Gegen andere Dämonen war dieser Mischling verhältnismäßig schwach, doch gegen Menschen konnte er die Apokalypse selbst sein. Er wußte darum wie verheerend er werden konnte.
Die Herrin... Emyja. Da war wieder der Klos im Hals... oder besser der Geröllblock im Magen, denn dazu war der Klos angewachsen. Die Emyja, die er gekannt hatte hätte keine Armee um sich gesammelt um einen Schlag gegen Menschen zu führen... Die Emyja, die er gekannt hatte war zwar vielleicht ein wenig streitlustig gewesen und zu selbstbewusst für die meisten Männer seiner Welt aber sie war auch friedfertig gewesen und hatten damit auch ihn am Boden gehalten. Als dieser Anker war sie ihm verloren gegangen, nun herrschte Gewalt und er lief Gefahr sich auch davon auffressen zu lassen.
Er griff wieder nach dem Schwert das nicht seines war und gegen das sich ein Teil von ihm sträubte als wäre er wirklich der Dämon, der ein geheiligtes Zeichen berührte... was natürlich Unfug war. Es war einfach die Waffe eines anderen und er kannte sie noch nicht und dabei hatte er lieber gewohnte Bedingungen und die eigenen Waffen. Das war alles.
"Wir üben..." entschied er. "Hast du ein Schwert?" Wie für ihn typisch mit langen Erörterungen des für und wieder.
Est Tayiar - die verfluchte Elfenstadt
- Nikolavo Vaclav
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- Lebenslauf: Kolja
Zeit, verwoben und verklebt, zerfasert an den Rändern und verblassend im Schein der Illusionen, die die Hexe schuf. Sekunden zogen sich zu Stunden, Tage verflogen wie Minuten. Jeder Lidschlag zeigte eine eigene Wirklichkeit und es war im inneren des Turms niemals leicht, die Wahrheit von den Trugbildern zu unterscheiden. Doch jene, denen es gestattet war, durch den magischen Schirm ins Innere des Turms zu treten, wollten auch gar nicht hinter den Schleier sehen. Sie waren Vertraute, Diener, Sklaven. Tief verstrickt in die Webfäden der Roten Hexe, der Günen Flamme. Deithvirid, die wie eine Spinne im Zentrum des Netzes saß, das Est Tayiar geworden war und aus dem es für die wenigsten ein Entrinnen gab. Das süße Flüstern ihrer sanften Stimme, das giftige Drohen ihrer grünen Augen - die einen wollten nicht mehr gehen und die anderen wagten es nicht, aus Furcht vor ihrem Zorn. Es war am Ende gleich, denn sie alle einte der eine Wunsch nach Gerechtigkeit. Nach Vergeltung. Sie wollten ihr Land zurück, ihre Freiheit und ihre Würde. All das versprach ihnen Emyja und so folgten sie, rüsteten sich und schufen zunehmen aus verstreuten, schlecht ausgerüsteten Kommandos eine Armee von Anderlingen mit guten Waffen und Rüstungen. Und überall sah man die Eichhörnchenschwänze, die seit Neuestem mit einem runden Stück Metall befestigt waren, ähnlich einer Münze. Eingeprägt in diese Münze war die Rose von Shaerawedd und das allsehende Auge der Hexe. Das Symbol tauchte auch immer häufiger auf Rüstungsteilen und Schilden auf, bis es den einstmals bunten Haufen zu etwas Neuem zusammen geschmiedet hatte. Lediglich die einzelnen Einheiten führten noch weitere Standarten mit eigenen Zeichen, um sich zu erkennen.
Emyja ließ den Dingen ihren Lauf. Sie war eine Symbolfigur, keine echte Kriegsherrin. Dafür hatte sie die ehemaligen Anführer der Kommandos und deren Erfahrung, die sie unter ihren Bann geschlagen und dennoch so frei gelassen hatte, dass sie eine Armee erschaffen konnten. Deithvirid selbst mischte sich nur noch selten unter die Anderlinge und blieb in ihrem Turm, wo sie ihre Zauber verfeinerte, ab und zu eine bedauernswerte Seele aus einem Körper riss und ansonsten Nikolavo in die Künste einführte, die sie von ihrer Meisterin gelernt hatte. Der Halbdämon hatte aufgehört, diese Quelle der Kraft, die Emyja für ihn geöffnet hatte, zu hinterfragen. Die magischen Tränke und Amulette zogen ihre Magie ausnahmslos aus Blut und ihr Schüler gewann täglich mehr Macht. Er war gelehrig und zunehmend versponnen in Emyjas emotionale Kontrolle. Diese wiederum genoss die Stunden, genoss das Gefühl der Macht, wenn sie mit ihm verbunden war und genoss ihn. Das war, was ihr noch gefehlt hatte und sie war entschlossen, eine Waffe aus Nikolavo zu schmieden, vor der die Menschen erzittern würden.
