Stadtteil | Novigrader Docks

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Nachdem Slava nichts Gegenteiliges sagte, sah Novka mehr oder weniger weiter aufs Meer und hatte ohne Päckchen in den Händen wieder Haltung angenommen. Sie war gespannt was nun kommen würde. Eben noch wäre beinahe der halbe Hafen explodiert, aber es kamen… Frösche. Er redete von Fröschen in Sibirien. Das war nicht Petersburg. So viel hatte sie inzwischen gelernt. Blinzelnd hörte sie ihm zu. Machte er es mit Absicht? Eine belanglose Plauderei einfügen? Oder war es diese Lehrersache, die Schura erwähnt hatte? Wenn Du etwas wissen willst, reicht ein Stichwort, dann wird er Dir darüber dozieren. Es war nicht so, dass Novka nicht versuchte sich das vorzustellen, wie Frösche in Milchkannen saßen. Oder warum die nicht heraus hüpfen. Oder ob sie wie in Wasser gar nicht ertrinken. Konnten Frösche in Milch atmen? Würden sie nicht etwas anderes absonderten neben dem Gewünschten. Oder konnte man das Sekret der Haut nicht auch abstreifen und so in die Milch geben? Statt Fröschen, die in Milch baden.
„Kuhmilch?“

Klar… Novka hatte so viele Fragen an diesen Mann. Ganz unterschiedliche. Manche unschuldiger Natur zum Fortschritt seiner Erde, andere weniger unschuldig wie man Leichen verschwinden lässt oder was mit all den Leuten auf sich hat, die Slava um sich scharrte, glaubte er diese Geistersache? Der kleine Bruder vom großen Drachen? Würde das Nowigrad helfen oder ihm?
Aber sie hatte sich entschieden zu fragen, ob man in Sibirien früher Kuhmilch trank statt Ziegenmilch. Großartig.

Zum Glück kam Slava selbst zum Thema zurück. Die Sicherheit der Stadt. Und er sagte das, was sie erwartet hatte. Sie schloss die Augen und atmete ein. Sie spürte ihren Herzschlag, wie er leicht schneller wurde, sie hörte diesem zu, versuchte ihn wieder zu beruhigen und atmete aus.
„Ich weiß...“, sagte sie schließlich sehr leise aber deutlich.
„Ihr sagt mir, was ich wissen muss. Auch damit ich das tue, was ihr wollt statt… im Übereifer zu viel. Und Ihr… meint es… gut.“ Wie dehnbar dieser Begriff war, wusste sie auch. Im Gegensatz dazu, warum Slava das überhaupt tat. Wollte er Regent anstelle des Regenten werden? Oder machte es einfach nur Spaß? Aber Novka schob diese Gedanken dazu weg.
„Ihr habt recht damit. Ich könnte ihr Vertrauen nicht gewinnen, wenn ich wüsste, dass ich es wieder brechen muss oder was sonst der eigentliche Plan ist. Ich kann auch nicht Schura…“ aushorchen. Zu viel fragen mit dem Wissen, das er deshalb möglicherweise Ärger bekommt. Das sprach sie nicht aus, das hatte er sich bestimmt eh schon gedacht.
„…alles kann ich nicht spielen. Vielleicht mal die oxenfurter Geschichtsstudentin, um mit dem Personal der Wiskieaks in Verbindung zu kommen oder euer Gelegenheitsflittchen für den Herbstball. Aber jemanden verraten?“ Dafür ist sie einfach zu nett. Iskustf trebujet schertf hin oder her. Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie war hier wegen Menschen wie Olga, hätte das Dinge den Boden getroffen, wäre sie sicher nicht weit genug weg gewesen. Schließlich wohnt sie ums Eck.

