Hafenviertel | Die besseren Verhörräume weiter oben im Hauptquartier der Stadtwache

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Nahuela Mughwadi
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Die Information, die Nahuela wollte, steckte zwischen den Zeilen oder besser den Worten: die Giftkapsel. Diese Kapseln besaßen nur die Befehlshaber der jeweiligen Kommandos und da sie als Kapitän bis zu ihrer Gefangennahme selbst auf See recht gut informiert wurde, wusste sie, dass die Nowigrader Major DeLewellin gehenkt hatten, ohne das dieser hätte Gebrauch vom Gift machen können. Damit war klar, wessen Trupp gemeint war. Von aep Venter hätte sie auch nicht viel mehr erwartet. In Nahuelas Augen war der Mann ein Feigling und die Fehlbesetzung des ganzen Unternehmens gewesen. Wie Nahuela selbst hatte DeLewellin seine Kapsel sicher irgendwo gehabt, nur nicht bei sich. Ihre war vermutlich irgendwo zwischen den konfiszierten Gegenständen in der Lagerhalle. Unwichtig und Vergessen, wenn sie nicht gerade irgendwer fand und ausprobierte. Kollateralschaden.
Nahuelas Miene blieb in diesem Fall verschlossen. Sie zeigte nicht, ob die Antwort ihr genügte oder nicht. Das sie nun genau wusste, wer diesen Valentin auf dem Gewissen hatte, nutzte ohnehin niemandem außer ihr selbst.
Auch die Eröffnung bezüglich des "Zwielichts" nahm sie zunächst in einer Manier auf, die einem Gwentspieler zur Ehre gereichte. Aber sie dachte über die Frage nach. Gut und Böse. Die Antwort musste noch einen Moment ruhen, denn der Magus kehrte zurück - oder sollte sie ihn besser Mundschenk taufen? Vier Becher und Wasser, zwei füllte er. Nahuela griff nach dem Ihren, ein kaum sichtbares Nicken musste als Dank reichen. Einem Automatismus folgend, roch sie kurz am Becher. Weniger dass sie fürchtete, man wolle sie vergiften - darauf achtete asad'hi ohnehin und besser als der Mensch - sondern eher aus Gewohnheit, weil das Wasser an Bord eines Schiffes irgendwann faulig war. Sie genoss es tatsächlich, klares und sauberes Wasser vor sich zu haben, jedes Mal wieder. Schloss sogar kurz die Augen, als sie nippte. Ein weiterer Schluck, dann stellte sie den Becher neben sich auf den Boden und formte mit der Hand eine nach oben geöffnete Krallen oder auch Kelch vor sich.
"Die Sterblichen sind Gefäße, in denen zu gleichen Teilen das Gute und das Böse liegt. In der unsichtbaren Welt herrscht immer ein Gleichgewicht dieser Eigenschaften, und eigentlich aller Energien." Sie hob die andere Hand und formte einen zweiten Kelch, dicht neben dem ersten, die Finger berührten sich, dann führte sie die Hände auseinander, balancierte sie wie bei einer Waage. "Ob ein Teil irgendwann überwiegt, lenken nicht die Geister. Sie werten auch nicht. Sie trachten nur immer danach, das Gleichgewicht zu halten. Was einen Sterblichen letztlich gut oder böse macht, kommt aus der wirklichen Welt." Nahuela sprach nicht von Menschen, sondern von allem Leben mit Verstand. Die Serrikanierin dachte nicht in Kategorien wie Rassen oder gar Arten. Für sie hatte jedes Wesen seinen Platz in der Welt. Gesellschaftlich machte sie nur einen Unterschied zwischen Mann und Frau, denn der war eklatant, wie jeder wusste.
Apropos...
Fennek trat ein, vom Scheitel bis zur Sohle gefangen in dieser albernen Rolle, die der Frau im Panzer hier das Überleben zwischen den Männern sicherte. Nahuela ignorierte sie für den Anfang scheinbar, hob nur leicht das Kinn, als sie angesprochen wurde.
ma'hchaban sayiir fennek., flüsterte es in Valeskas Kopf. Deutlich flüssiger als die vorigen und folgenden Worte an den Freiherrn, bei denen sie immer wieder nach Vokabeln suchte. Dadurch wirkte es schleppend und akzentuiert, und die Müdigkeit machte es ihr mit der fremden Sprache nicht leichter.
