Nowigrader Docks/Hafenviertel | Hafen und Hafenbecken | vor der Pontarmündung

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Avarion DeSpaire
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Hatte Ion am Anfang dieses Treffens noch etwas müde gewirkt und sich tatsächlich zwischendurch ein gähnen unterdrückt, so wirkte seine Miene nun wieder wie versteinert. Dank des kleinen Runensteins den er immer bei sich trug und ihn bei diesem Gespräch in den Händen hielt, hatte er jedes Wort verstanden. Des Ranges und Kommandos enthoben, konnte er noch nachvollziehen. Sie hatte eine Aufgabe gehabt und war gescheitert. Ihr dann noch eine Verhandlung zukommen zu lassen, verständlich. Aber im selben Satz bereits von einer Ehrenhaften Exekution zu sprechen war dann doch etwas, was er nicht Verstand. Politik. Warum eine Verhandlung, wenn der Ausgang eigentlich schon besiegelt war. Nur seine Augen waren von einer Person zur anderen mitgewandert und zeugten davon, dass er dem Gespräch folgen konnte. Auch presste er die Kiefer aufeinander. Gott, wie er Politik hasste. Kurz ruckte sein Blick auf die See hinaus, als versuche er abzuschätzen, wie weit das Schiff tatsächlich entfernt war. Wieso würde sein Geheimnis bleiben.
Dann sah er ihre Augen und erkennte die Katze dahinter. Was diese wohl gerade dachte? Dachte sie überhaupt über die Konsequenzen nach, hatte sie überhaupt verstanden was es bedeutete? Er war sich sicher. Auch Toralar regte sich unter Ions Oberfläche und der schmale violette Kranz um seine sonst blauen Regenbogenhäute zeugte davon. Eine Gute Reise, wie Ion ihr zuvor gewünscht hatte, würde es wohl nicht werden. Betont atmete er einmal tief ein und aus, auch um das breiter werdende violett zu unterdrücken.
Sie ist der Feind, hatte das immer und immer wieder gesagt. Und genau das wiederholte er gerade in seinen Gedanken, wie ein Mantra. Nahuela und er hatten kein gutes Verhältnis zueinander. Im Gegenteil. Sie mochte ihn nicht und machte da auch keinen hehl draus. Wieso ging ihm der sichere Tod ihrer Person gerade so Nahe? Weil die Umstände unglücklich waren. Weil er es nicht kannte, das Kriegsgefangene von der eigenen Fraktion als Verräter hingerichtet wurden. Weil Toralar in ihm so etwas wie Gefühle für sie hegte. Entschieden presste er kurz die Kiefer aufeinander, bevor er sich wieder dem Gespräch widmete.
Die Ladung. Es gab keine? Was hatte der Freiherr noch alles gedreht, das man auf diese Verzichtete? Was hatte er generell alles vorab ausgehandelt? Ion nahm sich vor, mit diesem ein Gespräch zu führen. Momentan gefiel ihm die Basis ihrer Zusammenarbeit überhaupt nicht. Als Berater sollte er über wichtige Dinge bescheid wissen. Das hatte im Lagerhaus schon angefangen mit der brisanten Ladung und dem Deal mit dem Magier der geflohen war.
Und nun führte man eine Frau von den Skellige Inseln vor. Mussten sie die jetzt auch hinrichten? Als Verräterin, die einfach nur Pech hatte? Das sie ein Lebendes Haustier bei sich hatte, registrierte er erst jetzt und zog kurz eine Augenbraue hoch. Wie gut dass sie damit überhaupt nicht auffiel. Ion betrachtete die Frau. An dieser Frau war rein gar nichts unauffälliges. Gut das sie groß und Kriegerisch anmutete. Die meisten Menschen schreckte zur Schau Stellung von Stärke ab, Blödsinn zu machen. Man würde wohl nur hinter ihrem Rücken über sie reden. Und wahrscheinlich dem Fuchs irgendwann das schöne Fell abziehen, wenn sie nicht gut auf ihn acht gäbe. Andererseits landete sie erst einmal in Gewahrsam und blieb so vor dem Volk verborgen. Ob Freund oder Feind würde sich zeigen.
Der kleine Feldwebel trug alles mit professionelle Fassung, zumindest noch. Ion hätte zu gerne gewusst, wie sie zu der Entwicklung stand. Vielleicht bot sich später noch einmal die Gelegenheit auch mit ihr zu reden. Und vielleicht verstand er selber dann etwas mehr von den Gepflogenheiten in dieser Welt. Nun hieß es erst einmal weiter zu beobachten. Der Magier auf der Gegenseite machte einen ruhigen Eindruck. Vielleicht war er tatsächlich nur das, was Nahuela angekündigt hatte, ein Heiler. Auch wenn es Ion selber gerade nicht mehr ganz so leicht fiel sich zu konzentrieren, so behielt er weiter die magischen Wellen im Auge, die die Gegnerische Besatzung umgab.
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Sindra
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Hier waren viele Menschen. Viele Gerüche. Und viel Anspannung. Viel Emotionen, Angstschweiß, Wut, Trauer…
Vanja hielt sich ganz dicht an Frauchen und genoss die Sicherheit, die ihre Finger auf ihrem Kopf ihr vermittelten.
Und jetzt, wo sie eine Spur Ruhe wiederfand, kam ein weiterer Geruch dazu.
Eine…Katze? Ein…Hund? Eine Mischung aus beiden?
Plötzlich streckte der riesige sitzende Hund, der vielleicht … oder vielleicht auch nicht…bedrohlich wirkte den Kopf, hob die Kippöhrchen und gab einen leisen Laut von sich, kippte den Kopf einmal neugierig nach links, dann wieder nach rechts. Der Laut war kein richtiges Winseln, kein richtiges Kläffen, eine Mischung aus beiden, so wie das Wesen ihres Interesses in ihren Augen eine Mischung zwischen Hund und Katze war. Sie wusste, es war ein Fuchs.
Aber warum war dieser bei einem Menschen? War er wie sie?
Sachte begann sie trotz der explosiven Stimmung am Hafen mit der Rute auf den Boden zu klopfen.
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Valjan Novka
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Iskustf trebujet schertf. Die Kunst erfordert Opfer. Wer ganz genau hinhörte und die Lippen des Feldwebels im Blick hatte sowie aus welchen Gründen auch immer Russisch verstand, konnte ahnen was gedacht wurde. Es waren kaum merkliche gehauchte Worte.

Welche Opfer im Detail war sich Novka noch nicht sicher, aber für sie selbst würde diese Episode in ihren Leben nicht spurlos an ihr vorübergehen. Sie hatte etwas geopfert. Ihre Hoffnung, ihre Gutgläubigkeit, ein entgegen gebrachtes Vertrauen? Aber die Stadt war gerettet, oder? Nur wie lange? Und Nahuela? Was würde aus ihr werden? Würde man sich wiedersehen? Wenn ja, wo? V traute ihr zu, dass sie, dass Asad'Hi auf den Weg ins Kaiserreich irgendwo verloren gehen kann. Oder sah man sich doch in der Schlacht auf zwei unterschiedlichen Seiten wieder? Auch der Kaiser war nur ein Mann und sie spielte nicht fair.

Auf dem Gesicht sah man von all diesen Gedanken wenig, V hatte zwar kein entsprechendes Training genossen, aber sie war gerade Beiwerk und darin hatte sie sich geübt. Nur ihre Augen verfolgten das Geschehen aufmerksam. Man übergab zwei Gefangene, man verschenkte Knochen, sprach wohl gewählte Worte und lächelte viel. Die Druidin Theorie verstärkte sich zusehends. Ob Fennek etwas Besonderes von dem Fuchs halten sollte? Sokolovs Männer nahmen diese ‚Hiita Possessed‘ vorerst in Gewahrsam und damit auch in Sicherheit. Ein Problem für später. War Novka nur recht. War der andere Skellige eigentlich immer noch dort? Ihre Nachfragen hatten da irgendwie kein Ergebnis geliefert. Vielleicht atmete der Feldwebel mit dem Elfen gemeinsam ein und aus, um weiter alles mit einer stoischen Ruhe zu ertragen. Natürlich wollte sie von Slava wissen, was er sich ausgedacht hatte, aber das hatte dieser wohl niemanden außer dem Regenten erzählt, der wenn es schief geht, natürlich von nichts wusste.

