Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Schura fiel ein Stein vom Herzen als Slava kotzte.
"Verdammt Slava, du jagst einem einen Schrecken ein!" sprach er ihn ungeniert auf russisch an.
"Wir sind fast verzweifelt ohne dich... Ich bin so froh! ...hier versteht keiner keinen. Was ist hier los?"
Bestürmte er ihn sofort. Es war wohl seiner Verwirrung zuzuschreiben. Valentine bewies mehr Weitblick und hielt ihn zurück. "Lass ihn doch erstmal zu Atem kommen." auf englisch, das Slava auch sprach.
Die beiden zogen sich etwas zurück und begannen die Rucksäcke wieder zu packen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er wusste, wo er war, was geschehen war und doch war er orientierungslos und zwar eher hinsichtlich des oben und unten. Zum Glück hatte er praktisch nichts gegessen daher war die Pfütze am Boden praktisch nur Galle und auch das nächste mal kam nicht mehr viel raus.
Langsam kehrte... was auch immer... zurück. Er blinzelte, die Schmerzen waren noch da der linke Arm kribbelte... Er hatte keine Kraft, blieb auch liegen, aber es war schon gut in dem Schlafsack... und vor allem... der vertraute Geruch nach Moder und sowjetischem Mottenpulver. Wie hatte er das vermisst. Es tat irgendwie gut...
Der Korporal war noch da.
Es gelang Slava die Hand zu heben, berührte die Hand seines Liebhabers, seines Verlobten.
"Er weiß... es längst... lass mich... kurz alleine... mit ihm reden..."
Sein Blick wanderte kurz zu Schura. für ihn musste es hart sein. Er tat ihm leid... aber ändern konnte er es nicht. Er hatte nie das in ihm wach gerufen was Jarel gelungen war.
"Korporal... der Klingenmeister... geht mit Major Lebedew... und Evans raus... Sie sind... in Ordnung... waren früher... in meiner Einheit.... Wir... unterhalten uns kurz."
Es war eine Feststellung, ein Befehl vielleicht, kein Vorschlag.
Seine Stimme war schwach, er hatte Mühe genug Luft zu bekommen musste immer wieder absetzen.
Es war aber wichtig, duldete keinen Aufschub. Der Korporal wusste zu viel... ehe er noch auf die Idee kam, sich zu verplappern... Aber es gab wenigstens dafür eine Lösung.
Wie es kam und dass er sich diesen einen Augenblick selbst gesehen hatte wie in einem Film... Das würde schwer zu erklären sein.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Ritter fuhr zusammen. Nicht nur der Erkenntnis wegen, dass der Korporal es wusste. Hinzu kam, dass er Slavas Worte GEHÖRT hatte. Gehört! Zu laut, irgendwie schrill, doch er hatte es gehört! Slavas Stimme. Jetzt nicht wieder in Tränen ausbrechen.
Aber…woher wusste er das? Wie bei den Wirbeln des Nether… Schieße war ihm schlecht.
Und jetzt solle er auch noch rausgehen. Dieses Mal hörte er sein Zähneknirschen selber, während er sich erhob und wiederwillig den Raum verließ.
Draußen sah er sich mit miesepetrigem Blick nach Wachen um. Niemand in der Nähe. Gut, dann gab es vielleicht doch noch eine Chance, dass niemand etwas bemerkt hatte.
Doch selbst das war ihm irgendwie egal. Slava lebte. Das war das Wichtigste. Einiges weniger mürrisch wand er sich an Valentine und Schura. „Das Zeug wirkt.“, erklärte er und rang sich ein Lächeln ab.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Auch der Schreck entging Schura nicht, den Slava dem Herrn Moore einjagte mit der Eröffnung, der Korporal wisse Bescheid. Im Gegensatz zu diesem wunderte sich Schura aber schon nicht mehr über Eröffnungen dieser Art. Slava war immer ein Phänomen gewesen dahingehend was er plötzlich aus dem Hut zaubern konnte aber auch wie weit er abzustürzen in der Lage war. Sie hatten fast alles erlebt mit ihm, wenig, was ihn noch überraschen konnte. Gut, einen Herzinfarkt live mitzuverfolgen war neu, das hatte ihn noch schockieren können. Was danach kam fast nicht mehr.
Dann standen sie mit dem Mann vor der Tür, mit dem seltsamen Aufzug und dem Roten Symbol.
Auch ihm hatte die Injektion geholfen, wie Slava. Das hatte er gehofft. Schura nickte.
Letzterer hatte immer schon gut auf all die Erzeugnisse der Zone angesprochen. Nicht auszuschließen, dass es ihn sogar von einem Infarkt vollständig kurierte.
Das Zeug war tatsächlich kaum erprobt, deswegen gab man es den Stalkern, natürlich auch nicht ohne noch dran zu verdienen und die weiteren Forschungen damit zu finanzieren... und den BMW des Projektleiters.
"Du bist auch Stalker? Wann kommen hierher? Woher kommen?"
radebrach Schura, und sein Akzent ähnelte stark dem, den Slava anfangs an den Tag gelegt hatte und der nun schwächer wurde.
"...und woher du kennst Slava?"
Ihre Rucksäcke hatten sie wieder bei sich, jeder trug seinen, die Sturmgewehre aber sorgfältig versteckt.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarel lächelte schief.
„Nein. Ich bin kein Stalker.“ Er sprach die Gemeinsprache. Langsam, deutlich und erstaunlich dunkel und warm.
Das war also Schura. Slava schien ihn zu mögen. Er redete nur gut von seinem Nachfolger. Nur dass der Typ so gut aussah hatte er verschwiegen. Oder er hatte es nicht wahrgenommen.
Für Jarel gab es aber nur noch Slava, auch wenn er die beiden Stalker zumindest aufmerksam musterte.
„Ich stamme aus einer Welt namens Azeroth, ursprünglich aus Menschenhauptstadt Sturmwind.“ Damit würden die zwei nichts anfangen können. Trotzdem fuhr Jarel fort.
„Ich verirrte mich vor sechzehn Jahren hierher. Slava begegnete ich vor etwas mehr als einem Jahr auf einer Reise. Wie lange seid ihr hier? Ihr habt sicher schon mitbekommen, dass man sich hier als Reisender aus einer anderen Welt nicht zu erkennen geben sollte, nicht wahr?“
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Schura hatte bei den langen Sätzen vor allem Mühe mitzukommen, manches wiederholte er stumm, zerlegte die Worte.
Kein Stalker... Welt... hatte er das richtig verstanden?
"Welt? Nicht Zeit?"
Sechzehn Jahr... vor sechzehn Jahren... Verstanden.
Slava war ein Jahr hier...
"Pest und Cholera... Bei uns... mehr als 2 Jahre. Slava weg."
Reisender... Nicht zu erkennen geben. Er runzelte die Stirn.
"Verstehe nicht. Keine Wahl..."
Er fand auch keine Gesten.
"Rauskommen Ort Velen. Zwei Wochen zurück. Söldner warten... Auftrag von Gwain Faron... Warten was dort kommt, ihm bringen."
Dann kramte der nach dem PDA.
"Nachricht bekommen... von Slava. Koordinaten. Bestellen Munition, Vodka und Zigaretten..."
Er grinste bei dem Gedanken daran. Es sah ihm ähnlich, einen so wichtigen Meilenstein wie die Kommunikation durch ein Portal mit einer so simplen Bitte abzuschließen.
Er hielt den PDA in der Hand, darin zu lesen die Worte:

Ни берега, ни дна
Всё начинать сначала
Он не сошёл с ума
Ж3, Г8, Ш12
Пришли мне сигареты, водку и патроны! *


_____________________________
*
Kein Ufer, kein Grund
Alles beginn von vorne
Er hat nicht den Verstand verloren
G3, G8, SH12
Schickt mir Zigaretten, Wodka und Kugeln!
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Eine andere Welt.“, bestätigte Jarel. „Anderes Universum. Andere Sterne. Mehr Magie als hier. Viel mehr als in der Zone.“, erklärte er und beobachtete die Reaktion der beiden. Nein. Vor allem Schuras. Interessanter Mann.
„Diese Welt hier haben einige Reisende als ‚mittelalterlich‘ bezeichnet. Falls euch das etwas sagt. Wer oder was auffällt, landet schnell auf dem Scheiterhaufen. Vor allem wenn es sich um so etwas wie ein PDA handelt. Oder eine Schusswaffe.“ Und wer war am schnellsten am Zündholz, was das betraf? Sein Orden. Doch dazu später. Das musste so schon verwirrend genug für die beiden sein.
„Gwain Faron.“ Er sprach es etwas anders aus. Singender und mit einem leicht verschobenen Schwerpunkt. „Das stammt aus meiner Welt. Eine sehr alte Sprache. Es bedeutet ‚blonder Jäger‘.“
Dass es sein Spitzname für ihn war, erschloss sich Schura sicher. Oder nicht? Jarel versuchte das aus der Miene des Stalkers zu lesen.

