Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Vyacheslav Sokolov
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Hätte er Slava gefragt, der hätte den Eindruck vermutlich bestätigt. Rückständig, ja. Allerdings hätte er es anders formuliert. Begrifft wie 'hohe Entwicklungspotential' und 'Ausbaufähig' oder 'Charmant' wären als Euphemismen zur Anwendung gekommen.
"Ich werde sie gleich suchen gehen und es ihr selbst erklären. Sie weiß noch nichts von ihrem Glück. Kümmer du dich also um das was du noch tun musst. Ich werde sie dann in den Hof schicken. Reist von dort ab. Gut Sichtbar für die Ritter, sie können dann von Tretogor berichten, dass ihr wirklich verschwunden seid. Ich werde auch dafür sorgen, dass der Melitele Tempel eine großzügige Spende erhält, das sollte den Schaden dann mehr als ausgleichen."
Er nickte Ion zu, der mittlerweile fertig geworden war.
"Gehen wir."
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Avarion DeSpaire
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Ion nickte, wand sich um und ging zur Tür, um diese dem Freiherrn zu öffnen. „Auffällig kann ich.“ sagte er schmunzelnd. Er wartete, bis Slava den Raum verließ und folgte ihm nach draußen. Auf dem Hof würden sich ihre Wege trennen. Zu allererst würde er in die Bibliothek gehen, aufräumen und seine Notizen sichern, so spärlich diese auch waren. Danach würde er die Erzpriesterin aufsuchen, sich bedanken und verabschieden.
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Vyacheslav Sokolov
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Er folgte Ion hinaus. Daran, dass Auffällig immer ging hatte er keine Zweifel. Vielleicht hätte er das nicht so sagen sollen... Nun war es zu spät.

Es dauerte im Anschluss eine Weile bis Slava sich durchgefragt hatte, denn Melanie Johnsons war im ganzen Tempel nicht zu finden. Aber die Suche führte ihn schließlich auch am Kräutergarten vorbei...

Und dort bot sich ihm eine Szene, die es durchaus wert gewesen war, ein Foto zu machen. Zum Glück hatte er den PDA dabei. Schwester Svetele und der Ritter von Alensbach eingeschlafen in inniger Umarmung im Kräutergarten. Wen das kein gefundenes Fressen war. Er verzichtete allerdings darauf, sie zu wecken und ging seines Weges.

Irgendwann geriet er schließlich an Regina und die konnte ihm verraten, dass sie mit Violetta zusammen rausgegangen war um einen Brief an den Orden zuzustellen.

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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

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vom: Wyzima | Das Haus der Melitele - Quartiere
Datum: 12:45, 31. August 1278
betrifft: Jakob, Jarel und wer immer noch so da rum geistert
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Wenig später fanden sie die beiden Flammenrosenritter – oder besser die beiden ‚noch‘ Flammenrosenritter - im Gärtchen in der Nähe des Waisenhauses wieder.
Die Kinder erkannten Jakob wieder und wollten zu ihm, doch die Schwester die auf sie acht gab hielt sie zurück.
Es schmerzte Jarel, dass sie das tat, aber er verstand es. Wer wollte ein Kind in der Nähe eines Monsters wissen?
Der Ältere hatte dem Jüngeren eine übervolle Schale Eintopf und einen frischen Kanten Brot aufgedrängt, während er selber nur einen großen Becher Tee nahm.
„Hast du Iola getroffen? Weiß sie, dass du auferstanden bist?“, fragte Jarel nach einer Weile dieses Schweigens, dass nur zwischen wirklich vertrauten Seelen angenehm war.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von: von der Straße
Datum: 12:50 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: Jakob & Jarel
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Und dort ließ Slava praktisch an ihnen vorbei...

