Silberstein | Bordell | Nachtigall

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Dharka hatte den Eindruck zu schweben, ein Gefühl, das sie häufiger beschlich, wenn die Narkotika wirkten, die ihr den Geist vernebelten, nicht aber den Schmerz abschalteten. Stimmen drangen an ihr Ohr, weibliche Stimmen - dank dir, Melitele, Frauen! - doch der Sinn erschloss sich ihr nicht sofort. Erst allmählich begriff sie, dass jemand ihr helfen wollte. IHR. Dem dreckigen Mischling aus den Scherben. So hatte es beim letzten Mal auch angefangen: ein Mann, der ihr hatte helfen wollen. Weil sie schön sei, Augen wie Sterne habe und feine Glieder, geschaffen zum Tanzen. Dürr hatte man immer gesagt, dürr wie Winteräste seien ihre Arme und Beine, nur er nicht. Er war freundlich gewesen. Man sollte niemals Freundlichkeit trauen...
Dharka fühlte, dass sie abgelegt wurde und die Unterlage war weich. Weich und trocken. Sofort war die Müdigkeit allgegenwärtig, griff nach ihr und zerrte sie ins Dunkel. Nicht lange, da schreckte sie zusammen, weil jemand zurück kam und mit einem Eimer klapperte. Sie fühlte, dass man sie beobachtete, so wie dort, aus dem Dunkel heraus. Aber hier war es nicht dunkel, sie müsste nur die Augen öffnen - oder?
Eines folgte dem Befehl, das andere war noch immer zugeschwollen und verklebt von Blut. Doch dieses eine war von unwirklicher Farbe, ein Irisstern aus schillernden Grün- und Türkistönen. Elfenaugen, hatte man geflucht, früher. Doch ihre Mutter hatte diese Augen geliebt, hatte sie geliebt und sogar das Geld für die Entfernung der Ohrspitzen aufgetrieben, damit sie weniger nach Elfe aussah. Mit zunehmendem Alter war das jedoch immer ersichtlicher geworden. Auch, weil sie nicht so schnell reifte, wie sie alterte. Optisch wirkte sie noch wie vierzehn, obwohl sie den Zenit der Zwanziger längst schon hinter sich hatte.
Das Elfenauge blinzelte träge, suchte nach der Person im Raum, deren Blick Dharka spürte. Eine Gestalt, stämmig, blond... In ein Bett hatte er sie noch nie geschleppt. War das besser oder schlechter? Egal, ihr Magen krampfte sich zusammen. Zugleich begann das Mädchen zu zittern, Bewegung kam in sie und sie kroch Richtung Kopfteil des Bettes, wimmerte dabei unverständlich und schien nur auf Abstand aus. Sie war doch entkommen! Sie hatte das nicht unter Drogen und Fieber geträumt, nein! Sie war fortgelaufen! Ganz sicher. Ihr Körper hatte im Wald alle Stadien der Entgiftung hinter sich gebracht - sowas konnte man nicht träumen, nicht einmal in den schlimmsten Albträumen, ohne es zu kennen.
Das Elfenauge füllte sich mit Tränen.
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Matea war nicht gut in solchen Dingen, aber sie musste kein Arzt sein um zu erkennen, dass das Mädchen misshandelt worden war und sie musste auch keine Psychologin sein um ein Trauma zu erkennen. Also was tun. Sie entschied sich für langsam und vorsichtig sein. Um mit ihrer Größe das Kind nicht noch mehr zu erschrecken, zog sie sich einen Hocker heran und setzte sich darauf, aber doch nahe genug um eine Hand auf das Bett legen zu können. "Schhhht. Hab keine Angst." sagte sie mit sanfter Stimme und lächelte leicht. "Ich bin Matea." Um ihre Worte zu unterstreichen legte sie sich die Freie Hand auf die Brust. "Du bist hier in Sicherheit und niemand wird dir etwas antun." Langsam zog sie ihre Hand zurück und deutete auf das Essen und das Wasser. "Du musst Hunger und Durst haben. Das ist für dich."
Mit den Augen betrachtete sie das Kind genauer und sah auch das wunderschöne blaugrün des Auges. Sie schmunzelte leicht. 'die gleiche Farbe wie der Schneider.' Aber wirklich wunderte sie sich nicht. Sie ließ ihren Blick weiter wandern zu dem anderen Auge. 'Das sieht böse aus. Aber einen Heilkundigen kann ich jetzt nicht holen. Das muss bis morgen früh warten. Vielleicht länger, wenn die Kleine so eine große Angst hat.'
Von der Kleidung konnte sie nicht viel erkennen war es eine Mischung aus Fetzen und Schmutz, und letzterer ging mit der Haut und den Haaren des Kindes eine nahtlose Verbindung ein.
Auf der anderen Seite des Zimmers ging das leben weiter und es erklang Musik. Jemand spielte auf einem Seiteninstrument um etwas Stimmung in den Raum zu bringen. Und Miss Gwen war wieder voll in ihrem Element. Als ob sich die Kunden abgesprochen hätten, kam gleich noch ein weiterer herein und natürlich kümmerte sich Miss Gwen zwinkernd und lächelnd um die Erstversorgung. Der Spatz durfte durch die Etagen fliegen und nach den gewünschten Mädchen suchen. Matea war da nie die erste Wahl, war sie den meisten Männern schlicht zu groß und zu viel Frau, die mit ihrer Erscheinung auch einschüchternd wirken konnte.
Tihana fand der Spatz nicht in ihren Zimmern und bei Francis wusste sie schon, dass diese Kundschaft hatte. So fand zwei andere Mädchen, die zur Verfügung standen und brachte diese mit. Sehr zum Missfallen der Matrone. "Was sind den das für Sitten hier." schimpfte sie, als die Kunden in den Wartebereich gewechselt waren. Pavel musste Spielen und den Spatz schickte sie zur Bühne. "Du darfst Tanzen, aber streng dich an." Mit großen Augen und überschäumender Begeisterung nickte der kleine Spatz. Sie hatte viel geübt und imitierte so gut sie konnte die Bewegungen und den Tanz von Tihana. Zwar fehlten ihr die Rundungen an den richtigen Stellen, aber das Ergebnis konnte sich tatsächlich sehen lassen. Es würde den Preis in die Höhe treiben.
Matea nahm die Musik wahr und bedankte sich im Geiste bei den Göttern. Musik hatte oft eine beruhigende Wirkung und gab es garantiert nicht an dem schrecklichen Ort, von dem das Kind geflüchtet war. "Verräts du mir deinen Namen?" fragte sie sanft nach und verharrte leicht nach vorne gebeugt.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Eine Frau! Wirklich, sie hatte sich nicht geirrt - die Stimme gehörte einer Frau. Augenblicklich wurde Dharka etwas ruhiger, hörte auf zu zappeln und versuchte Matea durch den Schleier der Tränen zu erkennen. Melitele hatte ihre Gebete erhört. Das oder sie hatte endlich mal Glück. Vorsichtig zog sie die Beine an, wischte sich dann mit der Hand über das sehende Auge, mit dem Erfolg den Schmutz nur weiter auf der hellen Haut zu verteilen.
"Dharka.", erwiderte sie schließlich nach einem Moment. Ihre Stimme war entgegen ihrer Äußeren deutlich reifer, mit einem dunklen Timbre, auch wenn sie gerade von den Tränen gefärbt war. "Mein Name ist Dharka.", wiederholte sie, als müsse sie sich daran erinnern, wer sie war. Dass sie jemand war, mehr als Fleisch und Knochen. Sie blinzelte, drehte den Kopf etwas in die gewiesene Richtung.
Die Halbelfe zweifelte daran, dass sie etwas bei sich behalten konnte, aber... "Ich habe Durst." Mühsam schob sie sich in die Senkrechte. Aufgeben kam nicht in Frage - nicht jetzt, da Melitele sie angelächelt hatte. "Danke.", hauchte sie, gleichermaßen für die Frau im Raum als auch für die dreifaltige Göttin.
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

