Kaffee. Es war der Duft von frisch aufgebrühten Kaffee, der den Besuchern als erstes aus dem Büro oder Empfangsraum des Großmeisters entgegen kam. Auf dem breiten Schreibtisch stand ein Stövchen mit einer kleinen Kanne, die noch fröhlich vor sich hin blubberte. Es gehörte dort nicht hin, aber Lothar hatte es vorgezogen hier zu frühstücken, statt sich zum Rest zu gesellen. Die Morgenmesse hatte er schon geschwänzt, um noch ein wenig Schlaf nach dieser ungewöhnlichen Nacht zu bekommen.
Die Tür geöffnet hatte Bernard aep Corvlani, der junge Leibwächter: strahlend blaue Augen mit blonden Wuschelkopf, aber auch ein wenig müde. Seine Schicht hatte schon gestern Abend begonnen und er hoffte er würde sich bald hinlegen können, aber jetzt galt es die letzten Reserven zusammenzusuchen. Der musternde Blick traf Slava misstrauisch, denn das war seine Aufgabe. Der Gast war groß gewachsen und kein Schwächling, wenn auch nicht offensichtlich bewaffnet. Man würde ihn am Tor ja durchsucht haben, deshalb ließ Bernard alle ein und blieb natürlich wachsam.
Lothar von Tretogor stand sein Heißgetränk haltend am großen Fenster und hatte eben noch Gedanken verloren der Sonne dabei zugesehen, wie sie mehr und mehr Wyzima erhellte. Mit dem Besuch drehte er sich um. Er trug das Ornat seines Ranges, wenn auch nicht jedes Prunkstück oder kleines Detail. Auch Kettenhemd oder andere Rüstungsteile fehlten, schließlich war er Zuhause und nicht auf dem Schlachtfeld. Er trug gerade genug um zu repräsentieren wer er war.
Nach Liam war Slava, der Erste, der seine Aufmerksamkeit fand. Hatte dieser tatsächlich eine ganz ähnliche Narbe davon getragen wie er selbst? Amüsiert zuckte kurz ein Mundwinkel, aber ja, die lustige Truppe hatte gestern Nachmittag dieser Luftschlange den Rest gegeben. Zumindest ein Problem weniger und mit dem Freiherrn würde man bestimmt später reden, das sagten seine Augen. Lothar konnte seine Neugier nicht verbergen. Aber zuerst der Bote der Wache, der etwas unsicher dazu kam.
Der Kaffeebecher fand seinen Platz auf der Tischplatte und der Großmeister verwandte sich um. Als er zwei Schritte auf den Boten zumachte, sah man Stück für Stück den Offizier in ihm hervor kommen. Dieser strahle ein Charisma aus, das Veteranen aus vielen Schlachten zusammentragen, das Führungspersonen aufbringen mussten, auch wenn der Truppe gerade alles um die Ohren flog und das Vertrauen weckte, dass alles doch irgendwie gut ausgehen würde, wenn man jetzt funktionierte. Auch die junge Bursche wurde von dieser Aura beruhigt: „Sprich.“ Rangabzeichen? „Gefreiter?“ Vielleicht würde er noch seinen Namen erfahren, das war nie verkehrt.
Ein entschuldigender Seitenblick erfasste den Freiherrn von Sokolov, er wäre gleich ganz für ihn da, um ihn mit all den üblichen Ehren zu empfangen oder auch nicht so förmlich war der Großmeister nicht.
Der Tempel des Ewigen Feuers | Lothars Büro
- Lothar von Tretogor
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Der junge Mann fühlte sich sichtlich unwohl neben den beiden einflussreichen Herren. Vielleicht nicht einmal des Einflusses wegen, sondern weil beide aussahen als könnten sie sein Leben zur Hölle werden lassen. Denn ihm war unterwegs klar geworden, dass die Botschaft, die er überbringen sollte dem einen davon vermutlich absolut nicht gefallen würde. Und dass man oft den Boten für die überbrachten Worte hängt brauchte man ihm in dem Moment nicht mehr zu sagen.
Er schluckt als man ihm das Wort übergab.
"Ja... also, Großmeister... ähm... Hochwürden... Ja... Gefreiter Alense. Ser... äh..." hatte er Probleme, den Titel zu finden.
"Hauptmann Meis wollte, dass ich euch genau das sage..."
Er versuchte sich zu fassen und halbwegs gelang das als er schließlich das abspulte, was er sich eingeprägt hatte:
"Moore wurde gefunden und verhaftet und zunächst in Absprache mit Erzpriesterin Varelia an den Tempel übergeben. Einen detaillierten Bericht werde ich euch morgen im Leufe des Tages zukommen lassen"
Das war die Botschaft. Der Junge verhaspelte sich nur einmal ganz am Anfang und begann immer wieder von neuem, aber schließlich brachte er es heraus. Er hatte sich sichtlich Mühe gegeben und es war auch klar, dass Meis die Worte mit bedacht gewählt hatte.
Er schluckt als man ihm das Wort übergab.
"Ja... also, Großmeister... ähm... Hochwürden... Ja... Gefreiter Alense. Ser... äh..." hatte er Probleme, den Titel zu finden.
"Hauptmann Meis wollte, dass ich euch genau das sage..."
Er versuchte sich zu fassen und halbwegs gelang das als er schließlich das abspulte, was er sich eingeprägt hatte:
"Moore wurde gefunden und verhaftet und zunächst in Absprache mit Erzpriesterin Varelia an den Tempel übergeben. Einen detaillierten Bericht werde ich euch morgen im Leufe des Tages zukommen lassen"
Das war die Botschaft. Der Junge verhaspelte sich nur einmal ganz am Anfang und begann immer wieder von neuem, aber schließlich brachte er es heraus. Er hatte sich sichtlich Mühe gegeben und es war auch klar, dass Meis die Worte mit bedacht gewählt hatte.
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An diesem Tag war Slava derjenige, der am ausgeruhtesten war.
Ungewohnt.
Ein wenig erinnerte ihn die Situation an seine Besuche in Markins Büro. Meistens wenn er dort antanzen musste war er entweder übernächtigt gewesen, hatte noch Restalkohol im Blut oder war high und manchmal auch alles zusammen. Und er hatte sich immer Mühe gegeben sich so widerwärtig wie möglich zu benehmen.
Irgendwie hatte sich das gewandelt.
Umso höher musste er es dem Generaloberst wohl anrechnen, dass er ihn damals nicht hatte fallen lassen. Vermutlich weil ihm der Erfolg immer recht gegeben hatte und dahinter stand seit jeher jede menschliche Komponente weit zurück.
Mit einem Schmunzeln bemerkte er die Nervosität des jungen Boten. Hätte der sich umgedreht, Slava hätte ihm vermutlich sogar geholfen und ein 'Seine Exzellenz' zugeflüstert. Aber der Junge dreht sich nicht um.
Und Ja, ein wenig erinnerte ihn dieser Lothar von Tretogor nun auch an Markin. Er war vielleicht ein bisschen größer aber ähnlich untersetzt, fast das gleiche Alter... Für Ornat und ähnliches fehlte ihm noch immer ein wenig der Blick. Es glänzte recht viel an ihm und sicher hatte jede Kette und jeder Ring eine Bedeutung. Für ihn sah es immer noch aus wie Exponate aus einer anderen Zeit wie man sie in der Ermitage in Stank Petersburg bewundern konnte. Dort allerdings hinter Glas.
Apropos Ring, der von Jarel lag wieder in der Jackentasche. Er trug nur den Siegelring, der ihn als Berater des Regenten auswies.
Dennoch durfte man keinen der beiden unterschätzen. Seinen alten Vorgesetzten hätte Slava so beschrieben: 'Er sieht wuchtig aus, könnte aber immer noch aus dem Stand auf dem Tisch springen - nur vermutlich würde der Tisch dann zusammenbrechen.'
Markin und er waren fast der selbe Jahrgang, hatten die selbe Ausbildung durchlaufen und Slava hatte immer die Nase vorne gehabt.
Markin war das Arbeiterkind, der Kämpfer, der alles aus eigener Kraft geschafft hatte und Slava war das Kind einflussreicher Eltern mit Beziehungen zum Stab, der deswegen immer mehr Rückenwind hatte.
Kein Wunder dass beide Rivalen geworden waren.
Bis Slava begriffen hatte dass die Rivalität zu nichts führte außer zu Schwierigkeiten und einen weg ausgelotet hatte bei dem sie koexistieren konnten und sich ergänzten. Dazu hatte er ihn irgendwann an sich vorbeiziehen lassen, Markin wurde befördert, Slava steckte zurück.
Das befriedigte wohl Markins Stolz, der bessere zu sein. Damit saß der in dem bequemen Büro hinter dem Schreibtisch - was auch Slava zupass kam, denn ins Büro wollte er nie. Und Markin räumte die Schwierigkeiten n in Papierform aus dem Weg und Slava die, denen man mit Messer und Gewehr beikam.
so ging es lange gut... bis... nicht bis zum Portal, es gab schon früher Ärger, lange Geschichte... aber Slavas Erinnerungen wurden unterbrochen.
Meis eine interessante Wortwahl übermitteln lassen, oder war es Zufall gewesen? Gespannt hört Slava weiter zu, noch war der Bote an der Reihe.
Und als er nun den Großmeister so musterte...
Eine ähnliche Verbrennung teile auch seinen Bart. Das gleiche Monster. Richtig.
Also Liam und er und Schwester Svetele...? So im direkten Vergleich würde er eher vermuten, dass der Großmeister das Stelldichein war und von Allensbach vielleicht nur das Alibi. Das Szenario klang wahrscheinlicher.
Jedenfalls sah der Mann nicht wie ein Kostverächter aus, weder noch.
Und dass er Kriegsveteran war und als Major ausgeschieden war, das hatte er den Aufzeichnungen entnehmen können. Der Mann hatte gelebt und war nicht Jahrelang auf's Zölibat vorbereitet worden. Was er daraus machte wusste er aber noch nicht.
Und ja, man hatte Slava durchsucht, aber er hatte von haus aus kein Messer mitgenommen oder gar Schwerter. Er wusste zu schlecht, wie man vor allem mit letzterem umging, wozu sollte er sich daran abschleppen. Messer waren etwas anderes, aber er brauchte wiederum keines um gefährlich zu sein. Und nach Schulterholstern und einer Pistole hatte man nicht gesucht.
Darüber war er auch ganz froh. Man hatte ihn schließlich direkt in das Büro des Großmeisters gebracht - eigentlich hatte er sich das Treffen anders vorgestellt, halböffentlich und damit wäre er gewissermaßen durch zahllose Zeugen geschützt. In den eigenen vier Wänden bestand immer noch die Möglichkeit, dass ihn der Orden aus dem Weg räumte. Auch wenn sich von Tretogor redlich Mühe gab privat aufzutreten, im Ernstfall war das bedeutungslos und wiegte ihn nur in trügerischer Sicherheit. Da hatte er eben lieber die Waffe greifbar und ungesichert am Körper.
Er hielt sich also zunächst im Hintergrund, bewachte von dem jungen Leibwächter. Vorgestellt worden war er nicht, aber es war der klassische Typ Suferboy, wie man ihn in Filmen vorgesetzt bekam. Blond, Blauäugig, und ein wenig gebräunt. Soweit man in der Rüstung sehen konnte.
Slava hatte ihn nur kurz gemustert, das fiel dabei in der Regel umso durchdringender aus und verstärkte wohl die Assoziation, in die Augen einer Schlange zu blicken. Ansonsten blieb er vollkommen ruhig und gelassen, lauschte und stand bequem, wie man es schnell lernte, wenn man viel Wachestehen musste, allzeit bereit, sich sofort zu straffen und Haltung anzunehmen.
Ungewohnt.
Ein wenig erinnerte ihn die Situation an seine Besuche in Markins Büro. Meistens wenn er dort antanzen musste war er entweder übernächtigt gewesen, hatte noch Restalkohol im Blut oder war high und manchmal auch alles zusammen. Und er hatte sich immer Mühe gegeben sich so widerwärtig wie möglich zu benehmen.
Irgendwie hatte sich das gewandelt.
Umso höher musste er es dem Generaloberst wohl anrechnen, dass er ihn damals nicht hatte fallen lassen. Vermutlich weil ihm der Erfolg immer recht gegeben hatte und dahinter stand seit jeher jede menschliche Komponente weit zurück.
Mit einem Schmunzeln bemerkte er die Nervosität des jungen Boten. Hätte der sich umgedreht, Slava hätte ihm vermutlich sogar geholfen und ein 'Seine Exzellenz' zugeflüstert. Aber der Junge dreht sich nicht um.
Und Ja, ein wenig erinnerte ihn dieser Lothar von Tretogor nun auch an Markin. Er war vielleicht ein bisschen größer aber ähnlich untersetzt, fast das gleiche Alter... Für Ornat und ähnliches fehlte ihm noch immer ein wenig der Blick. Es glänzte recht viel an ihm und sicher hatte jede Kette und jeder Ring eine Bedeutung. Für ihn sah es immer noch aus wie Exponate aus einer anderen Zeit wie man sie in der Ermitage in Stank Petersburg bewundern konnte. Dort allerdings hinter Glas.
Apropos Ring, der von Jarel lag wieder in der Jackentasche. Er trug nur den Siegelring, der ihn als Berater des Regenten auswies.
Dennoch durfte man keinen der beiden unterschätzen. Seinen alten Vorgesetzten hätte Slava so beschrieben: 'Er sieht wuchtig aus, könnte aber immer noch aus dem Stand auf dem Tisch springen - nur vermutlich würde der Tisch dann zusammenbrechen.'
Markin und er waren fast der selbe Jahrgang, hatten die selbe Ausbildung durchlaufen und Slava hatte immer die Nase vorne gehabt.
Markin war das Arbeiterkind, der Kämpfer, der alles aus eigener Kraft geschafft hatte und Slava war das Kind einflussreicher Eltern mit Beziehungen zum Stab, der deswegen immer mehr Rückenwind hatte.
Kein Wunder dass beide Rivalen geworden waren.
Bis Slava begriffen hatte dass die Rivalität zu nichts führte außer zu Schwierigkeiten und einen weg ausgelotet hatte bei dem sie koexistieren konnten und sich ergänzten. Dazu hatte er ihn irgendwann an sich vorbeiziehen lassen, Markin wurde befördert, Slava steckte zurück.
Das befriedigte wohl Markins Stolz, der bessere zu sein. Damit saß der in dem bequemen Büro hinter dem Schreibtisch - was auch Slava zupass kam, denn ins Büro wollte er nie. Und Markin räumte die Schwierigkeiten n in Papierform aus dem Weg und Slava die, denen man mit Messer und Gewehr beikam.
so ging es lange gut... bis... nicht bis zum Portal, es gab schon früher Ärger, lange Geschichte... aber Slavas Erinnerungen wurden unterbrochen.
Meis eine interessante Wortwahl übermitteln lassen, oder war es Zufall gewesen? Gespannt hört Slava weiter zu, noch war der Bote an der Reihe.
Und als er nun den Großmeister so musterte...
Eine ähnliche Verbrennung teile auch seinen Bart. Das gleiche Monster. Richtig.
Also Liam und er und Schwester Svetele...? So im direkten Vergleich würde er eher vermuten, dass der Großmeister das Stelldichein war und von Allensbach vielleicht nur das Alibi. Das Szenario klang wahrscheinlicher.
Jedenfalls sah der Mann nicht wie ein Kostverächter aus, weder noch.
Und dass er Kriegsveteran war und als Major ausgeschieden war, das hatte er den Aufzeichnungen entnehmen können. Der Mann hatte gelebt und war nicht Jahrelang auf's Zölibat vorbereitet worden. Was er daraus machte wusste er aber noch nicht.
Und ja, man hatte Slava durchsucht, aber er hatte von haus aus kein Messer mitgenommen oder gar Schwerter. Er wusste zu schlecht, wie man vor allem mit letzterem umging, wozu sollte er sich daran abschleppen. Messer waren etwas anderes, aber er brauchte wiederum keines um gefährlich zu sein. Und nach Schulterholstern und einer Pistole hatte man nicht gesucht.
Darüber war er auch ganz froh. Man hatte ihn schließlich direkt in das Büro des Großmeisters gebracht - eigentlich hatte er sich das Treffen anders vorgestellt, halböffentlich und damit wäre er gewissermaßen durch zahllose Zeugen geschützt. In den eigenen vier Wänden bestand immer noch die Möglichkeit, dass ihn der Orden aus dem Weg räumte. Auch wenn sich von Tretogor redlich Mühe gab privat aufzutreten, im Ernstfall war das bedeutungslos und wiegte ihn nur in trügerischer Sicherheit. Da hatte er eben lieber die Waffe greifbar und ungesichert am Körper.
Er hielt sich also zunächst im Hintergrund, bewachte von dem jungen Leibwächter. Vorgestellt worden war er nicht, aber es war der klassische Typ Suferboy, wie man ihn in Filmen vorgesetzt bekam. Blond, Blauäugig, und ein wenig gebräunt. Soweit man in der Rüstung sehen konnte.
Slava hatte ihn nur kurz gemustert, das fiel dabei in der Regel umso durchdringender aus und verstärkte wohl die Assoziation, in die Augen einer Schlange zu blicken. Ansonsten blieb er vollkommen ruhig und gelassen, lauschte und stand bequem, wie man es schnell lernte, wenn man viel Wachestehen musste, allzeit bereit, sich sofort zu straffen und Haltung anzunehmen.
- Lothar von Tretogor
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Viel Schmuck trug der Großmeister nicht, selbst der Ring lag auf dem Tisch neben ein paar Papieren. Vor allem trug er die langen Roben samt Wappenrock des Ordens und einen Schwertgurt. Schließlich war man ein Ritterorden keine Mönche. Nur das Schwert selbst war wohl irgendwo anders oder schlicht zu unhandlich, um es in der Wohnung zu tragen.
Mit der Anrede musste Slava nicht aushelfen, das tat der Großmeister selbst. Ohne Vorwurf. Ohne Tadel. Lothar konnte durchaus eine väterliche Seite zeigen, die er nicht einmal spielen musste und allmählich die Furcht aus dem Burschen holen. Möglicherweise konnte von Tretogor einem das Leben zur Hölle zu machen, aber er konnte einen genauso lebend durch die Hölle bringen. Selbst wenn es nur darin bestand ein paar Worte richtig zu wiederholen.
