Die Wohnung im Obersten Stockwerk eines Hochhauses - in Sichtweite des Riesenrades

Prypjat ist einer der gefährlichsten Orte der Zone und das nicht nur wegen der Nähe zum Reaktor. Lange Zeit war die Stadt unzugänglich und die gefährlicheren Mutanten - Kontroller und Blutsauger - haben sich bisher hierher zurückgezogen.
Die Häuserschluchten sind mittlerweile fast komplett zugewachsen, und man hat es mit einem unübersichtlichen Dickicht zu tun, in dem überall Mutanten und versteckte Anomalien warten.
Seit einiger Zeit kontrollierten allerdings die 'Jäger' die Stadt, eine der kleineren Fraktionen, aber keine der ungefährlichen.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Schura hatte sich auf die Couch fallen gelassen, eine Staubwolke hatte sich statt dessen in die Luft erhoben. Der Staub war einfach überall, aber daran gewöhnte man sich.
Er knetete mit den Händen sein Gesicht, atmete tief ein.
Der vierte Tag und keine Nachricht von Slava.
Das konnte alles nur Ärger bedeuten.
Es war nicht das erste mal, dass er verschwand, und auch nicht die längste Zeit, er war auch schon einmal für mehrere Wochen untergetaucht, Slava neigte zu Alleingängen, aber irgendeiner war trotzdem immer informiert. Entweder hatte er Wolodja gegenüber eine Andeutung gemacht oder Markin war eingeweiht wenn zu erwarten war, dass er seine Befugnisse ausdehnen musste und Rückendeckung brauchte, oder eben er.
Aber vier Tage ohne dass irgendwer auch nur irgendwas wusste, das war bedenklich.
Und trotzdem war es eben Slava, der irgendwie überall eine Sonderstellung einnahm, Slava, der zwar von ihnen allen am Loyalsten Staat und Präsident gegenüber stand und sich gleichzeitig über alle Regeln hinweg setzte. Ein Exzentriker, aber ein brillanter.
Sollte er sich Sorgen machen?
Keine Ahnung, er tat es, denn darüber hinaus war er sein Freund.
Einer der wenigen, die ihn so nannten.
Von denen, die ihn kannten hasste ihn mehr als die Hälfte, der Rest kannte ihn vielleicht noch nicht gut genug und war noch auf dem Weg dahin, selbst jene, die ihm viel verdankten brachte er irgendwann an den Punkt.
Nur sehr wenige kamen mit seiner Art klar und blieben bei ihm, und noch weniger mochten ihn vielleicht sogar.
Letztere konnte er derzeit an weniger als einer Hand abzählen. Möglicherweise sogar nur an einem Finger.

Markin war sein Vorgesetzter und profitierte von seinem untrüglichen Gespür dafür zur richtigen Zeit das richtige zu tun, ließ man ihm vollen Handlungsspielraum. Aber auch der fluchte weil er hinter ihm aufzuräumen hatte, weil Slava sich bei seiner Arbeit wenig um Gesetze kümmerte. Und dabei wußte er wohl sehr genau was er tat und was er übertrat, aber sie behinderten ihn eben und deswegen... Und Markin deckte ihn dabei. Solange alles gut ging würde das auch so bleiben, aber Schura war nur zu deutlich bewusst, dass das nur funktionierte, solange alles glatt ging. Machte er einen Fehler würde Markin ihn ebenso kompromisslos fallen lassen wie er ihn noch hochhielt.

Dann war da Wolodja, eigentlich Arkadij, aber so nannte ihn nur Slava, auch der hielt zu ihm, beschaffte sogar seine Drogen. Beide hatten den gleichen Rang, dabei war Slava jünger und hatte mehrere Beförderungen ausgeschlagen. Aber er hatte auch die einflussreicheren Verbindungen, so vermuteten sie zumindest. Trotzdem kam Wolodja einem Freund sehr nahe, allerdings war er als neuer Koordinator des Projekts permanent zwischen den Teams unterwegs, so dass sie ihn in Pripyat selten sahen.

Und da war er. Eigentlich hätte er Slava töten sollen, und er hatte ihm auch die Kugel in den Oberschenkel verpasst, wegen der er immer noch an schlechten Tagen erkennbar humpelte. Und trotzdem hatte er ihn ins Team aufgenommen, hatte irgendwie die richtigen Schalter umgelegt an allen Stellen. Er vertraute ihm, er schuldete ihm sein Leben, aber darüber hinaus war er auch fasziniert von dem Menschen hinter all diesen Fassaden und Masken, denn er vermutete, und er glaubte zurecht, einen sehr besonderen Menschen.
Und der war nun weg.
Ohne ihn war Pripyat irgendwie... Führerlos.
Er hatte keine Ahnung was sie weiter tun sollten, er kannte Slavas Pläne nicht, die der nur selten in allen Details mit ihnen teilte. Auch wenn er von ihnen allen höchst gründliche Dokumentation verlangte, er selbst hielt sich kaum an die eigenen Regeln.

Keine Spur.
Und der Vollidiot ging auch immer ohne PDA spazieren, als könne gerade ihm die Zone nichts anhaben, also auch kein letzter Aufenthaltsort, oder Todesmeldung, keine Koordinaten, keine Anhaltspunkte.
Sie alle trugen PDAs und Anomaliedetektoren, in der Zone war das die Lebensversicherung. Wer sich ohne bewegte trat nur zu leicht auf irgendetwas und dann war im besten Fall nur das Bein ab - und zwar unter Umständen einfach verschwunden. Aber Slava wusste wohl zu gut, welche Trojaner ihre Organisation in Umlauf gebracht hatte, und er hatte spaßeshalber einmal gesagt, dass die einem mit so einem Gerät selbst beim Pissen zusehen konnten. Er hatte eine andere Tätigkeit erwähnt, die Schura später nicht wiederholen wollte, deshalb zitierte er ihn lieber so. Aber trotzdem waren sie darauf angewiesen. Slava anscheinend nicht.
Oder doch?
Schura wollte fluchen und tat es auch. Keiner hörte ihn.
Und selbst wenn, hier war es egal, erst recht hier.

Keiner der toten Briefkästen enthielt einen Hinweis, dieses Mal war er wie vom Erdboden verschluckt - und das erst kurz nachdem er in die Zone zurückgekehrt war, nur wenige Monate nachdem ihn der Scharfschütze dieses mal fast endgültig um die Ecke gebracht hätte.
Nur weil Wolodja wiederum seine Befugnisse überschritten, sie alle im Grund kompromittiert und einen Helikopter geordert hatte lebte er überhaupt noch. Offiziell war er dabei getötet worden, wobei Ochotnik schon oft gestorben war und begraben wurde, aber diese Identität hing an ihm wie eine Klette.
Seit dem letzten Mal wollte er sich nun Sibirjak nennen, oder besser, Mucha hatte ihm den Namen verpasst, als er im Kordon aufgetaucht war. Neuanfang.
Der große irgendwie teigig aussehende Sibirier, aber dass er in der Zone zurecht kam konnte er kaum verbergen. Und Mucha und Tscherv hatten ihn zu ihnen gebracht, die beiden waren seine, Schuras Leute, und sie hatten Order, vielversprechende Kandidaten nach Pripyat zu bringen. Und so hatte sich auch Sibirjak wieder den Jägern angeschlossen und mit der neuen Identität war es aus, Größtenteils. Zufall? Schicksal?
Warum war er dort ausgerechnet seinen Leuten in die Arme gelaufen? Er kannte sie damals noch nicht einmal.
War es die Zone?
Sie vergaß nichts.
Man konnte auch hier nur begrenzt oft neu anfangen, auch jemand wie Slava.
Wie er sich hier seit nun mehr über 23 Jahren, davon viele am Stück, durchschlug war ohnehin allen ein Rätsel. Dabei kannte er wirklich jeden Winkel der Zone und irgendwie kannten auch die meisten hier ihn, zumindest irgendeinen seiner Namen, Gesichter waren hier zum Glück meist verborgen unter Gasmasken.
Andernfalls hätte sich sicher jeder an seine zerhauene Fresse erinnert. Die Zone war ein Dorf, kleiner als ein Dorf.
Und den Namen Ochotnik, kannte hier fast jeder, ebenso wie Strelok viele kannten, den legendären Stalker, der den Hirnschmelzer abgeschaltet hatte. Ihn verehrten sie, aber Ochotnik war etwas wie der Gegenpart geworden. Er würde sich nicht wundern, wenn man sich erzählte, dass er es damals gewesen war, der Strelok gejagt hatte.
Aber er war es gewesen, der fast im Alleingang den Bahnhof gereinigt hatte, aber auch viel Kollateralschaden dabei verursachte. Dass er einige wichtige Anführer zweier Fraktionen befreit hatte, die die Banditen dort festgehalten hatte (und zwei hohe Tiere der Armee, aber das wurde vertuscht) vergaß man dabei gerne. Die Zone war ein grausamer Ort, und hier war er nur einer derjenigen die dennoch oben schwammen.

Und nun?
Hatte ihn doch die Zone geholt?
Bis jetzt sah alles danach aus. Seine Leute und ihre Kameraden patrouillierten in der ganzen Stadt, im Grunde in der ganzen Zone. Wenn es eine Spur von ihm gab würden sie ihn finden.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

von hier.

Schura hatte angefangen im Gang auf und ab zu wandern.
Wenn er gedacht hatte, nach dem seltsamen Mädchen können es nicht noch seltsamer werden, dann hatte er sich damit wohl gründlich geirrt.
Der Gefangene saß nun in der Zelle, in der zuletzt er selbst gefangen gewesen war. Mittlerweile, denn die Streife (die Troika aus Valentine, Mucha und Tscherv kurierten nun selbst ihre Blessuren aus. Mit den dreien war er spielend fertig geworden, dabei war er unbewaffnet, sah mal einmal von den antik wirkenden Klingen ab, und die drei hatten Sturmgewehre.

Sie hatten ihn mehrfach niedergeschossen, aber zuerst hatte der wie aus einem Filmset aussehende Panzer schon einiges abgefangen, aber auch Kugel schienen dem Mann wenig anhaben zu können. Wie es überhaupt zu dem Schusswechsel gekommen war, darüber gab es obendrein auch noch verschiedene Versionen.
Er habe sie angegriffen... er habe sie nur erschreckt dann habe irgendwer versehentlich gefeuert... Söldner wären auch noch da gewesen, die hätte er aber gefressen... Mit den dreien war einfach nichts mehr anzufangen. Aber sie hatten ihn schwer verletzt und blutend schließlich hochgeschleppt.
Der Zustand hielt nicht lange.

