Ferneck | Privatwohnung | das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Sarray Cestay
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Wie immer, wenn Sarray aus dem Bett kletterte sah sie aus wie ein vom Blitz getroffener Reisigbesen. Sie gähnte, kratzte sich ausgiebig durch das lange Hemd am Hintern und schlurfte einen „…m‘ orgen…“ wünschend an Ljerka vorbei nach draußen, um hinter das kleine Häuschen zu verschwinden.
Ljerka wusste, in diesem Zustand sollte man sie besser nicht ansprechen. Man bekam ohnehin keine adäquate Antwort, auf welche Frage auch immer.
Eine Halbe Stunde später kam sie wieder herein. Die Haare halbwegs gebändigt und von oben bis unten tropfend Nass.
Ein Brunnen hinterm Haus war wirklich was Feines. Nach dem dritten Eimer Wasser wurde selbst eine vom Zucker verkaterte Zwergin wach.
Wieder trottete sie an Ljerka vorbei, dieses Mal sogar mit dem Anflug eines Lächelns auf den Lippen.
Als sie das dritte Mal erschien, konnte man endlich etwas mit ihr anfangen.
Sauber, gekämmt, angezogen. Halbwegs gut gelaunt.
„Hast du zuuuufällig Kirschbeerendings….“ Sie schob sich den Tritt an den Tisch, an den Ljerka arbeitete und kletterte darauf. „Was wird denn das? Was zum desinfizieren von Operationsbesteck?“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka öffnete die Haare nur vielleicht einmal pro Woche um sie zu waschen und flocht sie dann wieder, so dass ihre Wäsche immer recht kurz ausfiel. Das Morgenritual der Zwergin war ihr allerdings vertraut, die verschiedenen Runden der Metamorphose vom explodierten Handbesen bis zur ansehnlichen Zwergin kannte sie und verfolgte sie trotz allem immer wieder mit einem Grinsen.
"Besser als das... und das ist es was ich grade mache... ich versuche die Fraktion von Kofea zu optimieren. Ein bisschen was ist schon fertig... probier mal."
Sie gab ihr einen kleinen Becher mit dunkler fast öliger Flüssigkeit.
Viele Jahrhunderte später und auf einer anderen Welt würde man es wohl Espresso nennen.
Derzeit hatte Ljerka noch keinen Namen dafür, allerdings noch zahlreiche weitere Ideen, für die andere sie so früh am Tag wohl noch erschlagen hätten.
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Sarray Cestay
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Sarray nahm das Becherchen, schnupperte daran, zuckte die Schultern und stürzte den Becher herunter.
Einen Moment geschah nichts und dann…
„Woooohoooooo!“ Die Zwergin sprang vom Hocker und begann mit weit geöffneten Augen einen seltsamen Freudentanz um den Tisch herum.
Sie sprang wie ein Floh, drehte sich wie eine Elfe um die eigene Achse und hüpfte herum wie toll.
Nach einer Runde dieses seltsamen Tanzes kletterte sie zurück auf den Hocker und streckte Ljerka mit seltsam weit offenen Augen den leeren Becher hin. „Noch einen!“, verlangte sie mit plötzlich übermäßig guter Laune.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Zu viel davon ist glaube ich nicht gut, das macht Herzrasen... das ist ein Konzentrat. außerdem habe ich nicht so viel!"
Sie grinste, es schien gut zu sein, sie selbst hatte nur ab und an den Finger eingetaucht und abgeleckt.
In dem Moment klopfte es auch schon. Der Gast ließ sich aber nicht lange Zeit ehe er eintrat. Er sah an diesem morgen deutlich besser aus als am Vortag. Keine Hosen, die aussahen als hätte sie seinem großen Bruder abgenommen und keine Stiefel, die er wohl einem Deserteur abgenommen haben musste, das hoffte sie zumindest, denn sie wusste , welcher Berufsstand die trug und man musste einen Soldaten schon töten um an seine Stiefel zu kommen.
Er trug jetzt eng sitzende Lederhosen, die durchaus aus seine Vorzüge betonten, gute Stiefel und auch ein Schwert auf dem Rücken, allerdings nur eines.
Erst jetzt wurde ihr klar, wie heruntergekommen er am Vortag gewirkt hatte. Wäre er gleich so aufgetreten, sie wäre weniger misstrauisch gewesen. Vielleicht... denn ein Katzenamulett trug er ja nach wie vor.
