Stadtteil | Tempelinsel - Der Orden der Flammenrose - Tempel und Inneres Heiligtum

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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ERZÄHLER
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Nicken. Natürlich findet Slava ihn. Er ist der neue Chef des Geheimdienstes. Wenn der seinen Dienstplan nicht findet oder seine Schlafstätte in der Garnison, dann hat er den Job total verfehlt. Ein zweiter Salut und der Korporal marschiert ab.

Wohin weiß er noch nicht genau, aber musste er jetzt niemand sagen. Valjan war zufrieden mit dem Gespräch.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Noch einen Moment blickte Slava dem Korporal nach, intelligentes Bürschchen, etwas übereifrig vielleicht, aber eine gute Spürnase. Er würde ihn im Auge behalten, vielleicht warb er ihn sogar ab. Weiter durfte er sich in die Belange der Stadtwache jedoch nciht einmischen ohne wieder Befugnisse zu überschreiten, allerdings... wenn er jemanden lobend erwähnte, dann würde die Kommandantur der Wachen en Teufel tun und das ignorieren.
Trotzdem... viel zu lernen.
Was hätte er nun darum gegeben eine Rauchen zu können, aber er hatte noch zu tun, der Regent mußte unterrichtet werden und zwar von ihm, ehe er es aus anderen Quellen hörte. Von einem der Räte zum Beispiel.
Wäre das nciht gewesen, vielleicht wäre Slava sogar etwas anderes aufgefallen, doch gerade war er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Vielleicht ein Fehler.

<später dann nach hier>
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

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Von der Klausur--> Tempel
Datum: 9. August 1278
betrifft: Jarel
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Die letzten beiden Tage vergingen zäh. Die Zelle schrumpfte zusehends, bot keinen Raum mehr für ihn und all die Gedanken, die er wälzte. Er begann sich selbst lästig zu werden, begann die immer gleichen Fragen zu stellen, auf die er die immer gleichen Antworten hatte - oder keine. Bruder Kebal kam und ging, entfachte das Licht und schleppte Holzhammer Holtmann an, die murrend seine linke Hand schiente, wobei er vor sich hin maulte, dass er doch bitte das nächste Mal ordentlich zuhauen sollte, damit er ein paar Knochen sortieren könnte und nicht wegen so einer halbherzigen Prellung hier herunter klettern musste. Die halbherzige Prellung schmerzte ausreichend, als Holtmann die Finger streckte und die Schiene anbrachte. Jakob verfluchte einmal mehr seine Impulsivität - damit war Schwertkampf für eine Weile passé. Kein guter Anfang, wenn er bedachte, dass Jarel vielleicht ernst machen wollte und die Vorbereitungen auf seine Prüfung begann, sobald er raus war.
Jarel. Noch so ein Thema, um das seine Gedanken Kreise, Haken und Schleifen zogen. Der Traum, ihre Auseinandersetzung, das letzte Zusammentreffen. Jakob wusste nicht, was er aus all dem machen sollte. Wie ihm begegnen? Er hatte geschworen, ihm treu zu folgen und er hatte diesen Schwur erneuert - hier unten, mit all den beschissenen Randbedingungen, die gerade herrschten. Aber er hatte sich entschlossen, das jetzt endlich durchzuziehen und zwar mit Jarel. Mit der Zeit hatte er sich beruhigt und zumindest zum Teil seine Objektivität wieder gefunden. Der Klingenmeister war der beste Lehrer, den er seit Jahren hatte und er schätzte sich wirklich glücklich, dass dieser trotz aller wirklich ambitionierter Versuche, ihm auf den Schlips zu treten, immer noch zu seinem Knappen stand. Mehr noch, Jakob musste sich einmal mehr eingestehen, dass er Jarel nicht einfach so von sich stoßen konnte, so schockierend die Enthüllungen der letzten Tage und Wochen auch waren - er hing inzwischen auch emotional an dem Mann. Er liebte ihn wie einen Vater und auch wenn die Sache mit dem nilfgaarder Stoßtrupp ihn bitter enttäuscht hatte, würde es mehr brauchen, um diese Liebe zu vernichten. Sie war der Grund, warum er immer noch mit ihm stritt. Wieder und wieder. Andernfalls wäre ihm Jarel und alles was er tat inzwischen egal; Jakob selbst wieder zurück gefallen in das ewige Schweigen, das nur durchbrochen war von selbstzerstörerischen Ausbrüchen und wütenden Attacken. Doch dem war nicht so.
Und dann kam Bruder Kebal und brachte das letzte Nachtmahl. Wasser. Sonst nichts. Bis zum Morgen würde es nichts mehr geben, denn er sollte den Rest der Nacht komplett fasten und sich auf die Reinigung vorbereiten. Unruhge machte sich in Jakob breit beim Gedanken an diese Prozedur und er fragte sich, ob Jarel nach all dem noch an seiner Seite stehen würde. Oder ob er am Ende beschloss, ihn hinsichtlich dieser Sache mit dem Feuer seine eigenen wackligen Schritte machen zu lassen, wo er doch so darauf bestand, selbstständig zu werden. Hatte er nicht bedacht. Scheiße auch.
Irgendwann schlief er trotz all der Bedenken ein und er träumte seltsam - vielleicht war es das Harz, denn die Schale brannte wieder munter.

