Jakob zog sich zurück, Slava blickte ihm kurz nach. Irgendwie stand keine ihrer Begegnungen so recht unter einem guten Stern. Sie schienen verdammt dazu, aneinander zu geraten... wo sollte das nur enden?
Von Alensbach blieb, brachte ihn wie versprochen zum Tor. Keine weite Strecke.
Dass der Ritter in Richtung des Tempels blickte - zumindest in Richtung der Stadt, das fiel auf. Aber der Tempel war nicht in direkter Sichtweite, damit konnte es einfach Zufall sein - zu wenig um eine Bemerkung daran zu koppeln.
Diesmal lag ein prüfender Blick auf dem Ritter, als er das Frühstück noch einmal erwähnte. Er wirkte müde, aber neugierig war Slava dennoch auf den Mann auf den Jarel so große Stücke hielt.
"Wir können das noch nachholen... Ich werde vermutlich noch einen Tag länger bleiben."
Der Tempel des Ewigen Feuers
- Vyacheslav Sokolov
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- Liam von Alensbach
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"Ihr bleibt länger?" Er hätte vielleicht überraschter sein sollen, aber vermutlich hatte das Gespräch mit Lothar und das Geschehen dazu beigetragen, dass Slava nun blieb. "Morgen früh?" Verabredete er sich nun wirklich mit dem Freiherren zum Frühstück? Der Gedanke war so makaber wie absonderlich. Er, ein einfacher Ritter beim Plaudern mit diesem wichtigen Mann. Wäre er nicht so müde und zerknirscht, vermutlich hätte ein Grinsen auf sein Gesicht gepasst. Liam wartete eine Antwort nicht ab, sondern deutete in Richtung der Strasse die zum Melitele Tempel führte. "Ich muss da lang, was ist mit Euch?"
- Vyacheslav Sokolov
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Tatsächlich kannte Slava weniger Standesdünkel als der restliche Adel, das würde Liam sicher auch noch bemerken, vermutlich am nächsten Morgen. Der erste Schritt war getan. Er würde mit dem einfachen Ritter frühstücken gehen. "Gerne." bestätigte er daher. "Im Neu-Narakort?"
Er schlug bereits die Richtung ein, die Liam angedeutet hatte.
"Ich musste nach dem gestrigen Abend meine Pläne ein wenig anpassen." was nun alles und nichts bedeuten konnte und ein kleiner Happen war, den er Liam gab, dem einfachen Ritter mit dem wachen Verstand - auch wenn der Ritter insgesamt weniger wach wirkte.
"Ich habe grob die gleiche Richtung. Ich muss zum Tempel, ich will selbst sehen, was geschehen ist. Ihr auch?"
Er riet nur, aber es war durchaus wahrscheinlich, war er doch dort gestern behandelt worden und einen gewissen Verdacht hatte Slava bisher nicht abgelegt.
Er schlug bereits die Richtung ein, die Liam angedeutet hatte.
"Ich musste nach dem gestrigen Abend meine Pläne ein wenig anpassen." was nun alles und nichts bedeuten konnte und ein kleiner Happen war, den er Liam gab, dem einfachen Ritter mit dem wachen Verstand - auch wenn der Ritter insgesamt weniger wach wirkte.
"Ich habe grob die gleiche Richtung. Ich muss zum Tempel, ich will selbst sehen, was geschehen ist. Ihr auch?"
Er riet nur, aber es war durchaus wahrscheinlich, war er doch dort gestern behandelt worden und einen gewissen Verdacht hatte Slava bisher nicht abgelegt.
- Liam von Alensbach
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Liam zögerte einen flüchtigen Augenblick, dann nickte er. "Abgemacht, ich werde nach der Morgenmesse dort sein." Mit Slava an seiner Seite hielt er auf den Tempel der Melitele zu. Es fühlte sich richtig an dort hin zu gehen, stellte der Ritter verwundert fest. "Das verstehe ich." Das verstand er wirklich. Der gestrige Abend hatte einiges durcheinander geschüttelt, aber in ihm keimte die Neugier auf, was das denn für den Freiherren bedeuten mochte. Ein sachtes Nicken bekam Sokolov auf seine Frage hin. "So wie es aussieht..." gab von Alensbach eher zögern zu. Vermutlich glaubte Slava, er wollte Fini sehen. Was nicht unbedingt gelogen war, schliesslich freute er sich immer die Schwester zu sehen, war sie ihm doch eine angenehme Reisebegleitung gewesen. Aber der innere Drang dorthin zu gelangen, daran war nicht sie schuld. Da war etwas anderes. "Es wird einiges bereits wieder aufgeräumt sein." Eine Vermutung, aber es war naheliegend. "Ihr werdet wohl auch mit allen sprechen können." Eine reine Feststellung ohne Wertung. Aber was sollte er sagen, wenn er am Tor ankam? Jarel wollte und konnte er nicht besuchen, aber Fini... wenigstens erkunden wie es ihr ging, das konnte er. Und ihr Danken, dass sie sich um ihn gekümmert hatte. Ja, das war nur richtig und dennoch viel zu wenig. Viel zu wenig.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Sie hatten den selben Weg, bis zu Tempel. Interessant.
Er ließ den Umstand unkommentiert, hatte aber eigentlich mit einem 'Nein' gerechnet, und mit dem Versuch, das eigentliche Ziel irgendwie zu vertuschen. Aber der Ritter versuchte gar nicht erst eine Ausrede zu finden und vielleicht zur Täuschung einen anderen Weg einzuschlagen. Er war tatsächlich ehrlich, was ihn noch einmal interessanter machte. Oder er war tatsächlich halb offiziell dort und nicht wegen einer Affäre.
Für Slava gab es tatsächlich keine reine unverstellte Wahrheit und Ehrlichkeit, es gab immer eine Möglichkeit, die Fakten so zu präsentieren dass sie einem einen Vorteil brachten. Berufskrankheit.
<geht hier weiter>
Er ließ den Umstand unkommentiert, hatte aber eigentlich mit einem 'Nein' gerechnet, und mit dem Versuch, das eigentliche Ziel irgendwie zu vertuschen. Aber der Ritter versuchte gar nicht erst eine Ausrede zu finden und vielleicht zur Täuschung einen anderen Weg einzuschlagen. Er war tatsächlich ehrlich, was ihn noch einmal interessanter machte. Oder er war tatsächlich halb offiziell dort und nicht wegen einer Affäre.
Für Slava gab es tatsächlich keine reine unverstellte Wahrheit und Ehrlichkeit, es gab immer eine Möglichkeit, die Fakten so zu präsentieren dass sie einem einen Vorteil brachten. Berufskrankheit.
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- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob schlug den Kelch und neigte den Kopf in Richtung des älteren Ritters, wie es sich eben gehörte, dann verließ er die beiden Männer und humpelte etwas schwerfällig in Richtung Kathedrale. So wurde das Gebäude hier zwar nicht genannt, aber seine Ausmaße kamen dem schon relativ nah. Der Tempel des Ewigen Feuers in Nowigrad war weitläufig und mit seinem zentralen Bau, dem Turm und der Plattform ein zwar beeindruckendes, aber trotzdem irgendwie leichtes Bauwerk. Im Vergleich dazu war die Kirche im Zentrum des Klosters von Wyzima eher wuchtig und kompakt, dabei aber nicht minder beeindruckend. Eben etwas, das er als Kathedrale bezeichnen würde. Ein Flügel des hohen Portals stand tagsüber immer offen - Jakob vermutete, dass auch ein göttliches Feuer von irgendwo her Zuluft brauchte - und so war es für den Knappen trotz Handicap kein Problem, die Halle zu betreten. Auch Innen erfüllte die Kirche alles, was aus seiner Sicht zur Kathedrale dazu gehörte: Ein hohes Gewölbe, getragen von aus dem Boden wachsenden Säulen, Seitenschiffe mit schlanken, hohen Fenstern, Mosaike am Boden, Gold an Säulen und Wänden, welches das Licht des riesigen Feuers am anderen Ende des Mittelschiffs reflektierte. Prunk und Gloria, der katholischen Kirche nicht unähnlich.