"Mit Eurem Blutzeichen und der... latenten... Begabung, wäret Ihr in Serrikanien hoch angesehen... Leider seid Ihr keine Frau. Als Mann könntet ihr immer noch cha'dim im Tempel werden. Diener der Priesterinnen und Zerrikanterments." Sie musterte ihn, es ihm überlassend zu deuten, ob sie einfach nur provozieren wollte oder mehr hinter den Worten steckte. Ihre Miene bot weiterhin kaum einen Hinweis. Schließlich streckte sie die Schultern und rollte sie rückwärts, um die Muskeln zu entspannen. "Aber genug davon. Die ha'daja sind hier. Fangen wir an." Ein Wink in Richtung Valeska, dann eine kurze Geste zu Honigdachs und Oktopus. "Müssen die zwei hier drin sein oder können sie draußen warten? Je weniger stören, desto besser." Außerdem konnte sie dann mit Valeska vernünftig umgehen und musste nicht diese Farce mitspielen, die ihr so sehr widerstrebte, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis ihr ein Fehler unterlief.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

In der Zwischenzeit war auch Novka angekommen.
Slava richtete sich nun auf, er hatte ebenfalls am Boden gesessen, nun kam er wieder einmal nicht ganz so elegant hoch, aber er kam ohne Hilfe auf die Beine. Ion hatte ihnen Wasser gebracht und hielt sich dann eher im Hintergrund. Auch Slava goss sich nun fast gedankenverloren Wasser in einen Ton Becher, trank einen Schluck. Nickt Ion kurz zum Dank zu.
Währenddessen dachte er über die Worte Nahuelas nach.
Gefäße... aufgefüllt... was sie gut oder böse machte kam aus der Welt der Sterblichen... das Gleichgewicht wahren...
Sterbliche? Gab es dann auch Unsterbliche?
Wie schilderte es Lukianenko? Da waren die Andern auch Gefäße, die Magie wurde von den nicht magischen Menschen produziert und die anderen, die selbst keine produzierten konnten sie lenken. Oder so. Ganz leuchtete es ihm auch damals nicht ein, aber da war es ja auch noch Fiktion gewesen. Lediglich eine Interessante Fiktion.
Aber das Gleichgewicht hatte er auch erwähnt. Das Gleichgewicht zwischen hell und dunkel... die Inquisition wachte darüber, die aber nichts mit der spanischen Inquisition zu tun hatte. Nur der Name... Viel zu viel um nachzugrübeln.
Er hatte sicher vieles dazuerfunden. Hätte er ihn nur fragen können.
Was er selbst in dem Gefüge war, daran hatte er fast keinen Zweifel.
Auch wenn er das Projekt, die Zone zu überwachen, damals nach den 'Hellen' benannt hatte sah er sich selbst bestenfalls in der Mitte. Vielleicht sogar ein wenig wie der Hauptprotagonist wie er in den Büchern geschildert wurde, Anton Gorodetzki, eigentlich ein Lichter, aber mit einem gewissen Hang zur Dunkelheit. Aber vielleicht war er sogar ein Dunkler.
Fast hätte er überhört was die Serrikanierin noch sagte.
Sein Blutzeichen und seine latente Begabung.
Sie war nun schon die Zweite. Auch Cyron hatte gemeint, da wäre etwas. Er konnte sich gegen Magie wehren, immerhin.
Dass er als Mann den Priesterinnen in ihrem Tempel hätte dienen können... witzige Vorstellung. Nein, nicht witzig. Er überging es, weil Hirn ohnehin Bilder produzierte, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.
Er musterte kurz die beiden Wachen.
"Wartet draußen, wenn ich euch brauche werdet ihr es erfahren."
Die Männer waren mittlerweile schon einiges gewöhnt und nickten nur und die Türe schloss sich hinter ihnen. Täuschte er sich oder hatte der Krake einen Arm im Raum gelassen? Was, wenn er den packte und daran zog? Vielleicht später.
"Also gut, nun sind alle da," noch ein Blick zu Novka. Sie wußte ja noch nicht worum es ging.