"Hallo Dharka." sagte Matea liebevoll und hielt dem Mädchen einen Becher hin. "Etwas Wasser." Dann deutete sie mit dem Kopf zum Tisch. "Ich kann noch Tee holen, wenn du möchtest." Dann stand sie langsam auf und ging zum Waschtisch. "Hier kannst du dich sauber machen und ich schaue gleich ob ich was sauberes zum Anziehen für dich finde."
Natürlich fragte sie sich, was dem jungen Ding mit der erstaunlich reifen Stimme alles geschehen war, aber Matea entschied, dass sie selber reden sollte, wenn sie soweit war. Im Gegenzug entschied sie, dass sie Dharka mit allen Möglichen Informationen versorgte, um ihr die Situation und die Örtlichkeiten zu offenbaren. "Ruh dich aus, versuch dich zu entspannen. Bei den Geräuschen draußen musst du nicht besorgt sein. Du bist im Nachtigall. Das ist ein Freudenhaus in Silberstein. Aber in mein Zimmer kommt keiner rein, wenn ich das nicht will." Am Waschtisch drehte sie sich zu Dharka um. "Soll ich bei dir bleiben, oder möchtest du etwas alleine sein?"
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Auf die Geräusche in der Umgebung wurde sie erst aufmerksam, als Matea sie darauf hinwies - Musik, Stimmen und ... Sie war im Nachtigall. Sie kannte den Ort in Silberstein, auch wenn man als Kind der Scherben eher selten in die Nähe der Tempelinsel kam. Das Potpourri aus Lauten machte ihr jedenfalls keine Angst, denn es klang nach Leben. Da wo sie herkam, fab es nur Leid und Tod.
Dharka setzte sich vorsichtig auf und fühlte mal wieder nach ihrem Gesicht. Ihr war schwindlig, aber sie nahm das Wasser entgegen und nippte vorsichtig. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen und intuitiv legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Ihr war sofort wieder übel, aber sie wusste, dass sie etwas würde essen müssen. Vielleicht etwas Brot? Nachdenklich betrachtete sie die Dinge auf dem Tisch, rührte sich aber nicht. Ihre Gedanken waren noch immer so langsam, als wären die Drogen noch in ihrem Körper.
Was sollte sie nur tun?
Mateas Worte hatte sie zwar gehört, aber nicht wirklich registriert, entsprechend bekam die andere Frau keine wirkliche Antwort auf ihre Frage, sondern nur einen Blick aus einem weiten Auge.
"Sie suchen mich. Sie werden kommen. Bestimmt auch hierher."
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Matea setzte sich langsam wieder und betrachtete das junge Ding. "Du darfst gerne alles essen was hier steht." deutete Matea die Zurückhaltung falsch. "Wenn du lieber etwas anderes möchtest kann ich noch mal in der Küche nachsehen." Sie lächelte ihr zu. "Mach dir keine Sorgen. So einfach kommt hier keiner rein und darf alles durchwühlen." Um ihren Worten Zuversicht zu verleihen schlug sie die Faust in ihre andere flache Hand. Dann wurde sie ernst, schlug ein Bein über und stütze ihre Ellenbogen aufs Knie. "Wer sind SIE?" fragte sie nun doch. Es klang wichtig, über alles bescheid zu wissen. Notfalls musste sie Dharka doch wo anders unter bringen. Von den weiteren Informationen hing es ab, wie es weiter ging.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Dharka blinzelte, blickte das Essen an, dann Matea, dann wieder das Essen. Ihre Angst lag ihr viel zu weit vorn auf der Zunge und nun war sie unbedacht herunter gerutscht, was Matea veranlasste, sich wieder zu ihr zu setzen. Die Halbelfe ließ den Kopf hängen und blickte in ihren Becher. Sie konnte es ja nicht einmal wirklich sagen, aber sie würde den Geruch überall wieder erkennen. Seinen Geruch. Und die Stimme, die ganz sicher auch.
Sie atmete durch. Dharka war kein Kind, auch wenn ihre Erlebnisse ihr viel von ihrer Kraft genommen hatten, sie hatten ihren Willen nicht ganz gebrochen. Ihren Mut unterschätzt - darum war sie jetzt wieder in Nowigrad. War am Leben.
Als das unversehrte Auge sich wieder auf Matea richtete, ließ der Ausdruck darin diesen Lebenshunger erahnen. "Ich weiß es nicht genau, aber lebend bekommen sie mich nicht zurück." Uns., setzte sie im Geiste hinzu. Und als hätte der Gedanke sie endgültig aufgeweckt, nahm sie entschlossen ein Stück Brot und biss hinein, auch wenn die Übelkeit ihr gleich den ersten Bissen wieder zurück durch den Kopf schicken wollte.