Und wie in einer Kirche seines alten Glaubens machte Jakob einen kurzen Halt, beugte das Knie und formte den Kelch der Flamme vor der Brust, bevor er weiter ins Innere trat.
Das mehrere Meter hoch lodernde Feuer in der riesigen Schale, das anstelle eines Altars den Altarraum der Kathedrale beherrschte, hatte für ihn bis zum gestrigen Morgen jeden Tag eine Prüfung bedeutet. Je näher er der Flamme hatte sein müssen, desto stärker hatte sein Körper mit allen Symptomen von Panik reagiert. Bis er nicht mehr näher gehen konnte und sich zwischen den anderen Brüdern versteckte. Doch jetzt... jetzt ging er ohne zu zögern bis nach vorn an das Podest heran, von dem die Hitze in sengenden Wellen auf ihn herab strahlte. Wieder etwas ungelenk ging er auf die Knie, legte die Unterarme auf das steinerne Podest und die Stirn auf seine gefalteten Hände. Er fühlte die Hitze auf der Haut seines Nackens, auf dem Scheitel und jedem Millimeter Haut, der nicht von Kleidung geschützt war. Die Flamme der Erneuerung, das Licht der Erkenntnis.
Flüsternd rezitierte er Gebete aus der Liturgie, bevor er anfing seine eigenen Worte und Gedanken in das Fauchen des Feuers hinein zu sprechen. Seine Zweifel, seine Fragen. Dann fiel er in Schweigen, ließ die Gedanken los und dann sich selbst, öffnete sich für das Flüstern des Göttlichen, dass er im Rauschen der Flammen vernehmen konnte. Ja, er war blind gewesen. Dumm, sich zu ängstigen vor der Urkraft des Feuers, das zwar Vernichtung brachte, aber auch Neuanfang. Es hatte ihn gelehrt, dass er vertrauen konnte. Vertrauen musste. Aber er hatte auch gelernt, dass der Wille des Göttlichen Feuers ein anderer war, als das, was man ihn in der Kirche bisher gelehrt hatte. Seine Gedanken kehrten zurück auf die Lichtung, auf den Moment, da er sein Schwert erhob, um jene zu beschützen, die der Glaubenslehre nach verdammte Seelen waren. Das Feuer hatte seine Schwerthand geführt und es hatte ihn errettet - ob nun durch die eigene Macht oder das Medikament aus einer anderen Welt, das bei ihm eigentich nicht hätte wirken dürfen und doch gewirkt hatte - war völlig gleich. Es hatte ihn wie Phönix aus der Asche gehoben. Seinen Makel von ihm genommen, seine Sünden vergeben.
Je länger er betend verharrte, desto ruhiger wurde er und desto klarer auch das Bild vor seinem inneren Auge: Das Ewige Feuer war kein rachsüchtiger, eifersüchtiger Gott. Es war barmherzig. Und was viel wichtiger war: es machte keinen Unterschied. Wer zu ihm kam, der würde angenommen werden, dessen war Jakob sich noch nie so sicher gewesen. Man musste nur vertrauen und auf das eigene Herz hören. Nicht auf den Klerus.
Denn wer reinen Herzens ist, braucht das Ewige Feuer nicht zu fürchten. Keine Rede davon, in wessen Brust dieses Herz schlug oder für wen.
Es knackte laut in der Feuerschale. Jakob öffnete die Augen.
Blasphemie.
Seine Brauen wanderten zueinander. Nein, Antiklerikalismus. Reform. Er wusste, in welche Richtung ihn seine Gedanken führen würden, nur war er sich nicht sicher, ob er derjenige sein wollte, der diesen Weg betrat. Mit welcher Macht im Rücken, außer seinem Glauben? Er war gut genug in Geschichte gewesen, um zu wissen, was eine Reformation oder ein Bruch in verschiedener Kirchen bedeuten konnte.
Langsam richtete Jakob sich auf und blinzelte in die grellen Flammen, deren Hitze ihm die Tränen in die Augen trieben.
Macht. Du kennst die Antwort.
"Von Nagall?"
Jakob fuhr zusammen und wandte sich halb um, der Stimme zu. Seine vom Feuer geblendeten Augen nahmen nur eine Silhouette ein paar Schritt entfernt wahr. Doch dann erkannte er den Adjutanten des Großmeisters und mühte sich auf die Beine, um den Mann vernünftig zu grüßen.
"Seine Exzellenz erwartet Euch noch vor der Mittagsmesse."
Ein kurzer Blick zurück auf das Feuer, von dem er sich plötzlich wie in Brand gesteckt fühlte und doch nicht verzehrt. Jakob streckte seine Haltung, formte die ehrerbietigere Form des Kelchs des Ewigen Feuers und wandte sich dann Tishchenk wieder zu und nickte. Festen Schrittes, wenn auch noch immer hinkend, folgte er dem Adjutanten hinaus ins Sonnenlicht und dann auf direktem Weg in das hohe Gebäude, dessen Obergeschoss der Großmeister für sich beanspruchte.
weiter
Und wie in einer Kirche seines alten Glaubens machte Jakob einen kurzen Halt, beugte das Knie und formte den Kelch der Flamme vor der Brust, bevor er weiter ins Innere trat.
Das mehrere Meter hoch lodernde Feuer in der riesigen Schale, das anstelle eines Altars den Altarraum der Kathedrale beherrschte, hatte für ihn bis zum gestrigen Morgen jeden Tag eine Prüfung bedeutet. Je näher er der Flamme hatte sein müssen, desto stärker hatte sein Körper mit allen Symptomen von Panik reagiert. Bis er nicht mehr näher gehen konnte und sich zwischen den anderen Brüdern versteckte. Doch jetzt... jetzt ging er ohne zu zögern bis nach vorn an das Podest heran, von dem die Hitze in sengenden Wellen auf ihn herab strahlte. Wieder etwas ungelenk ging er auf die Knie, legte die Unterarme auf das steinerne Podest und die Stirn auf seine gefalteten Hände. Er fühlte die Hitze auf der Haut seines Nackens, auf dem Scheitel und jedem Millimeter Haut, der nicht von Kleidung geschützt war. Die Flamme der Erneuerung, das Licht der Erkenntnis.
Flüsternd rezitierte er Gebete aus der Liturgie, bevor er anfing seine eigenen Worte und Gedanken in das Fauchen des Feuers hinein zu sprechen. Seine Zweifel, seine Fragen. Dann fiel er in Schweigen, ließ die Gedanken los und dann sich selbst, öffnete sich für das Flüstern des Göttlichen, dass er im Rauschen der Flammen vernehmen konnte. Ja, er war blind gewesen. Dumm, sich zu ängstigen vor der Urkraft des Feuers, das zwar Vernichtung brachte, aber auch Neuanfang. Es hatte ihn gelehrt, dass er vertrauen konnte. Vertrauen musste. Aber er hatte auch gelernt, dass der Wille des Göttlichen Feuers ein anderer war, als das, was man ihn in der Kirche bisher gelehrt hatte. Seine Gedanken kehrten zurück auf die Lichtung, auf den Moment, da er sein Schwert erhob, um jene zu beschützen, die der Glaubenslehre nach verdammte Seelen waren. Das Feuer hatte seine Schwerthand geführt und es hatte ihn errettet - ob nun durch die eigene Macht oder das Medikament aus einer anderen Welt, das bei ihm eigentich nicht hätte wirken dürfen und doch gewirkt hatte - war völlig gleich. Es hatte ihn wie Phönix aus der Asche gehoben. Seinen Makel von ihm genommen, seine Sünden vergeben.