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Reuven von Sorokin
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Am nächsten Morgen war Reuven noch vor dem Hahn aufgestanden. Nachts hatte er ein paar Stunden geschlafen und den Rest der Nacht meditiert.
Er hatte die Tags zuvor neu erworbene Kleidung angelegt, eine gute sitzende Lederhose und stabile Stiefel, die er für seine Arbeit als Hexer auch brauchte. Die etwas wirren Haare hatte er so gut es ging zusammengebunden, aber ein wenig zerrupft sah er immer noch aus.
Er war dieses Mal mit dem Pferd gekommen, er betrachtete es als seines und er würde es am Abend noch brauchen, wenn er sich mit Seren traf. Er band die eher grazile falbe Stute mit der Apfelschimmelzeichnung draußen an. Ein schnelles leichtes Pferd, gerade kräftig genug einen Mann seiner Größe zu tragen. Er betrachtete sie nun als seine. Nur ein Name fehlte ihm noch.
Vor seinem Aufbruch hatte er sich noch einen Lohn dieser Woche abgeholt, das würde reichen um die Operation vollkommen bezahlen zu können.

Er klopfte nur kurz und trat dann ein, er roch etwas aromatisches, etwas, dass er nicht kannte und er war neugierig. Er schob die Türe auf. Das Gespräch hatte er schon zuvor in Teilen mitbekommen - noch einmal - Konzentrat - Herzrasen.
"Mahlzeit." begrüßte er die beiden. Es roch, als wären sie gerade erst aufgestanden, gelüftet hatte hier noch niemand, also ließ er die Türe noch etwas offen stehen.
"Was ist das?" Wollte er wissen.
"Auch einen guten Morgen." begrüßte ihn die große grauhaarige Frau. "Man macht es aus den Kernen der Kofeakirsche. Es wirkt belebend. Aber ich will euch ungern etwas davon geben, es kann sein, dass es dafür sorgt, dass es später stärker blutet." außerdem kam er ihr ohnehin schon hektisch genug vor.
Der Hexer aber nickte nur.
"Es riecht gut, aber ihr habt recht, in dem Fall besser nicht. Ansonsten wäre ich so weit, wir könnten anfangen."
Wortlos stellte Ljerka ihm die 'Schwalbe' hin, er nickte dankend und musterte dann die Zwergin, die recht aufgedreht wirkte.
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Sarray Cestay
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„Wir haben alles vorbereitet.“, erklärte Sarray tatsächlich noch etwas überdreht.
„Soll ich es euch erklären oder wollt ihr gleich loslegen?“, fragte die kleine Blondine und beäugte den Hexer von oben bis unten.
Joa….doch ein ganz brauchbarer Kerl. War ihr gestern gar nicht so aufgefallen. Kleider machten halt Leute.
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Reuven von Sorokin
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Lange musste der Hexer nicht überlegen.
"Ich brauche nur die Anweisung, was ich zu tun habe. Ihr könnt mir währenddessen erklären was ihr tut."

Ljerka schaltete sich kurz ein.
"Ich werde nur das Auge mit dem Schmerzmittel betäuben, dann ist das Risiko einer Abhängigkeit geringer."
Der Hinweis beinhaltete auch einen Test. Wie würde er darauf reagieren?

Ohne sich dessen bewusst zu sein bestand der Hexer den Test.
"Eine gute Idee. Umso besser." bestätigte er nur knapp. Aber wenn er sich in seinem Beruf etwas nicht erlauben konnte, dann eine Medikamentenabhängigkeit. Die meisten Hexer ernährten sich wohl gesünder als man ihnen gemeinhin zutraute, auch wenn auch sie sich gerne amüsierten, ebenfalls anders als der Volksglaube verbreitet, und auch gerne tranken, Halluzinogenes und Betäubungsmittel allerdings waren tabu, zu schnell konnte dass das Ende des Lebens bedeuten.

Vielleicht hatte sie ihn falsch eingeschätzt. Ljerka nickte nur und überließ dann der Zwergin das Feld.
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Sarray Cestay
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Sarray nickte. „Ich habe in den Scherben einen Handwerker gefunden, der mir ein kleines Hilfsmittel gefertigt hat.“ Sprach es und begann den Tisch leerzuräumen. Dann legte sie als erstes die Liedsperre auf den Tisch und wickelte sie aus.