Zuvor war er auf dem Rückweg aus der Stadt und von dem Treffen mit Melanie einen kurzen Besuch in der Bank riskiert. Es gab eine Niederlassung der Vivaldi Bank in fast jeder großen Stadt und - das faszinierte ihn an dieser Welt - ermöglichte tatsächlich Geldtransfers auch in das Land des Feindes. Wie es im Detail funktionierte, das konnte er nicht in Erfahrung bringen, nicht jedenfalls in dieser Filiale, aber man behandelte seine Identität mit Diskretion, bat ihn in eine separate Kabine und nahm dort seinen Auftrag entgegen.
Eine größere Summe als Spende an den Tempel der Melitele. Wie viel es war würde Erzpriesterin Varelia dann schon sehen. Es sollte genügen, hoffte er zumindest.

Danach war er zum Tempel zurück gekehrt, um eben mit ihr zu sprechen, war dann am Garten vor dem Waisenhaus vorbeigekommen und hatte bekannte Stimmen gehört. Eigentlich hatte er sie nicht stören wollen, aber zumindest kurz blieb er stehen ehe er seinen Weg fortsetzte um die Erzpriesterin aufzusuchen.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

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vom: Wyzima | Das Haus der Melitele - Quartiere --> Das Haus der Melitele - Hof und Wirtschaftsgebäude, Waisenhaus
Datum: 12:45, 31. August 1278
betrifft: Jarel, Slava
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"Alter Angeber.", schnaufte Jakob pflichtschuldig, ja geradezu rituell. Es gab Dinge, die würden sich nie ändern und es erleichterte ihn, dass zumindest dieser Zug an Jarel noch da war. Der Knappe folgte dem Ritter also brav auf den Fersen. Erst in die Küche und dann auf den Hof hinaus. Der August neigte sich dem Ende zu, aber die Tage waren noch immer sommerlich warm. Unter dem Baum vor dem Waisenhaus allerdings ließ es sich gut aushalten. Das Schwester Margerita die Kinder allerdings in eine andere Ecke des Hofes trieb, fiel auch Jakob auf und er warf jarel einen Seitenblick zu. Dem musste das sicher nah gehen, so sehr wie er Kinder doch liebte. Jakob schwieg allerdings und aß bedächtig seinen Eintopf. Wenn er etwas an seinem Rittervater schon immer geschätzt hatte, dann das man mit diesem einfach schweigen konnte, ohne das Gefühl zu haben, das Gegenüber fühle sich unwohl damit. Er selbst fühlte sich ja gut im Schweigen, wusste aber, dass es den meisten Menschen nicht so ging.
Jarel war es, der dieses Schweigen als erster brach.
Jakob dachte einen Moment darüber nach, dann kippte er den Kopf etwas und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. "Auferstehung hab ich nicht dazu gesagt. Ich glaube, ich war auch nicht wirklich tot. Eher an der Tür... nur hat man mir gesagt, ich darf noch nicht kommen." Kurz huschte sein Blick zu Jarel, fast etwas verlegen. Aber wenn ihn einer verstand, ihm glaubte, dann der Schattenläufer. "Ich war bei meinem Vater, bei meiner Schwester. Ich war wieder im Feuer von Süpplingenburg, aber da war keine Angst mehr. Die Flammen haben mich... getragen." Er krauste die Stirn. Es war schwer zu formulieren und schließlich gab er es fürs Erste auf. "Iola wurde von der ehrwürdigen Mutter mit einem Botengang beauftragt. Ich hab' sie vorhin in der Stadt getroffen."
Und dann erregte etwas am Rande seines Sichtfeldes seine Aufmerksamkeit und er wandte den Kopf. Slava. Klar. Wie ein Boomerang... das Ding, das immer wiederkommt. Jakob richtete sich etwas auf und atmete durch. "Achja und ihn hab' ich auch im Kloster getroffen." Beim Kaffeeklatsch mit dem Großmeister, aber die Spitze sparte er sich. Der Knappe hatte sich immerhin vorgenommen, Frieden zu halten. Mal sehen, wie lange das gut ging. Sein Gemüt hatte zwar eine ganz neue, sehr dicke Faser bekommen, die es an innere Ruhe band, aber Slava war und blieb ein rotes Tuch. Auch das eine lieb gewordene Konstante.
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Jarel Moore
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Nachdenklich wie Jarel war hätte er beinahe übersehen, wer da zum Tor hereinkam. Doch er folgte Jakobs Blick und bekam sofort Herzklopfen. Die hoch gewachsene Gestalt, die steife Körperhaltung, der im ersten Moment hochmütig wirkende Blick. Und diese Augen.
Er kam nicht mehr dazu, Jakob zu antworten. Oder besser: Er war sich nicht sicher, dass Jakob es befürworten würde wenn Slava seine Antworten und Fragen mitbekam, denn die Anspannung der beiden untereinander war fast schon körperlich spürbar.
Statt sein Wort an Jakob zu richten, stellte er seinen halbleeren Becher ab, legte den abgebissenen Kanten Brot daneben und erhob sich – nicht ganz so angeberisch wie zuvor aber durchaus geschmeidig – und deutete eine Verbeugung Slava gegenüber an.
„Freiherr Sokolov.“, grüßte er übertrieben höflich und funkelte den Russen an.
Gefühlt der halbe Tempel wusste zwar von seiner Beziehung, doch erstens sollte es die andere Hälfte es nicht auch noch erfahren und zweitens waren seine Brüder in der Nähe um ihn zu beobachten.
So konnte man die Verbeugung und den Glanz in den dunklen Augen durchaus als frech oder gar provokant deuten. Jakob – und vor allem Slava – wussten es jedoch besser.
Der Schattenläufer musste sich beherrschen, die zwei Schritte in Richtung des Spions nicht mit einem Satz hinter sich zu bringen um ihn zu umarmen und zu küssen.
Einen Moment spielte er tatsächlich mit dem Gedanken genau das zu tun.
Was solle ihm denn noch geschehen? Er würde vor den Rat treten und…
Tja. Und dann…?
Ob er die Gelegenheit noch einmal bekam, seinen Liebsten im Arm zu halten?
