Knurren in die Richtung des Hexers, zwei andere Hunde, einer mit einem halbabgerissenen Ohr, standen etwas unwillig auf um sie zu flankieren, als sie langsam Zähne fletschend Jarel ignorierend in Richtung Crehwill ging. Der gab seine Deckung auf und zog abwartend eines seiner Schwerter. Auf beiden Seiten wurden die Muskeln angespannt.

Einerseits wäre es schon interessant zu sehen, wie der Hexer kämpfte. Nicht nur auf rein professioneller Ebene. Der Anblick des nackten Oberkörpers im Hof am Zuber hatte schon einen recht speziellen Eindruck hinterlassen.
Andererseits - auch wenn er es nie zugeben würde - er mochte Hunde, fühlte sich ihnen verbunden, ob nun wild oder nicht.
Vielleicht gab es eine Lösung.
Der Ritter, atmete durch, trat den Hunden in den Weg, machte sich groß, starrte und...fletschte tatsächlich die Zähne, was Crehwill nicht sehen konnte. Er hätte auch geknurrt, nur hätte das den in der Luft schwebenden Verdacht endgültig bestätigt.

Die Hündin stockte. Crehwill war vorerst vergessen. Sie grollte den Ritter an. Nein, das passte ihr gar nicht. Der stellte sich einfach in den Weg. Die Hunde bei ihr traten zurück. Das war Leittiergehabe, sie hatten plötzlich nichts mehr damit zu tun. Dafür hoben zwei, die noch lagen den Kopf, spitzen die Ohren, es gab was zu sehen. Nur ein letzter Hund rührte sich gar nicht.

Zähne fletschen konnte die Hündin besser, aber Jarel merkte, dass sie schwankte. Dieser Hund war schon recht groß... und stellte sich vor die Beute. Sie knurrte, ging in Stellung. Anspringen? Nicht anspringen? Kann sie es wagen? Da ließ Jarel doch die letzte Tarnung fallen und knurrte zurück. Tief, tragend, immerhin knurren durfte er jetzt. All die angestaute Wut bekam die Hündin ab. Sie zog den Schwanz ein, bellte nochmal verärgert und suchte das Weite. Ihr Rudel folgte ihr in die nahen Büsche. Nur einer blieb regungslos liegen.

Hinter ihm das Geräusch von einem Schwert, das zurück in die Scheide geschoben wird. „Prima“ hörte er Crehwill sagen, als er näher kam, neben ihm stehen blieb und anerkennend auf die Schulter klopfte. „Nur eine Sache noch...“ Die Hand auf Jarels Schulter fuhr ihn kaum berührend über seinen Rücken und gab ihm einen zarten Klapps auf den Hintern. Wenn er jetzt nicht schreiend davon läuft, hatte er den schwulen Werwolf gefunden.

Jarel fuhr herum und sah den Hexer verdattert an. Jedoch nicht entsetzt. Auch nicht abweisend. Nein...nachdem einige Sekunden vergangen waren und sich auch der düstere Blick des Ritters aufgehellt hatte, schmunzelte er sogar. "Behalt die Finger bei dir, Prinzessin.", murrte er nur noch gespielt verärgert.

Jarel bekam einen unschuldigen Blick über die Schulter, nachdem er an ihm vorbei zu den Kadavern gegangen war:
So langsam frage ich mich wo ich hier reingeraten bin...“ Crehwill hatte Fragen, aber die würden warten müssen.
Er sah sich um, ja ungefähr hier stand er schon mal. „Darüben im Gras sollte die Leiche liegen. Sie hatte auf mich gefeuert, ich hab den Bolzen abgewehrt und der folg darüber.“ Sein Finger zeigte auf den toten Hund. „Der andere kam von dort.“ Die Büsche, in denen die Hunde noch immer sich herumtrieben.

Das primäre Interesse Jarels lag nun bei der Leiche. Mit dem Verhalten des Hexers musste er sich später noch beschäftigen. Gerade noch über die Zwergin her gestiegen grub er ihn auf dermaßen unverhohlene Art an, die beiden den Kopf kosten konnte. Oder mehr.
Aber eines nach dem anderen. Ob die Leiche noch da war, oder hatten die Hunde alle Spuren gefressen?
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Jarel Moore
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Die Leiche war leicht zu finden, besonders mit einer guten Nase. Die Hunde hatten sie tatsächlich noch nicht wirklich angerührt. Wahrscheinlich war das weiche Fischfleisch leichter abzubeißen, als das in Leder gewickelte Ding. Die Frau war Ende Dreißig, war gut genährt und trug Lederkleidung oder leichte Rüstung, wie man sie bei Wildisführern oder Jägerinnen findet. Gutes Schuhwerk, das draußen gewohnt ist und an dem gerade eine Menge getrockneter Schlamm daran klebte. Was fehlte war die Ausrüstung oder gar eine Armbrust. Ebenso keine Abzeichen oder Uniformähnliches. Gestorben ist durch einen tiefen Stich in den Brustkorb durch Schlüsselbein und Hals.

