Zaghaft berührte Iola den Stein, der ihr bei der Verständigung mit der Reisenden, mit der sie sich - nach leichten Startschwierigkeiten - so schnell angefreundet hatte, ermöglichte.
Ihr Gesicht war unverändert blas, ja regelrecht käsig, ihre großen veilchenblauen Kulleraugen blickten abwesend und glasig, als wolle sie entweder gleich anfangen zu weinen oder an Ort und Stelle aus den Latschen kippen. Ihr Atem ging verkrampft und ruckartig, was den zerbrechlichen Eindruck noch verstärkte.
Das Lied war so wunderschön gewesen, die Stimmen der Männer hatten sie berührt und an ihrer Seele und ihren Gefühlen gezerrt und gezogen. Dummerweise in zwei grundverschiedene Richtungen, so dass ihre innere Zerrissenheit sich noch tiefer in sie hineingefressen hatte.
Warten. Warten? Sollte Sie warten?
Nein.
Es fühlte sich so an, als würde sie an Ort und Stelle festwachsen und den Ort nie mehr verlassen können, wenn sie auch nur einen Liedschlag weiter wartete.
Am liebsten hätte sie die Robe gerafft und wäre vorbeigerannt.
Nein. Noch viel lieber wäre sie zu Jakob gelaufen und hätte sich in seine Arme gestürzt.
Nein, nein… Noch viel lieber wäre sie zu Jakob gelaufen, hätte ihn an der Hand genommen und wäre mit ihm fortgelaufen. Fort von dieser Situation, fort vom Krieg, fort aus dieser Stadt, in der ein Mädchen Gefahr lief geschändet zu werden, wenn sie allein die schützenden Mauern verließ.
Und fort von all den Lügen, die…
Sie unterbrach die eigenen Gedanken, bevor sie sie in einem stetig drehenden Strudel fortreißen konnten, hob das Kinn, räusperte sich und antwortete Melanie endlich.
„Ich habe eine wichtige Nachricht für Mutter Varelia.“, krächzte sie, erschrocken über den brüchigen Klang ihrer eigenen Stimme.
„Möchtest du mitkommen oder im Hof auf den Magus warten?“
Die junge Novizin zog ihre Hand vom Stein zurück, richtete sie auf, strich ihre Robe glatt und hob das Kinn. Dann atmete sie tief durch und betrat den Hof.
Mit aufgesetzt neutraler Miene ging sie in Richtung Hauptgebäude, nickte Jarel kurz zu, der sogleich aufsprang, als seine Ziehtochter durch die Tür getreten war.
Der gefallenen Ritter hatte sich zu ihr gedreht, sah sie bittend an, öffnete seine Haltung, neigte das Haupt ein wenig, ließ die Hände mit leicht nach vor gerichteten Handflächen locker neben sich hängen, sagte aber nichts.
Seine Körperhaltung sagte, was seine Lippen nicht herausbrachten:
‚Lass uns reden!‘
Doch Iola ging in knapp zwei Schritt Abstand vorbei, schenkte Jakob ein Lächeln, hielt aber auch bei ihm nicht inne. Sie konnte nicht. Denn sie würde nicht verhindern können, dass sie ihn umarmte, küsste, ich festhielt und nie mehr gehen ließ. Nie…nie…niemehr.
Jarel fuhr zusammen, als Iola wankte und sich mit einem kleinen Ausfallschritt retten musste, aber er setze ihr nicht nach, sondern ließ sie ziehen.
Vielleicht fanden sie später noch Zeit zu reden.
„Das Kind sieht aus wie frischer Käse.“, murmelte der Schattenläufer halblaut und schluckte schwer.
Er hinterließ ein ganz schönes Trümmerfeld. Hoffentlich schaffte Jakob es, die Scherben wegzuräumen.
Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob blieb still neben Jarel sitzen, den Blick auf das Torhaus gerichtet, ohne etwas bestimmtes anzusehen, und hörte zu. Hörte die Geschichte, wie sie auf ihre Weise typisch Jarel war. Wie die Verneinung Mephistos - Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und dabei das Böse schafft. Oder wie es Jade auszudrücken pflegte: das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint". Jakob konnte den Gedankengang des Schattenläufers durchaus nachvollziehen, nur war die Situation schlicht eskaliert und das wiederum war unverzweihlich. Ebenfalls nachvollziehbar. Was machte er nun daraus? Aus dem Wissen und dem Umstand, dass Iola nun wohl eine alte Erinnerung gefunden hatte, die ihr den Vater zu entfremden drohte? Jakob atemete durch, kam aber nicht zu ener Erwiderung, denn eben diese Iola tauchte plötzlich aus dem Schatten des Torhauses auf und eilte über den Hof, ohne nach Links oder Rechts zu schauen. Und Jakob ließ sie laufen, jedes Wort wäre gerade zu viel. Die Steine, die erst gerollt werden müssten, zu mächtig, um dies durch Zuruf zu tun. Er war nicht einmal von der Bank aufgestanden, so ungentlemanlike das auch wirken mochte. Der kluge Mann wählte das Schlachtfeld doch lieber selbst.
Statt dessen richtete er das Wort an seinen Rittervater. "Wir sind Menschen, Jarel. Das Göttliche kennt unsere Fehler. Wir tragen unsere Sünden ein Leben lang mit uns herum und sie zeichnen uns. Miriam zeichnet mich auf ewig, mein Vater, meine Feigheit. Nichts davon kann rückgängig gemacht werden, aber es lehrt uns, es in der Zukunft besser zu machen." Jakob lehnte den Kopf an den Stamm und blinzelte ins Blätterdach. Woher kamen nur diese Gedanken und woher der Mut, sie auch zu formulieren? Es fühlte sich richtig und zugleich fremd an, aber er schmunzelte leicht. "Ser von Alensbach sagte mir, die Vergangenheit liegt vor uns und die Zukunft hinter uns. Ich denke, das trifft es sehr gut." Er drehte den Kopf etwas seitlich und sah Jarel an. "Ich rede mit ihr. Gibt ihr Zeit, ja." Zeit, die er vielleicht nicht hatte, das war Jakob schmerzlich bewusst. Zeit war etwas, dass ihnen aktuell durch die Finger rann wie feiner Sand.
Also erstmal nicht zurück ins Kloster, sondern bleiben und sich dem stellen, mit was er am wenigsten umgehen konnte: einer Frau, im worst-case weinend.
Statt dessen richtete er das Wort an seinen Rittervater. "Wir sind Menschen, Jarel. Das Göttliche kennt unsere Fehler. Wir tragen unsere Sünden ein Leben lang mit uns herum und sie zeichnen uns. Miriam zeichnet mich auf ewig, mein Vater, meine Feigheit. Nichts davon kann rückgängig gemacht werden, aber es lehrt uns, es in der Zukunft besser zu machen." Jakob lehnte den Kopf an den Stamm und blinzelte ins Blätterdach. Woher kamen nur diese Gedanken und woher der Mut, sie auch zu formulieren? Es fühlte sich richtig und zugleich fremd an, aber er schmunzelte leicht. "Ser von Alensbach sagte mir, die Vergangenheit liegt vor uns und die Zukunft hinter uns. Ich denke, das trifft es sehr gut." Er drehte den Kopf etwas seitlich und sah Jarel an. "Ich rede mit ihr. Gibt ihr Zeit, ja." Zeit, die er vielleicht nicht hatte, das war Jakob schmerzlich bewusst. Zeit war etwas, dass ihnen aktuell durch die Finger rann wie feiner Sand.
Also erstmal nicht zurück ins Kloster, sondern bleiben und sich dem stellen, mit was er am wenigsten umgehen konnte: einer Frau, im worst-case weinend.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Sorgsam lauschte Jarel Jakobs Worten, auch wenn es ihm schwerfiel, denn er starrte immer noch auf die Stelle, an der seine Ziehtochter im Gebäude des Klosters verschwunden war. Hinein gehuscht wie flauschiges rosa Häschen auf der Flucht vor dem großen, bösen, schwarzen Wolf.
Die Worte seines Knappen halfen ihm, sich zu sortieren.
Er ließ das Gesagte wirken, wälzte es um, zog es auf links, sezierte es, setze es wieder zusammen, kaute darauf herum und schluckte es herunter. Ihm war noch immer übel, doch aus einem völlig anderen Grund.
Wie recht die beiden hatten, Jakob und auch Liam. Die Vergangenheit lag vor ihnen. Und wenn man nicht haarscharf Acht gab, versperrte sie einem den Weg.
Liam. Auch ihn hatte er verloren und hier hatte er keine Hoffnung, dies wieder ins Lot zu bringen.
Bei Iola jedoch war das Flämmchen Hoffnung noch nicht vollständig verloschen.
Vor allem, weil er hier einen Führsprecher hatte, dessen Wort etwas wog.
Wenn er denn die Zeit hatte…
Apropos.
Jarel nahm wieder auf der Bank unter dem Apfelbaum Platz und zog den Brief hervor, atmete tief durch und faltete das Dokument auseinander.
Eine Vorladung, kurz, sachlich, formell, nüchtern. Der Schattenläufer presste die Kiefer aufeinander und strich gedankenverloren mit den Fingern über das beeindruckende Großmeistersiegel.
Was hatte er erwartet? Einen Liebesbrief? Ein Gedicht?
Kurz zuckte ein Mundwinkel hoch bei dem Gedanken wie Lothar die Feder schwang, die Zunge in den Mundwinkel gepresst, einen Lebkuchenkrümel am Kinn, ein Auge zugekniffen und ein anzügliches Gedicht verfassend.
Jarel schüttelte den Kopf, wie um ein Insekt zu vertreiben, hob endlich den Blick und teilte Jakob mit:
„Ich darf mich morgen zur Mittagsstunde vor dem Rat einfinden. Keine Ahnung, wie Slava es gedreht hat, dass ich einen Prozess bekomme statt einer standrechtlichen Verbrennung.“
Er lächelte eine Spur. „Und keine Ahnung wie du das geschafft hast, aber ich habe Hoffnung. Ich sollte den Tag nutzen und so viel von dem Schaden beheben wie ich kann.“
Er deutete auf den Werkzeugschuppen.
„Musst du los oder möchtest du mithelfen?“
Nichts half mehr den Kopf freizubekommen wie körperliche Arbeit. Oder eine gute Prügelei. Oder eine Flasche Rum. Oder eine Nacht mit...
Abermals vertrieb Jarel den Gedanken mit einem Schütteln des Kopfes und ließ nicht zu, dass die Sehnsucht sich festbiss.
Die Worte seines Knappen halfen ihm, sich zu sortieren.