Auf die Botschaft selbst reagierte er gefasst. Moore war gefunden und ebenfalls im Tempel. Sein Gast schien nicht wirklich auf die Information zu reagieren, entweder spielte er gut oder wusste es bereits. Möglich war beides und eigentlich nicht so wichtig.
Lothar ging kurz in sich: „Gab es irgendwelche Verluste?“ Gefreiter Alense schüttelte den Kopf. Also nur eine Stute, das zumindest war erfreulich. Noch wusste niemand, dass sich über die Monate die Geschichte des schönen Hermann Äppelain entwickeln würde, der mit seinem heldenhaften Sprung in die Ismena die Stadt vor der schrecklichen Bestie rettete, bevor diese alle Kinder fraß. Als Beweis sah man noch immer den Abdruck der Hufe in der Uferummauerung. Von einem unglücklichen Abstieg sagte niemand etwas, denn man brauchte in düsteren Zeiten seine kleinen Helden.
„Sprich Hauptmann Meis mein Kompliment aus und melde Dich morgen mit Deinem Bericht bei Rittersergeant Kornelius Ralt.“ Es folgte das Wegtretennicken, das wohl überall verbreitet war und verstanden wurde.
„Bernard?“ Der Surferboy mit diesem leicht frechen Blick eines Terence Hills nahm Haltung an, in den Schlangenaugen hatte er sich tatsächlich etwas verlieren können und war nicht undankbar über die Ablenkung. „Lass dem jungen Herrn eine Erfrischung zu kommen, geleite ihn hinaus und berichte Ralt. Dann darfst Du Dich zurück ziehen.“ Bernards Blick flog auf den Freiherrn. Sollte er sie alleine lassen? „Unser Besuch wird mich schon nicht aus dem Fenster schubsen.“
Bernard war sich nicht so sicher, aber tat was man ihm wies und brachte den Boten hinaus. Bestimmt, aber nicht unfreundlich.
Darauf hatte Slava alle Aufmerksamkeit des Großmeisters. „Oberst Freiherr von Sokolov, willkommen. Schön Euch selbst kennen zu lernen. Sucht Euch ein Plätzchen.“ Lothar machte eine einladende Geste in seine Räumlichkeiten. In einer Ecke standen zwei Ottomanen neben einer Kommode. Vor dem Schreibtisch stand der übliche Stuhl für Besucher. Dazu zwei Hocker neben der Harfe, wahrscheinlich eher nicht für Gäste gedacht. Zum Innenhof führte eine Tür zum Balkon, von dem bereits das erste Waffengeklimper des Knabentrainings zu hören war und es gab eine Wendeltreppe nach oben.
„Darf man Euch etwas anbieten. Es ist noch Kaffee warm und mir kam zu Ohren, dass Ihr kaedwenischen Cognac mögt? Falls es nicht ein bisschen früh für Alkohol ist?“ Während er sprach lief ging er zu seinen Schreibtisch, um sich wieder dem Heißgetränk zu widmen. „Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?“
Mit der Anrede musste Slava nicht aushelfen, das tat der Großmeister selbst. Ohne Vorwurf. Ohne Tadel. Lothar konnte durchaus eine väterliche Seite zeigen, die er nicht einmal spielen musste und allmählich die Furcht aus dem Burschen holen. Möglicherweise konnte von Tretogor einem das Leben zur Hölle zu machen, aber er konnte einen genauso lebend durch die Hölle bringen. Selbst wenn es nur darin bestand ein paar Worte richtig zu wiederholen.
Auf die Botschaft selbst reagierte er gefasst. Moore war gefunden und ebenfalls im Tempel. Sein Gast schien nicht wirklich auf die Information zu reagieren, entweder spielte er gut oder wusste es bereits. Möglich war beides und eigentlich nicht so wichtig.
Lothar ging kurz in sich: „Gab es irgendwelche Verluste?“ Gefreiter Alense schüttelte den Kopf. Also nur eine Stute, das zumindest war erfreulich. Noch wusste niemand, dass sich über die Monate die Geschichte des schönen Hermann Äppelain entwickeln würde, der mit seinem heldenhaften Sprung in die Ismena die Stadt vor der schrecklichen Bestie rettete, bevor diese alle Kinder fraß. Als Beweis sah man noch immer den Abdruck der Hufe in der Uferummauerung. Von einem unglücklichen Abstieg sagte niemand etwas, denn man brauchte in düsteren Zeiten seine kleinen Helden.
„Sprich Hauptmann Meis mein Kompliment aus und melde Dich morgen mit Deinem Bericht bei Rittersergeant Kornelius Ralt.“ Es folgte das Wegtretennicken, das wohl überall verbreitet war und verstanden wurde.
„Bernard?“ Der Surferboy mit diesem leicht frechen Blick eines Terence Hills nahm Haltung an, in den Schlangenaugen hatte er sich tatsächlich etwas verlieren können und war nicht undankbar über die Ablenkung. „Lass dem jungen Herrn eine Erfrischung zu kommen, geleite ihn hinaus und berichte Ralt. Dann darfst Du Dich zurück ziehen.“ Bernards Blick flog auf den Freiherrn. Sollte er sie alleine lassen? „Unser Besuch wird mich schon nicht aus dem Fenster schubsen.“
Bernard war sich nicht so sicher, aber tat was man ihm wies und brachte den Boten hinaus. Bestimmt, aber nicht unfreundlich.
Darauf hatte Slava alle Aufmerksamkeit des Großmeisters. „Oberst Freiherr von Sokolov, willkommen. Schön Euch selbst kennen zu lernen. Sucht Euch ein Plätzchen.“ Lothar machte eine einladende Geste in seine Räumlichkeiten. In einer Ecke standen zwei Ottomanen neben einer Kommode. Vor dem Schreibtisch stand der übliche Stuhl für Besucher. Dazu zwei Hocker neben der Harfe, wahrscheinlich eher nicht für Gäste gedacht. Zum Innenhof führte eine Tür zum Balkon, von dem bereits das erste Waffengeklimper des Knabentrainings zu hören war und es gab eine Wendeltreppe nach oben.
„Darf man Euch etwas anbieten. Es ist noch Kaffee warm und mir kam zu Ohren, dass Ihr kaedwenischen Cognac mögt? Falls es nicht ein bisschen früh für Alkohol ist?“ Während er sprach lief ging er zu seinen Schreibtisch, um sich wieder dem Heißgetränk zu widmen. „Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?“
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
Keine Verluste, es noch einmal von dem Boten zu hören war gut. Damit blieb eine Chance, eine winzige und er wusste nicht wie teuer er bezahlen würde. Aber zu dem Versuch war er geradezu verpflichtet. Slava beobachtete daher aufmerksam jede Regung des Großmeisters. Er brauchte eine Einschätzung seines Wesens.
Wie er den jungen Mann väterlich beruhigte, und auch das Kompliment. Worauf das auch immer bezogen war - die Leistung Moore geschnappt zu haben? ...die Wortwahl?
Dazu, dass man ihn zum Tempel gebracht hatte und nicht dem Orden auslieferte kein Wort.
Slava war durchaus klar gewesen, woraus sich die Angst des Gefreiten speiste.
Blieb also die Frage, wie sehr neigte dieser Großmeister zu Doppelbödigkeiten?
Eigentlich wirkte er geradlinig, eher Soldat als Politiker, aber er war da die Spitze des Ordens gelangt, noch über von Herrenloh und nur einen Schritt unter Hemmelfart. Machtmensch? Oder nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen?
Ihm entging auch nicht, wie der Surferboy, Bernard sich losriss. Noch einer vom anderen Ufer? Sollte ja nicht so selten sein in zölibatären Kreisen. War er von Tretogor 'zu Diensten'? Oder Tretogor und Alensbach und Svetele das Alibi?
Sein Verstand glich permanent alle Möglichkeiten mit dem veränderten Bild der Wirklichkeit ab.
Auch wenn der Freiherr eine gute Menschenkenntnis hatte, ein spezielles Schwulenradar hatte er bisher noch nicht entwickelt, der Großmeister aber passte so oder so nicht in diese Schublade. Er selbst allerdings wohl auch nicht.
Die Andeutung, er könne versuchen den Großmeister aus dem Fenster zu schubsen... Er schmunzelte und sein Verstand raste weiter.
Er nahm es lockerer als andere, oder war das eine Falle?
Nur wie fand man das heraus, wenn man nicht reintrat?
"Ich denke der Großmeister braucht wiederum auch keine Hilfe, sollte er vorhaben, den Gast zu vergiften." mit der Parade entließ auch Slava den hübschen Jungen und zwinkerte. Allerdings über den Witz, vielleicht auch ein wenig um Bernard zu verunsichern, man konnte ja nie wissen wozu es gut war.
Vermutlich war es blöd, solche Witze zu reißen, von Herrenloh gegenüber war er mit dieser Art bereits angeeckt, aber alles sagte ihm, dass von Tretogor ein anderes Kaliber war.
Dann waren Bote und Surferboy weg.
"Eure Excellenz, Großmeisten und Major von Treogor...." auch Slava hate seine Hausaufgaben gemacht oder wenigstens geschickt abgeschrieben.
"Vielen Dank, dass die diese Unterredung so kurzfristig ermöglichen konnetet."
Slava entschied sich für die Ottomanen. Er hatte den Raum längst begutachtet und hatte so gut wie immer seine Gründe für das was er tat, auch wenn seine Rechnung nicht immer aufgehen mochten.
"Ich nehme an, mein Ruf eilt mir bereits voraus..." als halbe Entschuldigung für die flapsige Bemerkung zuvor.
"Gerne einen Kaffee und im Normalfall weiß ich einen guten Cognac durchaus zu schätzen, allerdings tatsächlich lieber zu späterer Stunde."
Damit war auch abgesteckt, dass er kein Alkoholproblem hatte.
"Bedauerlicherweise habe ich keinen armenischen Cognac dabei, der gilt dort wo ich herkomme als der beste... Sollte es mir gelingen welchen zu beschaffen lasse ich euch eine Flasche zukommen."
Er hatte ja bereits gesagt, dass er kein Geheimnis daraus machte woher er kam.
Nur Wozu war er hergekommen...
"Ursprünglich war es nur meine Absicht, mit eurer Hilfe und in Anbetracht der Nilfgarder in eurer Stadt und vor unseren Toren die tiefe Kluft zwischen dem Orden und der Redanischen Krone abzubauen... Aber mir ist durchaus klar, dass die Ereignisse der letzten Nacht nicht dazu geeignet waren dafür ein gutes Fundament zu legen. Deshalb frage ich euch einfach unumwunden: Seid ihr bereit es dennoch zu versuchen und eine Lösung zu finden oder verschwende ich unserer beider Zeit wenn ich es weiter versuche?"
Wie er den jungen Mann väterlich beruhigte, und auch das Kompliment. Worauf das auch immer bezogen war - die Leistung Moore geschnappt zu haben? ...die Wortwahl?
Dazu, dass man ihn zum Tempel gebracht hatte und nicht dem Orden auslieferte kein Wort.
Slava war durchaus klar gewesen, woraus sich die Angst des Gefreiten speiste.
Blieb also die Frage, wie sehr neigte dieser Großmeister zu Doppelbödigkeiten?
Eigentlich wirkte er geradlinig, eher Soldat als Politiker, aber er war da die Spitze des Ordens gelangt, noch über von Herrenloh und nur einen Schritt unter Hemmelfart. Machtmensch? Oder nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen?
Ihm entging auch nicht, wie der Surferboy, Bernard sich losriss. Noch einer vom anderen Ufer? Sollte ja nicht so selten sein in zölibatären Kreisen. War er von Tretogor 'zu Diensten'? Oder Tretogor und Alensbach und Svetele das Alibi?
Sein Verstand glich permanent alle Möglichkeiten mit dem veränderten Bild der Wirklichkeit ab.
Auch wenn der Freiherr eine gute Menschenkenntnis hatte, ein spezielles Schwulenradar hatte er bisher noch nicht entwickelt, der Großmeister aber passte so oder so nicht in diese Schublade. Er selbst allerdings wohl auch nicht.
Die Andeutung, er könne versuchen den Großmeister aus dem Fenster zu schubsen... Er schmunzelte und sein Verstand raste weiter.
Er nahm es lockerer als andere, oder war das eine Falle?
Nur wie fand man das heraus, wenn man nicht reintrat?
"Ich denke der Großmeister braucht wiederum auch keine Hilfe, sollte er vorhaben, den Gast zu vergiften." mit der Parade entließ auch Slava den hübschen Jungen und zwinkerte. Allerdings über den Witz, vielleicht auch ein wenig um Bernard zu verunsichern, man konnte ja nie wissen wozu es gut war.
Vermutlich war es blöd, solche Witze zu reißen, von Herrenloh gegenüber war er mit dieser Art bereits angeeckt, aber alles sagte ihm, dass von Tretogor ein anderes Kaliber war.
Dann waren Bote und Surferboy weg.
"Eure Excellenz, Großmeisten und Major von Treogor...." auch Slava hate seine Hausaufgaben gemacht oder wenigstens geschickt abgeschrieben.
"Vielen Dank, dass die diese Unterredung so kurzfristig ermöglichen konnetet."
Slava entschied sich für die Ottomanen. Er hatte den Raum längst begutachtet und hatte so gut wie immer seine Gründe für das was er tat, auch wenn seine Rechnung nicht immer aufgehen mochten.
"Ich nehme an, mein Ruf eilt mir bereits voraus..." als halbe Entschuldigung für die flapsige Bemerkung zuvor.
"Gerne einen Kaffee und im Normalfall weiß ich einen guten Cognac durchaus zu schätzen, allerdings tatsächlich lieber zu späterer Stunde."
Damit war auch abgesteckt, dass er kein Alkoholproblem hatte.
"Bedauerlicherweise habe ich keinen armenischen Cognac dabei, der gilt dort wo ich herkomme als der beste... Sollte es mir gelingen welchen zu beschaffen lasse ich euch eine Flasche zukommen."
Er hatte ja bereits gesagt, dass er kein Geheimnis daraus machte woher er kam.
Nur Wozu war er hergekommen...
"Ursprünglich war es nur meine Absicht, mit eurer Hilfe und in Anbetracht der Nilfgarder in eurer Stadt und vor unseren Toren die tiefe Kluft zwischen dem Orden und der Redanischen Krone abzubauen... Aber mir ist durchaus klar, dass die Ereignisse der letzten Nacht nicht dazu geeignet waren dafür ein gutes Fundament zu legen. Deshalb frage ich euch einfach unumwunden: Seid ihr bereit es dennoch zu versuchen und eine Lösung zu finden oder verschwende ich unserer beider Zeit wenn ich es weiter versuche?"
- Lothar von Tretogor
- Spieler Level 2
- Beiträge: 234
- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Es war nicht schwer Bernard zu verunsichern besonders am Ende seiner Schicht und nach einer solchen Nacht. Seine Irritation über diesen Witz verriet eher, dass er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass sein Großmeister jemand vergiften würde. Die leichte Irritation stand ihm.
Auch von Tretogor wartete ab bis man alleine war. Seine Mundwinkel umspielte ein leichtes Lächeln. Man sollte jedes Gespräch mit den Möglichkeiten des gegenseitigen Umbringens beginnen. Aber das war dann ja geklärt. Nach den Ereignissen der letzten Tage war sich der Großmeister nicht mehr so sicher, was er hier eigentlich tat und was er vom Leben wollte. Aber vorerst weiter machen. Kaffee wollte der Herr. Er schlenderte zurück zu seinem Schreibtisch mit dem Stövchen.
„Allerdings, Ser, Euer Ruf eilt Euch voraus“, amüsiert: „Aus Nowigrad erreicht mich stetig eine kreative Auswahl an Adjektiven, die Eure Person betreffen. An von Herrenloh ist ein Poet verloren gegangen.“
Der Rest in der Kanne reichte gerade noch aus einen Tonbecher zu füllen. Der Großmeister war sich nicht zu fein, Slava diesen zu servieren „Die Vorteile des Kaiserreichs“, bevor er sich mit seinem Becher auf den anderen Ottomanen niederließ. Ein bisschen schwerfällig, aber die Muskel gehorchten ihm. Die Armeejahre hatte ihn eher gestärkt als verschlissen, was auch ein paar Lebkuchen nicht ändern konnten.
„Ich muss gestehen, ich muss mich mit diesem Cognac erst noch vertraut zu machen. Schon die Schwenker haben ein kleines Vermögen gekostet. Hier soll der Kaedwenische, der Beste sein.“ Dass Slava ebenfalls von einer anderen Welt kam, war inzwischen bei Lothar angekommen. Was er genau davon halten wollte, wusste er noch nicht. Zumindest erklärte es warum er noch von keinen Oberst Sokolov gehört hatte. Ihn selbst hatte tatsächlich lange niemand mehr Major genannt. So wirklich ‚ausscheiden‘ konnte man Kriegsgefangenschaft nicht nennen.
„Hm.“ Lothar lehnte sich zurück trank bedächtig einen Schluck. „Wir sollten die Beziehungen zwischen dem Orden und die redanische Krone nicht von einem meiner Schäfchen abhängen machen – auch wenn ich neugierig bin, was genau dieses Schäfchen damit zu tun hat. Dass er Bestandteil unseres Gesprächs sein soll, war zumindest das Letzte, was mir Moore noch gesagt hat. Bevor es ihm wichtiger wurde seinen Knappen zu retten…“
Vor einer fliegenden Schlange, unwillkürlich fuhr sich Lothar über die Wange und warf einen schiefen Blick auf seinen Gast. Wollte ihm die Flamme etwas sagen? Er und Alensbach hatten das Vieh verletzt, sodass es leichter wurde es zu erlegen. Eine unerwartete Zusammenarbeit. Aber später zu der Geschichte. Vielleicht war es in ihrem beiderseitigen Interesse herauszufinden was das genau war. Liam hatte seine Erkenntnis darüber ihn noch gar nicht weiter gegeben.
„…aber das wisst Ihr besser. Ihr habt illustre Gefährten.“
Der Großmeister trank einen Schluck. Wie er so dasaß wirkte er weder besonders geistlich, adelig oder politisch. Er war kein Politiker, er ist zwangsläufig zu einem geworden.
Auch von Tretogor wartete ab bis man alleine war. Seine Mundwinkel umspielte ein leichtes Lächeln. Man sollte jedes Gespräch mit den Möglichkeiten des gegenseitigen Umbringens beginnen. Aber das war dann ja geklärt. Nach den Ereignissen der letzten Tage war sich der Großmeister nicht mehr so sicher, was er hier eigentlich tat und was er vom Leben wollte. Aber vorerst weiter machen. Kaffee wollte der Herr. Er schlenderte zurück zu seinem Schreibtisch mit dem Stövchen.