Je länger er betend verharrte, desto ruhiger wurde er und desto klarer auch das Bild vor seinem inneren Auge: Das Ewige Feuer war kein rachsüchtiger, eifersüchtiger Gott. Es war barmherzig. Und was viel wichtiger war: es machte keinen Unterschied. Wer zu ihm kam, der würde angenommen werden, dessen war Jakob sich noch nie so sicher gewesen. Man musste nur vertrauen und auf das eigene Herz hören. Nicht auf den Klerus.
Denn wer reinen Herzens ist, braucht das Ewige Feuer nicht zu fürchten. Keine Rede davon, in wessen Brust dieses Herz schlug oder für wen.
Es knackte laut in der Feuerschale. Jakob öffnete die Augen.
Blasphemie.
Seine Brauen wanderten zueinander. Nein, Antiklerikalismus. Reform. Er wusste, in welche Richtung ihn seine Gedanken führen würden, nur war er sich nicht sicher, ob er derjenige sein wollte, der diesen Weg betrat. Mit welcher Macht im Rücken, außer seinem Glauben? Er war gut genug in Geschichte gewesen, um zu wissen, was eine Reformation oder ein Bruch in verschiedener Kirchen bedeuten konnte.
Langsam richtete Jakob sich auf und blinzelte in die grellen Flammen, deren Hitze ihm die Tränen in die Augen trieben.
Macht. Du kennst die Antwort.
"Von Nagall?"
Jakob fuhr zusammen und wandte sich halb um, der Stimme zu. Seine vom Feuer geblendeten Augen nahmen nur eine Silhouette ein paar Schritt entfernt wahr. Doch dann erkannte er den Adjutanten des Großmeisters und mühte sich auf die Beine, um den Mann vernünftig zu grüßen.
"Seine Exzellenz erwartet Euch noch vor der Mittagsmesse."
Ein kurzer Blick zurück auf das Feuer, von dem er sich plötzlich wie in Brand gesteckt fühlte und doch nicht verzehrt. Jakob streckte seine Haltung, formte die ehrerbietigere Form des Kelchs des Ewigen Feuers und wandte sich dann Tishchenk wieder zu und nickte. Festen Schrittes, wenn auch noch immer hinkend, folgte er dem Adjutanten hinaus ins Sonnenlicht und dann auf direktem Weg in das hohe Gebäude, dessen Obergeschoss der Großmeister für sich beanspruchte.
weiter
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aus den Strassen und Gassen
Datum: ca. 12:50 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: Iola und wer auch immer sie im Orden entgegennimmt.
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Als Lothar die Mittagsmesse verließ, erwartete ihn jemand.
Eine junge Frau in den typischen hellen Gewändern der Meliteleschwestern und einem hellblauen Schultertuch stand auf dem Platz vor dem Hauptschiff wie bestellt und nicht abgeholt. Das Gesicht des Mädchens wirkte besonders im Kontrast zu den wilden kastanienbraunen Locken blass, ihr Körper mager und die ganze Person auf seltsame Art gleichzeitig verloren und strahlend in der Hitze der Mittagsonne. Iola hatte die Hände vor dem Schoß gefaltet, den Blick in einer Mischung aus Ehrfurcht und Neugier leicht gesenkt und doch auf das Ordensoberhaupt gerichtet. Beim Näherkommen erkannte Lothar die Junge Frau. Iola. Jarels Ziehochter.
Neben der Torwache wirkte sie regelrecht zerbrechlich, aber da war etwas in den veilchenblauen Augen, das Lothar aufmerken ließ. Eine Art Funkeln. Etwas erwartungsvolles.
Iola war hin und her gerissen. Einerseits wollte sie den Brief persönlich übergeben, andererseits wollte sie schnell zurück, denn sie hatte Melanie in der Bäckerei zurückgelassen, die sich nur zwei Querstraßen entfernt von dem wuchtigen Tor befand, durch das sie diese völlig andere Welt betreten hatte. Hier gab es nur Männer und alle waren sie kräftig und in die Farben des Ordens gekleidet.
Soviel Testosteron in der Luft. Was ein Mädchen hier wohl wert war?
Iola knickste tief, als Lothar vor sie trat. Und sie bekam keinen Ton raus.
aus den Strassen und Gassen
Datum: ca. 12:50 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: Iola und wer auch immer sie im Orden entgegennimmt.
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Als Lothar die Mittagsmesse verließ, erwartete ihn jemand.
Eine junge Frau in den typischen hellen Gewändern der Meliteleschwestern und einem hellblauen Schultertuch stand auf dem Platz vor dem Hauptschiff wie bestellt und nicht abgeholt. Das Gesicht des Mädchens wirkte besonders im Kontrast zu den wilden kastanienbraunen Locken blass, ihr Körper mager und die ganze Person auf seltsame Art gleichzeitig verloren und strahlend in der Hitze der Mittagsonne. Iola hatte die Hände vor dem Schoß gefaltet, den Blick in einer Mischung aus Ehrfurcht und Neugier leicht gesenkt und doch auf das Ordensoberhaupt gerichtet. Beim Näherkommen erkannte Lothar die Junge Frau. Iola. Jarels Ziehochter.
Neben der Torwache wirkte sie regelrecht zerbrechlich, aber da war etwas in den veilchenblauen Augen, das Lothar aufmerken ließ. Eine Art Funkeln. Etwas erwartungsvolles.
Iola war hin und her gerissen. Einerseits wollte sie den Brief persönlich übergeben, andererseits wollte sie schnell zurück, denn sie hatte Melanie in der Bäckerei zurückgelassen, die sich nur zwei Querstraßen entfernt von dem wuchtigen Tor befand, durch das sie diese völlig andere Welt betreten hatte. Hier gab es nur Männer und alle waren sie kräftig und in die Farben des Ordens gekleidet.
Soviel Testosteron in der Luft. Was ein Mädchen hier wohl wert war?
Iola knickste tief, als Lothar vor sie trat. Und sie bekam keinen Ton raus.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
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vom: Büro
Datum: 12:52 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: Iola, Lothars Buben
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Der Abgang des Großmeisters des Ordens der Flammenrose wurde jäh gestoppt. Lothar hatte vorgehabt nach seinem Auftritt kommentarlos abzurauschen. Die Messe selbst war unaufgeregt verlaufen, wäre da nicht diese Anspannung gewesen. Nach dem letzten Liedchen, dem letzten Abschiedsworten, dem letzten Hinweis die Flamme im Herzen zu erhalten, konnte Lothar die Augen aller Anwesenden auf sich spüren. Bevor der Großmeister nicht aufgestanden war, hatte sich niemand gerührt und gespannt darauf gewartet, was er nun tun oder gar sagen würde. Von Tretogor war zur Feuerschale getreten und als er ihr den Gruß der Flamme gab, konnte er das synchrone Schlagen der Fäuste auf Kettenhemden seiner Brüder hören. Dann hatte Lothar gesprochen über die Nacht, über den Rat, über die Flamme, den Glauben, die Erwartungen und diesem ehemaligen Klingenmeister zu Wyzima und Nowigrad, der so viel Unruhe in alles gebracht hatte und alle Gerüchte ausgelöscht. Jeder wusste nun was käme und niemand würde den Tempel der Melitele stürmen: bis morgen konnten die Hitzköpfe warten.