"Sie haben uns wie Tiere gehalten. Blut und andere Proben genommen, Tränke gegeben... und immer von 'der Sache' gesprochen. 'Der Endlösung' und 'dem großen Ziel'. Ich bin geflohen, aber niemand flieht lebend. Wer es versucht, wird gut sichtbar angehängt und... verwendet." Ihre Stimme begann zu beben und ein Zittern überlief ihre zierliche Gestalt. Die Übelkeit wurde fast übermächtig und sie legte das Brot zurück, stellte das Wasser weg und streckte sich aus, schloss das Auge. Die Blässe geriet ins grünliche.
"Mir ist so furchtbar übel...", murmelte sie. Wie schrecklich war die Vorstellung, das Bett ihrer Retterin zu besudeln! Durchhalten.
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Matea deutete zumindest die übelkeit als wichtig ein und stand wieder auf. Sie füllte das Wasser aus dem Eimer in eine Schale zum Waschen und stellte den nun leeren Eimer neben das Bett. "ruh dich erst mal aus und versuch zu entspannen. Dann Wasch dich und später sehe ich noch mal nach dir. Und wenn es dir besser geht, überlegen wir, wie es weiter gehen soll." Damit wand sie sich ab, lächelte Dhraka noch einmal an und ging zur Tür. Ich klopfe wenn ich zurück bin. zwei mal kurz, einmal und dann noch zwei mal. Dann weißt du das ich es bin." Sie öffnete, worauf die Musik von draußen einmal lauter wurde, ging hinaus und schloss die Tür wieder.
Draußen atmete sie tief durch. Die Worte hallten durch ihren Kopf und lieferten furchterregende Bilder, voller Leid und Schmerz. Und das schlimmste war, dass es irgendwo noch mehr wie das junge Mädchen gab. Sie konnte sich die Angst und die Qualen nicht vorstellen und wollte es auch nicht.
"Matea. Was wird das?"
Es waren die Worte der Matrone, die Matea wieder zurück in das hier und jetzt holten. "Sie kann in meinem Zimmer bleiben, bis es ihr besser geht und dann suche ich einen sicheren Platz für sie." Die Matrone stemmte beide Fäuste in die Hüften und funkelte die deutlich jüngere und deutlich größere Frau an. "Du wirst für ihren Unterhalt aufkommen. Ich bin kein Heim wo jeder einfach kommen kann und durchgefüttert wird."
Matea stemmte ebenfalls die Fäuste in die Hüften und beugte sich zu der Älteren herunter. "Keine Sorge. Sie wird euch nicht zur Last fallen und sie belegt auch nicht zusätzlichen Platz. Ich teile gerne mein Zimmer. Und jetzt suche ich ihr was sauberes zum Anziehen. Sie hat große Angst, also lasst sie in Ruhe und bleibt aus meinem Zimmer raus."
Die ältere schnappte nach Luft wie ein Fisch an Land und wollte gerade los wettern, als Matea sich demonstrativ umdrehte und nach oben stapfte. Miss Gwen sah zur Tür und wusste genau, dass Matea das sehr ernst nahm mit der Privatsphäre. Murrend ging sie wieder zu ihrem Tresen und fing an die Oberfläche zu putzen, so das man sich darin fast spiegeln konnte.
Die Stämmige Hure ging nach oben zu einer Truhe, in der Ersatzkleidung und Erbstücke von früheren Mädels und oder Kunden aufbewahrt wurden. Mehrere mögliche Sachen nahm sie raus, hielt sie hoch und betrachtete sie kritisch. Es sollte nicht zu aufreizend sein und angezogen und ordentlich wirken. Sie entschied sich für ein schlichtes weißes Unterkleid und ein nicht ganz so freizügiges Oberkleid in Braun. Schuhe fand sie keine, musste sich aber auch eingestehen, dass sie auf die Füße des Mädchens nicht geachtet hatte. Später.
Mit den beiden Kleidern übern Arm kam sie die Treppe wieder herunter. Ein Kunde stand am Tresen, den sie mit einem leichten Knicks und einem bezaubernden Lächeln grüßte. An ihrer Tür angekommen, klopfte sie zwei mal, ein mal und wieder zwei mal. "Ich komme rein." langsam öffnete die die Tür und schloss sie hinter sich, als sie eingetreten war.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 592
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Waschen. Waschen war eine wundervolle Idee... Dharka nickte kaum sichtbar zu all den Worten der Frau namens Matea. Nahm auch den Eimer dankbar zur Kenntnis, obwohl sie fest entschlossen war, das Essen irgendwie bei sich zu behalten. Ein Teil der Übelkeit kam sicher auch davon, dass sie so lange gehungert hatte und somit würde sie sich bestimmt legen, wenn es ihr nur gelang, ein bisschen Brot zu essen. Vielleicht etwas Obst. Im Liegen knabberte sie also häppchenweise an den Speisen, die Matea ihr gebracht hatte.