„Allerdings, Ser, Euer Ruf eilt Euch voraus“, amüsiert: „Aus Nowigrad erreicht mich stetig eine kreative Auswahl an Adjektiven, die Eure Person betreffen. An von Herrenloh ist ein Poet verloren gegangen.“
Der Rest in der Kanne reichte gerade noch aus einen Tonbecher zu füllen. Der Großmeister war sich nicht zu fein, Slava diesen zu servieren „Die Vorteile des Kaiserreichs“, bevor er sich mit seinem Becher auf den anderen Ottomanen niederließ. Ein bisschen schwerfällig, aber die Muskel gehorchten ihm. Die Armeejahre hatte ihn eher gestärkt als verschlissen, was auch ein paar Lebkuchen nicht ändern konnten.
„Ich muss gestehen, ich muss mich mit diesem Cognac erst noch vertraut zu machen. Schon die Schwenker haben ein kleines Vermögen gekostet. Hier soll der Kaedwenische, der Beste sein.“ Dass Slava ebenfalls von einer anderen Welt kam, war inzwischen bei Lothar angekommen. Was er genau davon halten wollte, wusste er noch nicht. Zumindest erklärte es warum er noch von keinen Oberst Sokolov gehört hatte. Ihn selbst hatte tatsächlich lange niemand mehr Major genannt. So wirklich ‚ausscheiden‘ konnte man Kriegsgefangenschaft nicht nennen.
„Hm.“ Lothar lehnte sich zurück trank bedächtig einen Schluck. „Wir sollten die Beziehungen zwischen dem Orden und die redanische Krone nicht von einem meiner Schäfchen abhängen machen – auch wenn ich neugierig bin, was genau dieses Schäfchen damit zu tun hat. Dass er Bestandteil unseres Gesprächs sein soll, war zumindest das Letzte, was mir Moore noch gesagt hat. Bevor es ihm wichtiger wurde seinen Knappen zu retten…“
Vor einer fliegenden Schlange, unwillkürlich fuhr sich Lothar über die Wange und warf einen schiefen Blick auf seinen Gast. Wollte ihm die Flamme etwas sagen? Er und Alensbach hatten das Vieh verletzt, sodass es leichter wurde es zu erlegen. Eine unerwartete Zusammenarbeit. Aber später zu der Geschichte. Vielleicht war es in ihrem beiderseitigen Interesse herauszufinden was das genau war. Liam hatte seine Erkenntnis darüber ihn noch gar nicht weiter gegeben.
„…aber das wisst Ihr besser. Ihr habt illustre Gefährten.“
Der Großmeister trank einen Schluck. Wie er so dasaß wirkte er weder besonders geistlich, adelig oder politisch. Er war kein Politiker, er ist zwangsläufig zu einem geworden.
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Ein wirklich niedlicher Junge, dieser Bernard. Hätte er mehr Zeit gehabt, vielleicht hätte er sich auch mit ihm unterhalten, tatsächlich unterhalten - wobei es immer schon auch hilfreich gewesen war mehr anzufangen, wollte man jemanden aushorchen. Aber die Idee blieb weit im Hintergrund. Tatsächlich nahm Slava nicht an, das von Tretogor ihn beseitigen wollte, nicht mehr. Er würde die Vorsicht jedoch nicht fallen lassen und die Tokarev würde er auch nicht wieder sichern.
Die kreative Auswahl an Adjektiven aus Nowigrad konnte Slava auch keinesfalls verunsichern. Überhaupt schien dass schwer zu sein. Es amüsierte ihn eher. Zu gern hätte er ein paar davon gehört.
"Und ich würde einräumen dass etliche davon auch zutreffen."
Er konnte sich auch so denken, was man darunter fand. 'Impertinent' mit Sicherheit. 'unhöflich', 'dreist'... Immerhin spielte er diese Rolle nicht zum ersten Mal. Interessant an dem Satz war allerdings vor allem das 'stetig'.
Wie oft erreichten ihn wohl Briefe... und wie lange dauerte die Übermittlung? Ohne magische Ringe oder... Tauben.
Sicher nicht wöchentlich. Und war er wirklich in so vielen Thema gewesen?
Oder begann 'stetig' schon ab zwei?
von Herrenloh also ein Poet. Das musste er so stehenlassen.
Er nahm die Tasse entgegen. "Habt vielen Dank, Großmeister." seine Mine war aufrichtig, hier scherzte er nicht. Er wusste es tatsächlich zu schätzen, dass ihm der Mann selbst die Tasse reichte und nicht einen Lakaien gerufen hatte. Alls das formte das Bild, das sich nun aus tausenden kleiner Puzzlestück in Slavas Kopf zusammensetzzte. Und jede Bewegung trug ein kleines Stück dazu bei.
Dass der Mann kein Politiker war, das sagte ihm dieses Bild mit jedem Pinselstrich der hinzukam.
"Wir bauen mittlerweile auch Kaffee an in Nowigrad. Ein paar kluge Köpfe haben herausgefunden was den Pflanzen bisher fehlte und bekommen es irgendwie hin sie gedeihen zu lassen. Ich bin kein Botaniker, aber ich bin jenen sehr dankbar."
Die Vorteile des Kaiserreiches.
"Und ein Nachteil ist, dass sie das Land mit billigen Importprodukten überschwemmen und so einen Wirtschaftskampf führen wo sie militärisch nicht weiterkommen."*
Eigentlich war der Teil mit dem Smalltalk noch nicht ganz vorbei, aber der Einwurf bot sich an.
"Deshalb bezahle ich gerne jeden Preis, wenn das Glas dann auch aus einheimischer Produktion stammt."
Es war für ihn schließlich kein unbekanntes Phänomen, hier in dieser Welt konnte man es vielleicht noch im Keim ersticken, ob es jedoch langfristig aufzuhalten war glaubte aber selbst er nicht.
"Ich hatte auch schon Gelegenheit, mich ein wenig durchzuprobieren. Die eine oder andere Brennerei aus Kaedwen ist tatsächlich sehr gut, das kann ich bestätigen. Während ich dem Temerischen Roggenwodka gegenüber unserem Kräuterwodka eindeutig den Vorzug gebe."
Nun aber wirklich genug Smalltalk und was verflucht hatte Jarel zu Lothar nur gesagt...?
"Ich hatte die Hoffnung, dass ihr das so seht. Jedoch musste ich bereits die Erfahrung machen, dass die Verfehlungen eines einzelnen durchaus geeignet sind, jahrelange diplomatische Bemühungen zunichte zu machen."
Mittlerweile hatte er auch einiges gelesen, über die Königsmorde vor allem und was sonst noch mit der jüngeren Geschichte zusammenhing und den Vorstoß Nilfgards ermöglicht hatte.
"Hat er das gesagt? Interessant. Was ihr mit Illuster und Gefährten meint, da müsst ihr schon genauer sein. Aber fragt, wenn ihr etwas wissen wollt."
Slava lächelte und trank noch einen Schluck Kaffee.
"Hervorragend ist der Kaffee auf jeden Fall. Aus Toussaint?"
__________________________
* wurde in den Bücher erwähnt.
Die kreative Auswahl an Adjektiven aus Nowigrad konnte Slava auch keinesfalls verunsichern. Überhaupt schien dass schwer zu sein. Es amüsierte ihn eher. Zu gern hätte er ein paar davon gehört.
"Und ich würde einräumen dass etliche davon auch zutreffen."
Er konnte sich auch so denken, was man darunter fand. 'Impertinent' mit Sicherheit. 'unhöflich', 'dreist'... Immerhin spielte er diese Rolle nicht zum ersten Mal. Interessant an dem Satz war allerdings vor allem das 'stetig'.
Wie oft erreichten ihn wohl Briefe... und wie lange dauerte die Übermittlung? Ohne magische Ringe oder... Tauben.
Sicher nicht wöchentlich. Und war er wirklich in so vielen Thema gewesen?
Oder begann 'stetig' schon ab zwei?
von Herrenloh also ein Poet. Das musste er so stehenlassen.
Er nahm die Tasse entgegen. "Habt vielen Dank, Großmeister." seine Mine war aufrichtig, hier scherzte er nicht. Er wusste es tatsächlich zu schätzen, dass ihm der Mann selbst die Tasse reichte und nicht einen Lakaien gerufen hatte. Alls das formte das Bild, das sich nun aus tausenden kleiner Puzzlestück in Slavas Kopf zusammensetzzte. Und jede Bewegung trug ein kleines Stück dazu bei.
Dass der Mann kein Politiker war, das sagte ihm dieses Bild mit jedem Pinselstrich der hinzukam.
"Wir bauen mittlerweile auch Kaffee an in Nowigrad. Ein paar kluge Köpfe haben herausgefunden was den Pflanzen bisher fehlte und bekommen es irgendwie hin sie gedeihen zu lassen. Ich bin kein Botaniker, aber ich bin jenen sehr dankbar."
Die Vorteile des Kaiserreiches.
"Und ein Nachteil ist, dass sie das Land mit billigen Importprodukten überschwemmen und so einen Wirtschaftskampf führen wo sie militärisch nicht weiterkommen."*
Eigentlich war der Teil mit dem Smalltalk noch nicht ganz vorbei, aber der Einwurf bot sich an.
"Deshalb bezahle ich gerne jeden Preis, wenn das Glas dann auch aus einheimischer Produktion stammt."
Es war für ihn schließlich kein unbekanntes Phänomen, hier in dieser Welt konnte man es vielleicht noch im Keim ersticken, ob es jedoch langfristig aufzuhalten war glaubte aber selbst er nicht.
"Ich hatte auch schon Gelegenheit, mich ein wenig durchzuprobieren. Die eine oder andere Brennerei aus Kaedwen ist tatsächlich sehr gut, das kann ich bestätigen. Während ich dem Temerischen Roggenwodka gegenüber unserem Kräuterwodka eindeutig den Vorzug gebe."
Nun aber wirklich genug Smalltalk und was verflucht hatte Jarel zu Lothar nur gesagt...?
"Ich hatte die Hoffnung, dass ihr das so seht. Jedoch musste ich bereits die Erfahrung machen, dass die Verfehlungen eines einzelnen durchaus geeignet sind, jahrelange diplomatische Bemühungen zunichte zu machen."
Mittlerweile hatte er auch einiges gelesen, über die Königsmorde vor allem und was sonst noch mit der jüngeren Geschichte zusammenhing und den Vorstoß Nilfgards ermöglicht hatte.
"Hat er das gesagt? Interessant. Was ihr mit Illuster und Gefährten meint, da müsst ihr schon genauer sein. Aber fragt, wenn ihr etwas wissen wollt."
Slava lächelte und trank noch einen Schluck Kaffee.
"Hervorragend ist der Kaffee auf jeden Fall. Aus Toussaint?"
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* wurde in den Bücher erwähnt.
- Lothar von Tretogor
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„Ich gehe davon aus, dass sie zutreffen und Ihr sie Euch alle denken könnt.“ Die Adjektive. „Sonst wärt Ihr nicht auf der Position, auf der Ihr seid. Dikjstra weiß schon was er tut.“ Dass dieser genauso seine dicken Fingerchen im Spiel hatte, dass er nun auf dem Großmeister Posten saß, war Lothar bewusst. Aber er hatte eigentlich überhaupt keine Zeit sich um Landespolitik zu kümmern. „Das macht es soweit leichter, dass ich sie Euch nicht zu klären brauche.“ Was ihn tatsächlich entgegen kam. Warum um einen heißen Brei herumreden?
Lothar warf einen Blick in seinen Kaffeebecher. Aus Toussaint? So viele Gedanken hatte er sich dazu nicht gemacht. Die Dekadenz kommt schleichend und um Kaffee kümmert sich Bernard. „Ich glaube ja. Ein kleines Geschenk der Statthalterin. Unter… Leidensgenossen.“
Ihre wöchentliche Treffen sorgten für genug Spekulationen, aber sie waren notwendig und die Nilfgaarderin war nicht auf den Kopf gefallen, sodass er an der Korrespondenz durchaus Gefallen fand. „Diese Stadt ist wie ein Topf Milch auf dem Herd, sobald man auch nur einen kleinen Moment wegsieht, kocht sie über.“ Ein bisschen missmutig schüttelte er darüber den Kopf. „Wer genau welchen Nutzen wovon hat, ist gerade sehr unsicher, deshalb köchelt es vor sich hin. Viele sehen auf den Orden. Als Teil der Kirche, steht dieser auf keiner politischen Seite. Schließlich kennt der Glaube keine Nationen. Wessen Blut an den Händen eines Major aus Dreiberg klebt ist hingegen eine andere Sache.“ Und auch kein Geheimnis. Wobei wiederum genau diese Tatsache ihm ebenso bei den anwesenden Nilfgaardern Respekt bringt. Immerhin kannte man ihn. Er mochte keine Politik.
„Aber ja, ich habe Fragen. Diverse. Mit welchem Thema wollen wir anfangen? Eure Gefährten?“ Irgendwie war es gerade aufgekommen und Lothar konnte nicht verhindern, dass es ihm durch den Kopf ging. Vor allem hätte er gerne gewusst, ob das Vieh ein blöder Zufall war oder doch ein kreatives Attentat.
„Unter anderem einer meiner Knappen, der mir versicherte, dass er Euch eigentlich gar nicht mag und zufällig ist Moore sein Rittervater. Eine junge Frau, die wirkt als würde der Großteil meiner Ritter sie ungefragt verbrennen wollen und Euer Elfenmagier.“ Da musste er kurz grinsen. Den hatte er kennenlernen können. „Traut ihr ihm? Wahrscheinlich besser als man hierzulande bekommt.“ Selbst wenn man Magier besser leiden konnte als er persönlich, gehörte deren Loyalität doch meinst ihren Schulen. „Aber ein wenig irritiert hat es mich doch, dass Magus DeSpaire zuerst alle Schuld von sich gewiesen und auf seinen lange Jahre Bekannten Moore geschoben hat.“
Fragend ging eine Augenbraue nach oben. Bist Du sicher, dass das die richtigen Leute sind? Man wollte einem anderem Offizier ja nicht reinreden, aber… Lothar konnte nicht glauben, das der Freiherr über das Verhalten seiner Leuten besonderes glücklich war. Er selbst ja auch nicht. Aber jetzt saßen sie hier und mussten die Suppe auslöffeln.
Lothar warf einen Blick in seinen Kaffeebecher. Aus Toussaint? So viele Gedanken hatte er sich dazu nicht gemacht. Die Dekadenz kommt schleichend und um Kaffee kümmert sich Bernard. „Ich glaube ja. Ein kleines Geschenk der Statthalterin. Unter… Leidensgenossen.“
Ihre wöchentliche Treffen sorgten für genug Spekulationen, aber sie waren notwendig und die Nilfgaarderin war nicht auf den Kopf gefallen, sodass er an der Korrespondenz durchaus Gefallen fand. „Diese Stadt ist wie ein Topf Milch auf dem Herd, sobald man auch nur einen kleinen Moment wegsieht, kocht sie über.“ Ein bisschen missmutig schüttelte er darüber den Kopf. „Wer genau welchen Nutzen wovon hat, ist gerade sehr unsicher, deshalb köchelt es vor sich hin. Viele sehen auf den Orden. Als Teil der Kirche, steht dieser auf keiner politischen Seite. Schließlich kennt der Glaube keine Nationen. Wessen Blut an den Händen eines Major aus Dreiberg klebt ist hingegen eine andere Sache.“ Und auch kein Geheimnis. Wobei wiederum genau diese Tatsache ihm ebenso bei den anwesenden Nilfgaardern Respekt bringt. Immerhin kannte man ihn. Er mochte keine Politik.
„Aber ja, ich habe Fragen. Diverse. Mit welchem Thema wollen wir anfangen? Eure Gefährten?“ Irgendwie war es gerade aufgekommen und Lothar konnte nicht verhindern, dass es ihm durch den Kopf ging. Vor allem hätte er gerne gewusst, ob das Vieh ein blöder Zufall war oder doch ein kreatives Attentat.
„Unter anderem einer meiner Knappen, der mir versicherte, dass er Euch eigentlich gar nicht mag und zufällig ist Moore sein Rittervater. Eine junge Frau, die wirkt als würde der Großteil meiner Ritter sie ungefragt verbrennen wollen und Euer Elfenmagier.“ Da musste er kurz grinsen. Den hatte er kennenlernen können. „Traut ihr ihm? Wahrscheinlich besser als man hierzulande bekommt.“ Selbst wenn man Magier besser leiden konnte als er persönlich, gehörte deren Loyalität doch meinst ihren Schulen. „Aber ein wenig irritiert hat es mich doch, dass Magus DeSpaire zuerst alle Schuld von sich gewiesen und auf seinen lange Jahre Bekannten Moore geschoben hat.“
Fragend ging eine Augenbraue nach oben. Bist Du sicher, dass das die richtigen Leute sind? Man wollte einem anderem Offizier ja nicht reinreden, aber… Lothar konnte nicht glauben, das der Freiherr über das Verhalten seiner Leuten besonderes glücklich war. Er selbst ja auch nicht. Aber jetzt saßen sie hier und mussten die Suppe auslöffeln.
- Vyacheslav Sokolov
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"Nicht nötig, etwas zu erklären." und Kein weiterer Kommentar zu den besagten Adjektiven. Einige davon waren sicher ein Grund weswegen die Chemie zwischen den Regenten und ihm so hervorragend gepasst hätte.
Ein Topf Milch auf dem Herd...
Der Vergleich war passend, durchaus. Und anders als Wasser kühlte milch auch nicht sofort ab sondern behielt die Hitze noch einen Moment und etwas brannte unten immer an. Sprich, die Lage war unumkehrbar beschädigt.
"Es freut mich, dass auch ihr nicht um den heißen Brei herum redet. Und mir geht es auch nicht um Blut an irgendwelchen Händen. Wir beide sind.. oder waren Soldaten, wir haben uns in einem Krieg, der dem jeweils anderen vermutlich fremd sein dürfte nach oben gedient und dort unsere Erfahrungen gesammelt. Und nun jonglieren wird eine Politik, die wir nie haben wollten. Ihr die des Ordens obwohl ihr eigentlich unpolitisch sein wollt und ich die eines Landes, von dessen Existenz ich die meiste zeit meines Lebens nichts wusste, das mir aber mittlerweile ans Herz gewachsen ist."
Und auch mit Fragen hielt er nicht hinter dem Berg. Die Gefährten also...
