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Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Sonntag 19. März 2023, 09:34
von Valjan Novka
„Danke, das war mir nicht bewusst.“ Charmeur hatte Valjan noch niemand genannt, aber er hatte auch noch nie etwas in die Richtung getan oder gar geflirtet. Eigentlich war es nur seine Meinung; ihm gefiel der Hautton.
Dennoch löste er sich von den Damen und drehte sich dabei zum Abschied zu ihnen um: „Wünsche einen angenehmen Tag... oder Schalf.“ Ein wenig verlegen. Aber 'Schichtdienst' war ihm nicht unbekannt. „Und bis morgen, Miss Rose.“
Warum er jetzt den Nachnamen wählte wusste er nicht genau, vielleicht um es formeller klingen zu lassen - war ja ein Geschäftstermin.
Ein wenig unsicher war er schon, ob er am Hafen etwas zu suchen hatte, aber ein Blick auf Sokolov verriet, dass er ihn bei sich haben wollte, sodass er auf ihn zu kam. Valjan salutierte angemessen, aber in seinen Augen konnte man bemerken, dass er sich darüber freute Slava zu sehen. Dieser kameradlschaftliche Abend hatte ihn doch mehr geprägt als er dachte.
Auch wenn Slava sofort Anweisungen weiter gab, hatte der kleine Korporal dennoch keine Ahnung was hier eigentlich los war. Trotzdem nickte er, einsperren, höflich behandeln, morgen verhören, einzelne Instruktionen herausfinden, also alle trennen statt Gemeinschaftszelle. Soweit Routine.
„Und wer sind sie?“ Sehr leise, er wusste nicht, was heute Nacht alles passiert war, aber die Männer des Regenten bestimmt und die schauen schon so auf die Wache herab. Ein Auftrag. Aber weder Evans noch Schura waren hier. Die Frage nach ihnen verkniff er sich, obwohl sie in ihm nagte.
„Das Schiff?“ er bedachte dieses erst jetzt mit einem Blick. Ein Flussschiff? Sein Vater hatte ihm eine Menge über Schiffe erzählt, aber er hatte vieles wieder vergessen. „Gibt es ein Logbuch?“ Er sah kurz denen nach, die all das Gerümpel weggetragen hatten. In ein Lagerhaus außerhalb seiner Reichweite - wahrscheinlich. Sonst in der Hafenmeisterei nachfragen oder bei den Schauerleuten. Dem Novka seim Bub werden sie gerne was erzählen. Er würde schon was rausfinden: „Ja, Ser.“
Du, Slava, Ihr, Ser. Zweigleisig hatte er es genannt. Valjan war wohl angekommen.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Sonntag 19. März 2023, 10:32
von Vyacheslav Sokolov
Vielleicht war es auch Slava einen kurzen Moment anzumerken, dass er sich über ein zuverlässiges und bekanntes Gesicht freute, aber man musste ihn gut kennen um das umschalten zu akzeptieren. Ein paar mal hatte Valjan ihn aber bereits erlebt. Aber er gehörte zum inneren Kreis...
"Das eben müssen wir noch herausfinden, also wer was ist." Auch Slava sprach leise.
"Es gibt eine Schiffscrew und es gibt eine Nilfgardische Spezialeinheit, die dort stationiert war, Wir müssen in Erfahrung bringen wer wie viel wußte. Mehr später. Das Logbuch haben wir, viel wichtiger sind mir aber die Frachtbücher, da werden wir sehen wie sorgfältig die geführt wurden."
Er hatte verschiedene Listen auf einem improvisierten Klemmbrett. Das Teil selbst war noch nicht erfunden, er hatte also einfach ein Brett gegriffen, es absägen lassen und eine Schnur herumgebunden und schon verlor er die Papiere nicht mehr und konnte mit einem Graphitstift schnell darauf schrieben. Die kapuze tif über's Gesicht gezogen schützte er die Notizen jetzt gegen den Regen.
Erst hatte man ihn damit noch komisch angesehen, aber schnell fanden sich Imitate, bis fast jeder, der etwas zu schrieben brauchte damit herumrannte statt sich einer Wand zu bedienen. Vielleicht würde es bald jemand verbessern, aber nun war das Klemmbrett in seiner Grundform erfunden.
Ein wenig weichte wohl der Anblick des jungen Korporals - Mist, es hatte ihm wohl immer noch keiner gesagt. Vermutlich trat er immer zu schnell den Dienst an - aber sein Anblick weichte die Härte etwas auf.
"Schiffe sind nicht ganz mein Fachgebiet, aber ja, das da... Es trägt keinen Namen wie die anderen, wir müssen herausfinden woher es stammt. Es ist von der Bauweise einheimisch, redanisch oder temerisch... die Nilfgarder bauen anders... das Segel ist schräg, Bugsporn oder wie das heißt... Der Aufbau hat bei denen immer eine spezielle Form. gerade Kanten, Trapezform, weniger Winkel und Schnörkel... Anders auf jeden Fall. Es ist also eines von uns." Er hatte genau beobachtet, sich Merkmale eingeprägt, auch wenn er tatsächlich keine Ahnung von Schiffen hatte.
"Vielleicht findet ihr etwas raus."
Er gestattete sich kurz ein Lächeln.
Einer der Männer des Regenten trat vor ihn, unsicher ob er gerade salutieren sollte oder ob er etwas damit kompromittierte. Noch ehe er den kleineren Wachsoldaten schief ansehen konnte legte aber Slava los.
"Das ist Korporal Novka von der Stadtwache, er koordiniert für mich, und über ihn läuft die Zusammenarbeit."
Ein 'behandelt ihn mit Respekt' sprach er nciht aus, musste man das war eh zu viel verloren, aber sein Tonfall machte klar, dass er ihn respektierte und dann hatten die anderen das gefälligst auch so zu machen.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Sonntag 19. März 2023, 10:54
von Francis Rose
Francis schenkte Valjan ein Lächeln. "Bis morgen. Korporal Novka."
Die Mädels knubbelten sich noch eine Weile zusammen in der Menge und gafften wie alle anderen auch. Hören konnten sie nichts, so sehr sie sich auch anstrengten und näher heran gehen wollten sie auch nicht. Das wäre ein wenig zu viel Aufmerksamkeit gewesen, als für diese Situation angemessen. So beließen sie es dabei noch ein wenig zu gucken. Allerdings gab es nicht wirklich spannendes mehr zu sehen. "Vögelchen. Es wird Zeit. Das Nest räumt sich nicht von selber." durchbrach Matea schließlich das neugierige Schweigen der anderen beiden. Tihana schmollte ein wenig, nickte aber pflichtergeben. Francis sah noch einen Moment zu den Männern und wand sich dann ebenfalls ab. Sie hatten schließlich was zu erledigen.
Der Rest der Schaulustigen ließ die drei nur zu breitwillig passieren, wurde somit Plätze in der ersten Reihe frei.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Sonntag 19. März 2023, 23:25
von Valjan Novka
Nilfgaarder? Valjan sah sich noch einmal nach den Gefangenen und auch Toten um. Natürlich hatte er die Gerüchte gehört, aber sie jetzt so nah zu erleben, war doch etwas anderes. Warum hatte er bei Schura nicht weiter nachgefragt?