Er ließ das Gesagte wirken, wälzte es um, zog es auf links, sezierte es, setze es wieder zusammen, kaute darauf herum und schluckte es herunter. Ihm war noch immer übel, doch aus einem völlig anderen Grund.
Wie recht die beiden hatten, Jakob und auch Liam. Die Vergangenheit lag vor ihnen. Und wenn man nicht haarscharf Acht gab, versperrte sie einem den Weg.
Liam. Auch ihn hatte er verloren und hier hatte er keine Hoffnung, dies wieder ins Lot zu bringen.
Bei Iola jedoch war das Flämmchen Hoffnung noch nicht vollständig verloschen.
Vor allem, weil er hier einen Führsprecher hatte, dessen Wort etwas wog.
Wenn er denn die Zeit hatte…
Apropos.
Jarel nahm wieder auf der Bank unter dem Apfelbaum Platz und zog den Brief hervor, atmete tief durch und faltete das Dokument auseinander.
Eine Vorladung, kurz, sachlich, formell, nüchtern. Der Schattenläufer presste die Kiefer aufeinander und strich gedankenverloren mit den Fingern über das beeindruckende Großmeistersiegel.
Was hatte er erwartet? Einen Liebesbrief? Ein Gedicht?
Kurz zuckte ein Mundwinkel hoch bei dem Gedanken wie Lothar die Feder schwang, die Zunge in den Mundwinkel gepresst, einen Lebkuchenkrümel am Kinn, ein Auge zugekniffen und ein anzügliches Gedicht verfassend.
Jarel schüttelte den Kopf, wie um ein Insekt zu vertreiben, hob endlich den Blick und teilte Jakob mit:
„Ich darf mich morgen zur Mittagsstunde vor dem Rat einfinden. Keine Ahnung, wie Slava es gedreht hat, dass ich einen Prozess bekomme statt einer standrechtlichen Verbrennung.“
Er lächelte eine Spur. „Und keine Ahnung wie du das geschafft hast, aber ich habe Hoffnung. Ich sollte den Tag nutzen und so viel von dem Schaden beheben wie ich kann.“
Er deutete auf den Werkzeugschuppen.
„Musst du los oder möchtest du mithelfen?“
Nichts half mehr den Kopf freizubekommen wie körperliche Arbeit. Oder eine gute Prügelei. Oder eine Flasche Rum. Oder eine Nacht mit...
Abermals vertrieb Jarel den Gedanken mit einem Schütteln des Kopfes und ließ nicht zu, dass die Sehnsucht sich festbiss.
- Melanie Johnston
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Melanie war gerade noch im Begriff Iola zu antworten als diese sich raffte und den Glockenturm verließ. Was war das denn nun? Erst wollte sie eine Begegnung um jeden Preis vermeiden und nun stürmte sie regelrecht drauf los. Sie erinnerte sich das sie selbst während ihrer Schwangerschaft aberwitzig sprunghaft war und von einem auf den anderen Moment komplett gegenteilige Dinge tat, obwohl sie vorher etwas anderes gesagt hatte. Sie tat Iolas Entscheidung also mit einem gedanklichen 'Hormone' ab und zuckte die Achseln. Entweder war es wohl das oder Iola entschied sich dafür mit dem Kopf durch die Wand zu brechen. Wahrscheinlich aber war es zu ähnlichen Teilen beides davon. Melanie schaute ihr einen Augenblick nach, wenn es zu einer Konfrontation, oder schlimmstenfalls Eskalation gekommen wäre hätte sie wohl eingeschritten. Ersteres wäre aber wahrscheinlich nicht so unpraktisch gewesen, manchmal half das in festgefahren Situationen. Zumindest wenn zweiteres, nämlich die Eskalation ausblieb.
Es kam weder zu dem einen noch dem anderen, also verfolgte sie noch den Rest von iolas Weg und einen Teil des darauf folgenden Gesprächs zwischen Jakob und Jarel. Nicht das sie etwas verstanden hätte, rein akustisch denn dafür waren sie einfach zuweist weg. Schließlich zog Melanie sich wieder in den Glockenturm zurück und rollte ihre Waffen in den Ledermantel ein. Lehnte alles an die Wand an eine freie Stelle und wandte sich zum Gehen. Sie öffnete die Tür in den Hof und ging hinaus. In den geborgen Umgang gehüllt ging sie Richtung Säulengang, sie nickte kurz Jarel und Jakob zu und verschwand dann im Inneren des Tempels.
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Es kam weder zu dem einen noch dem anderen, also verfolgte sie noch den Rest von iolas Weg und einen Teil des darauf folgenden Gesprächs zwischen Jakob und Jarel. Nicht das sie etwas verstanden hätte, rein akustisch denn dafür waren sie einfach zuweist weg. Schließlich zog Melanie sich wieder in den Glockenturm zurück und rollte ihre Waffen in den Ledermantel ein. Lehnte alles an die Wand an eine freie Stelle und wandte sich zum Gehen. Sie öffnete die Tür in den Hof und ging hinaus. In den geborgen Umgang gehüllt ging sie Richtung Säulengang, sie nickte kurz Jarel und Jakob zu und verschwand dann im Inneren des Tempels.
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- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Zunächst hatte Jakob den Eindruck, Jarel höre ihm gar nicht zu und war statt dessen drauf und dran, Iola hinterher zu eilen. Was er dann getan hätte, wusste er nicht einmal. Ihn lassen? Die junge Frau hatte klar signalisiert, dass sie gerade keinen Wert auf ein Gespräch legte und das begriff dann wohl auch der Ritter. Melanie oder die, die es vorgab zu sein, eilte in Iolas Fußstapfen ebenfalls über den Hof und Jakob erwiderte ihren Gruß mit einem kurzen Nicken. Dann war seine Aufmerksamkeit wieder bei Jarel, der sich zu ihm setzte und endlich den Brief öffnete. Wenn Jakob auch ziemlich genau wusste, was darin stand, wenn auch nicht wortgetreu, so hielt er dennoch den Atem an. Morgen. Mittagsstunde. So bald schon.
Der Knappe nickte. Er würde da sein, wie versprochen. Um den großen Tempel schwirren, bis man etwas erfahren konnte.
Jakob wandte den Kopf und blickte über den Hof zum Torhaus, doch seine Augen sahen nicht wirklich etwas. Sie sahen Feuer, doch sein Innerstes gefror nicht mehr bei dem Anblick. Er lächelte traurig. "Die Ewige Flamme ist mit uns. Darum." Ihre Wärme ließ Hoffnung erblühen, wie die Sonne die Rosen. So sollte man das Bild deuten. Er hatte sowieso nie begriffen, wie man in einer brennenden Rose die Demut sehen sollte. Dazu war er dann doch zu fantasielos. Er sah Jarel wieder an, schüttelte dann bedauernd den Kopf. "Ich schau noch mal bei Iola vorbei und dann sollte ich ins Kloster zurückgehen." Damit erhob er sich und blickte auf Jarel herunter. Es widerstrebte ihm, den Mann, der ihm wie ein zweiter Vater war, in seinen letzten Stunden vor dieser Anhörung einfach sich selbst zu überlassen. Doch er hatte seine eigenen Pflichten, die man ihm nicht einfach so erlassen würde. Also bemühte er sich um das übliche, halbe Grinsen. "Stell nix blödes an, so lange ich weg bin.", ermahnte er den Älteren.
weiter
Der Knappe nickte. Er würde da sein, wie versprochen. Um den großen Tempel schwirren, bis man etwas erfahren konnte.
Jakob wandte den Kopf und blickte über den Hof zum Torhaus, doch seine Augen sahen nicht wirklich etwas. Sie sahen Feuer, doch sein Innerstes gefror nicht mehr bei dem Anblick. Er lächelte traurig. "Die Ewige Flamme ist mit uns. Darum." Ihre Wärme ließ Hoffnung erblühen, wie die Sonne die Rosen. So sollte man das Bild deuten. Er hatte sowieso nie begriffen, wie man in einer brennenden Rose die Demut sehen sollte. Dazu war er dann doch zu fantasielos. Er sah Jarel wieder an, schüttelte dann bedauernd den Kopf. "Ich schau noch mal bei Iola vorbei und dann sollte ich ins Kloster zurückgehen." Damit erhob er sich und blickte auf Jarel herunter. Es widerstrebte ihm, den Mann, der ihm wie ein zweiter Vater war, in seinen letzten Stunden vor dieser Anhörung einfach sich selbst zu überlassen. Doch er hatte seine eigenen Pflichten, die man ihm nicht einfach so erlassen würde. Also bemühte er sich um das übliche, halbe Grinsen. "Stell nix blödes an, so lange ich weg bin.", ermahnte er den Älteren.
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Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Freitag 23. August 2024, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
- Jarel Moore
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- Lebenslauf: Jarel
Jarel stand auf und salutierte knapp, auf die Art wie es in Jakobs Heimat üblich war ebenso wie in Jarels. Er machte es nicht spöttisch, eher auf die Art die aufmunternd wirken sollte.
Trotz der schrägen versuchten Humoreinlage wirkte der gefallene Ritter irgendwie desolat, als er sich in Richtung Werkzeugschuppen aufmachte.
Es gab zu tun und nichts würde ihn besser von dieser verfahrenen Situation ablenken wie Hände und Hirn zu beschäftigen.
Noch einmal sah er Jakob nach, dann öffnete er die Tür zum Schuppen.
Er plante zwar mit dem Bau einer neuen Tür zu beginnen, doch es würde etwas anderes dabei heraus kommen als geplant. Etwas GANZ anderes.
Trotz der schrägen versuchten Humoreinlage wirkte der gefallene Ritter irgendwie desolat, als er sich in Richtung Werkzeugschuppen aufmachte.
Es gab zu tun und nichts würde ihn besser von dieser verfahrenen Situation ablenken wie Hände und Hirn zu beschäftigen.
Noch einmal sah er Jakob nach, dann öffnete er die Tür zum Schuppen.
Er plante zwar mit dem Bau einer neuen Tür zu beginnen, doch es würde etwas anderes dabei heraus kommen als geplant. Etwas GANZ anderes.