Und nun... Er wusste, dass sie Zelle stabil war, er kannte jeden Winkel, er hatte selbst versucht zu entkommen, solange er noch dachte, diese Bastarde würden ihn am Ende doch nur umlegen.
Aber was sie da eingefangen hatten hatte das potential den Raum zu zerlegen. Deshalb hatten sie den Mann mit einer gehörigen Menge Klebeband an einem Stuhl fixiert. So Bewegungsunfähig schien er halbwegs ungefährlich.
Davor hatte er gebrüllt und gefaucht. Nun saß er wenigstens still und gab außer einem Knurren kaum mehr Geräusche von sich.
Fast vier Rollen Duck Tape hatten sie verbraucht, und zwei Stühle.
Nun funkelte er sie bösartig an, und er war der erste, bei dem sie das wörtlich nehmen mussten. Seine Augen glühten in der Dunkelheit und als er noch in der Lage war, seinen Mund zu öffnen hatten sie sein ziemlich fieses Gebiss zu sehen bekommen, aber sehen mussten sie es nun auch gar nicht mehr. Schura hatte nun einen detaillierten Abdruck davon auf den Unterarm den er jetzt eingehend studierte. Er war durch den Pullover und die Jacke gegangen, das schaffte kein menschliches Gebiss, aber dass das kein Mensch war war ihm auch so längst klar. Über 20 nadelscharfe Zähne, die mehr an einen Hai erinnerten als an jedes Säugetier.
Auch sonst passte er in keine Kategorie der Zone. Er glich keinem der bekannten Mutanten ausreichend. Die Haut erinnerte etwas an die Blutsauger, das Gebiss jedoch suchte seinesgleichen.
Aber er hatte gesprochen, geflucht wohl, wenn ihm auch die Sprache unbekannt war. Und er hatte sie alle gegen die nächste Wand geschleudert. Juri hatte einen gebrochenen Kiefer und es stand auf der Kippe ob sie ihn rausbringen mussten, Viktor hatte Glück gehabt, er selbst hatte nur ein paar Prellungen und der stämmige Ulad hatte eine Tür durchschlagen und einige blaue Flecken und wohl die eine oder andere gebrochene Rippe. Wolojda war ebenfalls glimpflich davongekommen. Er hatte nur den ersten Stuhl abbekommen.
Darüber hinaus vermutete stark, dass der Kerl nur schlechte Laune hatte, denn hätte er gezielt zugeschlagen hätte er sie wohl alle umgebracht.
Aber als er sich etwas beruhigt hatte hatte er sich festkleben lassen. Mehr oder weniger freiwillig.
Das ließ zu hoffen übrige, denn wenn sie nicht mit Verhandlungen weiterkamen, als Gegner wollte er diese Bestie nicht haben.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Er hatte es aufgegeben, sich zu winden und gegen die Fesseln anzukämpfen, es kostete ihn nur unnötig Kraft und von der hatte er keine mehr zur Verfügung, also verfiel er in Ruhe. Zunächst.
Allerdings keineswegs weil er sich fügte, sondern weil er seine Taktik, falls es denn je einen gegeben hatte, überdenken musste.
Es waren nicht so viele gewesen, aber es war ihnen trotzdem gelungen, ihn zu überwältigen. Und das obwohl er wirklich wütend gewesen war. Und er hatte gekämpft, bis auf's Blut, alles kurz und klein geschlagen. Knochen gebrochen, Haut und Haare versengt. Doch wer oder was das auch war, es hielt einigem Stand.
Wer waren die?
sie verwendeten Armbrustbolzen, aber so winzig und dafür so irre schnell, dass er sie weder hatte abwehren können und zunächst auch gar nicht begriffen hatte was ihn dann getroffen hatte. Bis es zu spät war.
Er hatte nur den Schmerz gefühlt und dann war das Blut einfach aus ihm heraus gelaufen... rot und dick und er hatte schneller Kraft verloren als gut gewesen war. Die Rüstung hatte nicht geholfen, auch die Wyrmschuppen hatten sich als vollkommen nutzlos erwiesen. Zumindest gegen diese Bolzen. Er hatte einen herausgezupft ehe die zweite Angriffswelle kam... winzig. Gerade einmal so groß wie ein kleiner Finger.
Doch eine Gruppe dieser Menschen hatte er überwunden.
Wie viele waren es? Vier oder fünf? Er hatte keine Zeit gehabt, die Toten zu untersuchen. Sie trugen seltsame Kleidung, sehr seltsam. Und die machte sie immun gegen Feuer und auch dass er sie gegen die nächste Wand schleuderte hatten sie erstaunlich gut überstanden. Erst als er nahe genug war und den Überlebenden die Kehle herausreißen konnte... das hatten sie nicht überstanden. Der Rest war geflohen.
Aber dann kamen andere.
Gleiche Bolzen... gleiche seltsame Kleidung.
Einzig dass sie ihn wohl gar nicht hatten töten wollten, das hatte ihn gerettet. Und das unterschied sie wohl auch von der ersten Gruppe.
Sie hatten, und das begriff er nun, nur auf Arme und Beine und die Schultern gezielt, sie hätten leicht auf Kopf und Herz ihre winzigen Bolzen abfeuern können, hatten es aber nicht getan. Statt dessen hatten sie ihn weggeschleppt und ihn auch dann nicht getötet als er ein paar von ihnen durch eine im übrigen reichlich unstabile Tür befördert hatte.
Dafür, und das war nur eines der vielen Dinge, die er nicht begriff, hatten sie ihn in ein sehr hohes Stockwerk gebracht. Allein dass es hier Häuser gab, die mehr als 3 Geschoße hoch waren... und das schien die Regel zu sein, er hatte kaum etwas gesehen was niedriger war...
Wie viele Treppen sie ihn hochgebracht hatten...
Irrsinnig viele.
Eine merkwürdige Welt, und das war noch nicht alles.
Er hatte noch nicht viele Menschen gesehen, und sie alle trugen Masken aber darunter, so vermutete er, waren alles Männer. Und alle trugen die Haare extrem kurz, als sei die Räude ausgebrochen.
Aber hervorragende Waffen hatten sie. Laut, verflucht laut, aber effizient. Ihm war nicht entgangen, wie schnell sie feuern konnten ohne nachzuladen und wie oft. Entfernt erinnerten die Dinger an Karabiner, aber dabei so präzise wie eine Armbrust. War das Kriegsgebiet?
War er genau zwischen die Fronten geraten?
Saß er deshalb nun gefesselt auf diesem Stuhl?
Er nutzte die Zeit um zu rekapitulieren.
Skellige... Der Opferfels...
Er erinnerte sich jetzt nicht mehr genau daran, was er getan hatte, aber irgendetwas musste das Portal aktiviert haben, das gleiche, durch das er schon einmal gegangen war. Es hatte ihn nicht nach Hause gebracht sondern...
...Weiter weg?
Schwer zu sagen, aber nicht nach Hause.
Das waren zwar Menschen, dem Anschein nach, aber wieder eine fremde Sprache, auch wenn sie ein wenig der Gemeinsprache glich, aber er spürte keinerlei Magie in dieser Welt. Und sie kleideten sich wirklich merkwürdig. Ihre Häuser waren... abstoßend. Anders konnte er es nicht ausdrücken. gigantisch, wie Kathedralen, allerdings nicht schön, winzige Fenster und ganz aus grauem Stein aber dermaßen heruntergekommen... Als hätte man versucht sie in die Wildnis zu stellen, aber die Wildnis wollte das nicht zulassen. Zurecht.
Und in einem davon saß er nun.
Er versuchte sich vorzustellen, wie es für diese Menschen gewesen sein musste... Er war sicherlich wieder wie aus dem Nichts aufgetaucht. Das hatte vielleicht irgendwer gesehen. Die wollten keine Fragen beantworten, sie hatten sofort das Feuer eröffnet. Er hatte sich gewehrt, hatte sie getötet, auch wenn das nicht leicht gewesen war. Und dann waren andere dazugekommen, auch sie hatten geschossen. Auf ihn, auch auf die ersten... Jene die flohen. Und dann hatten sie ihn hierher gebracht. Die Treppe hochgeschleift... Er hatte sich wieder gewehrt bis seine Kräfte endgültig nachließen und dann hatten sie ihn mit diesen merkwürdigen klebrigen Bändern an den Stuhl gefesselt.
Hier saß er nun.
Sie wollten ihn nicht töten, das stand fest, aber sie ließen ihn auch nicht frei, und eines dieser klebrigen Dinger hinderte ihn auch am sprechen. Und das Zeug juckte auf seiner Haut. Ein Gefühl, das ihn halb wahnsinnig machte. Er wollte wieder losschlagen, aber ihm fehlte es an Kraft. Er war kaum in der Lage auch nur den Arm zu heben, geschweige denn einen Zauber auszulösen. Er musste etwas essen, dringend.
Nur wie machte er sich verständliche?
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Er hätte nicht passieren dürfen, aber so einiges hätte nciht passieren dürfen.
Es war früher morgen und Schura hatte eine schlaflose Nacht hinter sich.
Jetzt hatte er sich auf dem alten Sofa ausgestreckt und versuchte wenigstens etwas Schlaf zu finden, aber Wolodja machte es ihm mehr als schwer.

Deshalb grübelte er jetzt nach.
Zuerst die Begegnung mit dem blassen Mädchen, mit diesem Geist der Zone... Auch wenn sie friedlich gewesen war, sie war ein Geist der Zone. Und sie wußte etwas von Slava, er lebte also.
Und dann hatten sie am späteren Vormittag diesen merkwürdigen Mann aufgegriffen. Einen nicht ungefährlichen Mutanten. Er saß immer noch in der Zelle, gefesselt und geknebelt und war auch verhältnismäßig ruhig. Er knurrte aber das Klebeband hielt ihn in Schach.
Und dann hatte es draußen Lärm gegeben. Es klang wie eine ganze reihe von Anomalien, wie der Kreisel, die in kurzem Abstand ausgelöst worden waren oder in die irgendwas reingeraten war und zerfetzt. Aber das Geräusch wiederholte sich in regelmäßigen Abständen, und so war Wolodja mit Ulad und Viktor aufgebrochen, die drei waren als einzige unverletzt geblieben.
Am Ende kam nur Wolodja zurück.
Er hatte sich auf eben jenes Sofa fallen lassen auf dem er nun lag, hatte sich zurückgelehnt und kurz die Augen geschlossen, dann als er sie wieder geöffnet hatte schilderte er was geschehen war.
Sie hatten nicht erkennen können was den Lärm verursachte, dann hatte es auch schon Viktor erwischt. Das hätte nicht sein dürfen. Niemals, nicht ihn. Er war der beste Fährtenleser den die Zone kannte, dass einen wie ihn eine Anomalie erwischte...
Was aber genau ihm geschehen war hatte keiner gesehen, aber es war weder ein Projektil noch ein Mutant, es blieb also nur eine Anomalie. Sie hatten sich nur kurz zu einem neuen Geräusch umgewandte und dann lag er auch schon am Boden.
Er hatte Ulad seinen Niva überlassen, den er in Pripyat versteckt hatte um im Notfall schnell Verstärkung holen zu können, und der hatte damit Viktor rausgebracht. Es hatte ihn noch ein paar Anrufe gekostet, er würde behandelt werden und man würde ihn auch nicht sofort unter Arrest stellen, deshalb blieb Ulad bei ihm.
"Körperlich war er unversehrt, aber er kam bisher nicht wieder zu Bewusstsein." Hatte Wolodja erklärt. Er war selbst schockiert, machte sich Vorwürfe.
Jura hatten sie auch schon rausbringen müssen, ein gebrochener Kiefer war einfach keine Bagatelle.
So waren die Jäger ziemlich dezimiert.
"Ich muss sie behandeln lassen... Beide... sie sind genauso unsere Leute wie... naja, wie unsere Leute eben." Hatte Wolodja sich gerechtfertigt, obwohl er es gar nciht musste.
Aber jeder hatte noch Slavas Standpauke im Ohr, als Wolodja ihn nahe der Janov Station mit einem Hubschrauber hatte ausfliegen lassen weil ihm ein Scharfschütze in den bauch geschossen hatte. Es hatte sein Leben gerettet aber auch die Tarnung ziemlich nahhaltig zerstört. Ihrer aller Tarnung, und damit das ganze Projekt gefährdet, und obwohl Slava Wolodja unterstellt war, nominell zumindest, hatte er kein Blatt vor den Mund genommen.
Und nun hatte Wolodja es wieder getan. Nur diesmal unauffälliger. In Pripyat standen sie nicht derart unter Beobachtung wie nahe einem der größeren Lager der Freien Stalker. Und immerhin ging es um Viktor. Schura hätte nicht anders gehandelt.
Etwas später war immerhin die Nachricht gekommen, dass er stabil war. Aber nicht wieder bei Bewusstsein.
Sie hatten ihn in das Militärkrankenhaus in Kiew gebracht, in dem auch Slavas Exfrau arbeitete, und sie hielt Wolodja auf dem Laufenden.

Schura versuchte sich auf dem Sofa umzudrehen.
Juri und Viktor. Mit ihnen beiden war er diesem Mädchen begegnet. Ein böses Omen?
In der Zone wurden selbst die vernünftigsten Männer irgendwann abergläubisch.
Was wartete auf ihn?
Zunächst einmal der Gefangene, mit dem er zu reden versuchen wollte... irgendwie.
Aber vorher wollte er etwas Schlaf finden. Auf dem zweiten Sofa schnarchte Wolodja schon seit einer Weile deutlich vernehmlich. Er würde vorerst bleiben, bis sie wieder Verstärkung bekamen. Aber er sorgte mit seinem Schnarchen dafür, dass er wiederum keine Ruhe fand. Mit schmerzenden Gliedern richtete sich Schura wieder auf saß eine Weile aufrecht auf dem Sofa und dachte nach. Aufstehen? Versuchen weiterzuschlafen? Oder Wolodja k.o. schlagen?
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Für eine Weile war er in einen Schlafähnlichen Dämmerzustand gefallen, hatte vor sich hin gedöst, doch solange er nicht irgendetwas zu essen bekam würde es kaum besser werden, sein Körper würde sich selbst verdauen, wenn er nur zu lange wartete. Er würde seinen Körper natürlich nie vollständig in Magie umwandeln aber es würde sich ein Gleichgewicht einstellen zwischen seinem Reservoir und seiner Körpermasse. Verbrauchte er dann weiter Magie würd das unweigerlich zum Tod führen, Schritt für Schritt. Es gab dann nur eine Substanz, die ihn aus jenem Stadium wieder vollständig auffüllen konnte, eine Substanz, die jeder der hier Anwesenden in seinen Blutgefäßen mit sich führte.
Je schwächer er wurde, umso besser konnte er jeden Herzschlag hören, konnte er das Rauschen hören, so verlockend kräftig.
Er musste es ihnen erklären, musste ihnen verständlich machen, dass er etwas zu essen brauchte, sofort, sonst wurde er bald schon zu einer Gefahr für alle.