"Wir wollen versuchen mit Valentine zu reden. Seine Seele ist in diesem Kristall gesichert und wir wollen von ihm wissen, ob er ins Reich der Toten entlassen sollen oder, und diese Möglichkeit besteht auch, ob wir ihn in einen neuen Körper wieder zum Leben erwecken sollen, was allerdings gegen den Willen der Geister wäre." fasst er zusammen. "Dazu muss offenbar dieses ha'daja da sein. Vielleicht hat die Dame dich aber auch einfach gerne in ihrer Nähe und hat nur so getan."
Er zuckte mit den Schultern, nur seine Augen blitzen ein wenig angriffslustig.
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Avarion DeSpaire
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Gut und Böse. Sein Meister hatte da eine ganz eigene Einstellung zu. Es gab für ihn kein Böse. Sie waren alle missverstanden oder sie gehörten keiner Seite an, sondern standen auf ihrer eigenen Seite. Obwohl es für Ion selber definitiv Böse gab die keine zweite Chance verdient hatten. Deren Seite oder Beweggründe erschlossen sich weder ihm noch anderen. Kollektiv hatten sie ihn gejagt und irgendwann hatte Ion ihn gestellt. Ein seltsames Lächeln schlich sich auf Ions Züge als er in Gedanken sah, wie er seinem Onkel den Dolch zwischen die Wirbel schob und diesem das selbstgefällige grinsen erlosch. Ion blinzelte und war wieder im hier und jetzt.
Und da kam sie auch schon. Wie von Geisterhand gerufen, was wahrscheinlich tatsächlich der Fall war und wusste scheinbar nicht nur sofort wo sie hin musste, sondern kam fast wie selbstverständlich herein, als wüsste sie auch sofort worum es ging. Letztes klärte sich sofort, als Slava anfing zu berichten.
Das Wasser, welches ion Slava hingestellt hatte, nahm dieser nicht, sondern goss sich selber ein frisches ein. Aber wirklich bewertete er das nicht. Hatte er wahrscheinlich nicht gesehen. Stattdessen betrachtete er ruhig die Anwesenden und wie sie miteinander agierten und aufeinander reagierten. Als Slava sich vom Boden erhob wollte Ion ihm schnell die Hand reichen, war aber nicht ansatzweise schnell genug. Er nickte dem Freiherrn zu und räumte den Stuhl, damit Slava diesen wieder benutzen konnte. Schnell war er in eine Ecke gegangen und holte zwei Stühle dazu, das auch das kleine Mädchen sich setzten konnte. Sie landete auf jede Seite des Tisches ein weiterer Stuhl. „Wo wollen wir es machen?“ fragte er. Ohne dabei einen zweideutigen Gedanken zu haben. Ihm war es egal ob sie am Tisch sitzen blieben oder sich zu Nahuela auf den Boden gesellten. Einzig die Tatsache, das sie ohne einen Priester, der die Prozedur kannte, Kontakt aufnahmen, war ungewohnt. Er ahnte aber schon, dass es wohl eine Bodennahe Operation werden würde.
In seiner Welt wurde nicht lange gefackelt und meistens war der Körper in den es zurück ging der eigene. Nur in Situationen des Suizid hinterfragte man manchmal die Beweggründe. Oder …. Nein. Den Gedanken verfolgte Ion nicht weiter. Die Tatsache hatte ihn damals fast zerbrochen und sehr lange traumatisiert. Wie der ganze Krieg gegen die brennende Legion und die Situation drum herum. Die Rehabilitation hatte Jahre in Anspruch genommen und hinterließ immer noch einen seltsamen Nachgeschmack.
Abwartend sah er zu Nahuela. „Ich werde den Kristall mit Energie versorgen und aktivieren. Die Kommunikation würde ich euch…“ wobei er auf Nahuela und Slava deutete… „überlassen.“ Somit wussten sie schon mal welche Rolle er spielen würde in dieser Séance.
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Valjan Novka
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,In der Hoffnungen, dass er Töchter zeugen kann?‘
Wohl ein Gedanke, der ähnlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Nur war Valeska mehr von dieser Idee fasziniert, dass es die Frauen waren die Macht ausübten und bestimmten. Nicht ständig ducken, unter Wert verkaufen und Ungerechtigkeiten weglächeln müssen. Es hatte ihr mehr Spaß gemacht ihre Leute zu befehligen, nachdem sie Korporal geworden war, als gedacht. Zuerst war sie unsicher gewesen, aber dann irgendwo das Gefühl des Gehorsams und Folgsamkeit ihrer Männer geschätzt. Der kleine Korporal hatte auch immer die letzten Chaoten bekommen, was dabei geholfen hat sie alle zusammen zu schweißen und zu Haha 'echten' Männern zu machen. Sanft musste sie lächeln, aber dann unterdrückt grinsen, als Nahuela richtig stellte, was man mit Cha'Dim machte.