Damit ist die Gefahr des Blinzelns schon einmal eliminiert.“ Sie überließ dem Hexer den Gegenstand zur Betrachtung. Reinigen musste sie es eh frisch.
Ljerka gibt euch die Betäubung in die Augen, ich bin gleich wieder da.“ Sprach es und zog sich in das zweite Zimmer zurück.
Ljerka wusste was die Zwergin da tat. Die kleinere Heilerin betete, wie sie es auch schon getan hatte, bevor ihre Kräfte verlorengegangen waren. Obwohl man hier nie genau wusste ob sie es tat um die große Mutter zu erreichen, oder aber ihre hibbelige Art unter Kontrolle zu bekommen
Wie auch immer, keine fünf Minuten später kehrte sie zurück und begann sich und die Gerätschaften zu reinigen.
„Bitte legt euch auf den Tisch.“, erklärte sie trocken. Von der hibbeligen Art war tatsächlich nichts mehr übrig. Sie wirkte wie ausgetauscht.
„Sollen wir euch binden oder kommt das für einen Hexer nicht in Frage?“
Sie legte auch ein kleines Stück extra dicken Leders an das eine Ende des Tisches. Wenn das Mittel gegen die Schmerzen nicht half, konnte er wenigstens darauf beißen.
Auf eine gewisse Art tat sie all das hier nicht zum ersten Mal. Und doch war es anders.
Sie hatte einem Späher einmal einen Holzsplitter aus dem lädierten Auge gezogen, doch da hatte sie den Glaskörper mittels Magie heilen können. Der Junge war ihr so dankbar gewesen.
Der Krieg aber hatte ihr auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine knappe Woche später hatte sie ihn auf einem verlassenen Schlachtfeld wiedergefunden. Einen Bolzen in der Brust.
Die Krähen hatten ihm längst das genommen, was sie mit so viel Mühe wiederhergestellt hatte.
Lange hatte sie darüber sinniert, ob es besser gewesen wäre ihm das Auge nicht zurück zu geben. Dann wäre er vielleicht noch am Leben.
Aber diese Überlegung gehört hier nicht her.
Sie musste sich konzentrieren.
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Reuven von Sorokin
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Der Hexer sah der Zwergin nach als diese im Nebenraum verschwand.
"Das ist normal." erläuterte Ljerka und der Hexer hatte Zeit sich das Gerät anzusehen. kurz hatte Ljerka Angst, dass er es kaputt machen könnte, aber er begriff recht schnell wie es wohl angewendet wurde, verzog kurz das Gesicht und legte es dann wieder hin.
Er hatte sich bereits auf den Tisch gesetzt, ganz automatisch, und seinen Schwertgurt abgelegt.

Auch bei dem Schwert fiel Ljerka schnell auf, dass es sich um ein Temerisches Offiziersschwert handelte, allerdings wollte sie ihn nicht vor der Operation ausquetschen. Dann war die Heilerin zurück, sie hatte die Rolle gewechselt, und zwar sehr vollkommen. Ljerka kannte das, aber der Hexer quittierte die Veränderung mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie war nicht mehr die kleine quirlige Frau sondern hoch professionell.

Der Hexer legte sich wie befohlen auf den leer geräumten Tisch. Er hatte schon einen dummen Kommentar auf den Lippen, etwas von '...auf das Vorspiel verzichten...' aber er kam gar nicht dazu, denn Ljerka schien das zu ahnen und schnitt ihm noch vor dem ersten Ton das Wort ab.
"Einfach hinlegen und nun ruhig halten."
Er grinste nur.
Dann wollte die Zwergin wissen, ob sie ihn festbinden sollte.
Wieder hatte er einen dummen Spruch parat, er kam aber nur bis "Ich stehe n..." ehe Ljerka ihn bremsen konnte.
Er wandelte es ab in: "...wenn es notwendig ist?"
"Es ist sicherer." Was sie nicht laut aussprach war: 'für uns'
Er nickte nur und hielt der Zwergin die Hände hin.

Ljerka träufelte ihm schließlich etwas von dem Betäubungsmittel ins Auge und bot ihn das Leder zum beißen an.
"Wozu? damit ich keine dummen Spr...?"
Und schon hatte er es zwischen den Lippen. Nun spuckte er es aber wieder aus.