Sein Plan war ein rasanter Abgang, aber dieser wurde von einer Novizin unterbrochen. Die Erscheinung des Großmeisters im Ornat und Kettenhemd, beschmückt mit Ringen und Kettchen war imposanter als im Tempel gestern. Aber als er der jungen Frau gewahr wurde, änderte sich seine Ausstrahlung von ‚ich muss diesen Haufen an Testosteron in die richtigen Bahnen lenken‘ in etwas Fürsorglicheres. Ähnlich einem Schlachtross, das abrupt vor dem Gänseblümchen Halt macht, um es nicht niederzutrampeln.
„Tochter Violetta“ Während der Großmeister zum Gruß das Haupt leicht senkte, streckte sich seine Rechte ihr entgegen, um ihr nach dem Knicks wieder aufzuhelfen. „Welch unerwarteter Besuch. Was kann ich für Euch tun?“ Da man gerade die Aufmerksamkeit des gesamten Innenhofes auf sich hatte, behielt Lothar die Hand der Novizin und ging mit ihr, als ob er sie zum Tanze führe, in Richtung seines Wohnturmes. Leibwächter Bangert schloss sich dezent an, die Waffenbrüder machten weiträumig Platz und der Torwächter verkrümelte sich zurück auf seinen Posten.
vom: Büro
Datum: 12:52 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
betrifft: Iola, Lothars Buben
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Der Abgang des Großmeisters des Ordens der Flammenrose wurde jäh gestoppt. Lothar hatte vorgehabt nach seinem Auftritt kommentarlos abzurauschen. Die Messe selbst war unaufgeregt verlaufen, wäre da nicht diese Anspannung gewesen. Nach dem letzten Liedchen, dem letzten Abschiedsworten, dem letzten Hinweis die Flamme im Herzen zu erhalten, konnte Lothar die Augen aller Anwesenden auf sich spüren. Bevor der Großmeister nicht aufgestanden war, hatte sich niemand gerührt und gespannt darauf gewartet, was er nun tun oder gar sagen würde. Von Tretogor war zur Feuerschale getreten und als er ihr den Gruß der Flamme gab, konnte er das synchrone Schlagen der Fäuste auf Kettenhemden seiner Brüder hören. Dann hatte Lothar gesprochen über die Nacht, über den Rat, über die Flamme, den Glauben, die Erwartungen und diesem ehemaligen Klingenmeister zu Wyzima und Nowigrad, der so viel Unruhe in alles gebracht hatte und alle Gerüchte ausgelöscht. Jeder wusste nun was käme und niemand würde den Tempel der Melitele stürmen: bis morgen konnten die Hitzköpfe warten.
Sein Plan war ein rasanter Abgang, aber dieser wurde von einer Novizin unterbrochen. Die Erscheinung des Großmeisters im Ornat und Kettenhemd, beschmückt mit Ringen und Kettchen war imposanter als im Tempel gestern. Aber als er der jungen Frau gewahr wurde, änderte sich seine Ausstrahlung von ‚ich muss diesen Haufen an Testosteron in die richtigen Bahnen lenken‘ in etwas Fürsorglicheres. Ähnlich einem Schlachtross, das abrupt vor dem Gänseblümchen Halt macht, um es nicht niederzutrampeln.
„Tochter Violetta“ Während der Großmeister zum Gruß das Haupt leicht senkte, streckte sich seine Rechte ihr entgegen, um ihr nach dem Knicks wieder aufzuhelfen. „Welch unerwarteter Besuch. Was kann ich für Euch tun?“ Da man gerade die Aufmerksamkeit des gesamten Innenhofes auf sich hatte, behielt Lothar die Hand der Novizin und ging mit ihr, als ob er sie zum Tanze führe, in Richtung seines Wohnturmes. Leibwächter Bangert schloss sich dezent an, die Waffenbrüder machten weiträumig Platz und der Torwächter verkrümelte sich zurück auf seinen Posten.
Iola hob den Blick und lächelte verlegen. Über ihre käsigen Wangen huschte eine verlegene Röte, als Lothar sie auf die zittrigen Beine zog. Der erste Impuls war gewesen, den Ring an der Hand zu küssen, doch da half er ihr schon hoch und führte sie an der Hand in Richtung einer der in ihren Augen riesigen Türme.
„Ich hab einen Brief der ehrwürdigen Mutter für euch.“, flüsterte sie mit ihrer Reibeisenstimme, die zur zarten Gestalt so wenig passten wie ein Regenbogen zu Mondschein.
„Solltet Ihr euch entschließen eine Antwort zu schreiben, könnte ich euer Schreiben gleich mit zurück nehmen.“
Iola sah Lothar von seitlich unten mit ihren großen veilchenblauen Augen an.
Wo brachte er sie hin? In seine Gemächer?
Zumindest kam Iola nicht im Ansatz auf die Idee, das Ordensoberhaupt könnte sie anrühren wollen.
Ihr Ziehvater war immer voll des Lobes für ihn gewesen und selbst unter all den Blicken der Ritter, von denen die Novizin einige als eine Spur zu intensiv empfand, fühlte sie sich geschützt und sicher.
Es fühlte sich an, als hätte er einen Arm um ihre Schulter gelegt. Wie ein…Großvater?
Das Lächeln wurde ein wenig wärmer und entspannter und gleich wieder etwas abzukühlen.
So hatte sie sich bei Jarel früher auch gefühlt. Früher.
Und jetzt?
Iola schluckte einen klebrigen, schweren Klos im Hals herunter und versuchte sich ihre Zerrissenheit nicht anmerken zu lassen.
„Ich hab einen Brief der ehrwürdigen Mutter für euch.“, flüsterte sie mit ihrer Reibeisenstimme, die zur zarten Gestalt so wenig passten wie ein Regenbogen zu Mondschein.
„Solltet Ihr euch entschließen eine Antwort zu schreiben, könnte ich euer Schreiben gleich mit zurück nehmen.“
Iola sah Lothar von seitlich unten mit ihren großen veilchenblauen Augen an.
Wo brachte er sie hin? In seine Gemächer?
Zumindest kam Iola nicht im Ansatz auf die Idee, das Ordensoberhaupt könnte sie anrühren wollen.
Ihr Ziehvater war immer voll des Lobes für ihn gewesen und selbst unter all den Blicken der Ritter, von denen die Novizin einige als eine Spur zu intensiv empfand, fühlte sie sich geschützt und sicher.
Es fühlte sich an, als hätte er einen Arm um ihre Schulter gelegt. Wie ein…Großvater?
Das Lächeln wurde ein wenig wärmer und entspannter und gleich wieder etwas abzukühlen.
So hatte sie sich bei Jarel früher auch gefühlt. Früher.
Und jetzt?
Iola schluckte einen klebrigen, schweren Klos im Hals herunter und versuchte sich ihre Zerrissenheit nicht anmerken zu lassen.
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Ja, seine Gemächer. Zumindest entschied sich Lothar in dem Moment dazu. Vor allem wollte er weg vom Innenhof. Da die Ordensbrüder Enthaltsamkeit geschworen hatten, sollte eigentlich niemand handgreiflich werden oder auch nur daran denken. Trotzdem war er lange genug in der Armee, um die junge Dame lieber aus dem Blick aller zu ziehen. Aus den Augen aus dem Sinn.
Der Leibwächter öffnete ungefragt Türen und ähnliches, damit sie ungehindert voran kamen. Er war ein großgewachsener, breitschultriger Mann mit einem riesigen Vollbart namens Stormin Bangert. Vielleicht hatte Iola von ihm gehört, schließlich diente er schon unter Jarel der Leibwache des Großmeisters.