"Um es kurz zu machen: Sie alle sind Reisende wie ich. Aus mehr oder weniger ähnlichen Welten zu dieser... oftmals aus sehr unähnlichen. Vertraue ich ihnen... Sagen wir es ganz klar: Nein. Ich vertraue niemandem wirklich und erst recht nicht blind. Aber ich kann sie einschätzen... meistens. Und ich wäge Nutzen und Schaden ab und in der Regel überwiegt der Nutzen."
Bis er es eben nicht mehr tat. Was dann geschah blieb offen.
"Und dann bin ich es aus den letzten Jahren meiner beruflichen Laufbahn gewöhnt mir solchen, sagen wir... Außenseitern zu arbeiten und sie einigermaßen auf Spur zu halten, vielleicht sammle ich sie deswegen auch hier ein. Aber sie sind nicht meine Leute, bis auf Avarion DeSpaire.
Diese seltsame Frau muss ich selbst erst noch einschätzen lernen. Soweit ich es eruieren konnte, hat von Nagall sie gefunden. Und sie hat Material aus ihrer Welt mitgebracht, das musste ich mir ansehen um dessen Gefährlichkeit zu beurteilen und es soweit möglich zu vernichten. Aus diesem Grund hat sie mich zu dem jeweiligen Ort im Sumpf geführt, von Nagall war dabei weil er den Ort ebenfalls kannte."
Eine kurze Pause.
"Insofern erledigen wir einen gar nicht unähnlichen Job: Diese Welt vor dem zu beschützen, was ihr schadet. Nur stecken wir wohl unsere Grenzen bei der Beurteilung des Schadenspotentials etwas unterschiedlich."
Eine weitere kurze Pause.
"Ach ja... und bei der Gelegenheit sind wir wohl auch dem gleichen merkwürdigen Schlangenmonster begegnet. Wirklich merkwürdiges Wesen, das muß ich sagen."
Ein Topf Milch auf dem Herd...
Der Vergleich war passend, durchaus. Und anders als Wasser kühlte milch auch nicht sofort ab sondern behielt die Hitze noch einen Moment und etwas brannte unten immer an. Sprich, die Lage war unumkehrbar beschädigt.
"Es freut mich, dass auch ihr nicht um den heißen Brei herum redet. Und mir geht es auch nicht um Blut an irgendwelchen Händen. Wir beide sind.. oder waren Soldaten, wir haben uns in einem Krieg, der dem jeweils anderen vermutlich fremd sein dürfte nach oben gedient und dort unsere Erfahrungen gesammelt. Und nun jonglieren wird eine Politik, die wir nie haben wollten. Ihr die des Ordens obwohl ihr eigentlich unpolitisch sein wollt und ich die eines Landes, von dessen Existenz ich die meiste zeit meines Lebens nichts wusste, das mir aber mittlerweile ans Herz gewachsen ist."
Und auch mit Fragen hielt er nicht hinter dem Berg. Die Gefährten also...
"Um es kurz zu machen: Sie alle sind Reisende wie ich. Aus mehr oder weniger ähnlichen Welten zu dieser... oftmals aus sehr unähnlichen. Vertraue ich ihnen... Sagen wir es ganz klar: Nein. Ich vertraue niemandem wirklich und erst recht nicht blind. Aber ich kann sie einschätzen... meistens. Und ich wäge Nutzen und Schaden ab und in der Regel überwiegt der Nutzen."
Bis er es eben nicht mehr tat. Was dann geschah blieb offen.
"Und dann bin ich es aus den letzten Jahren meiner beruflichen Laufbahn gewöhnt mir solchen, sagen wir... Außenseitern zu arbeiten und sie einigermaßen auf Spur zu halten, vielleicht sammle ich sie deswegen auch hier ein. Aber sie sind nicht meine Leute, bis auf Avarion DeSpaire.
Diese seltsame Frau muss ich selbst erst noch einschätzen lernen. Soweit ich es eruieren konnte, hat von Nagall sie gefunden. Und sie hat Material aus ihrer Welt mitgebracht, das musste ich mir ansehen um dessen Gefährlichkeit zu beurteilen und es soweit möglich zu vernichten. Aus diesem Grund hat sie mich zu dem jeweiligen Ort im Sumpf geführt, von Nagall war dabei weil er den Ort ebenfalls kannte."
Eine kurze Pause.
"Insofern erledigen wir einen gar nicht unähnlichen Job: Diese Welt vor dem zu beschützen, was ihr schadet. Nur stecken wir wohl unsere Grenzen bei der Beurteilung des Schadenspotentials etwas unterschiedlich."
Eine weitere kurze Pause.
"Ach ja... und bei der Gelegenheit sind wir wohl auch dem gleichen merkwürdigen Schlangenmonster begegnet. Wirklich merkwürdiges Wesen, das muß ich sagen."
- Lothar von Tretogor
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- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
„Ich traue mich nicht, um zu behaupten, dass ich mich hoch gedient hätte. Da sind zu viele über mir auf dem Schlachtfeldern unerwartet verreckt und plötzlich blickt man in die großen Augen der Anderen, die hoffen, dass man sie aus der Scheiße schon irgendwie raus holt. Schließlich ist man Offiziersanwärter. Vielleicht sammelte ich auch die Zurückgeblieben oder Außenseiter um mich oder… sie laufen mir zu. - Hatte gehofft hier könnte sie das ändern.“
Sonst lehnte sich Lothar zurück und hörte zu. Jedes Wort nahm er seinem Besuch nicht ab. Man steigt nicht aus Versehen zum Berater eines Regenten wie Dikjstra auf, ob ihm jetzt Redanien ans Herz gewachsen war oder nur gerade bequem, war unbekannt. Je nachdem welche Erwartungen man hatte, ließ es sich auch im Kaiserreich ganz gut leben. Dass sie alle Reisende waren, das wusste Lothar. Das hatte ihm Liam bereits erzählt, deshalb nickte er nur kurz dazu: „Gefühlt werden die immer häufiger…“
Die letzten Worte waren mehr an sich selbst gerichtet und es entwich ihm ein leises Hüsteln, als Slava davon erzählte gefährliches Material zu sichern, um es zu vernichten. Na, klar. Vernichten, sicher nicht, was einem selbst nutzen würde. Kurz erwogt der Großmeister besser alles zu beschlagnahmen, was man in der Bliebe des Freiherrn hier finden würde, nur um zu erfahren was man aus dem Sumpf gezogen hatte. Aber man versuchte hier Wogen zu glätten und das eigentliche Thema haben sie noch gar nicht angerissen. Das Beste zum Schluss. Deshalb zuerst das blöde Schlangenmonster. Wobei er immer mehr glaubte, dass es wohl nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Oder sie, je nachdem.
„Hab ihr mehr über das Vieh in Erfahrung bringen können? So wie es sich mir erschließt, kann es oder besser konnte - wenn ich es richtig verstanden habe, hat der tapfere Knappe von Nagall es erschlagen? - sich teleportieren und andere magieähnliche Spielereien nutzen?“ Dabei strich er sich über die versengte Bartlücke: „Haben wir beide irgendwas gemeinsam? Oder nur Zufall? Ich würde gerne ein findiges Attentat ausschließen.“ Hatte es ihn verfehlt und deshalb den anderen Bartträger ausgesucht? Das ist doch unwahrscheinlich. „Von Alensbach und ich konnten es zumindest mit dem Schwert verletzen und in die Flucht schlagen. So hatte es den Anschein.“ Wie oder warum er mit von Alensbach am See war oder nicht überging er. Das ist seine Stadt, er kann sich hier bewegen wie er mag.
Sonst lehnte sich Lothar zurück und hörte zu. Jedes Wort nahm er seinem Besuch nicht ab. Man steigt nicht aus Versehen zum Berater eines Regenten wie Dikjstra auf, ob ihm jetzt Redanien ans Herz gewachsen war oder nur gerade bequem, war unbekannt. Je nachdem welche Erwartungen man hatte, ließ es sich auch im Kaiserreich ganz gut leben. Dass sie alle Reisende waren, das wusste Lothar. Das hatte ihm Liam bereits erzählt, deshalb nickte er nur kurz dazu: „Gefühlt werden die immer häufiger…“
Die letzten Worte waren mehr an sich selbst gerichtet und es entwich ihm ein leises Hüsteln, als Slava davon erzählte gefährliches Material zu sichern, um es zu vernichten. Na, klar. Vernichten, sicher nicht, was einem selbst nutzen würde. Kurz erwogt der Großmeister besser alles zu beschlagnahmen, was man in der Bliebe des Freiherrn hier finden würde, nur um zu erfahren was man aus dem Sumpf gezogen hatte. Aber man versuchte hier Wogen zu glätten und das eigentliche Thema haben sie noch gar nicht angerissen. Das Beste zum Schluss. Deshalb zuerst das blöde Schlangenmonster. Wobei er immer mehr glaubte, dass es wohl nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Oder sie, je nachdem.
„Hab ihr mehr über das Vieh in Erfahrung bringen können? So wie es sich mir erschließt, kann es oder besser konnte - wenn ich es richtig verstanden habe, hat der tapfere Knappe von Nagall es erschlagen? - sich teleportieren und andere magieähnliche Spielereien nutzen?“ Dabei strich er sich über die versengte Bartlücke: „Haben wir beide irgendwas gemeinsam? Oder nur Zufall? Ich würde gerne ein findiges Attentat ausschließen.“ Hatte es ihn verfehlt und deshalb den anderen Bartträger ausgesucht? Das ist doch unwahrscheinlich. „Von Alensbach und ich konnten es zumindest mit dem Schwert verletzen und in die Flucht schlagen. So hatte es den Anschein.“ Wie oder warum er mit von Alensbach am See war oder nicht überging er. Das ist seine Stadt, er kann sich hier bewegen wie er mag.
- Vyacheslav Sokolov
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- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Nur ein kurzes hartes Auflachen von Slava. Ja, so konnte man es auch beschreiben.
Der Verlust der gesamten Einheit von Metsch, immer wieder Kameraden, die auf der Strecke geblieben waren. Aber doch, er war aufgestiegen, Schritt für Schritt. Bis er sich geweigert hatte sich zum Oberst befördern zu lassen... weil... weil er pausenlos ein komisches Lied im Ohr gehabt hatte das für ihn beinahe Prophetische Symbolik an den Tag gelegt hatte.
Warum fiel ihm das jetzt gerade ein?
Weil da etwas war, kaum greifbar, aber seit er hier war zupfte es an seinem Instinkt, wollte ihm sagen, das viel von dem Gespräch abhing.
Zurück zu den Reisenden.
"Das 'Gefühl' teile ich, allerdings besteht eine gewisse Schwierigkeit das tatsächlich zu messen, Gefühle können täuschen. Bisher hat sich nie jemand sonderlich dafür interessiert, und die wenigen empirischen Forschungen zu dem Thema beschränken sich auf kleine Gebiete und kurze Zeiträume und allein auf hinterlassene Objekte. Die Personen selbst sind in früheren Zeiten vielleicht einfach gestorben direkt nach dem Auftreffen, oder etwas später... oder ihre Welt war so ähnlich, dass sie einfach untertauchen konnten. Nur eine Beobachtung über Jahre hinweg könnte aus dem Gefühl wissenschaftliche belegte Fakten machen..."
Auch wenn es von Lothar nur eine Randbemerkung war, Slava gab damit preis - allerdings nicht unabsichtlich, dass er sich bereits lange damit befasst hatte und das durchaus als etwas ernstzunehmendes ansah. Ob Problem oder Chance, jedenfalls als einen Umstand, den man nicht ignorieren durfte.
Slava registrierte, dass Jakob offenbar die Tötung des Monsters für sich beanspruchte. Nur einen winzigen Augenblick lang war da gekränkter Stolz. getötet hatten es wohl seine Kugeln, Jakobs Schwert hattes es eher postum aufgeschlitzt... mutmaßlich. Aber er hatte immerhin ihm das leben gerettet. Und die Sache mit der Pistole wollte er auch nicht an die große Glocke hängen. Also nickte er dazu.
"Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch dieses Wesen aus einer anderen Welt kam, über ein Portal. Es trug eine Plakette, ich werde dazu weitere Nachforschungen anstellen und euch auch gerne auf dem Laufenden halten."
Ein Attentat... Slava schob den Begriff im Kopf hin und her. Sollte die Schlange tatsächlich ein Mordwerkzeug sein?
Klang auf den ersten Blick sehr merkwürdig... Auch auf den zweiten und dritten. Aber Magier durfte man nicht unterschätzen.
Es hatte auch in seiner Wohnung schließlich einen ganz offenkundigen Versuch gegeben bei dem entweder er oder von Herrenloh das Ziel gewesen waren.
"Es ist nicht mit aller Sicherheit auszuschließen. Aber wenn es ein Versuch war, dann muss ich dem der das arrangiert hat auf der einen Seite meinen Respekt aussprechen. Solch einen Aufwand... aber andererseits wäre das Ziel wohl mit weniger Aufwand leichter zu erreichen, sowohl bei euch als auch bei mir. Was lässt euch denken, es könnte sich um einen Anschlag handeln? Habt ihr Grund zu der Annahme, dass man euch an Leder will?"
Abgesehen von den üblichen Anfeindungen.
Und eines konnte nun auffallen. Attentate und die Aussicht, dass man es auf sein Leben abgesehen hatte brachten den Freiherrn nicht aus dem Konzept. Er saß noch immer entspannt und sprach darüber wie über das Tagesgeschäft.
Um den Elephanten, der bereits seit beginn des Gespräches im Raum stand, spazierten die beiden Männer noch immer in großem Bogen herum.
Der Verlust der gesamten Einheit von Metsch, immer wieder Kameraden, die auf der Strecke geblieben waren. Aber doch, er war aufgestiegen, Schritt für Schritt. Bis er sich geweigert hatte sich zum Oberst befördern zu lassen... weil... weil er pausenlos ein komisches Lied im Ohr gehabt hatte das für ihn beinahe Prophetische Symbolik an den Tag gelegt hatte.
Warum fiel ihm das jetzt gerade ein?
Weil da etwas war, kaum greifbar, aber seit er hier war zupfte es an seinem Instinkt, wollte ihm sagen, das viel von dem Gespräch abhing.
Zurück zu den Reisenden.
"Das 'Gefühl' teile ich, allerdings besteht eine gewisse Schwierigkeit das tatsächlich zu messen, Gefühle können täuschen. Bisher hat sich nie jemand sonderlich dafür interessiert, und die wenigen empirischen Forschungen zu dem Thema beschränken sich auf kleine Gebiete und kurze Zeiträume und allein auf hinterlassene Objekte. Die Personen selbst sind in früheren Zeiten vielleicht einfach gestorben direkt nach dem Auftreffen, oder etwas später... oder ihre Welt war so ähnlich, dass sie einfach untertauchen konnten. Nur eine Beobachtung über Jahre hinweg könnte aus dem Gefühl wissenschaftliche belegte Fakten machen..."
Auch wenn es von Lothar nur eine Randbemerkung war, Slava gab damit preis - allerdings nicht unabsichtlich, dass er sich bereits lange damit befasst hatte und das durchaus als etwas ernstzunehmendes ansah. Ob Problem oder Chance, jedenfalls als einen Umstand, den man nicht ignorieren durfte.
Slava registrierte, dass Jakob offenbar die Tötung des Monsters für sich beanspruchte. Nur einen winzigen Augenblick lang war da gekränkter Stolz. getötet hatten es wohl seine Kugeln, Jakobs Schwert hattes es eher postum aufgeschlitzt... mutmaßlich. Aber er hatte immerhin ihm das leben gerettet. Und die Sache mit der Pistole wollte er auch nicht an die große Glocke hängen. Also nickte er dazu.
"Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch dieses Wesen aus einer anderen Welt kam, über ein Portal. Es trug eine Plakette, ich werde dazu weitere Nachforschungen anstellen und euch auch gerne auf dem Laufenden halten."
Ein Attentat... Slava schob den Begriff im Kopf hin und her. Sollte die Schlange tatsächlich ein Mordwerkzeug sein?
Klang auf den ersten Blick sehr merkwürdig... Auch auf den zweiten und dritten. Aber Magier durfte man nicht unterschätzen.
Es hatte auch in seiner Wohnung schließlich einen ganz offenkundigen Versuch gegeben bei dem entweder er oder von Herrenloh das Ziel gewesen waren.
"Es ist nicht mit aller Sicherheit auszuschließen. Aber wenn es ein Versuch war, dann muss ich dem der das arrangiert hat auf der einen Seite meinen Respekt aussprechen. Solch einen Aufwand... aber andererseits wäre das Ziel wohl mit weniger Aufwand leichter zu erreichen, sowohl bei euch als auch bei mir. Was lässt euch denken, es könnte sich um einen Anschlag handeln? Habt ihr Grund zu der Annahme, dass man euch an Leder will?"
Abgesehen von den üblichen Anfeindungen.
Und eines konnte nun auffallen. Attentate und die Aussicht, dass man es auf sein Leben abgesehen hatte brachten den Freiherrn nicht aus dem Konzept. Er saß noch immer entspannt und sprach darüber wie über das Tagesgeschäft.
Um den Elephanten, der bereits seit beginn des Gespräches im Raum stand, spazierten die beiden Männer noch immer in großem Bogen herum.
- Lothar von Tretogor
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- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
Die Ausführungen zu Reisenden konnte Lothar nur Abnicken. Das da etwas passierte konnte er nicht leugnen, aber er hatte nicht wirklich Zeit sich darum zu kümmern. „Ich kann in den Archiven des Ordens nachsehen, wer wegen was verurteilt wurde und Euch jene Einträge zu kommen lassen, die in dieses Raster fallen.“ Sollte Sigismund sich den Kopf zerbrechen. Seine eigenen Probleme waren lokalpolitischer. Mit Wyzima war ihm ein Königreich in den Schoss gefallen und es galt den Orden zu halten, egal ob Redanien Temerien mit Hilfe dieser Reisenden Technologie eroberte oder befreite oder nichts davon.
Sie waren beide Soldaten. Da stand 'jemand versucht Dich umzubringen' in der Stellenbeschreibung. Irgendwie hatte man mindestens drei Jahrzehnte überlebt und wie es die Nächsten drei weiter gingen würde sich zeigen, sodass sich Lothar nicht mal Gedanken dazu machte.