- Melanie Johnston
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- Lebenslauf:
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von/nach Quartiere -> Hof
Datum: 31. August 1278, etwa ab 14 Uhr
betrifft: wer sonst so vorbei kommt
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Mittlerweile kannte sie sich einigermaßen aus hier. Und dabei hatte sie sich noch nach Jahren im Waisenhaus, wo ihre Mutter arbeitete, verlaufen. Sie musste allerdings auch zugeben das es sehr verwinkelt war und sie selbst noch nicht so besonders alt war zu dem Zeitpunkt. Jetzt jedenfalls hatte sie den Weg zurück auf den Hof gefunden. Niemand war mehr da, aber irgendjemand werkelte da in der Hütte. Vielleicht eine Werkstatt? Sie ging jetzt erstmal ihre Waffen wieder holen, wenn sie einfach auf dem Hof saß würde das hoffentlich in Ordnung gehen. So legte sie den Umhang wieder ab und zog das Holster an. Das Katana und die Tanto waren schon cher verstaut. Diesmal rollte sie den Mantel allerdings zusammen und legte ihn in die Kiste. Sie zog den Umhang über, das Heft des Katana durch den Schlitz im Nacken und die Kapuze schon darüber drapiert. So wirkte sie auf den ersten, ungeübten Blick, harmlos. Und solange sie nicht bedroht wurde war sie das ja auch.
Als sie soweit alles erledigt hatte nahm sie ihre Kiste und ging in die Mitte des Hofs. Sie setzte sich auf die Kiste, die vormals an ihrer Kawasaki hing und wartete darauf das die Reise weiter ging. Wie auch immer das nun von statten ging. Die Erfahrungen die sie mit Portalen gesammelt hatte waren, zumindest die letzten beiden, nicht sehr positiv. Einmal landete sie in der Themse und das andere Mal landete sie hier. Viel schlimmer konnte es ja nun nicht mehr werden. Das hoffte sie zumindest.
von/nach Quartiere -> Hof
Datum: 31. August 1278, etwa ab 14 Uhr
betrifft: wer sonst so vorbei kommt
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Mittlerweile kannte sie sich einigermaßen aus hier. Und dabei hatte sie sich noch nach Jahren im Waisenhaus, wo ihre Mutter arbeitete, verlaufen. Sie musste allerdings auch zugeben das es sehr verwinkelt war und sie selbst noch nicht so besonders alt war zu dem Zeitpunkt. Jetzt jedenfalls hatte sie den Weg zurück auf den Hof gefunden. Niemand war mehr da, aber irgendjemand werkelte da in der Hütte. Vielleicht eine Werkstatt? Sie ging jetzt erstmal ihre Waffen wieder holen, wenn sie einfach auf dem Hof saß würde das hoffentlich in Ordnung gehen. So legte sie den Umhang wieder ab und zog das Holster an. Das Katana und die Tanto waren schon cher verstaut. Diesmal rollte sie den Mantel allerdings zusammen und legte ihn in die Kiste. Sie zog den Umhang über, das Heft des Katana durch den Schlitz im Nacken und die Kapuze schon darüber drapiert. So wirkte sie auf den ersten, ungeübten Blick, harmlos. Und solange sie nicht bedroht wurde war sie das ja auch.
Als sie soweit alles erledigt hatte nahm sie ihre Kiste und ging in die Mitte des Hofs. Sie setzte sich auf die Kiste, die vormals an ihrer Kawasaki hing und wartete darauf das die Reise weiter ging. Wie auch immer das nun von statten ging. Die Erfahrungen die sie mit Portalen gesammelt hatte waren, zumindest die letzten beiden, nicht sehr positiv. Einmal landete sie in der Themse und das andere Mal landete sie hier. Viel schlimmer konnte es ja nun nicht mehr werden. Das hoffte sie zumindest.
- Melanie Johnston
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Melanie gähnte ausgiebig, nicht zu sehr! Aus Erfahrung wusste sie das das durchaus... Unangenehm werden konnte. Es war zwar nicht ihre eigene Erfahrung, aber zumindest sobald das wieder möglich war, hatte ihr eine Mitschülerin aus ihrer ersten Weiterbildung es erzählt. Diese Freundin hatte sich mal den Kiefer beim Gähnen ausgerenkt. Das muss kein angenehmes Gefühl gewesen sein. Den Mund nicht mehr schließen zu können... Es schauderte sie bei dem Gedanken. Klar metaphorisch schlossen viele Leute niemals ihren Mund, sie hörten einfach nicht auf zu reden. Andere schlossen ihn aus.. Naja anderen Gründen nicht. Sie musste kichern und schaute auf dem Hof weiter umher. Schön war es hier ja durchaus, nur hätte sie gerne irgendwas zutun gehabt. Jetzt war es einfach nur warten, warten auf das was kommen würde. Besonders froh war sie, über genau diesen Umstand, nicht.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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von/nach Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum -> Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Datum: 31. August 1278, etwa ab 14 Uhr
betrifft: Mel
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Auf leisen Sohlen hatte Jakob den Raum verlassen, nachdem er Blume und Nachricht zum Krug drapiert hatte. Wieder im Untergeschoss trieb es ihn zunächst in Richtung von Jarels ehemaligem Quartier, als müsste er sich davon überzeugen, dass die gestrige Nacht kein böser Traum gewesen war. Die Kammer war leer, jemand hatte alles aufgeräumt und nur eine Statuette der Melitele erinnerte noch an die ehemalige Einrichtung. Dafür waren die Satteltaschen noch da, wo der getreue Knappe sie abgestellt hatte und ihr Anblick genügte, um aus dem leisen Klopfen eines ungedachten Gedankens, eine Erkenntnis zu machen. Das war es, was ihn so beunruhigte!
Mit zwei Schritten war er bei Jarels Gepäck und grub zielsicher eine der Phiolen aus. Er wusste zwar nicht, wann sein Rittervater das letzte Mal seine Medikamente genommen hatte, aber es war sicherlich mehr als einen Tag her. Nun wurde er sich auch bewusst, dass Jarel blass gewesen war. Und das wollte bei dessen Teint schon was heißen. Jakob umfasste die kleine Phiole fest und machte sich auf den Weg über den Hof zur Scheune.
Oder wollte es, allerdings saß jemand mitten auf dem Hof auf einem Motorradkoffer. Noch so ein Rätsel der letzten Nacht. Jakob ging auf die Frau zu und blieb zwei Schritt entfernt stehen, unbewusst genau so, dass die Sonne sie blenden musste, wenn sie aufsah und er dafür bestes Licht hatte.
Blond. Älter. Aber bisher hatte alles darauf hingewiesen, dass sie Melanie war. Kurz musterte er sie, bevor er sich erinnerte, dass das wenig höflich war. Nicht das ihn Höflichkeit zu sehr kümmerte, aber irgendwie musste man ja in den Wald hinein rufen und ihre letzten Gespräche waren nicht gerade freundschaftlich gelaufen.
"Hi.", startete er also. "Melanie? Ich bin hier inzwischen vielem begegnet... Wechselt man in der Realität, aus der du kommst, häufiger sein Äußeres?" Er konnte nicht anders, als argwöhnisch zu klingen. Vampire griffen auch zu solchen Tricks, allerdings verschoben sie die Wahrnehmung der Menschen, statt sich selbst zu ändern. Einzig beruhigend war, dass die Frau einfach im prallen Sonnenlicht saß und noch nicht zu Asche verbrannt war...
von/nach Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum -> Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Datum: 31. August 1278, etwa ab 14 Uhr
betrifft: Mel
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Auf leisen Sohlen hatte Jakob den Raum verlassen, nachdem er Blume und Nachricht zum Krug drapiert hatte. Wieder im Untergeschoss trieb es ihn zunächst in Richtung von Jarels ehemaligem Quartier, als müsste er sich davon überzeugen, dass die gestrige Nacht kein böser Traum gewesen war. Die Kammer war leer, jemand hatte alles aufgeräumt und nur eine Statuette der Melitele erinnerte noch an die ehemalige Einrichtung. Dafür waren die Satteltaschen noch da, wo der getreue Knappe sie abgestellt hatte und ihr Anblick genügte, um aus dem leisen Klopfen eines ungedachten Gedankens, eine Erkenntnis zu machen. Das war es, was ihn so beunruhigte!
Mit zwei Schritten war er bei Jarels Gepäck und grub zielsicher eine der Phiolen aus. Er wusste zwar nicht, wann sein Rittervater das letzte Mal seine Medikamente genommen hatte, aber es war sicherlich mehr als einen Tag her. Nun wurde er sich auch bewusst, dass Jarel blass gewesen war. Und das wollte bei dessen Teint schon was heißen. Jakob umfasste die kleine Phiole fest und machte sich auf den Weg über den Hof zur Scheune.
Oder wollte es, allerdings saß jemand mitten auf dem Hof auf einem Motorradkoffer. Noch so ein Rätsel der letzten Nacht. Jakob ging auf die Frau zu und blieb zwei Schritt entfernt stehen, unbewusst genau so, dass die Sonne sie blenden musste, wenn sie aufsah und er dafür bestes Licht hatte.
Blond. Älter. Aber bisher hatte alles darauf hingewiesen, dass sie Melanie war. Kurz musterte er sie, bevor er sich erinnerte, dass das wenig höflich war. Nicht das ihn Höflichkeit zu sehr kümmerte, aber irgendwie musste man ja in den Wald hinein rufen und ihre letzten Gespräche waren nicht gerade freundschaftlich gelaufen.
"Hi.", startete er also. "Melanie? Ich bin hier inzwischen vielem begegnet... Wechselt man in der Realität, aus der du kommst, häufiger sein Äußeres?" Er konnte nicht anders, als argwöhnisch zu klingen. Vampire griffen auch zu solchen Tricks, allerdings verschoben sie die Wahrnehmung der Menschen, statt sich selbst zu ändern. Einzig beruhigend war, dass die Frau einfach im prallen Sonnenlicht saß und noch nicht zu Asche verbrannt war...
- Melanie Johnston
- Spieler Level 3
- Beiträge: 253
- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Melanie genoss für Sonne, das hatte sie schon immer. Zugegeben, früher wechselte ihre Farbe meistens von Blass zu knallrot und wieder zu blass. Sie hatte auch, in ihrer Schulzeit, nie wirklich viel Sonne, absichtlich, gesehen. Als ihre bevorzugten Orte zum Lesen in den Park gewechselt waren. Da hatte sich das Stück für Stück verändert. Jetzt war eine generelle Bräune, auch Im Winter ihr Eigen geworden. Das Jakob Beruhigung daraus zog das sie nicht zu Asche zerfiel, hätte sie durchaus amüsiert. Jetzt in dieser Welt war es sicherlich anders, aber in ihrer Welt war sie wortwörtlich aus der Asche wiedergeboren worden, zweimal. Sie war sich aber alles andere als sicher das es hier genau so sein würde, also besser nichts herausfordern.