<ins Büro>
Der Leibwächter öffnete ungefragt Türen und ähnliches, damit sie ungehindert voran kamen. Er war ein großgewachsener, breitschultriger Mann mit einem riesigen Vollbart namens Stormin Bangert. Vielleicht hatte Iola von ihm gehört, schließlich diente er schon unter Jarel der Leibwache des Großmeisters.
<ins Büro>
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Von hier.
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Datum: 01. September 1278 - Mittagsmesse
betrifft: Wer auch immer die Messe besucht.
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Zwei Ritter auf einem Pferd. Das Symbol seines alten Ordens. Das Symbol, dass am Ende Teil der Hetzjagd gegen seine mittelalterlichen Vorgänger wurde. Eigentlich hatte Jakob vorgehabt zu laufen, aber nun stieg er doch flink auf Maris Rücken und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Kloster.
Niemand hielt sie am Tor auf, höchstens folgten ein paar Blicke Ritter und Knappe auf dem Weg zum großen Tempel. Jakob sprang als erster ab und machte Mari fest. Er würde sie später versorgen. Während der Verhandlung hatte er Zeit und brauchte was zu tun.
Noch standen sie in der Sonne, doch mit dem Gang in den Tempel, überließen sie sich den Schatten, die das Ewige Feuer warf. Kniefall, Kelch, in Jakobs Fall ein gemurmeltes Gebet, dann wartete er, welchen Platz Jarel wählen würde, um diesem zu folgen.
Aufrecht, fast schon als hätte er jemand ihm einen Stock in den Arsch geschoben, mit regloser Miene und unbeugsamen Blick suchte sich der Schattenläufer nach der Ehrerbietung gegenüber der ewigen Flamme einen Platz in letzer Reihe, reagierte nicht auf Gemurmel, Fingerzeig und verächtliche Blicke.
Er setze sich ganz weit in den Hintergrund, so wie er es immer tat, denn von hier aus konnte er seine Brüder beobachten und studieren.
Ob von den Anwesenden jemand zu ihm stand? Wie vielen von Ihnen hatte er das Leben mehr als einmal gerettet?
Wer würde sich gegen ihn wenden?
Wer zu ihm halten?
Wie würde dieser Tag ausgehen?
Er konnte ein guter Schauspieler sein wenn er wollte. Und jetzt wollte er.
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Datum: 01. September 1278 - Mittagsmesse
betrifft: Wer auch immer die Messe besucht.
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Zwei Ritter auf einem Pferd. Das Symbol seines alten Ordens. Das Symbol, dass am Ende Teil der Hetzjagd gegen seine mittelalterlichen Vorgänger wurde. Eigentlich hatte Jakob vorgehabt zu laufen, aber nun stieg er doch flink auf Maris Rücken und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Kloster.
Niemand hielt sie am Tor auf, höchstens folgten ein paar Blicke Ritter und Knappe auf dem Weg zum großen Tempel. Jakob sprang als erster ab und machte Mari fest. Er würde sie später versorgen. Während der Verhandlung hatte er Zeit und brauchte was zu tun.
Noch standen sie in der Sonne, doch mit dem Gang in den Tempel, überließen sie sich den Schatten, die das Ewige Feuer warf. Kniefall, Kelch, in Jakobs Fall ein gemurmeltes Gebet, dann wartete er, welchen Platz Jarel wählen würde, um diesem zu folgen.
Aufrecht, fast schon als hätte er jemand ihm einen Stock in den Arsch geschoben, mit regloser Miene und unbeugsamen Blick suchte sich der Schattenläufer nach der Ehrerbietung gegenüber der ewigen Flamme einen Platz in letzer Reihe, reagierte nicht auf Gemurmel, Fingerzeig und verächtliche Blicke.
Er setze sich ganz weit in den Hintergrund, so wie er es immer tat, denn von hier aus konnte er seine Brüder beobachten und studieren.
Ob von den Anwesenden jemand zu ihm stand? Wie vielen von Ihnen hatte er das Leben mehr als einmal gerettet?
Wer würde sich gegen ihn wenden?
Wer zu ihm halten?
Wie würde dieser Tag ausgehen?
Er konnte ein guter Schauspieler sein wenn er wollte. Und jetzt wollte er.
- Orden der Flammenrose
- Spieler Level 1
- Beiträge: 66
- Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
- Lebenslauf: Info
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vom: Ratshalle
Datum: 15:07 Uhr, 1. Spetember 1278, Mittwoch
betrifft: Jarel & ww
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Ihre Schritten verhallten mehr je tiefer sie in das Gebäude eindrangen, wirklich entgegen kam ihnen niemand. Es wussten genug was da gerade durch die Gänge lief, denn Knappe Marcin war in den Keller voraus geeilt. Er würde heute unter den anderen Knappen noch ein Menge erzählen müssen, so nach dran war niemand.
Klingenmeister Ralt warf einen Seitenblick auf den ehemaligen Vorgesetzten. So ganz wusste er selbst immer noch nicht, wie er zu der Sache stehen sollte. Er hatte unter Moore gedient, war ohne zu zögern seinen Befehlen gefolgt und hatte nie an dessen Glauben oder Loyalität gezweifelt. Und nun?
Weitermachen. Dem Großmeister gehorchen, wenig hinterfragen. Niemand würde ihm das später vorwerfen können, dass er die Treue zu dem hielt, dem er sie geschworen hatte. Großmeister kamen und gingen sagten sie immer wieder, auch wenn Lothar seinen Nerv als Kämpfer getroffen hatte. Neben all den anderen Ratsmitgliedern war er trotz seiner Jahre immer noch ein Krieger, ging dem Training nach und hielt sich mit Genussmitteln zurück. Er würde das tun bis er dabei umkam.
Es ging nicht ganz so tief wie man konnte, der Raum war nicht so dunkel wie an deren Stellen und irgendwie auch sauber. In einer Ecke brannte bereits ein Feuer, um das Eisen zum Glühen zu bekommen. Daneben stand der Verhörspezialist Aédrien von Asheberg. Er war Profi. Nicht mal ein Mitglied des Ordens, sondern ein Meister seines Fachs, der seiner Arbeit mit einer sachlichen Distanz nachging, die einem Angst machen konnte (was vielleicht auch so gewollt war). Dabei hatte er, wenn man ihn mal außerhalb des Kellers traf, sehr weiche Augen und gepflegte dunkle Haare, die nun im Nacken zusammen gebunden waren. Denn beiden Flammenrosenrittern nickte er beinahe höflich zu, als sie die Räumlichkeiten erreichten.
„Ritter Moore“, seine Stimme war angenehm rau. Falls er von der weiteren Degradierung bereits gehört hatte, war es ihm egal. Denn er sprach alle mit Ritter an, die einen um sie daran zu erinnern woher so kamen, die anderen wohin sie gingen und irgendwie fühlte man sich dabei immer unwohl. „Habt Ihr einen Wunsch bezüglich der Details? Im Liegen? Stehen? Auf Knien? Augenbinde?“ Erst beim letzten Wort sah er von seinem Feuerchen auf.
vom: Ratshalle
Datum: 15:07 Uhr, 1. Spetember 1278, Mittwoch
betrifft: Jarel & ww
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Ihre Schritten verhallten mehr je tiefer sie in das Gebäude eindrangen, wirklich entgegen kam ihnen niemand. Es wussten genug was da gerade durch die Gänge lief, denn Knappe Marcin war in den Keller voraus geeilt. Er würde heute unter den anderen Knappen noch ein Menge erzählen müssen, so nach dran war niemand.
Klingenmeister Ralt warf einen Seitenblick auf den ehemaligen Vorgesetzten. So ganz wusste er selbst immer noch nicht, wie er zu der Sache stehen sollte. Er hatte unter Moore gedient, war ohne zu zögern seinen Befehlen gefolgt und hatte nie an dessen Glauben oder Loyalität gezweifelt. Und nun?