Crehwill ging darweil in Richtung toter Hund.

Der Schattenläufer kniete sich neben die Leiche. er verspürte weder Ekel noch Scheu, nicht einmal Mitleid. Naja...zumindest nicht viel.
Die Person sah nicht unterernährt aus. Auch nicht arm oder abgerissen. Für eine Jägerin fehlte es aber an Bewaffnung.
Das jegliche Hinweise und Hoheitszeichen einer Armeezugehörigkeit widerlegte seinen Verdacht auf keinen Fall. es unterstrich ihn bestenfalls.
Mit flinken Fingern durchsuchte der Schattenläufer die Kleidung der Toten. Er brauchte irgendwas, dass ihm sagte, womit er es hier zu tun hatte.

Was Jarel auffiel ist, dass jemand vor ihm da war und genau das getan hat, was er gerade tat. Waffen, Münzen, Umhängebeutel, Schmuck und so weiter fehlten. Hier war jemand und hat mitgenommen, was sich lohnt mitzunehmen. Warum sollte man eine Armbrust auch Dreck liegen lassen?

Was er noch bemerkte ist ein Bolzen, den sie verkrampft in der Linken hält. Ein guter Bolzen.

Vorsichtig, jedoch nicht zimperlich öffnete Jarel die steifen Finger der Toten und entnahm ihr den Bolzen, das entsetzliche Geräusch vollkommen ignorierend, sorgsam darauf achtend, die Spitze nicht zu berühren, den er jetzt schnuppernd unter seine Nase hielt.

Nichts auf der Spitze. Der Bolzen war gut gearbeitet. Ein Jagdbolzen, kleine Widerhaken, damit das fliehende Vieh ihn nicht verliert. Eine passende Befiederung, für einen kräftigen Schuss auch auf größerer Distanz.

Noch einmal sah der Ritter sich alles genau an. Der Bolzen hatte eine ordentliche Stärke. Schöne Arbeit. Große Reichweite. Nicht für eine Handarmbrust. Für eine Jagdarmbrust. Ein kräftiges Modell.
Auch die nähere Umgebung suchte er ab. Jemand hatte die Leiche geplündert. Nun galt es herauszufinden, wo diese Person oder dieses Wesen hin verschwunden war.
Er suchte nach dem Hexer und ging in seine Richtung.

„Oh, kuck mal, was ich hier habe.“ Crehwill kniete in der Nähe des toten Hundes und hielt einen ganz ähnlichen Bolzen hoch, nur bei seinem war der Schafft gebrochen und an der Spitze klebte eine dickflüssige milchige Masse. Er sparte es sich daran zu schnuppern.

Die Dolche aus Jarels Händen waren verschwunden. Er näherte sich vorsichtig.
"Jemand hat die Leiche geplündert, was hast du gefunden?"
Siehe da. er duzte ihn. Ein Klapps auf den Hintern und sie waren beim Du.
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Crehwill von Seren
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Hatte der Hexer ihn geduzt? Oder nur das T verschluckt? Kleine Details. Zumindest geht er nicht weiter darauf ein, dass er offensichtlicher zurück geduzt wird.

„Hab den ersten Bolzen gefunden. Mit mehr Gift und weniger Hexerblut dran. Ljerka wird's freuen.“ Er zeigte ihn dem Flammenrosenritter und suchte mit der anderen nach einem Behältnis, in dem er das Gift transportieren konnte. Irgendwas wird er schon dabei haben. „Der Hund hat wohl daran geleckt...“ Er zog schließlich, eines seiner kleinen Fläschchen vom Gürtel, in denen er sonst seine Hexertränke aufbewahrte. Die hatte er eh fast alle aufgebraucht. Da musste er unbedingt Neue machen ohne Schwalben rumrennen ist doof. Vorsichtig strich er die Bolzenspitze in das kleine Glas.

„Ich hab sie nicht geplündert und nicht wirklich darauf geachtet, was sie alles dabei hatte. War viel zu irritiert, warum sie mit Sirenen unterwegs waren. Haben die mich jagt? Sokolov meinte die Hexe würde Hexer jagen.“

Spuren bei der Leiche gab es. Alle diese drei Tage alt. Der Hexer war wohl mit großen Schritten auf sie zu gesprungen und rasch wieder gegangen. Später hatte sich ein anderer Mensch aus der Richtung der Büsche genähert und schließlich nach Süden davon gegangen. Jarel konnte nicht genau sagen, ob schwerer bepackt als vorher. Dafür waren die Spuren schlicht zu alt.