Zum Glück verließen die anderen Männer den Raum und lenkten ab. Auch Novka war darüber dankbar. Nicht nur wegen ihrer Geschlechterindentität, denn es wusste bis jetzt niemand bei der Wache oder den Männern Sokolovs, dass sie diese Kette trug und es war ihr mehr als recht, wenn es so blieb. An ihrer Haltung änderte sich vorerst wenig. Wusste der Elf, dass sie kein Kerl war? Aber der Rabe hatte sie - Fennek - gesehen und dass sie ohne Körper ihren Körper nicht verstecken konnte hatte sie verstanden. Erstmal den Plan anhören

,Seine Seele in einem Kristall gesichert?'
Ihr gefiel der Gedanke nicht, weshalb sie ihn aus Versehen nicht für sich behielt. Aber sie nickte Sokolov zu. Sie war gerufen worden nicht nur über 'Geisterruf', nur zufällig schon auf dem Rückweg. „Ser Evans“ Natürlich erinnerte sie sich an ihn und auch daran wie Schura neulich Nacht davon geträumt haben muss.
Die Nachfrage woher man denn einen neuen Körper nehmen würde, stand für jemanden wie Slava in ihr Gesicht geschrieben, aber sie fragte nicht.
Auf Slavas kleine Stichelei Nahuela hätte sie vielleicht gerne in ihrer Nähe, lächelte Valeska sanft: „Ich war nur das erste freundliche Gesicht in der Fremde.“ und hab keine Eier.

Sie beobachtete Ion wie er die Stühle hin- und herschob, die Räume hier oben, waren wahrlich gut ausgestattet, und schließlich die Vorgehensweise erklärte. Sie zog die Luft ein, Schuras Freund, dem sie nie Danke hatte sagen können und trat zur Serrikanierin.
„Was braucht Ihr von mir, Sera?“
,Kann ich ihn auch hören?‘ Ein wenig Aufregung schwang mit, würde sie ihm etwas mitteilen können? Müssten sie sich berühren? Oder reichte die Nähe?
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Nahuela Mughwadi
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'Cha'dim werden in der Regel entmannt. Ihr ganzes Streben soll geistiger und spiritueller Art sein. Priesterinnen bekommen desweiteren keine Kinder und für die reine Lust braucht es nicht zwangsläufig einen Mann.', war die recht nüchterne Erwiderung, während sich Nahuelas Blick auf den Freiherrn richtete und sie zugleich laut sagte: "Ihr wollt etwas von mir, Freiherr, vergesst das nicht." Sie hob einmal mehr die Hand, um eventuellen Erwiderungen Einhalt zu gebieten. "Ihr seid zuerst zu mir gekommen, ungeachtet von Alternativen und die Gründe mögen wenig schmeichelhaft sein. Aber, Ihr seid zu mir gekommen." Und etwas sagte ihr, dass es nicht das letzte Mal sein würde. Dieser Freiherr war anmaßend. Männer sollten ihren Platz kennen und Nahuela ließ ihn und den Elfen an diesem Punkt aus ihrer Aufmerksamkeit fallen, die sich auf fennek legte, welche vom Magus mit dem Stand der Dinge konfrontiert wurde.
Sie würde mit zweierlei Stimmen zurecht kommen müssen.
'Wir sagen dazu einen Bruch schaffen. Es entsteht eine Fraktur, ein winziger Schaden. Jenes Tun ist nicht angesehen und bedarf eines guten Grundes.', eröffnete sie der anderen Frau die simple Wahrheit, dass auch die Schamanen ihrer Kultur nicht frei von dieser Sünde waren. "Das Handeln mag seinen Sinn haben, aber es schafft ein Ungleichgewicht. Wir werden ein Gleichgewicht herstellen - auf die eine oder andere Weise."
Nahuela streckte die Hand nach der Wächterin aus und winkte sie in einer Art zu sich, die klar machte, dass hier bereits eine gewisse Vertrautheit herrschte. Was machte den Freiherrn eigentlich so sicher, dass sich die Loyalitäten nicht unlängst zu ihren Gunsten verschoben hatten? Anmaßend.