Unbewusst kraulte die Feldwebel Vanjas Stirn, vielleicht um sich selbst zu beruhigen. Aber die Aufregung der Wolfshündin nahm sie ebenso wahr, sodass sie sie mit ihren Fingerkuppen beruhigend zwischen Ohren berührte.
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Nahuela Mughwadi
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Cyrrin überließ es den Wachen und Matrosen, die Gefangenen auszutauschen. Er war nicht gut im Plaudern und so starb das Gespräch mit den letzten relevanten Worten. Die Führung überging er, nickte nur dazu, dass der Freiherr die Skelligerin annahm. Was auch sonst? Sie ins Meer werfen hätte Cyrrin auch selbst tun können. Er straffte in einem Automatismus die Schultern, die Faust fest um die Seeschlange geschlossen, die Nahuela zur Kapitänin gemacht hatte. Nun gehörte sie vorerst ihm, aber er fühlte nur Bitterkeit.
"Klar machen zum Ablegen.", wies er seine Leute an und es klang mit einem Mal müde und weniger schneidend als noch bei ihrer Ankunft. Einmal wandte er sich noch dem Freiherrn zu. "Lebt wohl, Freiherr von Sokolov.", woraufhin wieder die Geste folgte, die einem Salut nahe kam - die Hand an der Sonne auf seiner Uniform. Dann machte er Kehrt. Besser ein Lebewohl, denn sollten sie sich das nächste Mal begegnen, wäre es sehr wahrscheinlich nicht in freundlicher Absicht. Da machte sich Cyrrin wenig Illusionen. Verhandlungen hatte es schon viele gegeben, einen Frieden gar. Sein Kaiser war die Weiße Flamme, die auf den Grabhügeln der Feinde tanzt. Es gab allerdings wenig Freunde.

Nahuela war derweil der Stückmeisterin auf den Kai hinaus gefolgt, die Blicke jener Wesen im Rücken, die ihr hier auf die eine oder andere Art nahe gekommen waren. Manche als intellektuelle Gegner, manche als Schüler, manche auf einer anderen Ebene des Seins. Lebewohl wollte sie nicht sagen, aber dann doch plötzlich auch fennek nicht so ahnungslos zurück lassen. Es kratzte an ihrem Stolz, dass Sokolov nicht mit offenen Karten gespielt hatte und das wiederum ärgerte sie, denn sie spielte ja selbst selten fair. Wieso fühlte sie sich also hintergangen? Es war nicht mehr ihr Problem... vielleicht bewog sie auch einfach ihre Sozialisierung: das Männchen hatte sich nicht über die Weisheit der Frau zu erheben. Also musste die einzige Frau im Kreis informiert werden.
Nahuela berührte asad'hi, griff in die unsichtbare Welt... und trat in einen Abgrund. Ihre Sinne schwanden ihr von einer Sekunde auf die nächste, als habe man ihr die Fäden gekappt, die sie mit dem Leben verbanden. Ohne Vorwarnung klappten ihre Beine ein und wäre aep Ledydh nicht direkt neben ihr gewesen, sie wäre wohl einfach ins Meer gefallen, gezogen von den Ketten ertrunken. So aber war der Mann geistesgegenwärtig genug, sie zu fangen. Sofort legte er eine Hand auf ihre Stirn und das milde Leuchten darunter verriet seine Arbeit. Doch so ohne Vorbereitung, weit entfernt von den Quellen und Strömen unter der Stadt, erzielte er nur, dass Nahuela die Augen wieder aufschlug, sich jedoch ohne Hilfe nicht auf die Beine brachte. Aep Ledydh stützte sie, nun selbst etwas blasser als noch zuvor.
Straften die Geister sie für ihre Anmaßung? Nahuela wusste die Antwort nicht und fennek würde dumm zurück bleiben. Sie flehte stumm ihre drei Begleiter an - Falke, Fuchs und Große Katze - dass es ihr vergönnt sei, zurück zu kehren. Eines Tages und zur rechten Stunde. Sie würde dafür opfern. Vieles und sie hatte bereits damit begonnen. Doch noch waren die Opfer wohl nicht groß genug oder es waren nicht die richtigen.
Und so senkte Nahuela Mughwadi, die schwarze Seeschlange, das erste Mal seit sie nach Nowigrad die Augen in Demut vor der Macht anderer, während aep Ledydh sie zum Boot schleppte.

Der Wind frischte auf und das Schiff nahm Fahrt auf, hatte bald den Hafen verlassen und segelte auf den großen Schatten der Leviathan zu.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

„Lebt wohl.“
Slava lächelte geschäftsmäßig freundlich und nickte ihm zum Abschied zu. Sein Blick folgte jedoch Nahuela.
Fiel es ihm leicht? Fiel es ihm schwer?
Vielleicht würde er es später bedauern, doch im Moment war jede Emotion abgeschaltet. Er konnte es sich nicht leisten, im letzten Augenblick seine Entscheidung zu ändern, weil er sie retten wollte. Sie musste sich selbst helfen, und die Chancen dafür standen gut.
Wenn seine Rechnung aufging, hatte er dem armen Cyrrin eine entsicherte Handgranate in die Hand gedrückt – mit einem Grinsen und ohne jede weitere Warnung.
Sie würde nicht das ganze Kaiserreich einreißen; dazu reichte ihre Sprengkraft nicht aus. Aber sie würde Aufmerksamkeit erregen und der Weißen Flamme zeigen, dass man mit dem winzigen Brandherd Nowigrad auch zu rechnen hatte; dass dort einige Dinge nun anders liefen und man sich wehren würde – und zwar mit Mitteln, die bisher niemand eingesetzt hatte.
Und ihm war absolut klar, dass sie sich beim nächsten Treffen vermutlich an die Kehle gehen würden. Vielleicht nicht persönlich, aber wahrscheinlich würde jeder von ihnen hinter einem Geschütz stehen. Cyrrin hinter einem, das Phosphorprojektile verschoss, und er, wenn alles gut lief... nun, hinter etwas Modernerem, das dem Leviathan Löcher in den Rumpf riss.

Er schritt nicht ein, als Nahuela zusammenbrach. Er hoffte, dass es nur eine Finte war, um vielleicht an Schlüssel zu kommen, aber im Moment kümmerte ihn das nicht. Er blieb ruhig. Er blieb auch ruhig, als das Boot ablegte und zum größeren Schiff zurückkehrte. Er blickte dem Boot nach, während es immer kleiner wurde, und atmete dann tief durch.
„Wegtreten. Ihr könnt auch gehen, danke.“ Er wandte sich zuerst an seine Leibwächter, die das Diskutieren längst aufgegeben hatten und etwas zurückwichen. Mit dem nächsten Satz war Ion gemeint.
Dann noch ein Kommando an die Wachen, die die Skelligerin in Empfang genommen hatten.
"Führt sie ab und bringt sie in einen Besprechnungsraum, gebt dem Vieh und ihr was zu essen, zu trinken, aber lasst sie nicht aus den Augen. Geht in die unteren Stockwerke."
Keine Zelle, aber sie würden verstehen, genug Dwimerit um sie herum um die Fähigkeit zur Magie zu unterbinden.

<für Hiita und die Wachen geht es hier weiter>
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Hiita Possessed
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Hiita stand dort und hatte nicht viel zu sagen. Sie hatte ihr Wort gegeben und wird auch daher nichts Kämpferisches unternehmen. So stand sie die ganze Zeit dort und besah sich die Gespräche Doch sagen oder wirklich zu hören tut sie nicht. Immerhin bringt es ihr nichts.
 
„Inari wird unglaublich nervös, als der Hund sich meldet.“ Erschrocken blieb Inari stehen und schlich förmlich weiter. Inari war vom Wesen ängstlich gegen alle anderen. Außer Hiita. Selbst Waron hatte es nicht leicht gehabt, das Vertrauen zu kriegen. Hiita war jedoch Inaris große Freundin und so machte der Fuchs einen Satz und versteckte sich auf den Armen. Machte sich klein und startete jedoch besorgt in die Richtung von dem Hund Sindra. Ja, Inari war echt kein gutes Wildtier. Denn am Anfang war er als kleiner Fuchs schon der Schwächste des Wurfs und musste bei seiner Jagd versuchen, eigentlich nur Wildbeeren als Beute zu finden. Doch Fleisch waren Reste, die ihr fand. Bis er mit 3 Wochen Alter das Lager von Hiita und Waron fand. Sie trainiert gerade die Verteidigung, damit Hiita ihre Mädchen-Kraftroutine und Beweglichkeit und Körperspannung des Gegners lesen kann. Damals war sie fast 10 Jahre alt und gab sich Mühe. Da war sie schon fast so groß wie Waron, vielleicht noch 4 cm kleiner. Sie landete oft auf dem Hintern, bekam blaue Flecken. Als sie zum Lager ging, um fürs Essen zu kochen, denn das war Hiitas Aufgabe, entdeckte sie, wie der junge Fuchs verzweifelt versuchte, die Tasche irgendzu öffnen. Das ging bestimmt gute 10 Minuten so, dass das Mädchen den verzweifelten kleinen Fuchs beobachtete. Sie nahm die Tasche mit dem Trockenfleisch. Machte eine Holzschüssel fertig und stellte sie hin – „hier für dich.“ Sie Sah, wie sich der Fuchs erschreckte und sich in einen Hanfkorb selbst einsperrte beim Zurückstolpern. Hiita sah ihn an, befreite ihn und setzte sich gegenüber. An dieser Stelle begann das Vertrauen zu wachsen. Bis jetzt, wo sie hier am Hafen zusammenstehen.
 