So hing sie ihren Gedanken nach, als der Morgen noch fern war und das Lager noch in Schlummer lag. Es war warm im Raum und sie trug nichts außer den wallenden roten Locken. Die Decke war irgendwo am Fußende verloren gegangen, aber so unerreichbar wie Schlaf. Halb liegend, halb sitzend lag sie auf auf ihrem Bett, Koljas Kopf an ihrer Taille, seinen Atem auf ihrem Bauch. Einer seiner Arme lag schwer auf ihren Oberschenkeln und er schien tief zu schlafen nach den kräftezehrenden Übungen der letzten Nacht. Gut, magischen Übrungen und dann ihrem anschließenden Hunger nach ihm, dem er sich ebenfalls hatte stellen müssen. Sanft strich sie Kolja mit den Fingerspitzen über die Schläfe und am Haaransatz bis zum Nacken, von dort über die Schulter und wieder zurück. Mit halb geschlossenen Lidern ließ sie ihre Sinne wandern, tauchte erst durch die Emotionen des schlafenden Dämons, dann streckte sie sich hinaus in den Wald, trank alle Empfindungen, derer sie habhaft werden konnte. Hier Sorgen, dort Leidenschaft, da hinten die Ausgelassenheit der letzten Zecher. Manche Signaturen erkannte sie inzwischen wie Gesichter, sah die Wesen vor sich als stünde sie direkt vor ihnen und auch im Lager regten sich manche, sahen sich um, als hätte jemand sie berührt oder ihren Namen gerufen. Im Schatten der Bäume von Est Tayiar war die Rote Hexe wie ein Geist, der des nächtens zwischen ihnen wandelte. Der Kult um sie war auch deswegen so stark, weil man stets das Gefühl hatte, sie sei bei einem.
Emyja atmete aus, was einen sinnlichen Laut erzeugte. Dort war Rhiaenna, die ewig Starke und doch im tiefsten Inneren voller Zweifel und Ängste. Wie fast jede Nacht fand sich dicht bei ihr der bunte Wirbel, der Cyron war. Wie ein voller Brunnen aus teils harmonischen, teils widersprüchlichen Gefühlen, leuchtend in der Dunkelheit. Dort der leere Fleck, der Gheret war, den sie zerschlagen hatte, gelöscht und zu einer Marionette gemacht, die nichts mehr ohne ihren direkten Befehl tat. Unruhig fand sie Eirovelth, den sonst so ernsten Elf - er schien über einem Problem zu brüten, dass nur er selbst kannte. Und natürlich war da Reynegh, so ganz anders als alle anderen, dicht beim Turm und immer wachsam. Ihre kleine Elfe dagegen schlief tief und friedlich, geborgen in einem Traum voller Blumen und Lächeln. Eflynn, ihr süßes Elfenkind. Die reine Unschuld, doch als Quelle ein wichtiges Werkzeug. Dieser Krieg würde ihre Unschuld zerstören, doch es war ein fairer Preis für den Sieg, den sie erringen würden. Mussten.
Der Flammenturm. Er würde stürzen. Und auf dem Weg zur Tempelinsel würde sie den Menschen zeigen, was für armselige Kreaturen sie im Angesicht wahrer Macht waren. Brennen sollten sie. Brennen wie sie es selbst herauf beschworen in ihren Kirchen und Tempeln.