Jemals?
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Montag 1. Juli 2024, 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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"Ritter Moore, Knappe von Nagall." Er kam ebenfalls näher und grüßte ebenso übertrieben höflich.
"Dann habt ihr sicher schon gehört, dass ihr eine halbwegs faire Verhandlung vor dem Rat bekommt."
Er wäre vielleicht weitergegangen, alles an Jakobs Haltung signalisierte ihm, dass er störte, aber Jarel war schnell bei ihm, begrüßte ihn überschwänglich.
Das war's auch schon... sie waren in der Öffentlichkeit, viel war nicht möglich.
"Ich will euch auch gar nicht lange stören, setzt euer Gespräch fort, ich werde zunächst Erzpriesterin Varelia aufsuchen."
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob wiederum musste sich beherrschen, nicht die Augen zu verdrehen, bemühte sich aber getreu dem Motto: wer im Glashaus sitzt, wird beim Scheißen gesehen. Daher ließ er den Blick in seine Schüssel Eintopf fallen und stocherte darin nach den letzten Brocken Fleisch. Irgendwie hatte er Fleischhunger, nur leider war das meiste schon raus gepickt und nun schwamm da nur noch weich gekochtes Gemüse. Früher, zu Hause, hätte er das Essen an dem Punkt eingestellt. Nichts hatte er als schlimmer empfunden, als zu weiches Gemüse, wie es in einem Eintopf die Regel war. Der Sprung in diese Zeit allerdings hatte ihn inzwischen gelehrt, dass man alles essen konnte, man musste nur hungrig genug sein. Und hungrig war er nach der Nacht und den Ereignissen davor. Wenn er es mal überschlug, dann war die letzte halbwegs sättigende Mahlzeit gut zwei Tage her. Nicht das er so einen eher asketischen Lebensstil nicht gewohnt war, aber irgendwann forderte jeder Körper Futter.
Also sammelte er als nächstes die Kartoffeln aus der Suppe, dann die Karotten, während er Slavas Worte vernahm. Jetzt war er gespannt. Immerhin hatte Jarel den Brief noch nicht geöffnet, aber im Grunde war das aich nicht nötig. Er selbst hatte es seinem Rittervater ja schon halbwegs zusammengefasst. Trotzdem war Jarel Slava gegenüber immer anders drauf, als wenn sie beide allein waren. Um im Rudeljargon zu bleiben: Gegenüber ihm - Jakob - gab sich Jarel eher wie der Altwolf, der immer mal wieder prüfen musste, ob der Jüngere ihm den Rang abzulaufen drohte. Gegenüber Slava allerdings... Nur nicht die Augen verdrehen. War das Sellerie? Er schubste den hellen Würfel in eine Ecke mit anderen seiner Art und fand erfreulicher Weise noch ein Fitzelchen Fleisch, dass er sich zwischen den Lippen schob.
"Wir können auch später reden, Jarel.", bot er trotz allem an und stand ebenfalls auf. Letzten Endes war er empathisch genug, um nachfühlen zu können, dass sein Rittervater seine letzten Stunden mit seiner Liebe verbringen wollte. Ihm wäre es wohl ähnlich gegangen, nur dieses Gefühl zu begreifen, dazu hatte es erst Iolas Zuwendung gebraucht.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Nein.“ Jarel gesellte sich zurück zu Jakob, deutete abermals eine knappe Verbeugung an, legte kurz eine Hand auf die Schulter seines noch Knappen und setze sich dann wieder neben ihn auf die Bank.
„Freiherr Sokolov hat einen Termin bei der Erzpriesterin. Da wollen wir ihn nicht aufhalten.“
Jarel lächelte. Für Außenstehende unauffällig und sachlich, doch für die beiden Männer, die ihm näher standen als irgendjemand anders – von Iola einmal abgesehen – war es gut zu hören, zu sehen, beinahe schon körperlich zu spüren.
Das kaum merkliche Zittern in der Stimme, der zu lange Augenkontakt, der Umschwung von Freude zu Bedauern.
„Ich nehme an, meine …halbwegs faire ….Verhandlung ist euer Verdienst?“
Natürlich war es das. Bei den Göttern, er wollte Slava an den Aufschlägen packen, ihn in ein Zimmer ziehen, die Tür verschließen, die Welt ausschließen und seine letzen Stunden in seinen Armen verbringen. Es tat ihm beinahe schon körperlich weh, diese Scharade aufrecht zu erhalten.
Mühsam schlug er den Blick nieder, damit er den Russen nicht mit Blicken auffraß.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava nickte nur und verstand den Blick. Er würde die beiden alleine lassen.
Was das sein Verdienst? So genau wusste er es nicht einmal.
"Ich hatte versucht, noch viel mehr rauszuschlagen, aber von Tretogor ist eine harte Nuss... jedenfalls ein ernstzunehmender Verhandlungspartner."
Er wußte nicht genau ob es das Bild gab, wobei, Nüsse gab es.
"Also freut euch erst, wenn ihr frei seid, Ser."
Er zwinkerte und ließ dann die beiden hinter sich.
Er machte sich nun auf den Weg zur Erzpriesterin.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob schubste den Sellerie von einer Seite der Schüssel auf die andere, stapelte ihn dann auf den Löffel und aß ihn doch. Das kleinere Übel wäre gewesen, ihn einfach unter die anderen Sachen zu mischen, aber nun musste er mit den Konsequenzen leben. Rotzfrech klaute er seinem Rittervater den Kanten Brot, den dieser weggelegt hatte und riss ihn entzwei. Seiner war schon weg und dieses Stück folgte dem ersten schneller, als Jarel protestieren konnte. Dem Wortwechsel folgte Jakob dabei trotz aller zur Schau gestellten Ignoranz aufmerksam. Seinen Einwurf hatte Jarel abgewunken und damit wollte er sich eigentlich zufrieden geben. Nur geisterte ihm eine Sache im Kopf herum und je mehr Slava von sich und von Tretogor redete, desto lauter geisterte es.
Du weißt welche Macht.