„Hey, was geht, du hast doch keine Angst.“ Drückte ihn und ließ sich in das Gebäude mitführen. „Er ist kein Vieh, das ist Inari, meine Familie und mein Partner!“, sagte sie freundlich, aber respektvoll. Aber klar machen, dass sie den Fuchs nicht als Haustier sieht oder sowas, sie sah ihn als Freund. Angekommen in der Zelle setzte sie sich auf eine Sitzgelegenheit und der Fuchs rollte sich auf den Schoss ein. So hieß es warten und beruhigen.
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Avarion DeSpaire
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Die Rothaarige wurde näher gebracht und ja, sie hatte einen Fuchs bei sich. Ihr eigenes Haar wirkte fast rötlicher als das des Tieres und für eine Frau war sie tatsächlich groß. 'das arme Tier.' Lange konnte er sich aber keine Gedanken darüber machen, denn sie wurde direkt weiter geführt. Wohin auch immer.
Der Fremde Mann namens Cyrrin wand sich, nachdem die Höflichkeiten ausgetauscht waren, ab um mit Nahuela in Richtung Schiff zu gehen.
Und der Freiherr löste die Versammlung auf. Kein weiteres Wort, keine weiteren Anweisungen. Ion seufzte innerlich kurz. 'wieso mache ich das eigentlich? Ach ja. Möglichkeiten und Freiheiten. Lächle einfach.'
Doch das Lächeln blieb ihm im Halse stecken. Ob nun Absicht oder nicht. Das Nahuela so unvermittelt zu Boden ging, ließ sein Herz einen kurzen Ruck machen. Nicht weil er direkt etwas für sie empfand, sondern einfach, weil er sich erschrocken hatte. Zumindest am Anfang. Das der Heiler eingriff, und das spürte Ion sehr deutlich, zeigte ihm, dass sie wirklich Probleme hatte. Welcher Art mochten diese Sein? Hatte Asad'hi ihre Krallen im Spiel, oder war die Erkenntnis über den bevorstehenden irgendwie garantierten Tod dann doch in die Beine gesackt.
Ions violettes Auge betrachtete die ganze Szene beinahe teilnahmslos. Wenn es gespeilt war, dann nach außen hin perfekt. In diesem Moment sah er tatsächlich aus, wie man es sich von den Elfen erzählte. Steif, leicht überheblich, keine Emotionen zeigend.
Toralar in Ion war gespannt wie eine Feder, was dem Elfen fast schon Kopfschmerzen bereitete. Diese Frau hatte ihn gesehen und das bedeutete ihm etwas. 'Leg das Schiff in Schutt und Asche! Halt sie auf.'
'Nein. Das würde die Diplomatischen Bemühungen im Keim ersticken. Ihr Opfer wäre umsonst.'
'Was für ein Opfer. In was für einer Welt sind wir? Wo ist dein Gerechtigkeitssinn, wenn man ihn mal braucht.' Kurz zuckte Ions unteres Augenlid.
'Er ist da. Aber wir sind nicht zu Hause und hier herrscht Krieg und sie ist der Feind. Ihre eigenen Worte. Sei froh, dass sie nicht mehr da ist.' Unbewusst hob Ion die Hand und kratzte sich leicht am Hals, wobei er den Kragen etwas herunter zog. Nur eine feine dünne Linie zeugte von seiner Begegnung mit Asad'hi. 'Sie kann dir weh tun. Sie kann uns weh tun. Und jetzt schweig. Du schuldest mir was.' Vielleicht wollte Ion die gemischten Gefühle in sich einfach nicht hochkommen lassen.
Und tatsächlich verstummte die Stimme hinter Ions Stirn und sein zweites Auge wurde wieder aquamarinblau, wie das Erste auch.
Da der Freiherr nicht gewillt war, noch ein weiteres Wort an ihn zu richten, wand sich Ion direkt an den kleinen Feldwebel. Er trat einen Schritt auf diesen und den großen Hund zu. Ion lächelte leicht. Das Tier war groß, aber Angst hatte er keine. Er mochte Hunde. Naja. Eigentlich mochte er seinen Reitworgen. Im Grund auch nur ein zu groß geratener Hund. Dagegen war dieser hier fast schon klein und schmächtig.
"Feldwebel Novka. Auf ein Wort, bitte." sprach er diesen an. Seine Stimme klang so teilnahmslos wie sein Ausdruck es Vorgaukelte. Die Hände legte er auf dem Rücken ineinander und wartete ab. Vielleicht hatte der kleine Feldwebel auch gar keine Zeit.
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Sindra
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Den Sturz der Gefangenen hatte Vanja mit aufgestellten Öhrchen und schräg gekippten Kopf verfolgt, aber nicht gehandelt.
Im nächsten Moment galt ihre Aufmerksamkeit wieder dem verängstigten Fuchs. Sie wollte sich ihm ganz vorsichtig nähern, und ihm irgendwie zu verstehen geben, dass sie nur spielen wollte. Irgendwie.
Doch die rothaarigen wurden abgeführt, ohne dass sie die Chance dazu bekam.
Mit hängenden Öhrchen blieb sie somit an Frauchens Seite, als dieser seltsame Elf sie ansprach. Irgendwie roch das Spitzohr seltsam, fast als würde er den Geruch wechseln wie andere Menschen die Kleidung.
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Valjan Novka
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Der Fuchs wurde abgeführt. Die unteren Besprechungsräume kannte sie, vielleicht könnte man später nach dem Fuchs sehen. Allerdings schien dieser sehr auf Menschen fixiert und eher Angst vor dem großen Hund zu haben. Die Hand des Feldwebels beruhigte Vanja, sodass vor allem diese ein Zucken spürte, das Novka durchlief, als Nahuela zusammenbrach. Ihr Kopf tat kurz weh, hatte sie es ohne versucht?

Ein Blinzeln, ein Kopfschütteln, auch der nicht mehr Kapitänin wurde aufgeholfen. Machte Valeska sich Sorgen? Irgendwie nicht, zu viele spöttische Worte, dass man doch jeder Zeit gehen könne, klangen durch ihren Kopf. Die Serrikanierin war ein großes Mädchen und würde ihre Seeleute an ein Loyalitätsproblem bringen, oder?


Sie liefen aus. Die Anspannung fiel ab und die Menschenmenge löste sich langsam. Novkas Aufmerksamkeit ging auf Sokolov, aber der Magus sprach sie unerwartet an. Sie nickte, natürlich hat sie Zeit. Sie war genauso wortlos entlassen worden und hatte hier nichts mehr verloren, aber dennoch konnte sie nicht nichts sagen.
„Einen Augenblick bitte, Ser DeSpaire.“ Bevor mir Slava davon spaziert, sagte aber nur ihre Körpersprache. Entschuldigend ließ die Feldwebel den Elfen einen Moment stehen, um Slava mit einem energischen Schritt in seine Richtung aufzuhalten. „S… Ser.“
In ihren Augen stand so viel: Angst, Wut, Resignation, Ärger, Enttäuschung, aber nichts davon ließ sie raus, sondern sprach sehr leise: „Ich will verstehen.“ Sie wollte zumindest all die Ecken sehen, um die Slava dachte. Sicher nicht jetzt und sofort, aber irgendwann. Sie hatte keinen Status, sie war nicht sein Berater oder hatte cooles Zeug aus anderen Welten oder gar irgendwelche magischen Fähigkeiten oder war vom Schicksal auserwählt. Doch sie war von hier. Nur ein paar Häuserecken weiter geboren. Sie wollte keine Fremden entschieden lassen.