Natürlich kein Schiff aus Nilfgaard, so weit konnte er sich auch erinnern und wenn man nicht entdeckt werden wollte, machte es auch Sinn nicht unter der goldenen Sonne zu fahren. Logbuch, Frachtbücher. Leicht zuckte er mit den Schultern. „Im Logbuch steht auch mal der Schiffsname oder der eines Kapitäns. Die Personen an Bord und so.“ Je nachdem wie schreibfreudig die waren. Aber wenn man wissen möchte, wer in einem Haus wohnt, kann zuerst einfach mal nachsehen, ob es ein Namensschild gab. Und vielleicht konnte man diese Personen ausfindig machen. „Aber da habt Ihr sicher schon geschaut.“ Betreten sah er zu Boden, der Mann war Profi und er kam mit Anfängerideen. Schon ein seltsames Gefühl hier zu stehen. Diesen Schein der beruflichen Distanz zu wahren und doch irgendeine Nähe gar Verbundenheit zu spüren. Als er sich entschlossen hatte ‚den Neuen‘, der nicht auf Schikanieren und Bestechung aus war, auf sich aufmerksam zu machen, hatte er nicht gedacht, dass es innerhalb von ein paar Tagen soweit kommt.
Als der Mann des Regenten dazu kam, war Valjan schon ein kleines Stück zurückgewichen. Denen war es am liebsten, wenn man seinen Platz kannte und ein Blick in den verregneten Himmel verriet ihn, dass er zum Morgenappell zu spät kommen würde. Offiziell hatte er seinen Dienst noch nicht einmal angetreten. Seine Begründung hier nach dem Rechten zu sehen, würde ihn wahrscheinlich nicht vor Liegestützen schützen, nachdem er gestern auch schon unangenehm aufgefallen war. Die ganze Sache war nun mal nicht seine Aufgabe, nicht die Aufgabe des kleinen Korporals, der sonst die Scherben patrouillierte. Oder doch?
Was hatte Slava eben gesagt?
Valjan versuchte sich die Verwirrung nicht anmerken zu lassen und hatte Glück, dass der andere genauso überrascht war, um es zu bemerken. Natürlich ist er der Koordinator dieser Zusammenarbeit, er hatte nur darauf gewartet, dass man ihn vorstellte. Er nahm Haltung an, salutierte vor dem Mann des Regenten und nickte ihm zu. „Ser.“ Respektsperson. Man konnte in den Augen seines Gegenüber lesen, was er davon hielt, aber natürlich sagte er nichts weiter. „Danke, für die Zusammenarbeit.“ Er hätte den Helm nicht an den Gürtel hängen sollen, als er mit den Vögelchen gesprochen hatte, denn er Wind hatte die Kapuze herunter geweht, sodass die Haare in seinem Gesicht klebten. Nicht die beste Vorstellung.
Aber könnte er die Gefangenen verteilen? Die Toten inspizieren? Die Ladung untersuchen? Auf dem Schiff herum spazieren? Und er sollte nebenbei darauf achten, wer sich noch dafür interessierte, wenn die Wache wirklich infiltriert war würden die sich vielleicht an ihre Kollegen in den Zellen in irgendeiner Form wenden wie sie beseitigen, bevor sie reden. Nur was war eigentlich genau passiert?
Mit einem sehr freundlichen Lächeln, wendete sich Koordinator Novka an den Regentenmann: „Ich bin gespannt darauf den Bericht über den bisherigen Verlauf der Operation zu lesen, Ser.“ Die beiden Hexer haben sicher keinen geschrieben und er kannte niemanden bei der Wache, der gerne Papierkram erledigte.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Montag 20. März 2023, 12:15
von Vyacheslav Sokolov
Der Mann salutierte, auch vor Novka. Vorgestellt hatte der Freiherrr ihn nicht, irgendwie war das nicht üblich, aber er würde sich dessen Gesicht merken und die meisten dieser Männer würden nun dem kleinen Noch-Korporal mit mehr Respekt begegnen als es vermutlich die Kollegen der eigenen Schicht taten.
Aussehen und vor allem Größe war in deren Beruf nicht das wichtigste. Es gab auch unter diesen Männern kleine drahtige, die Novka kaum an Größe überboten - nur hatte man die nicht gerade zum Kistenschleppen verdonnert. Diese lungerten eher in der Nähe herum und beobachteten die Szene, machten Notizen wer sich jetzt schon unter den Schaulustigen befunden hatte, wer auffällig lange blieb, wer sich auch für die Lagerhäuser interessierte. Hier zählten etwas andere Werte, Geschick, Schläue und eine gewisse Gewitztheit, vielleicht auch ein Maß an Skrupellosigkeit das auch nicht jedem gegeben war - alle in allem waren jedoch auch Frauen unter den Beobachtern, und den Mitarbeitern des 'Neuen' sogar nicht einmal wenige.
Das hatte auch der Regent begriffen und das setzte Sokolov fort. Vielleicht auch ein Grund weswegen für die Wache nur der Ausschuss blieb.
Natürlich hatte man auch Novka notiert, sicher war sicher. Die Ladung war bereits gut verstaut und sicherlich hätte ihn niemand daran gehindert an Bord zu gehen um sich dort umzusehen, das Schiff war aber mittlerweile so gut wie leer. Auch die Toten dürfte er sicher inspizieren - die meisten davon mit wenigen sauberen Hieben zerteilt. Bei einigen war mehr Gemetzel nötig gewesen - einen schönen Anblick bot aber keiner davon.
Lediglich zu den Gefangenen kam man ohne Sondergenehmigung nicht vor, zu keinem davon. Vor jeder Türe würde mindestens einer der Männer des Regenten stehen, und sicher noch einer, der notierte, wer es alles versuchte, auch wer nur zufällig vorbeikam.. Man konnte ja nie wissen.
Nur weil man wusste dass man paranoid war bedeutete das ja nicht, dass man nicht auch tatsächlich verfolgte wurde. So der alte Grundsatz.
Zurück am Dock jedoch antwortete Slava zwar förmlich, aber mit einen deutlich weniger kalten ton als zu den anderen:
"Am Schiff selbst steht nichts und im Logbuch verwenden sie Codes, beziehungsweise nehme ich nicht an, dass es der ursprüngliche Name war. Und ehe ich das Schiff behalte wüsste ich gerne ob es irgendwo gestohlen wurde. Wenn euch sonst noch etwas auffällt, sagt es mir. Wer sich dafür interessiert, wer es gebaut haben könnte, wer diesen Typ üblicherweise verwendet hat, welche Routen es gefahren hat als sie es in die Finger bekamen... vielleicht wurde es ja auch offiziell gekauft, dann wären die Mittelsmänner interessant. Und die offizielle Version gebe ich euch gleich noch mit."
Diese würde recht unspektakulär lauten.