Dharka stellte fest, dass es tatsächlich besser wurde. Die Angst schnürte ihr nicht mehr den Magen ein, das milde Essen beruhigte die Übelkeit etwas. Doch so im Liegen spürte sie auch ihre Erschöpfung und sie merkte erst, dass sie einschlafen war, als Matea wie verabredet klopfte und dann ankündigte, hereinzukommen. Die junge Frau schreckte zusammen und sofort flutete Adrenalin ihren Körper, bis sie so weit wach war, um zu begreifen, wo sie sich befand und wer herein kam. Dennoch hatte sie sich bereits aufgesetzt und das gesunde Auge starrte weit in Richtung Tür, bis sie Matea erkannte und sich wieder etwas entspannte.
"Du hast Umstände wegen mir.", stellte sie fest, denn die letzten Worte im Gang hatte sie tatsächlich noch gehört. Ihre Ohren waren gut. "Wieso tust du das?" in dieser Stadt starben ständig Menschen auf der Straße, lagen Bettler herum... Denen half auch niemand. Aber ihr... Sie atmete vorsichtig durch, rutschte dann vom Bett. Zeit, den Dreck los zu werden.
Dharka schälte den Fetzen ab, der einmal ein schlichtes, gerade geschnittenes Kleid gewesen war. Darunter trug sie ein fleckiges Hemd, das sie aber nicht auszog, sonst wäre sie ganz nackt gewesen. Doch auch so zeigte sie Matea eine beachtliche Sammlung von Einstichstellen verschiedener Größe, halb verheilter Messerschnitten und offensichtlich zu Aderlässen dienenden Wunden, blau unterlaufen. Die Glaskanülen, die in ihren Adern gesteckt hatten, hatte sich Dharka selbst entfernt. Dort klebte das Kleid auch besonders hartnäckig an ihrer Haut. Zu guter Letzt prangte auf ihrem Schulterblatt ein Brandzeichen, dessen rot gefranster Rand unter dem Stoff des Hemdes hervor schaute.
Dharka tauchte ihre Hände in das klare Wasser und begann sich unbeholfen das Gesicht zu waschen. Die geschwollene Seite schmerzte und das Auge blieb blind. Sie zupfte an den schmutzigen Strähnen ihres ehemals goldblonden Haars, dem man die Farbe aber nicht mehr ansah. Dann blickte sie sif ihre Hände, die schmutzigen, abgebrochenen Nägel. Plötzlich kam es ihr wie eine Mammutaufgabe vor, all den Schmutz los zu werden - sichtbar wie unsichtbar. Mechanisch, begann sie ihre Hände im Wasser zu rubbeln.
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Warum machte sie das. Eine für Matea leicht zu beantwortende Frage. „Weil ich es kann und wir alle mal Hilfe brauchen oder gebraucht haben. Keine ist aus purer Liebe zum Beruf hier gelandet. Und du hast vor unserer Tür gelegen. Nennen wir es Schicksal.“ sie lächelte breit und reichte Seife und eine Bürste. „Morgen Früh kannst du auch baden und die Haare waschen. Dann flechten wir dir die Haare ein wenn du magst.“
Die beiden Kleider legte sie glatt auf das Bett. Und betrachtete das junge Ding beim ausziehen. Wenn sie die Verletzungen schockierte so bemerkte man dies nicht. Drauf reagieren musste sie trotzdem. „Du solltest auch zu einem Arzt. Das sieht nicht sehr gut aus. Aber auch das können wir in Ruhe morgen angehen. Und falls dir eine Frau lieber wäre, so habe ich gehört, dass es auch eine Heilerin in der Stadt ging.“ Matea war sich zwar sicher, das Dharka sich das nicht würde leisten können oder vielleicht nicht wollte. Aber es gab Dinge die einfach sein mussten. Miss Gwen hatte vor Jahren sich mit einem Fundstück Ungeziefer ins Haus geholt und war seitdem sehr penibel geworden. Krankheit und Ungeziefer waren Geschäfts schädlich.
„Ruh dich aus, Versuch zu schlafen und etwas zu essen und später reden wir weiter.“ sie klang als ob sie sich freute. „du kannst die Tür von innen verriegeln wenn du dich dadurch sicherer fühlst. Du kannst auch rausgehen aber dann musst du damit rechnen das man dich anspricht und bezahlen kann. Klopfzeichen kennst du ja.“ damit schwang sie sich zur Tür, öffnete und sah noch einmal zurück. „Noch fragen?“
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 648
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