Während Novka sprach hatte sich ihre Körperhaltung nicht wirklich geändert und sie starrte irgendwo auf einen Punkt, an dem das Meer den Himmel traf.
„Darf ich Euch eine Frage stellen, Ser?“ Erst jetzt sahen zumindest ihre Augen zu dem größeren Mann hinauf, beobachteten seine Zustimmung. Dennoch sammelte sie sich nochmal, bevor sie wieder ansetzte: „Vertraust Du mir?“
In der Zelle mit Nahuela hatte sie heute eben über gegenseitiges Vertrauen gesprochen, aber es ging immer nur um ihres. „Für mich ist das hier Zuhause und kein…“ Welches Adjektiv hatte Schura für ihr Welt verwendet? „kein… kein… Средневековая Припять.“
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Vyacheslav Sokolov
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Die Frage nach der Kuhmilch bejahte er. "Überwiegend."
Dass ihr absolut klar war, dass auch sie etwas wie seine Schachfigur war wurde nun auch dem Oberspion klar.
Es ging zu viel um Vertrauen. Viel zu viel.
Aber er konnte froh sein, dass es für sie noch eine Rolle spielte.
Geschichtsstudentin und Gelegenheitsflittchen. Für letzteres war sie zu jung, viel zu jung. Wenn das war sie wirklich höchstens das aufmüpfige Töchterchen. Für die Besetzung der Ehefrauenrolle hatte er schon Ideen. Und dann...
Vertraust du mir.
Das war mit eine der schwierigsten Fragen, die man jemandem wie Slava stellen konnte.
Er hätte sich jetzt zu gerne eine Zigarette angezündet, hatte aber keine mehr bei sich.
Vertraute er? Irgendwem?
Nein, natürlich nicht. Er ging kalkulierte Risiken ein aber er vertraute nie. Nicht Schura und nicht einmal Jarel. Er hatte nur mit einem Anflug von Fatalismus entschieden, dass es das Risiko wert war.
Und Novka? Auch hier war es eine Kosten-Nutzen Abwägung gewesen, der Nutzen überwog deutlich den Schaden. Sogesehen... Konnte man das nicht auch unter einfach unter dem Begriff Vertrauen subsummieren?
Er dachte länger nach als gewöhnlich.
Einfach Ja zu sagen wäre eine Lüge gewesen und eine Beleidigung von Novaks Intelligenz.
"Ich vertraue kaum jemandem, aber ich weiß dass du mir vertraust und ich will das nicht enttäuschen.
Und Nowigrad ist auch zu meiner Heimat geworden. Es hat etwas gedauert und ich habe immer noch Anpassungsschwierigkeiten, aber ich kämpfe für die Stadt und für das Land weil ich sehe, dass sie bei allen Fehlern die sie hat, frei ist. Unter Nilfgarder Herrschaft wäre alles von oben gelenkt, die Wirtschaft der Glauben alles folgte einem staatlichen Plan. Es gibt vergleichbares bei uns... und das halte ich für falsch. Auch wenn ich den Orden manchmal am lieben im Meer versenken würde, den Widerstreit der Mächte ist wichtig für ein Gleichgewicht."
das hatte eben auch der Regent begriffen und deswegen hatten die beiden Männer sich auf Anhieb verstanden.
"...und ich weiß, du willst auch nur das beste für die Stadt und wirst alles dafür tun. Wir haben das gleiche Ziel nur unterschiedliche Werkzeuge. Deshalb... das kommt dem was man Vertrauen nennt wohl recht nahe. Nur meine Werkzeuge sind gefährlich, aus manchem will ich dich einfach lieber raushalten, denn es reicht wenn im Ernstfall mein Kopf rollt. Wenn ich dafür hänge, dann braucht es Leute wie dich, die weiter machen und nicht mitgerissen werden. Deswegen kann und werde ich dir nie alles erklären können. Nicht um dich zu manipulieren sondern um dich zu schützen."
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Valjan Novka
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Es dauerte länger bis die Antwort kam, eine Zeit, die Novka weiter aufs Meer starrte. Sie hatte auch keine Zigaretten dabei. Sie mochte den Geruch nicht. Aber diesen suchenden Blick kannte sie inzwischen von Schura wie als man Flammenrosenritter beobachtet hatte, die aufgehängte Leichen von Kollegen aus den Bäumen pflückten.

„Das waren viele Worte für 'ich kann das nicht'.“ Sie lächelte dünn, aber es erreichte ihre Augen. Es war keine Lüge, kein Kopf tätscheln, er gab sich Mühe und mehr würde sie nicht kriegen. Nicht jetzt. Vielleicht sehr viel später, wenn sie dem alten Mann beim Treppensteigen helfen musste. „Ja, ich hab Eltern, das kenne ich.“ Dazu, dass man sie doch nur schützen wolle statt zu manipulieren.