Er war in Flagstaff und schrubbte die Fliesen des großzügigen Waschraums. Nicht weit von ihm kämpfte Seth mit WC-Ente und Klobürste gegen das, was ein ganzes Heer an Templern über ein paar Tage aus einer Toilette machen konnten. Er fluchte ausgiebig dabei, vor allem auf Jakob, der beim Schnick-Schnack-Schnuck gewonnen hatte. Dabei störte es ihn noch nicht einmal, Klos zu schrubben. Ihn störte, dass Seth ihn mal wieder in diese Situation gebracht hatte. Oder war er es selbst gewesen? Jakob konnte sich nicht erinnern...
"He Jake, sag an, was hat Moore zu der Anklage gesagt?"
"Anklage?"
"Na das wir beide hier ein Schäferstündchen hatten."
"Er glaubt mir natürlich. Wie kommst du darauf?"
"Hm, dachte nur. Na gut, wer im Glashaus sitzt, wird beim Scheißen gesehen."
Seth lachte.
Jakob krauste die Stirn. Seine Gedanken fühlten sich so träge an und er schrubbte mechanisch weiter. "Wie?"
"Na komm, von denen hat doch jeder Dreck am Stecken."
Seth lachte über seinen eigenen Witz.
Jakob hatte das Gefühl, als drücke etwas von außen auf sein Gehirn und schüttelte müde den Kopf. Plötzlich stand Seth sehr dicht vor ihm, doch die Augen des anderen Knappen waren nicht die schwarzen Knopfaugen, die er kannte, sondern von einem sonderbar irrisierenden Blau. Und seine Züge verschwammen vor Jakobs Augen.
"Komm, erzähl doch mal."
Das Gefühl wurde intensiver und unangenehmer, sodass Jakob wieder und wieder den Kopf schüttelte.


Sein wirklicher Körper zuckte auf der Pritsche hin und her, wälzte sich auf den Rücken. Der Schmerz riss ihn aus dem Schlaf und er rollte sich stöhnend wieder auf den Bauch. Zurück blieb ein merkwürdiges Gefühl und das erste Mal in dieser Woche war er froh über das Licht, denn er hätte schwören können, jemand war bei ihm und beobachte ihn aus dem Dunkel heraus. Er fand keinen Schlaf mehr bis ihn Bruder Kebal holte und zusammen mit Henselt in einen kleinen Waschraum führte, wo sie sich mit eiskaltem Wasser reinigten und dann das Mehlwurmkostüm, wie Henselt das ärmellose Büßergewand zu nennen pflegte, anlegten. Sie mussten schweigen, bekamen die Arme mit einem Öl eingerieben und wurden dann direkt aus den Eingeweiden des Tempelgebäudes ins innere des Tempels geführt.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Einmal mehr zerrte Jarel an dem Kragen. Es gefiel ihm nicht, rausgeputzt wie ein Pfau hier in der großen Halle am ewigen Feuer zu stehen. Immerhin musste Tannefels mit ihm leiden.
Beide standen in der durchaus beeindruckenden Rüstung nebeneinander und schwiegen, auch wenn bei beiden Rittern der Wams an verschiedener Stelle spannte.
Schweigen war geboten. Gut so, denn so fiel nicht auf, dass er immer noch nichts hörte.
Obwohl „nichts“ nicht richtig war. Das Medikament wirkte, nur langsam. Er konnte schon wieder Geräusche ausmachen, nur war das Rauschen und Pfeifen noch so laut, dass er gesprochene Worte nicht verstand.
Was ihn jedoch nicht davon abhielt, Tannefels zuzuzwinkern, während sie gemeinsam warteten.
Und sonst…hing er seinen Gedanken nach. Er würde Jakob wiedersehen.
Und noch einmal würde er ihn mit Flammen quälen müssen. Nach der Zeit in der Zelle rechnete Jarel damit, dass der Knappe durchdrehte. Zumindest war er froh, dass er selber ihn in Empfang nehmen durfte. Vielleicht schaffte er es irgendwie, ihn da durch zu bringen.
Wenn er ihn überhaupt an sich heranließ.
Noch einmal ging Jarel das letzte Gespräch durch.
Noch einmal rief er sich die Worte ins Gedächtnis.
Noch einmal erinnerte er sich an die Geräusche hinter geschlossener Tür.