"Das brauch ich echt nicht."
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Sarray Cestay
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„Sicher?“, fragte Sarray und befestigte die gefesselten Hände, in dem sie das Seil unter dem Tisch zusammenband. Sie holte eine kleine Sanduhr hervor, legte alle möglich Utensilien bereit, stellte den Tritt hin, band sich ein Tuch vor den Mund, reinigte sich und alles NOCHMAL, bis der kleine Raum wie eine Destille stank.
Dann ging es los. Sie kletterte auf den Tritt und nahm das kleine Drahtgestellt zur Hand. Ganz dicht brachte sie ihr Gesicht über das von Reuven, klemmte das seltsame Ding zwischen die Lieder des kaputten Auges und holte eine Flasche mit einem seltsamen Aufsatz heraus.
„Eins…zwei…Drei…“ Drei wohldosierte Tropfen landeten im Auge. Einen Tropfen, der über die Wange entfliehen wollte fing sie mit einem Tuch ab und drehte die Sanduhr um.
Und dann galt es abzuwarten.
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Reuven von Sorokin
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Er sah noch wie alles gereinigt wurde. So viel Weisheit besaß er dann doch, um zu schätzen zu wissen, dass ein Arzt, Heiler, Feldscher oder wie man ihn oder sie auch immer nennen mochte, sorgfältig arbeitete.
Sie hatte ihn gefesselt, und auch wenn er sich unwohl fühlte, so ausgeliefert - und wenn er so so festgebunden war, dann hätte er sich wenigstens gewünscht, dass ihm eine der beiden Frauen die Hose... - nein, er musste sich konzentrieren und zwar nciht darauf. Es erforderte etwas Übung, auch mit offenen Augen zu meditieren, allerdings half das seltsame Gerät, dass sein trübes Auge offen hielt und Übung hatte er. Und ob es die Augentropfen der Alchemistin waren oder ob er einfach keinen Schmerz fühlte, es war auszuhalten. Er blieb ruhig und ließ die Prozedur über sich ergehen. Wie er vermutet hatte war das mit dem glühenden Nagel heillos übertrieben (3/10) und dann war es auch schon vorbei.
Wie groß der Erfolg war würde sich erst später zeigen, doch schien es fast so, als würde sich das Blatt für ihn wenden.
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Sarray Cestay
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Mit dem letzten Korn der Sanduhr nahm Sarray ein Tuch und eine Flasche zur Hand.
„Gleich geschafft.“, sagte sie und drehte Reuvens Kopf so, dass sich das verletze Auge oben befand.
Mit Hilfe der Flüssigkeit in der Flasche spülte sie die Erste Tinktur in Richtung der Nase mit einem präzise dosiertem kleinen Rinnsal aus, dass die mit dem Tuch an der Nase auffing. Sie tupfte alles trocken, drehte seinen Kopf zurück und tropfte – wieder drei Tropfen – einer weiteren Flüssigkeit in das Auge, bevor sie sehr vorsichtig das kleine Gestell entfernte.
Ein weiteres Abtupfen, dann ließ sie sich Verbandsmaterial von Ljerka geben und legte ein Paket schneeweißen Stoffes auf das behandelte Auge.
„Bist du so gut und machst ihn los?“, bat die Zwergin die Menschenfrau.
„Wir helfen euch gleich, euch aufzurichten, Hexer. Keine plötzlichen Bewegungen, euch wird schwindelig werden.“, prophezeite sie nüchtern.
Gemeinsam richteten sie den Menschenmann auf und Sarray begann, das Paket mit einem großzügigen Verband zu fixieren.
„Ihr wart verdammt tapfer, Reuven.“ In Sarrays ruhiger Stimme lag tatsächlich Anerkennung.
Sie betrachtete ihr Werk und lächelte.
„Bleibt bitte so lange sitzen, bis der Schwindel verschwunden ist. Am besten trinken wir noch einen Tee zusammen. Sonst fallt ihr noch von eurem Pferd.“
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Reuven von Sorokin
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Vor allem war Reuven froh, als er wieder losgebunden war. Er setzte sich auf und die Grauhaarige hielt ihn mit erstaunlich hartem Griff fest. Etwas, dass ihm durchaus gefiel und erneut seine Durchblutung umzuverteilen drohte. Ihn wurde nicht schwindelig, zumindest nicht so lange er saß, aber er wollte jetzt auch nciht den Helden spielen, wozu auch. Dazu war auch der Griff der Frau fest genug, dass er es nicht versuchen wollte. Statt dessen griff er nach der Phiole mit der Schwalbe und leerte sie zur Hälfte, nur zur Sicherheit.