„Nur, glaube ich nicht, dass es viel damit zu tun hat, was ich weiß oder nicht.“ Sie drehte sich zum ihm, machte ein kleinen Schritt auf ihn zu, sodass sie sehr leise reden konnte, aber zwangsweise aufsehen musste. „Es wird nur davon abhängen, ob ‚man‘ mich ebenfalls fallen sehen will oder nicht. In meiner rückständigen Welt trennt mich vom Strang nur eine Schicht wattierter Waffenrock. Für dieses Risiko brauche ich Euch nicht. Ihr könnt Eure... Begeisterung für Wölfe leugnen. Ähnliches kann ich nicht.“ Sie zog die Luft ein und streckte dabei unweigerlich die Brust raus. Daneben war sie im Grunde ein Niemand. Feldwebel der Wache ja, aber kein Haus, keine Familie, keine Macht dahinter. Selbst viele Kollegen sahen in ihr einen Emporkömmling, falls der verschwand wurde wenigstens ein Posten frei. „Aber wenn ich es nicht wäre, dann hätte ich zu viel gewusst und Ihr nichts gegen mich in der Hand. Oder das Ha’Daja hätte einen Unwürdigen erdrosselt, spätestens die Besitzerin.“ Sie atmete spürbar aus. Ohne ihre Weiblichkeit wäre sie wahrscheinlich tot. Sie machte sich wenig Hoffnung, dass Slava einen ‚ihn‘ in dem Kerker am Leben gelassen hätte, nachdem was sie gesehen hatte.

„Ich frage mich nur, ob ich bestimmte vermisste Personen nicht suchen sollte oder ob mir vielleicht andere Details auffielen, wenn ich mehr wüsste worauf man schauen sollte. Aber wahrscheinlich hab ihr genügend Ohren überall.“ Sie musste schmunzeln, sah verlegen zu Boden. „Aber vielleicht, Ser, wird es Euch mal zu einsam in Eurem Kaleidoskop und dann hätte ich das gefährlichere Werkzeug von uns beiden.“ Mit einem niedlichen Grinsen sah sie zu ihm auf. Du bist mir nicht böse, oder?
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Vyacheslav Sokolov
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Und so erwischte er sich mehr und mehr dabei, dass er wollte, dass sei verstand, nicht nur gehorchte.
Fuck.
Allerdings unter oder überschätzte sie wohl seine Kaltblütigkeit. Je nachdem... Auch einen Mann hätte er dafür nicht verschwinden lassen und wäre sie eine ernste Bedrohung gewesen, er hätte auch eine Frau beseitigt. Auch hier herrschte bei ihm absolute Gleichberechtigung.
"Unterschätze unser Rechtssystem nicht. Auch wenn es immer noch standrechtliche Urteile gibt und sich nur die Reichen und Einflussreichen Anwälte... also Fürsprecher leisten können wird man dennoch nicht ohne eine Prüfung der Vorwürfe einfach gerichtet. Das gilt auch für Mitglieder der Wache. Und je glaubhafter du sagen kannst, du hättest von nichts gewusst umso eher wird man dir auch glauben. Du sagst selbst, dass du nicht gut lügen kannst. Und das will ich dir auch ersparen."

Und auch diese Frau schaffte es, dass er kurzzeitig den Faden verlor. Oder besser, es würde ihm vielleicht an anderer Stelle einfallen die sich nach dieser zutrug, dass er die Frauen vielleicht einfach nicht immer verstand - aber das mehr als eine Woche später... ja fast zwei.
Jetzt stutzte er also nur kurz, aber er fragte nicht nach. Im Grund begriff er ja was sie sagen wollte.
"Du wirst es erfahren, aber nicht jetzt. Nicht diese Sache. Du weißt ohnehin schon mehr als alle anderen, eben damit du die Augen offen halten kannst. Du weißt von den Nilfgardern, welche vermutlich die Wache unterwandern. Deswegen ist ja auch Cat bei dir. Die Leiche verfolgen zu lassen war übrigens eine gute Idee. Aber ich sehe auch, dass du zu Alleingängen neigst... dich mit der Gefangenen triffst... oder den Wiskieaks. Das ist gefährlich. Wenn du die falsche Frage stellst, das kann dich den Kopf kosten. Leute die wie diese... Die lassen dich noch eher verschwinden als jemand wie ich. Denn sie agieren so geschickt außerhalb des Gesetzes, und das schon seit Generationen, dass derzeit nicht einmal ich ihnen etwas nachweisen kann, dabei bin ich sicher, dass sie Dreck am stecken haben. Also sei vorsichtig."
Fast hätte er gelacht, als er den Gedanken fortführte. Sie pisste gerne mächtigen ans Bein, er auch... dabei wusste sie vielleicht sogar noch besser was sie tat, denn sie kannte die Welt. Er kannte dafür das Geschäft.
"Leute wie die vergreifen sich auch nicht zuerst an dir, sondern an deiner Familie. Denk immer daran."
Er zog seine Jacke glatt, obwohl die gar nicht verknittert war, aber er musste nun lso, da gab es noch eine weitere Unterredung.
"Und jetzt geh nach Haus, schlafen. Wenn nötig mach ich einen amtlichen Befehl daraus."
Ein etwas schiefes Lächeln. Und er würde jetzt dem Regenten Rede und Antwort stehen. So recht drängte es ihn dazu auch nicht.
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Valjan Novka
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Unser Rechtssystem. Novka brauchte ein bisschen bis sie wusste welches Rechtssystem er meinte. Zuerst dachte sie an Zaren und Sowjets oder was auch immer sie in ihrer Welt alles hatten. In ihres setzte sie in der Tat wenig Hoffnung, was man vielleicht in ihrem Gesicht sah. Sie sah in der Wache häufig genug, wie Personen einfach mal verschwanden. Sie wusste inzwischen aber auch, wann man Slavas Belehrungen zur Kenntnis nahm und abnickte. „Mein Leben ist eine Lüge.“