Er atmete durch und wartete ab.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Bewahrer Zhelin erwartete sie am Tor, nickte Kebal zu und dieser verschwand. Jakob und Henselt folgten dem Bewahrer der Flamme mit gesenkten Häuptern und fielen nach jeweils einer genau definierten Anzahl Schritte auf die Knie, um mit der Stirn den geweihten Boden zu berühren. Henselt machte dabei eine wesentlich bessere Figur und wirkte fast schon aufgekratzt, so wie er jedes Mal wieder auf die Füße sprang. Jedenfalls dauerte die kleine Prozession auf die Art lange genug, dass Jakob sich zum einen darauf vorbereiten konnte, dem riesigen Feuer am hinteren Ende der Halle nahe kommen zu müssen und zum anderen seine Erleichterung darüber, Jarel dort stehen zu sehen irgendwie zu verstecken. Was ihm angesichts der Hitze, die mit jedem Schritt intensiver herüber wehte, nicht einmal schwer fiel. Bereits jetzt bedeckte ein feiner Schweißfilm seine Haut, der wiederum nichts mit der Wärme des Feuers zu tun hatte. Jakob kämpfte den Drang nieder, sich zu bekreuzigen.
Das halbe Siegel hing schwer auf seiner Brust und als er den letzten Kniefall vor der Flamme und irgendwie auch den beiden Rittern dort am Ende der Halle tat, glitt es aus dem Ausschnitt seines Büßergewandes, schwang den Feuerschein reflektierend vor seiner Nase. Das Kreuz war nicht mehr Teil davon und den Abschnitt hatte Iola. Da war nur noch das Herz Mariä, brennend und bekränzt. Jakob betrachtete es aus den Augenwinkeln, die Stirn am Boden und verharrte länger in dieser Haltung als Henselt, der bereits wieder aufgestanden war und schon vor Tannenfels kniete.
Sein Bruder im Glauben brauchte länger, um sich für den letzten Schritt zu entschließen, denn es hieß einmal mehr vertrauen. Sich einmal mehr anvertrauen und alles anzunehmen.
Das goldene Kleinod war bereits zur Ruhe gekommen, als Jakob sich auf die Rechte gestützt erst auf die Fersen setzte und dann den Kopf hob. Den Anhänger hatte er gegriffen und ihn sich an die Lippen gelegt. So sah er Jarel direkt an, ignorierte die Blicke der anderen drei Männer, die nur darauf warteten, dass es weiter gehen konnte. Sein Rittervater begegnete seinem Blick unverwandt, rührte sich aber nicht. Allerdings hatte Jakob den Eindruck, er schlucke hart gegen den steifen Kragen an. Der Kragen einer Uniform, die auch er anstrebte, wenn auch nicht unbedingt den weißen Umhang. Rot, wie bei Tannenfels wäre ihm genug. Aber dieses Bild vor Augen führte ihm auch sein Ziel vor Augen, das wofür er all dies hier auf sich nahm. Ritterehren. Ein vollwertiges Ordensmitglied sein. Endlich, nach so vielen Jahren der Irrfahrt durch die Häuser der Templer.
Und dann nickte der junge Mensch ganz leicht, erhob sich einmal mehr und tat die letzten Schritte auf das Podest, hinein in die Hitze, die von der Flamme in ihrer riesigen Schale ausging und vor seinen Rittervater. Und wie Henselt ging er in die Knie, doch er ließ Jarel keine Sekunde mehr aus den Augen, der nun als Puffer zwischen ihm und dem Feuer stand. Als Fels zwischen ihm und seiner größten Angst. Der einzige Anker, damit ihn die allmählich in seinem Nacken empor kriechende Panik nicht mit sich fort riss.
Zhelin begann seinen Singsang, die beiden Knappen streckten mechanisch die Arme zu den Seiten aus.
Jakobs Hände begannen zu zittern, seine Atemzüge wurden kürzer, als Harald und Jarel von Zhelin die brennenden Hölzer gereicht bekamen und er kämpfte mit dem Drang, die Augen zuzukneifen, wie ein Kind, dass Ich-seh-dich-nicht-du-siehst-mich-nicht spielte. Dann würde er verlieren. Dann würde er laufen. Sich einmal mehr lächerlich machen und vielleicht schlimmer noch, als ungläubig abgeurteilt werden.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Beide Ritter nahmen die Scheite entgegen, und während Tannenfels die Sache recht entspannt anging, traten Jarels Fingerknöchel weiß hervor, ebenso wie die Sehnen an seinem Hals.
Bei der Schatten kühlenden Umarmung. Würde Jakob das schaffen? Konnte er es überhaupt?
Draußen sitzen, im Wald, am Feuer, mit zwei frisch gefangenen Forellen.
Wie kam ihm diese Erinnerung perfekt vor, jetzt, im Angesicht von dessen was alles zerbrochen war.
Der dunkelhaarige Ritter musste immer wieder aus den Augenwinkeln seinen Bruder beobachten, damit er nicht den Einsatz verpasste.
Und dann war es soweit. Jarel hob die Fackel und führte sie an Jakobs Körper vorbei, seinem Gefühl nach viel zu langsam. Die beiden Ritter bewegten sich synchron, führten die Flammen einmal die Konturen ihrer Knappen entlang. Eine gefühlte Ewigkeit lang.
Jakob zuckte, aber er hielt es aus. Jarels Mundwinkel zuckten ebenso, doch auch er behielt es unter Kontrolle. Tapferer Junge.
Endlich vorbei. Beide Knappen gingen in Richtung Haupttor, ihre Ritter direkt hinter ihnen. Im Tor mussten sie stehen bleiben. Ein weiter Spruch des Bewahrers, die Lossprechung.
Es war vorbei.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Gegen das hier waren die zwölf Hiebe ein Spaziergang gewesen. Jakob konnte mit Schmerzen aller Art umgehen, nur nicht mit den leckenden Flammenzungen, die seine Haut nehmen wollten, sein Haar und seinen Verstand. Er zitterte, zuckte immer wieder unkontrolliert von dem Holz weg, welches Jarel dem Singsang folgend an ihm entlang führte. Einen panischen Moment lang fürchtete er, das Büßerhemd könne Feuer fangen und er versteifte sich noch mehr, versuchte auszuweichen. Und währenddessen klammerte er sich geradezu mit Blicken an Jarels Zügen fest. Nicht weg sehen, nicht die Augen schließen und vor allem nicht das Feuer ansehen. Aber es dauerte so verflucht lang.
Als Bewahrer Zhelin schließlich vor ihnen her zum Tor ging, war es Jakob, als ginge er auf Stelzen statt Beinen. Seine Muskeln schmerzten, ebenso die Hand, die er trotz der Schiene krampfhaft versucht hatte zur Faust zu ballen.
Sie blieben stehen, der Bewahrer sprach sie los und es war endlich vorbei. Der Knappe wagte es, durchzuatmen.
Henselt schlug ihm auf die Schulter. "Na schau, war doch halb so wild." Er grinste, aber Jakob kannte ihn inzwischen besser - Henselt ihn leider auch. Er nickte etwas steif. Henselt sah ihm noch einen Moment prüfend in die Augen. "Wir sehen uns beim Essen.", dann ging er mit Harald davon.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Etwas änderte sich an dem Rauschen und Jarel begriff, dass Harald etwas gesagt, ihn wahrscheinlich angesprochen hatte.
"Tut mir leid." Erklärte er Lächlen ohne zu wissen, was sein Ritterbruder überhaupt gefragt oder gesagt hatte. "Nicht jetzt."
Damit wand er sich an seinen Knappen. "Hinterer Garten?", fragte er und deutete überflüssigerweise in die Richtung.
Aufmerksam und angespannt sah Jarel Jakob auf...die Lippen?