------------------------------------------------------------
von: den Docks
Datum: früher Abend, 12. August 1278
betrifft: Aedan & die Vögelein
-------------------------------------------------------------

Das Bordell lag wie immer idyllisch am Straßenrand, man konnte merken, dass es ein wenig Bergauf ging, dass das Geschrei der Möwen und der Geruch von Fisch nachließ und einer frischen Prise vom Meer Platz machte. Die Sonne musste über dem Meer untergehen, zumindest kam ihre Wärme aus der gleichen Richtung wie die leise Brandung gegen die Felsen. Außerdem hörte man schon sanfte Musik, die wohl aus dem Räumlichkeiten kommen musste.

„Wir sind da, vor der Tür sind drei Stufen… die letzte knarrt.“
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Donnerstag 25. Mai 2023, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
Aedan Neros
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 1. März 2023, 10:17
Lebenslauf:

“Ihr seid sehr höflich für einen Soldaten und zuvorkommen auch. Wie kommt das?”, fragte Aeden den Feldwebel. Er hatte bislang andere Erfahrungen gemacht, wenn auch nicht viele, das musste er zugeben. “Mit der Hand auf der Schulter geht es schneller”, hatte er auf die Fragen hin erklärt, auch alles andere wäre möglich gewesen, doch so musste Aedan gestehen kostete die gesamte Situation ihn mehr Kraft, als es einen Sehenden kosten würde, so war er ganz froh, dass Valjan wenig Berührungsängste kannte. “Wenn Ihr ein wenig von prägnanten Punkten erzählen wollt, wäre das gut, aber alles in allen Einzelheiten ist nicht nötig.” Er lächelte Dankbar.

Gemeinsam ging es also die Straße entlang und erst, als die Luft ein wenig frischer wurde, merkte Aedan wie sehr es am Hafen einfach nach Fisch roch.

“Da seid ihr nun auf den Hund gekommen, hm?”, fragte der Reisende, als dieser zu dem Hund namens Cat sprach.
Aedan nutzte seinen Stab, um die einzelnen Höhen der Stufen zu bestimmen, und vernahm das deutliche Knarzen einmal unter dem kleinen Feldwebel und einmal unter seinem eigenen. Auch wenn der Name ihn vielleicht hätte vorbereiten sollen, so war er doch ein wenig überrascht davon, dass sie von zwitschernden und singenden Vögeln begrüßt wurden. Er hielt sich nah dem Feldwebel.
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 648
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

Er sei höflich für einen Soldaten? Aedan hatte spüren können, wie Valjan dazu mit den Schultern zuckte: „Meine Mutter hat mir das so beigebracht, aber… ich bin auch kein Soldat. Zumindest sehen die Soldaten der Armee oder Söldnereinheiten oder sogar irgendwelchen dreckigen Mietschwerter auf die Wache herab. Ich fühle mich auch nicht so. Ich bin nicht besser, weil ich irgendwo mal eine Schlacht geschlagen habe und glaube nicht mich deshalb wie ein Idiot aufführen zu können.“

Das Schmunzel konnte man auch hören, bevor er gerne die oder andere Wegmarke erklärte. Wobei er sich Mühe zu geben schien, darüber nachdenken, was man denn an welcher Stelle meist auch riechen oder hören konnte.