Als sie die Stimme in ihrer Nähe vernahm und diesmal direkt zuordnen konnte, drehte sie den Kopf minimal in seine Richtung. Die Augen geschlossen und das Gesicht in die Sonne gereckt. Die Brille hatte sie an den Umhang gesteckt. Das sie ihre Waffen trug konnte man zwar sehen, aber wie sooft wirkte sie nicht bedrohlich. "Das ist im Grunde eine tragische aber auch einfache Geschichte. Die Tanto, sie sind... waren? verflucht. Deshalb war mein Äußeres anders. Ich vermute dadurch das ich nun auf einer anderen Welt gelandet bin ist der Fluch gebrochen." Sie öffnete die Augen und blinzelte gegen das Licht an, sie sah absolut nichts, nein so ganz stimmte das nicht. Sie sah Jakob von einem Kranz aus Licht umhüllt. Es dauerte einen Augenblick bis ihr klar wurde das es die Sonne war und nicht er selbst der so strahlte. Sie zog die Brille vom Umhang und setzte sie auf, recht schnell tönten die Gläser nach und sie konnte ihn erkennen. "Setz dich einen Augenblick ja? Ich versuche alles zu erklären könnte nur etwas dauern."
Als sie die Stimme in ihrer Nähe vernahm und diesmal direkt zuordnen konnte, drehte sie den Kopf minimal in seine Richtung. Die Augen geschlossen und das Gesicht in die Sonne gereckt. Die Brille hatte sie an den Umhang gesteckt. Das sie ihre Waffen trug konnte man zwar sehen, aber wie sooft wirkte sie nicht bedrohlich. "Das ist im Grunde eine tragische aber auch einfache Geschichte. Die Tanto, sie sind... waren? verflucht. Deshalb war mein Äußeres anders. Ich vermute dadurch das ich nun auf einer anderen Welt gelandet bin ist der Fluch gebrochen." Sie öffnete die Augen und blinzelte gegen das Licht an, sie sah absolut nichts, nein so ganz stimmte das nicht. Sie sah Jakob von einem Kranz aus Licht umhüllt. Es dauerte einen Augenblick bis ihr klar wurde das es die Sonne war und nicht er selbst der so strahlte. Sie zog die Brille vom Umhang und setzte sie auf, recht schnell tönten die Gläser nach und sie konnte ihn erkennen. "Setz dich einen Augenblick ja? Ich versuche alles zu erklären könnte nur etwas dauern."
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakobs Blick driftete zu dem Schuppen, in welchem Jarel verschwunden war und von wo aus er leises Hämmern vernehmen konnte. Die Phiole in seiner Hand fühlte sich kühl an. Eigentlich sollte er sich nicht länger aufhalten... Der Knappe nickte, wies allerdings auf die Bank am Apfelbaum. Die Kiste war kaum groß genug für einen allein und er wollte nicht riskieren, dass es noch einmal zu einem missverständlichen Bild kam. Also ging er die paar Schritte und setzte sich auf die Bank.
Der Apfelbaum war wie ein Dreh- und Angelpunkt in diesem Tempel. In seinem Schatten spielten die Kinder, arbeiteten die Priesterinnen oder saß man zusammen. Zum Beispiel um sich zu unterhalten. Über verfluchte Schwerter und deren Auswirkungen.
"Ich weiß nicht so viel über Magie. Ich denk da eher physikalisch. Vielleicht sind die Gesetze ähnlich, aber es gibt einfach nicht die gleichen Konstanten oder Rohstoffe." Er zuckte die Schultern. Tatsächlich hatte er sich mit diesem Teil der neuen Welt noch nicht wirklich auseinander gesetzt. Es gab genug andere Dinge, die ihm Probleme machten und die waren ganz unmagisch. Vielleicht hätte er Gelegenheit gehabt, wenn Jarel ihm das Schattenlaufen beigebracht hätte. Aber daraus wurde nun wohl nichts mehr. Was ihn zu einem anderen Gedanken führte: "Aber manche Reisende scheinen ihre Kräfte mitgebracht zu haben und können darüber verfügen." Jakob hob erneut die Schultern.
Der Apfelbaum war wie ein Dreh- und Angelpunkt in diesem Tempel. In seinem Schatten spielten die Kinder, arbeiteten die Priesterinnen oder saß man zusammen. Zum Beispiel um sich zu unterhalten. Über verfluchte Schwerter und deren Auswirkungen.
"Ich weiß nicht so viel über Magie. Ich denk da eher physikalisch. Vielleicht sind die Gesetze ähnlich, aber es gibt einfach nicht die gleichen Konstanten oder Rohstoffe." Er zuckte die Schultern. Tatsächlich hatte er sich mit diesem Teil der neuen Welt noch nicht wirklich auseinander gesetzt. Es gab genug andere Dinge, die ihm Probleme machten und die waren ganz unmagisch. Vielleicht hätte er Gelegenheit gehabt, wenn Jarel ihm das Schattenlaufen beigebracht hätte. Aber daraus wurde nun wohl nichts mehr. Was ihn zu einem anderen Gedanken führte: "Aber manche Reisende scheinen ihre Kräfte mitgebracht zu haben und können darüber verfügen." Jakob hob erneut die Schultern.
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Melanie ging mit Jakob mit, die Kiste nahm sie unter den Arm und stellte sie neben sich an der Bank ab. Als Jakob zur Scheune schaute nickte sie leicht. " Jarel ist dort, denke ich. Er baut irgendwas, es klingt zumindest so." Ihr blick wanderte noch einmal über den Hof, auch wenn es doch noch recht warm war und sie lieber den Umhang abgelegt hätte so behielt sie ihn doch an. Er verdeckte ihre Waffen und für unnötigen Ärger wollte sie nicht sorgen. " Ich habe eine ganze Weile überlegt wie ich überhaupt irgendwas davon erklären soll. Es ist so wie zu erklären wie man eine Schleife in die Schnürrsenkel macht. Ohne es zu sehen ist es sehr kompliziert. Es zu machen ist aber im Grunde sehr einfach." Sie schaute über den Hof, über die Blumen, die Bäume, den Boden, die Insekten die überall herum wuselten. " Die Magie... die Energie in meiner Welt ist überall, sie ist in der Erde, in den Blumen, in den Menschen und allen anderen Lebewesen. In manchen mehr in manchen weniger. Ich habe eine Freundin die, wenn sie Barfuß über eine Wiese läuft so viel Energie aufsaugt das sie im dämmerlicht regelrecht pulsiert vor Energie. " Sie redete zum Teil wie eine Lehrerin und gegen Ende ehrfürchtig und glücklich und doch auch sehr traurig. Leicht schüttelte sie den Kopf und wandte sich Jakob wieder zu. "Jedenfalls, das ist nen klitzekleine Crashkurs. Hat natürlich auch mit der Veränderung zu tun. Also.. Ich teile mir meinen Verstand mit einem Geist, der Geist einer seit 800 Jahre toten Kriegerin, sie war eine von den Menschen denen mehr, sehr viel mehr Energie geschenkt wurde. Und mit Macht kommt bekanntlich Neid, ihre Schwester vergiftete sie, ihr Körper starb, ihr Geist... "
Melanie tippte sich an die Schläfe und grinste ein wenig ehe sie fortfuhr mit ihrer Erklärung. " Ich bin natürlich nicht die Erste und schon gar nicht Einzige mit der sie den Verstand teilte im Laufe der Zeit. Es gibt auch einige magische Artefakte...das Katana, die beiden Tanto und einen Bogen." Sie tippte die entsprechenden Dinge an. Das Katana auf ihrem Rücken bzw das Heft das rechts an ihrem Kopf vorbei ragte, die Tanto die links und recht unter dem Umhang verborgen waren und die kleine Ledertasche an ihrem Gürtel. " Es hat einige Jahre gedauert diese drei Dinge zu finden. Die Tanto jedenfalls, die Schwester hatte diese Dinge verflucht. Und mit wünschen und Flüchen ist es ähnlich bestellt, 'Achte auf die Formulierung" Das Ergebnis war das ich eben so aussah wie mein Geist aussah als sie gestorben war. " Sie zuckte die Achseln und seufzte etwas, sie wollte eigentlich nicht so sehr ins Detail gehen, auch wenn es eigentlich nur eine sehr komprimierte Fassung gewesen war. " Oh und falls du es wissen willst, so wie jetzt sehe ich wirklich aus, ich bin 28 Jahre alt und die meisten meiner Fähigkeiten habe ich auch hier noch. Was die Verbindung zu dem Geist angeht und die Fähigkeiten angeht die ich und die Waffen durch sie hatten, da bin ich mir nicht sicher. Ich kann den Geist spüren aber nur sehr fern, am Rande des Bewusstseins." Sie schaute Jakob an und erwartete wie selbstverständlich Fragen.
Melanie tippte sich an die Schläfe und grinste ein wenig ehe sie fortfuhr mit ihrer Erklärung. " Ich bin natürlich nicht die Erste und schon gar nicht Einzige mit der sie den Verstand teilte im Laufe der Zeit. Es gibt auch einige magische Artefakte...das Katana, die beiden Tanto und einen Bogen." Sie tippte die entsprechenden Dinge an. Das Katana auf ihrem Rücken bzw das Heft das rechts an ihrem Kopf vorbei ragte, die Tanto die links und recht unter dem Umhang verborgen waren und die kleine Ledertasche an ihrem Gürtel. " Es hat einige Jahre gedauert diese drei Dinge zu finden. Die Tanto jedenfalls, die Schwester hatte diese Dinge verflucht. Und mit wünschen und Flüchen ist es ähnlich bestellt, 'Achte auf die Formulierung" Das Ergebnis war das ich eben so aussah wie mein Geist aussah als sie gestorben war. " Sie zuckte die Achseln und seufzte etwas, sie wollte eigentlich nicht so sehr ins Detail gehen, auch wenn es eigentlich nur eine sehr komprimierte Fassung gewesen war. " Oh und falls du es wissen willst, so wie jetzt sehe ich wirklich aus, ich bin 28 Jahre alt und die meisten meiner Fähigkeiten habe ich auch hier noch. Was die Verbindung zu dem Geist angeht und die Fähigkeiten angeht die ich und die Waffen durch sie hatten, da bin ich mir nicht sicher. Ich kann den Geist spüren aber nur sehr fern, am Rande des Bewusstseins." Sie schaute Jakob an und erwartete wie selbstverständlich Fragen.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob hörte sich an, was Melanie zu erklären versuchte, aber es klang wie aus einem Fantasyroman. Wäre er noch zu Hause und sie ihm dort begegnet, hätte er ihr vielleicht zu einer Therapie geraten... oder einem Exorzismus. Wenn sie sich überhaupt unterhalten hätten, denn damals war Jakob noch Großmeister darin gewesen, Leute entweder am langen Arm verhungern zu lassen, während er irgendwas schraubte oder sie kommentarlos stehen zu lassen, um irgendwas zu tun, was ihm sinnvoller erschien, als eine Unterhaltung. Eine Runde auf dem Schießstand zum Beispiel. Er war noch immer keine besonders kurzweilige Gesellschaft, aber immerhin gab er sich etwas mehr Mühe. Zum Glück war Jarel ähnlich wortkarg gestrickt, sodass sie einander recht gut aushielten.