'Nicht jetzt' hätte er auch gern gesagt, aber er hatte sich vorgenommen, nicht mehr auszuweichen. Also nickte er nur stumm.


Die beiden gingen nebeneinander in den hinteren Bereich des Geländes. Nah an der rückwärtigen Außenmauer unter den Apfelbäumen. Den Platz, an den Jarel sich immer zur immer so gern zurückzog.
Bis zum Mittagsleuten war noch Zeit.
So weit so gut, nur zwei Dinge passten nicht ins Bild. Das erste war eine der kleinen Schiefertafeln, die an einem der unteren Äste eines der Apfelbäume hing und das zweite das Gähnen, dass Jarel immer wieder unterdrückte.
Und jetzt, als sich Jakobs Augen wieder halbwegs ans Tageslicht gewöhnt hatten war da sogar noch etwas. Mal wieder sah sein Ritter so aus, als habe er Prügel bezogen. Nicht viel, aber merkbar.
"Bevor du etwas sagst.", begann Jarel und hoffte, das Jakob nicht längst etwas gesagt hatte als er sich streckte um die Tafel an sich zu nehmen. "Ich kann dich nicht hören."
Er reichte ihm die Tafel. "Du wirst schreiben müssen, wenn du eine Frage hast. Und...achja...wir beide haben Briefe bekommen. Von Iola."