Zu den Alleingängen sah sie kurz trotzig auf. „Das waren sehr verkürzte Dienstwege.“ Der Zwergenschmied und die Halblingleiche zumindest. „Zu den Wiskieaks hab ihr mich geschickt - indirekt wegen des Hexers. Ich wusste nicht, dass sie Euch auch wegen… Anderem interessieren.“ War dann nur irgendwie passend und wurde ihr eigentlich auch erst jetzt bewusst, dass Slava da viel tiefer grub. Dass man dort etwas finden könnte, war sie sich sicher. Aber da machte sie sich nicht so viel Sorgen, das Geschwätzt von Weibern interessierte meist niemanden. Doch der Hinweis mit ihrer Familie saß, dafür musste niemand Gedanken lesen können. Ihre Familie kannten die meisten genügend. Selbst Schura hatte sie ohne wirkliche Sprachkenntnis gefunden. „Danke, für die Kohle“, murmelte sie darauf nur. Sie hatte verstanden, dass ihre Eltern nicht sehr gut versteckt waren.

Doch bei der Erwähnung der Gefangenen wurde ihr Gesicht leicht keck. Gerade mit dieser hatte sie zwar nichts gemacht, was nicht im dem Schrieb stand, aber noch lange nicht alles Slava davon erzählt: „Sie hat mir gezeigt, wie ich mit dem Ha’Daja die unsichtbare Welt sehen kann.“ So wie ihre Augen blitzten vielleicht auch mehr. „Jetzt weiß ich wie eine Kobra aussieht. Schura ist ein Hirsch und Rudvig ein kleiner Greifvogel… ein kleiner Habicht… wie heißen die? Sperber?“
Jetzt war es ihr wieder eingefallen. Flinke kleine Raubvögel. „Warum so viele Raubtiere?“ fragte sie sich selbst. Schura ist kein Raubtier, trotz des Hinterkopfs.

Kurz grübelte sie, bestätigte Slavas Hinweis, dass sie nach Hause gehen sollte. Ein amtlicher Befehl. „Ist nötig… hab noch bis Mitternacht Dienst.“ Nach Hause. „Ist Schura da?“ Zuhause? Er erwartete sie zumindest zurück, oder?