„Und ja, ich kann Cat ja schlecht zwei Wochen in der Asservatenkammer sitzen lassen.“ Er trat mit dem Fuß gegen die untere Stufe, damit Aedan hören konnte, wo dieser war. „Cat, Du bleibst vielleicht besser draußen. Ich hoffe, dass ist nicht so schlimm?“ Tröstet streichelte er ihr über den Kopf, aber sie setzte sich dekorativ und steinlöwig wachend neben den Eingang.

Wie angekündigt knarrte die letzte Stufe und Valjan öffnete die Tür, wie immer begannen die Vögelchen im Käfig zu zwitschern und der Feldwebel sah sich um wer gerade zu gegen war.
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Im Bordell war um diese Uhrzeit recht viel los. So drangen zu den gezwitscher der Vögel, stimmen die sich lachend unterhielten und jemand spielte Musik. Pavel war kein Virtuose an der Laute, aber er traf die Töne und die Melodie war die meiste Zeit im Rhythmus. Es waren auch frische Blumen aufgestellt worden und verteilten ihren Duft.
Jemand stand auf der Bühne und tanzte, aber es war nicht Tihana, sondern der kleine Spatz. Natürlich zog er die Massen an Männern nicht so an, wie es Tihana tat, wenn sie alleine schon den Raum betrat. Aber da waren ein paar Männer, die sich den Tanz ansahen und hätten alle Neuankömmlinge ihn gesehen, sie hätten erkannt, das da jemand sehr sehr viel geübt hatte. Etwas versteckt saß ein etwas älterer Mann der sich auf dem Tanz einen runter holte. Tihana war ebenfalls unten und wie immer von mehreren Männern umgeben. Aber etwas war anders an ihr. Sie schien nicht ganz bei der Sache zu sein.
Hinterm Tresen stand wie zu erwarten die Matrone des Hauses und sah bereits in ihre Richtung. Sie lächelte und nahm eine elegante Haltung an. Als sie den jungen Korporal nun Feldwedel erkannte, wurde ihr Lächeln eine Spur Mütterlicher. "Korporal Novka. Was führt euch heute in unser Haus? Ein berufliches oder ein privates Anliegen?" Natürlich schenkte sie auch den anderen Neuankömmling ein freundliches Lächeln und ein "Willkommen im Nachtigall." Sie betrachtete den Mann mit dem Stab in der Hand und erkannte recht schnell, das dieser scheinbar nicht sehen konnte. Eine interessante Entwicklung.
Aedan Neros
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 1. März 2023, 10:17
Lebenslauf:

Die Einstellung des jungen Feldwebels gefiel Aedan und nicht nur, weil es ihm zugute kam. Er glaubte, er jemand, den er irgendwann gern als einen Freund bezeichnen würde.

Je länger sie in dem Eingangsbereich standen, zumindest meinte Aedan, dass sie das taten umso mehr Eindrücke prasselten auf ihn ein. Es schien einiges los zu sein, neben der Musik waren doch diverse Geräusche zu hören. Es war fast ein wenig viel, Geräusche, Musik, das Gezwitscher der Vögel, Gerüche verschiedenster Art. Sie hatten jemanden, der spielte, so würden sie ihn nicht brauchen… kamen ihm Zweifel und fragte sich, ob das Musiklokal nicht die bessere Wahl gewesen wäre, aber nun, da man sie entdeckt hatte, war es für solcherlei Gedankengänge wohl eh zu spät. Eine Frau sprach Novka an, den Namen hatte er zumindest herausgehört. Er wandte sich der Stimme, um mehr einen Fokus zu finden und die anderen Reize in den Hintergrund treten zu lassen. Aedan lächelte freundlich und deutete eine Verbeugung an. “Seid gegrüßt”, sagte er in der älteren Rede, da sich die Gemeinsprache von hier leider nicht von jetzt auf gleich lernen ließ, und auch aufs gute Glück hin.
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 648
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

Valjans Linke berührte leicht den Barden am Arm, Bein oder Stock wo auch immer er gerade nicht ganz so auffällig hin kam, um Aedan einen Hinweis zu geben, wohin er sich begab. Offenbar an eine Art Tresen, zumindest legte Valjan geräuschvoller als sonst eine Hand darauf ab.