„Er hat…bei euch…bestellt…?“ Jarels Augen funkelten belustigt. Das sah ihm ähnlich. Wodka und Zigaretten. Ja. Das war sein Liebster. Der Ritter sah zu Boden, verschränkte die Hände hinter dem Rücken bevor er Schura wieder anfunkelte. „Der Wodka hier ist angeblich auch nicht schlecht.“, versuchte er die Situation aufzulockern, während er sich weiter in Geduld übte. Er wollte zurück zu Slava. Ihn endlich in die Arme nehmen. Wie lange noch…?
Trotzdem nahm er nun doch das PDA zur Hand, so von seinem Körper verborgen, dass auch eine zufällig hereinschneiende Wache nichts sah.
„Sieh an. Da schreibt doch einer dem Oberst...“, murmelte der breitschultrige, schwarzhaarige und gab das Stück Elektronik zurück. „Lasst es besser verschwinden. Und spart Energie. Hier gibt es keinen Strom.“
Das war viel. Verdammt viel. Ab die beiden das verkrafteten?
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Etwas verhärtete sich in Schuras Mine. Der Mann kannte sich gut aus, war nicht von seiner Welt... Welt... das galt es zu verdauen.
Sie alle hatten Slava für einen Spinner gehalten, ein wenig Nerd, vor allem aber nahmen sie an, aufgrund der Drogen habe er Wahnvorstellungen und schräge Ideen. Und nun? Nun waren sie hier. Mussten ihm recht geben.
Er konnte sich gut vorstellen, wie ihr alter Kommandant hier gesessen hatte und darüber gelacht, dass er am Ende doch recht behalten sollte.
Mit allem was er sich zu den Portalen ausgedacht hatte.
Paralleluniversen...
Andere Welt...
Magie... Fuck.
Zurück zu Moore. Er wußte aber was ein PDA war.
Die kurze Unterhaltung warf bereits viele Fragen auf.
"Vodka ich jetzt brauchen."
Der PDA verschwand wieder.
"Wenn verstecken, wo?"
Und er kannte das Lied. Schura sog die Luft ein.
Eine Frage blieb. Nein, eigentlich war sie längst beantwortet aber man mochte es Masochismus nennen, er brauchte Gewissheit.
"Slava und du... Ihr ein Paar?"
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Nun wurde er tatsächlich rot. Immerhin besser als das käseweiß unter der braunen Haut.
Jarel schlug den Blick nieder, nickte. „Noch nicht lange. Aber ja. Und wenn euch jemand sagen kann, wo ihr euch verbergen könnt, dann Slava. Er hat hier…Karriere gemacht.“
Er atmete tief durch, streckte eine Hand aus und stütze sich an einer der rauen, unverputzten Wände ab. Verdammte Übelkeit. Oder lag nicht an dem Medikament, sondern daran, dass er mit seinen Medikamenten überfällig war? Nein. Wie lange hatte er das Zeug nicht genommen? Egal.
„Und…nur zur Information. Sollte euch jemand begegnen mit diesem Zeichen.“ Er tippte auf die Rose auf seiner Brust. „Dann verschwindet. Der Orden jagt alles, was anders ist.“
Das Lächeln des Ritters aber blieb. Slava lebte. Scheiße war das knapp dieses Mal. Sie brauchten eine Auszeit. Beide. Dringend.
„Es gibt noch mehr Reisende hier. Ihr kennt, Due…Dehu…Deutschland, nicht wahr?“
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Sie waren zusammen, noch nciht lange.
Nochmal Fuck.
Er hatte irgendwie gehofft, er hätte sich geirrt.
Es tat weh... Sehr sogar, andererseits... immerhin hatte er ihn richtig eingeschätzt, das blieb.
Und er freute sich auch ein wenig, dass er glücklich war, wenn er es war.
Er hatte ihn nie in einer funktionierenden Beziehung erlebt.
Und wer konnte sagen... Vielleicht gab es hier noch andere... gutaussehende. Und wer konnte schon sagen, dass dies von Dauer war?

...und Slava hatte Karriere gemacht.
Ein wenig grinste er stolz. Ja, man konnte ihn echt aussetzen wo er wollte, und sei es auf dem Mars, er riss die Weltherrschaft an sich.
dieses Zeichen jagte reisende? Anderes. Noch verwirrender. Noch immer glaubte er nur die Hälfte zu begreifen.
"Was ist dann... dein Beruf?" ihm fiel kein passender Begriff ein.
"Deutschland kenne ich. War ich kur besuchen. Von dort Reisender?"
es schien einige zu geben... Er dachte an Slavas komische markierte Steine von denen er fest glaubte, sie würden in anderen Welten landen. Er hatte wohl recht gehabt... und aus anderen Welten... Verdammt, das ging schwer in den Schädel.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

„Es gibt mindestens einen Reisenden aus Deutschland hier. Ein ehemaliger Templer, wenn euch das etwas sagt. Ihr werdet ihn sicherlich kennenlernen. Er lebt hier in der Stadt.“ Und stand ihm näher wie kein anderer. Beinahe so nahe wie Slava.
„Mein Beruf.“ Jarel straffte sich. „Klingenmeister Jarel Moore, Ritter vom Orden der flammenden Rose. Verpflichtet der Verteidigung der Menschheit vor Ungeheuern und allem Bösen. Diener des ewigen Feuers.“ Er klang dabei durchaus ernst. Und auch irgendwie…nicht.
Der Ritter lockerte die Haltung wieder.
Mein Orden jagt alles, was anders ist. Anderlinge. Darunter fällt alles, was sich nicht Mensch schimpft. Alles magische, fremde…Homosexuelle“
Er seufzte. „Kommt also nicht auf die Idee, einem meiner Brüder zu trauen. Die Zusammenhänge erklärt euch Slava. Ihr wart seine Kameraden?“, fragte nun seinerseits Jarel und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, die Hände zwischen sich und dem rauen Stein.
Die Ungeduld nagte schwer an ihm. Er wollte endlich wieder in den Raum.
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