Slava hatte noch überlegt ob er sich auch hier einen Spaß erlauben sollte, ein Schiff mit überhöhter Geschwindigkeit angehalten... Unvorschriftsmäßige Takelage und Steuerbordbeleuchtung fehlten, Aufbauten gemäß Seewegsverordnung in diesen Gewässern nicht zulässig... aber das war gewesen ehe ihn die Nachricht erreicht hatte wer über Bord gegangen war. nun stand dort einfach 'Wegen nicht Entrichten der Zölle festgesetzt.' außerdem 'Verdacht auf Schmuggel'. Langweilig, und das eine oder andere Gerücht würde sich auch so verbreiten, aber...
"Und wenn ihr Gerüchte hört, was angeblich wirklich hier geschehen ist, hört gerne auch da zu."
Er rang sich ein Lächeln ab.
"Wir sehen uns."
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Montag 20. März 2023, 14:32
von Valjan Novka
Valjan nickte, salutierte und wartete die Momente bis Slava gegangen war. Das Schiff ansehen, das sollte er machen unabhängig davon ob sie es schon ausgeräumt hatten oder nicht. Aber später, er musste zum Dienst, endlich. Dennoch war die Neugier größer und er trat zumindest an das Schiff heran, wie es dort an der Kaimauer lag. Sein Vater hatte jahrelang am Hafen gearbeitet, er hatte ihm erzählt, dass Schiffe mal verschwanden und dann unter anderen Namen wieder auftauchten. Es waren Kleinigkeiten woran man sie wieder erkannte, deshalb ging der kleine Korporal zumindest einmal die Schiffslänge entlang und besah sich vor allem die Verzierungen am Holz. Die Galionsfigur, die Reliefs am Achterdeck, die Seitenwände, manches war schlicht zu unbedeutend als dass man es veränderte oder jemand hatte Phallussymbole oder ähnliches in irgendwelche Ecken geritzt. Aber er bliebt nicht lange, sondern machte sich zügig auf den Weg zur Wache, bewegte dabei schon seine Schultern und Arme, dann war er zumindest schon mal warm, wenn es an die Liegestützen ging.
<Ab zum HQ>
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Montag 20. März 2023, 17:34
von Vyacheslav Sokolov
Die Arbeit war größtenteils getan. Natürlich gab es immer zu tun, aber er nützte keinem etwas, wenn er im Stehen einschlief oder den nächsten Infarkt bekam. Irgendwann musste auch Slava zugeben, dass er nichts mehr tun konnte und um die Verhöre zu beginnen fühlte er sich bei weitem nicht fit genug. Wenigstens ein paar Stunden Schlaf und einen Kaffee würde es dazu brauchen.
Und dann begann der Heimweg... Langsam... und es war keine Ablenkung mehr da. Niemand auf den er schießen konnte, niemand, zum herumkommandieren.
Je weiter er ging, umso schwerer fühlte er sich. Er starrte immer wieder auf den Ring, den er abgenommen gehabt hatte als er Plenius erledigt hatte... warum eigentlich? Hatte er befürchtet, das Jarel das Adrenalin spüren würde? Die Begeisterung mit der er Jagd gemacht hatte auf diesen Mutanten? Jetzt steckte der Ring wieder da, glänzte golden. So hatte er verpasst, dass Jarel ins Wasser gestürzt war... Aber hätte er etwas tun können, hätte er gespürt was geschehen war? Verdammt... Aber nein. Es waren zwei Hexer da gewesen und die hatten nichts ausrichten können und nun waren sie unterwegs ihn zu finden. Mehr konnte man nicht tun. Er hätte auch die gesamte Strandwache mobilisiert, alle Männer des Regenten, aber er wusste sehr gut, was dann bald für Gerüchte im Umlauf wären, und besser als zwei Hexer waren die auch nicht. Auch wenn er den Leuten dieser Welt nach wie vor nicht viel zutraute, nicht viel mehr als ein lebendiges Museum zu beleben und Kulisse zu spielen für die wichtigen Leute, die, die etwas begriffen weil sie aus einer anderen Welt stammten, mit mehr Weitblick...
Insofern hatten all jene Recht, die ihm Arroganz vorwarfen und Engstirnigkeit und dass er zu verhaftet war in seinem Denkschema. Aber verdammt, er kam aus einer Welt in der sie Hexenverbrennungen und den Adel und diese Ständescheisse hinter sich gelassen hatten, war das denn nichts wert?
Unterschätzen würde er sie nicht mehr, manche taugten was, wie Novka, wie der Regent, wie vielleicht auch von Herrenloh, aber die hintere Reihe im Schach, das waren nun einmal andere.
Und so wälzte er immer wieder die gleichen Gedanken, nur in verschiedene Richtungen, aber so, verdammt noch mal, so musste man doch irgendwann begreifen was hier los war.
Einen Erfolg jedenfalls gab es.
Die drei Posten waren beseitigt und vorerst gab es keine Hinweise auf neue. Dennoch würde er Kundschafter losschicken und das ganze Gebiet noch einmal aufklären lassen. Von dem Erfolg aber würde der Regent schon erfahren, davon ging er aus. Jetzt hatte er keine Lust, Bericht zu erstatten, er wollte duschen, schlafen... etwas essen... vielleicht. Er aß zu wenig, zu appetitlos.
Verdammt, Duschen gab es ja nicht... was sprach eigentlich dagegen, eine Zisterne auf dem Dach einzurichten und die Fallhöhe auszunutzen, der Regen hier war sauber genug, Leitungen durch die Wohnung legen sollte doch möglich sein und unten konnte man schon mit ein paar Litern wenigstens eine kurze kalte Dusche nehmen... besser als immer nen ganzen Zuber zu füllen.
Er behielt den Gedanken im Kopf, aber das müsste auch bei dem Wissen dieser Zeit schon drin sein. immerhin hatte es Kostja mit den Mitteln der Zone auch hinbekommen.
Krampfhaft versuchte er sich so abzulenken, von der nagenden Ungewissheit, davon nicht zu wissen, ob er jemals mit Jarel zusammen duschen würde... ob sie ihn finden würden... Davor was unweigerlich kommen musste: Er kam Zuhause an und war alleine.
<geht dann hier weiter>
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Sonntag 26. März 2023, 23:00
von Valjan Novka
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von:
Slavas Wohnung
Datum: Vormittag, 12. August 1278
betrifft: -
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Valjan war noch viel zu lange vor der Wohnung Slavas herumgestanden bis er sich soweit wieder zusammen hatte, weiter zu gehen, weiter zu machen. So fix wie der Psychopath war nicht und er musste alles erst verdauen. Er hatte darüber nachgedacht Viktor zu folgen, ihm seine Hand anzubieten, aber sich dann doch dagegen entschieden. Eigentlich kannte man sich doch gar nicht. Man hatte nur zusammen gesoffen.
Auf Nowigrad.
Zügig ging er zurück zur Wache, er musste weiter machen, sonst würde er hier noch zusammenbrechen. Papierkram. Ablenkung, wie die Wächter, die ihn grüßten. Ihn den Feldwebel. Er las gewissen Respekt, Neid und Unglauben in ihren Gesichtern. Und Mitleid als er sich mit dem Papierkram an einen der Schreibtische im ‚Büroraum‘ niederließ.
Sechs Gefangene.