"Sie jagt alles, was ihr gefährlich werden könnte", erklärte Jarel. "Wie hoch stehen die Möglichkeiten, die plündernde Person noch aufzugreifen?"


„Und nutzt sie Armbrustschützinnen dafür? Mit einer Sirenenvorhut?“ Crehwill verstaute vorsichtig seine Giftprobe.
„In drei Tagen kann sie überall sein, oder? Falls sie nicht zufällig ums Eck wohnt und auf uns wartet. Vielleicht weiß jemand woher die Bolzen kommen?“


"Ich zumindest nicht." Missmutig sah er den Bolzen an. "Ich werde ihn zu Sokolov bringen."
Drei Tage. Er hatte keinerlei Chance, da hatte der Hexer recht. Was ihn jedoch nicht davon abhielt weiter nach Spuren zu suchen.
Noch war nicht alles verloren.


„Wenn ich neue Bolzen kaufe, gehe ich zu einem Händler in der Stadt.“ Komm das sollte auch einem Ritter einfallen. „Aber... ich jage keine Verbrecher, vielleicht fragt ihr jemanden, der sich damit auskennt.“


"Habe ich vor.", erklärte Jarel. In Sachen Nachforschungen würde er immer auf Slava vertrauen. "Lass uns nach weiteren Spuren suchen. Es wird Zeit dass ich zurückkehre."


Spuren gab es vor allem, die der Hunde, sie hatten hier gegessen, geschlafen, sich gebalgt. Die Spur der zweiten Person führte panisch weg in die Büsche und dann zurück zum Plündern.

Wenn man ein bisschen weiter ging, konnte ihm Crehwill auch die Spuren der Sirenen zeigen. Wie sie mit ihren Fischschwänzen eher ungelenk über den Boden schlängelten. Hinter ihnen her die beiden Frauen. Zumindest behauptete der Hexer, dass die zweite Person auch eine Frau war, auch wenn er sie nie gesehen hatte. „Frauen hören sie anders an, wenn sie im Panik wegrennen, weil ihnen der Sack nicht im Weg ist.“


Mit einem dunklen Brummton quittierte Jarel die Bemerkung. Der Ritter seufzte.
"Noch einen kurzen Blick auf die Umgebung, dann gehen wir zurück."
Es trieb ihn regelrecht zurück, auch wenn er hier nichts erreicht hatte.
Drei Lager. ihm war immer noch übel bei dem Gedanken.


Man konnte erahnen, dass diese beiden Frauen, die beiden Sirenen verfolgt hatten bis sie Crehwills Weg kreuzten und ihn angriffen. Die Überlebende war geflohen, hatte abgewartet, um dann ihrer Gefährtin ihr Hab und Gut abzunehmen, statt liegen zu lassen. Sie ging dann in den Süden bis zum nächsten Weg, auf dem sich die Spuren unter den anderen verloren.

„In die Richtung geht es zu diesem Ursten, oder? Reuven und Cat wollten dorthin, vielleicht haben die jemanden gesehen. Ich hatte sie an dem Abend ganz in der Nähe getroffen.“

Während der Suche hatte Crehwill irgendwann seine Stute wieder eingesammelt, gestreichelt und ihr dabei ein Musst keine Angst vor ihm haben. zu geflüstert. „Aber auf dem Rückweg hab ich auch ein paar Fragen an Euch, Herr Ritter.“
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Jarel Moore
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Jarel nickte. Ja. Reden war nötig.
"Kann ich auf deine Diskretion vertrauen, Crehwill?"

„Ich kenne hier doch niemanden, sodass ich wüsste gegenüber wem genau.“ Der Hexer musste schmunzeln, führte sein Pferd wieder neben sich her. Rekin schien sich an die Anwesenheit des Flammenrosenritter gewöhnt zu haben, der sei harmlos.
Aber ja. Ich hab das Gefühl seit mir der Ochse auf die Schulter gefallen ist, ist mir eine Menge zu gefolgen, was nicht alle wissen sollten.“

"Gegenüber allen.", war die knapp gehaltenen Antwort des Ritters. "Theoretisch müsste ich euch jetzt und hier richten, weil ich ahne, die Zwergin konnte die Klappe nicht halten. Und theoretisch müsste ich zur Zwergin gehen und ihr gleich nach euch die Kehle durchschneiden. Aber ich schulde ihr mein Leben. Und euch..."
Er seufzte, sah ihn resigniert an. "Mag ich."
Ganz abgesehen davon, dass er gegen den Hexer keine Chance hatte. Aber das musst der ja nicht wissen. Obwohl...ach Schieße, wem machte er was vor.

„Ah...“ Ein bisschen spannte sich der Hexer schon an. Sah nochmal nach, ob die Dolche wieder in den Stiefeln steckten oder noch irgendwo weitere man kann nie genug Messer haben und vielleicht fiel ihm jetzt auch auf, dass diese Rüstung interessante Schnürrungen hatte.
„...das ist so ein Ordensdings?“

"Sei so gut, sprich aus was du festgestellt hast.", bat er tonlos. Was solls. Er steckte ohnehin in der Scheiße. Bis zum Kinn.