„Aber nein niemand bestimmtes auf meiner Seite.“ Der Großmeister leerte seinen Kaffee. „Gerade. Es gibt ein paar, die mir meinen Platz in Wyzima neiden oder aus Kriegszeiten irgendeine Rache, Rechnung, was auch immer offen haben könnten, ganz zu schweigen von Ordensinterna, bei denen es mir so vorkommt, dass Ihr besser informiert seid als ich.“
Ein schiefes Lächeln zumindest wurde so der Elefant mal an gestreichelt. Jarel, der Werwolf, Verräter oder Kontaktperson. „Ein Attentat scheint nach mehreren Blicken unwahrscheinlich, obwohl eine Plakette nach Haustier klingt. Nachdem auf Wenzel... von Herrenloh nicht nur eines verübt wurde und bei Einem Ihr ganz in der Nähe gewesen sein sollt, komme ich doch ins Grübeln ob es Zusammengehänge gibt?“ Es klang nicht nach einer Drohung, denn so wirklich glaubte er selbst nicht daran. Aber er war kein Agent. Unter Druck Entscheidungen auf einem Schlachtfeld zu treffen fiel ihm sehr viel leichter, als dieses hin und her Gedrehe und Gedenke. Lieber wieder zu den Fakten: „Ich glaube nicht, dass es aus einer anderen Sphäre kam. Es fühlte sich nicht so an. Das Auftauchen. Das Verschwinden. Die Haut, wenn die Klinge sie durchbohrt. Es schien mir nicht fremd genug und hinterließ kein Portal, sondern war selbst dazu fähig.“ Nicht, dass Lothar außer praktischer Erfahrungen eine Ausbildung auf diesem Gebiet hatte, aber davon schien er überzeugt.
„Ritter von Alensbach leitet diese Ermittlungen, sprecht Euch bitte mit ihm ab. Er wird ebenfalls bald nach Nowigrad reisen, sodass ihr euch sicher wieder begegnet. Ich muss dort einen Klingenmeister ersetzen. Ich hatte gehofft Moore könnte ihn hier noch auf den aktuellen Stand bringen. Aber er scheidet wohl... aus.“
Sie waren beide Soldaten. Da stand 'jemand versucht Dich umzubringen' in der Stellenbeschreibung. Irgendwie hatte man mindestens drei Jahrzehnte überlebt und wie es die Nächsten drei weiter gingen würde sich zeigen, sodass sich Lothar nicht mal Gedanken dazu machte.
„Aber nein niemand bestimmtes auf meiner Seite.“ Der Großmeister leerte seinen Kaffee. „Gerade. Es gibt ein paar, die mir meinen Platz in Wyzima neiden oder aus Kriegszeiten irgendeine Rache, Rechnung, was auch immer offen haben könnten, ganz zu schweigen von Ordensinterna, bei denen es mir so vorkommt, dass Ihr besser informiert seid als ich.“
Ein schiefes Lächeln zumindest wurde so der Elefant mal an gestreichelt. Jarel, der Werwolf, Verräter oder Kontaktperson. „Ein Attentat scheint nach mehreren Blicken unwahrscheinlich, obwohl eine Plakette nach Haustier klingt. Nachdem auf Wenzel... von Herrenloh nicht nur eines verübt wurde und bei Einem Ihr ganz in der Nähe gewesen sein sollt, komme ich doch ins Grübeln ob es Zusammengehänge gibt?“ Es klang nicht nach einer Drohung, denn so wirklich glaubte er selbst nicht daran. Aber er war kein Agent. Unter Druck Entscheidungen auf einem Schlachtfeld zu treffen fiel ihm sehr viel leichter, als dieses hin und her Gedrehe und Gedenke. Lieber wieder zu den Fakten: „Ich glaube nicht, dass es aus einer anderen Sphäre kam. Es fühlte sich nicht so an. Das Auftauchen. Das Verschwinden. Die Haut, wenn die Klinge sie durchbohrt. Es schien mir nicht fremd genug und hinterließ kein Portal, sondern war selbst dazu fähig.“ Nicht, dass Lothar außer praktischer Erfahrungen eine Ausbildung auf diesem Gebiet hatte, aber davon schien er überzeugt.
„Ritter von Alensbach leitet diese Ermittlungen, sprecht Euch bitte mit ihm ab. Er wird ebenfalls bald nach Nowigrad reisen, sodass ihr euch sicher wieder begegnet. Ich muss dort einen Klingenmeister ersetzen. Ich hatte gehofft Moore könnte ihn hier noch auf den aktuellen Stand bringen. Aber er scheidet wohl... aus.“
- Vyacheslav Sokolov
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"Dafür wäre ich euch sehr dankbar." Immerhin eine paar Grundsteine zur Zusammenarbeit waren gelegt.
Für das eine Projekt, sozusagen sein privates Forschungsvergnügen. Dennoch freute Slava sich tatsächlich über das Angebot der Mithilfe.
Fast hätte er gelacht als der Großmeister aufzählte wer ihm wohl ans Leder wollte.
"Also nur das übliche..." Auch er wirkte recht gelassen. "Ja, richtig, es gab einen Versuch in meiner Wohnung, der von meinem Leibwächter vereitelt werden konnte. Wobei ich bisher nicht ganz sicher bin, ob derjenige es auf ihn abgesehen hatte oder auf mich. Aber dazu komme ich gleich noch einmal."
Plötzlich war sie da, die Idee. Er hatte sich die Worte nicht zurecht gelegt gehabt, nicht direkt, aber er erkannte nun einen Weg, zumindest die Stelle an der er abbiegen musste.
Zu der Theorie zu der Schlange konnte er abermals allerdings nur mit den Schultern zucken.
"Ich bin auch aus einer anderen Sphäre, trotzdem schätze ich, es fühlt sich ganz natürlich an, mich umzubringen. Nicht dass ich euch das nahelegen wollte."
Noch ein Witz über das gegenseitige umbringen konnte nicht schaden.
"Die Welten, die durch diese Risse verbunden werden sind so unterschiedlich, und ebenso was hindurchkommt... ich hab in meiner Heimat ebenfalls Bestien gejagt, die vermutlich durch ein Phänomen, der hiesigen Sphärenkonjunktion ähnlich hingelangten, und ich versichere euch, es fühlte sich ganz und gar nicht fremdartig an, die zu töten. Aber wir werden sehen. Ich schließe jedenfalls keine Möglichkeit von vorneherein aus. Mit von Alensbach hab ich mich im übrigen bereits kurz getroffen und wir haben auch vereinbart, uns dahingehend auszutauschen."
Mit Jarel austauschen... da war er wieder, der Elefant, den sie nur von Zeit zu Zeit streiften, dessen Schatten aber über allem lag.
Dennoch, vielleicht gelang das Kunststück, nicht über ihn zu fallen.
Aber ebenso präsent war etwas anderes. Ein Schatten... Eigentlich wähnte Slava DAS weit weg.
Ein wenig war ihm immer geblieben, ein besonderer Instinkt, ein gewisses Gespür für die Situation - meist sah er darin nur ein Resultat der vielen Erfahrung mit Kausalitäten, direkten und indirekten, die er gesammelt hatte.
Aber das hier schien fast wieder mehr zu sein. Er sah beinahe die Weichen, die gestellt wurden und in welche Richtung sie führten. Jarel wurde verbannt... Jakob schlug des Weg eines Hardliners ein und der führte ihn auf Lothars Stuhl... er selbst wären dann wohl nicht mehr am Leben... aber auch Jarel nicht mehr.
Er verjagte die Bilder aus seinem Kopf.
"Was nun den eigentlichen Zweck meines Besuches angeht... wenn ihr erlaubt... dazu muss ich etwas weiter ausholen... Und mir ist klar, dass ihr in erster Linie die Wogen in Wyzima glätten wollt, aber wenn etwas den Orden in Nowigrad trifft wird sich das auch hier auswirken. Denn es sind nicht nur die Nilfgarder, die uns angreifen oder besser... nicht nur die Armee. Hier würde ich verstehen, wenn der Orden sich neutral hält. Im Gegenteil, hier ist die Neutralität der Religion absolut legitim wenn nicht gar obligatorisch.
Aber die Nilfgarder sind nicht auf den Kopf gefallen, sie stacheln die Scoia'tael auf und diese wiederum rekrutieren jeden Anderling der Stadt, auch wenn der eigentlich loyal der Stadt und Krone gegenüber stünde. Denn weil der Orden nicht unterscheidet zwischen den Terroristen und den friedlichen Bürgern mit spitzen Ohren ist diese Loyalität schlecht vergolten. Also wendet sich ein einst treuer Bürger der Stadt nun dem Feind zu, nur weil er sonst fürchten muss seiner Andersartigkeit wegen zu brennen. Damit also stärkt der Orden gewissermaßen die Reihen unserer Feinde.
Das nun ist mein Hauptanliegen... denn wenn sich jeder Elf und jeder Zwerg der Stadt gegen uns wendet, dann wird nicht nur die Krone untergehen, dann wird auch der Orden in Nowigrad fallen. Und das könnt ihr nicht wollen, denn das wird auch die Milch in Wyzima zum kochen bringen.
Ich will euch auch nicht dreinreden, die Aufgabe des Ordens ist es, die Menschen vor allen Monstern zu bewahren. Das ist auch gut und richtig. Aber nicht jedes Monster hat Spitze Ohren oder ist etwas kürzer geraten, und man erkennt ein Monster auch nicht zwingend an der anderen Haut oder Augenfarbe."
...oder der Fellfarbe...
"Auch nicht daran, wen es liebt. Im Gegenteil. Und im übrigen, der Anschlag auf das Leben von Großkomtur von Herrenloh... das war nur ein Vorgeschmack. Der Armbrustschütze und auch der Giftanschlag, beider Spuren lassen sich in die Reihen der Nilfgarder verfolgen. Und es wird sicher nicht dabei bleiben. Soetwas können wir nur verhindern, wenn wir zumindest an den Stellen, die es erlauben zusammenarbeiten. Mir liegt genauso daran, den Orden als stabile Instanz zu wissen und als sichere Anlaufstelle für alle, die an das ewige Feuer glauben. Dem kann es aber nur abträglich sein, wenn wir gegeneinander arbeiten."
Und damit kamen sie dem Elephanten noch ein Stück näher.
Vielleicht ahnte Lothar bereits, dass Moore nicht viel mehr getan hatte, als den Worten dieses Mannes Beachtung zu schenken und den Versuch zu unternehmen auf von Herrenloh einzuwirken.
"Deshalb... ich will auch gar keine Bitte an euch richten oder konkret ein bestimmtes Handeln vorschlagen. Ich hoffe nur, ihr erkennt den Ernst der Lage und vergesst meine Worte nicht einfach wieder wenn ich draußen bin. Was getan werden muss und kann... das wisst ihr vermutlich besser als ich. Ich bitte euch nur in aller Form um eure Hilfe in dieser Angelegenheit."
Er schloss seine Ausführung und blickte von Tretogor in die Augen.
Das Anliegen war aufrichtig, er stand hinter jeden seiner Worte und er respektierte auch sein Gegenüber um dessen Hilf er eben ersucht hatte, nicht nur zwischen den Zeilen.
Für das eine Projekt, sozusagen sein privates Forschungsvergnügen. Dennoch freute Slava sich tatsächlich über das Angebot der Mithilfe.
Fast hätte er gelacht als der Großmeister aufzählte wer ihm wohl ans Leder wollte.
"Also nur das übliche..." Auch er wirkte recht gelassen. "Ja, richtig, es gab einen Versuch in meiner Wohnung, der von meinem Leibwächter vereitelt werden konnte. Wobei ich bisher nicht ganz sicher bin, ob derjenige es auf ihn abgesehen hatte oder auf mich. Aber dazu komme ich gleich noch einmal."
Plötzlich war sie da, die Idee. Er hatte sich die Worte nicht zurecht gelegt gehabt, nicht direkt, aber er erkannte nun einen Weg, zumindest die Stelle an der er abbiegen musste.
Zu der Theorie zu der Schlange konnte er abermals allerdings nur mit den Schultern zucken.
"Ich bin auch aus einer anderen Sphäre, trotzdem schätze ich, es fühlt sich ganz natürlich an, mich umzubringen. Nicht dass ich euch das nahelegen wollte."
Noch ein Witz über das gegenseitige umbringen konnte nicht schaden.
"Die Welten, die durch diese Risse verbunden werden sind so unterschiedlich, und ebenso was hindurchkommt... ich hab in meiner Heimat ebenfalls Bestien gejagt, die vermutlich durch ein Phänomen, der hiesigen Sphärenkonjunktion ähnlich hingelangten, und ich versichere euch, es fühlte sich ganz und gar nicht fremdartig an, die zu töten. Aber wir werden sehen. Ich schließe jedenfalls keine Möglichkeit von vorneherein aus. Mit von Alensbach hab ich mich im übrigen bereits kurz getroffen und wir haben auch vereinbart, uns dahingehend auszutauschen."
Mit Jarel austauschen... da war er wieder, der Elefant, den sie nur von Zeit zu Zeit streiften, dessen Schatten aber über allem lag.
Dennoch, vielleicht gelang das Kunststück, nicht über ihn zu fallen.
Aber ebenso präsent war etwas anderes. Ein Schatten... Eigentlich wähnte Slava DAS weit weg.
Ein wenig war ihm immer geblieben, ein besonderer Instinkt, ein gewisses Gespür für die Situation - meist sah er darin nur ein Resultat der vielen Erfahrung mit Kausalitäten, direkten und indirekten, die er gesammelt hatte.
Aber das hier schien fast wieder mehr zu sein. Er sah beinahe die Weichen, die gestellt wurden und in welche Richtung sie führten. Jarel wurde verbannt... Jakob schlug des Weg eines Hardliners ein und der führte ihn auf Lothars Stuhl... er selbst wären dann wohl nicht mehr am Leben... aber auch Jarel nicht mehr.
Er verjagte die Bilder aus seinem Kopf.
"Was nun den eigentlichen Zweck meines Besuches angeht... wenn ihr erlaubt... dazu muss ich etwas weiter ausholen... Und mir ist klar, dass ihr in erster Linie die Wogen in Wyzima glätten wollt, aber wenn etwas den Orden in Nowigrad trifft wird sich das auch hier auswirken. Denn es sind nicht nur die Nilfgarder, die uns angreifen oder besser... nicht nur die Armee. Hier würde ich verstehen, wenn der Orden sich neutral hält. Im Gegenteil, hier ist die Neutralität der Religion absolut legitim wenn nicht gar obligatorisch.
Aber die Nilfgarder sind nicht auf den Kopf gefallen, sie stacheln die Scoia'tael auf und diese wiederum rekrutieren jeden Anderling der Stadt, auch wenn der eigentlich loyal der Stadt und Krone gegenüber stünde. Denn weil der Orden nicht unterscheidet zwischen den Terroristen und den friedlichen Bürgern mit spitzen Ohren ist diese Loyalität schlecht vergolten. Also wendet sich ein einst treuer Bürger der Stadt nun dem Feind zu, nur weil er sonst fürchten muss seiner Andersartigkeit wegen zu brennen. Damit also stärkt der Orden gewissermaßen die Reihen unserer Feinde.
Das nun ist mein Hauptanliegen... denn wenn sich jeder Elf und jeder Zwerg der Stadt gegen uns wendet, dann wird nicht nur die Krone untergehen, dann wird auch der Orden in Nowigrad fallen. Und das könnt ihr nicht wollen, denn das wird auch die Milch in Wyzima zum kochen bringen.
Ich will euch auch nicht dreinreden, die Aufgabe des Ordens ist es, die Menschen vor allen Monstern zu bewahren. Das ist auch gut und richtig. Aber nicht jedes Monster hat Spitze Ohren oder ist etwas kürzer geraten, und man erkennt ein Monster auch nicht zwingend an der anderen Haut oder Augenfarbe."
...oder der Fellfarbe...
"Auch nicht daran, wen es liebt. Im Gegenteil. Und im übrigen, der Anschlag auf das Leben von Großkomtur von Herrenloh... das war nur ein Vorgeschmack. Der Armbrustschütze und auch der Giftanschlag, beider Spuren lassen sich in die Reihen der Nilfgarder verfolgen. Und es wird sicher nicht dabei bleiben. Soetwas können wir nur verhindern, wenn wir zumindest an den Stellen, die es erlauben zusammenarbeiten. Mir liegt genauso daran, den Orden als stabile Instanz zu wissen und als sichere Anlaufstelle für alle, die an das ewige Feuer glauben. Dem kann es aber nur abträglich sein, wenn wir gegeneinander arbeiten."
Und damit kamen sie dem Elephanten noch ein Stück näher.
Vielleicht ahnte Lothar bereits, dass Moore nicht viel mehr getan hatte, als den Worten dieses Mannes Beachtung zu schenken und den Versuch zu unternehmen auf von Herrenloh einzuwirken.
"Deshalb... ich will auch gar keine Bitte an euch richten oder konkret ein bestimmtes Handeln vorschlagen. Ich hoffe nur, ihr erkennt den Ernst der Lage und vergesst meine Worte nicht einfach wieder wenn ich draußen bin. Was getan werden muss und kann... das wisst ihr vermutlich besser als ich. Ich bitte euch nur in aller Form um eure Hilfe in dieser Angelegenheit."
Er schloss seine Ausführung und blickte von Tretogor in die Augen.
Das Anliegen war aufrichtig, er stand hinter jeden seiner Worte und er respektierte auch sein Gegenüber um dessen Hilf er eben ersucht hatte, nicht nur zwischen den Zeilen.
- Lothar von Tretogor
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- Lebenslauf: Lothar
„Die Scoia'tael, stimmt, die müssen noch auf die Liste.“ Der Zeigefinger deutete auf diese in dem Fall imaginäre Liste zwischen ihnen. „Wie diese… Freiheitskämpfer und Nilfgaard zusammen arbeiten müsst Ihr mir leider nicht erklären.“ Der Großmeister führte seinen Kaffeebecher zum Mund und warf einen verstimmten Blick hinein – leider leer.
„Dem Bösen. Der Orden schützt die Menschheit vor dem Bösen.“ Eine kleine Korrektur, aber das Böse konnte man noch schwammiger definieren als Monster. Je nachdem gegen wen man gerade wettern wollte. Genau der Unterton, den diese Korrektur hatte.