Schest. Die Kapitänin, vier Seeleute oder -söldner, zwei männlich, zwei weiblich und der Skelliger Pjotr. Mehr durfte Valjan über sie nicht erfahren, aber er wusste in welchen Zellen sie steckten und kümmerte sich darum, dass sie ordentlich verpflegt wurden. Außerdem sorgte er dafür, dass die Verhörräume morgen Vormittag frei sein würden und ordnete seine ehemaligen Jungs an zu dem Zeitpunkt in der Wache zu bleiben, statt die Scherben zu patrouillieren. Nur für den Fall, dass es Ärger geben würde und man mochte über sie erzählen was man wollte, aber seine Leute kannte er nun mal.
Dann die Leichen. Zehn.
Deset. Die durfte er sich ansehen. Zu sehen gab es zwei Dinge: zum Einen wie schnell wahrscheinlich die Hexer sie umgebracht hatten, nur ein sauber Schnitt einer scharfen Klinge hier und da. An Stellen wo er sich nicht so genau vorstellen konnte, wie man beim Schwertkampf sie erreichte. Zum Zweiten das gleichberechtigte Nilfgaard, hier unten lagen nicht nur Männer. Während man hier sich besonders behaupten musste, hatten sie erkannt, dass man so schlicht mehr Soldaten zusammen bekam. Mehr fand er aber nicht: Seesöldner, Seeleute, ein paar Hauptbilder, hin und wieder ein Glücksbringer, aber die Männer des Regenten hatte auch diese bereits durchforstet, sodass sich Valjan nicht zu lange mit ihnen aufhielt…
…sondern lieber frische Luft am Hafen schnupperte. Die Schauerleute waren inzwischen wach und teilweise am Arbeiten, aber für den kleinen Novka hatten sie doch noch ein bisschen Zeit. Der spektakuläre Einlauf des Schoners war natürlich bereits das Thema und die Geschichte wurde mit jedem Erzählen fanatischer. Sei aber nichts im Vergleich zu der Geschichte der redanischen Überlebenden eines nilfgaarder Piratenüberfalls, die in der Seemannskneipe "Olle Schaluppe" gerade die Runde machte. Das Schiff hätten sie verloren, aber ihr Leben sei verschont worden.
Ein Schiff von dem Valjan annahm es gefunden zu haben, aber er würde sich heute Nachmittag, sobald die Kneipe öffnete dort umhören. Ein Grund mehr sich das Schiff jetzt anzusehen. Dass es beim Einlaufen nicht zerbrochen war grenze wirklich an ein Wunder, aber auch hier hatten die Männer des Regenten bereits alles zusammen gesucht. Valjan lief über Deck und stöberte unter dem Deck. Aber vor allem fand er die Spuren vom Kampf: Bolzen, Blut, gebrochenes Holz. Mit wenig Hoffnung betrat er noch die ‚Hundehütte‘, die sogar den Anschein machte mehrmals durchsucht worden zu sein. Was sollte er hier schon noch finden? Entmutigt setzte er sich auf die Hängematte, ließ den Blick nochmal durch die Kajüte schweifen, als er etwas am Oberschenkel spürte. Irgendwas war da. Seine Finger holten unter seinem Hinter eine Kette aus gedrehtem Leder hervor, daran hingen der Zahn einer Raubkatze, eine Münze, eine Feder, ein sehr kleiner Knochen und diverse bunte Edelsteine. Überrascht neugierig ließ er die einzelnen Anhänger durch die Finger gleiten, musterte jedes einzelne, bevor er sie einstecken wollte. Aber seine wenigen Taschen waren voll mit Rehkeulenstreifen, er nahm einen heraus schob ihn in den Mund, hing sich die Kette schließlich Schulterzuckend um den Hals und schob sie unter den Gambeson.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Montag 27. März 2023, 20:17
von ERZÄHLER
Einen Moment lang geschah nichts, dann plötzlich schrumpfte die Kette und es war dem jungen Mann, als würde sie zu eng selbst für seinen schlanken Hals werden. Jeder Griff danach war zwecklos und dann spürte er einen Schmerz, wie von tausend Nadeln oder besser tausend winzigen Kieferklauen, die sich in die Weiche Haut rund um seinen Nacken bohrten. Ameisen! Das Gefühl kannte sogar ein Stadtmensch. Es brannte augenblicklich, doch die Kette blieb unerbittlich an Ort und Stelle. Erst wenn er aufhören würde, daran zu zerren, würde sie sich etwas lockern - genug, um nicht das Gefühl zu haben, erwürgt zu werden. Und dann käme der nächste Schreck: jeder Versuch sie abzunehmen, hätte würgen und Schmerz zur Folge. Ein Klinge wäre unmöglich anzubringen und selbst wenn, würde sich das Leder als eisenhart offenbaren.
Dem Feldwebel wurde schnell klar, dass er dieses Beweisstück nicht so schnell wieder los werden würde.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Montag 27. März 2023, 21:29
von Valjan Novka
Valjan hatte sich gerade wieder von der Hängematte erhoben, als sich diese Kette zuzog. Natürlich begann sofort eine Hand daran zu ziehen und zerren und versuchte sich irgendwie zwischen Leder und Haut zu schieben, was es aber nicht besser machte und er fiel hustend auf die Knie. Mit klopfenden Herzen kippte er nach vorne über, vor seinem inneren Auge sah er kurz diesen Raman, der ihn gewürgt hatte. War es das jetzt? Aber was wird aus seinen Eltern? Nein, er darf nicht auch noch…
Die Kraft verließ ihn, aber sobald die Hand gesunken war, konnte er wieder atmen. Er zog befreiende die Luft ein, drehte sich auf den Rücken und blieb vorerst liegen. Es hörte auf zu schmerzen. Die Kette lag auf seinen Schlüsselbeinen, unschuldig als sei nichts gewesen. Einatmen, ausatmen und probieren, ob er sie irgendwie wieder abnehmen könnte. Aber es war ihm fast, als müsste er nur daran denken und diese Schlinge zog sich wieder zu. Scheiße.
Ein bisschen probierte er noch, ließ es dann aber bleiben und lag immer noch auf dem Boden der Kajüte. Sehr langsam rappelte er sich schließlich auf und schob die Kette fast fragend so, dass der Kragen des Gambesons sie bedeckte. Das würde ihn lästige Fragen ersparen. Sonst zupfte er die Uniform wieder zurecht und sah sich noch einmal um, vielleicht würde er hier doch noch etwas finden, was ihm in dieser Sache weiterhalf. Aber nichts.
Mit einem seltsamen Gefühl verließ er das Schiff. War da was? Gerade wieder den festen Hafenboden unter den Füßen blieb der Feldwebel stehen und sah sich um. Hatte da jemand gesprochen? Nein, da war niemand. Er musste sich verhört haben. Ohne echtes Ziel lief er an der Kaimauer entlang.
‚ma'hchaban muthrifati sayiir fennek’, hörte er in seinem Kopf. Diesmal sah er sich nicht um, verlangsamte nur seine Schritte. Es war die Sprache aus dem Süden. Die Sprache der Dunkelhäutigen. Hin und wieder hörte man sie am Hafen und sah diese schwarzen hochgewachsenen Menschen. Die kleine Valjan hatte die Erste unverhohlen mit Kulleraugen angestarrt bis sie von ihr verjagt wurde. Im nach hinein war es ihr ungeheuer peinlich und sie bemühte sich es zukünftig zu lassen. Auch wenn Valjan zugeben musste, dass er diese Serrikanier unglaublich ästhetisch fand. Aber jetzt in seinem Kopf. Die Kapitänin? Ihre Hängematte. Ihre Sprache. Ihre Kette.