Und ja, sie war verdammt müde, trotz der kurzen Nickerchen. Noch einmal sah sie in diese grünen Augen „Ich will's lernen, Slava.“ das Geschäft.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Dienstag 30. Januar 2024, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Ihr Leben... eine Lüge... Er musterte sie kurz auf diese Weise, die leicht den Eindruck erzeugte, er könne hindurch sehen. Es war nicht so, dass er das nicht schon selbst erwogen hatte.
"Ich kann dich auch ganz offiziell als meine in meinen Stab holen..." Dann würde ihm zwar ein Kontakt in der Wache verloren gehen, aber das war kein größeres Problem, er würde schon wieder jemanden finden.
Und er meinte es ernst.
Und irgendwie nahm das Gespräch dann eine ganz bestimmte Richtung - drehte zuvor allerdings noch eine Ehrenrunde.
Unsichtbares... diese Geisterwelt, die ihm einerseits suspekt war, aber andererseits mit der Zone so merkwürdig vertraut.
Dass er wohl eine Kobra war, das war ihm ja klar gewesen.
"Schura ein Hirsch... auf merkwürdige Weise passt das."
Der Sperber... Es musste ja nicht unbedingt der Name sein, er war ja auch kein Falke. In dem Fall bedeutete es wohl, dass er den Namen später danach gewählt hatte. Somit kannte er auch die Geisterwelt. Was ihn noch ein Stück gefährlicher machte. An einen Zufall glaubte er nicht, dazu war der Vogel zu speziell.
Bei gewissen Archetypen hätte er sich davon überzeugen lassen, nicht aber bei einer Unterart.
"Sperber ja... aber damit nicht ungefährlich."
Und er hatte ihn freigelassen.
Weil er etwas von ihm wollte.
In den nächsten Tagen würde sich zeigen ob er es bereuen würde.
"Ich schätze, wer kein Raubtier ist versteckt sich lieber? Aber ein Hirsch ist definitiv kein Räuber."
Wehrhaft, ja, aber eigentlich friedlich wenn man den seinen nicht zu nahe kam. Ja, passte wirklich.
"Ich kümmere mich darum, dass du freigestellt wirst, wegen irgendeines Sondereinsatzes..."
Und sie wollte das 'Geschäft' lernen...
Noch einmal der durchdringende Blick.
...die berechnende kaltblütige Arbeit des Geheimdienstes. Das was er machte um jene zu schützen, die nicht einmal genug Phantasie hatten um sich vorzustellen dass der Tod nicht die schlimmste Strafe war.
"...und wenn du es wirklich willst bringe dir auch mein Geschäft bei, aber dir muss klar sein, dass du Opfer bringen musst. Willst du das? Und das erste wird dabei dein gutes Gewissen sein. Du wirst nie wieder in den Spiegel sehen können ohne dich zu fragen ob du immer noch ein Mensch bist. Und das ist auch nötig, denn wenn du dich das nicht mehr fragst ist es zu spät. Und ja, das macht einsam. Überleg es dir also gut und lass dir Zeit mit der Antwort."
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Valjan Novka
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Ganz offiziell in seinen Stab? Novka dachte eine Weile nach und schüttelte dann langsam den Kopf. „Ich möchte… beim Volk bleiben. Sichtbar. In der Nähe. Ansprechbar.“ Zumindest so lange sie konnte, sie machte sich wenig Hoffnung, dass sie das Versteckspiel ewig aufrecht erhalten könnte. Slava hatte gestern im gleichen Atmenzug gesagt, weibliche Wächter wären ein Wunder, aber Greifenreiterinnen bestimmt irgendwie machbar. Sie stand hier. Ein Greif war nicht zu sehen. Trotzdem war es war eine Frage der Zeit bis sie aufflog, als Feldwebel waren noch mehr Augen auf sie gerichtet. Deshalb „Ich komme darauf zurück, Ser.“ Ganz bestimmt und es tat gut einen Notfallplan zu haben. Sie machte sich keine Mühe diesen Gedankengang zu verstecken und ihr darauf zurück kommen möglicherweise einer Art Untertauchen gleich kam.

Die Geisterwelt interessierte ihn erwartungsgemäß mehr, als die Ausreden und Rudvig ein Sperber überraschte ihn nicht. Novka runzelte die Stirn. Slava wirkte als sei es eine Bestätigung. Sperber. Ein Zauberer, vielleicht Magier? So Portale machen und so war nicht so gewöhnlich, oder? Novka kannte eine Magierin, die man auch Eule nannte. Wie die meisten in er Stadt. Ein Magier, den man Sperber nannte? Gab es Absolventenlisten von Ban Ard? Konnte man die irgendwo nachlesen? Man konnte sehen, dass sie nachdachte und nur noch mit einem Ohr den Raubtieren folgte. Oder in Akten der Wache? War der mal aufgefallen? Oder… sie unterbrach ihre Gedanken und lächelte unschuldig. „Keine Alleingänge.“ Es klang mehr wie ein Mantra.