„Du bist der schwule Werwolf.“ Rekin schnaubte. „Den ich nicht aus Versehen umhauen soll, falls er mir über den Weg läuft.“

Jarel ging weiter, starrte auf den Boden. Irgendwer hatte mal gesagt, er sei zu vertrauensselig. Und ausgerechnet die Heilerin, bei der er keine andere Wahl gehabt hatte, brachte ihn in dermaßen Schwierigkeiten.
"Du weißt, wofür der Orden steht?" Seine Stimme war vollkommen Tonlos. Kraftlos. Leer.

„Nur so grob...“, gab Crehwill zu. „... in meiner Weltanschauung gibt es den noch nicht so lange. Ein paar mehr, denen man besser aus dem Weg geht.“ Zumindest aus seiner Sicht, er hatte sich nicht genau erkundigt, wen sie jetzt alles genau verfolgen oder warum. Meist war eh mehr Politik als Glaube dahinter.

„Aber lass die Ohren nicht so hängen. Mir... sind von allen Seiten Puzzelteile zu gekommen ohne, dass ich danach gefragt hätte. Von Reuven, dass der Werwolf im Kampf gegen die Hexe auf unserer Seite steht 'nicht umhauen', im Gegensatz zum Werkater 'umhauen'. Von Sarray, dass der Werwolf ja schwul sein und sie deshalb nicht mit ihm schlafen konnte. - Ich weiß, gar nicht mehr genau wie wir darauf gekommen sind. Und... mir persönlich, ist das auch egal. Ich meine klar, Du bist schon ein Süßer, aber sonst? - Ich würde mich freuen, wenn wir uns jetzt nicht hauen müssten.“ Er beugte sich ein wenig nach unten, in sein Blickfeld und lächelte freundlich.

Was für ein Irrer. Aber sympathisch.
"Na dann, Prinzessin, danke ich für deine Hilfe."
Er kicherte kurz dunkel und nicht wirklich bei Verstand. Das war wirklich zu viel. So viel zum Thema irre.
"Sei so gut, bring den Bolzen zur Analyse zu Ljerka. Ich ziehe es vor, Miss Cestay nicht unter die Augen zu treten. Ich lasse dir seine Bezahlung zukommen. Ich nehme an, ich finde dich im Haus der Heilerin?"
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„Ja, sie hat mich adoptiert oder so...“, gab Crehwill zu. Er weiß auch nicht genau, was er getan hat, dass es gekommen ist.
„Aber magst Du es mir genauer erklären? Nicht dass ich Dir irgendwelchen Ärger mache ohne es zu wollen.“

"Was erklären?", fragte Jarel abgelenkt. Er war mit den Gedanken schon weit, weit weg.

„Für was Dein Orden steht. - Du siehst fertig aus.“

"Der Orden? Der Orden steht für den Schutz der Unschuldigen vor allem Bösen."
Ein weiteres, nicht wirklich geistesklares Lachen.
"Dummerweise stehen Homosexuelle, Werwesen und alles was nicht in das Weltbild des Ordens passt auf genau der Liste. Die der Bösen. Ist das Antwort genug?"
Der Drang nach der Flasche zu greifen nahm ihm beinahe den Atem.

"Ah." Warum Homosexuelle? "Warum bist denen..." Aber unterbrach sich. Es wird seine Gründe gegen haben. Werwolf kann man auch noch später werden. Homosexualität sich nicht eingestehen. "Verzeih, wir Hexer sind nicht für unsere Empathie bekannt..." Er blieb stehen, betrachtete dieses Häufchen Elend und legte tröstend eine Hand auf seine Schulter.

Die ganze Situation war so surreal, dass Jarel sich bei den ertappte einfach abzuwarten, bis er aufwachte.
"Wir können uns gerne ausführlicher darüber unterhalten. Im passenden Rahmen. Nur jetzt..."

"Willst Du das?" Seine Hand liegt da noch immer. Nur die Stute war ein paar Schritte weiter gegangen und sah nun zurück auf die beiden.
"Ich bin nur ein daher gelaufener Hexer."

"Im Grunde will ich das nicht.", erklärte er, völlig ehrlich. "Im Grunde möchte ich die Uhr zurückdrehen bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Zwergin herausgefunden hat, was ich bin. Und verhindern, dass es jemand erfährt. Aber hier stehen wir nun." Er grinste mit flackerndem Blick.
Ob er sich zur Zwergin einladen lassen sollte? Die hatte sicher irgendwo was trinkbares.
"Versteh mich nicht falsch. Aber du hältst mit dem Wissen mein Leben in der Hand."
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