Ein Finger seiner Linken fummelte sich unter den Gambeson und berührte mit der Spitze einen der Anhänger. Langsam ging Valjan weiter in Richtung Hauptquartier, aber er schloss leicht die Augen dabei: ‚Was ist das?‘
In Gedanken formte er Worte, die seine Lippen unmerklich flüsterten.
Ein anderer Teil fragte sich bereits, ob Jamal ein Wörterbuch hätte.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Mittwoch 29. März 2023, 09:12
von Valjan Novka
Die Kapitänin
antwortete.
Warum steckte sie nicht in einer Dwimeritzelle? Wenn sie mit ihm kommunizieren konnte, mit wem dann noch? Im Papierkram stand nichts davon, dass sie Magie wirken könne. Doch da stand gar nichts. Nicht mal ein Name. Nur Serrikanerin, Kapitän des beschlagnahmten Schoners. Ganz sicher
niemand reinlassen.
Es schien ihn als mache sie sich über ihn lustig und… verdammte Axt, sie hatte recht. Er war zu unvorsichtig, aber das konnte er nicht mehr ändern und er sollte das Beste darauf machen:
‚Was heißt Ha'daja? Und Fennek? Mein Serrikanisch ist nicht… vorhanden. Es… es war keine Absicht, es war… unüberlegt.‘
Oder das Ding ihn bereits dazu überredet es anzulegen? So viel nachgedacht hatte er nicht. Valjan blieb stehen, seufze über seine Dummheit und stand vor dem Lagerhaus, in dem seine Eltern wohnten. Natürlich. Wenn man ziellos am Hafen umher irrte, führten einen die Beine den Weg, den man schon hundertmal gegangen ist: nach Hause. Eben hatte er Angst gehabt, sie würden ihn verlieren. Man würde auch seine Leiche über ein Pferd werfen und etwas von ehrenvoll Gefallen fürs Vaterland faseln. Hoffentlich würde ihnen etwas Besseres einfallen. Seine Eltern hätten es verdient. Paps. Ma. Er sollte sie sehen.
‚Entschuldigt mich für einen Moment…, Kapitän.‘ Und der Fuchs verschwand in seinem Bau.
Seiner Mutter fiel der Unterschied an der Uniform natürlich sofort auf, bevor Valjan diesen als Grund für seinen Besuch vorschieben konnte und betrachtete ihr Kind mit Freude und Sorge, sodass er ihren Blick bestätigen musste:
„Ja, er hat sein Versprechen gehalten und ja, so bin ich ihm nützlicher…“ Dennoch lächelte Valjan ein ehrliches Lächeln, während er Rehbratensteifen auf den Tisch vor seinem Vater legte. Nahrung in den Bau schaffte. Cat hatte es wirklich gut gemeint.
„Behalt das doch“, murmelte dieser.
„Ach, Paps, ich war selten so satt wie jetzt und ihr macht das Beste daraus, das weiß ich. - Außerdem behalte ich eine Hand voll.“ Zwinkernd gab er seinem Vater ein Küsschen auf den Wange. Der sich mal wieder fragte, was er bei der Erziehung falsch gemacht hatte bis ihm genauso mal wieder einfiel, dass er eh stets von seinen Damen überstimmt wurde. Also schob er sich einen Streifen Reh in den Mund.
„Ich muss wieder… hab euch lieb“ Er drückte beide zum Abschied liebevoll und lange, bevor er auf die Straße trat und sich zügig auf den Weg zu Wache machte.
‚Und was ist der Segen?‘
<Ab in den Kerker>
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Montag 17. April 2023, 21:06
von Avarion DeSpaire
Von: Irgendwo in den Straßen Nowigrads
Betrifft ggf: Valjan und Slava
Ions Weg hatte ihn von seinen Besuchen auf dem Markt und den zwei Handwerkern fast wie von selber in den Hafen gelenkt. Auch hier unterschied er sich von den Leuten, die hier unterwegs waren, kaum. Lediglich die hellen Haare stachen hervor, wenn man sie erst einmal bemerkt hatte, aber das würde sich spätestens am nächsten Tag erledigt haben. Er nahm sich vor, so bald es ging seine Freundin zu besuchen und sich von ihr die Haare wieder färben zu lassen. Und so sehr es Toralar störte, er musste bis zum Abend damit warten.
Im Hafen selber schlenderte er mehr, als das er zügig ging und betrachtete die einzelnen Schiffe, die angelegt hatten und be- oder entladen wurden. Es war schon faszinierend, wie reich die Vielfalt in dieser Welt war. Drachenboote entdeckte er keine, hatte er doch ganz kurz gehofft, den großen Nordmann wieder zu sehen. Einar war einer der ersten Menschen hier, die er auch einen Freund nennen würde.
Vor einem mittelgroßen Dreimaster blieb er stehen und betrachtete ihn interessiert.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Mittwoch 19. April 2023, 22:43
von Vyacheslav Sokolov
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von:
Kerker --> Lagerhäuser am Hafen
Datum: 12. August 1278, früher Nachmittag
betrifft: Valjan, Avarion
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Der Weg zum Hafen, wo sich auch die Lagerräume befanden in dem die die Fracht des eroberten Schiffes lagerten, war nciht weit. Im Grund nur um zwei Ecken, und man war da. Die Stadt kam Slava, der Metropolen wie Moskau kannte, wie ein Dorf vor, und doch war es eine der größten Städte es Kontinents um derzeit umkämpft wie keine andere.
Wie sollte err Valjan, und damit auch stellvertretend vielen anderen nur seine Loyalität beweisen?
Das ging ihm noch im Kopf um. Der junge Feldwebel hatte ja recht. Er war erst seit kurzem hier und versuchte schon alles umzukrempeln. War nicht vorsichtig genug würde das ihn selbst zu Fall bringen und damit auch andere, da mußte er sich gar nicht von Nilfgard bezahlen lassen, er mußte sich nur dumm genug anstellen und er schwächte den Regenten gleich mit. Die Verflechtungen waren so vielfältig und das Netz hier ungleich dünner als Zuhause. Dort war es deutlich schwerer etwas zu bewegen aber auch nciht so leicht, etwas dabei zu zerreißen.
Er würde noch so vieles lernen müssen. Dabei waren Menschen wie Novka Gold wert, denn der sagte ihm unverblümt die Meinung.
Fast hätte er, so sehr in Gedanken versunken, den weißhaarigen Elfen übersehen, der gerade fasziniert vor genau dem Schiff stand, dass die Hexer am Abend zuvor so unsanft eingeparkt hatten.
Mit einem Lächeln stellte er sich neben ihn.
"Was führt euch zum Hafen?" Sprach er ihn direkt an. Er hatte ein professionelles freundliches Lächeln aufgesetzt, dass mit keiner Nuance auch nur etwas von den Vorfällen der Nacht zuvor erahnen ließ. Auch sein Blick ruhte dabei auf dem Schiff.