„Danke“ zum Sondereinsatz Schura besuchen. Ja, das würde sie jetzt machen, wie im Traum. Hoffentlich war er zu Hause.
Selbst der durchdringende Blick konnte das verträumte Lächeln nicht ganz vertreiben. Die Worte trafen sie aber dennoch. Das gute Gewissen verlieren. Einsamkeit. Ging nicht irgendwie beides? Auf der anderen Seite, wen hatte sie schon? Ihre Eltern. Olga, die mit ihrer Familie zu beschäftigt ist. Und sonst? „Ich... denke darüber nach.“ Soweit war sie mit ihm einer Meinung, die Antwort hatte Zeit und vielleicht konnte man noch ein paar Worte mehr dazu sagen. Mit einem „Ser“ salutierte sie und trat einen Schritt zurück, um zügig zu gehen.

<geht hier weiter>
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Vyacheslav Sokolov
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Slava sah ihr hinterher.
Er wollte keine Antwort, nicht jetzt. Aber er ahnte auch schon wie ihre Entscheidung letzten Endes aussehen würde. Noch ging es gut bei der Wache, aber wer sso umtriebig war fiel auf.
Manche wegen waren wohl vorgezeichnet.

Er atmete noch ein paarmal tief durch, blickte selbst auf's Wasser hinaus und in der Ferne irgendwo auch auf die Stelle, an der ein russisches Kampfflugzeug unter den Wellen lag. Es löste ein merkwürdig melancholisches Gefühl in ihm aus, etwas wie Heimweh vielleicht sogar.
Noch einmal tastete er seine Taschen ab nach Zigaretten, aber mit dem gleichen Erfolg wie zuvor. Er kaute etwas auf der Unterlippe herum, eine dumme Angewohnheit. Dann ließ er seinen Blick kurz an seinen Leibwächtern vorbeiwanderen. Alle noch da, sehr gut.
Schließlich brach er auf, er hatte noch ein paar Dinge zu erledigen, einen Befehl zu signieren, Berichte durchzugehen und selbst einiges zu notieren, ehe er sich dann in die Badeanstalt aufmachen würde um mit Dijkstra noch einmal die Fortschritte seines Planes zu erörtern.