Gedanken, die sie nicht aussprach, sondern vor dem Freiherrn wahrscheinlich unerwartet ein Knie senkte, sodass es beinahe nach übertriebener Unterwürfigkeit aussah. Aber die Geste blieb nicht lang, denn sie hob nur etwas vom Boden auf, etwas dem bisher keinerlei Bedeutung zu gemessen wurde, um es Slava in der Hand zu legen. Es war ein Stein, wie man sie hier am Hafen an den Docks hin und wieder herumlagen. Nichts Besonderes, ein wenig kantig. Kaum größer als ein Tischtennisball.
„Кусо… чек мой… мо…его? Идеализм...а.“ Und er dufte ihn behalten. Arsch. Ein Salut.

Womit sie ihn entlassen würde, um mit seinem Berater ein paar Worte zu wechseln – durchaus neugierig… mächtiger Magier, erfahrener Elf, weitgereist, belesen, gut ausgebildet, etc & pp. Was könnte dieser von einem einfach Feldwebel der Wache brauchen?
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Vyacheslav Sokolov
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Die Menge löste sich nach und nach auf, vor allem weil sie aus vielen Wachen bestanden hatte.
Vielleicht ahnte der Freiherr auch, dass ihn gleich mehrere der verbleibenden Anwesenden zur Rede stellen wollten, am liebsten hätte er sich jetzt einfach verdrückt und anderen das Reden überlassen und das rechtfertigen und argumentieren. Markov zum Beispiel. Aber der war nicht hier um sich vor ihn zu stellen wenn er keine Lust mehr hatte. Was waren sie doch für ein gutes Team gewesen, das hatte er ihm nie gedankt. Im Gegenteil.

Er würde jetzt am besten ein kurzes Bad nehmen, dann würde er mit der Skelligerin reden müssen, Ihren Landsmann hatten sie schon vor einer ganzen Weile freigelassen, wäre interessant gewesen ob die beiden sich kannten... wobei, man konnte ja immer noch fragen. Vielleicht sollte er das aber einfach Bherger überlassen, wozu war der Kerl sonst gut.

Novka lächelte er kurz an. Ein Stück von ihrem Idealismus...
"Danke dafür, kann ich vermutlich gebrauchen."
Er zwinkerte ihr noch zu, dann verließ tatsächlich auch er die Szenerie.

<verzieht sich dann erstmal hierhin>
(bis ich den Anschluss gefunden habe)
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Avarion DeSpaire
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Ion nickte dem kleinen Feldwebel zu, trat einen Schritt zurück und wartete. Er hatte noch etwas Zeit bevor die Arbeit rief. Auch wenn er Angestellter oder Berater des Freiherrn war, so gefiel es ihm besser, auch eine eigene Einnahmequelle zu haben und so unabhängiger zu sein. Also nähte er wieder. Aktuell für das Krankenhaus, was da so gebraucht wurde. Wenn das Treffen vorüber war, wollte er den örtlichen Schneider besuchen und ihn fragen, ob er für diesen wieder Auftrags Arbeiten und Reparaturen übernehmen konnte; seine Arbeit, bevor er Nowigrad das erste mal verlassen hatte. Schon merkwürdig wie das Schicksal spielte, das es ihn wieder hierher zurück verschlagen hatte.
Während Novka mit dem Freiherrn von Sokolov sprach ließ Ion seinen Blick schweifen. Erstaunlich, wie schnell die Wachen in der Masse unter gingen, wenn sie nicht alle auf einer Stelle standen. Einzig die kleine Gruppe, die den Feuerschopf in Richtung Wache eskortierten, waren präsenter. Was nicht zuletzt an dem Feuerschopf mit dem Fuchs als Kuscheltier lag.
Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Ion, wie der Feldwebel sich bückte und dem Freiherrn etwas in die Hand drückte. Die Worte verstand er nicht, hatte er die Finger nicht am Runenstein. Lediglich erkannte er, das es nicht die hiesige Sprache hier war. Faszinierend. Das der kleine Feldwebel so gebildet war und mehr als eine Sprache sprach, hatte Ion nicht erwartet. Vielleicht hatte er diesen doch falsch eingeschätzt.
Es dauerte auch nicht lange bis Valjan Novka zurück kehrte und er sein Anliegen anbringen konnte. Mit einer Handbewegung lud er ihn ein, ein paar Schritte zu gehen. Ion half das immer sehr sich zu konzentrieren. Lag wohl daran, das seine ganze zur Schau gestellte Ruhe schwer antrainiert war und er eigentlich immer sehr lebhaft war.
Er lächelte kurz, bevor er anfing zu sprechen. "Vielen Dank, das ihr euch einen Moment Zeit nehmt. Ich komme auch gleich zur Sache."
"Wie ihr sicher schon wisst, komme ich, wie viele aus dem Kreise Sokolovs, nicht von hier. Ich komme nicht einmal aus seiner Welt." Woher genau ließ Ion aus. Nicht weil er nicht bereit war darüber zu reden, sondern weil er für sich entschieden hatte, das es dem Feldwebel nichts sagen und auch nicht weiter helfen würde.
"Um genau zu sein, bin ich erst seid etwas über einem Jahr auf dieser Welt. Gestrandet auf Skellige und mit dem Frühling hier an Land gegangen. Ich habe viel Zeit investiert mich mit Land und Leute und der Sprache vertraut zu machen. Teilweise denke ich auch recht gut. Nun ist es so, das ich gerade als Elf und dann noch mit meinem Erscheinungsbild polarisiere und generell schneller in Schwierigkeiten geraten kann, nur weil ich spitze Ohren habe." Kurz geriet sein freundlicher Ausdruck auf en Lippen etwas ins Wanken.
"Bevor ich in den Dienst des Freiherrn getreten bin, konnte ich mich hier fast unsichtbar bewegen. Jetzt geht das nicht mehr. dafür genieße ich eine gewisse Immunität."
Ions Blick ging einmal kurz zum Freiherrn zurück und heftete sich dann wieder auf Novkas Züge. Er wollte sicher gehen, das dieser auch dem Gespräch folgte und nicht aus Höflichkeit nur dabei war. "Aber immer wieder stoße ich jetzt auf Gepflogenheiten die ich nicht verstehe. So wie gerade eben." Nun wand er sich doch um und sah in die Richtung in die das kleine Schiff verschwand. "Man hat der Kapitän Leutnant eine Verhandlung versprochen. Im gleichen Atemzug aber auch gesagt, bevor sie hingerichtet wird. Ist es hier üblich, das jemanden zu einer Verhandlung kommt und das Ergebnis, in diesem Fall der sichere Tod schon feststeht. Bitte versteht ich nicht falsch. Vielleicht liegt es auch an einem Missverständnis meinerseits, weil ich über eine Formulierung in der Sprache gestolpert bin. Für mich klingt eine Verhandlung deren Ende schon sicher ist, nicht wie eine Verhandlung sondern wie ein Verhör im nett Fall und nach Folter im schlimmsten."
Nun sah er Valjan direkt ins Gesicht, positionierte sich vor diesen um genau die Reaktion sehen und analysieren zu können. "Wo ich herkomme entscheidet eine Verhandlung darüber, wie es für den Gefangenen weiter geht. Bei sorgfältiger Aufarbeitung der Sachlage kann dann auch jemand wieder Frei kommen. Oder ist es in ihrem Falle anders gelagert, weil sie als Kriegsgefangene zurück in ihre Heimat kehrt? Ich verstehe die Handhabung nicht. Ich hoffe ihr könnt es mir erklären als Mitglied der Wache, die sich näher am Gesetz bewegen als andere Bürger. Und als Mensch der hier lebt."
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Sindra
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Interessante Frage, die der Elf da stellte.
Was war eine Verhandlung und welche Spielregeln gab es?
Dicht angeschmiegt am Bein der Feldwebelin, so dass diese sich mit einem kleinen Ausfallschritt stabilisieren musste, blieb sie ganz ruhig und lauschte.
Frauchen war unruhig, vielleicht sogar traurig. Ob sie ein großer Fisch trösten würde?
Wenn nicht Frauchen, dann vielleicht den Hund…
Verflixt, sich in dieser Form auf ein Gespräch zu konzentrieren war verdammich schwer.
Ob sie den kleinen Fuchs noch einmal wiedersehen würde?
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Valjan Novka
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Es war gut, dass der Magus gleich etwas von Valeska wollte, so konnte sie all die Gedanken irgendwo weit weg schieben, während sie noch ein paar Herzschläge Sokolov nach sah. Verfickter Riesenarsch. Es waren Schuras Worte gewesen. Wie wahr.