Er ist sich deiner sehr sicher.'
"Komm her, setzt dich zu mir, fennek. Gegenüber.", wies sie diese an. "In welchem Abschnitt von dorath kamara bist du?" Die Antwort ließ Nahuela zufrieden nicken. "Gut. Du musst mich über ha'daja in der wirklichen Welt verankern."
'Meine Kraft reicht nicht mehr. Dieser Ort laugt mich aus. Je länger ich hier bin, desto leichter verliere ich mich in der unsichtbaren Welt, wenn ich mich hinaus wage.' Setzte sie im Geiste hinzu. Sie musste den anderen Anwesenden nicht auf die Nase binden, wie nah sie inzwischen an ihren Grenzen war, nur durch den Ort, seine Beschaffenheit und ihren Freiheitsdrang. Nahuela streckte Valeska die Hände entgegen und flocht ihre kühlen Finger in die der Jüngeren. "Ich weiß selbst noch nicht, ob es gelingt. Versprich mir nur eines: für dich ist es wichtig, deinen Fokus hier zu halten. Vergiss nicht, was geschehen kann.", mahnte sie.
'Bereit?' Nicht wirklich eine Rückversicherung, denn Nahuela schloss bereits die Augen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

In diesem Fall waren gut und Böse eher technische Begriffe und nur hintenangestellt auch moralisch. Zumindest wie der Autor es geschildert hatte. Es gab auch 'gute' dunkle und skrupellose 'helle'... mehr oder weniger.
Dass einer der Bescher für ihn bestimmt gewesen war hatte Slava schlicht übersehen, da hatte er noch am Boden gesessen.
Slava trank selbst einen Schluck und seufzte nur.
Diese Frau war so dermaßen widerborstig. Noch schlimmer wäre wohl seine Einschätzung gewesen, hätte er auch die Gedanken gehört.
Aber von jetzt an war er nur Zuschauer, er nahm auf dem Stuhl Platz, dankte Ion noch einmal und beobachtete was nun geschah.
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Avarion DeSpaire
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Ion betrachtete, wie die beiden Mädels auf Kuschelkurs gingen und Sich auf dem Boden positionierten. "Wir sollten uns dazu setzen." sagte er zu Slava und nickte in Richtung Boden. "Schließlich sollt ihr mit eurem Freund reden und nicht wir." Mit einer fließenden Bewegung stand Ion auf, umrundete den Tisch, nahm den Kristall an sich und gesellte sich ebenfalls auf den Fußboden. Scheu davor zeigte er nicht, Weder vor der Position in der Nähe der Gefangenen, die zum Himmel stank, noch vor dem Dreck der sich zwangsläufig auf dem Boden ansammelte, wenn nicht regelmäßig geputzt wurde. Und letztes bezweifelte er doch sehr. "und um so weiter weg wir sind, um so mehr Störfaktoren liegen zwischen uns." wobei er dieses mal auf die Mädels nickte.
Das er selber mit dem Kristall reden konnte, verschwieg er. Es war der Situation nicht dienlich, schließlich war es etwas anderes, wenn ein Fremder oder ein enger Bekannter da waren. Das ganze diente lediglich dazu, das Slava mit ihm reden konnte. So nahm Ion links er beiden Mädels auf dem Boden platz und nickte kurz.
Und das erste Mal betrachtete er Nahuela von Nahmen, das erste Mal bewusst und durchaus neugierig. Eine ungleichen Augen glitten über ihre Züge, ihre Haltung und über ihre Augen, waren sie das Tor zur Seele. Dann ließ er von ihr ab und öffnete die Hand mit dem Kristall vor sich, betrachtete diesen ruhig. "Ich wäre soweit."
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Valjan Novka
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Nur die Kapitänleutnant konnte bemerken, dass Valeska mit den beiden Stimmen zurecht kam, denn ihre Miene reagierte nur noch auf die Worte, die durch den Raum getragen wurden. Sie wollte Slava nicht noch mehr auf der Nase herum tanzen. Die Spanung zwischen der lauernden Katze und der aufgerichteten Cobra konnte sie auch ohne Blick in die Geisterwelt spüren. Außerdem wusste sie, warum er zu ihr gekommen war: Für Jonathan Evans aus London genannt Valentine, einer seiner Leute und damit seine Verantwortung.