<geht dann im Badehaus weiter>
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Crehwill von Seren
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von: Haiausflug
Datum: 09:02 Uhr, 15. August 1278, Sonntag
betrifft: Pandora, Xoschnaw
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Sich noch immer über den Badehausverlust ärgernd passte Crehwill nicht auf in welches Lagerhaus es ging. Mika und Vadim führten sie in eines der Kleineren, vielleicht war es auch nur ein Nebenraum zum eigentlichen Lager, aber der hatte noch mal eine Tür, sodass nicht jeder gleich reinkam und an einer Seite einen weiteren halben Boden, der mehr als tiefes Regal gedacht war, aber auch gut als Schlafnische nutzbar.
Durchaus behutsam setzte der blonde Hexer seine Ladung ab. Während die Anderen sich um die Superwaffe kümmerten, fand er einen Bottich vielleicht eine Elle tief, stellte den auf den Boden in der Nähe und begann ihn mit Wasser zufüllen. Mika begleitete ihn dabei, als er bemerkte, dass der Gefangene ohne zu fragen das Lagerhaus wieder verließ. So konnte sie zumindest mehr Wasser tragen. Zumindest ihr Beifang hätte so eine Wanne, die groß genug für den kleinen Wicht war. Kurz nahm er diesen zur Seite. „Hör zu, ich hab wenig Lust auf Dich aufzupassen, aber wenn Du hier raus rennst, weißt Du ja wie all die Leute hier auf Dich reagieren.“ Damit setzte er sich vorerst irgendwo hin und beobachtete den Rest.
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Pandora
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Da wo Barbie herkommt
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Private Barbies Protest perlte an Jordan ab. Hatte sie ja nicht entschieden, wie es weiter gehen sollte. Außerdem gehörte Befehlsverweigerung nicht zu den Dingen, die sie akzeptierte und auch wenn es nicht so formuliert war, war es doch irgendwie ein Befehl und am Ende kam Barbie dann auch mit. Murrend, aber immerhin. Jordan überließ ihren beiden Neuen die Führung zu der nicht weit entfernten Halle. Während die zwei den Karren rein rollten und Barbie den Kobold in ein improvisiertes Aquarium steckte, blieb Jordan kurz nach dem Eingang stehen und stemmte die Fäuste in die Seiten.
Erstes Problem: es war dunkel. So konnte sie nicht arbeiten.
Zweites Problem: es war leer. Sie brauchte Werkzeug.
Ihr Blick ging zur Decke. Oberlichter waren wohl noch nicht Teil der Baukunst und wie man sonst Licht erzeugte, war die Frage. "Man müsste das Dach aufschieben können...", sinnierte sie vor sich hin. Dann wäre wenigstens an trockenen Tagen auch Tageslicht verfügbar.
Vadim trat neben sie und sah ebenfalls nach oben, weil sie das nun so lange tat, dass da vielleicht etwas Interessantes zu sehen war. Jordan fiel in eine Art Gebärdensprache, tippte sich an den Kopf und gestikulierte dann in Richtung Dach als würde sie etwas dort oben aufschieben. "Idee - Dachziegel weg, Bretter zum öffnen. Wie einen Fächer könnte man die aufschieben. Licht - Leucht? Licht. Für arbeiten, zum sehen - weißt du?", radebrechte sie auf Russisch, Englisch und ersten Ansätzen der Gemeinsprache. Wies auf ihre Augen und den Karren im Halbdämmer.
Vadim schien zu kapieren und auch Mika schaute sinnend nach oben. Jordan ging zum Objekt der zukünftigen Aufmerksamkeit und klopfte auf den Deckel. "Dann Werkzeug." Sie arbeitete sich nacheinander durch Hammer, Säge und Zange - Schraubendreher und Maulschlüssel allerdings bekam sie den beiden nicht beigebracht. Auch nicht, als sie auf die entsprechenden Gegenstücke wies: Muttern und Schrauben. Vadim kratzte sich am Kopf. "Vielleicht gehen wir einfach mal in eine Schmiede. Kannst du sowas so zeichnen wie das Bild von deinem Flugboot?", wollte er wissen - nur das Jordan davon wiederum nur den Begriff 'Schmiede' und 'Bild' herausfiltern konnte. "Schmied?", rückversicherte sie sich, richtig verstanden zu haben und hämmerte imaginär auf einen Amboss ein. Ebenso mit dem Bild - sie sollte also was zeichnen. Das Werkzeug, das sie brauchte. Und worauf? Ihr Notizbuch steckte in ihrem Rucksack und der war im Eisvogel.
Dafür zauberte Mika etwas hervor, was wie ein kleiner Holzrahmen aussah, darin eingegossen etwas glattes. "Wachs!", grinste Jordan und nahm das Täfelchen nebst Griffel zur Hand. Sie setzte sich in den Eingang, wo es besseres Licht gab und begann konzentriert zu kritzeln. Kritzeln buchstäblich, denn das zeichnen in so eine Tafel war alles andere als einfach. Mit der so improvisierten Einkaufsliste schickte sie Mika los. "Und unterwegs keinen Stopp beim Krämer oder den Nutten!", rief sie ihm hinterher, auch wenn es witzlos war, Witze zu machen, wenn einen keiner verstehen konnte.
Jordan kehrte ins Innere zurück und blieb vor der Ge-Scha stehen. Sie zückte die geschenkte Zigarette und blickte sich nach Barbie um. Gemächlich schlenderte sie hinüber und ging bei dem Hexer in die Hocke, das Glimmstäbchen zwischen den Finger. "Feuer?" Das Wort hatte sie auch schon drauf, nur den Rest nicht: "Möglichst ohne neue Frisur für mich." Aber sie grinste zuversichtlich, dass dem schon nicht so sein würde. War ja ein Superheld. Oder sowas.