Während Slava sprach lehnte von Tretogor sich zurück, ließ all die gut gewählten Worte auf sich wirken. Die Gründe, die Argumentationsketten, die Schlussfolgerungen all das überraschte Lothar wenig. Mit allen was der Freiherr sagte, hatte er mehr oder weniger recht. Politik halt. Jarel hatte ihm erzählt, dass Orden und Krone bereits gegen Nilfgaard zusammen gearbeitet hatten: zwei Lager, ein Schiff. Es hatte ihn nicht sehr verwundert. Dass es im Sinne der Ordens war die freie Stadt Nowigrad frei zu halten, sollte auch von Herrenloh einleuchten und sie hatten gemeinsam den vorherigen Großmeister gestürzt. Ist ja nicht so, dass sie keine hinterfotzigen Halunken sein konnten. Aber warum dann all der Ärger? Warum den Klingenmeister degradieren? Was hatte dieser dem Freiherrn alles gesagt? Welche Internas geteilt? Weder Wenzel noch Jarel waren da ins Detail gegangen. Verrat am Orden war eine Beschuldigung, in die man alles rein bringen konnte. Hatte Wenzel diese Werwolf-Sache erfahren und ihn deshalb vor die Tür gesetzt? Als Rittervater unfähig ihn auf den Scheiterhaufen zu stellen? Aber der Großmeister kannte Wenzel eigentlich anders. Und bis heute Nacht hatte niemand etwas davon bemerkt. Nur Jakob. Hatte er Jarel gedrängt Wenzel zu vertrauen und der ist erwartungsgemäß ausgetickt?
Vorerst egal: Elefant Elefant sein lassen. Oder den Zyklopen wie man hier in Ermangelung von Elefanten sagte. Der Herr Freiherr wollte also die Zusammenarbeit des Ordens in Nowigrad, nun nur ohne Jarel.
Lothar fing den Blick des Anderen auf. Seine Augen waren von einen ungewöhnlich tiefen Blau, die des Gastes eher ungewöhnlich leuchtend Grün. Sicher verstand man sich. Ein paar Atemzüge, die man an den Nasenflügeln des Großmeisters sehen konnte, hielt der Augenkontakt: „Mögt Ihr Musik?
Er wartete die Antwort nicht ab, sondern erhob sich flott. Trotz der vorherigen Lümmelhaltung waren seine Bewegungen glatt. Der Großmeister war vielleicht nicht mehr der Jüngste und mochte seine Lebkuchen, aber er war gut in Form. Den Schwertkampf ließ man nicht einfach sein, sonst machte es kaum einen Sinn. Eine Hand forderte Slava auf mitzukommen und auf dem Hocker neben er Harfe Platz zu nehmen, während der Großmeister sich beinahe anmutig ans Instrumente setzte.
Wie jeder Musiker, der etwas auf sich hielt, sammelte Lothar sich ein paar Herzschläge, bevor er die Hände zärtlich an die Saiten legte. Die Melodie erinnerte ein wenig an die Mondscheinsonate, ruhiges Geklimper, aber voller Leidenschaft. Lothar fühlte die Musik, er spielte sie nicht nur. Die ersten Takte schien er völlig darin zu verschwinden.
„Ich verstehe Euer Anliegen und nichts liegt mir mehr am Herzen als der Frieden.“ Dass man hin wieder über Schatten springen muss oder kurz Gewalt braucht, um den Frieden zu wahren musste man zwischen diesen Herrn nicht sagen.
„Nur wer hört auf diesen viel zu weichen Großmeister?“ Er sprach leise genug, dass Slava ihn hören konnte, aber die Musik nach Außen alles übertönte. Man war privat, sehr privat. „Ich bin bereit für ein freies Nowigrad mit Euch zusammen zu arbeiten, nur beantwortet mir eine Frage. Wie wichtig ist Euch Moore? So persönlich?“ Irgendwas muss da sein, sonst hätte Jarel nicht gemeint, dieses Gespräch würde vor allem um ihn gehen.
„Dem Bösen. Der Orden schützt die Menschheit vor dem Bösen.“ Eine kleine Korrektur, aber das Böse konnte man noch schwammiger definieren als Monster. Je nachdem gegen wen man gerade wettern wollte. Genau der Unterton, den diese Korrektur hatte.
Während Slava sprach lehnte von Tretogor sich zurück, ließ all die gut gewählten Worte auf sich wirken. Die Gründe, die Argumentationsketten, die Schlussfolgerungen all das überraschte Lothar wenig. Mit allen was der Freiherr sagte, hatte er mehr oder weniger recht. Politik halt. Jarel hatte ihm erzählt, dass Orden und Krone bereits gegen Nilfgaard zusammen gearbeitet hatten: zwei Lager, ein Schiff. Es hatte ihn nicht sehr verwundert. Dass es im Sinne der Ordens war die freie Stadt Nowigrad frei zu halten, sollte auch von Herrenloh einleuchten und sie hatten gemeinsam den vorherigen Großmeister gestürzt. Ist ja nicht so, dass sie keine hinterfotzigen Halunken sein konnten. Aber warum dann all der Ärger? Warum den Klingenmeister degradieren? Was hatte dieser dem Freiherrn alles gesagt? Welche Internas geteilt? Weder Wenzel noch Jarel waren da ins Detail gegangen. Verrat am Orden war eine Beschuldigung, in die man alles rein bringen konnte. Hatte Wenzel diese Werwolf-Sache erfahren und ihn deshalb vor die Tür gesetzt? Als Rittervater unfähig ihn auf den Scheiterhaufen zu stellen? Aber der Großmeister kannte Wenzel eigentlich anders. Und bis heute Nacht hatte niemand etwas davon bemerkt. Nur Jakob. Hatte er Jarel gedrängt Wenzel zu vertrauen und der ist erwartungsgemäß ausgetickt?
Vorerst egal: Elefant Elefant sein lassen. Oder den Zyklopen wie man hier in Ermangelung von Elefanten sagte. Der Herr Freiherr wollte also die Zusammenarbeit des Ordens in Nowigrad, nun nur ohne Jarel.
Lothar fing den Blick des Anderen auf. Seine Augen waren von einen ungewöhnlich tiefen Blau, die des Gastes eher ungewöhnlich leuchtend Grün. Sicher verstand man sich. Ein paar Atemzüge, die man an den Nasenflügeln des Großmeisters sehen konnte, hielt der Augenkontakt: „Mögt Ihr Musik?
Er wartete die Antwort nicht ab, sondern erhob sich flott. Trotz der vorherigen Lümmelhaltung waren seine Bewegungen glatt. Der Großmeister war vielleicht nicht mehr der Jüngste und mochte seine Lebkuchen, aber er war gut in Form. Den Schwertkampf ließ man nicht einfach sein, sonst machte es kaum einen Sinn. Eine Hand forderte Slava auf mitzukommen und auf dem Hocker neben er Harfe Platz zu nehmen, während der Großmeister sich beinahe anmutig ans Instrumente setzte.
Wie jeder Musiker, der etwas auf sich hielt, sammelte Lothar sich ein paar Herzschläge, bevor er die Hände zärtlich an die Saiten legte. Die Melodie erinnerte ein wenig an die Mondscheinsonate, ruhiges Geklimper, aber voller Leidenschaft. Lothar fühlte die Musik, er spielte sie nicht nur. Die ersten Takte schien er völlig darin zu verschwinden.
„Ich verstehe Euer Anliegen und nichts liegt mir mehr am Herzen als der Frieden.“ Dass man hin wieder über Schatten springen muss oder kurz Gewalt braucht, um den Frieden zu wahren musste man zwischen diesen Herrn nicht sagen.
„Nur wer hört auf diesen viel zu weichen Großmeister?“ Er sprach leise genug, dass Slava ihn hören konnte, aber die Musik nach Außen alles übertönte. Man war privat, sehr privat. „Ich bin bereit für ein freies Nowigrad mit Euch zusammen zu arbeiten, nur beantwortet mir eine Frage. Wie wichtig ist Euch Moore? So persönlich?“ Irgendwas muss da sein, sonst hätte Jarel nicht gemeint, dieses Gespräch würde vor allem um ihn gehen.
- Vyacheslav Sokolov
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- Lebenslauf: Slava
"Ja, entschuldigt, dem Bösen. Natürlich." ein sehr weitgefasster Begriff. Und es glich ein wenig dem Credo der Wächter, der Paramilitärischen Einheit in der Zone mit denen er oft genug zusammengearbeitet hatte. Ein wenig erinnerten sie ihn der Orden, zumindest wie von Tretogor ihn repräsentierte an genau diese Gruppierung. An Woronin, den selbsternannten General.
Mochte er Musik... die Frage beendete seine Gedanken.
Er nickte und folgte.
Der Provokateur in ihm wollte sagen:
'Klar. Leg was von BI-2 auf... ach gibt es nicht, dann Kino...?'
Mit klassischer Musik hatte er nicht so viel am Hut, deswegen... Statt dessen nickte er, lächelte und die einzige Provokation war:
"Ich hab früher mal Klavier gelernt..." und er hatte damit auch die klassische Musik hassen gelernt.
Damals hatte es kein Internet gegeben und entsprechend auch keine Noten von Rockmusik... vor allem hatte es noch keine Perestroika gegeben und entsprechend grundsätzlich noch keine Rockmusik. Kino war erst später. Zumindest hatte es gedauert bis die Musik von Leningrad nach Novosibirsk gekommen war.
Dem jungen Vyacheslav hatten die Klavierstunden jedenfalls so ziemlich den Bezug zu allem was damit zusammenhin verhagelt.
Und trotzdem hätte er noch immer das ein oder andere Stück von Afanassjew, Strawinsky oder Prokofjew zusammenbekommen.
Aber darum ging es nicht.
Die Frage nach der Musik war nur die Sachebene, das Signal auf der Beziehungsebene verstand er. Und er ahnte auch, welche Frage folgen würde, für die er nun einen privateren und vertraulicheren Rahmen schuf. Also folgte Slava ihm und setzte sich, beobachtete der Großmeister, der die Harfe streichelte als wäre es eine Frau.
Wo der Großmeister etwas Leibesfülle errungen hatte war Slava eher hager geworden. Und er bewegte sich noch immer vorsichtig, traute dem Frieden in seinem Rücken nicht. Aber gerade waren keine Schmerzen zu spüren.
Leibesfülle und die Harfe... vermutlich hatte der Großmeister selbst tatsächlich keine Geliebte und auch keinen Geliebten. Das passte wirklich nicht recht ins Profil.
Also lauschte Slava und währenddessen formte sich noch ein Bild. Wieder schob er es beiseite. Was das bedeutete würde er schon bald nicht mehr ignorieren können.
Kurz presste er die Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen als das stück zuende war. Das half beim Denken, denn nun kam doch der Elefant auf's Tablet.
Wie wichtig war ihm Moore.
Slava hatte nie bestritten, ihn zu kennen, er ließ nur in solchen Kreisen gerne einen wichtigen Part weg, und zwar alles was sich seit ihren Treffen im goldenen Stör so ergeben hatte.
"Ich will nicht sagen, dass uns eine Freundschaft verbindet..."
Diese Einleitung würde noch wichtig werden. Noch aber sträubte er sich gegen eine bestimmt Erkenntnis.
"Er gehörte zu den ersten Einheimischen, die ich traf als ich in diese Welt kam. Er, außerdem ein Zwerg namens Thorben und eine Elfe namens... Aenye..." er musste kurz nachdenken, der Zwerg war ihm eher im Gedächtnis geblieben. "...eine Skelliger Prinzessin, die an einen Erben eines Händler in Nowigrad verheirate wurde."
Er würde jetzt nicht anfangen Jakob reinzureiten, der damals beinahe seine Unschuld an die junge Dame verloren hätte. Beinahe.
Dann waren da auch noch ein Walroßgroßer Blutegel, eine gigantische Vampirfledermaus und seltsames Gespenst gewesen und ein Hexer. Aber das hätte zu weit geführt.
"Sie haben mich sehr freundlich aufgenommen. Dann kam Ritter Moore dazu und eskortierte uns nach Nowigrad. Wir sind einige Tage zusammen gereist und er hat uns über die Welt aufgeklärt. Was der Orden ist... über die Magie, die es hier gibt... was mir bis dahin vollkommen fremd war. Was bedeutet er mir damit?"
Noch blieb die Frage unbeantwortet.
"Als ich dann in Dijkstras Stab aufgestiegen bin und ich bei meinen Recherchen auf Hinweise zu Agenten der Nilfgarder in den Reihen des Ordens gestoßen bin hab ich mich an ihn erinnert und ihn um Rat gebeten und es stellte sich heraus, dass ohnehin bereits mit einer ähnlichen Aufgabe betraut war. Wir arbeiteten also zusammen, beseitigten Stoßtrupps der Nilfgarder, führten die Kontaktpersonen in der Stadt ihrer gerechten Strafe zu.
Dabei hat er mi nichts verraten was ich nicht schon vorher wusste, eher... eher hat er von mit Staats Interna bekommen."
Es war allerdings noch immer keine Antwort sondern weitere gut gewählte Worte um den Weg zu begradigen dorthin wo er hin mußte.
Worüber Jarel gestolpert war, das war in erster Linie sein Temperament gewesen. Es war gewesen, kurz nachdem man ihm die Leiche hatte unterschieben wollen.
Was dannach geschehen war ahnte Slava nur zu gut, auch wenn er den genauen Verlauf des Gespräches zwischen Jarel und dem Großkomtur nicht kannte, er konnte sich die grobe Richtung vorstellen und er wußte gut genug, das Jarel einfach über's Ziel hinaus geschossen war. Hätte er vorher mit ihm geredet statt einfach loszurennen... vieles wäre nicht geschehen, sie säßen jetzt nicht dermaßen in der Bredouille...
Wobei, Jarel saß drin. Er selbst konnte sich einfach von ihm distanzieren und wäre fein raus. Aber so einfach war es nicht mehr.
Es brauchte keine besondere Gabe um sich das Szenario auszumalen.
Was wenn Lothar nun Jarel auf die gleiche Weise befragte, oder Jakob? Einer der beiden würde unter Garantie etwas ausplaudern.
Und selbst wenn alle dicht hielten... der Großmeister ahnte etwas. Woher der auch immer sein Weissen bezog, ob ihm das göttliche Feuer etwas einflüsterte... Er müsste ihnen nur einen Spion hinterherschicken...
Und dann wäre jedes Abkommen, dass sie hier getroffen haben würden wertlos. Dann würde sich von Tretogor abwenden.
Hatte er das geahnt, als er sich auf das Gespräch eingelassen hatte? Vielleicht ja...
That's the Point of no Return.
Warum fiel ihm gerade diese Stelle aus einem englischen Musical ein? Und warum jetzt? Und warum schnürte es ihm dabei die Kehle zu?
Bljad nahuj.
So fiel ihm nun doch Privates beruflich vor die Füße.
Markin hätte ihn gevierteilt. Eigenhändig.
Es ging ihm nur gegen den Strich, selbst eine derartig wichtige Information preiszugeben.
Sicher, als Spion lernte man vor allem Geheimhaltung und nicht umsonst kursierte der Witz über den KGB, dass alles so geheim war, nicht einmal die Mitarbeiter selbst würden wissen was sie da tun.
Natürlich lernte man zuerst zu schweigen, auch im Verhör.
Aber man lernte auch mit Informationen zu handeln, denn was brachte es einem, wenn man sein Wissen mit ins Grab nahm.
Letzen Endes ging es eben darum, mit der richtigen Information an der richtigen Stelle das meiste zu bewirken.
Also gut, was er verhandeln musste war der Preis und er musste seinen Wunsch eindeutig formen, denn der Wunschgönner würde ihn unter Garantie schlechtest möglich auslegen...
Nein, nicht der Wunschgönner, nicht die Zone.
Lothar von Tretogor. Der Orden der Flammenrose.
Es war irgendwie eine Pause entstanden. Eine in der der beide Männer wussten, dass das gesagt die Frage nicht beantwortete, dass da noch mehr im Raum stand.
"Also gut. Ihr bekommt die Wahrheit von mir. Aber nur gegen ein Versprechen. Ihr bekommt was ihr wissen wollt und ich bekomme Moore dafür. Er wird aus dem Orden entlassen, untersteht meiner Verantwortung und der Orden verzichtet auf eine Anklage gegen ihn."
Nach wie vor war seine Stimme ruhig, als handle er nur einen Geiselaustausch aus.
Mochte er Musik... die Frage beendete seine Gedanken.
Er nickte und folgte.
Der Provokateur in ihm wollte sagen:
'Klar. Leg was von BI-2 auf... ach gibt es nicht, dann Kino...?'
Mit klassischer Musik hatte er nicht so viel am Hut, deswegen... Statt dessen nickte er, lächelte und die einzige Provokation war:
"Ich hab früher mal Klavier gelernt..." und er hatte damit auch die klassische Musik hassen gelernt.
Damals hatte es kein Internet gegeben und entsprechend auch keine Noten von Rockmusik... vor allem hatte es noch keine Perestroika gegeben und entsprechend grundsätzlich noch keine Rockmusik. Kino war erst später. Zumindest hatte es gedauert bis die Musik von Leningrad nach Novosibirsk gekommen war.
Dem jungen Vyacheslav hatten die Klavierstunden jedenfalls so ziemlich den Bezug zu allem was damit zusammenhin verhagelt.
Und trotzdem hätte er noch immer das ein oder andere Stück von Afanassjew, Strawinsky oder Prokofjew zusammenbekommen.
Aber darum ging es nicht.
Die Frage nach der Musik war nur die Sachebene, das Signal auf der Beziehungsebene verstand er. Und er ahnte auch, welche Frage folgen würde, für die er nun einen privateren und vertraulicheren Rahmen schuf. Also folgte Slava ihm und setzte sich, beobachtete der Großmeister, der die Harfe streichelte als wäre es eine Frau.
Wo der Großmeister etwas Leibesfülle errungen hatte war Slava eher hager geworden. Und er bewegte sich noch immer vorsichtig, traute dem Frieden in seinem Rücken nicht. Aber gerade waren keine Schmerzen zu spüren.
Leibesfülle und die Harfe... vermutlich hatte der Großmeister selbst tatsächlich keine Geliebte und auch keinen Geliebten. Das passte wirklich nicht recht ins Profil.
Also lauschte Slava und währenddessen formte sich noch ein Bild. Wieder schob er es beiseite. Was das bedeutete würde er schon bald nicht mehr ignorieren können.
Kurz presste er die Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen als das stück zuende war. Das half beim Denken, denn nun kam doch der Elefant auf's Tablet.
Wie wichtig war ihm Moore.
Slava hatte nie bestritten, ihn zu kennen, er ließ nur in solchen Kreisen gerne einen wichtigen Part weg, und zwar alles was sich seit ihren Treffen im goldenen Stör so ergeben hatte.
"Ich will nicht sagen, dass uns eine Freundschaft verbindet..."