Als Slava sich zum gehen wandte, sprach er diesen unterwarteter Weise nochmal an und überraschte sich selbst damit. "Warte, Slava. Nur einen Moment. Es ist sowieso noch Messe. Ich hätte gern... deine Meinung zu einer Sache, die mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf geht." Hatte er das gerade wirklich gesagt? Und er scherzte nicht, das sah man seinen Augen an, die auf den Russen gerichtet waren. Jakob scherzte ohnehin selten genug.
Halb erwartete er allerdings, auf die übliche Art abgefertigt zu werden oder eine Spitze zu kassieren, die darauf abzielte, ihn zu provozieren. Buisness als usual halt. Er stellte die Schale auf die Bank und wartete ab.
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Jarel Moore
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Jarel protestierte nicht. Im Gegenteil. Er war eher froh, dass das Stück Brot verschwand, ohne das seine kleine Unpässlichkeit auffiel.
Er bewunderte lieber Slavas ihm um Meilen überlegene schauspielerischen Fähigkeiten. Nicht die Spur einer Emotion, von dem kurzen Zwinkern einmal abgesehen.
Vielleicht schaffte er es ja, bei Slava in die Lehre zu gehen. Wenn er es aus dieser vertrackten Lage irgendwie herausschaffte.
Bis dahin hörte er zu und – wo wir wieder beim Thema Schauspiel waren – versuchte seine Anspannung nicht zu zeigen, die ihn nach Jakobs Rückfragte ergriff.
Er erahnte die Frage.
Das würde spannend.
Er nahm wieder auf der Bank Platz, lehnte sich zurück, zog ein Bein an, stellte den Fuß auf die Bank und legte das Handgelenk locker auf dem Knie ab. Er lümmelte sich regelrecht hin.
Wer ihn nicht kannte, würde ihm die tiefenentspannte Art sicher abnehmen.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava blieb stehen, bei dem 'warte' befürchtete fast schon einen Kinnhaken. Er wandte sich trotzdem zu ihm um, musterte ihn.
Klar, eine spöttische Bemerkung lag ihm auf der Zunge, er schluckte sie auch nicht aus Freundlichkeit und auch nicht aus Rücksicht auf einen der Anwesenden sondern rein aus Neugier.
Ließ er ihn jetzt auflaufen, würde er es wohl nicht erfahren. Denn er ahnte die Frage nicht im Entferntesten.
Er bleib also stehen, musterte Jakob, dann kurz Jarel, schließlich blieb sein Blick bei dem Jüngeren hängen.
Srin Schauspiel war perfekt, auch als er aufrichtig interessiert fragte:
"Natürlich, frag."
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Es war nicht wirklich eine Frage, die er stellen wollte, es war vielmehr ein Gedankenkonstrukt, an dem er bastelte. Er brauchte einfach beide Meinungen: die des Gläubigen und die des Zweiflers. Dabei war ihm auch erstmal ganz egal, ob Slava sein Interesse nur heuchelte. Jakob stand von seinem Platz auf. Im sitzen konnte er seine Gedanken nicht so gut formulieren.
"Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht und ja, auch viel Rücksprache mit meinen Göttern gehalten. Über die Kirche und den Orden. Ich denke, Veränderungen lassen sich im Orden nicht aus diesem heraus erreichen. Eines ist mir nun klar geworden: Lothar von Tretogor mag liberal sein, aber er wird von Menschen gewählt und in seiner Position gehalten, die es größtenteils nicht sind. Menschen, deren Glaubenswahrheiten vom Klerus der Kirche geprägt sind und in letzter Instanz vom Hierarchen." Er sah kurz zu Jarel, rückversichernd, dass der noch da war. Ein bisschen kam er sich vor, als wolle er einem Elternteil den neuesten Vorschlag für seinen Lebenslauf unterbreiten und brauchte dafür die Rückendeckung des anderen. Jakob wandte sich Slava wieder zu und fuhr fort: "Die Kirche ist nicht schlecht, der Glaube ist es nicht. Er trägt Menschen durch dunkle Zeiten. Aber der Klerus deutet ihnen die Schrift aus und das, was gepredigt wird, halte ich für grundfalsch. Es ist nicht der Wille des Ewigen Feuers, davon bin ich inzwischen absolut überzeugt. Aber die Auslegung dieses Willens und der Schrift ist nunmal die Basis. Der Orden ist nur die Exekutive. Wenn ich also wirklich etwas bewirken will, dann muss es an der Basis sein."
Wieder ein Blick zu Jarel, fast entschuldigend. Er meinte das mit dem Schwert weglegen wohl wirklich so.
"Von Tretogor hat mich allerdings auch schon freundlich darauf hingewiesen, dass das, was ich da von mir gebe, Häresie ist. Ich brauche also drei Dinge: Wissen, Einfluss und die richtigen Verbündeten." Irgendwie drängte sich ihm die Parallele zu Luther auf, aber so anmaßend, sich mit dem Reformator zu vergleichen, war er dann doch nicht. Er hoffte nur, sich jetzt nicht völlig lächerlich gemacht zu haben.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Kurz verhärtete sich Jarels Gesichtsausdruck.
Es stimmte also. Jakob schmiedete Pläne. Große Pläne. Jünger um sich sammeln, eine neue Lehre beginnen und das Konstrukt stürzen, dessen Sinnbild der Orden darstellte.
Das war gefährlich. Gefährlich für seinen Knappen und alle in seinem Umfeld. Es waren schon andere von dem Drachen gefressen worden, den sie hatten exorzieren wollen.
Hoffentlich blieb von Jakob mehr übrig als ausgeschissene Knochen.
Sollte er versuchen ihn davon abzuhalten? Durfte er das? Konnte er das?
Er selber hatte Teil an einem Umsturz im Orden gehabt. Kleiner. Unscheinbarer, weniger…allumfassend. Aber er war Teil davon gewesen.
Teil von etwas sein.
Von was war er jetzt gerade Teil?
Vom Anfang des Umbruchs in eine liberalere Zeit? Der Beginn einer neuen Ära?
Oder war dies schlicht der Anfang vom Ende.
Er wusste nicht einmal, ob er den nächsten Tag noch erleben würde.