Er musste mit dem großen Mann reden. Er konnte keine Namen zuordnen, auch wenn er glaubte den einen oder anderen gehört zu haben.
Der mit den kurzgeschorenen Haaren, er trug auch keinen Bart nur ein paar Schrammen im Gesicht, der, den er gebissen hatte. Er schien das Sagen zu haben. Aber jetzt gerade schliefen wohl alle.
Draußen hatte es Lärm gegeben, Der kleine stämmige Typ, den er durch die Tür geschleudert hatte ein älterer mit Glatze und Bart und ein kleinerer mit längeren braunen Haaren und Bart waren an ihm vorbeigerannt. Die Zelle in der er saß lag so, dass er den ganze Korridor sehen konnte, und auch wenn es stockdunkel war, er konnte sie gut erkennen. Seine Augen glommen vor sich hin.
Dann war nur der mit der Glatze zurückgekommen, sie hatten sich aufgeregt unterhalte, gestikuliert, diskutiert, alles im Gang, er konnte es hören aber nicht verstehen. Es war eine schnelle Sprache, eine harte Sprache. Und der Tonfall der Männer trug das übrige dazu bei.
Irgendwann war die Nacht so gut wie vorbei. Schlafen konnte er nicht, nur dämmern.
Er war müde, hungrig, verletzte. Einige der Bolzen steckten noch in seinem Fleisch, doch er wagte nicht, sich zu heilen, er kannte den Preis. Seine Wunden waren nicht versorgt worden.
Sahen sie ihn als Feind? Oder hatten sie es nur vergessen?
Er konnte nicht schlafen, das Pochen der Herzen ließ ihn nicht schlafen, drei Herzen konnte er hören, drei Männer waren noch da. Es machte ihn fast wahnsinnig. Der bohrende Hunger, das Pochen in seinem Schädel...
Im Moment sah er jedoch da niemand... Er hörte das Schnarchen aus dem großen Zimmer.
Und dann waren da Schritte.
Er hob den Kopf, der fühlte sich schwer an...
Die Schritte kamen näher. Das musste der Große sein, der Glatzköpfige hatte vollkommen andere Schritte, ein wenig mehr wie ein Seefahrer. Und der Blonde, der auch noch irgendwo war, humpelte dank ihm. Der Große dagegen ging federnder, wie ein Tänzer.
Dann stand er vor ihm, starrte durch die Gitterstäbe als würde er ein exotisches Tier betrachten.
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Alexander Lebedew
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Schura blieb vor dem Gitter stehen und starrte das Wesen an, den Mann... es fühlte sich seltsam fremd an, ihn so zu betiteln. Einen Kontroller bezeichnete auch niemand als Mann. Und das hier? Dieser Mutant? An ihm war mehr menschliches als er je bei einem Mutanten gesehen hatte, noch zu viel unmenschliches lag darüber.
Er war wohl wach, auch wenn er die ganze Zeit den Eindruck gemacht hatte, dass er schliefe.
Er gab Geräusch von sich, knurrende... Daran, ihm etwa zu essen zu geben dachte er nicht. ein Mensch kam lange aus ohne etwas zu essen, auf jeden Fall länger als einen Tag. Und so ein Mutant allemal... Auch daran, ihn auf Verletzungen zu prüfen hatte keiner gedacht.
Eine Weile betrachtete Schura ihn verschlafen. Er war selbst übermüdet, erschöpft, sein Arm schmerzte, wie automatisch rieb er ihn, dann fiel ihm der Zahnabdruck wieder ein. Er hatte schon die Türe aufschließen wollten und ihm den Knebel abnehmen, aber er besann sich eines besseren. Etwas mit solchen Zähnen... und er war alleine, das wäre mehr als dumm gewesen, also wandte er sich um.
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Nikolavo Vaclav
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Irgendwie musste er sich verständigen, irgendwie klar machen, dass er etwas sagen wollte, aber dieses seltsame Tuch klebte von selbst an seinem Mund und er konnte es nicht einmal wegschieben. Er knurrte, versuchte sich bemerkbar zu machen. Würde er wieder gehen und erst am nächsten Tag zurückkommen war es vielleicht zu spät.