Zurück zu Melanie und ihrer Story von Magie, Energie und Geistern.
Der Knappe lehnte den Kopf gegen den Stamm des Baums und sah seine Gesprächspartnerin aus den Augenwinkeln heraus an. Inzwischen - oder jetzt optsch - älter als er, blond und leicht gebräunt statt geisterbleich und ziemlich westlich. Ohne es zu sehen, hätte er es wohl nicht geglaubt. Aber bevor er hierher gekommen war, hätte er so einiges von dem, was er inzwischen gesehen und erlebt hatte, nicht geglaubt. Er erlaubte sich ein leises Zucken der Mundwinkel, bevor er erwiderte: "Und man hat dir zu Hause nicht mal ne Therapie empfohlen?" Irgendwie war da immernoch der leise Impuls, sie zu zu natzen, weil sie noch immer den großen Bruder in ihm ansprach - auch wenn sie nun faktisch die "Große" war. Woher dieses Gefühl kam, konnte er nicht sagen, aber es war da und es zwang ihn geradezu, sie ärgern zu wollen. Vielleicht ein Resultat ihrer vergangenen Begegnungen und dem einen Moment, da er noch durch die Flammen geblickt und etwas anderes in ihr gesehen hatte, als das bleiche Mädchen.
Er kippte den Kopf wieder nach vorn und sah sie nun direkt an. "Meine Erde ist ziemlich unmagisch. Sie teilt sich eher in Mächte: die der Finsternis und die des Lichts, oder Himmel und Hölle wenn man so will. Die einen wachen, die anderen rauben. Leider nicht so schön schwarz-weiß wie das jetzt klingt." Ob es Magie war, was einen Vampir oder einen Werwolf zu einem solchen machte, wusste er nicht. "Aber ich bin inzwischen lange genug hier, um eine Ahnung davon zu haben, was du meinst. Was wirst du jetzt tun?"
Zurück zu Melanie und ihrer Story von Magie, Energie und Geistern.
Der Knappe lehnte den Kopf gegen den Stamm des Baums und sah seine Gesprächspartnerin aus den Augenwinkeln heraus an. Inzwischen - oder jetzt optsch - älter als er, blond und leicht gebräunt statt geisterbleich und ziemlich westlich. Ohne es zu sehen, hätte er es wohl nicht geglaubt. Aber bevor er hierher gekommen war, hätte er so einiges von dem, was er inzwischen gesehen und erlebt hatte, nicht geglaubt. Er erlaubte sich ein leises Zucken der Mundwinkel, bevor er erwiderte: "Und man hat dir zu Hause nicht mal ne Therapie empfohlen?" Irgendwie war da immernoch der leise Impuls, sie zu zu natzen, weil sie noch immer den großen Bruder in ihm ansprach - auch wenn sie nun faktisch die "Große" war. Woher dieses Gefühl kam, konnte er nicht sagen, aber es war da und es zwang ihn geradezu, sie ärgern zu wollen. Vielleicht ein Resultat ihrer vergangenen Begegnungen und dem einen Moment, da er noch durch die Flammen geblickt und etwas anderes in ihr gesehen hatte, als das bleiche Mädchen.
Er kippte den Kopf wieder nach vorn und sah sie nun direkt an. "Meine Erde ist ziemlich unmagisch. Sie teilt sich eher in Mächte: die der Finsternis und die des Lichts, oder Himmel und Hölle wenn man so will. Die einen wachen, die anderen rauben. Leider nicht so schön schwarz-weiß wie das jetzt klingt." Ob es Magie war, was einen Vampir oder einen Werwolf zu einem solchen machte, wusste er nicht. "Aber ich bin inzwischen lange genug hier, um eine Ahnung davon zu haben, was du meinst. Was wirst du jetzt tun?"
- Melanie Johnston
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- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Die Tatsache das sie als Jugendliche Fantasyromane geradezu verschlungen hatte war sicher hilfreich als sie in diese Welt gestoßen wurde. Und es war sicher auch hilfreich das sie immer irgendwie geahnt hatte das es da noch mehr gab, in ihrer Welt, als man sehen konnte. Allerdings hätte sie sich eher gefragt ob eine Therapie nicht besser für diejenigen gewesen wäre die sich für die Verleumdung entschieden. Sie hatte immerhin akzeptiert das es da noch mehr gab. "Eine Therapie warum? Weil ich akzeptiert habe was da draußen ist? Weißt du in meiner Welt gibt es etwa 8 Milliarden Menschen und etwa 100.000 Wissen wirklich was da drausen ist. Etwa 10.000 ahnen vielleicht etwas. Und zu zweiteren hatte ich gehört, jetzt bzw. seit etwa 10 gehöre ich zu den ersteren. Und seit dem habe ich das Gefühl als würde ich mein Leben endlich so leben wie ich es mir immer gewünscht habe. Seit etwa 8 Jahren habe ich meine Mitbewohnerin. Und weißt du was? Ich weiß jetzt ganz genau das das Leben jetzt genau so ist wie es sein sollte." Wenn sie von den tragischen Verlusten einmal absah, so war Melanie tatsächlich sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie legte den Kopf etwas auf die Seite und betrachtete Jakob. Irgendwie war da etwas, so genau konnte sie den Grund dafür nicht greifen. Irgendwie aber mochte sie ihn, nicht aus dem Grund der Iolas Eifersucht befeuert hätte. Sie gewann aber den Eindruck das es ihm da ähnlich ging. Sie grinste schließlich und lehnte sich am Baum an. "Um dir meine Welt wirklich erklären zu können bräuchten wir viel mehr Zeit als wir jetzt haben. Wie gesagt es ist nur ein Crashkurs." Ergänzte sie noch ein wenig ihre Erklärung und hörte ihm dann schließlich weiter zu. In ihren Ohren klang es... Einfacher, aber schwarz und weiß war es selten. So einfach machte einem das Leben es nicht. Melanie schaute mit geschlossenen Augen in den Himmel und steckte die Brille schließlich wieder an den Kragen ihres Pullis. " Was ich tun will ist wohl erstmal nicht in meinen Händen. Ich werde heute noch abreisen, der Elf und ich sollen heute noch von hier verschwinden. Und dann..? Ich weiß es nicht so genau, ich lerne die Sprache und dann muss ich sehen wie ich meinen Lebensunterhalt verdienen kann. " Sie lachte amüsiert, aber durchaus etwas resigniert auf. Der Bedarf an weiblichen Leibwächtern ist wahrscheinlich eher gering." Sie schaute ihn nachdenklich an und dachte an die Dinge die in den letzten Tagen passiert waren, die Dinge die sie wahrscheinlich noch genauer erklären sollte, denn sie war sich relativ sicher das das geschehen war was sie vermutete. Und das war für Jemanden der wusste was ungefähr geschehen war schon nicht einfach zu verstehen gewesen. "Werde ich dich wieder sehen?" Ihre Stimme und ihr Gesichtsausdruck waren ziemlich ernst, daraus ein romantisches Interesse zu interpretieren hätte schon sehr viel Fantasie erfordert.
- Avarion DeSpaire
- Spieler Level 4
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- Registriert: Samstag 14. Mai 2022, 13:34
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Von: Das Haus der Melitele - Küche und Stube
Betrifft: Melanie und wer noch bei ihr ist.
Datum: 31.August. 1278
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Gut genährt war Ion aus der Küche, durch das Gebäude auf den Hof gegangen. Gesprochen hatte er mit niemanden mehr und auch an dem Zimmer von Jarel blieb er nicht stehen. Seltsamerweise war es ihm gerade ganz Recht ab zu reisen und den ganzen Ärger in den er geraten war, hinter sich zu lassen. Kurz blieb er vor der Tür stehen und drehte sich langsam im Kreis, ließ diesen Ort noch ein letztes Mal auf sich wirken. In der Ferne hörte er die Kinder spielen, ihr lachen und schreien war unverkennbar. Es schenkte ihm ein kurzes Lächeln auf den Lippen. Dann sah er den Stall, in dem Mariposa gestanden hatte und vielleicht noch immer Stand. Das Torhaus in dem er mit Jarel gewartet hatte, auf dem Boden sitzend, und wo er dem Worgen den Ring der Erzpriesterin unter die haut geschoben hatte. Als nächstes drehte er sich zu dem Gebäude aus dem er gekommen war. Unter anderen Umständen hätte er sich hier wirklich wohl fühlen können. Doch die Nähe zum Flammenrosenorden hatte die Sache unmöglich werden lassen.
Den Blick in Richtung Friedhain und Garten gerichtet blieb er stehen und ein nervöses Gefühl schlich in seinen Magen. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung, schob die Tasche, die er dabei hatte in den Rücken, eine Hand auf der Ecke ruhend, damit sie auch dort blieb. Es war nicht weit, bis er durch das kleine Tor trat und sich blinzelnd umsah. Alleine war er nicht. Er entdeckte Jakob, der sich mit einer jungen Frau unterhielt. Von Melanie keine Spur. Und dabei hätte er schwören können, das er schon spät dran war. Offensichtlich doch nicht.
Langsam ging er einen der Wege durch den Garten. Die beiden jungen Leute wollte er nicht stören. So führten ihn seine Schritte an dem Altar vorbei zu dem Loch in der Mauer. Nachdenklich drein blickend blieb er stehen und ließ das geschehene noch einmal vor seinem inneren Auge vorüber ziehen. Das Resultat war immer noch das selbe. Es hatte für Jarel keinen anderen Ausweg gegeben außer den Tod, hätten die Wachen ihn erwischt.
Ion trat bis in das Loch in der Mauer und sah auf die Straße. Noch immer lagen die größten Bruchstücke dort, wo sie gelandet waren. Nur die kleineres hatte man an die Seite geräumt um Pferd und Karren ein sicheres vorbeikommen zu gewährleisten. Ob er die Steine mit einem Zauber wieder zurück in die Mauer bewegen konnte? Zumindest die großen, dass sie aus dem Weg waren. Warum nicht. passieren konnte eh nichts mehr.