Emyja ließ den Dingen ihren Lauf. Sie war eine Symbolfigur, keine echte Kriegsherrin. Dafür hatte sie die ehemaligen Anführer der Kommandos und deren Erfahrung, die sie unter ihren Bann geschlagen und dennoch so frei gelassen hatte, dass sie eine Armee erschaffen konnten. Deithvirid selbst mischte sich nur noch selten unter die Anderlinge und blieb in ihrem Turm, wo sie ihre Zauber verfeinerte, ab und zu eine bedauernswerte Seele aus einem Körper riss und ansonsten Nikolavo in die Künste einführte, die sie von ihrer Meisterin gelernt hatte. Der Halbdämon hatte aufgehört, diese Quelle der Kraft, die Emyja für ihn geöffnet hatte, zu hinterfragen. Die magischen Tränke und Amulette zogen ihre Magie ausnahmslos aus Blut und ihr Schüler gewann täglich mehr Macht. Er war gelehrig und zunehmend versponnen in Emyjas emotionale Kontrolle. Diese wiederum genoss die Stunden, genoss das Gefühl der Macht, wenn sie mit ihm verbunden war und genoss ihn. Das war, was ihr noch gefehlt hatte und sie war entschlossen, eine Waffe aus Nikolavo zu schmieden, vor der die Menschen erzittern würden.
So hing sie ihren Gedanken nach, als der Morgen noch fern war und das Lager noch in Schlummer lag. Es war warm im Raum und sie trug nichts außer den wallenden roten Locken. Die Decke war irgendwo am Fußende verloren gegangen, aber so unerreichbar wie Schlaf. Halb liegend, halb sitzend lag sie auf auf ihrem Bett, Koljas Kopf an ihrer Taille, seinen Atem auf ihrem Bauch. Einer seiner Arme lag schwer auf ihren Oberschenkeln und er schien tief zu schlafen nach den kräftezehrenden Übungen der letzten Nacht. Gut, magischen Übrungen und dann ihrem anschließenden Hunger nach ihm, dem er sich ebenfalls hatte stellen müssen. Sanft strich sie Kolja mit den Fingerspitzen über die Schläfe und am Haaransatz bis zum Nacken, von dort über die Schulter und wieder zurück. Mit halb geschlossenen Lidern ließ sie ihre Sinne wandern, tauchte erst durch die Emotionen des schlafenden Dämons, dann streckte sie sich hinaus in den Wald, trank alle Empfindungen, derer sie habhaft werden konnte. Hier Sorgen, dort Leidenschaft, da hinten die Ausgelassenheit der letzten Zecher. Manche Signaturen erkannte sie inzwischen wie Gesichter, sah die Wesen vor sich als stünde sie direkt vor ihnen und auch im Lager regten sich manche, sahen sich um, als hätte jemand sie berührt oder ihren Namen gerufen. Im Schatten der Bäume von Est Tayiar war die Rote Hexe wie ein Geist, der des nächtens zwischen ihnen wandelte. Der Kult um sie war auch deswegen so stark, weil man stets das Gefühl hatte, sie sei bei einem.
Emyja atmete aus, was einen sinnlichen Laut erzeugte. Dort war Rhiaenna, die ewig Starke und doch im tiefsten Inneren voller Zweifel und Ängste. Wie fast jede Nacht fand sich dicht bei ihr der bunte Wirbel, der Cyron war. Wie ein voller Brunnen aus teils harmonischen, teils widersprüchlichen Gefühlen, leuchtend in der Dunkelheit. Dort der leere Fleck, der Gheret war, den sie zerschlagen hatte, gelöscht und zu einer Marionette gemacht, die nichts mehr ohne ihren direkten Befehl tat. Unruhig fand sie Eirovelth, den sonst so ernsten Elf - er schien über einem Problem zu brüten, dass nur er selbst kannte. Und natürlich war da Reynegh, so ganz anders als alle anderen, dicht beim Turm und immer wachsam. Ihre kleine Elfe dagegen schlief tief und friedlich, geborgen in einem Traum voller Blumen und Lächeln. Eflynn, ihr süßes Elfenkind. Die reine Unschuld, doch als Quelle ein wichtiges Werkzeug. Dieser Krieg würde ihre Unschuld zerstören, doch es war ein fairer Preis für den Sieg, den sie erringen würden. Mussten.
Der Flammenturm. Er würde stürzen. Und auf dem Weg zur Tempelinsel würde sie den Menschen zeigen, was für armselige Kreaturen sie im Angesicht wahrer Macht waren. Brennen sollten sie. Brennen wie sie es selbst herauf beschworen in ihren Kirchen und Tempeln.