Aber er wandte sich zum gehen. Es war reine Verzweiflung, die in Nikolavo hochstieg. Er konnte nichts artikulieren, nur brummen und knurren, er konnte auch keine Magie wirken, ohne seine Hände zu benutzen, vielleicht hätte er den Raum in Brand stecken können, doch derzeit würde er das auch selbst nicht überleben, so konnte er nu hoffen, sein ganze Flehen in einem Knurren unterzubringen...
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In den Moment gewann die Stimme des Mutanten hinter dem Knurren etwas eindringlicheres. Er hatte sich schon schlafen legen wollen, dann drehte er sich doch noch einmal um.
Die Augen des Mutanten war weit offen, glommen dunkelrot. Sie schienen schwächer zu werden. Einen Moment dachte er daran, wie er selbst hier eingesperrt gewesen war. Aber er konnte sich unterhalten. Slava hatte sich mit ihm unterhalten. Anfangs hatte er ihn auf den Arm genommen, sie hatten ihre Scherze mit ihm getrieben, und die wenigsten davon waren witzig, aber sie hatten gesprochen und irgendwann hatte er ihr Vertrauen gewonnen... Slavas Vertrauen. Und wenn er jetzt zurückdachte hatte er das Gefühl, er habe von Anfang an gewusst, wie es ausgehen würde, er musste ihn nur in die richtige Stelle manövrieren. Was ihm dann gelungen war.
"Ach Scheisse..." er öffnete das Gitter gerade weit genug, dass er ihm das Klebeband mit einem Ruck vom Mund zeihen konnte. Der quittierte das mit eine Zucken, einem unterdrücken Schmerzenslaut. Dann schloss Schura die Türe schnell wieder, blieb auf Abstand. Vielleicht erwartete er dass dieser Mutant Feuer spucken konnte oder etwas ähnliches.
Er betrachtete Das Klebeband. Einige der Barthaare hingen daran. Gut, er wäre auch nicht sehr glücklich über eine Bartepilation mit Ducktape. Dafür war er nun recht beherrscht, auch wenn er schwer atmete.
Er versuchte nun etwas zu sagen, blickte ihn direkt an. Die Stimme war fremdartig, tief, heiser.
Dieses Wesen war wirklich nicht an ihre Sprache gewohnt.
Er versuchte etwas zu formulieren, in mehreren Sprachen. Er verstand nichts davon, manches klang entfernt wie Kroatisch, manches tschechisch, doch er war kein Sprachgenie. Dann kam ihm eine Idee. Er holte seinen PDA heraus, eines der neueren Modelle mit Spracherkennung. Slava hatte so etwas immer entschieden angelehnt, aber er war ja nicht mehr hier.
Er aktivierte die Übersetzerapp und machte eine Geste, dass der andere wiederholen sollte.
Eine Weile starrte der ihn unverwandt an, dann schien er zu begreifen. Immerhin war da ein Funke Vernunft hinter den glühenden Augen. Er wiederholte, langsam sogar... das Symbol drehte sich und die App suchte. Ohne Ergebnis. Er schüttelte den Kopf und zeigte dem Wesen das Display, als würde ihm das helfen, zu sehen dass er nicht verstand.
Aber der verstand vielleicht wirklich. Zwar starrte er das Gerät und das spiegelnde Display an als hätte er so etwas noch nie gesehen, doch dann schloss er kurz die Augen.
Er schien nachzudenken. Zuvor hatte glaubte er etwas wie Hoffnung und Erleichterung in den glühenden Augen erkannt zu haben. So wie er jetzt saß wirkte er fast zur Gänze menschlich. Die Haut etwas glatter und etwas grauer, aber kurze graue Bartstoppel, lange graue Haare, zu einem Zopf geflochten. Das war mehr als nur ein Mutant wie die Kontroller, denen er zwar ähnelte, aber die nur rudimentär Kleidung trugen und das auch eher zum Spaß oder weil sie es wie Affen beim Menschen sahen und nachspielten, jedoch ohne den Sinn zu begreifen. Er hier trug eine sauber gearbeitet Rüstung, auch wenn alles ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein schien.
Dann öffnete er sie wieder, diese glühenden Augen und verdarb alles.
Er machte eine Geste, vorsichtig, bedacht, aber als würde er beißen, schlucken, als würde er trinken. Doch einen Moment lang sah Schura wieder nur die nadelspitzen Zähne, viel zu viele für ein menschliches Gebiss.
Aber er glaubte verstanden zu haben. Essen. Er machet selbst eine Geste, irgendwie wie zur Kontrolle, als würde er etwas mit einem Löffel essen, der Fremde nickte. Noch eine Weile weigerte sich Schura zu begreifen, dass das Wesen vernunftbegabt war und kommunizieren konnte. Zumindest begriff es sofort, dass sein zubeißen und ein Löffel das gleiche bedeuteten. Es wäre leichter gewesen, in ihm einen dummen Mutanten zu sehen.
"Ich bringe dir was..." erklärte er müde, dann wandte er sich um.
Das Klebeband hielt er immer noch in der Hand. Er würde es nicht wegwerfen. Das waren Gewebeproben.
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Mit gemischten Gefühlen blickte er dem Manschen nach. Immerhin hatte er ihm das seltsam schmeckende Ding von Mund entfernt, es klebte und hatte einige Barthaare mit abgerissen, schmerzhaft... auch wenn er sich nicht für empfindlich hielt, aber das hatte weh getan und das wiederum macht ihn sofort aggressiv. Er wollte fauchen, beißen, zuschlagen... besann sich jedoch rechtzeitig eines besseren. Er hatte Hunger, wenn der Mensch ihm vertrauen wollte und ihm etwas geben, dann durfte er sie nicht zu sehr verängstigen. Er hatte einige Menschen getötet und andere verletzt, dessen war er sich nur zu bewusst. Andererseits gehörten die Toten anscheinend nicht zu ihnen, wäre es so gewesen hätte er sich mehr Feindseligkeit erwartet.
Es bestand noch eine Chance, das ganze friedlich zu lösen. Und der Mensch schien ihn zu verstehen, er verstand seine Gesten, reagierte selbst mit Gesten. Er war erleichtert. Und sie ließen das klebrige Ding weg.
Dann allerdings kam er zurück, mit Verstärkung. Sie rochen nach Angst, alle Drei. Einer richtete einen der Karabiner auf ihn.
Das konnte noch mühsam werden.
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Als er mit ein paar Packungen mit alten Armeerationen zurück war hatte er auch Valentine und Wolodja mitgebracht. Beide wirkten nicht glücklich und Valentine hatte sein Sturmgewehr im Anschlag.
Wieder schloss Schura die Türe auf, näherte sich nun vorsichtig der Rückseite des Gefangenen mit einem Messer. Die rot glühenden Augen verfolgten jede seiner Bewegungen wachsam aber ruhig, indessen war der Lauf des Sturmgewehres auf seine Stirn gerichtet.
"Bist du sicher, dass das eine Gute Idee ist?" wollte Wolodja wissen, er war eindeutig verschlafen, denn jetzt war es längst zu spät so eine Frage zu stellen. Aber vermutlich wollte er nur noch einmal auch Valentine gegenüber seine Bedenken äußern, im Sinne von 'ich hab euch ja gewarnt'.
"Wenn er auch nur zuckt schieße ich." War Valentines Antwort.
Schura enthielt sich. Er hatte sich entschieden und schnitt mit dem Messer die Fesseln an einer Hand durch. Sie hatten wohlweislich jede einzeln an den Stuhl geklebt.
Der Mutant lockerte die Finger und Schura konnte erkennen, dass er an jedem einzelnen einen verzierten Ring trug. Es wirkte protzig, wie bei einem der halbwüchsigen Neu-Russen, die auf Gangster machten und immer noch dachten, Jogginghosen wäre cool. Hätte er gewusst, was es damit tatsächlich auf sich hatte, er wäre wohl vorsichtiger gewesen. So aber ging er davon aus, ein Wesen vor sich zu haben, da zwar nicht über viel Geschmack verfügte, aber über genug Kulturverständnis um Schmuck zu tragen und das rückte ihn ein wenig weiter vom einfachen Mutanten weg.
Er riss eine der Plastikpackungen auf und gab sie ihm.
Dass er zunächst nichts mit Essen in einem Plastikbeutel anfangen konnte revidierte diese Ansicht nicht unbedingt. Schura veranschaulichte mit einer Geste, wie man den Brei aus der Tüte bekam. Der Mutant schnupperte dran, schien es für essbar zu befinden, biss probehalber ins Plastik. Schura schüttelte vehement den Kopf. Das wiederum ließ ihn doch ein wenig das dessen Intelligenz zweifeln.
"Nein, fr... iss das auf keinen Fall mit!"
"Der versteht dich doch eh nicht." kam von Wolodja.
Valentine blieb nun stumm, er war nur zum schießen da.
Der Mutant blickte nur kurz auf, dann begann er den Brei aus der Tüte zu saugen, das klappte halbwegs. Die zweite Hand wollte Schura ihm allerdings nicht frei machen, zu groß war die Angst davor, er könne sich komplett befreien.
Ganz sicher war sich Schura nicht, aber begannen die Augen stärker zu leuchten, als er gegessen hatte?
Schura zog sich eine Kiste heran und setzte sich nun ihm gegenüber hin.
"Geh aus der Schussbahn, Verdammt!" maulte Valentine. Er hatte seinen starken englischen Akzent nie ganz abgelegt, aber nach einigen Jahren in der Zone und in ihrer Gesellschaft konnte er sich flüssig verständigen.
Ein wenig nervte es Schura, wie er ihn ansprach, aber er hatte Recht, und Slava hatte ihnen immer eingebläut, dass sie in der Zone mit einer flachen Hierarchie arbeiteten, alles andere würde zu sehr auffallen, daher nahm keiner keinem gegenüber ein Blatt vor dem Mund. Wollte sich jemand Respekt verschaffen musste er sich diesen selbst verdienen, ein Rang zählte hier kaum. Und so ließ sich Slava auch von Zivilisten wie Juri die Meinung sagen... und wenn er recht hatte ließ er ihn dafür nicht einmal auflaufen.
"Beruhig dich. Ich denke er ist friedlich."
"Juri liegt im Krankenhaus, nennst du das friedlich?"
"Sie Söldner haben auf ihn geschossen und wir auch, ich will erst mit ihm reden..."
Und noch etwas fiel Schura ein, auch wenn er damals noch nicht selbst bei den Jägern gewesen war...
"...und denk dran, Valja, du bist in ner ähnlichen Zelle gesessen, in der Unterkunft bei der Janov, und ich schätze, Slava hat dir zugehört statt dich gleich zu erschießen, richtig? Obwohl du auf seine Leute geschossen hast..."
"...und er auf meine..." ergänzte Valentine. "Er hat sie alle..."
"Das meine ich, ich wart in verschiedenen Lagern, aber er hat dir eine Chance gegeben."
"Meinst du ernsthaft, wir sollen den Mutanten zu einem Jäger machen?"
"Das meine ich nicht, aber reden wir doch erst einmal mit ihm..."
"Wenn ich die Herren unterbrechen darf... ist euch vielleicht schon aufgefallen, dass er keine uns bekannte Sprache spricht?"
"Keine der App bekannte..."
"Läuft auf's gleiche raus."
Schura warf seinem Vorgesetzten einen unzufriedenen Blick zu.
Dann klopfte er sich auf die Brust. "Schura." dann deutete er auf die beiden anderen: "Walodja... Valentine..."
Und wartete.
Der Mutant folgte der Geste. Dann klopfte er sich mit der freien Hand selbst auf die Brust und intonierte langsam:
"Nikolavo."
Schura grinste Wolodja beinahe triumphierend an.
"Siehst du. Klingt sogar ja fast russisch. Nikolavo heißt unser Gast also."
Dessen Blick folgte dem Gesprächsverlauf, hin und her.
Valentine senkte ein wenig das Gewehr.
Schura setzte seine Bemühungen fort, allerdings waren sowohl das Repertoire an nützlichen Gegenständen als auch seine Phantasie begrenzt.
Er deutete auf die Militärration: "Essen" auf den Stuhl und was er sonst so sah, auch das Gewehr.
Der Mutant wiederholte folgsam in seiner dunklen rauen Stimme, doch er schien schnell zu lernen.
Irgendwann waren die Männer allerdings zu müde. Schura versuchte ihm zu erklären, dass sie morgen weitermachen würden. Der Mutant blickte ihn an, deutet auf seine zweite Hand und die Beine. "Messer?"
Schura musste Grinsen, er war zu Transferleistungen in der Lage.
Wolodja nickte und Schura schnitt ihm die Fesseln durch.
Er lockerte die Glieder tastete dann seine merkwürdige Rüstung ab, fand einige Löcher, dann zog er sie vorsichtig aus, ließ sie fallen. Schließlich deutete er auf Valentines Sturmgewehr, vor allem den Lauf, machte eine Geste, die etwas kleines meinte und deutet auf seinen Arm und den Oberschenkel. Schura verstand nicht gleich, doch Valentine schien schneller zu begreifen, er nahm eine Patrone aus dem Magazin und zeigte sie dem Mutanten.
Der nickte deutete auf die Patrone und wieder auf Schulter und Bein.
"Hat er noch Kugeln stecken?" Wollte Wolodja wissen.
Schura trat näher, vorsichtig. Er hatte ein wenig Angst ihn zu berühren. Er zeigte seine Hände um anzudeuten, dass er unbewaffnet war. Dann zog er den Stoff des Hemdes ein wenig zur Seite, darunter kam glatte graue Haut zum Vorschein, übersäht von Narben. Er hielt still, Schura tastete, untersuchte die Wunde. Es war kein Durchschuss, also steckte die Kugel noch. Er verzog das Gesicht, dafür hatte er sich erstaunlich ruhig gehalten.
Er machte eine Geste, dass er warten sollte.
"Valja, kannst du das Besteck holen?"
Der holte sich noch die Erlaubnis von Wolodja, gab dem das Gewehr und verschwand.
"Ist er schwer verletzt?" wollte dieser daraufhin wissen.
Schura machte eine Geste, der Mutant sollte das Hemd ausziehen. Der musterte ihn skeptisch, ja, der Ausdruck war durchaus menschlich, doch dann kam er der Aufforderung nach. Schura dagegen traute seinen Augen nicht. Der Oberkörper des Wesens war blutig verschmiert, doch die meisten Wunden hatten sich wieder verschlossen, sahen aus, als wären sie Tage alt. Nur das frische Blut außen verriet, dass die aus diesem Kampf stammen mussten. Nur zwei Wunden hatten sich nicht geschlossen. "Kann ich nicht genau sagen..."
Und kurz darauf:
"Verfickte Scheisse... Schau dir das an, Walodja..."
Der wiederum kam herum, ließ nun alle Vorsicht sein.
Der schuppige Kamm am Rücken war tatsächlich ungewöhnlich, unmenschlich. Die roten Augen hätte man ja fast noch ignorieren können.
"Was zur Hölle ist das?"
Der Mutant atmete tief durch. Es schien ihm nicht ganz fremd, so gemustert zu werden, er wirkte sogar ein wenig genervt, versucht etwas zu sagen, zu erklären, doch dann war Valentine mit dem Chirurgenbesteck zurück.
Auch er musste einen Blick auf den Rücken werfen.
"Scheisse, was ist das... sieht aus wie bei einem .. wie heißt der auf russisch?"
"Du meinst nen Stör?"
"Kann sein... Das ist ja echt ein Mutant, ist er mit den Blutsaugern verwandt?"
"Nicht auszuschließen... Vielleicht ein wenig klüger..."
"Und ich hoffe friedlicher."
"Sieht aber echt ähnlich aus."
"Mit der Haut hast du jedenfalls recht..."
"Hast du schon mal sowas gesehen?"
Schura zuckte mit den Schultern. "Fangen wir mal an die Kugeln rauszumachen."
"Willst du wirklich?"
"Wer sonst? Willst du?"
"Nein, ganz sicher nicht."
"Also."
Er nahm eine gewinkelte Zange, zeigte sie dem Mutanten, deutete auf den Arm, zögerte aber, wie sollte er ihm begreiflich machen, dass er ihm jetzt eine Kugel rausholen würde, dass es weh tun könnte.
Doch so weit kam es nicht. Er griff kurzerhand selbst nach der Zange, er wusste anscheinend wie so etwas funktionierte und nach ein wenig rumprobieren und Gestocher ein der Wunde, bei der die anderen das Gesicht verzogen, weil es irgendwie schmerzhaft und widerlich aussah, fischte er schließlich die Kugel selbst raus. Schura beobachtete ihn nur fassungslos. Der Mutan wiederum musterte aufmerksam das konische Projektil, als versuche er sich einen Reim darauf zu machen. Dann stand er langsam auf.
Er war etwas so groß wie Schura selbst, nur ein wenig stämmiger. Er bewegte sich langsam, Schura wich zurück. Jetzt war es der Mutant der eine beschwichtigende Geste machte. Dann zog auch die Stiefel und seine zerschlissene Hose aus und ließ sie fallen.
Zum Glück trug er Unterhosen. Er wiederholte das ganze noch am Oberschenkel. Holte auch hier das Projektil heraus. Dann ließ er sich wieder auf den Stuhl sinken, sichtlich erschöpft. Für einen Moment schloss er die Augen.
Die Wunden schienen sich bereits zu schließen. Schuras Blick klebte daran und in seiner Magengegend krampfte sich etwas zusammen. Von den Blutsaugern wussten sie, dass sie eine ähnlich gute Heilfähigkeit hatten, und das Gebiss war auch nicht unähnlich.
"Denkst du wir können es riskieren, ihn duschen zu lassen?"
Wolodja zuckte nur mit den Schultern. "Meinetwegen, aber wir behalten ihn im Auge."
Schura winkte ihm. "Komm mit..." Er stand auf, winkte ihm, zu folgen. Er verstand sofort.
"Valja, kannst du ihm was von Slavas Sachen geben? Könnte passen."
Der Engländer nickte und Schura ging vor.
Der Mutant folgte ihm brav.
Schura lotste ihn zur Hauptwohnung. Immerhin war deutlich zu erkennen, dass er unbewaffnet war.
Hinter ihm ging Wolodja und konnte wohl den Rücken eingehender mustern.
So lotsten sie ihn zu der kleinen abgetrennten Kabine.
Ein wenig Luxus, den sie hier installiert hatten. Das war Kostja zu verdanken gewesen, seines Zeichens Installateur.
Schura deutet auf die Armatur, drehte das Wasser auf, es war lauwarm, aber immerhin nicht eiskalt. Zisternen auf dem Dach erwärmten es tagsüber.
Zuerst wich der Mutant erschrocken zurück, mit ausgestreckten Händen, etwas wie eine Kampfhandlung, aber er griff nicht an, dann kam er langsam näher, untersuchte die Rohre, den Boden und auch das Wasser, das dort aus dem fest montierten Brausekopf kam, mit wachsendem Interesse.
Schura nickte, deutet ihm an, dass er sich drunterstellen könne um sich zu waschen.
Der Gedanke schien dem Mutanten sehr fremd, doch er ließ sich schließlich darauf ein. Ohne viel Federlesens legte er auch die Unterhose ab.
Eigentlich hatte Schura wegsehen wollen, aber das wissenschaftliche Interesse siegte, so konnte er feststellen, dass dieser Fremde auch in anderer Hinsicht gebaut war wie ein Mensch.
"Schau mal..." es war Wolodja, dem noch etwas ganz anderes aufgefallen war. Was er meinte sah er nicht gleich, dann aber...
"Das Wasser perlt ja ab... was ist das für eine Haut?"
"Kein Mensch jedenfalls..."
"Aber das Blut ist rot."
Das konnten beide sehen. Es floss an ihm herab und versicherte im Abfluss. Der Mutant blickte selbst den Schlieren nach als müsse er sich erst daran gewöhnen, dass das Wasser im Boden verschwand. Aber er verstand dies zu nutzen, wusch sich gründlich und schien das Wasser zu genießen.
"Und sonst scheint er auch kompatibel..."
Auch wenn Schura wirklich nicht starren wollte, er konnte den Blick kaum lösen. Es war auch gar nicht komisch, dass beide Anwesenden ihm beim Duschen zusahen, doch noch hielten sie ihn nicht für einen Menschen, nicht so sehr, dass es ihnen aufgefallen wäre. Ungeniert musterten sie die Unterschiede.
"Siehst du das... am Steiß?"
"Narben?"
"Aber die wurden vernäht..."
"Scheisse... Denkst du was ich denke?"
"Wenn du sagen willst, dass ihm ein Schwanz chirurgisch entfernt wurde..."
"Die Frage ist, von wem?"
"Die Frage ist eher... ein verdammter Schwanz?!"
Schura musste lachen.
"Allerdings..."
Dann war Valentine zurück mit einem Handtuch und einem Stapel Kleidung.
"Ihr seid doch echt perverse Spanner..." tadelte er. Doch der Mutant ließ sich bisher nicht stören.
Er trocknete sich ab und dann gab Val ihm die Kleidung. Erst schnupperte er daran. Die Kleidung war eingelagert gewesen und auch nach mehrmaligem Waschen verlor sie diesen charakteristischen Geruch alter sowjetischer Textilien nie ganz, vor allem weil ihnen in der Zone nicht gerade Weichspüler und parfümiertes Waschmittel zu Verfügung stand.
Dann zog er es jedoch kommentarlos an. Tatsächlich passten ihm die Sachen ganz gut. Die Hose war etwas zu lang, aber die steckte er ohnehin in die Stiefel, er schien zufrieden.
"Und jetzt? Was willst du mit ihm machen?"
"Ich gebe ihm ne Decke und er kommt wieder in die Zelle."
Wolodja nickte.
Er hatte schon befürchtet, dass er ihn gleich freilassen würde.
Schura begleitete ihn zurück.
Im Austausch für die Decke gab er Schura seine alte Rüstung. Vielleicht wollte er auch das kaputte, blutige und dreckige Dinge einfach nicht mehr haben.
Und dann fiel ihm etwas aus der Tasche, ein kleines Kästchen, olivfarbener Kunststoff. Schura griff sofort danach.
"Scheisse, woher hast du das?" blaffte er ihn an. Der wich zurück, blickte ihn an. "Woher... ach scheisse... du verstehst echt kein Wort..."
Er gab es Wolodja.
"Das ist einer der GPS Tracker, die Slava durch seine Portale geschmissen hat."
Der Mutant griff nach seiner Tasche, Schura war alarmbereit. Doch der zog eine Handvoll Steine heraus, reichte sie Schura. Darauf waren Buchstaben und Zahlen zu finden. C35, W2, JE27 und weitere. Slava hatte damals genau Buch geführt, welche Steine er wo platziert hatte und wann.
Schura hatte nun das Gefühl, dass sein Knie nachgeben könnten, das war zu viel. Er lehnte sich an die Wand, gab auch die Steine an Wolodja weiter. Es war Slavas Handschrift. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter.
"Die hat Slava markiert." kommentierte der.
"Scheiße... warum versteht der Bursche nur so schlecht?"
"Scheisse?" höret er da die dunkle Stimme des Fremden.
Schura schloss kurz die Augen.
"Ja, echt Scheisse... Geh schlafen. Morgen reden wir weiter Ich muss wissen, woher das kommt."
Doch er erntete nur einen fragenden Blick.
Er machte eine Geste für Schlaf und schob ihn in seine Zelle zurück. Valentine drückte ihm noch eine Decke in die Hand.
"Schlaf jetzt."
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Carolyn
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Zwei rote Augen manifestierten sich in der Wand über dem in eine Decke gerollten Körper am Boden der Zelle. Ein blasses Gesichtchen schob sich durch die Mauer, als sei sie nichts als Wasser, aus dem man heraus klettern konnte. Die jungen alten Augen sahen dem unruhig schlafenden einen Moment lang zu, dann floss das Mädchen bis zur Hüfte aus der Wand und sank darin tiefer, bis sie ganz nah über Nikolavo war. Neugierig musterte sie seine Züge, das graue Haar, die glatte Haut, die sie einladen wollte, die Hand auszustrecken und darüber zu streichen. Ihre Finger spielten mit einer Murmel, dem Schicksal dieses Mannes, das dem Zentrum ihrer Ebene am nächsten war. Hatte sie ihn sich so vorgestellt? Sie kippte den Kopf etwas und eine feine Strähne rutschte nach vorn über ihre Schulter, drohte den Schlafenden an der Stirn zu kitzeln. Eilig zog sie sich etwas zurück, doch er grunzte nur und drehte sich auf die andere Seite.
Carolyns Blick fiel auf die Gitter. Sie hatte nicht gewollt, dass die grünen Männer ihn gleich einfingen und einsperrten. Aber sie konnte so wenig wirklich bewirken. Sie könnte Schicksale einfangen und in den Brunnen werfen, doch was der Brunnen daraus machte, war ganz allein sein Geheimnis. Sie konnte wünschen, doch meistens wurden die Wünsche nicht erhört. Sie hätte sich gewünscht, er wäre draußen bei ihr in die Welt gefallen und nicht hier bei den grünen Männern. Nun musste sie zufrieden damit sein, dass sie ihn am Leben gelassen hatten. Hätten sie ihn mit ihren Waffen getötet, ihr Zorn wäre wohl grenzenlos gewesen.
Das bleiche Mädchen schob sich wieder etwas näher und drückte die zarten Kinderlippen auf die raue Wange. Bartstoppeln kitzelten ihre Haut und sie musste herzlich Kichern.
Schnell zog sie sich in die Wand zurück, bevor sie ihn noch weckte und erschreckte...
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Er war schnell in tiefen Schlaf gesunken, sehr schnell. Die Anstrengung und dann das Essen...
Es war nicht viel gewesen, betrachtete man die reine Menge, zunächst hatte er gedacht, das würde niemals reichen, doch was es auch war, es war nahrhaft. Besser als fast alles, was er bisher gegessen hatte. Wobei er dabei nicht den Geschmack meinte, denn der war widerlich. Auch kaum mit etwas zu vergleichen was er je gegessen hatte. Stumpf und sauer zugleich, schlimmer als ein halb verwester Wyrm, so dass vielleicht das merkwürdige Papier außen rum noch appetitlicher gewesen wäre, aber sie hatten ihn so vehement davon abgehalten, dass er ihnen vorerst geglaubt hatte. Er würde später ausprobieren, ob sein Magen wirklich nicht damit klar kam. Menschen hatten hier oft andere Vorstellungen von Verwertbarkeit. Aber so ekelhaft der Geschmack auch war, aber es füllt innerhalb kürzester Zeit seine Reserven auf - und machte ihn müde, unsagbar müde.
Sie gaben ihm eine Decke und schlossen ihn wieder ein.
Vorerst war es ihm egal. Es leuchtete ihm irgendwie auch ein, sie hatten Angst vor ihm, und das auch nciht ganz zu Unrecht. Immerhin aber hatten sie ihm eine Möglichkeit geboten, sich zu waschen. Wasser, dass aus Rohren an der Decke kam und im Boden versickerte. Er hätte gerne Arvijd davon erzählt, er hatte immer von so etwas geträumt, für sein Heilerhaus, und nun sah er dass es möglich war. Es war sogar ein wenig warm, das Wasser, aber verdorben. Auf eine seltsame Art. Dreckiges Wasser kannte er, das Flusswasser seiner Heimat roch nach Blut, vermutlich geriet auch welches rein, Schlachtabfälle vielleicht, aber man sah es dem Wasser auch an, dieses hier sah sauber aus und war es nicht. Seltsame Welt.
Aber sie hatten ihm die Decke gegeben, etwas zu Essen und Werkzeug um die 'Patrone' rauszuholen. Gutes sauber gearbeitetes Werkzeug, glatt, nicht geschmiedet, oder vielleicht doch und magisch geglättet. Alles in allem hielt er diese Menschen für freundlich, soweit die Umstände es zuließen. vielleicht war er wirklich in einen Krieg geraten, Arvijd hatte davon erzählt. In seiner Heimat hatte er selbst nie einen erlebt, Die Skellige Inseln befanden sich im Krieg als er angekommen war, aber er hatte sich rausgehalten, und nun, herrschte hier Krieg? Sie hatten Angst vor ihm, zurecht, er war fremd, sein Erscheinungsbild fremdartig, dafür waren sie aber sehr gefasst geblieben.
Er hatte noch gut vor sich, wie man auf Skellige auf ihn reagiert hatte, auf seine Augen und die körperlichen Anzeichen seiner Andersartigkeit. sie hatten ihn für einen dieser Ertrunkenen gehalten und wollten ihn schon erschlagen. Er war gewissermaßen darauf vorbereitet gewesen. Sie aber nicht. Dafür fiel ihre Reaktion milde aus. Vielleicht gab es hier auch einfach keine Ertrunkenen, bei dem Wasser wunderte ihn das auch nicht. Selbst Monster hatten ihren Stolz.
Aber was ihm irgendwie gefiel, sie betrachteten ihn nicht mit Abscheu und Ekel wie die Männer und Frauen auf dem Archipel zuerst, in den Stimmen und aus den Blicken dieser Männer las er die gleiche Faszination, die er einem besonders seltenen Schattenbiest entgegen brachte. Gut, ehe er es dann erschlug, aber vielleicht konnten sie über diesen Punkt noch reden. Sie waren jedenfalls bereit, zu reden, der Große hatte sich Zeit genommen, ihm einige Begriffe zu erklären und er kannte nun auch ihre Namen. Sie klangen ein wenig nach dem was auf dem Festland des Kontinents üblich war, dass er kurz dachte, vielleicht hatte es ihn doch nur in eine entlegene Ecke des Kontinents verschlagen. Doch die Häuser waren zu fremd, die Karabiner... seltsame Apparaturen in dem Raum in dem er sich wusch, seltsame Möbel, seltsame Wände. Eine Menge an Materialien, die ihm fremd waren. Die Kleidung, die sie ihm gaben war fremd, roch fremd, der Stoff fühlte sich fremd an, die Webart, die Farben.
So er verwarf den Gedanken wieder.
Er musste das hier losgelöst betrachten.
All das ging ihm durch den Kopf währen er ihren Unterhaltungen lauschte, von denen er nichts verstand, oder nur einzelne Worte, aber er wusste selbst, das konnte täuschen. Während er wartete und aß und sich wusch, und dann in einen tiefen Schlaf verfiel. Und träumte...