Noch einmal atmete Ion durch und hob leicht die Hände. Er ließ die Magie fließen, fühlte wie sie zu den Steinen kroch, diese umfing und ergriff. Langsam hob er die Hände und die Felsbrocken und Trümmer, die noch immer auf der Straße lagen hoben sich langsam in die Luft, schwebten über die Straßen zu Mauer zurück und Stein für Stein setzte Ion die Vorhandenen Stücke wieder in die Mauer ein. Das Loch schloss sich langsam und Stein für Stein. Als auch der letzte zurück und an seinen Platz war, war die Mauer nicht so hoch wie ursprünglich, aber eine deutliche Abgrenzung zur Straße. Auf Zehenspitzen hinein sehen oder rein klettern würde man noch können, aber einfach so hineinlaufen ging nicht mehr.
Er trat an die neue Mauer heran und legte die Hände auf die Steine. Zuerst sah man nicht, was er nun machte. Dann aber fingen seine Hände an zu schwelen und wurden rot wie Glut. Staub und Sand wurde magisch angezogen und kroch in die Ritzen und Spalten. Diese Glut übertrug sich auf die Frisch aufgeschichteten Steine und ließ sie ebenfalls erglühen. Es knackte ein paar mal und nicht wenige der Steine rissen unter der extremen Temperatur, derer sie nun ausgesetzt waren. Das ganze dauerte nicht lange, bis das Leuchten erlosch und nur ein wenig nachglühen der Mauer verriet, das gerade noch etwas passiert war. Erst die Sonnenstrahlen, die irgendwann gegen Mittag die Mauer erhellen würde, würde offenbaren, was Ion gemacht hatte. Die Steine würden glänzen und schimmern, als hätten sie eine dünne Schicht Wasser aus Millionen erstarrter Wassertropfen auf ihrer Oberfläche. Diese Schicht überzog alle Steine und füllte alle Lücken, verschmolzen zu einer festen Einheit.
Zufrieden nickte er. Er hatte den Schaden zumindest teilweise behoben und ein klein wenig Sicherheit wieder hergestellt. Nun hieß es zum schwierigeren Teil über zu gehen. Ein Portal öffnen. Seine Lieblingsdisziplin seid er in dieser Welt war. Die Portale bockten und weigerten sich wie ein wildgewordenes Tier. Hoffentlich funktionierte der in Nowigrad gelegte Anker. Ein wenig Zeit hatte er scheinbar noch um sich zu sammeln. Also schlenderte er unter den Bäumen durch den Garten.
Betrifft: Melanie und wer noch bei ihr ist.
Datum: 31.August. 1278
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Gut genährt war Ion aus der Küche, durch das Gebäude auf den Hof gegangen. Gesprochen hatte er mit niemanden mehr und auch an dem Zimmer von Jarel blieb er nicht stehen. Seltsamerweise war es ihm gerade ganz Recht ab zu reisen und den ganzen Ärger in den er geraten war, hinter sich zu lassen. Kurz blieb er vor der Tür stehen und drehte sich langsam im Kreis, ließ diesen Ort noch ein letztes Mal auf sich wirken. In der Ferne hörte er die Kinder spielen, ihr lachen und schreien war unverkennbar. Es schenkte ihm ein kurzes Lächeln auf den Lippen. Dann sah er den Stall, in dem Mariposa gestanden hatte und vielleicht noch immer Stand. Das Torhaus in dem er mit Jarel gewartet hatte, auf dem Boden sitzend, und wo er dem Worgen den Ring der Erzpriesterin unter die haut geschoben hatte. Als nächstes drehte er sich zu dem Gebäude aus dem er gekommen war. Unter anderen Umständen hätte er sich hier wirklich wohl fühlen können. Doch die Nähe zum Flammenrosenorden hatte die Sache unmöglich werden lassen.
Den Blick in Richtung Friedhain und Garten gerichtet blieb er stehen und ein nervöses Gefühl schlich in seinen Magen. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung, schob die Tasche, die er dabei hatte in den Rücken, eine Hand auf der Ecke ruhend, damit sie auch dort blieb. Es war nicht weit, bis er durch das kleine Tor trat und sich blinzelnd umsah. Alleine war er nicht. Er entdeckte Jakob, der sich mit einer jungen Frau unterhielt. Von Melanie keine Spur. Und dabei hätte er schwören können, das er schon spät dran war. Offensichtlich doch nicht.
Langsam ging er einen der Wege durch den Garten. Die beiden jungen Leute wollte er nicht stören. So führten ihn seine Schritte an dem Altar vorbei zu dem Loch in der Mauer. Nachdenklich drein blickend blieb er stehen und ließ das geschehene noch einmal vor seinem inneren Auge vorüber ziehen. Das Resultat war immer noch das selbe. Es hatte für Jarel keinen anderen Ausweg gegeben außer den Tod, hätten die Wachen ihn erwischt.
Ion trat bis in das Loch in der Mauer und sah auf die Straße. Noch immer lagen die größten Bruchstücke dort, wo sie gelandet waren. Nur die kleineres hatte man an die Seite geräumt um Pferd und Karren ein sicheres vorbeikommen zu gewährleisten. Ob er die Steine mit einem Zauber wieder zurück in die Mauer bewegen konnte? Zumindest die großen, dass sie aus dem Weg waren. Warum nicht. passieren konnte eh nichts mehr.
Noch einmal atmete Ion durch und hob leicht die Hände. Er ließ die Magie fließen, fühlte wie sie zu den Steinen kroch, diese umfing und ergriff. Langsam hob er die Hände und die Felsbrocken und Trümmer, die noch immer auf der Straße lagen hoben sich langsam in die Luft, schwebten über die Straßen zu Mauer zurück und Stein für Stein setzte Ion die Vorhandenen Stücke wieder in die Mauer ein. Das Loch schloss sich langsam und Stein für Stein. Als auch der letzte zurück und an seinen Platz war, war die Mauer nicht so hoch wie ursprünglich, aber eine deutliche Abgrenzung zur Straße. Auf Zehenspitzen hinein sehen oder rein klettern würde man noch können, aber einfach so hineinlaufen ging nicht mehr.
Er trat an die neue Mauer heran und legte die Hände auf die Steine. Zuerst sah man nicht, was er nun machte. Dann aber fingen seine Hände an zu schwelen und wurden rot wie Glut. Staub und Sand wurde magisch angezogen und kroch in die Ritzen und Spalten. Diese Glut übertrug sich auf die Frisch aufgeschichteten Steine und ließ sie ebenfalls erglühen. Es knackte ein paar mal und nicht wenige der Steine rissen unter der extremen Temperatur, derer sie nun ausgesetzt waren. Das ganze dauerte nicht lange, bis das Leuchten erlosch und nur ein wenig nachglühen der Mauer verriet, das gerade noch etwas passiert war. Erst die Sonnenstrahlen, die irgendwann gegen Mittag die Mauer erhellen würde, würde offenbaren, was Ion gemacht hatte. Die Steine würden glänzen und schimmern, als hätten sie eine dünne Schicht Wasser aus Millionen erstarrter Wassertropfen auf ihrer Oberfläche. Diese Schicht überzog alle Steine und füllte alle Lücken, verschmolzen zu einer festen Einheit.
Zufrieden nickte er. Er hatte den Schaden zumindest teilweise behoben und ein klein wenig Sicherheit wieder hergestellt. Nun hieß es zum schwierigeren Teil über zu gehen. Ein Portal öffnen. Seine Lieblingsdisziplin seid er in dieser Welt war. Die Portale bockten und weigerten sich wie ein wildgewordenes Tier. Hoffentlich funktionierte der in Nowigrad gelegte Anker. Ein wenig Zeit hatte er scheinbar noch um sich zu sammeln. Also schlenderte er unter den Bäumen durch den Garten.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
'Dass das Leben jetzt so ist, wie es sein sollte.' Dieser Satz rüttelte an Jakob und er betrachtete Melanies neues Gesicht einen Moment mit eben dieser Nachdenklichkeit im Blick. Er hatte sich nie passend in seinem Leben gefühlt, als er noch in seiner Welt gewesen war. Und seine Welt hatte auch ihn nicht so recht passend gefunden, wie es schien. Beide hatten sie die Entscheidung getroffen, dass es Zeit für den Abbruch dieses Lebens von Jakob von Nagall war, aber gewonnen hatte das Universum. Und jetzt... Begann das Leben sich tatsächlich so anzufühlen, wie es sein sollte. "Ich weiß, was du meinst.", erwiderte er ernst und sehr ruhig, bevor sie weiter sprach und ihre Pläne erklärte.
Jakob nickte schwach. "Ja, von Geschlechtergleichheit sind sie hier noch weiter weg als in meiner Welt." Er überlegte, wollte ihr aber eigentlich auch nicht rein quatschen und dann fragte sie schon nach ihm. Nach Wiedersehen. Er fühlte eine feines, kaum merkliches Lächeln seine Züge verändern. Ein seltener Ausdruck, reserviert für Freunde oder den Teil der Familie, den man mochte und nicht nur ertrug.
"Klar. Ich reise in ein paar Tagen sicher ebenfalls wieder nach Nowigrad. Ich lerne dort in der Komturei." Aus dem Ausdruck wurde ein halbes Grinsen. "Stell bis dahin nichts Blödes an.", setzte er hinzu.
Dann driftete seine Aufmerksamkeit an ihr vorbei, denn er hatte eine Bewegung wahrgenommen. Der Magus des Freiherr kam erst auf sie zu und wanderte dann Richtung Friedhain. Mit einer Bewegung des Kopfes wies er Melanie auf den Elfen hin, wenn diese nicht schon selbst Jakobs Blick gefolgt war.
"Hat entweder was vor oder erkennt dich auch nicht. Oder beides. Komm." Teilweise war es Neugier, teilweise wusste Jakob, dass seine Ordensbrüder vor der Bresche in der Mauer nur darauf warteten, dass sich ein paar spitzer Ohren zeigte. Was er im Falle einer Eskalation tun wollte, wusste er zwar nicht, aber es würde nicht Nichts sein.
Und so kamen sie gerade in den Hain, als die Steine sich fügten und unter einer Hülle wie Glas eins wurden. Echte Magie hatte Jakob trotz seiner Zeit hier in dieser Welt noch nicht allzu häufig gesehen und er fühlte gleichzeitig Staunen und Unbehagen bei ihren Anblick, wie immer. Er konnte verstehen, weshalb es den normalen Menschen Angst machte, denn es war für jemanden, der an die Physik glaubte - oder deren Umschreibung - einfach unfassbar. Fast schon ein Sakrileg.