Aber jetzt lächeln und nicken. Natürlich nahm sie sich Zeit, gerne sogar, um mit Ion am Kai spazieren zu gehen. Auch das Straucheln, als die große Hündin sich an ihre Seite schob half ihr wieder im Jetzt anzukommen. Wie immer tätschelte die Hand zurück. Ja, sie waren für einander da. Das hatte sich gezeigt und war irgendwie besonders ehrlich in all dem Wust an Intrigen und Gedankenspielen. Gegen ein paar Schritte hatte sie ebenfalls nichts und sie hätte ihre Hände wohl auf den Steiß gelegt, sofern Vanja nicht ein paar Streicheleinheiten einforderte. Aber Elfen hatten es ja mit Tieren, also würde er das bestimmt verstehen.

Die Feldwebel war sicher nicht gebildet, aber sie war nicht dumm. Sie hörte aufmerksam zu, nicht nur aus Höflichkeit. Da lag sehr viel aufrichtige Wissbegierde in den braunen Augen. Sie war bereit sich auf ihn und seine Geschichte einzulassen. Verstehend nickte sie. Natürlich eine andere Welt als Sokolovs, denn: „Ja, auf der Erde gibt es keine Elfen.“ Und es gab trotzdem Rassismusprobleme, wie albern. „Ihr seid von einer der – ich nenne sie für mich - Elfenwelten. Elfen scheinen fähiger zu sein zwischen den Sphären zu reisen und eure Sprache, hier die ältere Rede genannt, scheint euer Volk überall mit hingenommen zu haben. Eine Verbindung, aber es passt zusammen. Auch unsere Elfen sollen ursprünglich nicht von hier sein, sondern seien mit einem Weltenschiff gereist.“ Na ja, das Schiff war wahrscheinlich nur eine schicke Ausschmückung der Geschichte, die sie gelesen hatte. Aber Schura hatte gesagt, es gäbe Raumschiffe - nur war alles zu weit weg. Man sei auf den Erdenmond geflogen, etwas was vor allem Pandora ihm stolz unter die Nase gerieben hatte. Hier hatten sie das alles nicht. Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Es wäre sicher spannend, wenn man bewusster reisen könnte, um andere Welten zu besuchen.“ Dann könnte sie mal in St. Petersburg Metro fahren und nachsehen, ob der Netzplan wirklich so kompliziert sei.

Novka folgte dem Blick auf das kleine Schiff. Sie hatten beide wohl nichts dagegen es trotz Laufens nicht aus den Augen zu verlieren. Unterbewusst fühlte sie gedanklich nach dem Ha’Daja und auch ein Finger fuhr über ihren Hals. Die oberste Schlaufe des Gambesons war noch immer offen und vielleicht konnte man, wenn man ganz genau hinsah winzige rote Punkte sehen, wo das Lederband die Haut berührt hatte.
Die Reaktion der Feldwebel war leicht zu lesen, sie bemühte sich im kommenden Punkt nicht irgendwas zu verstecken: „Mit der… Rechtsstaatlichkeit ist hier noch nicht sehr gut bestellt.“ Es lag etwas Bitterkeit in ihrer Stimme. „Ich denke, es heißt man wird die Kapitänleutnant zumindest anhören, was sie zu ihrer Verteidigung zu sagen hat anstatt sie gleich an die Rah zu knüpfen. Oder Enthaupten statt hängen. Aber es ist das Kaiserreich, vielleicht haben sie ein Militärgericht, da kenne ich mich nicht aus. Denn hier ist nicht das Kaiserreich… noch nicht.“ Ein Schnauben. Sie wüsste nicht, was sie tun würde, wenn sich das ändere. Deshalb nicht darüber nachdenken:
„Faire Verhandlungen gibt es hier nur für die, die es sich leisten können oder die anderweitig wichtig sind. Wer kann schon einen Verteidiger bezahlen? Oder wer soll sich die Mühe machen die Indizien zusammenzusuchen? Schaut Euch zum Beispiel die beiden Hexer an: sitzen bei mir ein, obwohl alle Zeugenaussagen sie entlasten…“ Dabei tätschelte sie lobend ihren großen Hund. „…und sie sich nur gewehrt haben. Sie hätten den Eisvogel wahrscheinlich kurz und klein schlagen können, aber haben sich lieber ergeben. Hat ihnen aber nichts genutzt, weil der Typ mit der gebrochenen Nase im Rat sitzt.“ Ein Schulterzucken. Immerhin blieb ihnen der Pranger erspart. Mist. Sie durfte den Typen am Pranger nicht vergessen, den haben auch nur ihre Worte dorthin gebracht. Kein Richter, keine Verhandlung. Nur ein wütender Feldwebel. Willkür hatte schon auch ihre Vorteile, zumindest für eine Seite…