...er träumte von der Reise, dem Pass, Emyja, der gemeinsamen Zeit. Es lag schon so lange zurück, dass er dachte, er hätte ihr Gesicht längst vergessen.
Es waren Momente der reise, aneinandergereiht wie Perlen auf einer Kette, die Wochen destilliert in wenige Stunden. Seine Angst um ihr Leben als sie seiner Sturheit wegen fast ertrunken wäre, wie er sie gewärmt hatte, ihr Haut nahe an seiner. Und ihr Blick über das Tal, nach der ersten gemeinsamen Nacht als sie ihm Tee brachte. Die Nacht im Haus ihrer Mutter, das Fest und schließlich der Rückweg.
Und wieder waren diese Stunden der Freude, der Nähe gleich neben denen des Abschieds. Eine helle Perle neben einer dunkeln. So nahe beieinander, dass beides weh tat. Je näher sie sich kamen um so schlimmer würde es werden, und doch konnte er sich nicht lösen. Und wieder der Moment, in dem er sich abwandte und davonritt. Hätte er geahnt, dass sie sich dort zum letzten mal gesehene hatten, er wäre nicht gegangen, er wäre geblieben.
Er war diese Entscheidung, die ihn aus dem Traum hochschrecken ließ, und das Gefühl ihrer Hand in seinem Gesicht. Als würden ihre sanften Finger ihn nach einer durchzechten Nacht wecken, und einen kurzen Moment lang hoffte er, er hätte sich richtig entschieden, er wäre geblieben. All das, die fremde Welt und die nächste, nur ein böser Traum und was er sich immer gewünscht hatte, in den langen einsamen Nächsten auf Farö wäre wahr geworden. Er läge bei ihr, sie hatten ein gemeinsames Haus irgendwo in der Stadt, irgendwie würde er sich schon arrangieren, die Strafe absitzen oder bezahlen, irgendwie... eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Aufhören zu jagen... Auf Arvijd hören... Ein Heiler werden... Aber es waren seine eigenen Tränen, die über seine Haut rannen, die wenigen die er hatte.
Er öffnete die Augen und sein Blick fiel auf die Gitterstäbe und den Beton. Es war ein Traum gewesen.
Nun war es Morgen, auch wenn seine Zelle so lag, dass er weder den Himmel, noch die Sonne sehen konnte wusste er es.
Und die Männer waren bereits wach, er hörte sie.
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Alexander Lebedew
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Schura hielt noch immer den Tracker in der Hand und die Steine als er und Wolodja in den Hauptraum zurückkehrten, zu müde um zu schlafen, aber erschöpft.
"Das ist von Slava..." wiederholte er.
"Ich weiß." Wolodja schien es nur halb so schwer zu nehmen. "Hast du jetzt schon mehrmals erwähnt."
Schura drehte den Tracker.
"Sieht aus als haben er Jahre oder sogar Jahrzehnte im Dreck gelegen."
"Wann hat er ihn denn platziert?"
"Vor vielleicht zwei Jahren... Irgendwo sind seine Aufzeichnungen... Ich muss wissen, woher der stammt..."
Wolodja zuckte nur mit den Schultern und nahm die Rüstung hoch, betrachtete sie eingehend.
"Handwerklich hervorragend... und auch nicht ganz neu... Für eine Filmrequisite zu gut."
"Denkst du er stammt aus einer anderen Zeit?"
"Das, oder ist er ein verrückter Rollenspieler."
"Mit rot leuchtenden Auge? Haut wie ein Blutsauger und einem Stachelkamm auf dem Rücken? Und sie haben ihm einen Schwanz abgeschnitten..."
"Ja, vielleicht. Denkst du nicht, die Filmindustrie würde sich um einen wie ihn reißen? Spart einen Haufen Spezialeffekte."
"Dann werd doch sein Manager. Verdammt, ich bekomm es einfach nicht in den Schädel..."
"Hier trink was, das erweitert den Horizont..." Wolodja schob ihm ein Glas hin, drei Finger breit mit Vodka gefüllt. Es stand schon etwas, aber der Vodka wäre so oder so warm gewesen, eine funktionierende Kühlung hatten sie nicht.
Wolodja war deutlich besser darin manches einfach als gegeben hinzunehmen. Kein Wunder, er hatte eine 16jährige Tochter, ein Teenager im Haus lehrte einen Duldfähigkeit.
"Du hast jeden Tag mit verrückten Artefakten zu tun, die manchmal witzige, manchmal gefährliche Auswirklungen haben, die keiner erklären kann... Wir katalogisieren Anomalien und haben uns fast an Blutsauger und Kontroller gewöhnt, von den verunstalteten Kriechern ganz zu schweigen... und dann macht dir einer zu schaffen, der sogar fast menschlich ist und mit dem du reden kannst?"
"Mir macht zu schaffen, dass er den Tracker hat, und die Steine."
"Ich sag dir was..." dazwischen nahm Wolodja einen Schluck Vodka. "...Ich habe mit Markin gesprochen. Er reaktiviert Lew und Amir."
Schura blickte von seinem Glas auf, er hatte es noch nicht angerührt, und er hatte irgendwie etwas anderes erwartet.
"Lew hat ein kleines Kind, der soll nicht mehr in die Zone."
"Das war Sokolovs Anordnung. Wir brauchen Verstärkung. Jura fällt aus, Slava wird nicht mehr zurück kommen. Sie haben ihn Jetzt offiziell für tot erklärt."
"Jetzt wo es eine Spur gibt?"
"Könnte er, er käme zurück. Bis dahin ist Lew sein Ersatz... Oder deiner weil du Slava ersetzt. Sieh es wie du willst."
"Und dieser Nikolavo?"
"Was ist mit ihm??"
"Übergeben wir ihn den Wissenschaftlern?"
"Früher oder später müssen wir das. Er ist eine neue Form von Mutant."
"Oder eben nicht. Vielleicht sehen dort wo er herkommt alle so aus..."
"Eine fremde Spezies?"
"Wenn er durch ein Portal kam..."
"Mach dich nicht lächerlich. Das sind keine Tore wie in Computerspielen, da kommen keine Aliens durch."
"Aber sie bilden Passagen innerhalb der Zone, das wissen wir."
"Ja, aber ich bitte dich... Aliens? Ernsthaft?"
Was macht dass eine so viel unglaublicher als das andere?"
"Die Vernunft, Schura, die Vernunft. Du sollst nur Sokolovs Arbeit übernehmen, nicht seine Hirngespinste."
"Sagt der Mann, der ihn mit Drogen versorgt hat..."
Wolodja seufzte. "Du weißt warum. Das kleinere Übel. Bring diesem Mutanten reden bei, meinetwegen, frag ihn, woher er das hat, meinetwegen, aber gib die Gewebeproben ab und mach deine Arbeit. In Ordnung? In ein paar Tagen kommen Lew und Amir, dann kann ich auch endlich wieder meine Arbeit machen."
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Nikolavo Vaclav
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Es kratzte als er die Augen öffnete aber erstaunlicherweise fühlte er sich ganz gut. Die Wunden waren verheilt, er war sauber und auch wenn er stinkende Kleidung trug, er war nicht länger dem Verhungern nahe.
Er hörte wie sich wieder Schritte seiner Zelle näherten und er hörte ihre Stimmen, die kannte er mittlerweile schon. Schura und Walodja.
"...wenn jetzt die Türe offen ist und der Mutant verschwunden..."
"Er hat auf mich ganz vernünftig gewirkt, ich glaub nicht... Na siehst du, er ist noch da."
Erst leise Zweifel, dann Erleichterung.
"Wo soll ich denn hin...?"
Seine raue kehlige Stimme. Und er fragte sich was ein 'Mutant' war.
Und erst dann fragte er sich, warum er sich das überhaupt fragen konnte, wie er hatte antworten können. Woher er wusste, dass man das Zeug, das ihn umgab 'Beton' nannte. Mit großen Augen blickte er beide an, als sie vor der Zelle anhielten, aber auch sie blickten mehr als überrascht.
In dem Moment mussten sich die Drei wohl einige elend lange Augenblicke gegenseitig entgeistert angestarrt haben.
Schura fand als erster seine Sprach wieder.
"Du sprichst als doch russisch?" Seine Stimme war erstaunlich ruhig, eine Feststellung.
Er blickte nun Schura an, versuchte durch ihn hindurchzusehen, das half aber nicht, außer dass sich der Herzschlag des Mannes für einen Moment beschleunigte. Wahrscheinlich glommen seine Augen auch für einen Moment stärker.
"Nein, ich sprech nicht ...rus-isch. Nich absichtlich."
"Wir verstehen sie und sie offenbar uns." Eine unnötige Feststellung. 'Rus-isch' so nannten sich also ihre Sprache.
"Wo bin ich hier gelandet? Was is das für'n Ort?"
Walodja hielt sich zurück, er überließ dem anderen offenbar das Reden und beobachtete nur, aber mit einem wachen Blick, der wiederum Nikolavo misstrauisch machte. So wach waren meist nur Personen, die etwas ausgefressen hatten... nicht einmal Wächter, die schliefen eher mit offenen Augen.
"Woher kommen sie denn?"
"Woher kommt wer?"
"Sie... also... du?"
Einen Moment verstand Nikolavo nicht, dann ging ihm doch noch ein Licht auf. Dazu war der Pluralis Majestatis also hier verkommen?"
"Sag 'du'... du bist Schura, richtig. Weiß du mein'n Namen noch?"
"Nikolavo. Ja. Und das ist kurios, denn der existiert durchaus in meiner Sprache, er kommt aus dem Altgriechischen."
"Tatsächlich? Ich komm aber nich von dort."
"Woher denn?"
"Zuletzt? ...von den Skellige Inseln."
"...nie gehört... Zuletzt? Was heißt das? Hast du dort den Tracker gefunden?"
"Den... was?"
"Das hier..." Schura hob das verwittere olivfarbene Plastikkistchen hoch. "...und die Steine."
Nikolavo war am Vortag schon klar geworden, dass das bald eine Schlüsselrolle spielen würde, ihm war aber nicht klar, wie blad.
"Ja. Das gehört also... euch?"
Er hatte fragen wollen 'in eure Welt' riss sich dann aber zusammen.
"Ja. so könnte man das sagen. Wo hast du das genau gefunden?"
"Auf dem Opferfelsn." kam prompt die Antwort. Zu spät fiel ihm ein, dass er Information als Druckmittel einsetzen könnte. So dachte er einfach nicht.
"Was für ein Opferfelsen? Kannst du ihn mir zeigen?"
"Nein."
"Nein? Weil du nciht willst?"
"Weil ich nich kann. Das ist nich hier."
"Wo dann?"
"Auf der Insel Faroe."
"Du kommst aus Dänemark?" er wechselte einen Blick mit Walodja, beiden stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben.
"Nein... Skellige Archipel." Nikolavo errklärte äusserst geduldig.
"Also gut, lassen wir es für's erste. Brauchst du noch etwas?"
"Essen. Ich brauch mehr Essen."
Schura nickte. "Bekommst du."
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Als er gegessen hatte war er wieder gesprächiger. An den Anblick der Zähne würde Schura sie nie gewöhnen. Es waren nicht die eines Landraubtieres, das wäre schon verstören genug gewesen, diese nadelscharfen zähne gehörten einem Raubfisch.
Er hatte, während der seltsame Fremde aß recherchiert. Es gab ein paar Felsen mit dem Namen 'Skellige' und zwar vor Irland. Aber die waren kaum bewohnbar.
Trotzdem, er konnte Tracker natürlich dort gefunden haben. Nur, warum hatten sie nicht gesendet? Das war nicht außer Reichweite.
Als ihr seltsamer Gast fertig war setzte Schura die Befragung fort.
"Wo liegt das 'Skellige', wo di die Tracker und die Steine gefunden hast?"
Er erntete für die Frage einen Blick zwischen verstehen und... etwas undefinierbarem.
"Vor Im Meer, etwa auf der Höhe von Cintra."
Schura schüttelte den Kopf. Er hatte parallel google maps offen und suchte. Er fand ein Cintra in Argentinien.
Es war nicht so, dass in der Zone generell keine Internetverbindung nach draußen möglich war, beziehungsweise nicht weil es technisch ausgeschlossen war, sondern weil, voll und ganz wie es manche Verschwörungstheoretiker behaupteten, weil jemand die Verbindung blockierte. Jemand, der alle Informationen unter Verschluss zu halten trachtete. Doch diejenigen selbst konnten die eigene Blockade natürlich umgehen.
Schura hielt ihm das Tablet hin, auf dem er nun wieder eine Weltkarte eingeblendet hatte.
Nikolavo griff durch das Gitter danach, zuerst interessierte ihn das Gerät mit dem Display mehr als die Karte, er wischte auf den Display hin und her, denn drehte er es und hätte sogar versucht es zu öffnen, aber Schura stoppte ihn rechtzeitig. Er musste es sich ohnehin zurückgeben lassen, dass das Display war beim drehen ausgegangen. Schura aktivierte und entsperrte es wieder.
"hier..."
"Was ist das und wie funktioniert das? Mit Magie?"
"Nein, das gibt es bei uns nicht. Strom und Technologie. Ein Speicher, Prozessor und Display... Ich werde es dir noch erklären, aber vorerst, sieh dir die Karte an, siehst du Skellige dort?"
Er betrachtet die karte aufmerksam, wischte hin und her, drehte sie, allerdings nicht mehr auf die Rückseite.
"Ist nicht hier."
"Sicher?"
"Ja, gib mir Papier, dann zeichne ich den Kontinent."
Schura nickte und verschwand kurz, das Tablet nahm er wieder mit, er befürchtete, er würde sonst die Einzelteile finde wenn er zurückkehrte.