Er blieb ruhig stehen, sah dem Elfen nach, der zwischen Gräbern und Bäumen dahin wandelte und blickte dann wieder zur Mauer, als erwarte er gleich ein Heer, das diese stürmen wollte.
Jakob nickte schwach. "Ja, von Geschlechtergleichheit sind sie hier noch weiter weg als in meiner Welt." Er überlegte, wollte ihr aber eigentlich auch nicht rein quatschen und dann fragte sie schon nach ihm. Nach Wiedersehen. Er fühlte eine feines, kaum merkliches Lächeln seine Züge verändern. Ein seltener Ausdruck, reserviert für Freunde oder den Teil der Familie, den man mochte und nicht nur ertrug.
"Klar. Ich reise in ein paar Tagen sicher ebenfalls wieder nach Nowigrad. Ich lerne dort in der Komturei." Aus dem Ausdruck wurde ein halbes Grinsen. "Stell bis dahin nichts Blödes an.", setzte er hinzu.
Dann driftete seine Aufmerksamkeit an ihr vorbei, denn er hatte eine Bewegung wahrgenommen. Der Magus des Freiherr kam erst auf sie zu und wanderte dann Richtung Friedhain. Mit einer Bewegung des Kopfes wies er Melanie auf den Elfen hin, wenn diese nicht schon selbst Jakobs Blick gefolgt war.
"Hat entweder was vor oder erkennt dich auch nicht. Oder beides. Komm." Teilweise war es Neugier, teilweise wusste Jakob, dass seine Ordensbrüder vor der Bresche in der Mauer nur darauf warteten, dass sich ein paar spitzer Ohren zeigte. Was er im Falle einer Eskalation tun wollte, wusste er zwar nicht, aber es würde nicht Nichts sein.
Und so kamen sie gerade in den Hain, als die Steine sich fügten und unter einer Hülle wie Glas eins wurden. Echte Magie hatte Jakob trotz seiner Zeit hier in dieser Welt noch nicht allzu häufig gesehen und er fühlte gleichzeitig Staunen und Unbehagen bei ihren Anblick, wie immer. Er konnte verstehen, weshalb es den normalen Menschen Angst machte, denn es war für jemanden, der an die Physik glaubte - oder deren Umschreibung - einfach unfassbar. Fast schon ein Sakrileg.
Er blieb ruhig stehen, sah dem Elfen nach, der zwischen Gräbern und Bäumen dahin wandelte und blickte dann wieder zur Mauer, als erwarte er gleich ein Heer, das diese stürmen wollte.
- Melanie Johnston
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- Lebenslauf:
Melanie wog den Kopf ein wenig nach links und rechts. Es war ja nicht so das sie das Gespräch absichtlich so führte das Jakob sich wohler fühlte. Es schien sie aber dennoch mit Wohlwollen aufzunehmen. Es war auch nicht so das sie das nicht bewusst hätte tun können. Dafür hatte sie genug Schulungen gehabt, als sie für Dawn gearbeitet hatte. In diesem Fall wollte sie das aber auch gar nicht, bewusst tun und nötig ar es ja allem Anschein nach auch nicht.
Eher schaute sie aufmerksam zu ihm und ein leises Schmunzeln streifte ihre Augen, ein bisschen sah das aus wie ein minimales Lächeln bei ihm. Sicher war sie sich da aber nicht ganz. Sie rostete wohl ein bisschen ein.
"Gut. Ich denke ich muss dir noch einige Dinge erklären die im Wald passiert sind. Sie sagte es mit so einer Gewissheit das man durchaus meinen konnte sie wisse genau was passiert war.
Tatsächlich bemerkte sie Ion der vorbei ging, er war ja auch nicht gerade unscheinbar. Ihr Blick folgte ihm, reden tat sie aber mit Jakob. "Hast du den Eindruck ich neige dazu dummes zu tun?" Sie hob eine Augenbraue und grinste Jakob dann amüsiert an. "Wenn ich mein Äußeres bewusst so ändern könnte wäre das schon ziemlich cool, was?" Sie stand dann auf und klemmte sich ihre Kiste wieder unter den Arm um Jakob dann zu folgen. Gemeinsam sahen sie Ion dabei zu wie er die Steinmauer wieder flickte. Sie schaute zu Jakob auf und versuchte in seinem Gesicht zu lesen was er von Magie im allgemeinen hielt. Viel aufschlussreiches kam dabei nicht herum und sie seufzte leicht ehe sie zu ihm wieder aufsah. " Übrigens das Missverständnis mit Iola konnte aufgeklärt werden. Ich mag sie. Kümmere dich gut um sie." Ihr Gesichtsausdruck ließ durch aus vermuten das sie Jakob in den Hintern treten würde sollte er das nicht tun.
Eher schaute sie aufmerksam zu ihm und ein leises Schmunzeln streifte ihre Augen, ein bisschen sah das aus wie ein minimales Lächeln bei ihm. Sicher war sie sich da aber nicht ganz. Sie rostete wohl ein bisschen ein.
"Gut. Ich denke ich muss dir noch einige Dinge erklären die im Wald passiert sind. Sie sagte es mit so einer Gewissheit das man durchaus meinen konnte sie wisse genau was passiert war.
Tatsächlich bemerkte sie Ion der vorbei ging, er war ja auch nicht gerade unscheinbar. Ihr Blick folgte ihm, reden tat sie aber mit Jakob. "Hast du den Eindruck ich neige dazu dummes zu tun?" Sie hob eine Augenbraue und grinste Jakob dann amüsiert an. "Wenn ich mein Äußeres bewusst so ändern könnte wäre das schon ziemlich cool, was?" Sie stand dann auf und klemmte sich ihre Kiste wieder unter den Arm um Jakob dann zu folgen. Gemeinsam sahen sie Ion dabei zu wie er die Steinmauer wieder flickte. Sie schaute zu Jakob auf und versuchte in seinem Gesicht zu lesen was er von Magie im allgemeinen hielt. Viel aufschlussreiches kam dabei nicht herum und sie seufzte leicht ehe sie zu ihm wieder aufsah. " Übrigens das Missverständnis mit Iola konnte aufgeklärt werden. Ich mag sie. Kümmere dich gut um sie." Ihr Gesichtsausdruck ließ durch aus vermuten das sie Jakob in den Hintern treten würde sollte er das nicht tun.
- Avarion DeSpaire
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- Lebenslauf:
Ion war nicht lange im Garten unterwegs, als er die beiden bemerkte. Zwar hing er seinen Gedanken nach, aber eben nicht so intensiv, das er Blind und Taub für sein Umfeld wurde. Sie waren ihm in den Friedhain gefolgt. Was sie wohl von ihm wollten, denn an einen Zufall glaubte er nicht mehr. Er machte kehrt und schlug in ihre Richtung ein. Jetzt, wo er frontal auf die Beiden zuging, nahm er sich die Zeit, die Frau an Jakobs Seite genauer zu betrachten. Und jetzt viel ihm auch die Andersartigkeit ihrer Kleidung auf. Doch zu der Kleidung passte das Gesicht nicht, welches er für sich abgespeichert hatte. In seiner Erinnerung trug ein junges Mädchen, welches seine Tochter sein konnte, solche Kleidung. Nun aber war es eine erwachsene junge Frau, die Jakob begleitete. Hatte er sich in dieser Welt mit der Mode geirrt. War es doch gar nicht so unüblich, oder waren die Sachen von Melanie Flutartig verteilt worden. Das es sich bei der jungen Frau um Melanie handelt könnte, kam ihn nicht einmal ansatzweise in den Sinn, auch wenn es Aspekte gab, die von einer Ähnlichkeit zeugten.
Bei ihnen angekommen schenkte er den beiden ein freundliches Lächeln. "Guten Morgen Jakob. ... Miss." begrüßte er sie beide. "Ein schöner Tag heute." Das Wetter war gut, die Stimmung in Ordnung und mit seiner Arbeit an der Mauer war er mehr als zufrieden, beinhaltete es sowohl eine halbwegs wieder errichtete Mauer und eine Aufgeräumte Straße. "Wie geht es euch? Habt ihr euch von dem Ausflug am See gut erholt?" Dann erinnerte er sich daran das der junge Mann ja auch mit Jarel zusammen verschwunden war in der Nacht. "Darf ich fragen, wie es für Jarel und euch in der Nacht weiter gegangen ist, als ihr das Gelände verlassen habt?"
Das die Wachen ihm dann fast schon mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatten, als dem wilden Tier, sagte er erst mal nicht. Theoretisch war es auch egal. Der ganze Vorfall hatte sehr viel Aufsehen erregt und würde wohl zeit des Lebens immer wieder erzählt werden. Sein Blick viel auf sein Werk aus geordnetes Felsen und geschmolzenen Steinen. Vielleicht sogar in Kombination zu der Mauer.
Sein Blick viel wieder auf die junge Frau an Jakobs Seite. Man konnte nur zu deutlich sehen, wie sehr es hinter seiner Stirn arbeitete. Er suchte das Bindeglied.
Bei ihnen angekommen schenkte er den beiden ein freundliches Lächeln. "Guten Morgen Jakob. ... Miss." begrüßte er sie beide. "Ein schöner Tag heute." Das Wetter war gut, die Stimmung in Ordnung und mit seiner Arbeit an der Mauer war er mehr als zufrieden, beinhaltete es sowohl eine halbwegs wieder errichtete Mauer und eine Aufgeräumte Straße. "Wie geht es euch? Habt ihr euch von dem Ausflug am See gut erholt?" Dann erinnerte er sich daran das der junge Mann ja auch mit Jarel zusammen verschwunden war in der Nacht. "Darf ich fragen, wie es für Jarel und euch in der Nacht weiter gegangen ist, als ihr das Gelände verlassen habt?"
Das die Wachen ihm dann fast schon mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatten, als dem wilden Tier, sagte er erst mal nicht. Theoretisch war es auch egal. Der ganze Vorfall hatte sehr viel Aufsehen erregt und würde wohl zeit des Lebens immer wieder erzählt werden. Sein Blick viel auf sein Werk aus geordnetes Felsen und geschmolzenen Steinen. Vielleicht sogar in Kombination zu der Mauer.
Sein Blick viel wieder auf die junge Frau an Jakobs Seite. Man konnte nur zu deutlich sehen, wie sehr es hinter seiner Stirn arbeitete. Er suchte das Bindeglied.