Tatsächlich war Jakob schweigend neben Jarel her getrottet, gekleidet in das luftige Nachthemd, das nun etwas angesengt war. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte - zu viel ging ihm im Kopf herum und zugleich war dieser auch sehr leer, nach dem eben durchlebten. Daher musterte er Jarel nur, während der die Tafel ergriff. Prellungen, blaue Flecke, Schnitte... Jakob blickte auf seine bandagierte Hand. Sie waren schon ein Pärchen.
Und dann eröffnete Jarel ihm, dass er nichts hören könnte. "Was?", war die wenig geistreiche Reaktion darauf, bevor er die Sache mit der Tafel begriff, sie nahm und in seiner hakeligen Schrift: 'Was ist passiert?', notierte.
Dann hellte sich seine Miene plötzlich auf. Eine Antwort von Iola.

Jarel nahm die Tafel, las, gab sie Jakob zurück und überlegte. Wo sollte er anfangen?
Während er nachdachte sah er sich um. Jetzt belauscht zu wären würde die Katastrophe perfekt machen.

Jakob sah wie Jarel sich umsah. Ihn beschlich das Gefühl, etwas wichtiges zuerst erzählen zu müssen, doch es versickerte wieder. Statt dessen zupfte er an Jarel und hielt die Hand auf. Der Brief.

Jakob hielt die Hand auf. Der Brief. Nunja. Verständlich. Etwas angenehmes in dieser trostlosen Zeit. Jarel lächelte und holte einen Brief hervor, faltete ihn auseinander und nahm einen zweiten hervor. Dieser zweite war an Jakob gerichtet. Und noch zusammengefaltet und ungeöffnet.
"Meiner war ziemlich kryptisch. Das ist ganz ihre Art. Seherinnen halt."

Jakob brach das Siegel und faltete den Brief auseinander. Er war kurz und er konnte Jarel nur Recht geben: kryptisch. Diskutiert hatte er mit Iola nichts und Konversationen gab es mit ihr ebenso wenig. Ratlos runzelte er die Stirn, sah seinen Schwertherrn einen Moment lang an und reichte ihm dann mit einer fragenden Geste den Brief. Vielleicht wurde er ja schlau daraus.

Der Ritter unterdrückte ein weiteres Gähnen hinter dem Handrücken und nahm dann den Brief in die rechte, während er mit der linken versuchte die Riemen des Umhangs und der Schiftung zu lösen. Endlich raus aus dem steifen Ding.
Doch bevor er zum Erfolg kam wanderten seine Augenbrauen nach oben und sein Gesicht erhellte sich wie vor einem ein Feuerwerk.

Jakob rupfte Jarel den Brief wieder aus der Hand und las erneut, aber die Worte ergeben einfach keinen Sinn.
"Was grinst du so?", fragte er unnütz und schien schon wieder auf dem Weg, wütend zu werden.

Jarel sah zum Brief, in Jakobs Augen, wieder zum Brief und wieder zurück. "Jakob. Ließ zwischen den Zeilen." Was immer er erkannt hatte. Es hatte den alten Mann so sehr bewegt, dass ihm die Tränen in die Augen schossen.

Er las noch einmal, aber es erschloss sich ihm nicht. Sein Kopf schmerzte von den Tagen ohne vernünftiges Essen, der Helligkeit nach all der Dunkelheit und der eben durchlittenen Prozedur. Die Buchstaben schwammen vor seinen Augen. Vielleicht las er auch einfach die für ihn noch oft genug fremde Sprache falsch? Etwas hilflos ließ er den Brief sinken und zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung." Er krauste die Stirn. "Heulst du?!"

Er verstand die Worte nicht, aber die Körpersprache erschloss sich ihm vollends.
"Was war am vierten Tag unseres Besuches im Tempel besonders?" Er setze an, Jake die Hand auf die Schulter zu legen, besann sich aber rechtzeitig.