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Xoschnaw
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von/nach: Hafen und Hafenbecken | vor der Pontarmündung --> Lagerhalle an den Docks
Datum: 09:00 Uhr, 15. August 1278
betrifft: Crehwill, Pandora
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Ikea. Osterfeuer. Der Menschling benutzte komische Worte, aber was Xoschnaw verstand, war: keiner weiteren Fluchtversuche, oder sonst. was nach dem 'oder sonst' kam, versuchte er immer dahingehend zu ignorieren, das er verschwunden war, bevor die eigentliche Drohung zu Ende gesprochen war. Daher wusste er gar nicht so genau, ob nach 'oder sonst' überhaupt etwas folgte. Normalerweise nicht ein Wohn- und Arbeitsangebot, soweit er das bisher erlebt hatte. Xoschnaw legte den Kamm fest an Kopf und Rücken an und sah den Menschling missmutig an. Woher er kam.
"Aus Kreves Arsch. Soll von deiner Mutter grüßen.", maulte er bockig, den zweiten Teil allerdings vorsichtshalber auf serisisch, unternahm aber auch keinen weiteren Fluchtversuch, was man dann wohl als Zustimmung werten konnte.
Bis der Hexer dumme Witzchen machte und die für bare Münze genommen wurden. Sie steckten ihn in einen Sack. In einen SACK! Wie eine schrumpelige Kartoffel. Oder Jupp, bevor er samt Stein im Wasser gelandet war. Der hatte bestimmt auch nicht still gehalten und ins Meer geworfen zu werden, war jetzt nicht direkt eine Drohung, aus der Xoschnaw sich viel machte. Also zappelte er. Und wie er zappelte. "Bastarde! Das ist Freiheitsberaubung! Ich bin ein freies Bürgermonster..." Und so weiter. Aber dann ging ihm doch irgendwann die Puste aus in seinem Sack. Zwar war er weitestgehend amphibisch genug, um sowohl an Land als auch im Wasser zurecht zu kommen, aber die Konstitution seines eher fragilen Körpers hatte einem Hexer, der ihn aufgrund des Gezappels einfach etwas fester halten musste, nicht viel entgegen zu setzen. Er wurde stiller und baumelte muffelig über Crehwills Schulter, bis dieser ihn in der Lagerhalle absetzte. Nicht mal fallen ließ. Das müsste er ihm vielleicht sogar anrechnen, wenn so eine Regung je Teil seiner Sozialisierung gewesen wäre.
Xoschnaw wühlte sich aus dem Sack und wurde prompt in eine Wann gesetzt, die der Hexer mit Wasser füllte. "Ja ja, dann machst du so...", er fuchtelte die Karikatur eines Hexerzeichens in die Luft, "und ich geh in Flammen auf oder kann mich nicht mehr rühren oder will die einen blasen. Schon kapiert. Kenn' ich. Hexerzeug. Versuch ich normalerweise gar nicht mit in Kontakt zu kommen, weil es in aller Regel heißt, dass jemand eine Handtasche aus meiner Haut will. Und die Nowigrader sind auch alle gaga. Was das Energie kostet, diese verbrennerei. Als hätte ein lebendes Wesen irgendeinen nennenswerten Brennwert. Woraus besteht so ein wesen dann? Schleim verpackt in festen Schleim, paar Knochen. Das brennt nicht. Was man mit dem Holz alles machen könnte.", quasselte er vor sich hin, egal ob der Hexer noch zuhörte oder nicht. Dabei peilte er aus seinen roten Augen über den Wannenrand und beobachtete das Geschehen um die Kanone.
Folgte dem Blick aller drei Menschlinge nach oben. Licht wollte sie. Für ihn war es hell genug. Aber seine Hilfe wollte ja keiner. Als würde er irgendwas nicht mehr zusammen bekommen, was er einmal auseinander hatte. Oder als ob ihm schon mal was um die Ohren geflogen wäre. Er war ein... naja, das ein oder andere Mal. Bagatellen.
Je länger er zuhörte, desto vertrauter kam ihm ihr Pottwalisch vor. Er musste sich nur erinnern... angestrengt klappte sein Kamm auf und zu. Er plätscherte in seiner Wanne herum. Wirklich notwendig war die zwar nicht, solange man ihn nicht in der Sonne grillte, aber unangenehm war es auch nicht.
Die Menschen verlagerten ihre Aktuvität Richtung Tür, Xoschnaw drehte den Kopf. "Ich hab eine ganze Menge Werkzeug und so. Aber ich soll ja nur zuschauen, hat der große Menschling gesagt.", murrte er vor sich hin, dann zog er die Nase kraus und paddelte an die dem Hexer zugewandte Seite des improvisierten Tümpels. "Du riechst immernoch wie die olle Eule. Und ein bisschen nach Eau-de-Jupp. Magst auch mal in meine Wanne? Kann aber nicht garantieren, dass ich nicht rein gepullert hab. Im Wasser ist das eher so eine osmotische Geschichte bei mir." Dann aber ließ er sich erschrocken tiefer in den Bottich fallen, weil plötzlich die komische Frau bei ihnen auftauchte. Sie ignorierte ihn und wollte etwas vom Hexer. Vorsichtig lugte er wieder über die Kante. "Verbrenn sie einfach ganz.", zischte er. Dann konnte er sich alleine mit der Waffe auseinander setzen, von der er immernoch der Meinung war, sie gehöre ganz und alleinig ihm.
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