Und als er zurückkehrte gab er dem Fremden das Papier und einen Kugelschreiber. Er deutete ihm an wie er ihn aktivierte, noch so ein wunder, dass den Fremden kurz beschäftigte, aber er schien schnell zu begreifen, dass ein Feder Mechanismus darin war.
Und dann begann er zu zeichnen, relativ präzise, zumindest sah das was er zeichnete nach einer dieser historischen Karten aus, die man in Museen zu sehen bekam. Nur mit weniger Schnörkel und eben mit Kugelschreiber gemacht und nicht mit Tusche und Feder.
Er zeichnete eine Küstenlinie, malte Städte eine, Gebirge, Flüsse, markierte auch Herrschaftsgebiete und beschriftete sie, und das verblüffte Schura nun, die Schrift erinnerte ihn an die alten Slawischen Zeichen, die man in Kirchen, auf alten Ikonen und in alten bibeldrucken noch hin und wieder sah.
"Diese Zeichen... kannst du sie übersetzen?"
Er runzelte die Stirn.
"Du kannst das nicht lesen?"
"Nein, diese Zeichen sind bei uns schon sehr lange nicht mehr gebräuchlich, aber sie ähneln unserer Schrift."
Er kritzelte die Zeichen an den Rand, dann gab er Schura die Karte.
Der deutete auf die Zeichen und Nikolavo nannte ihm den Laut. Schnell hatte sie so eine Transkription hergestellt. Er würde das Alphabet später vergleichen.
Nun konnte er die Ortsnamen entziffern. Er fand die Skellige Inseln, er fand ein Nowigrad... aber das sah ganz und gar nicht nach Kroatien aus, und er fand auch ein Oxenfurt. Die übrigen Orte kannte er nicht.
"Wie heißt diese Welt?"
Er zuckte mit den Schultern.
"Das ist nicht die Erde?"
Er runzelte die Stirn als verstünde er nicht.
"Erde? ...das worin Pflanzen wachsen?"
"Ja, auch. So nennen wir unsere Welt."
"Die nicht."
Schura nickte nur.
"Welches Jahr war dort?"
"1277."
Schura schluckte. Aber auch damals hatte die Erde schon ihren Namen getragen, auch wenn sie noch eine Scheibe war.
"Und dort hast du die Tracker gefunden?"
"Hier." er deutete auf einen Punkt vor der Küste, dort hatte er mehrere Inseln eingezeichnet.
"Das ist eine Weite Reise... eine andere Welt... eine andere Zeit..."
"Welches Jahr ist hier?"
"2021."
Jetzt schluckte der Fremde. "Das ist wirklich viel Zeit.
"Hast du dort einen Mann gesehen... etwas größer als du, aber etwas... dünner. Rotblonde Haare, ganz kurz geschoren, grüne Augen, viele Narben im Gesicht.
"Viele auf Skellige sind rotblond und narbig."
"Sein Name ich Slava, kurz für Vyacheslav... Er verwendet manchmal auch die Namen Ochotnik... Sokolov... Nikolai? Kolja? Sibirjak?" Er hatte jedesmal den Kopf geschüttelt.
"Kolja ist mein Name... manchmal."
Schura seufzte. "Er hat die Tracker ausgelegt, weil er die Portale untersucht hat... und er hat auch die Steine markiert."
"Er ist verschwunden aus eurer Welt?"
Schura nickte.
"Es gibt mehr als nur diese beiden. Ich komme aus einer dritten... das ist meine zweite Reise."
Er schien ihn zu beobachtete, wie er reagierte.
Schura war einigermaßen Sprachlos. Ihm fiel keine Erwiderung ein.
"Danke..." brachte er nur raus.
"Lässt du mich nun raus? Es hat ohnehin keinen sinn, das Gitter hält mich nicht auf."
Schura kniff die Augen zusammen.
"Du wirst keinen meiner Leute mehr verletzen?"
"Wenn sie mich nicht angreifen, Nein."
Schura nickte und öffnete die Türe.
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Leonid Kolesnikov
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Von der Straße hoch...

Sie erreichten das Haus und bereits hier achteten sie penibel darauf dass ihnen keiner folgte. Noch in der Straße wurden alle PDAs deaktiviert. Hier fiel Lew auf, dass Schura tatsächlich zu dem Neuen blickte und wartete bis dieser nickte, ehe sie sich dem Eingang näherten und hindurch traten. Nun, die Erklärung würde folgen.
Der Eingang lag versteckt hinter Büschen und zerfallenen Brettern. Wenn man nicht wusste wo konnte man ihn leicht übersehen. Gleiches galt für die Stolperfallen im Inneren.
Sicher, wer es darauf anlegte sie auszuspähen fand sie auch, aber gegen zufällig Entdeckung war der Unterschlupf gesichert. Wurden sie kompromittiert bedeutete das wieder einen schnellen Umzug und es würde dauern bis sie all die Annehmlichkeiten wieder eingerichtet hätten, die sie sich hier erarbeitet hatten.
Der Weg führte eine ganze Reihe zum Teil baufälliger Treppen nach oben.
Noch standen sie, aber tropfendes Wasser und Wurzeln begannen bereits den Stahlbeton zu sprengen.
Der Neue bewegte sich schnell, nicht so leichtfüßig wie Schura, aber er wirkte kräftig und kam auch nicht außer puste, immerhin das.
Sie stiegen die von Moose und Trümmern übersähe Treppen hoch bis ins oberste Stockwerk. Das wiederum war fast heimelig ausgebaut, gedämpftes Licht, es war warm. Die Ausrüstung stellten sie im Gang ab, ebenso blieben dort die Jacken und Stiefel.
Lew war nun vor allem neugierig auf diesen seltsamen Mann. Er ließ ihn kaum einen Moment aus den Augen.
sie entledigten sich der Ausrüstung und auch er stellte das geweht ab, ungelenk, die Handhabung war ihm nicht in Fleisch und Blut übergegangen wie den anderen, ein Fremdkörper, das wurde deutlich. Was hatte so ein Zivilist nur in der Zone zu suchen, vor allem bei den Jägern?
Aber Schura wollte es ja erklären.
Auch er wickelte den Schal ab, nur die Sonnenbrille blieb.
Graue Haare, kurz geschoren, graue Haut von unzähligen Narben übersäht. So ein Gesicht schuf nur die Zone, nicht einmal normale Knastschlägereien und Messerstechereien waren dazu ernsthaft in der Lage.
Doch ein Zonen Veteran?
Oft genug kassierten die Jäger einfach auch erfahrene Stalker ein, Viktor war das beste Beispiel. Aber es gab auch noch andere. Wie viel sie vom eigentlichen Auftrag mitbekamen wurde individuell entschieden. Der eine oder andere war sogar von der 'Konkurrenz' abgeworben worden, die meisten bekamen sie aber von der Militärakademie vermittelt. Selten junge Rekruten, meist alte Veteranen, denen ein Zusatzkurs in verdeckter Ermittlung spendiert worden war. Meist waren es Ehemalige aus den Spezialeinheiten, manchmal auch Polizisten und hier vor allem Kriminalbeamte, Drogenermittler vor allem. Solche wie Viktor oder auch Valentine hatten dagegen den Status von V-Leuten.
Blieb die Frage was das für ein Vogel war.
Und er war wohl nicht sehr gesprächig.
"Das ist Kolja. Er ist vor ein paar Tagen zu uns gestoßen und verstärkt uns." vor allen anderen.
Mehr wollte Schura wohl vorerst nicht erklären.
"Nimm doch verdammt noch mal die Brille ab."
Lew war sichtlich genervt.
Kolja warf Schura einen Blick zu.
"Warte." entgegnete der entschieden und Kolja verharrte.
Was war das nun schon wieder? Selten nervte Lew etwas, aber so offensichtlich hingehalten zu werden gehörte definitiv dazu. Und was Schura anging, dessen Kompetenz stand ohnehin auf dem Prüfstand, da drückte, was er nun abzog die Waagschale nicht gerade auf seine Seite. Lew schwieg aber blickte ihn nur streng an. Er forderte eine Erklärung, das stand außer Zweifel.
"Jetzt kommt erst einmal herein. Wollt ihr etwas trinken? Dort sind Wasser, Kaffee, Brot, wir haben Ragaliki* bekommen und Prianiki** sind auch noch da. Bedient euch einfach."