„Schön von Euch empfangen zu werden, Miss Gwen.“. Zur Begrüßung nickte er ihr freundlich zu. „Leider mehr beruflich als privat.“ Das entschuldigtende Lächeln war so viel sicherer, als bei seinem ersten Besuch. „Ich hab hier eine Art Zeugen, einen Flüchtling aus Vicovaro oder so, den ich für die Nacht irgendwo unterbringen müsste. Auf der Wache gibt es dafür keine Räumlichkeiten, deshalb hatte ich auf Euch gehofft? Und dass wir uns irgendwie über Gegenleistungen einig werden könnten? Er ist Musikant. Vielleicht könnte er Euch auf diesen Weg etwas unterstützen? Mal was Unbekanntes für die Stammgäste?“
Der Blick fiel flüchtig auf den jungen Lautenspieler und dann auch auf das Mädchen, die Tänzerin. So jung. Still dankte er seinen Eltern, dass sie für ihre Kinder immer da sein konnten.
„Ich dachte auch an Euch, weil er nur die ältere Rede versteht und ich zumindest bei einer davon ausgehe, dass sie sie kann?“
Und auch Tihana wurde gemustert - länger: Zum Einen um den Ruf zu wahren, zum Anderen wirkte sie nicht so locker lasziv wie zuletzt.
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Alleine die deutlich selbstsicherere Begrüßung ließ die Matrone sich straffen und beide Augenbrauen hoch nehmen. „Und so?“ fragte sie nach. Natürlich musterte sie den jungen Mann sehr genau und war von seinem erscheinen mit Stab etwas irritiert. Aber es dämmerte ihr das der Stab einen zweck hatte. „Herr novka.“ fing sie versöhnlich an. „Wir sind doch keine Herberge.“ da der Gast eh die Reize nicht sehen konnte, nehm sie ihre Brüste etwas mehr zurück. „Und entnehme ich euren Worten, dass ihr für seine Unterbringung nicht bezahlen könnt oder wollt?“ theatralisch fächelte sie sich Luft zu.
„Korporal Novka.“ erklang es sehr freundlich von der Treppe herunter. „Wie schön euch schon wieder zu sehen.“ es war Francis die einen Kunden herunter brachte und diesen mit einem kleinen Wink verabschiedete. Dann war sie mit zwei wenigen Schritten bei dem jungen Mann und entgegen der üblichen Erwartungen trat sie nahe an Valjan heran und gab ihn einen gehauchten Kuss auf die Wange. „Es führt euch her?“
Miss Gwen räusperte sich. „Er ist dienstlich hier und bittet um Asyl für den Herren.“ sie deutete auf Aedan. „Er ist ein Flüchtling oder So. Und er spricht nur die älteren Reden.“
Francis drehte sich zu dem jungen Mann um und lächelte, was er wahrscheinlich nicht sehen konnte. „Willkommen.“ sagte sie tatsächlich in den älteren Reden. Und damit war ihr Vokabular bereits fast ausgeschöpft. Sie nahm sanft seine Hand und legte sie sich auf die Wange, so das er spüren konnte, dass sie ihn anlächelte.
Währenddessen nahm Miss gern die Verhandlungen wieder auf. „Wenn eines der Mädchen bereit ist ihr Zimmer zu teilen, kann er bleiben. Aber das kostet euch 50 Kronen und einen Gefallen den ihr mir gewähren dürft, wenn ich ihn benötige .“
Benutzeravatar
Valjan Novka
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 648
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2023, 17:46
Lebenslauf: V

Dem jungen Novak hat zumindest vor nicht all zu langer Zeit jemand eine ordentliche Ohrfeige gegeben, die die Wange langsam blau werden ließ. Aber das mag bei seiner Arbeit passieren. Deshalb verzog er auch ein bisschen das Gesicht, als Francis ihm das Küsschen dorthin hauchte. Auf der anderen Seite hielt er genauso brav still, senkte lächelnd den Blick und schloss für einen Moment genießerisch die Augen. Nur um sie darauf verträumt anzusehen: „Wie immer eine Freude, Miss Rose.“ Klar, hatte sie ihn um den Finger gewickelt.

Weniger Freude machte Miss Gwens Geschäftssinn. „Ich kann verstehen, dass es eine ungewöhnliche Anfrage ist und viel von Euren Wohlwollen abhängt. Aber…“ er beugte sich leicht über den Tresen. „…wenn ich 50 Kronen hätte, bekämen wir für eine Nacht ein hübsches Zimmer in der Lanzenspitze und ein Mädchen.“ Er grinste leicht schief. „Ich bin mir sicher seine exotische Musik aus dem Süden mag den ein oder anderen Gast länger halten und ein Gläschen mehr trinken lassen. Außerdem werden ihn keine visuellen Reize von seiner Musik ablenken und Ihr beschämt mich ein wenig. Ist Euch ein Gefallen meinerseits so wenig wert, auch wenn der berufsbedingt gewissen Einschränkungen unterliegt? Übrigens Feldwebel seit heute.“ Eigentlich war es ihm nicht so wichtig, dass sie ihn korrekt ansprach, aber in dem Fall mag es den Wert seines Gefallens steigern. Es mag mit Sicherheit mal etwas geben, was er für die Matrone tun könne. Er hatte gehofft man würde sich hier einig werden. Sonst bleiben nur noch seine Eltern… er wollte nicht zu Slava… noch nicht.
Aedan Neros
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 1. März 2023, 10:17
Lebenslauf:

Der Reisende ließ sich von Valjan lenken und folgte, als wären ihm solche Gesten durchaus bekannt. Er versuchte den Worten zu folgen, doch mehr als, wahrscheinlich etwas undekorativ, daneben zu stehen, blieb ihm gerade nicht üblich. Es schien sich hier um Verhandlungen zu drehen und wahrscheinlich machte es dem Feldwebel doch zu viele Umstände, er wollte schon etwas sagen, als eine weitere Person dazu kam. Das Wort Willkommen hatte er klar verstanden und er hatte die freie Hand schon gehoben, um sie vor seine Brust zu halten, um eine Verbeugung anzudeuten, als diese von der neuen Fremden umfangen und an ihre Wange gelegt wurde. Er war ein wenig verblüfft, nun ja ein wenig mehr, oft waren Leute solchen Berührungen gegenüber nicht so offen. Seine Lippen verzogen sich wie von selbst zu einem Lächeln, um das Gespürte zu erwidern. “Sehr erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen, Mylady”, sagte er höflich-freundlich, wenn auch ein wenig verlegen. Er war sich nicht sicher, ob das offenherzige Zugehen auf ihn nicht diesem Etablissement geschuldet war, doch Aedan hatte nicht vor, sich hier mit den Frauen zu vergnügen. Er hatte zwar Münzen, von denen er aber nicht wusste, ob er sie hier ausgeben konnte und wenn er es konnte, dann mussten sie ihn erstmal eine Weile über Wasser halten… Zumal er für solcherlei Dienste…
Benutzeravatar
Francis Rose
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 247
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2023, 22:54
Lebenslauf:

Miss Gwen verzog das Gesicht und richtete sich gerade auf um größer und gewichtiger zu wirken. „Es ist ein Anliegen des Staats das ihr jemanden in meinem Hause unterbringen wollt. Damit gesteht ihr mir eine wertvolle Rolle zu. Aber auch ein Risiko. Ihr sagtet das er ein Zeuge und ein Flüchtling oder so ist.“ wobei sie das oder so noch einmal betonte. „Mein Haus und somit auch jedes meiner Mädchen rückt ein wenig mehr ins Zentrum der eventuellen Verfolger.“ ihre Hand ging in Richtung Tihana, die noch immer umschwärmt wurde von den Männern. „Noch dazu wünscht ihr mein wertvollstes Mädchen für euren Zeugen als Übersetzer. Sie wird schlecht arbeiten und übersetzen könne .“ langsam sah sie wieder zurück zu dem kleinen Feldwebel. „Meines Erachtens sind 50 Kronen eher noch zu wenig und ein freundschaftspreis gewesen.“ ein wenig aufgebracht stemmte sie beide Fäuste in die Taille und funkelte Novka an. „ihr könnt ihn ja gerne in der Lanzenspitze unterbringen UND ein Mädchen buchen. Aber ich garantiere das ihr bei dem Mädchen dann die Seuche direkt mit bucht. Meine Mädchen sind sauber.“
Francis hörte sich die Ausführungen von Miss Gwen an, hatte sie bis dahin noch gar nicht begriffen worum genau es ging. Und sie wusste das es manchmal sinnvoller war einfach den Mund zu halten. Sie genoss jetzt schon eine privilegierte Stellung in Nachtigall und wollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Im Hintergrund wurde es lauter und man konnte Streit hören. Zwei offensichtlich angeheiterte Männer fingen an um ein Mädchen zu streiten. Kurz drauf, noch bevor das ganze Fahrt aufnehmen konnte war ein sehr deutliches Klatschen und damit verbundenen auskeuchen zu hören. Man hörte wie jemand protestierte „der andere hat angefangen und wollte mir meine Süße weg nehmen.“ die Proteste wurden lauter und kamen in Richtung Tresen. „Lasst mich los.“ Als Nächstes bog Matea um die Ecke und hatte einen Kunden mit herunter gelassener Hose im Nacken gepackt und einen Arm auf den Rücken gedreht. Sie hielt auf die Gruppe zu um an ihnen vorbei den Gast über den vorderen Eingang zu entsorgen. Francis umfasste Aedans Hand etwas fester, legte eine zweite an dessen Oberarm und dirigierte ihn ein Stück an die Seite.
Als Matea mit ihrem Päckchen zu der Gruppe kam lächelte sie leicht, nickte zum Gruß und trällerte regelrecht ein „guten Abend die Herren.“ dann war sie vorüber, stieß die Tür auf und das Päckchen wurde im hohen Bogen voran aus dem Haus befördert. Sie folgte mit hinaus um sicher zu gehen, dass er nicht wieder zurück kam.
Von draußen hörte man Proteste und Gejammer, dann wieder Protestierende laute und kurz drauf das Plätschern und schwappen von Wasser, welches sich über einen Rand auf die Straße ergoss. Die Proteste wechselten zu einem Blubbern und kurz drauf einem befreienden Luft schnappen. „Geh nach Hause und das nächste mal benimmst du dich.“
Die Tür öffnete sich wieder und Matea kam zurück. Wieder lächelte sie die Gruppe an, als wäre nichts passiert und steuerte die Richtung an, aus der sie mit dem Gast im Kanickelfanggriff kam. Man hörte bereits den vermeintlichen Sieger prahlen, als Matea auch diesen unter Protest einsammelte und nach zwei lauten Klatschern nicht weniger elegant den selben Weg hinaus begleitete.
Miss Gwen beobachtete das ganze selbstgefällig, ging zu ihrem Tresen und notierte etwas in ihrem schwarzen Buch. Dann wand sie sich Valjan wieder zu. „Nun? Was soll ich notieren?“
Antworten