Weitermachen. Dem Großmeister gehorchen, wenig hinterfragen. Niemand würde ihm das später vorwerfen können, dass er die Treue zu dem hielt, dem er sie geschworen hatte. Großmeister kamen und gingen sagten sie immer wieder, auch wenn Lothar seinen Nerv als Kämpfer getroffen hatte. Neben all den anderen Ratsmitgliedern war er trotz seiner Jahre immer noch ein Krieger, ging dem Training nach und hielt sich mit Genussmitteln zurück. Er würde das tun bis er dabei umkam.
Es ging nicht ganz so tief wie man konnte, der Raum war nicht so dunkel wie an deren Stellen und irgendwie auch sauber. In einer Ecke brannte bereits ein Feuer, um das Eisen zum Glühen zu bekommen. Daneben stand der Verhörspezialist Aédrien von Asheberg. Er war Profi. Nicht mal ein Mitglied des Ordens, sondern ein Meister seines Fachs, der seiner Arbeit mit einer sachlichen Distanz nachging, die einem Angst machen konnte (was vielleicht auch so gewollt war). Dabei hatte er, wenn man ihn mal außerhalb des Kellers traf, sehr weiche Augen und gepflegte dunkle Haare, die nun im Nacken zusammen gebunden waren. Denn beiden Flammenrosenrittern nickte er beinahe höflich zu, als sie die Räumlichkeiten erreichten.
„Ritter Moore“, seine Stimme war angenehm rau. Falls er von der weiteren Degradierung bereits gehört hatte, war es ihm egal. Denn er sprach alle mit Ritter an, die einen um sie daran zu erinnern woher so kamen, die anderen wohin sie gingen und irgendwie fühlte man sich dabei immer unwohl. „Habt Ihr einen Wunsch bezüglich der Details? Im Liegen? Stehen? Auf Knien? Augenbinde?“ Erst beim letzten Wort sah er von seinem Feuerchen auf.
- Jarel Moore
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- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
„Stehend.“, erklärte Jarel und versuchte seiner Stimme Festigkeit zu verleihen, doch beim Anblick des Eisens drohten ihm die alten Ängste zu überrollen.
Immer wieder tauchte in ihm das Gefühl auf, nach dem glühenden Kuss vollkomme hilflos an die Bettstatt gefesselt zu sein. Zu tief saß die Erinnerung an das vernichtende Gefühl, an den Wunsch dieses Leben zu verlassen und die Erinnerung unendliche Geduld seiner Schwester, die ihn über Monate im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder aus der Scheiße holte.
Er begann innerlich zu vibrieren, verkrampfte, zitterte kaum merklich, begann zu schwitzen, ballte die Fäuste. Hinter der nach außen versteinerten Miene überschlugen sich die Gedanken. Sein Blick huschte über Einrichtung, Gegenstände und Personen. Massive Fluchtgedanken verdrängten seine guten Vorsätze.
Er trug ganz bewusst keine Waffen bei sich, denn je näher der Moment rückte sich seiner Strafe zu stellen, desto mehr verblasste sein logisches Denken. Seine Instinkte wollten übernehmen, ihn auch ohne den Schwarzen in ein wildes Tier zu verwandeln.
Er brauchte einen Anker. Dringend. Sonst…
„Knappe Nagal wollte zugegen sein.“, erklärte er und schaffte es halbwegs dabei nüchtern und nicht vollkommen verstört zu wirken.
Immer wieder tauchte in ihm das Gefühl auf, nach dem glühenden Kuss vollkomme hilflos an die Bettstatt gefesselt zu sein. Zu tief saß die Erinnerung an das vernichtende Gefühl, an den Wunsch dieses Leben zu verlassen und die Erinnerung unendliche Geduld seiner Schwester, die ihn über Monate im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder aus der Scheiße holte.
Er begann innerlich zu vibrieren, verkrampfte, zitterte kaum merklich, begann zu schwitzen, ballte die Fäuste. Hinter der nach außen versteinerten Miene überschlugen sich die Gedanken. Sein Blick huschte über Einrichtung, Gegenstände und Personen. Massive Fluchtgedanken verdrängten seine guten Vorsätze.
Er trug ganz bewusst keine Waffen bei sich, denn je näher der Moment rückte sich seiner Strafe zu stellen, desto mehr verblasste sein logisches Denken. Seine Instinkte wollten übernehmen, ihn auch ohne den Schwarzen in ein wildes Tier zu verwandeln.
Er brauchte einen Anker. Dringend. Sonst…
„Knappe Nagal wollte zugegen sein.“, erklärte er und schaffte es halbwegs dabei nüchtern und nicht vollkommen verstört zu wirken.
- Orden der Flammenrose
- Spieler Level 1
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- Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
- Lebenslauf: Info
„Wir werden auf ihn und seine Exzellenz warten.“ Ralts Stimme war unerwartet einfühlsam, obwohl er zufällig seine Position hinter Jarel veränderte, sodass man eine plötzliche Flucht verhindern könne. Eine unüberlegte Handlung, die das errungene beinahe milde Urteil sehr schnell hinfällig machen würde. Es standen genügend bereit, die sofort den Werwolf jagten. „Du hast Lothar selbst gehört Jarel, er lässt Deinen Knappen bereits von von Alensbach holen.“ Die schwere Hand landete auf Jarels Schulter, eher beruhigend als bedrohlich. Ob der Leibwächter von Jarels Einschränkungen wusste war nicht ersichtlich, aber vielleicht hatte Lothar ihm ein paar Anweisungen mehr gegeben. Zumindest bemühte er sich eine gewisse Ruhe auszustrahlen, wie er es stets tat, wenn sie in unangenehme Situationen gekommen waren. Das war wie früher als Jarel noch Kornelius Vorgesetzter war.
Von Asheberg hingegen schien die Aufregung seiner ‚Beute‘ wie ein Raubtier zu riechen. Beiläufig stocherte er mit dem Eisen im Feuerchen herum: „Is eh noch nicht soweit.“ Er lächelte zufrieden, wenn auch nicht sadistisch. „Fixierung notwendig? Oder könnt Ihr ihn halten, Klingenmeister?“ Um einen Eindruck der Alternativen zu geben, deutete er in den Raum. An den Wänden boten sich genügend Möglichkeiten Arme, Hände oder gar Hals anzuketten, mittig stand ein schlichtes Holzgestell, dessen Anwendung sehr vielfältig sein konnte oder weniger aufwendig aber effektiv ein paar Handschellen, die von der Decke baumelnden. Seine Linke zog demonstrativ daran.
Von Asheberg hingegen schien die Aufregung seiner ‚Beute‘ wie ein Raubtier zu riechen. Beiläufig stocherte er mit dem Eisen im Feuerchen herum: „Is eh noch nicht soweit.“ Er lächelte zufrieden, wenn auch nicht sadistisch. „Fixierung notwendig? Oder könnt Ihr ihn halten, Klingenmeister?“ Um einen Eindruck der Alternativen zu geben, deutete er in den Raum. An den Wänden boten sich genügend Möglichkeiten Arme, Hände oder gar Hals anzuketten, mittig stand ein schlichtes Holzgestell, dessen Anwendung sehr vielfältig sein konnte oder weniger aufwendig aber effektiv ein paar Handschellen, die von der Decke baumelnden. Seine Linke zog demonstrativ daran.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Unter Ralts Hand konnte der neue Klingenmeister den alten regelrecht vor Angst und Anspannung vibrieren spüren.
Der Schattenläufer kämpfte ganz offensichtlich mit seiner Selbstbeherrschung.