Bei Tag sah es irgendwie kleiner aus, aber auch leer. Auf allen anderen herrschte Betriebsamkeit, Fracht wurde abgeladen oder aufgeladen oder Matrosen gingen von Bord, etwas wurde repariert, gereinigt. Nur auf diesem einen herrschte Stille.
Aber es wurde bewacht.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Mittwoch 19. April 2023, 23:09
von Avarion DeSpaire
Innerlich zuckte Ion zusammen und wäre wohl locker zwei Schritt weit zur Seite gesprungen, hätte er aus dem Augenwinkel heraus nicht schon frühzeitig eine Bewegung wahr genommen. So konnte er den lässigen Anschein wahren und sah kurz zur Seite. "Ich habe ein zwei Dinge für das Krankenhaus eingekauft und bin ganz in Gedanken hier im Hafen gelandet. Und wenn ich schon mal hier bin, konnte ich den Erinnerungen etwas nachhängen." er ließ den Blick etwas schweifen. "Vor fast einem Halben Jahr bin ich in diesem Hafen von einem Drachenboot an Land gegangen und ein klein wenig hatte ich gehofft wieder eines zu sehen, auch wenn die Hoffnung, den Kapitän wieder zu sehen, eine Kindische war."
Ion musste über seine eigenen Worte schmunzeln und rückte die Tasche zurecht, deren Riemen schwer auf seiner Schulter lag. "Es hat mich daran erinnert wie schnell die Zeit hier vergangen ist und wie wenig ich heraus gefunden habe. Auf Skellige konnte ich mich mit einem Druiden unterhalten, der mir ein wenig was von der Welt hier erzählen konnte, deren Magie und Gepflogenheiten. Auch auf den Rassismus in dieser Welt konnte er mich vorbereiten und ehrlich gesagt trägt das sehr dazu bei, das ich gefühlt in dieser Welt nicht ankomme." Kurz musste er seufzen, wie immer wenn er daran dachte, wie weit weg er von zu Hause war. Und immer hinterließ es ein eiskaltes Gefühl im Herzen. Dann sah er zu Slava. "versucht mal in einer Welt, die euch einfach nur als Person nicht akzeptiert Informationen zu bekommen über die Magie hier und vor allem die Portale." Er musste nachdenken. Mäussack hatte dem Phänomen einen Namen gegeben, an den sich Ion einfach nicht mehr erinnern konnte. "Aber was das angeht, seid ihr angeblich die richtige Anlaufstelle. Vielleicht könnt ihr mir berichten, was ihr über die verschiedenen Portale wisst. Ich würde versuchen selber eines zu öffnen, aber gerade in der Gegend in der ich zuletzt war, ist die Magie so chaotisch und wild, dass sie keinen stabilen Weg zulässt. und das, durch das ich hier angekommen bin, habe ich nicht wieder gefunden? Sind manche von den Portalen nur temporär?"
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Donnerstag 20. April 2023, 13:15
von Vyacheslav Sokolov
Slava glaubte etwas wie Fernweh herauszuhören. Ein Drachenboot... er hatte mit den Skelligern noch nicht viel zu tun gehabt aber er hatte bereits begriffen, dass sie im Grunde Wikinger fast in Reinform waren. Eines der historischen Völker, die fast jedes Kind der Erde kannte.
Und hierher hatte es wohl auch eine Gruppe davon geschafft und diese Lebensweise wieder aufgenommen.. Oder beibehalten? Er hätte sich auch nur zu gerne länger damit beschäftigt, aber er hatte es geschafft, so viel auf seinen mittelalterlichen Terminplan zu bekommen, dass er schlicht keine Zeit hatte dazu.
Dass das Krankenhaus offenbar gedieh registrierte er am Rande. Er würde ihm noch einen Besuch abstatten, irgendwann. Wenn es der Terminplan zuließ.
"Die Skelliger interessieren mich auch. Man bekommt sie hier eher selten zu Gesicht. Die Nilfgarder blockieren so gut es geht den Seeweg und trotzdem kommt von Zeit zu Zeit einer durch."
Noch ein Ärgernis, aber wie Nowigrad kämpften auch diese Wikinger noch immer gegen die Bedrohung aus dem Süden.
Und dann kam der Elf sofort zum Punkt. Nun, er hatte ja auch gefragt...
"Es wäre wohl besser, wir reden in Ruhe darüber, aber so wie die Zeiten gerade sind komme ich nicht so schnell zur Ruhe, also dann jetzt."
Einen Moment nahm er sich um sich zu sammeln. Das hatten sie doch eben...
"Nicht nur weil ihr ein Elf seid. Wobei ich nicht behaupten will, dass das die Situation entspannt. Man kennt hier zwar Portale, als das was Magier erschaffen um zu reisen, aber in dieser Stadt hat man auch einmal alle Magier verjagt vor einigen Jahren, seit dem hat sich keiner mehr getraut, sich hier anzusiedeln. Und die Menschen, selbst die Gelehrten wissen einfach wirklich nichts darüber oder wenn doch haben sie ein wenig Angst zu reden, weil sie selbst Angst vor Verfolgung haben. Dabei ist der Hass auf Magier seitens der Krone eigentlich mit König Radovid gestorben.
Dijkstra ist misstrauisch, weil er weiß wo die Loge und das Konklave ihre Finger überall im Spiel haben, aber er läßt nicht jeden Magier per se verfolgen. Nur bis einem das das Volk glaubt..."
Er zuckte kurz mit den Schultern.
"Aber diese Art Portale sind es denke ich auch nicht, die euch interessieren. Und über jene, die uns aus unseren Welten gerissen haben weiß hier tatsächlich niemand etwas. Man weiß ein bisschen davon, dass es zwei Sphärenkonjunktionen gab, was durchkam, das vernichten die Hexer... und die Folgen nimmt man hin wie das Wetter.
Dabei hat diese Welt in der Hinsicht wohl eine lange Geschichte. Und ja, ich erforsche sie, allerdings bin ich selbst kein Magier und kann nur die Methoden der Empirie anwenden. Ich habe sie in meiner Welt bereits kartiert gehabt und beobachtet, ich habe markierte Steine hindurch geworfen, und wenn mir einmal mehr Mittel bewilligt wurden auch GPS Tracker... also Sender, die mir die genaue Position des Endes übermitteln.
Aber die Signale rissen ab sobald sie durch das Portal waren, und nachdem diese Geräte eigentlich jede Position auf der Erdkugel hätten melden müssen war es weg. Ich dachte an eine Fehlfunktion und gab diese Methode auf, und ich fand im Übrigen auch nur selten einen meiner Steine wieder. Ein paar allerdings schon, hier musste ich dann von lokalen Portalen ausgehen.
Aber nun kommt das Interessante.
In Oxenfurt gibt es eine Archäologin, ihr wurden von zeit zu zeit seltsame Runensteine gebracht und sie hat sich auch die Mühe gemacht, zu kartieren wo sie gefunden worden sind. Diese Karte habe ich mir abgezeichnet und kann sie nun selbst auch verwenden. Auf diese Weise konnte ich die Positionen bestimmen, ich weiß nun dass es wenigstens ein Portal hier gibt, dass auch stabil in meine Welt führt, Ich habe Schura eine Nachricht zukommen lassen und das ist wohl auch der Grund weswegen sie hergekommen sind. Ich hatte zwar gehofft, sie bleiben dort und warten nur auf weitere Nachrichten aber das hat er wohl falsch verstanden.