Lew holte sich nur ein Wasser und Viktor kramte in einem der Regale nach einem erste Hilfe Set und war dann Amir behilflich.
Die Zentrale bestand aus einem großen Raum, eine Seite nahmen Fenster auf die Straße hinaus ein, sie waren mit Sicherheitsglas versehen und dunkel getönt. in einer Ecke unter den Fenstern standen zwei alte abgewetzte Sofas aus Sowjetzeiten, sie passten nicht zusammen aber waren noch halbwegs intakt.
Eine Ecke nahmen ein recht moderner PC und ein paar Notebooks ein, ein kleiner Server stand ebenfalls dort, in einer anderen Ecke des gleichen Raumes war ein Durchbruch geschaffen worden, dahinter hatte man eine Provisorische Dusche montiert. Alles fand weitgehend in einem Raum statt, Privatsphäre gab es kaum, aber darauf kam es auch nicht an. Die Lager der Stalker waren meist noch schlimmer - es gab gar keine Dusche.
Der Hauptgrund war: Hier gab es Strom.
Etwas in den Raum hinein stand ein Tisch mit einem Wasserkocher, einigen Teebeuteln und Aufbrühkaffee und einer Menge nur mäßig sauberer Tassen und Emaille Becher.
Es gab sogar einen Kühlschrank und noch ein Bett sowie ein paar Feldbetten zusammengeklappt in einer Ecke. Auch andere Ausrüstung lagerte hier. Den Estrich bedeckten ein paar abgewetzte Perserteppiche - Imitate. Der Raum war wohl einst ein Lager gewesen oder sollte Maschinen zur Produktion beherbergen, er war wohl nie Fertig geworden. Hob man die Teppiche hoch fand man noch Montagevorrichtungen im Boden - stellte man sich ungeschickt an konnte man auch so darüber stolpern.
Es gab auf diesem Stockwerk noch weitere Zimmer, kleine Räume die als Einzelzimmer dienten, wahlweise auch als Behelfszellen, aber die meiste zeit hielten sie sich hier auf, wenn sie nicht draußen waren.

Schura ließ sich als erster auf eines der Sofas fallen, rieb sich mit beiden Händen Gesicht und den fast kahl geschorenen Schädel. Eine Geste, die Lew als Ratlosigkeit interpretierte.
"Wir haben übrigens zuvor eine Nachricht von Kovac bekommen, er ist auch auf dem Weg hierher, Einsatzbesprechung. Wir haben Starik verloren und müssen uns neu formieren. Juri wurde ausgeflogen, er hat sich das Kiefer gebrochen. Wir haben nun nur noch ein Basisteam, und jetzt... Wir brauchen mehr Leute."
"fuck."
Seit Slava weg war hatten sie in der Zone niemanden mehr rekrutiert. Er hatte ein Talent dafür gehabt, die ungewöhnlichsten uns talentiertesten Stalker um sich zu sammeln - aber genauso sie wieder zu verprellen.
"Also... wer ist er?"
Lew würde jetzt nicht locker lassen.
"Gleich..." er seufzte. "Jemand muss Kovac herbringen ehe der Unsinn anstellt. Er hat eine ausländische Journalistin aufgegabelt, und er ist noch nicht so weit. Kannst du ihm entgegen gehen, Lew?"
"Das ist Verschwendung. Du brauchst einen Scharfschützen heir gegen die Amerikaner."
"Stimmt auch wieder... aber Wolodja ist noch unterwegs, dann gehe ich."
"Ich brauch dich hier um uns einzuweisen."
Schura zuckte mit den Schultern.
"Dann sag du mir wer geht. Es muss ein Profi sein..."
Und mit Profi meinte er jemanden, der langjährige Erfahrung in der verdeckten Arbeit hatte um sich nicht gleich am ersten Tag zu verraten.
"Das klären wir noch. Wer ist er? Also...?"
"Gut... Kolja, du kannst die Brille abnehmen."
dieser gehorchte, und blinzelte mit glühend roten Augen.
"Achduscheisse! Was zur Hölle ist er? Ein Mutant?"
"Nein, es ist wohl komplizierter."
Dieses Mal seufzte Schura noch hörbarer.
"Wir vermuten, er kommt aus einem Portal und gehört einer fremden Rasse an. "
Jetzt fiel Lew fast die Kinnlade runter. Ein Mutant aus der zone wäre leichter zu glauben gewesen.
"Ein Alien?"
"Seine Welt ähnelt der unseren... Also vielleicht etwas wie die Erde... ein Paralleluniversum? Strenggenommen also kein..."
"Willst du mich jetzt verarschen oder hast du den Verstand verloren?"
"Weder noch."
"Und das hat er dir erzählt. Er spricht also rein zufällig Russisch?"
"Nein, anfangs nicht. Aber er hat es sehr schnell gelernt. Extrem schnell."
Er... also Kolja stand nahe der Tür daneben als würden sie gar nicht über ihn reden, er blickte nur von einem Sprecher zum anderen und schien verstehen zu wollen worum es ging.
Lew blickte von Amir zu Viktor. Zumindest Amir schienen gleichermaßen fassungslos.
Viktor wirkte unbeeindruckt.
Lew musterte ihn kurz aus zusammfngekniffenen Augen, wusste er es? Dann wandte sich aber dem seltsamen Geschöpf zu.
"Woher kommst du, Kolja, erklär du es ihnen." wandte sich Schura an den Neuen.
"Meine Welt heißt Atharys." erklärte er mit einer rauen kratzigen Stimme. Man hörte ihm nicht unbedingt gern zu. Was Lew aber viel mehr interessierte als die Worte waren die Reihe nadelspitzer Zähne die man andeutungsweise sah als er sprach.
Und so langsam wurde Lew auch klar, weshalb Schura zuvor nicht über ihn hatte reden wollen. Erst musste der Rest geklärt werden, denn war das Thema erst einmal angeschnitten würde man schwerlich wieder auf ein andere kommen.
"Und dort sehen alle aus wie du?"
"Nein, die meisten sehen aus wie Menschen, ich bin... ein Mischling."
"Fuck... echt jetzt?"
Fast schien es als würde der seltsame Mischling grinsen.
"Ja, echt ...jetzt."


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* Weizengebäck in Ringform, praktisch neutral im Geschmack
** So ähnlich wie Lebkuchen
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Viktor
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Die meisten Männer erkannte man irgendwann am Gang - zum einen, weil einfach jeder eine eigene Art hatte, sich vorwärts zu bewegen und zum anderen, weil man selten Gesichter zu sehen bekam. Eher Gasmasken oder so wie jetzt einen hoch gezogenen Schal, wie auch Viktor seinen trug, seit sie in der Stadt waren. Seine neu gewonnene Gesundheit wollte er nicht gleich wieder aufs Spiel setzen, auch wenn es Schwachsinn war, zu glauben, dass das auf Dauer funktionierte. Die Zone killte einen, egal ob mit oder ohne Schal. Mit dauerte es vielleicht ein bisschen länger.
Schura kam ihnen entgegen und mit ihm Ulad und... der komische Kerl, der Juris Gesicht demoliert hatte. Was zur Hölle...?! So lange war er doch gar nicht weg gewesen, dass die Zone Zeit gehabt hatte, Schura das letzte bisschen Verstand aus der Birne zu brennen. Der Typ hatte wie eine rasende Bestie gewütet und jetzt schleppte er ihn draußen herum? Unter dem Schal blähte Viktor die Nasenflügel und war schon drauf und dran, dem jüngeren Mann einen entsprechenden Kommentar zu drücken, doch da meldete sich schon Lew zu Wort. Richtig. Der hatte das Sagen. Wieso musste er sich daran nur immer wieder selbst erinnern?
Eine weiße Hexe. Unwillkürlich musste er an das Mädchen mit den roten Augen denken. Er beobachtete Schura über seinen Schal hinweg, doch wenn der andere Mann irgendwelche Überlegungen zu diesem Artefakt anstellte, dann zeigte er es nicht. Gleichgültigkeit... Viktors Blick glitt also zu dem Neuen, denn als solchen musste er ihn dann ja jetzt wohl betrachten, wenn Schura ihn aus der Zelle gelassen und mitgebracht hatte. Sogar bewaffnet, obwohl dieser Typ anders als alle anderen seine AK eher wie eine dekorative Handtasche mit sich herum schleppte. So würde er viel zu lange brauchen, um einen Schuss abzugeben. Woher kam der also, wenn er so leichtfertig hier herum spazierte, als sei er auf einem Urlaubstripp? Schura versprach Erklärungen - er war selbst neugierig.
Abwarten. Erstmal nach Hause. Weitere seltsame Beobachtungen schlucken.
Zurück in die Wohnung zu kommen, hatte trotz aller Unannehmlichkeiten etwas Beruhigendes. Home is where my hat hangs... or my AK. Gedanken, die sich fremd anfühlten und doch seine waren. Stiefel aus, Jacken an die Wand, Waffen abstellen. Vertraute Bewegungen und Handgriffe - alles ohne das ebenso vertraut gewordene Hände zittern. Es war immer noch zu verrückt, um wahr zu sein, doch aktuell beanspruchte der Neuling aller Aufmerksamkeit, sodass ihnen Viktors wundersame Genesung gar nicht auffiel. Dieser ließ die beiden Anführer - den selbsternannten und den geschickten - ihre Reviere abstecken und kümmerte sich wie angekündigt um Amirs Arm. Eigentlich dürfte er gar nicht mehr wissen, als wie man einen Verband anzulegen hatte und eventuell eine Spritze setzte. Doch statt dessen rauschten wieder Gedankenfetzen und Bilder durch seinen Kopf, die nicht zu ihm gehörten und ihn trotzdem mechanisch handeln ließen. Somit versorgte er die Wunde wohl fachmännischer, als er es eigentlich jemals gekonnt hätte und der Verband saß so perfekt, dass Amir ihn ein weiteres Mal nur verdutzt anstarrte. Doch das Gespräch rund um Kolja, wie Schura den Neuen vorstellte, zog Amirs Aufmerksamkeit schnell auf sich, sodass Viktor ein weiteres Mal drumherum kam, sich erklären zu müssen. Immer gut, wenn andere im Mittelpunkt standen. So mochte er das.
Ruhig, wie es eben seine Art war, machte er sich einen Kaffee und ertrug auch stoisch den Blick, den Lew ihm zuwarf. Was wollte er? Er lebte und arbeitete seit Jahren im Epizentrum der Geheimniskrämerei, zusammen mit dem Großmeister der Vertuschung. Da konnte man doch nicht anders, als selbst so zu werden. Aber vielleicht hatte er auch einfach vergessen, Kolja zu erwähnen. Kaum merklich zuckte er mit den Schultern, doch Lew entließ ihn schnell wieder aus dem strafenden Blick. Kolja war einfach zu interessant. Musste auch Viktor zugeben. In seiner Erinnerung waren die Augen weniger glühend gewesen, doch jetzt stachen sie brennend hervor und erinnerten ihn unangenehm an das Mädchen. Während Lew sich mit Kolja 'austauschte', trat er daher zu Schura und ließ sich neben ihm nieder, die Tasse in den ruhigen Händen, die Arme locker auf die Knie gestützt.
"Erinnern dich seine Augen an wen?", raunte er dem Jüngeren zu, hinter dessen Stirn es sogleich sichtlich zu arbeiten begann.

Viktor beobachtete eine Weile das Hin und Her zwischen Mann und - was? Fischmutant? Die Zähne, die das Wesen bei dieser Karikatur eines Grinsens bleckte, hatten jedenfalls etwas barschartiges. Ab und an nippte er an seinem Kaffee, dann erhob er sich, offenkundig zu etwas entschlossen. Er war des Themas Kolja müde, hatte es erstaunlich schnell akzeptiert, denn ein innerer Kompass sagte ihm, dass ihn etwas mit diesem Typen verband. Etwas, was die Zone verursacht hatte, nur das es bei ihm eher im Kopf war, während der Mutant ganz und gar körperlich 'verschoben' worden war. Daher beschäftigte sich Viktors Verstand bereits wieder mit dem Thema davor: Kovac und dessen Begleiterin. Eine Frau! In der Zone. War das zu fassen.
"Ich kann sie rein holen.", meldete er sich scheinbar zusammenhangslos zu Wort. Auf die verwirrten Blicke hin, setzte er hinzu: "Kovac und das Mädel." Damit erntete er jenen Blick, der ihn auf eine Stufe hinab stellen wollte, auf der er sich schon lange nicht mehr sah. Verdammtes Pack und ihre Geheimnisse. Wenn einer wusste, wie man im Untergrund operierte, dann ja wohl er! Gedanklich stutzte er selbst - woher sollte er? Seine Brauen zuckte zueinander, während er versuchte, sich innerlich zu sortieren und zugleich nicht allzu dämlich dabei auszusehen.
Überspielen. "Schaut nicht so. Ich hatte ne glückliche Ehe und ne Tochter. Das ist mehr Kompetenz mit Frauen als die meisten von euch vorweisen können. Ich werd' ja wohl mit so einer Journalistin umgehen können - wenn die erst weiß, das ich hier gewohnt hab, als der Reaktor hoch ging, vergisst die alle anderen Fragen." Zeitzeuge und so Bullshit. Er würde sich schon nicht verplappern. Er war nicht der Typ, der plapperte. Und irgendwie gefiel ihm die Idee nicht, dass da draußen eine Frau rum streunte. Da war er immer ganz Slavas Meinung gewesen: Keine Frauen in der Zone. Machte nur Ärger und seine eigene Krankheitsgeschichte sprach Bände, was noch andere Gründe anging. Da brauchte er keine Statistiken, dass erklärte sich von selbst.
"Kann ja Teal'c hier mitnehmen. Dann hat sie was zu gucken.", sprachs und deutete mit der Kaffeetasse auf Kolja, was ihm letztendlich die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden einbrachte. Er war definitiv nicht die Generation für so einen Scherz. Woher zum Henker kannte einer wie Viktor eine Figur aus einer amerikanischen Sci-Fi-Serie? Und seit wann stellte er sich überhaupt so forsch in den Mittelpunkt? Vielleicht hatte sie ihm ja die falschen Medikamente gegeben...
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Leonid Kolesnikov
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Viktor hatten sie für eine Weile wieder fast übersehen, so wie es auch früher immer wieder geschehen war.
Er füllte einfach so wunderbar immer genau den Raum zwischen ihnen allen und trat dabei so gut wie gar nicht selbst in Erscheinung. Slava hatte er wohl von Zeit zu Zeit wieder eingenordet, aber mit dem Rest von ihnen hatte es kaum Streit gegeben, er war einfach da, funktionierte und man konnte auf ihn zählen.
So fiel auch vorerst keinem auf, dass seine Hände nicht zitterten. Schura und Lew waren beschäftigt. Nur Ulad ließ sich zu einer Bemerkung hinreißen, während er dann in einer der Kisten im Regal etwas zu suchen begann.
"Zitterst ja gar nicht mehr. Die kur draußen hat dir wohl gut getan."