,Und Du auch, Asad'Hi?' War sie sich ihrer sicher? So wie Sokolov? Stand sie auf einer Seite? Sollte sie das?
Ja, Valeska setzte sich vertraut zu Nahuela auf den Boden und gab ihr ohne zu zögern ihre Hände. Sie tat es nicht zum ersten Mal. Es gab keinen fragenden Blick auf Slava, um sein Einverständnis zu holen. Nachdem die Wachen fort waren, musste man für sie kein extra Bild malen. Warum auch? Er hatte sie holen lassen, also tat sie, was sie hier tun sollte. Die Feldwebel lächelte und gab: „Biriam, seit heute Morgen“ als Antwort zur Frage nach dem Dorath Kamara.

,Ich fühle mich wie eine Waage zwischen euch beiden: Frau für Dich, Manns genug für ihn. Ich bin Deine wissbegierige Schülerin und gleichzeitig hältst Du meinen Geist als Geisel. Aber ich glaube, dass dies das Beste ist was ich für meine Heimat tun kann: zwischen euch Raubtieren stehen, denn nicht einmal die Gänse fürchten einen kleinen Fuchs.'

Sie sah nicht auf als sich DeSpaire dazu setzte, sondern versuchte ihn soweit es ging zu ignorieren, sowie er es mit ihr tat. Beruhigen, sagte sie sich. Es geht nur um Schuras Freund. Sie selbst hatte nicht viel mit Valentine gesprochen, aber sein Tod hatte sie berührt. Sie wartete bis auch Slava sich gesetzt hatte und konzentrierte sich dann ganz auf Nahuela.

Ihre Augen suchten die Ihren, bevor sie sie ebenso schloss. Im Hier bleiben, sie wird es versuchten, aber sie war nicht nur ein kleiner, sondern auch ein ,muthrifati fennek‘.
Dennoch saß sie wie ein Spiegelbild der Älteren gegenüber, fühlte nach ihren dunklen Fingern zwischen ihren Hellen und versuchte ihren Atmen und gar Herzschlag dem Nahuelas anzupassen, sie war bereit: „For Valentine.“
Fennek machte brav Sitz, blieb im Hier, bereit der Katze in den Schwanz zu beißen, um sie zuhalten. Doch die großen Ohren würden lauschen und sich in jede Richtung drehen.
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Nahuela Mughwadi
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'Du stehst auf Seiten deiner Stadt und deiner Ideale, kleiner Fuchs. Das weiß ich.'
Die beiden Männer ignorierte Nahuela längst, hielt die Augen geschlossen und begann sich zu fokussieren. Mit minimalen Bewegung sortierte sie ihre Glieder, brachte Rücken und Gelenke in Position für eine Meditation. Sich selbst stützend, den Atem lenkend. Ihr Herzschlag verlangsamte sich, ihr Atem floss ruhig.
Und stockte dann, als sie wieder wie geschlagen nach hinten zu fallen drohte.
Die unsichtbare Welt riss erneut an ihr, doch diesmal suchte sie Halt an fennek, dem Begleiter ihres Blutzeichens, der aktuell fester stand als asad'hi. Die große Katze war flüchtig geworden, voller Ungeduld und schwer zu bändigen. Auch Nahuelas wirkliche Hände drohten Valeskas zu entfliehen, doch diese hielt wie versprochen fest, hier wie da. Für die Wächterin war die Erfahrung eine andere, als der bloße Blick in die unsichtbare Welt. Wie schon bei dem Unfall mit asad'hi zog etwas an ihrem Bewusstsein, wollte sie mitnehmen, doch Valeska schlug sich ausnehmend gut und Nahuela nahm sich vor, sie zu loben, wenn dies hier überstanden war. Doch vorerst brauchte sie all ihre Konzentration, um nicht zu zerfasern. Sie hielt sich zusammen, hielt asad'hi...
...und dann beruhigte sich alles, zerfielen die Mauern, verblassten die Geräusche. Der Körper der Serrikanierin kam wie von allein zurück in die Ausgangsposition verlor einen Teil seiner Spannung, das Kinn sank ihr auf die Brust und der Oberkörper etwas nach unten.