Nun platzte ihm der Kragen und an die Tafel dachte er längst nicht mehr. Glaubte Jarel wirklich, er hätte Tagebuch geführt oder die Tage auch nur gezählt?! Er hatte keine Ahnung welcher der vierte gewesen war. Bockend wie ein Jährling machte er ein paar Schritte rückwärts und schimpfte: "Scheiß Timing, um dich über mich lustig zu machen Jarel!" Dann machte er Anstalten einfach auf dem Hacken Kehrt zu machen - mal wieder, ohne entlassen zu sein, aber wütend war eben wütend.

Der Ritter sah ihn verständnislos an.
"Jakob, warte.", bat er leise und selbst für seine Verhältnisse sanft.

Er wandte sich um, wollte die Arme vor der Brust verschränken, aber die Schiene hinderte ihn. Zum Kuckuck! Da ging er doch lieber wieder in sein Kellerloch.

Nun war es Jarel, der etwas auf die Tafel schrieb. Er lächelte seltsam verklärt, als er sie ihm hin hielt. DAS wollte er hier auf keinen Fall aussprechen.
Auf der Tafel standen drei Worte.
"Du wirst Vater."

Einen Moment lang starrte er die Tafel nur an, dann fiel sie ihm aus den Fingern. Ihr folgte der Brief und dann setzte es den Knappen auf den Hosenboden. Oder besser den Rockschoß des Büßerhemdes.
Das war eine Katastrophe.

Jarel kniete sich vor ihn, blinzelte langsam.
Er betrachtete seinen Jungen mitfühlend.
"Ich weiß, für dich ist das fürchterlich." Der Ritter versuchte Jakobs heile Hand zu nehmen.
"Wir schaffen das."

Einen Moment lang lag die narbige Rechte wie ein toter Fisch in Jarels Hand, dann entzog sie Jakob dieser und fuhr sich damit durchs Haar. Er konnte es nicht fassen. 22 Jahre Keuschheit, ein Ausrutscher und nun das. Nicht nur Jarel machte sich lustig, die Götter selbst taten es.
Nochmal las er die Worte und nun sah er es auch. So verborgen war es tatsächlich nicht.
Er hatte Kopfweh.
Jakob nahm die Tafel und wischte die drei viel zu großen Worte aus. Dann überlegte er lange, bevor er schrieb: 'Umso wichtiger, dass ich bald meinen Sold verdiene.'

"Violetta ist versorgt.", erklärte er , nachdem er gelesen hatte. Jake hatte die Hand zurückgezogen.
So sehr es den Ritter gerührt und seine Zuneigung zum Jungen befeuert hatte. Für ihn war das anders. Er erreichte ihn nicht mehr.
"Darum mach dir keine Sorgen."

Jarel erhob sich. Wenn Jakob ihm das signalisieren würde, würde er ihm selbstverständlich aufhelfen. Aber jetzt gerade...
Sie Mauer zwischen ihnen stand noch. Auch wenn er sie für einige Moment nicht gesehen hatte.
"Kommst du mit in die Küche?" Die Stimme des Ritters klang wieder mehr vernuschelt, schleppender und auch wieder etwas neutraler.
"Du must verhungern."

Der Hunger war ihm grundlegend vergangen. Er blieb im Gras sitzen wie ein Häuflein Elend und blickte nur immer wieder zum Brief. Allmählich reifte in ihm ein Gedanke...
Er griff noch einmal die Tafel. 'Wird das wieder? Wie lange schon+noch?'