Und dann nannte ihn die Zwergin tapfer und Ljerka war nciht schnell genug.
"Ich kann euch gerne zeigen wie tapfer..."
"Nichts was den Blutdruck zu stark hebt und senkt. Heute keine Kämpfe mehr und auch kein Bettsport."
"Auch kein Sex? Verdammt, bis wann genau?"
Ljerka rollte erst nur mit den Augen.
"Zumindest das Gerücht über euch Hexer stimmt dann wohl, oder?"
Die Antwort war nur ein Blick des nur scheinbar jüngeren Mannes. Aber der war ausdrucksstark genug.
Sie wandte sich um und begann Tee zuzubereiten, mehr wollte sie gar nciht wissen.
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Sarray Cestay
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Sarray schüttelte grinsend den Kopf. „Keine ruckartigen Bewegungen. Nichts was den Blutdruck hoch treibt. Keine Erschütterungen. Prügeln fällt also genauso aus wie Sex. Bis morgen früh. Und dann kommt die zweite Behandlung.“, erklärte Sarray, kletterte vom Tritt und schob Stühle an den Tisch, auf dem Reuven gerade noch gelegen hatte. Die Zwergin half – nunja, im Rahmen ihrer Möglichkeiten – dem Hexer auf dem Stuhl Platz zu nehmen, bevor sie ein Fenster öffnete um den Alkoholgestank aus dem Raum zu treiben,
„Habt ihr schon gegessen heute? Euer Körper braucht die Energie.“
Noch immer war sie die ruhige, konzentrierte Version ihrer selbst. Erstaunlich. Und unheimlich.
"Sollen wir auch nach eurem Geruchssinn sehen wenn alles durchgestanden ist?"
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Reuven von Sorokin
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"Ich habe gut gefrühstückt." erklärte der Hexer. Immerhin war er ja Koch.
Die nächsten Witze verkniff er sich dann doch und hoffte inständig, dass ihm der Wolf am Abend keine Probleme machen würde.
"In dem fall bleibe ich einfach noch eine Weile hier sitzen und genieße die Aussicht."
Das Teewasser begann auf dem Herd zu kochen.
"Woher stammt das Schwert? Und die Stiefel, die ihr gestern getragen habt?" Wollt Ljerka dann doch wissen, sie hatte es nicht vergessen. "Die haben einem Offizier der Temerischen Armee gehört, richtig?"
"Ja, haben. Desserteure. Haben mich gestern angegriffen. ist ihnen nicht bekommen. Da war es das minderste, dass ich mir das Schwert leihen durfte."
Das stellte Ljerka zufrieden, halb. Zu gerne hätte sie geglaubt, dass der Hexer sie provoziert haben musste, aber sie wusste genauso gut, dass in der letzten Zeit Soldaten orientierungs- und Führerlos ihr Unwesen trieben.
Und dann kam noch ein zusätzliches Angebot.
Reuven hätte nun wirklich gerne die Augenbrauen hochgezogen, das ließ er besser.
"Das könnt ihr auch? Aber davor muss ich erst noch Geld verdienen. Vorerst bin ich pleite."
Er zuckte mit den Schultern, legte die restliche Summe in Münzen noch auf den Tisch.
Zuletzt geändert von Reuven von Sorokin am Freitag 13. Mai 2022, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Sarray Cestay
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Sarray stand auf und holte Tassen, Teller und Messer, während Ljerka den Tee zubereitete.
Aus dem Vorrat stellte sie alles auf den Tisch, was sie an Brot, Aufschnitt und Aufstrichen zur Verfügung hatten, wie es das Gesetz der Gastfreundschaft gebot.
Zur Krönung landete noch eine Schale mit gerösteten Nüssen auf dem Tisch.
„Haben Hexer nicht eigentlich Silberschwerter?“, fragte sie nun doch neugierig und bestrich sich ein erstes Brot mit Butter.
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Reuven von Sorokin
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Er nahm dann doch etwas von dem angebotenen.
"Eigentlich schon. eines aus Silber, eines aus Stahl..." er griff auch nach den gerösteten Nüssen. Auch Hexer schienen eine Vorliebe für süßes zu haben.