„Über die genauere Lage von Sera Nahuela Mughwadi seid Ihr wahrscheinlich besser informiert als ich. Zumindest konntet Ihr an der Besprechung im Lagerhaus teilnehmen, Ser.“ Zum Gegensatz zu ihr. „Die Pläne, die dort unter der Hand ausgemacht wurden, kenne ich nicht. Oder könnt Ihr immer noch…“ Novka räusperte sich, warf noch einen Blick auf das sich entfernende kleine Schiff und wurde leiser. „…in ihren Träumen erscheinen? Sie hatte mich davor gewarnt, dass ihr ungefragt in fremde Träume eindringt.“ Die Augenbrauen zogen sich leicht misstrauisch zusammen. Er hatte zumindest erwähnt, dass er sich Seelen ansehen könne. Könne er das jeder Zeit tun? Dann würde er eine Menge von ihr sehen und möglicherweise bräuchte sie vor ihm keine Scharade aufrecht erhalten.
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Avarion DeSpaire
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Das was Ion aus den Worten des Feldwebel heraus hörte, dass das Recht bei den Reichen lag und das es Gruppen oder Individuen die Generell als Sündenbock herhalten mussten, wenn sie auffielen. Dazu gehörten die Anderlinge und die Hexer. Ein bisschen musste er schmunzeln, das man diese hergestellten Menschen, mit Latent vorhandenen magischen Kräften Hexer nannte. Und das er selber, der in seiner Welt als Hexenmeister betitelt wurde, hier ein Magus war.
Was die Reisen der Elfen anging, so gab es zumindest in seiner Welt eine Historie was die Abstammung der Elfen anging und die wahr viele Jahrtausende alt.
Zu den Reisen in verschiedene Welten konnte er zumindest was sagen. "In meiner Heimatwelt ist das Reisen durch Portale ganz normal. Die größten Hauptstädte sind durch Portale verbunden und es gibt Portale zu ein paar anderen Welten, wie Draenor. Das macht das Reisen wirklich einfacher. Meine eigenen Portale weigern sich ein wenig, was ihre Erschaffung angeht. Als ob die Leylinien hier anders geartet sind." Kurz zuckte er mit den Schultern, als wäre es nicht schlimm. "Wird vielleicht irgendwann noch kommen."
Die Nähe des Hundes hatte etwas beruhigendes auf die ganze Situation. Doch allem zum trotz entglitten Ion die Gesichtszüge als Valjan das Reisen in die Träume erwähnte. Oder wie der kleine Feldwebel es nannte, ungefragt eindringen. Was sollte er dazu sagen, wie sollte er das am besten erklären. Ion entschied sich für die Wahrheit. Alles andere würde ihn später nur in Erklärungsnot bringen. Er wand sich leicht von Valjan ab und sein Blick glitt wieder in die Ferne, als stände eine Antwort dort in den Wolken geschrieben. "Es ist nicht ganz so, wie ihr es sagt." Seine Stimmt klang leise, so das sie nicht jeder sofort hören konnte der Neugier vorbei lief. "Ich habe euch von meinen Augen erzählt. Das ich mit dem violetten Auge die Magie sehe. Das ist nur ein Teil dessen was dahinter steckt."
Er lächelte leicht und atmete durch, als müsse er etwas sagen, was ihm sichtlich schwer viel. "Und ihr erinnert euch an die Situation in der Sich Victor befindet?" nur kurz sah Ion zu Valjan um sich dessen Aufmerksamkeit sicher zu sein. "Ich habe einen, wie Nahuela es sagt, alten Geist in mir. Dieser bewegt sich durch die Träume, wie wir durch die Menschenmengen hier in der Realität. Normalerweise passiert er einen Traum, ohne das der Träumende es wahrnimmt, so wie uns die Menschen hier im Hafen gerade nicht wahrnehmen. Wir sind zwei von vielen."
Wieder sah er zu dem Hund. Dieser war in der tat auffällig. "Nahuela oder wahrscheinlich eher Asad'hi hat diesen Geist bemerkt und mit ihm interagiert. Ohne das ich darauf Einfluss habe, oder das er das Gesehene mit mir teilt. Er hat sich einen Spaß daraus gemacht die Gestalt meines ..." Ion suchte nach dem passenden Wort. "...Seelentieres an zu nehmen. Der Weiße Rabe. Asad'hi reagiert wohl ziemlich impulsiv auf ihn, was Nahuela auch schon in eine gefährliche Lage gebracht hat. Wenn ihr also wissen wollt, ob ich in Träume eindringe und diese Beeinfluss, dann kann ich ohne schlechtes Gewissen Nein sagen."
Dann drehte er sich wieder zu Valjan um und betrachtete diesen genauer. "Allerdings verrät er mir manchmal Dinge die ich auf dem ersten Blick nicht sehe. So hat er mir etwas interessanten über euch gesagt." Ion lächelte versöhnlich und hob ergebend schnell die Hände. "Aber ich werde niemandem davon erzählen. Es würde euch und mich in Schwierigkeiten bringen, und das liegt mir fern." Wieder aufs Meer blickend fügte Ion noch eine Sache hinzu. "Es ist sehr mutig, in Anbetracht der Tatsache, dass euer Leben auf dem Spiel steht, wenn es je heraus kommt. Ihr solltet euch für die Zukunft einen Plan zurecht legen, denn ewig wird die Täuschung nicht funktionieren.. Und bei der Politischen Lage hier, wird sich daran auch nicht so schnell etwas ändern."
Als ob Ion noch etwas einfiel drehte er sich abermals zu Valjan. "Und was das Lagerhaus anging. Der Freiherr ist nicht wirklich informativ was seine Pläne angeht. Von dem ganzen hier wusste ich nichts, ebenso wenig wie von seinen Vereinbarung mit dem anderen Magier. Was ich selber davon halten soll, weiß ich noch nicht so ganz. Das wird die Zeit zeigen."
Langsam ließ Ion den Blick über den Platz gleiten und von der Versammlung war nichts mehr zu sehen. Sokolov war verschwunden, wie auch die Wachen mittlerweile alle verschwunden waren. Erstaunlich. So wand er sich wieder Valjan zu, oder besser gesagt dem Hund an dessen Seite. Mehr noch. Er ging etwas in die Hocke und hielt dem riesigen Hund seine Hände hin, zum schnuppern. "Du bist ein braves Mädchen." Am liebsten hätte er das struppige Tier kräftig durchgeknuddelt und mit Leckerchen verwöhnt. Letzeres hatte er nicht dabei und zum Knuddeln war ihm seine Robe dann doch zu schade. So begnügte er sich damit den Hund hingebungsvoll mit beiden Händen unterm Kinn zu kraulen, sofern dieser Anzeichen machte, genau das zu wollen. "Habt ihr noch Fragen an mich?" fragte er an Valjan, mit nach oben gerichteten Blick.
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Sindra
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Die Antwort auf seine Frage bekam Ion von….Vanja, die direkt an seine Frage anschließend den Kopf schüttelte. Als hätte sie die Frage sehr wohl verstanden, jedoch nicht mitbekommen, dass eigentlich ihr Frauchen gemeint war.
Egal, jetzt gab es erst einmal Streicheleinheiten und die Hände des Langohrs waren so herrrrlich zart.
Hingebungsvoll schob der riesige Hund seinen Kopf unter die kraulenden Finger und wedelte so heftig, dass Staub aufwirbelte.
Nur langsam sickerte beim Doppler der Rest der Informationen durch.
Es war also gefährlich für Frauchen, wenn jemand herausbekam das sie ein FRAU-chen war.
Vanja würde auf Valjan aufpassen. Ohja. Ganz doll.
In dem Elf wohnte ein alter Geist? Dabei roch er gar nicht alt. Noch einmal schnupperte Vanja an der sie kraulende Hand. Nö. Nicht alt.
Nur die Sache mit dem in die Träume sehen war etwas gruselig. Ob er es seltsam finden würde in ihre Träume zu sehen? In ihren Träumen war sie mal Mensch, mal Tier. Ein Tier das davon träumte Mensch zu sein war sicher ungewöhnlich von außen betrachtet. Oder?
Die sie kraulenden Finger fingen ihre wirr umherirrenden Gedanken wieder ein.

Fisch wäre eine gute Idee…
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Valjan Novka
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So so, es gab also eine Abmachung mit dem Magier, der versucht hatte einen Teil des Hafens in die Luft zu sprengen. Dieser hatte sich zurück auf die Leviathan portalisiert. Dort sollte auch diesem Cyrrin aufgefallen sein, dass er mehr zaubern kann als angegeben. Welches Spiel spielte Slava hier? Es sollte aussehen wie eine Flucht. Zumindest vor… den Wachen. Vor Nahuela? Sie hat auch gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Und wirklich mehr schien sein Berater und Leibmagier ebenfalls nicht zu wissen. Alles nur für eine Audienz? „Allerdings. Der Freiherr ist nicht sehr informativ. Meine Hoffnung beruht darin, dass er ein größeres Arschloch ist als seine kaiserlichen Hoheit, Emhyr var Emreis, der Weißen Flamme, die auf den Grabhügeln ihrer Feinde tanzt.“ So wirklich konnte sie eh nichts machen… irgendwie musste sie bei dieser Audienz dabei sein. Aber wie überwachte man den Chef des Geheimdienstes?

Darauf dass Ion ihr Geheimnis kannte, zeigte Novka eine Reaktion ganz im Sinne Slavas: nämlich keine. Nichts. Kein Schock. Kein Erstaunen. Keine Angst. Nur ein sanftes zur Kenntnis nehmen, gedacht hatte sie es sich eh schon. Einen Nutzen davon es weiterzuerzählen, hatte Ion wirklich kaum. „Ja.“ Dazu dass die Täuschung nicht ewig funktioniere. „Ich bin seit fast zehn Jahren bei der Wache.“ Eine Hand strich über den nicht vorhanden Bart. Alleine das würde irgendwann auffallen, sie könne nicht über Jahre den jungen Burschen geben. „Aber schon komisch, dass der Geist oder die Seele ein Geschlecht hat. Findet ihr nicht?“

Zumindest stellte sie sich es so vor, dass der Blick des alten Geistes in Ion irgendwie wenig körperlich ist, wenn er durch die Träume reist. Wie Victor. Soweit hatte sie es verstanden, da haben sich ebenso die Augen verändert. Wobei sie den Victor-Victor kaum kennengelernt hatte und jetzt ist er verschwunden, nachdem er die Stadt verlassen hatte.

„Ob ich Fragen hab?“ Ein kurzes Auflachen. „Ich bin jung und habe immer Fragen.“ Da war fast ein schelmisches Lächeln in ihren Augen und wie sie dabei leicht den Kopf senkte, um zu ihm zusehen, konnte Ion ein Stückchen mehr Weiblichkeit bemerken. Als würde sie es sich für einen ganz kleinen Augenblick erlauben diese Art ihren Charme spielen zu lassen. „Wo soll ich anfangen? Was sind Leylinien? Wie heißt Eure Welt? Habt Ihr hier andere von dort getroffen? Wie sieht diese Welt aus? Gibt noch andere Rassen als Elfen? Wenn ja, wie lebt man zusammen? Klappt es besser als hier? Wie ist die Stellung der Frau? Habt ihr Herrscher? Mit Erbfolge und so? Oder wird jemand gewählt? Und was isst man am Liebsten?“ Sie unterbrach sich, grinste ihn an. Ja, sie war neugierig. Es war eine ehrliche Neugier. Sie hatte nur Nowigrad gesehen. Ein paar Meiler in der Umgebung. Und der Herr hier war wohl weiter unterwegs gewesen.

„Oder für was oder wen sind die Blumen?“ Miss Rosé hatte ja sehr von ihm geschwärmt. Aber seit sie im Krankenhaus arbeitete, liefen sie sich irgendwie nicht mehr so häufig über den Weg. „Und kann ich auch so einen Kommunikationsring haben? Das Mesh der PDAs geht nicht so weit und ich stelle mir das unglaublich praktisch vor…“ Ob es eine Welt gab, in der Technologie und Magie existierte? Was man damit alles anstellen könnte. Ober konnte sich das Eine nur soweit entwickeln, wenn das jemals Andere fehlte? Oder stark reduziert war?