Der Ritter nahm die Tafel, drehte sie, las.
"Seit gestern...oder war das schon heute? Ein paar Tage. Denke ich. Hoffe ich..."; so richtig überzeugt klang er nicht.
"Soll ich dir war zu Essen holen?"
Nach einer kurzen Pause, in der er jakob die Tafen zurückgab fuhr er fort. "Ähm...wir brechen übrigens bald auf zum Rücker Anwesen."
Er rechnete nicht damit, dass Jakob ihn begleiten wollte. Er war sicherlich froh ihn los zu sein.
"Du kannst die Zeit nutzen dich zu erholen...."
Er atmete durch. "Oder mitkommen. Das überlasse ich dir. Nur mach keinen Unsinn, der deine Ausbildung gefährden könnte. Dafür bin ich zuständig.", versuchte er zu scherzen.
Obwohl ihm nicht zum Scherzen war.
Er war müde. Ausgebrannt. Über alle maßen angespannt und beunruhigt. Slava ging es Scheiße. Er nahm wieder Drogen. Jakob ging es nicht besser und es zerriss ihn, nicht für beide gleichzeitig da sein zu können.
Der Ritter wischte sich fahrig mit der Hand übers Gesicht. "Tu mir den Gefallen...iss etwas. Ruh dich aus. Und schlaf über das, was du heute gehört hast. Ich versichere dir, es ist nicht das Ende."
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Iola trug ein Kind von ihm.
Iola war schwanger mit seinem Kind.
Er sollte ein Vater sein.
Ein Kind.
Ein Leben.
Er war verantwortlich für ein Leben.
Eigentlich für zwei.
Er hörte Jarel sprechen, aber er hörte nur zum Teil, was er sagte. Den anderen Teil ignorierte er. Die Beine locker untergeschlagen, die Arme auf den Knien abgestützt, ließ er den Kopf hängen und betrachtete ein einsames Gänseblümchen zwischen seinen Füßen.
Violetta war versorgt. Drauf geschissen. Wenn das wahr war, war ER verantwortlich - für sie und für das Kind. Er konnte seinen Vater förmlich brummen hören, dessen Lektion in Sachen Sexualität darauf heruntergebrochen war, dass der Spaß - er hatte es so nicht genannt - Konsequenzen haben konnte und man diese im Falle eines jungen Ehrenmannes zu tragen habe. Ohnehin hatte er für Jakob den anderen Weg vorbestimmt, den der Entsagung, der eben genau keine Kinder bedeutete. Und bis jetzt war er brav darauf entlang gegangen, hatte sogar Aria widerstanden. Doch Melitele hatte einen anderen Plan.
Er schloss die Finger um die Reste seines Familiensiegels. Maria hatte einen anderen Plan.
Endlich ließ er zu, dass sein Kopf sich mit Jarels Worten beschäftigte und er rief sich eine Karte vor Augen. Das Rücker-Anwesen, kein Ort, an den es ihn zurück zog, schon gar nicht gemeinsam mit Slava. Zumal für diesen sein Ausrutscher wohl ein gefundenes Fressen wäre - das konnte nur Ärger geben. Aber das Anwesen lag in Velen, südlich von hier und südöstlich lag Wyzima... Jakob streckte die Hand nach der Tafel und begann zu kritzeln. Er schrieb viel und die Sache begann ihn jetzt schon zu nerven. Hoffentlich kam das bald wieder in Ordnung - besonders zuversichtlich hatte Jarel nicht geklungen. Dafür zuende wie seine Mutter - oder die Oma. Iss doch, Junge, du bist schon ganz dünn. Innerlich verdrehte er die Augen. Es gab Menschen, da konnte man 50 werden und sie sahen in einem immer noch das Kind in der Wiege.
Jakob reichte die Tafel zurück, auf der stand: 'Mein Herz liegt mir gerade noch im Magen, ich esse später. Wenn du mich mitnehmen willst, komme ich mit. Denk daran, dass Slava und ich uns nicht sonderlich gut vertragen. Aber ich komme mit, wenn du es wünschst. Ich bin dein Knappe. Hier langweile ich mich sowieso nur über Büchern, ohne Schwerthand. Aber wenn es dein Wunsch ist dass ich hier bleibe, tue ich auch das. Besonders nützlich werde ich ohnehin nicht sein, aber mitkommen würde ich. Die Komturei ist im Moment sowieso kein guter Ort für uns.'
Sein Blick lag auf Jarels Zügen während der las, doch er machte keine Anstalten aufzustehen. Er ahnte schon, wie seine Worte ankommen würden, aber er konnte es nicht ändern. Den letzten Satz hatte er aus einer Eingebung heraus geschrieben, die er nicht näher benennen konnte. Es war einfach ein Gefühl, geboren aus einem wirren Traum.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter nickte. „Ja.“, erklärte er nur. „Du hast Recht. Es gibt noch sehr viel zu berichten und dieser Ort hat noch mehr Ohren als vor ein paar Tagen. Es war schwer zu erkennen in der verwaschenen Sprache des Schattenläufers, aber er sprach das ‚mehr Ohren‘ schon so aus, als wolle er es drei Mal unterstreichen. Eine Warnung. Und die nicht einmal zwischen den Zeilen.