Das Problem ist nur, dass das Ende hier nur etwa eine Elle im Durchmesser hat. Da kommt kein Mensch vollständig hindurch. Und es gibt wohl noch ein Portal auf Skellige, aus dem hat Nikolavo Reste eines der Tracker mitgebracht... Also zumindest zu meiner Welt gibt es Verbindungen.
Die Schwierigkeiten sind die zeitliche Kongruenz, hier ist etwas weniger Zeit vergangen als dort, also läuft nicht alles synchron, und..."
Er war ins dozieren gekommen, wie immer wenn ihn jemand auf diese Forschungen ansprach, aber er rief sich selbst wieder zur Räson um zum wesentlichen zurück zu kommen.
"Insofern... Ich gehe davon aus, dass die meisten dieser Portale nur kurze Zeit Bestand haben, aber es gibt offenbar Stellen, an denen sie sich häufiger öffnen. Leider fehlen mir hier präzisere Methoden zur Beobachtungen um einen Rhythmus zu finden. Die Bedingungen von Experimenten dazu hätte ich im Kopf, nur fehlt mir die Ausrüstung. Als Magier könnt ihr vielleicht manches davon... nun, magisch bewerkstelligen? Ich muss offen zugeben, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was mit Magie alles erreicht werden kann. Wenn es euch als interessiert... ich würde mich über eine Zusammenarbeit in der Hinsicht freuen."
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Donnerstag 20. April 2023, 16:16
von Avarion DeSpaire
Ion schwieg und sah zu dem stillen Loch in der wuselnden Menge drum herum. Das Schiff vor ihm war ein sich sanft wiegendes Diorama was es ihm erlaubte, es zu betrachten und doch nicht abgelenkt zu sein. Das meiste was Slava erzähle verstand er sogar auch das mit den verschiedenen Zeitlinien. Er schmunzelte. War er die Hälfte seines Lebens außerhalb der normalen zeitlinie aufgewachsen. Um zu zeigen das er den Worten folgen konnte nickte er gelegentlich oder sagte: „verstehe.“
Eher automatisch rückte er den Riemen der Tasche noch einmal zurecht und sah dann zu Slava. Er überlegte das für und wieder und inwieweit es ihm weiterhalf einen Weg zurück zu finden. „Magisch lässt sich eine Menge bewerkstelligen nur selten unauffällig. In meiner Welt ist es so alltäglich wie hier der Wind, die Wolken und die Sonne. Man sieht es immer und überall und es ist Normalität. Ein Grund warum ich meine Magie hier meistens nur im Inneren ausübet oder im Freien weit weg von der Zivilisation wenn weit und breit keiner da ist.“ nachdenklich sah er wieder zu dem Schiff. „Auf skellige hat mir ein Druide einen kleinen Runden Stein mit einer Rune drauf gezeigt. Vielleicht war das sogar einer von euren.“
Auf die Frage um die Mithilfe musste Ion länger nachdenken bevor er darauf einging. „Ich möchte ehrlich zu euch sein. Mein Ziel in dieser Welt ist es einen Weg nach Hause zu finden. Verlaufen diese Wege parallel zu einander bin ich gerne bereit euch bei bedarf zu helfen. Komme ich aber nicht voran, werde ich weiter ziehen und nach antworten suchen. Aktuell habe ich ein wenig Zeit weil ich Kontakt zu Garithes aufnehmen möchte und das dauert ein wenig.“ kurz sah er neben sich zu seinem Wichtel der für Menschen hier unsichtbar war. „Und dann bleibt das Problem der Akzeptanz. Wenn ich für euch Fingerfuchteln soll, müsstet ihr für meine Sicherheit garantieren können.“ nach einem kurzen Augenblick sah er zu Slava.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Donnerstag 20. April 2023, 20:53
von Vyacheslav Sokolov
Ein Freund klarer Worte, ganz eindeutig. Slava nahm sich Zeit, ihn noch einmal zu mustern.
"Auch ich will ehrlich sein... Es wird kein leichter Weg sein, einen weg zu finden, nicht hier. Ich habe die Möglichkeiten, die es uns erlauben alles an Mitteln und auch Magie aufzuwenden ohne behelligt zu werden. Ich weiß nicht was man euch bereits über mich erzählt hat... aber für Sicherheit garantieren kann ich, zumindest was die Krone angeht. Aber die größere Gefahr sind die Portale selbst. Bisher folgten alle die ich gesehen haben keinen rationalen Gesetzen. Wie sie entstehen, was sie genau tun... Es ist wohl eher einem Zufall geschuldet, dass die meisten Personen die mir untergekommen sind sich noch bester Gesundheit erfreuen, wenn man das so nennen kann."
Er überschlug kurz die Zahlen.
"Aber das ist nur auf den ersten Blick der Fall, in ganzen 20% ist bereits etwas schief gegangen, und zwar dergestalt, dass die Seele vom Körper getrennt wurde. In meinen Augen sind das massive Komplikationen. Entsprechend wird es ein langes und hartes Stück Arbeit bis wir die Portale so verstanden haben, dass eine halbwegs gefahrlose Passage möglich ist - und haltet mich nicht für pedantisch und übervorsichtig, wo ich herkomme hatte ich den Ruf eines gewissenlosen Hasardeurs, aber das hier ist auch für mein Empfinden zu undurchschaubar und ich werde nicht wissentlich Leben gefährden. Wir können ja noch nicht einmal sicher sein, dass es immer nur einen Ausgang gibt. Es könnte viele geben und dies könnte auch diese Spaltungen erklären.
Dann die zeitliche Komponente... und bisher sind wir ja auch noch davon ausgegangen, dass die räumliche Beziehung stabil ist. Was aber wenn sich das portal unter Wasser oder in 100 Metern höhe öffnet oder in massivem Stein? All das sind Faktoren die beherrscht werden wollen ehe man von einem Weg zurück sprechen kann.
So sehr ich es mir gewünscht hätte, selbst einen Rückweg zu finden, ich musste mich zumindest bei meiner Lebensspanne damit abfinden, dass das wohl nicht mehr gelingen wird. Bei euch sieht das möglicherweise anders aus, aber ich sage es euch in aller Klarheit: Wenn ihr nach ein paar Wochen schon die Geduld verliert, dann werde ich nicht mit euch arbeiten, denn damit würde ich meine Zeit verschwenden, und ich habe weniger davon als ihr."
Um es nicht ganz so hart und unversöhnlich klingen zu lassen schickte er ein Lächeln hinterher.
"Versteht mich nicht falsch, ich bin um jede Hilfe froh, aber natürlich kann auch ich mich damit in Schwierigkeiten bringen."