„Wie alt seid ihr eigentlich? Am Dreibergtor habt Ihr es mir verschwiegen, also denke ich mindestens niedrig dreistellig?“ Und graue Haare hatte er ja schon. Na ja, das war wahrscheinlich schon immer so. „Aber… etwas ernster, Ser. Ihr sagtet, dass es nicht lange klappt, wenn zwei Seelen oder Geister in einem Körper leben. Warum geht es bei Euch? Und ist Euer Bewohner ein Lügner? Ihr sagtet er gab sich als Cha’Rab Alba aus. Wer ist er denn wirklich? Wo kam der her?“ Sie rechnete es ihrem Gegenüber hoch an, dass er nicht irgendwas erzählte oder sie schlicht schnaubend stehen ließ. Aber so ganz passte sein Vergleich nicht. Sie waren ein Feldwebel der Stadtwache in Uniform und ein in schicken Magierroben gekleideter weißhaariger Elf samt riesigen Hund zwischen Schauerleuten, Seebären, Fischern, Waschweibern und Straßenkindern. Man wollte sie eher nicht sehen, als dass man sie übersah. Aber „Ja, diese gefährliche Lage hätte mich beinahe mit in unsichtbare Welt gerissen.“ Wobei da kein Vorwurf in der Stimme lag, nur der Hinweis, dass sie sehr genau wusste worum es geht.

Novka beobachtete wie sich der Herr Magus liebevoll um Vanja kümmerte. Was diese wollte oder nicht entschied sie selbst und wie üblich war sie für Streicheleinheiten stets zu haben. „Welche interessanten Details steht ihr bei ihr?“ Sah er mehr als die Hündin? Oder war diese Kopie so perfekt? Sie ging mit in die Hocke.
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Avarion DeSpaire
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Das waren in der Tat sehr viele Fragen und Ion schmunzelte. Er wirkte in diesem Augenblick tatsächlich alt, weise, verständnisvoll und unendlich geduldig. Obwohl er sich selber gar nicht so sah und es für seine Rasse auch noch nicht war. Jede einzelne Frage hörte er sich an und konnte diese nachvollziehen. "Ich beantworte euch gerne alle Fragen und wenn ich eine vergesse, stellt sie noch einmal." sagte er ruhig, während er Vanja kraulte. Er hielt aber inne im Streicheln, als der kleine Feldwebel fragte, was er für interessante Details bei dem Hund sah. Bis zu diesem Augenblick war ihm nicht einmal ansatzweise der Gedanke gekommen, dass es sich bei dem riesigen Flohzirkus nicht um genau diesen handelte. Langsam zog er die Hände zurück und betrachtete sein Vierbeiniges Gegenüber genauer.
Sanft legte er beide Hände unter ihr Maul und hob ihren Kopf nur soweit an, dass er ihr in die Augen sehen konnte. Für einen kurzen Moment wurde ihm schwindelig als er in die Struktur des aktuell Hundes eintauchte, denn da waren Informationen wie Sand am Meer, viel zu viele um sie auf dem ersten Blick erfassen zu können. Er konnte ihre Magie sehen, obwohl es keine Magie im eigentlichen Sinne war, wie sie in flexiblen Bahnen durch den Körper glitt und wie ein Gitter eine Form bildete. Ion legte leicht den Kopf schief. Es war faszinieren zu betrachten. Es gab einen Kern, der feste Verbindungen und Punkte hatte. Aber alles andere um sie herum wirkte wie angenommen und nicht ihr eigen.
Während er in die Seele des Hundes Blickte wurden beide seine Augen dunkel violett. Auch das weiß wurde dunkel. Die violette Farbe lief über den Augenwinkel auf die Haut und zeichnete ein paar geschwungene Linien auf Schläfe und Jochbein. langsam wog er den Kopf zur Seite. Es wirkte für den Moment so, als sei er das wilde unberechenbare Tier und der Hund das intelligente Wesen.
Vor seinem magischen Auge breitete sich das ganze sein des Hundes aus. Er betrachtete es wie die Sterne am Nächtlichen Himmel. Da gab es ein festes Sternbild im Zentrum, das was Ion ein Seelenbild nahm. Aber dann sah er etwas, was seinen Kopf wieder leicht zur anderen Seite kippen ließ. Da war ein Seelenbild welches durchscheinend wie ein Schatten kaum zu sehen war, dann ein zweites und noch eines. Und in jedem dieser Echos fand sich das eine zentrale Bildnis, welches das ihre zu sein schien. Und dann erkannte er es. Da waren auch die anderen Eckpunkte, die jetzt an anderen Punkten lagen, verbunden durch ein flexibles Gitter. „Faszinierend“ sagte er leise, während sich das Violett langsam zurück zog.
Eine Hand sackte vom Kiefer herunter und legte sich auf sein Knie ab. Die andere packte kurz etwas fester das Maul des Hundes. "Versuche nie meine Gestalt an zu nehmen, das wird dein Verstand nicht gut überstehen." Noch einmal tätschelte er den Kopf der Hündin und erhob sich wieder um den kleinen Feldwebel seine Fragen zu beantworten. "Ich bin noch nicht vielen Gestaltwandlern begegnet und wusste gar nicht das es in dieser Welt auch welche gibt." sagte er, dieses mal allerdings an Valjan gerichtet.
Mit eine automatischen Bewegung richtete er den Sitz seiner Robe und stellte sich neben den Feldwebel um wieder aufs Meer zu sehen. Das Schiff, die Leviathan war noch immer als Punkt in der Ferne zu sehen. "Wo fange ich am besten an. Denn das sind sehr viele Fragen, die ihr habt."
"Ich bin Meister Avarion Toralar Avan'Seel DeSpaire. Erster Prior der manus Igniefer. Geboren wurde ich vor 137 Jahren in Morgenluft, einem Dorf kurz vor Silbermond auf Azeroth." Damit hatte er zumindest schon mal ein paar Fragen beantwortet. "Ich bin ausgebildeter Magus und beherrsche Licht, Schatten, Feuer und Chaosmagie. Leylinien sind Ströme aus reiner Magischer Energie. Sie dienen in meiner Welt als Wegweiser für Portale. In den meisten Fällen sind diese Linien mit festen Punkten in der Welt verbunden und ändern nur ihre Richtung, wenn sie Gewaltsam dazu gezwungen werden." Zu sagen, das die eine Energie ihm mehr lag als andere, war nicht relevant. Denn irgendwie wurde jede Magie in dieser Welt erst mal Misstrauisch betrachtet. "In meiner Welt gibt es sehr viele verschiedene Völker. Menschen, Zwerge, Gnome und Elfen, wie auch hier. Dann gibt es noch Worgen, Orks, Trolle, Tauren, Goblins und Dractyr und noch ganz viele, ich sage mal unterarten. Bei den Zwergen zum Beispiel gibt es auch Dunkeleisenzwerge oder Irdene. Bei den Elfen gibt es Nachtelfen, die Nachtgeboren, Leerenelfen und Blutelfen, wozu ich gehöre."
Kurz sah Ion zu Valjan, ob dieser noch folgen konnte. Dabei ahnte Ion schon, das jede Antwort nur noch mehr Fragen aufwarf und bei einem Wissbegierigen Geist, sich das bis ins Unendliche steigern konnte. "Bei uns gibt es für jedes Volk einen obersten Vertreter. Die Menschen haben einen König, die Orks einen Kriegshäuptling. Zum Beispiel. Die Verlassenen haben einen Rat, der aus mehreren Mitgliedern besteht und die gemeinsam Entscheidungen für ihr Volk treffen."
Nachdenklich hob Ion einen Finger ans Kinn und versuchte sich an die anderen Fragen zu erinnern. "Ach ja. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Sowohl auf dem Schlachtfeld, als auch beruflich, oder Gesellschaftlich." Dann wurde Ion Ernst, denn Valjan hatte auch Fragen zu Toralar gestellt. "Lasst und noch ein wenig gehen." sagte er und setzte sich in Bewegung, darauf achtend, das der junge Feldwebel folgte. "Was meinen Untermieter angeht, das ist ein empfindliches Thema. Ich bin mit ihm geboren worden, was bedeutet das wir das gleiche Muster haben. Die ersten Jahre hat er in mir geruht. Erwacht ist er, als ich gerade erwachsen war. Ich weiß nicht mehr genau wann. um die 25 Jahre alt. Toralar ist alles, aber kein Lügner. Er ist ein Träumer und ein Spieler. Er bewegt sich durch die Träume der Leute, wie wir durch diese Straße. In den Träumen ist alles möglich und so nimmt er jede Gestalt an, die ihm gefällt. Mensch oder Tier, oder ein Geschöpf, welches es so gar nicht gibt. Normalerweise nehmen die Lebenden ihn nicht wahr, weil er entweder Unsichtbar ist oder eine Gestalt im Traum einnimmt. Bei Nahuela hat er Char'rhab gewählt." erklärte er, wobei er schon spürte das seinem Untermieter die ganze Redseligkeit nicht gefiel. "Toralar ist ein unsterblicher Geist. Wenn meine Zeit gekommen ist, verlässt seine Seele mich und wird in einem Männlichen Nachkommen meiner Blutlinie wieder geboren."
Ion blinzelte, blieb stehen und kurz zuckten seine Kiefer. Er schloss die Augen und atmete tief durch. "Entschuldigt. Ich brauche einen Moment." Es sah aus, als ob er tief in sich ging und nach etwas suchte. Als er die Augen wieder öffnete wirkte er wieder in sich ruhend. Ein paar Fragen hatte Ion tatsächlich in dem ganzen Schwall unter gegangen.
Mit einem freundlichen Lächeln sah er zu Valjan.
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Sindra
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Als der langohrige Mann ihr so lieb die Hand unters Kinn legte, wedelte Vanja noch heftig im Kreis, aber dann fühlte sie sich etwas…komisch.
Die Hündin wurde vom Eindruck überschwemmt, als würde sie aus dem Verborgenen beobachtet.
Das Wedeln wurde schwächer, vor allem weil sich die Augen des Mannes auffallen änderten.
Vanja konnte zwar die Farben nicht erkennen, aber sie wurden dunkler. Schlagartig. Die Augenfarbe zu kopieren war immer das schwierigste. War der Mann auch ein Doppler? Einer der ihren?
Ehe Vanja den Gedanken zu Ende denken konnte bemerkte sie, dass die Farbe sogar… auslief… unheimlich…
Das Wedeln verebbte und der große Hund kniff die Rute ein, klappte die Ohren an und erstarrte vor Schreck. Der Elf packte ihren Fang, drohte ihr. Dabei hatte sie doch gar nichts verbrochen.
Der Doppler verstand die Welt nicht mehr.
Kaum los gelassen zog sich das große Tier mit unsicheren, flapsigen Schritten zu Frauchen zurück, versteckte sich – erfolglos – hinter ihren Beinen und lugte an der Seite zum Elfen hinüber, sah dann wieder zu Valeska. Was hatte sie falsch gemacht?
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Valjan Novka
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„Oh Vanja, meine Vanja.“ Die Feldwebel war bereits in die Hocke gegangen, als dieser wissende Blick gewagt worden war, aber nun ging sie neben der eingeschüchterten Hündin auf die Knie, um sie fest in die Arme zu nehmen und durchs Fell zu kraulen, während sie ihr ein paar Worte in die großen Ohren flüsterte: „Tut mir so leid, Vanja. Ich hab ihn gefragt, ich dachte es könnte Dir helfen Dich selbst zu finden. Aber ja, er sah ganz furchtbar dabei aus. Er meint es nicht böse… zumindest nicht mit Absicht. - Er ist nur nicht alleine in seinem Körper, deshalb könnte das ähnlich werden wie bei dem Vampir, wenn Du ihn kopierst.“ Abgesehen davon, dass es wohl niemand gerne hat, wenn jemand anders all die eigenen Gedanken kennt – so… ausnahmslos. Aber vorerst hielt die Feldwebel die Hündin einfach nur fest.
„Es gibt nicht mehr viele von ihr“, sah sie wieder zu Ion auf, bliebt aber auf dem Boden. „Wo genau sie herkommt, weiß sie selbst nicht. Und sie werden gefürchtet, deshalb lieber erschlagen wenn man sie bemerkt oder… der Orden halt.“ Mehr musste sie nicht sagen, oder? Dabei war sie so eine Liebe. Valeska wuschelte Vanja über den Kopf.