- Jakob von Nagall
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- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Dass sie ihm die Geschehnisse im Wald erklären wollte, kommentierte er nicht weiter. Melanie hatte bereits einen Versuch gestartet, der in vielerlei Hinsicht schief gegangen war und Jakob hatte beschlossen, keine weiteren Erklärungen mehr zu wollen. Für die Version der Wahrheit, mit der er die ersten Stunden durch die Welt getaumelt war, war ein Mensch seiner Sozialisierung zu sehr in den Naturwissenschaften verankert, um sie nicht zu hinterfragen. Viel mehr bildete sich in seinem Verstand mehr und mehr eine Wahrheit, die er für sich als für am wahrscheinlichsten hielt und eine, die ihm am nützlichsten sein würde. Und über allem schwebte sein Glaube an etwas Höheres, wobei er allmählich aufhörte, dieser Macht einen Namen zu geben. Für sich wagte er sogar so weit zu gehen, zu glauben, dass alle Götter und Göttinnen auf die gleiche Entität hinaus liefen. Das, was die Glaubenden daraus machten, diente nur deren Zielen, nicht aber dem Göttlichen an sich. Doch solche Gedanken erschreckten ihn selbst dermaßen, dass er sie niemals aussprechen würde. Zumindest nicht so bald. Vielleicht auf seinem Sterbebett oder in seinen Memoiren.
Melanies Grinsen fing seine fallende Stimmung etwas auf, aber der Anschein eines Lächelns auf den ewig ernsten Zügen des Knappen war verschwunden. Er wirkte sogar regelrecht grimmig, als er auf Melanie hinab sah, die forderte, er möge sich gut um Iola kümmern. Dafür war seine Stimme im Vergleich zum Gesichtsausdruck sanft. "Bis über den Tod hinaus, wenn ich kann. Aber zwischen uns stehen viele Hürden, die zu nehmen Zeit beanspruchen wird. Aber ich werde jede einzelne angehen, so lange ich atme."
Dann war der Magus bei ihnen und Jakob wandte sich diesem zu. Die Aufklärung , was Melanie anging, überließ er dieser, zumal er schon gar nicht mehr daran dachte und der Auftritt des Magus lenkte ihn ab. So oft hatten sie sich noch nicht getroffen, aber der Anblick des Elfen war immer wieder eine Show. Der Knappe war selbst nicht gerade klein, aber zu Ion musste er noch ein Stück aufsehen und die dunkle schmale Robe ließ ihn noch höher wirken. Die ganze Erscheinung Avarion DeSpaires machte Tolkien alle Ehre und dann auch wieder nicht. Dem Magus fehlte das ätherische der tolkienschen Elben. Er sah für Jakob zu echt aus, mit dem schwarzen Talar ein bisschen wie ein Pater, und trotzdem auf kaum zu beschreibende Art entfernt. Ein wenig konnte er verstehen, dass die Elfen den einfachen Menschen den Schneid abkauften. Und dieser hier war ja noch einer von den aufgeschlossenen Typen dieses Volks.
Jakob musterte einen Moment die zweifarbigen Augen und nickte dann. Automatisch rutschte er bei Elfen in die Ältere Rede, die erste Sprache, die er hier gelernt hatte. Für Melanie würde es dank des Steins kaum einen Unterschied machen. "Ja, und ich danke Euch für Eure Hilfe, Ser DeSpaire." Er schlug den Kelch und neigte den Kopf etwas tiefer als beim Nicken zuvor. Obwohl die Begebenheit in seiner Erinnerung kaum noch mehr als ein Wirbel aus zerrissenen Bildern war, hatte er das Gefühl, dem Magus Dank zu schulden. Die letzte Nacht war dafür umso klarer in seinem Gedächtnis, nicht zuletzt wegen des beständig pochenden Schmerzes in seinem Unterschenkel, der ihn an den Bolzen und den wilden Ritt erinnerte. Jakob klopfte gegen den Oberschenkel des versehrten Beins, als er sagte: "Ein Bolzen im Bein von den eigenen Leuten und ein Pferd weniger. Irgendwann musste ich absteigen und der Schwarze ist einer Stute über die Flussmauer nachgesprungen, dort hab ich ihn aus den Augen verloren. Der schö... der Reiter der Stute hat sich nur den Kopf etwas angeschlagen." Unwillkürlich drehte er den Kopf in Richtung Schuppen, obwohl er nicht durch die Mauer sehen konnte, und griff die Phiole fester.
"Kann der Schwarze Jarels Körper noch unterstützen, jetzt wo er eingesperrt ist?", fragte er einer plötzlichen Eingebung folgend und sah den Magus wieder an. Die Sorge um seinen Rittervater ließ Jakob niemals wirklich los, ebensowenig wie die Anspannung, die damit einher ging.
Melanies Grinsen fing seine fallende Stimmung etwas auf, aber der Anschein eines Lächelns auf den ewig ernsten Zügen des Knappen war verschwunden. Er wirkte sogar regelrecht grimmig, als er auf Melanie hinab sah, die forderte, er möge sich gut um Iola kümmern. Dafür war seine Stimme im Vergleich zum Gesichtsausdruck sanft. "Bis über den Tod hinaus, wenn ich kann. Aber zwischen uns stehen viele Hürden, die zu nehmen Zeit beanspruchen wird. Aber ich werde jede einzelne angehen, so lange ich atme."
Dann war der Magus bei ihnen und Jakob wandte sich diesem zu. Die Aufklärung , was Melanie anging, überließ er dieser, zumal er schon gar nicht mehr daran dachte und der Auftritt des Magus lenkte ihn ab. So oft hatten sie sich noch nicht getroffen, aber der Anblick des Elfen war immer wieder eine Show. Der Knappe war selbst nicht gerade klein, aber zu Ion musste er noch ein Stück aufsehen und die dunkle schmale Robe ließ ihn noch höher wirken. Die ganze Erscheinung Avarion DeSpaires machte Tolkien alle Ehre und dann auch wieder nicht. Dem Magus fehlte das ätherische der tolkienschen Elben. Er sah für Jakob zu echt aus, mit dem schwarzen Talar ein bisschen wie ein Pater, und trotzdem auf kaum zu beschreibende Art entfernt. Ein wenig konnte er verstehen, dass die Elfen den einfachen Menschen den Schneid abkauften. Und dieser hier war ja noch einer von den aufgeschlossenen Typen dieses Volks.
Jakob musterte einen Moment die zweifarbigen Augen und nickte dann. Automatisch rutschte er bei Elfen in die Ältere Rede, die erste Sprache, die er hier gelernt hatte. Für Melanie würde es dank des Steins kaum einen Unterschied machen. "Ja, und ich danke Euch für Eure Hilfe, Ser DeSpaire." Er schlug den Kelch und neigte den Kopf etwas tiefer als beim Nicken zuvor. Obwohl die Begebenheit in seiner Erinnerung kaum noch mehr als ein Wirbel aus zerrissenen Bildern war, hatte er das Gefühl, dem Magus Dank zu schulden. Die letzte Nacht war dafür umso klarer in seinem Gedächtnis, nicht zuletzt wegen des beständig pochenden Schmerzes in seinem Unterschenkel, der ihn an den Bolzen und den wilden Ritt erinnerte. Jakob klopfte gegen den Oberschenkel des versehrten Beins, als er sagte: "Ein Bolzen im Bein von den eigenen Leuten und ein Pferd weniger. Irgendwann musste ich absteigen und der Schwarze ist einer Stute über die Flussmauer nachgesprungen, dort hab ich ihn aus den Augen verloren. Der schö... der Reiter der Stute hat sich nur den Kopf etwas angeschlagen." Unwillkürlich drehte er den Kopf in Richtung Schuppen, obwohl er nicht durch die Mauer sehen konnte, und griff die Phiole fester.
"Kann der Schwarze Jarels Körper noch unterstützen, jetzt wo er eingesperrt ist?", fragte er einer plötzlichen Eingebung folgend und sah den Magus wieder an. Die Sorge um seinen Rittervater ließ Jakob niemals wirklich los, ebensowenig wie die Anspannung, die damit einher ging.
- Melanie Johnston
- Spieler Level 3
- Beiträge: 253
- Registriert: Dienstag 6. Juni 2023, 18:22
- Lebenslauf:
Neugierig schaute sie Ion an. Ob er wohl die Kleinigkeiten wahrnahm die gleich waren um darauf zu kommen das sie es war? Sein Blick schien zumindest unsicher zu sein, sie nahm sehr wohl wahr das er ein paar Dinge erkannte, aber wirklich einordnen konnte er es wohl nicht. Dabei war neben der Kleidung auch ihre Größe die Gleiche gewesen und ihre Augen. Ihre Augen zeigten die gleiche intensive Kälte, die aber durch bernsteinfarbenen Kranz um die Iris genau das Gegenteil verkündete. Wenn sie gesprochen hätte wäre es ziemlich deutlich geworden, aber so schwieg sie noch und verstreute Unwissenheit. Es war ja im Grunde auch viel anders an ihr, der deutlichste unterschied war sicher die Tatsache das Ion sie als 16 Mädchen mit teilweise asiatischen Wurzeln kennengelernt hätte, von dem Tattoo ganz zu schweigen. Jetzt war Melanie eine fast 30 jährige Britin, ohne Tattoo und mit mittlerer Sonnenbräune, die kaum in die Kleidung einer heranwachsenden passte. Der geflickte Pulli wurde arg strapaziert und die naht spannte sich bedrohlich. Gut das Iola ihr empfohlen hatte den Umhang drüber zu ziehen. Für den Tempel war das doch, nicht nur ein bisschen, zu sehr wagt. Auffällig für Ion war vielleicht auch die Kiste die sie auch s dem Wald geholt hatten, aber das war wahrscheinlich das unauffälligste Detail im Moment.
Sie hatte die linke Hand in der Hosentasche, wie Jakob richtig vermutete am Babbelstein. Als er und Ion ihr Gespräch vorerst beendet hatten zog sie diesen aus der Hosentasche und zeigte ihn Ion, das war hoffentlich erstmal genug das der Groschen bei ihm fallen würde. Sie hielt den Stein an der ausgestreckten Hand erstmal noch in seine Richtung. " Ich habe gehört das wir zusammen abreisen werden?" Fragte sie schließlich sacht lächelnd.
Sie hatte die linke Hand in der Hosentasche, wie Jakob richtig vermutete am Babbelstein. Als er und Ion ihr Gespräch vorerst beendet hatten zog sie diesen aus der Hosentasche und zeigte ihn Ion, das war hoffentlich erstmal genug das der Groschen bei ihm fallen würde. Sie hielt den Stein an der ausgestreckten Hand erstmal noch in seine Richtung. " Ich habe gehört das wir zusammen abreisen werden?" Fragte sie schließlich sacht lächelnd.