"...aber mir wurde zu allem Überfluss auch meine Tasche gestohlen. Meine Schwerter, alle Tränke und meine Rezepte." Er atmete tief durch. Den beiden Damen gegenüber konnte er es sagen. "Und wenn ich den Wolfsfluch nicht brechen kann muss ich versuchen ihn mit diesem schweren Ding zu erledigen."
Er wog das Schwert in der Hand und seine Geste machte klar, dass es nicht das Mittel seiner Wahl war. "Ich geb euch das Schwert als Bezahlung, wenn ihr es wollt..."

Ljerka griff danach, der Hexer gab es ihr ohne Widerspruch. mit seinen Schwertern hätte er das wohl nicht getan.
"Schlecht ist es nicht. Ich denke drüber nach." Reuven nickte nur und nahm es wieder an sich.
"Ich brauche meine Schwerter wieder... Aber dass meine Sinne wieder intakt sind ist mehr wert." Und er schenkte der Zwergin ein Lächeln, so gut er eben konnte. Allerdings geriet es, vor allem auch dank der frischen Narben im Gesicht etwas schief.
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Sarray Cestay
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„Hm….“, machte Sarray.
Irgendwie war es eine Mischung aus einer aufkeimenden Zuneigung für den Hexer und den Stolz auf ihre Arbeit, die nicht verdorben werden sollte, das sie das folgende tun ließ:
Sie verschwand im Nebenzimmer. Sie kam zurück und legte vor dem Hexer etwas auf den Tisch.
Einen Dolch in einer Schiede. „Gut drauf aufpassen. Der bedeutet mir etwas. Ist nur geliehen.“
Es war die Waffe, die sie nach dem Tod ihres Bruders von ihm geerbt hatte. Nichts Überragendes. Aber aus Silber.
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Reuven von Sorokin
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Der Hexer starrte auf den Dolch. Eine hervorragende Mahakamer Arbeit, das konnte er sofort beurteilen. Dann blickte er zu Sarray.
Wenn man selten einen verwirren Hexer sah, dann war das so eine Ausnahme. Er wog den Dolch in der Hand, nützlich wäre er auf jeden Fall, aber er bedeutete ihr etwas. konnte er das annehmen? Eine Leihgabe nur, aber auch das war nicht selbstverständlich.
Er war nun plötzlich ganz ernsthaft, auch er konnte umschalten und war dann ganz der Profi, der ein Hexer sein sollte, wenn auch ein manchmal etwas etwas hektischer.
"Danke..."
Aber etwas andres stand in seinem gesunden Auge, er hatte niemanden, der einem Freund derzeit nahe kam. Gaetan war wie sein Bruder, sie waren fast gleich alt, waren zusammen eingesammelt wurden und hatten zusammen die Kräuterprobe überlebt. Das verband. Aber der war untergetaucht nach dem Massaker in Ehrendorf. Dann war da noch Dahlia, seine derzeitige Arbeitgeberin, aber ob er sie einen Freund nennen konnte? sie bezahlte ihn gut und gab ihm eine gute Unterkunft, er würde auch jederzeit mit ihr schlafen, aber das machte sie noch nicht zu Freunden. Die Zwergin lieh ihm ihren Dolch, eine weitaus intimere Geste in seiner Welt.
"Ich kann euch nicht gleichwertiges bieten, aber ihr habt einen Gefallen bei mir gut. Wenn ihr jemals meine Hilfe braucht bin ich da."
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Sarray Cestay
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Sarray lächelte einen Moment, dann geriet das gerade noch deine Lächeln zu ihrem sonst üblichen frechen Grinsen.
Sie sah zu Ljerka. "Da fällt uns bestimmt was ein."
Und da war sie wieder, die immer aufgedrehte Zwergin
"Du erlebst bestimmt viel Aufregendes. Erzähl doch mal eine Geschichte.", sprach es und schenkte ihn einen weiteren Tee ein.
"Oder warte... kennst du Wesen, die ihre Gedanken teilen können? Ich war letztens an einem Ort, egal wo ich jemanden etwas erzählt - oder es auch nur gedacht hatte - im nächsten Moment wussten es alle dort. Wie ein einziger, Gedanken lesender, Organismus. Man... DAS war vielleicht gruselig.... "
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