„Habt auf jeden Fall Dank für Eure Offenheit, Ser.“ Den ganzen Antworten folgen hatte Valjan gekonnt. Was nicht bekannt war, wurde vorerst so hingenommen. Die Augen vergrößerten sich vielleicht etwas, aber man konnte meinen, dass Alles irgendwie im Hinterkopf abgelegt wurde. Wer wusste schon, wann man dieses Wissen brauchen könne? „Ich bin hier aufgewachsen und… da drüben geboren.“ Ein kurzer Fingerzeig bevor sie wieder den Hund knuddelte. „Keine Schule… keine Ausbildung… kein Geld.“ Ihre Eltern hätten ihr durchaus etwas gegeben, aber da nie viel.

Erst als Vanja sich wieder beruhigt hatte, ging die Feldwebel die paar Schritte mit einer Hand immer am Hund mit. Natürlich entstanden neue Fragen gerade um diesen Toralar. Aber es fiel Valeska ebenso auf, dass dieses Thema ein Unangenehmeres war, deshalb wollte sie es nicht übertreiben und das Vertrauen nicht gleich wieder verlieren. „Ich will Eure Zeit auch nicht weiter in Anspruch nehmen, Meister DeSpaire. Vielleicht…“ Ein bisschen verlegen blickte sie zu Boden. „…habt Ihr nächste Woche mal Zeit für ein Gespräch über…“ Magische Gegenstände, Anderen aus seiner Welt, Blumensträuße… „… die Lieblingsgerichte aus Azeroth?“ Nicht so dramatisch, aber hoffentlich lecker. Es war sicher nicht verkehrt in Kontakt zu bleiben. Wenn Slava seinen magischen Berater eh nicht so häufig in Anspruch nimmt – vielleicht konnte sie dann?

„Ach und Ihr seid Schneider, oder?“ Fiel ihr noch ein, wobei sich ihre Stimme und auch ihr Blick ein wenig senkte: „Habt Ihr… uhm… vielleicht eine Idee für… eine Art Unterkleidung? So im Brustbereich? Was nicht… verrutscht?“ Gambeson und Platte taten zwar viel um eine Brust flach zu halten, aber so richtig gut funktionierte es nicht. Zumal ihr die Russen Fett auf die Rippen fütterten.
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Avarion DeSpaire
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Ion wollte den Hund nicht einschüchtern. Nicht SO. Es tat ihm leid. Ein sanfter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. "Alles ist gut. Vanja. So heißt du doch." Er ging sogar wieder auf ein Knie herunter um auf Kopfhöhe zu sein. "Wir haben auch einen Wechselbalg im Orden. Dieser kann aber nur eine begrenzte Anzahl an verschiedenen Verwandlungen vollziehen." Kurz sah er zu dem kleinen Feldwebel auf. "Versteht sie mich? Oder verliert sie sich in ihrer Form?" Dann sah er wieder zu Vanja. "Du hast schon einige fremde Seelenmuster in dir und um so mehr es werden, um so weniger wirst du dich an dich selber erinnern." Langsam legte er sich eine Hand auf die eigene Brust. "Und mein Geist ist nicht unbedingt der Umgänglichste. Er ist sehr egoistisch, manchmal spielt er mit anderen, wie es ihm beliebt. So möchtest du nicht sein."
Ion erhob sich wieder und wandte sich dem Feldwebel zu. "Toralar und ich sind uns oft nicht einig und nicht immer freiwillig erlangt er die Kontrolle über mich. Wir brauchen nicht noch einen wie ihn."
Die Worte von Valjan ließen Ion schmunzeln. "Wir können uns sehr gerne wieder treffen. Wann immer ihr möchtet und es die Zeit zulässt. Bei euch oder bei mir. Wo ihr mich findet wisst ihr bestimmt sehr genau. Und dann..." er betrachtete sie. "kümmern wir uns um das kleine Problem mit der Anatomie. Da kann ich garantiert etwas machen." Vornehm legte Ion eine hand auf die Brust und verbeugte sich leicht. "Es war mir eine Freude." sagte er und trat einen Schritt zurück. Kurz wartete er noch auf die Antwort des Feldwebel und wand sich dann ab um zurück zum Krankenhaus zu gehen.
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