Statt auf die Frage des Foltermeisters zu antworten, begann der Verurteilte mit langsamen Bewegungen seine Haare so zu flechten, dass das Haar auf einer Seite lag und somit dem Eisen nicht im Wege.
Dabei kam etwas zum Vorschein, dass durchaus für eine Erklärung der Phobie herzuhalten in der Lage war: Eine scheußliche Brandnarbenlandschaft in Jarels Nacken, Von oberhalb des Haaransatzes bis auf Schulterhöhe. Wer sich gut – besser noch sehr gut - auskannte konnte sogar erkennen, dass es sich auch hier um das Zeichen eines glühenden Eisens handelte. Und das heutige Brandmal würde gegen dieses üppige Exemplar ein Spaziergang werden.
Der Schattenläufer kämpfte ganz offensichtlich mit seiner Selbstbeherrschung.
Statt auf die Frage des Foltermeisters zu antworten, begann der Verurteilte mit langsamen Bewegungen seine Haare so zu flechten, dass das Haar auf einer Seite lag und somit dem Eisen nicht im Wege.
Dabei kam etwas zum Vorschein, dass durchaus für eine Erklärung der Phobie herzuhalten in der Lage war: Eine scheußliche Brandnarbenlandschaft in Jarels Nacken, Von oberhalb des Haaransatzes bis auf Schulterhöhe. Wer sich gut – besser noch sehr gut - auskannte konnte sogar erkennen, dass es sich auch hier um das Zeichen eines glühenden Eisens handelte. Und das heutige Brandmal würde gegen dieses üppige Exemplar ein Spaziergang werden.
- Orden der Flammenrose
- Spieler Level 1
- Beiträge: 66
- Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
- Lebenslauf: Info
Die beiden Herren wartenden geduldig ab bis der Herr sich die Haare geflochten hatte. „Möchte der Herr dazu noch den Hals rasiert haben?“ Von Asheberg schmunzelte, vielleicht lag etwas Hohn in seinem Ton, aber wenn man das ordentlich machen wollte, wäre es sinnvoll sicher zu gehen, dass der Wildwuchs entfernt ist. Nicht das irgendwas Feuer fängt oder herum schmort.
Ralt hatte die alten Verletzungen während der gemeinsamen Zeit in der Leibwache Lothars irgendwann einmal bestimmt bemerkt, sodass er nun wenig dazu sagte. Sondern weiterhin wachsam bliebt, sollte der Delinquent nicht doch noch einen Rückzieher machen. Es wäre zwar verdammt dumm, aber die Menschheit war nicht immer mit Intelligenz gesegnet.
Schließlich nahm von Asheberg Jarels Arme durchaus sacht und behutsam ohne Kraft solange sich der gefallene Ritter nicht wehrte und fixierte die Hände an den schicken Ketten an der Decke. Es würde ein plötzliches Weglaufen verhindern und wenn Aédrien ehrlich war wollte bei seiner Arbeit auch nicht aus gewollten Reflex eine Faust auf die Nase bekommen. Aber das Hündchen machte große Augen und bat mit demütig gesenkten Haupt frei bleiben zu dürfen. Dem Foltermeister gefiel es nicht, aber Ralt zuckte mit den Schulter und nahm somit die Verantwortung auf sich. Dann also warten. Von Asheberg schlenderte zur Tür. Weitere Zuschauer gab es tatsächlich nicht. Gut so.
Ralt hatte die alten Verletzungen während der gemeinsamen Zeit in der Leibwache Lothars irgendwann einmal bestimmt bemerkt, sodass er nun wenig dazu sagte. Sondern weiterhin wachsam bliebt, sollte der Delinquent nicht doch noch einen Rückzieher machen. Es wäre zwar verdammt dumm, aber die Menschheit war nicht immer mit Intelligenz gesegnet.
Schließlich nahm von Asheberg Jarels Arme durchaus sacht und behutsam ohne Kraft solange sich der gefallene Ritter nicht wehrte und fixierte die Hände an den schicken Ketten an der Decke. Es würde ein plötzliches Weglaufen verhindern und wenn Aédrien ehrlich war wollte bei seiner Arbeit auch nicht aus gewollten Reflex eine Faust auf die Nase bekommen. Aber das Hündchen machte große Augen und bat mit demütig gesenkten Haupt frei bleiben zu dürfen. Dem Foltermeister gefiel es nicht, aber Ralt zuckte mit den Schulter und nahm somit die Verantwortung auf sich. Dann also warten. Von Asheberg schlenderte zur Tür. Weitere Zuschauer gab es tatsächlich nicht. Gut so.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
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vom: Orden der Flammenrose | Versammlungshalle --> Der Tempel des Ewigen Feuers
Datum: 1. Spetember 1278
betrifft: Lothar, Jarel & Co.
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Jakob war noch nie in den tieferen Eingeweiden des Tempels von Wyzima gewesen. Er kannte die Zellen unter dem Tempel in Nowigrad, die Kerker dort und auch die Klausen für Ordnesbrüder. Diese hier waren anders. Muffiger, feuchter. Der See war im Mauerwerk spürbar, anders als auf der Tempelinsel, die ein harter Fels war.
Stumm folgte er dem Großmeister bis sie den Raum erreichten, in dem ein Feuer brannte und alles für die Prozedur vorbereitet war, von der Jakob nur erahnen konnte, was sie in seinem Rittervater ausslösen mochte. Und da war auch dieser, aufrecht stehend und an einem Stück. Jakob musste gestehen, dass er es bis zu diesem Moment nicht ganz hatte glauben wollen. Aber Jarel war nicht einmal in Ketten geschlagen, sondern stand dort bei Ralt, den Nacken bereits entblößt. Etwas unfein drängte er sich an Lothar vorbei.
"Jarel, ich bin hier." Die Stimme seines ehemaligen Knappen klang dumpf in dem unterirdischen Raum, war aber fest. Jarel fühlte im gleichen Moment die Hand des Jüngeren am Arm. Für Jakob selbst war Körperkontakt immer etwas, was es zu vermeiden galt, aber er wusste, dass es sich bei Jarel genau umgekehrt verhielt. Er wollte ihm jetzt für das, was kommen würde, der Anker sein. Er spürte die Anspannung unter seinen Fingern und ahnte die Angst, die dahinter steckte. Eine Angst, die er selbst inzwischen nahezu abgelegt hatte.
"Ich bin hier.", wiederholte er bekräftigend und schob sich in Jarels Sichtfeld, vor das Feuer. Er nahm Jarels Hände zwischen seine, faltete alle vier zwischen ihnen auf Brusthöhe wie zum Gebet, hielt sie so fest zwischen seinen Fingern, als könnte er allein dadurch einen Teil der Angst des Älteren auf sich nehmen. Und so wie er die Hände Jarels fixierte, so suchten seine Augen den Blick des anderen zu fangen. 'Ich bin hier.', wiederholten diese Augen, jede Geste. 'Ich lass dich nicht allein.'
vom: Orden der Flammenrose | Versammlungshalle --> Der Tempel des Ewigen Feuers
Datum: 1. Spetember 1278
betrifft: Lothar, Jarel & Co.
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Jakob war noch nie in den tieferen Eingeweiden des Tempels von Wyzima gewesen. Er kannte die Zellen unter dem Tempel in Nowigrad, die Kerker dort und auch die Klausen für Ordnesbrüder. Diese hier waren anders. Muffiger, feuchter. Der See war im Mauerwerk spürbar, anders als auf der Tempelinsel, die ein harter Fels war.