Jarel atmete tief durch und entspannte sich.
Manchmal musste man den Schuss einfach langsam kommen lassen.
Erwartungsvoll sah er zu Slava.
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Liam von Alensbach
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von: Haus der Melitele - Haus der Melitele - Kräutergarten
wann: Dienstag, 31. August, zwischen 12:45 und 13:15 Uhr
Wer: Alle die da sind :)

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Das hatte er nicht erwartet. Auf dem Platz war gefühlt mehr los als in der Stadt selbst und welch ein Zufall, dass sich hier nun alle einfanden die auf irgendeine Art und Weise miteinander zu tun hatten. Als sein Blick Jarel erfasste, flammte Wut und Enttäuschung in ihm auf und er musste sich zwingen tief durchzuatmen um Ruhe zu bewahren. Der stets beherrschte Ritter hatte gerade alle Mühe sich nicht gehen zu lassen und Liam wusste sehr gut, dass sehr viel von diesem Gefühl nicht von ihm selbst kam. Aber durfte dem nicht nachgeben, er würde sich nicht unterwerfen lassen. "Die Herren." grüsste er nüchtern in die Runde und tat was ein Ordensritter immer tut, er schlug das Zeichen der Flamme zum Gruss.
Zuletzt geändert von Liam von Alensbach am Sonntag 7. Juli 2024, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Svettele Fini Banik
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Lebenslauf: Fini