In der Geisterwelt öffnete asad'hi die Goldaugen und richtete sie auf den Punkt, an dem der Elf in der wirklichen Welt den Kristall empor hielt. Sie hob die geisterhaft durchscheinende Hand und ließ diese über Ions Fingern schweben, welche hier nicht sichtbar waren. Lediglich ein kleines Licht pulsierte schwach an der Stelle.
'Valentine. Jonathan Evans.', flüsterte asad'hi.
Von hoch oben kam der Falter herab, der Slava schon aufgefallen war und trudelte auf das Licht zu. Er wirkte blass, selbst für einen Geist noch durchscheinend. Als er in die Nähe des Lichts kam, erhob sich eine Kopie, nicht weniger bleich und fügte sich in den ersten Falter, woraufhin beide etwas mehr Substanz gewannen, aber gleichzeitig sah es aus, als hinge der Falter in einem Licht gewordenen Spinnennetz. Asad'hi bewegte leicht die Finger und der Falter ließ sich darauf nieder, hob und senkte träge die Flügel.
'Fennek, sag ihnen, ich habe seine Aufmerksamkeit. Ith'fiah soll seine Fragen stellen.'
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Valjan Novka
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,Noch.' war Valeska ihrer Stadt und Idealen treu. Aber sie bezweifelte nicht mehr, dass es sich ändern könnte.

Die Geisterwelt begann sich langsam vor ihren Augen zu formen. Sie war sich nicht sicher, ob sie sah, weil sie wusste wie der Raum aussah oder die Geister es ihr zeigten. Sie spürte den Wunsch Fenneks loszulaufen, um die Nase überall hinein zu stecken und Falter standen auf dem Speiseplan. Aber sie zwang sich sitzen zu bleiben, auch als die große Katze an ihr zog. Jetzt wird nicht gespielt. Disziplin hatte sie bei der Wache gelernt. Ruhig atmete sie weiter, als Nahuela stockte. Behielt wie beim Tanzen den Rhythmus, um den Partner nicht zu verlieren und übernahm mit einem festen Händedruck die Führung. Nur ihre Augenlider zucken.

„Sie hat Val erreicht. Stell Deine Fragen, Ith'Fiah.“ Ihr Tonfall wurde dem der Kapitänleutnant nicht unähnlich.
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Avarion DeSpaire
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Kaum das Slava sich dazu gesetzt hatte sammelte sich Ion kurz, schloss einen Moment die Augen und fing an den Kristall mit Energie zu versorgen. Der Seelensplitter ruhte auf seiner flacher Hand ausgerichtet mit den Spitzen zum Handgelenk und zum Mittelfinger. Wenn man jetzt etwas spektakuläres erwartet hatte, so wurde man enttäuscht. Kein aufleuchten der Augen, kein schweben des Kristalls, keine Blitze oder anderen atemberaubenden Licht oder Toneffekte. Lediglich ein leichtes pulsieren des amethystfarbenen Steins welches in den Adern des Elfen anfing, zur Hand lief und auf den Seelensplitter über ging.
In der Zwischenwelt konnte man das pulsieren ebenfalls sehen wie eine Nabelschnur vom Ursprung zur Seele. Ions Aura selber war blau und hatte einen giftgrünen zuckenden Punkt tief in sich drin. Auf der Schulter saß Cha’rhab Alba, mit seiner reinen weißen Aura, wie sie auch schon in seinem Namen stand, und beobachtete den Falter und die Seele genau. Asad'hi und Fennek hatte er kurz angekraht, als wolle er sagen. Lasst mich in Ruhe, ich will nur gucken.
Wer auch genau zusah war Toralar. Dieser war als violette Aura über Ions zu sehen. Sein Interesse galt eher der Frau, die die garstige Katze als Geist hatte. Die Frau, die ihn, den sonst immer unsichtbar durch Träume wandelnden Dämon bemerkt hatte, und das nicht nur einmal. Ihn, den Traumwächter, -erbauer, -besucher, oder wie er es selber nannte, Traumschmied. Dieb, Einbrecher, Störenfried, wie Nahuela ihn nannte oder vielleicht nennen würde.
Wie ein zweites paar Augen beobachtete er die Serrikanerin, wie sie sich vorbereitete in die Zwischenwelt zu gelangen, um mit dem verstorbenen Geist des Valentin zu sprechen. Er schwieg, wollte sie nicht stören.
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