Stumm folgte er dem Großmeister bis sie den Raum erreichten, in dem ein Feuer brannte und alles für die Prozedur vorbereitet war, von der Jakob nur erahnen konnte, was sie in seinem Rittervater ausslösen mochte. Und da war auch dieser, aufrecht stehend und an einem Stück. Jakob musste gestehen, dass er es bis zu diesem Moment nicht ganz hatte glauben wollen. Aber Jarel war nicht einmal in Ketten geschlagen, sondern stand dort bei Ralt, den Nacken bereits entblößt. Etwas unfein drängte er sich an Lothar vorbei.
"Jarel, ich bin hier." Die Stimme seines ehemaligen Knappen klang dumpf in dem unterirdischen Raum, war aber fest. Jarel fühlte im gleichen Moment die Hand des Jüngeren am Arm. Für Jakob selbst war Körperkontakt immer etwas, was es zu vermeiden galt, aber er wusste, dass es sich bei Jarel genau umgekehrt verhielt. Er wollte ihm jetzt für das, was kommen würde, der Anker sein. Er spürte die Anspannung unter seinen Fingern und ahnte die Angst, die dahinter steckte. Eine Angst, die er selbst inzwischen nahezu abgelegt hatte.
"Ich bin hier.", wiederholte er bekräftigend und schob sich in Jarels Sichtfeld, vor das Feuer. Er nahm Jarels Hände zwischen seine, faltete alle vier zwischen ihnen auf Brusthöhe wie zum Gebet, hielt sie so fest zwischen seinen Fingern, als könnte er allein dadurch einen Teil der Angst des Älteren auf sich nehmen. Und so wie er die Hände Jarels fixierte, so suchten seine Augen den Blick des anderen zu fangen. 'Ich bin hier.', wiederholten diese Augen, jede Geste. 'Ich lass dich nicht allein.'
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
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vom: Ratshalle
Datum: 15:55 Uhr, 1. Spetember 1278, Mittwoch
betrifft: Jakob & Jarel
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Der Großmeister ließ den Knappen an sich vorbei zu seinem Rittervater drängeln. Während die beiden sich ihre Verbindung versprachen, verständigte sich Lothar mit den anderen Beiden ohne Worte. Das Eisen war warm wie Asheberg mit einem Nicken bestätigte und Klingenmeister Ralt stand bereit. Dieser überließ den Ankommenden das Feld und positionierte sich lieber bei der Tür, um den einzigen Ausgang zu blockieren.
Es vergingen ein paar sehr stille Herzschläge bis man von Ashebergs Stimme hörte: „Ihr wollt selbst, Exzellenz?“ Konnte man jemanden Grinsen hören? „Dann dort vorne Links unter dem Kiefer wie bei von Alensbach “ Schon witzig, dass genau dieser nun ebenso wieder in Wyzima war. Kurz hatte er überlegt, ob er auch das Rosenbrandmahl heraus holen sollte. Aber es blieb bei der Flamme. „Wirst ein Stückchen rutschen müssen, Junge.“ Damit reichte der Foltermeister Lothar das Eisen. Dieser wartete ab bis von Asheberg hinter Jarel getreten war, um Kopf notfalls etwas halten zu können. Lange würde Lothar nicht zögern, lieber ohne Vorwarnung.
vom: Ratshalle
Datum: 15:55 Uhr, 1. Spetember 1278, Mittwoch
betrifft: Jakob & Jarel
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Der Großmeister ließ den Knappen an sich vorbei zu seinem Rittervater drängeln. Während die beiden sich ihre Verbindung versprachen, verständigte sich Lothar mit den anderen Beiden ohne Worte. Das Eisen war warm wie Asheberg mit einem Nicken bestätigte und Klingenmeister Ralt stand bereit. Dieser überließ den Ankommenden das Feld und positionierte sich lieber bei der Tür, um den einzigen Ausgang zu blockieren.
Es vergingen ein paar sehr stille Herzschläge bis man von Ashebergs Stimme hörte: „Ihr wollt selbst, Exzellenz?“ Konnte man jemanden Grinsen hören? „Dann dort vorne Links unter dem Kiefer wie bei von Alensbach “ Schon witzig, dass genau dieser nun ebenso wieder in Wyzima war. Kurz hatte er überlegt, ob er auch das Rosenbrandmahl heraus holen sollte. Aber es blieb bei der Flamme. „Wirst ein Stückchen rutschen müssen, Junge.“ Damit reichte der Foltermeister Lothar das Eisen. Dieser wartete ab bis von Asheberg hinter Jarel getreten war, um Kopf notfalls etwas halten zu können. Lange würde Lothar nicht zögern, lieber ohne Vorwarnung.
- Jarel Moore
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1049
- Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
- Lebenslauf: Jarel
Die Person vor ihnen hatte kaum etwas gemeinsam mit dem Mann, den sie kannten. Nichts mit dem Mann, der immer wieder wie aus dem Boden geschossen auftauchte um sich Attentätern und Angreifern den Gar aus zu machen, die seine Schutzperson angriffen. Nichts mit dem eiskalten Killer, der dutzende Feinde erlegt und mit einer Stichwunde in der Seite und einem verletzen Doppler auf den Armen Nowigrad durchquerte ohne sich etwas anmerken zu lassen. Nichts mit dem Mann, der zwölf Stockhiebe aufrecht stehend durchgestand, ohne auch nur zu blinzeln. Dem Mann, der furchtlos allem entgegen sah außer...der Missgunst seines Knappen oder einem glühendem Eisen.
Jarel hatte sowohl seinem adoptierten Sohn als auch Lothar davon erzählt, was geschehen war. Damals, als er dieser Gruppe Schurken den Rücken gekehrt hatte, um sackhaaresbreite sein Leben verlor und alles neu lernen musste.
Wie tief diese Angst ging, hatte er zwar angedeutet, aber die Auswirkungen jetzt zu sehen war etwas anderes.
Die glänzende Schweißschicht, das Zittern, der flackernde Blick, die zu schnelle Atemfrequenz, die erweiterten Pupillen...
Jarel hatte Panik. Die Art Panik, die der jüngste im Raum vor nicht allzu langer Zeit hinter sich gelassen hatte.
Doch Jakob war rechtzeitig gekommen. Der degradierte Ritter ließ sich darauf ein. Bereitwillig folgte er den Worten, ließ sich von der Berührung abholen, fixierte die hellen grünen Augen.
Sein Atem beruhigte sich, wenn auch der Schweißfilm blieb und ebenso die erweiterten Pupillen.
Trotzdem: Er war so bereit, wie er es eben sein konnte
Jarel hatte sowohl seinem adoptierten Sohn als auch Lothar davon erzählt, was geschehen war. Damals, als er dieser Gruppe Schurken den Rücken gekehrt hatte, um sackhaaresbreite sein Leben verlor und alles neu lernen musste.
Wie tief diese Angst ging, hatte er zwar angedeutet, aber die Auswirkungen jetzt zu sehen war etwas anderes.
Die glänzende Schweißschicht, das Zittern, der flackernde Blick, die zu schnelle Atemfrequenz, die erweiterten Pupillen...
Jarel hatte Panik. Die Art Panik, die der jüngste im Raum vor nicht allzu langer Zeit hinter sich gelassen hatte.
Doch Jakob war rechtzeitig gekommen. Der degradierte Ritter ließ sich darauf ein. Bereitwillig folgte er den Worten, ließ sich von der Berührung abholen, fixierte die hellen grünen Augen.
Sein Atem beruhigte sich, wenn auch der Schweißfilm blieb und ebenso die erweiterten Pupillen.
Trotzdem: Er war so bereit, wie er es eben sein konnte
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Lange zögerte Lothar nicht, es war zwar nichts was er ständig machte, aber seine Schwerthand konnte er ruhig führen. Die nächsten Sekunden waren für alle länger bis das Eisen zurück gezogen wurde, um mit Schwung wieder im Kohlebecken zu landen.