Viel zu erzählen. Sehr viel.
Jarel schloss kurz die Augen und hatte seine Liebe Mühe, sie wieder auf zu bekommen. Er räusperte sich, fuhr sich mit dem behandschuhten Handrücken über die Stirn.
Er hätte diese Entscheidung zu gern Jakob selbst überlassen. Aber dieser hatte sich wieder verschlossen, fest wie eine Auster, die man aus dem Wasser riss.
Besser er hatte ihn bei sich, vielleicht konnte er doch irgendwie helfen. Oder zumindest das schlimmste verhindern. Was auch immer. Seine Gedanken drehten sich zumindest nicht mehr im Kreis. Seit der Nachricht von Iola durchliefen sie eine riesige Acht, die ständig von innen an seinen Schädel stieß. War das nun besser oder schlechter? Und dabei waren seine Gedanken die von Jakob nicht unähnlich. Auf dem Rückweg vom Rücker Anwesen einen Abstecher nach Wyzima. Ja. Das würde nicht nur dem Jungen helfen, sondern auch ihm. Innerlich betete er zu allen Göttern, dass es wenigstens dieses eine Mal klappen würde wie geplant.

„Wir brechen wahrscheinlich morgen früh auf. Das hängt noch von einigen Dingen ab, die ich hoffentlich heute erfahre. Möchtest du noch etwas wissen?“, fragte er und gab Jakob die Tafel zurück. Etwas in ihm sträubte sich, den Knappen in dem Zustand allein zu lassen.
Aber der Junge hatte seine Wahl getroffen. Und die war gegen ihn ausgefallen. Das musste er akzeptieren und endlich damit abschließen.
Das fragende Lächeln fiel entsprechend matt aus, als er auf die Antwort wartete.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Sein Ritter sah müde aus, lächelte matt und machte den Eindruck, als hätte Jakob ihm die Tafel um die Ohren gehauen. Dabei gab er sich tatsächlich Mühe, aber zaubern konnte er auch nicht. Er war nun mal er selbst und außerdem hatte er an dem eben erfahrenen noch genug zu kauen. Er brauchte gerade nicht mehr Probleme als die, die er schon hatte. Unschlüssig hielt er die Schiefertafel in den Händen, beobachtete aber eher Jarel, der erneut versuchte, die Riemen zu lösen, die den oberen Teil seiner Uniform eng zusammen hielten. Recht erfolglos. Mit einem Schnaufen rappelte sich Jakob auf die Füße, schob Jarels Finger fast schon sanft mit einem "Lass mich mal.", beiseite und begann die steifen Lederriemen zu lösen, auch wenn ihm nur eine Hand zur Verfügung stand. Immerhin war er der Knappe und Jarel sein Ritter. Es wunderte ihn schon, wie es dieser geschafft hatte, ohne Hilfe in das unpraktische Kleidungsstück hinein zu kommen. Unpraktisch, dennoch so erstrebenswert, zumindest für den jüngeren Mann, der einen Moment lang fast verträumt die Finger über die gestickte Rose auf der Brust Jarels gleiten ließ, bevor er sich an der Schiftung der anderen Seite zu schaffen machte. Dann lockerte er mit erstaunlich geübtem Griff den Kragen, wobei ihm eine Kette auffiel, die um Jarels Hals lag.
Sein Mentor hatte ewig keine Kette mehr getragen.
Ohne seine sonst so vorherrschende Berührungsangst, fuhr er mit einem Finger unter die Kettenglieder und zupfte leicht daran, zog die Kette allerdings nicht heraus. Er hob lediglich eine Braue. Jarel wirkte etwas betreten, sah sich dann noch einmal um und holte die Kette selbst unter dem Wams hervor. Eine silberne Kette, ähnlich der, an der er vorher das Medaillon getragen hatte. Aus Jakob bekanntem Grund ebenso lang, nur nicht ganz so aufwändig geschmiedet. Was vielleicht daran lag, dass diese in der Welt entstand, in der die beiden sich nun befanden. Nicht genug hing daran auch noch ein Ring. Ein einzelner, schmuckloser Ring, recht breit und definitiv für Jarels Pranke geeignet.
Jakob betrachtete das Schmuckstück einen Moment und anders als bei Iolas Brief wurde ihm die Bedeutung diesmal sofort klar. Im ersten Moment wusste er nicht wohin mit seinen Augen - Wiese, Himmel, Mauer, Apfelbaum, wieder Wiese. Wieder fuhr er sich mit der Hand durch das widerspenstige Haar, reagierte aber sonst kaum. Was wollte er auch? Er hatte sich ja sogar dafür eingesetzt - überraschend war es trotzdem. Komischerweise ließ es ihn relativ kalt, weckte höchstens einen leisen Sarkasmus, dem er nachgab, indem er sich zur Schiefertafel bückte und schrieb: 'Ich nenn' ihn nicht Vater.' Er zeigte es nur kurz Jarel, wischte es dann gleich wieder aus und schrieb statt dessen: 'Die Uniform solltest du öfter tragen. Sieht gut aus.'
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