In der Tat interessant. Sonst spielen hier die kleinen Kinder, jetzt wirkte es so, als ob die großen Kinder spielten. Schwester Svettele sah noch etwas verschlafen aus und zupfte sich im Gehen ein paar Nadeln aus den Haaren. Sie nahm aber eine freundliche Haltung an, als man den Besuch entdeckte und ihre Hände formten den Gruß der Melitele: „Unsere göttliche Mutter schenke euch Gesundheit, Brüder.“ Der Freiherr war zwar kein Geistlicher, aber der schien nicht so sehr auf Titel zu bestehen und in Meliteles großer Familie waren sie alle Geschwister. „Wollt ihr euch uns auf dem Weg zum Mittagessen nach der Messer anschließen?“ Mit einem Lächeln fiel ihr Blick auf Jakobs Schüssel, der sich wohl schon etwas genommen hatte, aber: „Schwester Violetta hat die ganzen Morgenstunden damit verbracht Eintopf zu kochen, wir sind für die nächste Tage gut versorgt.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Einem weniger kontrollierten Menschen hätte diese Erläuterung vielleicht ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert, aber um genau solche auch intuitiven verräterischen Zeichen zu vermeiden hatte man ihn hart trainiert.
Nicht mal ein Blitzen in den Augen, das Jarel erkennen würde, ließ er durch, weil Schwester Svetele und der Ritter von Alensbach auftauchten, zusammen.
Er dachte nun statt dessen an das Foto.
Nicht dass er glaubte, er könne es je verwenden, der PDA würde bei der richtigen Stelle ein wenig zu sehr vom Inhalt ablenken. Aber er hatte es, das allein war Trophäe genug.