Lew musterte Kolja, er nahm sich wenig zurück, ließ seinen Blick von oben bis unten über das fremdartige aber auf verstörende Weise ähnliche Wesen gleiten. Auf den ersten blick konnte er tatsächlich als Mensch durchgehen. die Anzahl der Arme und Beine stimmte, aber schon die Haut sah bei genauerer Betrachtung seltsam aus.
Er wusste auch nicht recht, wie er anfangen sollte. Lew gehörte tatsächlich zu den Männern, die nur sprachen wenn man sie dazu aufforderte. Von sich aus eine Unetrhatugn zu beginnen und dann erst recht mit etwas so fremdartigem... und er schien auch nciht gewillt einfach loszulegen. Er beobachtete und bewertete stumm. Deshalb war er auch Scharfschütze geworden und nciht Diplomat.
Aber er sprang über seinen Schatten und wollte wissen, woher der Fremde kam, woher er die Sprache kannte und ähnliches...

Währenddessen holte sich auch Schura einen Kaffee, den er mit viel Zucker verrührte.
"Jetzt wo du es sagst... denkst du sie kommt auch aus so einer Welt?"

Dann war Lew wieder bei ihnen.
"Kann ja Teal'c hier mitnehmen. Dann hat sie was zu gucken.",
Lew und Schura blickten sich kurz an.
Genaugenommen war es gar keine schlechte Idee, Viktor zu schicken, er hatte absolut Rech, aber so einen Vorstoß hatte trotzdem keiner von ihm erwartet.
"Wen meinst du mit.. wie war das?" wollte Lew wissen. Der Name sagte ihm nichts, er ahnte aber, dass es eine Art Insider sein musste. Hatte der merkwürdige Mutant noch einen anderen Namen als 'Kolja'?
Schura war es, der nun die Stirn runzelte. "Woher kennst du 'Stargate'?" wollte er von Viktor wissen. "Das wurde soweit ich weiß nie synchronisiert. Seit wann sprichst du englisch?"
Da fiel Lew wieder ein, was Viktor unterwegs zu ihm gesagte hatte, aber er überließ es ihm, das entweder Schura jetzt vor allen zu erklären oder später noch einmal mit ihm unter vier Augen zu besprechen. Sein fragender Blick aber ruhte auf ihm.

"Viktor zu schicken halte ich gar nicht für soo schlecht." fasste Lew noch einmal zusammen.
Er blickte von Kolja zu Schura und schließlich blieb er bei Viktor hängen.
"Du vertraust ihm?" Er meinte den Fremden.
"Er ist garantiert kein Spion der Amerikaner... wenn du das meinst. Und ich sehe es pragmatisch. Er kann uns sehr nützlich sein. Wir haben ihn schon ein paar mal mit nach draußen genommen, er riecht die Banditen noch ehe wir sie sehen, behauptet er, ebenso Anomalien, ich glaube auch, dass er sie irgendwie kontrollieren kann."
"Er versteht worum es hier geht?"
"Ja, vielleicht nicht alle Begriffe... stell dir einfach vor, er kommt aus einer Gesellschaft des 17ten Jahrhunderts, einer fortschrittlichen, die vieles mit Magie erreicht hat, was wir nur mittels komplizierter Technik beherrschen."
Lew runzelte die Stirn.
"Jetzt verarschst du mich aber wirklich..."
"Nein, er wird es dir sicher bald zeigen."
"Du meinst ernsthaft, wie aus so einem Fantasyfilm? Wächter der Nacht oder so... Er macht eine Geste, sagt "Tram 12"* und mich überfährt eine Straßenbahn?"
"Na vielleicht nicht ganz so episch. Das ist kein Film, aber er kann Feuer erzeugen und Wind und ähnliches. Und er ist ein guter Schütze, mit der Armbrust, aber das Sturmgewehr lernt er schnell... nur braucht er es garnicht. Er erledigt eine Horde Banditen oder Söldner einfach mit Feuer... aus seinen Händen."
"Du spinnst doch wirklich."
"Du wirst es sehen."
"Und wie nennt sich sein Volk? X-Men?"
"Nein, mir fiel es ja auch schwer, das alles zu glauben, aber du siehst ihn ja vor dir, sinngemäß nennt man sie in seiner Sprache wohl 'Dämonen', aber er sagt, seine Mutter wäre ein Mensch gewesen, aber eine Magierin. Daher kann er das... der Rest, also die Haut und die Zähne... und was du nicht nicht gesehen hast, das ist das Erbe seines Vaters."
"Aha." Lew schüttelte den Kopf. "Ihr habt euch schon lange unterhalten?"
"Er ist seit fast einer Woche hier."
"Mhm. gut, er Soll Viktor begleiten, wir klären hier alles weitere bis ihr zurück seid."


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* einer der witzigsten Zauber: In 'Wächter der Nacht' beschwört ein böser Magier tatsächlich eine Straßenbahn gegen einen der guten Protagonisten.
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Viktor
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Zu Schuras Gegenfrage bezüglich des Mädchens hatte er nur mit den Schultern gezuckt. Was wusste er schon von Welten und Portalen? Aber er sah Parallelen - die roten Augen, das Manipulieren der Kräfte in der Zone. Wenn dieser Kolja jetzt auch noch mit Hunden und Kontrollern redete, dann wäre für Viktor der Drops gelutscht.
Und dann: Stargate. Hätte er weiter darüber nachgedacht, hätte er auch da Parallelen gesehen. Portale in andere Welten, die allerdings alle im gleichen Universum lagen. Doch was in seinem Kopf eben noch hoch gestiegen war, wie Gasblasen in einem Kochtopf, war schon wieder zum Erliegen gekommen, daher stieß die Frage auf Unverständnis.
"Was soll ich kennen?" Einen Moment lang wirkte er genauso irritiert wie Schura, was nicht gerade zu einem verlässlichen Auftreten beitrug. Dann rekapitulierte er seine eigenen Worte und es wurde ihm klar, dass er wieder seltsames Zeug geredet hatte. Zur Überbrückung nahm er einen Schluck Kaffee und versuchte nicht unter Lews und Schuras Blicken zu schrumpfen. Fiel ihm nicht mal schwer, obwohl ihn nun auch die anderen anstarrten wie einen bunten Hund. Normalerweise war das Rampenlicht nicht sein bevorzugter Standpunkt, aber gerade machte es ihm nicht wirklich was aus. Noch ein Schluck. Das Schweigen wurde dumpf. Mit Lew war das eine normale Konversation, Schura bevorzugte in der Regel ein normales Gesprächstempo und wirkte daher gleich ungeduldig auf Viktor, obwohl er nichts tat, um das nach außen zu zeigen. War ja auch verständlich. Er brauchte nicht noch mehr Verrückte um sich herum, auf die er aufpassen musste. Reichte ein Kolja. Außerdem hatte zumindest Viktor noch nicht ganz geblickt, wer jetzt hier der Platzhirsch war und er wurde den Eindruck nicht los, die beiden Männer vor ihm wussten das auch noch nicht so genau. Sorgte immer für Anspannung sowas. Beschwichtigend hob er also die freie Hand.
"Ist bisschen kompliziert. Erklär' ich dir nachher, Schura." In Klammern: unter vier Augen. Außerdem hatte er ja selbst noch keine schlüssige Erklärung dafür. Sein Blick glitt nachdenklich zu Kolja. Vielleicht war er etwas vorschnell gewesen - er kannte den Typ nicht, wusste nicht, was er konnte und was nicht. Wenn der hinter ihm her durch die Zone pflügte wie der Elefant im Porzellanladen und nicht auf dem blanken Boden pennen konnte, dann war nichts gewonnen. Aber wenn stimmte, was Schura von ihm behauptete, dann war er zumindest als Tank zu gebrauchen... Noch ein Schluck Kaffee auf den ungewohnten Gedanken, während er Kolja wortlos weiter in die Augen blickte, als könnte er allein dadurch herausfinden, ob er ihn um sich haben wollte oder nicht. Eine weitere neue Seltsamkeit an ihm - er war nie provokant gewesen, immer eher der vermittelnde, diplomatische Typ.
Währenddessen hörte er auf einem Ohr dem Wortwechsel zwischen Lew und Schura zu. Magie. Dämonen. X-Men. Lew klang definitiv nicht so, als wollte er auch nur ein einziges Wort von dem akzeptieren, was Schura lieferte. Viktor hingegen nahm es gelassen hin. Feuer aus seinen Händen, na fein. Er hatte nur den Impuls gesehen, der sie alle von den Füßen gefegt hatte. Und den sehr menschlichen Fausthieb gegen Juri. Kräfte hatte Kolja durchaus, auch ganz ohne magischen Firlefanz. Doch hin wie her, etwas in Viktors Verstand hatte sich verändert und diese Veränderung machte es ihm möglich, zu glauben. Denn er wusste instinktiv, dass es Kräfte gab, die jene eines Menschen überstiegen. Der fremde Geist in seinem Kopf flüsterte von Telepathie, Sprunggewalt und Klauen wie aus Eisen. Wieso dann nicht auch Feuer und Wind aus den Händen? Und eben jener fremde Geist sprach von Gleichheit und den Möglichkeiten, die sich mit so einem Verbündeten eröffneten. Einer wie Kolja ersetzte zwei oder drei von ihnen - richtig eingesetzt brachte das Pripyat wieder fest in ihre Hand.
Somit schien er für sich zu einem Schluss zu kommen und wippte mit dem Kinn in Koljas Richtung. "Hoffe du hast im Zeltlager gut aufgepasst.", damit ließ er seine Musterung sein und wandte sich an Schura. "Wie weit sind Kovac und seine neue Freundin denn weg?" Das er fragte und nicht einfach auf den PDA schaute - Technik war immer schon eher nicht so seins gewesen - kehrte wieder den alten Viktor hervor. Er wollte wissen wie lange sie mindestens draußen sein mussten, auf der Basis konnte er entscheiden, was sie mitnehmen würden. Beim Gepäck hielt er sich stets an den Grundsatz: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Je leichter man unterwegs war, desto besser. Früher, ganz am Anfang, hatte er sich nur mit einem Jagdgewehr, einem Messer und einer Plane durch die Zone geschlagen.
Er würde sich hier noch ein wenig ausruhen, das notwendige Gespräch mit Schura führen und dann starten.
Raus in die Zone. Mauern drohten ihn auf die Dauer ohnehin immer zu erdrücken.
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Leonid Kolesnikov
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Eine Weile war es Still, etwas, das Schura nur schwer ertragen konnte, dafür wurde Lew das durcheinander schnell zu groß. Er war vielleicht der Dienstälteste, aber er hatte nie der Anführer sein wollen, er war ein Einzelgänger, am besten funktionierte er alleine oder mit einem erfahrenen Partner zusammen als Spotter und Scharfschütze. Er konnte dann lange auf der Lauer liegen, keinen Ton sagen und sich darauf verlassen dass der andere funktionierte wie er. Nur gab es derzeit wenig Bedarf daran und vor allem keinen zweiten mit seinem Temperament. Und er war der Ranghöchste und Dienstälteste nach Wolodja. Die Sachlage war eigentlich klar.
"Ulad, zeig Amir, wo er sich breit machen kann und wo er die Ausrüstung findet." kommandierte er. ER wusste, dass Amir dieses Lager in Pripyat noch gar nicht kannte, er hatte seine 'Pause' noch vor ihm selbst angetreten.
Als die beiden dann weg waren ließ er seinen Blick über die anderen wandern als müsse er sich erst überlegen wer nun mit wem ging. Aber eigentlich war es klar.
"Du vertraust ihm ausreichend, um ihn alleine mit Viktor rauszuschicken?" wollte er noch einmal von Schura wissen.
Der nickte. "Ja, Ja, ich denke schon. Ich erkläre es dir, aber halt sie jetzt nicht länger auf, Kovac ist auf dem Weg nach Rostok..." Er reicht Lew Viktor einen PDA auf dem er als kleiner grüner Punkt zu sehen war. Zoomte man nahe genug ran sah man ihn alle 5 Sekunden einen kleinen Sprung machen.
"Amir soll mitgehen, einen Techniker braucht es." Entschied Lew schließlich.
Schura nickte nur.
"Gut, einverstanden. Ich gebe ihm Bescheid."
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