Diese Einleitung würde noch wichtig werden. Noch aber sträubte er sich gegen eine bestimmt Erkenntnis.
"Er gehörte zu den ersten Einheimischen, die ich traf als ich in diese Welt kam. Er, außerdem ein Zwerg namens Thorben und eine Elfe namens... Aenye..." er musste kurz nachdenken, der Zwerg war ihm eher im Gedächtnis geblieben. "...eine Skelliger Prinzessin, die an einen Erben eines Händler in Nowigrad verheirate wurde."
Er würde jetzt nicht anfangen Jakob reinzureiten, der damals beinahe seine Unschuld an die junge Dame verloren hätte. Beinahe.
Dann waren da auch noch ein Walroßgroßer Blutegel, eine gigantische Vampirfledermaus und seltsames Gespenst gewesen und ein Hexer. Aber das hätte zu weit geführt.
"Sie haben mich sehr freundlich aufgenommen. Dann kam Ritter Moore dazu und eskortierte uns nach Nowigrad. Wir sind einige Tage zusammen gereist und er hat uns über die Welt aufgeklärt. Was der Orden ist... über die Magie, die es hier gibt... was mir bis dahin vollkommen fremd war. Was bedeutet er mir damit?"
Noch blieb die Frage unbeantwortet.
"Als ich dann in Dijkstras Stab aufgestiegen bin und ich bei meinen Recherchen auf Hinweise zu Agenten der Nilfgarder in den Reihen des Ordens gestoßen bin hab ich mich an ihn erinnert und ihn um Rat gebeten und es stellte sich heraus, dass ohnehin bereits mit einer ähnlichen Aufgabe betraut war. Wir arbeiteten also zusammen, beseitigten Stoßtrupps der Nilfgarder, führten die Kontaktpersonen in der Stadt ihrer gerechten Strafe zu.
Dabei hat er mi nichts verraten was ich nicht schon vorher wusste, eher... eher hat er von mit Staats Interna bekommen."
Es war allerdings noch immer keine Antwort sondern weitere gut gewählte Worte um den Weg zu begradigen dorthin wo er hin mußte.
Worüber Jarel gestolpert war, das war in erster Linie sein Temperament gewesen. Es war gewesen, kurz nachdem man ihm die Leiche hatte unterschieben wollen.
Was dannach geschehen war ahnte Slava nur zu gut, auch wenn er den genauen Verlauf des Gespräches zwischen Jarel und dem Großkomtur nicht kannte, er konnte sich die grobe Richtung vorstellen und er wußte gut genug, das Jarel einfach über's Ziel hinaus geschossen war. Hätte er vorher mit ihm geredet statt einfach loszurennen... vieles wäre nicht geschehen, sie säßen jetzt nicht dermaßen in der Bredouille...
Wobei, Jarel saß drin. Er selbst konnte sich einfach von ihm distanzieren und wäre fein raus. Aber so einfach war es nicht mehr.
Es brauchte keine besondere Gabe um sich das Szenario auszumalen.
Was wenn Lothar nun Jarel auf die gleiche Weise befragte, oder Jakob? Einer der beiden würde unter Garantie etwas ausplaudern.
Und selbst wenn alle dicht hielten... der Großmeister ahnte etwas. Woher der auch immer sein Weissen bezog, ob ihm das göttliche Feuer etwas einflüsterte... Er müsste ihnen nur einen Spion hinterherschicken...
Und dann wäre jedes Abkommen, dass sie hier getroffen haben würden wertlos. Dann würde sich von Tretogor abwenden.
Hatte er das geahnt, als er sich auf das Gespräch eingelassen hatte? Vielleicht ja...
That's the Point of no Return.
Warum fiel ihm gerade diese Stelle aus einem englischen Musical ein? Und warum jetzt? Und warum schnürte es ihm dabei die Kehle zu?
Bljad nahuj.
So fiel ihm nun doch Privates beruflich vor die Füße.
Markin hätte ihn gevierteilt. Eigenhändig.
Es ging ihm nur gegen den Strich, selbst eine derartig wichtige Information preiszugeben.
Sicher, als Spion lernte man vor allem Geheimhaltung und nicht umsonst kursierte der Witz über den KGB, dass alles so geheim war, nicht einmal die Mitarbeiter selbst würden wissen was sie da tun.
Natürlich lernte man zuerst zu schweigen, auch im Verhör.
Aber man lernte auch mit Informationen zu handeln, denn was brachte es einem, wenn man sein Wissen mit ins Grab nahm.
Letzen Endes ging es eben darum, mit der richtigen Information an der richtigen Stelle das meiste zu bewirken.
Also gut, was er verhandeln musste war der Preis und er musste seinen Wunsch eindeutig formen, denn der Wunschgönner würde ihn unter Garantie schlechtest möglich auslegen...
Nein, nicht der Wunschgönner, nicht die Zone.
Lothar von Tretogor. Der Orden der Flammenrose.
Es war irgendwie eine Pause entstanden. Eine in der der beide Männer wussten, dass das gesagt die Frage nicht beantwortete, dass da noch mehr im Raum stand.
"Also gut. Ihr bekommt die Wahrheit von mir. Aber nur gegen ein Versprechen. Ihr bekommt was ihr wissen wollt und ich bekomme Moore dafür. Er wird aus dem Orden entlassen, untersteht meiner Verantwortung und der Orden verzichtet auf eine Anklage gegen ihn."
Nach wie vor war seine Stimme ruhig, als handle er nur einen Geiselaustausch aus.
- Lothar von Tretogor
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Eine wirkliche Leibesfülle hatte Lothar nicht. Nur war Nahrung in den letzten Jahren kein Mangel mehr. Auf eine gewisse Art war er attraktiv. Er hatte dieses Charisma, das Führungspersönlichkeiten brauchten, ihn nahbar machten und das auch dem ein oder anderen Rekruten den Kopf verdrehen konnte. Allerdings machte sich Lothar recht wenig Gedanken dazu. Die Finger des Großmeisters hingegen flogen gekonnt über die Saiten. Falls man ihm eine Melodie vorspielte oder summte, könne er diese bestimmt auf der Harfe umsetzen – ohne Noten aus dem Internet. Dass sich seine alte Lehrmeisterin bereits mit ‚I Don't Like Mondays‘ beschäftigte wusste er nicht. Aber vielleicht würde sie es ihm weitergeben.
Lothar musste dünn grinsen und sah aus den Augenwinkeln zu seinem Gast. Da war sie wieder. Diese Geschichte des Kennenlernens, von der er bereits Bruchstücke von Jakob und Jarel gehört hatte. Der Sumpf, das Ankommen, ein paar Gefahren und weitere Gefährten. Wurde sie wieder erzählt um abzulenken? Ein wenig. Er war gespannt wohin es führte, denn im Grunde hatte er keine Idee was genau diese Männer verband. Nur das es irgendwie mehr war. Jarels Werwolf Geschichte? Lag naheliegend, aber das wusste er nun. Dennoch:
Sokolov machte es spannend. Lothars Gesichtsausdruck teilte ihm auch mit, dass er verstand, dass es bei den vielen Worten um das Vorspiel ging. Er schmunzelte. Mehr Staatsgeheimnisse an den Orden als anders herum. Aber in dem Punkt waren sie sich schon einig geworden, dass man zusammenarbeiten wollte, um den Status Quo in Nowigrad mehr oder weniger zu erhalten und zu bewahren. Zusammenarbeit wenn sie nötig war.
Die Stille, die Pause füllte er mit Harfenspiel. Es musste niemand wissen, dass man über einen Geiselaustausch sprach. Zwei alte Männer tranken Kaffee und hörten Musik. Lothar spielte ein paar Takte weiter und ließ das Angebot langsam sacken. Sokolov wollte Moore haben. Das Wohlergehen unserer Anempfohlenen. Nur…
„Eine Entlassung aus dem Orden ist nicht vorgesehen. Man dient der Flamme bis zum Tod.“ Auch der Ton des Großmeisters war ruhig, nur die Harfe klimperte nebenbei. „Eine Anklage ist nach dieser Nacht voller Zeugen unvermeidbar.“ Alleine Gerüchte im Orden erschlugen sich schon jetzt. Wer weiß was auf den Straßen geredet wurde. Die Glocken des Meliteletempels waren laut. „Euer eigener Hofmagier hat genug Worte vor zu vielen Ohren verloren.“ Vor allem vor seinen Rittern. Zu viel was der Großmeister nicht ignorieren konnte ohne selbst den Kopf zu riskieren. Lothar fiel es schwer zu verbergen, wie sehr ihn diese ganze Geschichte mitnahm. Seinem Leibwächter verdankte er mehr als einmal sein Leben.
„Was ich Euch versprechen kann ist Zeit, Oberst.“ Zeit zum Planen. „Der Major kann Euch seinen Schlachtplan präsentieren, seine Risikobereitschaft offen legen und erklären warum er das für gut so hält.“
Lothar musste dünn grinsen und sah aus den Augenwinkeln zu seinem Gast. Da war sie wieder. Diese Geschichte des Kennenlernens, von der er bereits Bruchstücke von Jakob und Jarel gehört hatte. Der Sumpf, das Ankommen, ein paar Gefahren und weitere Gefährten. Wurde sie wieder erzählt um abzulenken? Ein wenig. Er war gespannt wohin es führte, denn im Grunde hatte er keine Idee was genau diese Männer verband. Nur das es irgendwie mehr war. Jarels Werwolf Geschichte? Lag naheliegend, aber das wusste er nun. Dennoch:
Sokolov machte es spannend. Lothars Gesichtsausdruck teilte ihm auch mit, dass er verstand, dass es bei den vielen Worten um das Vorspiel ging. Er schmunzelte. Mehr Staatsgeheimnisse an den Orden als anders herum. Aber in dem Punkt waren sie sich schon einig geworden, dass man zusammenarbeiten wollte, um den Status Quo in Nowigrad mehr oder weniger zu erhalten und zu bewahren. Zusammenarbeit wenn sie nötig war.
Die Stille, die Pause füllte er mit Harfenspiel. Es musste niemand wissen, dass man über einen Geiselaustausch sprach. Zwei alte Männer tranken Kaffee und hörten Musik. Lothar spielte ein paar Takte weiter und ließ das Angebot langsam sacken. Sokolov wollte Moore haben. Das Wohlergehen unserer Anempfohlenen. Nur…
„Eine Entlassung aus dem Orden ist nicht vorgesehen. Man dient der Flamme bis zum Tod.“ Auch der Ton des Großmeisters war ruhig, nur die Harfe klimperte nebenbei. „Eine Anklage ist nach dieser Nacht voller Zeugen unvermeidbar.“ Alleine Gerüchte im Orden erschlugen sich schon jetzt. Wer weiß was auf den Straßen geredet wurde. Die Glocken des Meliteletempels waren laut. „Euer eigener Hofmagier hat genug Worte vor zu vielen Ohren verloren.“ Vor allem vor seinen Rittern. Zu viel was der Großmeister nicht ignorieren konnte ohne selbst den Kopf zu riskieren. Lothar fiel es schwer zu verbergen, wie sehr ihn diese ganze Geschichte mitnahm. Seinem Leibwächter verdankte er mehr als einmal sein Leben.
„Was ich Euch versprechen kann ist Zeit, Oberst.“ Zeit zum Planen. „Der Major kann Euch seinen Schlachtplan präsentieren, seine Risikobereitschaft offen legen und erklären warum er das für gut so hält.“
- Vyacheslav Sokolov
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"Ich weiß eure Zugänglichkeit und eure Aufgeschlossenheit durchaus zu schätzen... euer Harfenspiel im übrigen auch... nur Zeit kann ich mir notfalls selbst verschaffen..."
So sehr er die Atmosphäre mittlerweile auch genoss und sich ein wenig entspannte, erst wenn er das Wort hatte würde er etwas anderes preisgeben, nicht vorher.
"Wichtig ist, dass er nicht unter Acht gestellt wird... die Acht über ihn verhängt? ...oder wie das heißt. Beurlaubt ihn auf unbestimmte Zeit... gebt ihm eine andere Aufgabe ...etwas in der Art. Aber dieser Punkt ist wichtig für die Zukunft, davon kann ich nicht abweichen, daran hängt zu viel."
Und nicht nur persönliches.
Mittlerweile war die Kaffeetasse leer und die Gespräche waren in besondere Gefilde vorgedrungen.
"Vielleicht wäre es nun doch an der Zeit für Cognac. Und vielleicht dazu eine Idee... in meiner Welt gab es die sogenannte 'diplomatische Immunität', welche Diplomaten vor strafrechtlicher Verfolgung und rechtlichen Maßnahmen im jeweiligen Gastland schützte."
Er verwendete das russische Wort und versuchte es dann auch mit dem Begriff für Wiederstandkraft gegen Krankheit zu umschreiben.
"Was ein Diplomat ist muß ich euch nicht sagen, daß es das Konzept der Immunität hier nicht gibt weiß ich. Würden mich die Nilfgarder in die Finger bekommen, da könnte ich mich lange drauf berufen, sie würden mich sogar ganz ohne jede rechtliche Handhabe einsperren. Aber was wenn ihr Moore innerhalb des Ordens etwas vergleichbares zusichert... Es war interner Ermittler... Und nein, das hat er mir nicht gesagt, aber auf so etwas komme ich bei meiner beruflichen Vorgeschichte auch von selbst... Da macht man sich doch automatisch die Finger schmutzig. Also, wenn er einen vergleichbaren Status der Immunität innerhalb des Ordens inne hätte, dann könnte er nicht angeklagt werden... und wenn er sich noch einmal etwas zu Schulden kommen lässt, dann trage ich die Verantwortung und ihr könnt mich belangen. Darauf gebe ich euch mein Wort... und dem Passus wird vermutlich auch von Herrenloh mit Freuden zustimmen."
Er hätte es auch mit dem Konzept eines V-Mannes oder auch eines Verdeckten Ermittlers erklären können, aber beides schien noch viel mehr etwas spezielles seiner hochkomplexen Welt zu sein und hier zu abstrakt.
Zum Elfen vorerst kein Wort. dieses Problem gedachte er ganz klassisch zu lösen.
So sehr er die Atmosphäre mittlerweile auch genoss und sich ein wenig entspannte, erst wenn er das Wort hatte würde er etwas anderes preisgeben, nicht vorher.
"Wichtig ist, dass er nicht unter Acht gestellt wird... die Acht über ihn verhängt? ...oder wie das heißt. Beurlaubt ihn auf unbestimmte Zeit... gebt ihm eine andere Aufgabe ...etwas in der Art. Aber dieser Punkt ist wichtig für die Zukunft, davon kann ich nicht abweichen, daran hängt zu viel."
Und nicht nur persönliches.
Mittlerweile war die Kaffeetasse leer und die Gespräche waren in besondere Gefilde vorgedrungen.
"Vielleicht wäre es nun doch an der Zeit für Cognac. Und vielleicht dazu eine Idee... in meiner Welt gab es die sogenannte 'diplomatische Immunität', welche Diplomaten vor strafrechtlicher Verfolgung und rechtlichen Maßnahmen im jeweiligen Gastland schützte."
Er verwendete das russische Wort und versuchte es dann auch mit dem Begriff für Wiederstandkraft gegen Krankheit zu umschreiben.
"Was ein Diplomat ist muß ich euch nicht sagen, daß es das Konzept der Immunität hier nicht gibt weiß ich. Würden mich die Nilfgarder in die Finger bekommen, da könnte ich mich lange drauf berufen, sie würden mich sogar ganz ohne jede rechtliche Handhabe einsperren. Aber was wenn ihr Moore innerhalb des Ordens etwas vergleichbares zusichert... Es war interner Ermittler... Und nein, das hat er mir nicht gesagt, aber auf so etwas komme ich bei meiner beruflichen Vorgeschichte auch von selbst... Da macht man sich doch automatisch die Finger schmutzig. Also, wenn er einen vergleichbaren Status der Immunität innerhalb des Ordens inne hätte, dann könnte er nicht angeklagt werden... und wenn er sich noch einmal etwas zu Schulden kommen lässt, dann trage ich die Verantwortung und ihr könnt mich belangen. Darauf gebe ich euch mein Wort... und dem Passus wird vermutlich auch von Herrenloh mit Freuden zustimmen."
Er hätte es auch mit dem Konzept eines V-Mannes oder auch eines Verdeckten Ermittlers erklären können, aber beides schien noch viel mehr etwas spezielles seiner hochkomplexen Welt zu sein und hier zu abstrakt.
Zum Elfen vorerst kein Wort. dieses Problem gedachte er ganz klassisch zu lösen.
- Lothar von Tretogor
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„Cognac? Da im Schränkchen.“ Eine Hand deutete auf die Kommode. Zwei passende Gläser standen darauf. „Bitte, bedient Euch.“ Macht das Vergiften auch schwerer zumindest für Lothar. Die Flasche mit kaedwenischen Cognac stand neben Wein, anderen Alkoholika und Traubensaft. Lothar blieb bei seiner Harfe, er musste sich mit etwas beschäftigen. „Eure Opferbereitschaft ehrt Euch“, und sagte vielleicht, dass ihm Jarel wichtiger ist als gedacht. Doch es verbände sie keine Freundschaft.
„Aber ich glaube, Euch ist der Ernst der Lage für Moore nicht ganz bewusst. Er hatte nicht nur eben mal einen schlechten Tag. Er hat den Orden seit der Gründung ein wichtiges Detail verschwiegen und jagte Monster, die ihm gleichen. Wie soll er da Teil des Ordens bleiben können? Wo ist die Brüderlichkeit hin? Selbst wenn Ihr irgendein Pamphlet aus den Zeiten der weißen Rosé auftreibt, dass ihm eine Art Immunität oder Absolution in diesem Punkt zusichert, das Misstrauen wird bleiben.
Meine Macht oder die Macht des Großmeisters ist nicht absolut genug, um etwas ähnliches mal eben zu verfügen. Besonders im Nachhinein. Das ist etwas bei dem die Meister auf ihr Mitspracherecht pochen werden. Glaubt mir, die sehen mir genau auf die Finger.“
Man konnte ihn seufzen hören, dass er Neider hatte und es im Orden Machtspielchen gab hatte er bereits erwähnt. Lothar dachte nach, aber nein, wirklich viel konnte er für Jarel nicht tun… vielleicht… Die Fingerchen spielten gedankenverloren eine Melodie… man hörte ihn nochmal seufzen. Vielleicht half das.