Und nein, verspotten würde er Jakob nicht dafür, im Gegenteil, er würde ihn bestärken. Aber er würde ihn vermutlich auch nicht aufhalten, wenn er ins Feuer lief, jedenfalls nicht wenn ihm das nützte. Statt zu grinsen ließ er sich die Worte durch den Kopf gehen, sah Jarel erwartungsvollen Blick und war in seinem Element.
Da bot sich gerade eine neue Schachfigur freiwillig an auf's Feld gestellt zu werden um als Bauer gegen den gegnerischen König zu ziehen. Und gerade aus diesem Bauern konnte man vermutlich etwas wertvolleres machen, sorgte man dafür, dass er das gegnerische Ende des Spielfeldes erreichte. Gut, das galt für alle Bauern, hier hinkte die Metapher. Jedenfalls wuchsen bereits mehrere Szenarien in Slavas Vorstellung dazu, wie nützlich Jakob sein konnte mit dieser Idee.
"Lass mich darüber nachdenken. Wir reden später darüber." entgegnete er schnell genug, dass die beiden Neuankömmlinge es nicht mehr hören konnten, aber ernst und unaufgeregt genug um zu signalisieren, dass er es ernst meinte.

"Ser, Sera." grüßte Slava auch, nur mit einem kurzen Nicken. Er hatte keinen Gott, dessen Zeichen er machen konnte oder wollte, und er war vermutlich der mit dem höchsten Stand. Auch wenn er keinen Wert auf Ränge legte, es gefiel seinem Ego natürlich trotzdem blieb aber immer noch gewöhnungsbedürftig für einen Menschen seiner Zeit.
Also nur ein formloser Gruß.
Wollte er zum Essen kommen?
Eigentlich war ihm nicht danach.
"Ich wollte gerade los, die Erzpriesterin aufzusuchen und werde nicht länger stören."
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Mehr als ein Nicken konnte Jakob nicht erwidern, denn da kamen der Ritter von Alensbach und eine Schwester auf sie zu. Und auch Slava lenkte sofort in Richtung später, was Jakob nur begrüßen konnte. Denn auch wenn er Liam gegenüber schon deutlich offener gewesen war, als vielleicht gesund wäre, wollte er das jetzt nicht vor diesem ausbreiten. Und vor einer Schwester des Tempels schon zweimal nicht, da war ihm das Risiko zu groß, dass es zu Iola oder sogar noch nach draußen drang. Slava sah das offenkundig ähnlich.
Der Knappe schnappte sich seine Schüssel und warf Jarel einen entschuldigenden Blick zu. "Ich bringe das in die Küche und kehre ins Kloster zurück.", dann wandte er sich den Neuankömmlingen zu und schlug das Zeiche der Flamme. "Ser von Alensbach, Schwester."
Würde ihn keiner aufhalten, würde er seinen Worten schlicht Taten folgen lassen.
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