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Donnerstag 20. April 2023, 22:20
von Avarion DeSpaire
Lange sah Ion Slava ins Gesicht, hörte seine Worte. Er war niemand der vor Problemen davon rannte oder hinschmiss wenn es mal kompliziert wurde. Zu hören, dass er vielleicht sehr sehr lange nicht zurück kehren würde, drehte ihm trotzdem für den Augenblick den Magen um. Sein Blick ging wieder zu dem Schiff und seinen von den kleinen Wellenbewegungen sanften Schaukeln. „Ihr habt recht. Ich habe Zeit. Etwas was ich manchmal vergesse wenn ich viel mit Menschen zusammen bin. Und ich bin noch jung.“ er lächelte, denn Slava hatte ihn an etwas sehr sehr wichtiges erinnert. Es half den Knoten zu lösen und wieder über den eigenen Tellerrand zu sehen. Er drehte sich entschlossen zu Slava und hielt ihm die Hand hin. „Suchen wir antworten zu den Portalen. Auch wenn ich in eurer lebensspanne keinen Weg zurück in meine Welt finde, vielleicht finden wir einen sicheren Weg zurück in eure. Oder generell mehr Sicherheit für alle Reisenden.“
Dieser Mann hatte eine Art an sich die Ion faszinierte. Für seine lebensspanne war er unglaublich weise. „Wir sollten auf jeden Fall in Ruhe noch mal miteinander reden und die Möglichkeiten abstecken. Und ihr solltet wissen wer und was ich genau bin. Etwas was ich euch erklären und auch zeigen muss.“
Dann schien ihm etwas ein zufallen. „Ihr müsstet mich die erste Zeit aber mit dem Krankenhaus teilen. Ich habe Arvijd zugesagt beim Aufbau und einrichten zu helfen.“ um seine Worte zu unterstreichen klopfte er auf seine Tasche. „heute steht erst mal Licht auf der Liste.“
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Freitag 21. April 2023, 09:05
von Vyacheslav Sokolov
Er hätte sich jetzt eine Zigarette gewünscht.
Dass es ihm immer wieder gelang, Menschen und auch Elfen in seinen Bann zu zeihen war ihm größtenteils nicht einmal bewusst. Aber wenn er etwas wollte, dann mit jeder Faser seines Seine und das konnte er auch alles in die Waagschale werfen.
Man hatte ihm erst vor kurzen die fehlende Entourage vorgeworfen, nun, bald würde er sie zusammen haben. Bald.
Er nahm ohne zu zögern die Hand des Elfen, Und nun? Schüttelte man sie? Drückte man nur? Er hatte einen festen Händedruck, aber er versuchte es nicht zu übertreiben.
Er hätte anfangs sicher gesagt, er könne Elfen nicht einschätzen, ihr Alter und sie wirkten oft so unnahbar, aber wenn man das einfach ignorierte und auf seinen Instinkt hörte. Und trotzdem, sie wurden mehrere hundert Jahre alt, das vergaß man dabei leicht.
"Wir reden sobald es geht, bei Wein und Tabak." Er grinste nun. "Antworten werde ich finden, aber ich habe mich bereits entschlossen zu bleiben." Er spielte mit Jarels Ring, Ion würde schon verstehen.
"Und ihr müsst auch wissen wer ich bin, wenn wir zusammenarbeiten wollen."
Doktor Kostjunari hatte ihn sich also auch schon für das Krankenhaus einkassiert. Der Mann war auch ein Phänomen. Man durfte nicht unterschätzen was der alles mitbekam und was nicht, auch wenn er den zerstreuten Professor gab. Eine Menge registrierte er tatsächlich nicht, aber Slava hatte in ihm auch bereits ein wertvolles Werkzeug für seine Sammlung erkannt.
"Es liegt absolut in meinem Interesse, dass es auch mit dem Krankenhaus voran geht. Das sichert mir wiederum ein wenig mehr von meiner Lebenszeit."
er zwinkerte.
"Und vielleicht könnt ihr mir dann auch noch mit einer anderen Frage helfen, die mir vor kurzem erst gestellt wurde. Und zwar weshalb soll man sich an ein Versprechen halten, dass die Großmutter einem Elfen gegeben hat? Nicht dass ich das anzweifeln will, an Versprechen hält man sich, aber in diesen Zeiten ist das Gedächtnis kurz. Ich bin bereits so weit gekommen dass der Fehler wohl schon in der Frage liegt, beim Wort 'Versprechen' aber wie bringt man einen kurzlebigen Menschen dazu auch nach Generationen daran zu erinnern. Das Problem ist neu für mich, weil ich erst seit einem Jahr von der Existenz von Elfen weiß... Aber wenn ihr auch nur einen Ansatz einer Idee habt... Auch das ist etwas, was man am besten bei einem Vodka oder einem Wein diskutier. Aber Licht? Licht ist gut."
Und er lächelte, auch das konnte er sehr offen und freundlich, auch wenn sicherlich einiges davon Fassade war.
Re: Stadtteil | Novigrader Docks
Verfasst: Samstag 22. April 2023, 16:09
von Avarion DeSpaire
„Wie bringt man einen Menschen dazu sich an etwas zu halten was Generationen vor ihm versprochen haben?“ wiederholte er nachdenklich. Das war eine gute Frage. Ion selber hatte eine Lebenserwartung die uns vierstellige ging. „Das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit weil die Menschen dazu neigen unzufrieden zu sein. Und kommt Armut oder Neid mit ins Spiel ist es egal was für Versprechen gemacht wurden. Welche Generation erinnert sich noch an die Großeltern der Großeltern. Niemand mehr. Sie geraten in Vergessenheit. Das einzige was hält sind traditionen. Die von einer Generation an die nächste weiter gegeben wird. Aber auch das hält nur bis zum nächstes Anfall von Neid.“ nachdenklich kratzte er sich am Kopf. „oder man müsste den Schutz anderer Völker gesetzlich festlegen. Das jeder, ob alt oder jung gezwungen ist sich daran zu halten. Anders herum natürlich genauso. Unser hohes Alter macht vielen Angst. Was wenn sich die anderlinge entscheiden nicht mehr tatenlos zu zu sehen. Alleine die Zeit wäre auf unserer Seite.“ wieder machte er eine kurze Pause. „Die Frage müsstest du aber Garithes stellen. Er ist über tausend Jahre alt, hat viele Generationen an Menschen und Elfen kommen und auch gehen gesehen.“
Sein Blick glitt zu dem Ring an Slavas Finger. „Ihr solltet lernen den richtig zu benutzen. Das würde vieles vereinfachen.“
Das er mit Jarel zusammen war, war für Ion allerdings befremdlich. Er kannte Ilarion schon viele Jahre und hatte die Beziehung der beiden erlebt. ‚Wie lange war Jarel schon hier?‘ fragte er sich. Er war sich sicher das über das Thema bereits gesprochen worden war. Aber er erinnerte sich einfach nicht. Auch hatte sich Jarel körperlich verändert. Er sah jetzt deutlich mehr nach Mensch aus. Als ob sich der Schattenläufer figürlich an seinen Lebensgefährten anpasste. Energisch schüttelte er den Gedanken ab.
Dann unvermittelt wechselte er das Thema. „Was stimmt mit dem Schiff nicht?“ es war wohl das fehlen an Aktivität oder die platzierten Wachen, die ihn irritierten. Oder beides.