„Ich kann Euch anbieten, den Rat der Meister zusammen zurufen und Ritter Moore eine Vorladung zu schicken. Eine Möglichkeit sich gegenüber den Anschuldigen oder Gerüchten zu behaupten. Eine Art Gericht, ein Urteil fällt dann die Mehrheit… der Anwesenden?“ Lothar schien sich nicht ganz sicher. Aber er überließ es dem Spion sich dazu Gedanken zu machen, wie man diese Wahl beeinflusst… „….nur, dass niemand zu ernsthaften Schäden kommt.“ Die letzten Worte waren mehr an sich selbst gerichtet. Aber man konnte sehen, dass er nachdachte. Auch über das Warum.
„Aber ich glaube, Euch ist der Ernst der Lage für Moore nicht ganz bewusst. Er hatte nicht nur eben mal einen schlechten Tag. Er hat den Orden seit der Gründung ein wichtiges Detail verschwiegen und jagte Monster, die ihm gleichen. Wie soll er da Teil des Ordens bleiben können? Wo ist die Brüderlichkeit hin? Selbst wenn Ihr irgendein Pamphlet aus den Zeiten der weißen Rosé auftreibt, dass ihm eine Art Immunität oder Absolution in diesem Punkt zusichert, das Misstrauen wird bleiben.
Meine Macht oder die Macht des Großmeisters ist nicht absolut genug, um etwas ähnliches mal eben zu verfügen. Besonders im Nachhinein. Das ist etwas bei dem die Meister auf ihr Mitspracherecht pochen werden. Glaubt mir, die sehen mir genau auf die Finger.“
Man konnte ihn seufzen hören, dass er Neider hatte und es im Orden Machtspielchen gab hatte er bereits erwähnt. Lothar dachte nach, aber nein, wirklich viel konnte er für Jarel nicht tun… vielleicht… Die Fingerchen spielten gedankenverloren eine Melodie… man hörte ihn nochmal seufzen. Vielleicht half das.
„Ich kann Euch anbieten, den Rat der Meister zusammen zurufen und Ritter Moore eine Vorladung zu schicken. Eine Möglichkeit sich gegenüber den Anschuldigen oder Gerüchten zu behaupten. Eine Art Gericht, ein Urteil fällt dann die Mehrheit… der Anwesenden?“ Lothar schien sich nicht ganz sicher. Aber er überließ es dem Spion sich dazu Gedanken zu machen, wie man diese Wahl beeinflusst… „….nur, dass niemand zu ernsthaften Schäden kommt.“ Die letzten Worte waren mehr an sich selbst gerichtet. Aber man konnte sehen, dass er nachdachte. Auch über das Warum.
- Vyacheslav Sokolov
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Slava goss sich eine Cognac ein.
"Ihr auch?"
Wenn auch Lothar einen Cognac nahm, würde er ihm eiern mitbringen. Es standen ja passenderweise zwei Gläser bereit.
"Gut, ich würde es versuchen, der Rat der Meister also. Und ich bitte euch, wenigstens so lange keine Schritte gegen Moore zu unternehmen, bis der Rat zusammengekommen ist."
Er nahm wieder Platz, roch an dem Glas und schwenkte es.
"Riecht schon einmal hervorragend."
Dann erst trank er einen Schluck, und wenn auch von Tretogor einen genommen hatte, dann prostete er ihm auch zu.
"Aber stellt euer Licht nicht unter den Scheffel, ihr seid mächtig. Man folgt euch mit großem Respekt und es gibt einen Grund, weshalb man euch gewählt hat und keinen der anderen, die euch den Posten nun neiden. Ihr habt eine natürliche Autorität die nicht vielen zu eigen ist. Wenn ihr mit nur einem oder zwei einigermaßen plausiblen Argumenten vor eure Kollegen und Brüder tretet und euch für Moore aussprecht, dann wird ihn keiner verurteilen."
Es war kein Honig um's Maul schmierensondern mehr eine fachliche Zusammenfassung seiner Beobachtungen.
"Wenn ihr eine Richtung einschlagt, dann folgt man euch automatisch. Ich hatte bisher nicht viel mit Harfenmusik am Hut, aber ich merke, dass ihr mich dazu bringt, mich dafür zu interessieren." er lachte kurz.
"Ich mache mir nichts vor, wenn ich vor dem Rat spreche wird man Vorbehalte haben, zurecht, und das wird der Sache nicht helfen."
Und wurde schnell wieder ernst.
"Und wenn ihr euch fragt, warum ihr das tun solltet, dann werde ich euch auch diese Frage beantworten.
Vor allem muss Moore in Nowigrad zu Ende bringen was er begonnen hat.
Ich habe relative brisante Informationen in die Hände gespielt bekommen. Informationen, die dazu geeignet sind, den Orden zu spalten und eine ganze Reihe an Männern in den oberen Reihen zu Fall zu bringen. De Aldersberg damals war keine Ausnahme sondern nur die Spitze des Eisberges und während sein Kopf rollte blieb der ganze Rest unter Wasser. Aber mir liegt nichts daran nun wie ein Berserker in euren Reihen zu wüten. Mir liegt tatsächlich daran, den Orden als stabile Instanz zu erhalten und ich will auch niemanden erpressen, mir liegt wirklich nur daran, diese wenigen faulen Stellen gezielt auszumerzen möglichst ohne große Kollateralschäden.
Aber das kann ich nicht alleine, ich brauche Moore dazu, vielleicht nicht als Ritter oder Klingenmeister, aber zumindest als respektablen Mann der nicht als Verräter gestempelt wurde."
Er machte eine Pause in seinem Monolog. Er hatte auch jetzt ruhig gesprochen, nicht nicht betont langsam aber er war auch nicht in Hektik verfallen wie jemand, der sich besonders ereiferte in dem was er rüberbringen wollte.
"Eine kleine Kostprobe... wer dahinter steckt ist für den Giftanschlag auf von Herrenloh verantwortlich und hat es fertig gebracht einen Jungen als Knappen einzuschleusen, der in der Lage war Gedanken zu manipulieren. Es ist nur Moore schneller Auffassungsgabe zu verdanken, dass er das Gift sofort erkannt hatte und von Herrenloh retten konnte. So agiert kein Verräter am Orden. Er hätte ihn auch sterben lassen können und die folgenden Schwierigkeiten wären ihm erspart geblieben."
Ein kleiner Schluck Cognac unterbracht ihn erneut.
"Ihr selbst könntet mir ebenso helfen, vielleicht wäre auch von Alensbach geeignet, aber... Ich will ehrlich sein, ich kann nicht dafür garantieren, dass wir das unbeschadet überleben. Moore weiß worauf er sich einließ, ich weiß es auch... ich kann nicht guten Gewissens noch jemanden mit rein ziehen. Seht es so... entweder wir haben Erfolg und finden den Verräter rechtzeitig, oder er findet uns zuvor und dann ist die Sache mit Moore ohnehin erledigt, aber ihm wäre noch ein ehrenvoller Tod im Dienste des Ordens gegönnt."
"Ihr auch?"
Wenn auch Lothar einen Cognac nahm, würde er ihm eiern mitbringen. Es standen ja passenderweise zwei Gläser bereit.
"Gut, ich würde es versuchen, der Rat der Meister also. Und ich bitte euch, wenigstens so lange keine Schritte gegen Moore zu unternehmen, bis der Rat zusammengekommen ist."
Er nahm wieder Platz, roch an dem Glas und schwenkte es.
"Riecht schon einmal hervorragend."
Dann erst trank er einen Schluck, und wenn auch von Tretogor einen genommen hatte, dann prostete er ihm auch zu.
"Aber stellt euer Licht nicht unter den Scheffel, ihr seid mächtig. Man folgt euch mit großem Respekt und es gibt einen Grund, weshalb man euch gewählt hat und keinen der anderen, die euch den Posten nun neiden. Ihr habt eine natürliche Autorität die nicht vielen zu eigen ist. Wenn ihr mit nur einem oder zwei einigermaßen plausiblen Argumenten vor eure Kollegen und Brüder tretet und euch für Moore aussprecht, dann wird ihn keiner verurteilen."
Es war kein Honig um's Maul schmierensondern mehr eine fachliche Zusammenfassung seiner Beobachtungen.
"Wenn ihr eine Richtung einschlagt, dann folgt man euch automatisch. Ich hatte bisher nicht viel mit Harfenmusik am Hut, aber ich merke, dass ihr mich dazu bringt, mich dafür zu interessieren." er lachte kurz.
"Ich mache mir nichts vor, wenn ich vor dem Rat spreche wird man Vorbehalte haben, zurecht, und das wird der Sache nicht helfen."
Und wurde schnell wieder ernst.
"Und wenn ihr euch fragt, warum ihr das tun solltet, dann werde ich euch auch diese Frage beantworten.
Vor allem muss Moore in Nowigrad zu Ende bringen was er begonnen hat.
Ich habe relative brisante Informationen in die Hände gespielt bekommen. Informationen, die dazu geeignet sind, den Orden zu spalten und eine ganze Reihe an Männern in den oberen Reihen zu Fall zu bringen. De Aldersberg damals war keine Ausnahme sondern nur die Spitze des Eisberges und während sein Kopf rollte blieb der ganze Rest unter Wasser. Aber mir liegt nichts daran nun wie ein Berserker in euren Reihen zu wüten. Mir liegt tatsächlich daran, den Orden als stabile Instanz zu erhalten und ich will auch niemanden erpressen, mir liegt wirklich nur daran, diese wenigen faulen Stellen gezielt auszumerzen möglichst ohne große Kollateralschäden.
Aber das kann ich nicht alleine, ich brauche Moore dazu, vielleicht nicht als Ritter oder Klingenmeister, aber zumindest als respektablen Mann der nicht als Verräter gestempelt wurde."
Er machte eine Pause in seinem Monolog. Er hatte auch jetzt ruhig gesprochen, nicht nicht betont langsam aber er war auch nicht in Hektik verfallen wie jemand, der sich besonders ereiferte in dem was er rüberbringen wollte.
"Eine kleine Kostprobe... wer dahinter steckt ist für den Giftanschlag auf von Herrenloh verantwortlich und hat es fertig gebracht einen Jungen als Knappen einzuschleusen, der in der Lage war Gedanken zu manipulieren. Es ist nur Moore schneller Auffassungsgabe zu verdanken, dass er das Gift sofort erkannt hatte und von Herrenloh retten konnte. So agiert kein Verräter am Orden. Er hätte ihn auch sterben lassen können und die folgenden Schwierigkeiten wären ihm erspart geblieben."
Ein kleiner Schluck Cognac unterbracht ihn erneut.
"Ihr selbst könntet mir ebenso helfen, vielleicht wäre auch von Alensbach geeignet, aber... Ich will ehrlich sein, ich kann nicht dafür garantieren, dass wir das unbeschadet überleben. Moore weiß worauf er sich einließ, ich weiß es auch... ich kann nicht guten Gewissens noch jemanden mit rein ziehen. Seht es so... entweder wir haben Erfolg und finden den Verräter rechtzeitig, oder er findet uns zuvor und dann ist die Sache mit Moore ohnehin erledigt, aber ihm wäre noch ein ehrenvoller Tod im Dienste des Ordens gegönnt."
- Lothar von Tretogor
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- Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
- Lebenslauf: Lothar
„Die Harfe ist die Königin der Instrumente.“ Man könnte in der Stimme eine gewisse Verliebtheit hören. Aber vielleicht war er auch einfach nur erschöpft, weshalb seine Finger gerade sehr zärtlich über die Saiten streicheln. „Als Kind habe ich es gehasst. Warum den Schwertkampf oder Reiten mit diesem viel zu großen Ding unterbrechen? Aber Madame Rovinsky war wohl der unerbittlichste Offizier unter dem ich je gedient habe. Inzwischen weiß ich die Präzession nur mit der Neigung einer Fingerkuppe etwas Großes zu schaffen zu schätzen.“ Er ließ sich dazu hinreisen, darauf los zu spielen und improvisierte ein kleines Stück, das rasch an Geschwindigkeit zu nahm und beinahe fetzig wurde, um abrupt aufzuhören.
Elise verstummte, der Großmeister nahm einen Cognac. So ganz konnte er seinem Besuch aber nicht zustimmen. Er wusste sehr genau warum er gewählt worden war. Die Tatsache, dass man ihn vielleicht schnell wieder los werden könnte, hatte genug mit hineingespielt. Obwohl die Voreiligsten in diesem Vorhaben nicht mehr unten ihnen weilten – auch dank Jarel…
„So, mein Wort darauf: es kommt zu einem Rat für Moore.“ Lothar prostete zurück. Ob jemand, der niemanden traute das Wort reichte, konnte er nicht sagen, aber um sein Wort hatte Slava gegebten: „Keine Sorge Jarel ist solange sicher. Vielleicht sollte er dennoch das Gelände des Meliteletempels bis zur Vorladung nicht verlassen. Ich kann nicht garantieren, dass sich alle meine Jungs zurückhalten.“ Er trank einen Schluck und stellte das Glas achtsam auf dem Boden ab oder drückte es Slava zum Halten in die Hand, falls dieser es anbot, um weiter die Harfe zu spielen.
„Vor den Rat wird man Euch sicher nicht lassen, aber ich bin geneigt mir von Euch ein, zwei einigermaßen plausible Argumente in den Mund legen lassen, sie zu sortieren und vorzutragen. In wie fern sie greifen kann ich nicht versprechen. Mir kann man meine Nachsicht mit dem alten Gefährten genauso zur Last legen, einigen bin ich in der Auslegung des Glaubens viel zu weich und bedenkt, dass Moore unser aller Vertrauen in dieser Sache missbraucht hat. Es wird genügend geben, die ihm das schlicht persönlich nehmen. Klingenmeister Ralt wird wohl hinter seinem Kollegen stehen.“ Es fiel Lothar schwer die Lage einzuschätzen. Einen ähnlichen Fall hatte es nie gegeben oder man hatte nicht lange überlegt. Warum einen Rat einberufen? Statt sofort richten? Auf Werwolf folgt Scheiterhaufen. Leider war es nicht so einfach.
„Mir hat man einen Ort genannt wohin diese Spuren führen. Aber ja, ich wollte von Alensbach als Nachfolger Moores nach Nowigrad schicken, schließlich brauchen sie einen neuen Klingenmeister und ich hatte gehofft, dass sich die beiden hier noch absprechen können, um dann… zusammen zuarbeiten.“ Der Ton sagte, dass Lothar genauso wusste, dass Jarel da eh niemals die Füße still halten würde und so oder so weiter ermittle. Aber offiziell hätte man jemand anderen. In wie weit dieser Plan jetzt noch aufgehen könnte wusste er allerdings nicht. „Es verstimmt mich zu hören, dass wir nicht alle erwischt haben oder sich die Reste noch doch genug haben Einschüchtern lassen.“ Zumindest ein paar konnte man nach seiner Wahl noch aufspüren, wie auch die Jungen. Die Sache schien den Großmeister nicht zu überraschen. Er war nicht genug darin hier den Unwissenden zu spielen, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Aber ja… Moore hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Da kann er gar nicht anders. Deshalb will es nicht in meinem Kopf, dass dieser ‚Verrat‘ der Grund für seine Degradierung sein soll.“ Womit man bei der Ausgangsfrage war. Lothar nahm noch einen Schluck Cognac, nachdem er sich abgeschaut hatte wie oft man den vorher schwenkt.
Elise verstummte, der Großmeister nahm einen Cognac. So ganz konnte er seinem Besuch aber nicht zustimmen. Er wusste sehr genau warum er gewählt worden war. Die Tatsache, dass man ihn vielleicht schnell wieder los werden könnte, hatte genug mit hineingespielt. Obwohl die Voreiligsten in diesem Vorhaben nicht mehr unten ihnen weilten – auch dank Jarel…
„So, mein Wort darauf: es kommt zu einem Rat für Moore.“ Lothar prostete zurück. Ob jemand, der niemanden traute das Wort reichte, konnte er nicht sagen, aber um sein Wort hatte Slava gegebten: „Keine Sorge Jarel ist solange sicher. Vielleicht sollte er dennoch das Gelände des Meliteletempels bis zur Vorladung nicht verlassen. Ich kann nicht garantieren, dass sich alle meine Jungs zurückhalten.“ Er trank einen Schluck und stellte das Glas achtsam auf dem Boden ab oder drückte es Slava zum Halten in die Hand, falls dieser es anbot, um weiter die Harfe zu spielen.
„Vor den Rat wird man Euch sicher nicht lassen, aber ich bin geneigt mir von Euch ein, zwei einigermaßen plausible Argumente in den Mund legen lassen, sie zu sortieren und vorzutragen. In wie fern sie greifen kann ich nicht versprechen. Mir kann man meine Nachsicht mit dem alten Gefährten genauso zur Last legen, einigen bin ich in der Auslegung des Glaubens viel zu weich und bedenkt, dass Moore unser aller Vertrauen in dieser Sache missbraucht hat. Es wird genügend geben, die ihm das schlicht persönlich nehmen. Klingenmeister Ralt wird wohl hinter seinem Kollegen stehen.“ Es fiel Lothar schwer die Lage einzuschätzen. Einen ähnlichen Fall hatte es nie gegeben oder man hatte nicht lange überlegt. Warum einen Rat einberufen? Statt sofort richten? Auf Werwolf folgt Scheiterhaufen. Leider war es nicht so einfach.
„Mir hat man einen Ort genannt wohin diese Spuren führen. Aber ja, ich wollte von Alensbach als Nachfolger Moores nach Nowigrad schicken, schließlich brauchen sie einen neuen Klingenmeister und ich hatte gehofft, dass sich die beiden hier noch absprechen können, um dann… zusammen zuarbeiten.“ Der Ton sagte, dass Lothar genauso wusste, dass Jarel da eh niemals die Füße still halten würde und so oder so weiter ermittle. Aber offiziell hätte man jemand anderen. In wie weit dieser Plan jetzt noch aufgehen könnte wusste er allerdings nicht. „Es verstimmt mich zu hören, dass wir nicht alle erwischt haben oder sich die Reste noch doch genug haben Einschüchtern lassen.“ Zumindest ein paar konnte man nach seiner Wahl noch aufspüren, wie auch die Jungen. Die Sache schien den Großmeister nicht zu überraschen. Er war nicht genug darin hier den Unwissenden zu spielen, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Aber ja… Moore hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Da kann er gar nicht anders. Deshalb will es nicht in meinem Kopf, dass dieser ‚Verrat‘ der Grund für seine Degradierung sein soll.“ Womit man bei der Ausgangsfrage war. Lothar nahm noch einen Schluck Cognac, nachdem er sich abgeschaut hatte wie oft man den vorher schwenkt.