Arias Augen verengten sich als sie Slavas Lachen sah. Natürlich war sie keine echte Bedrohung für ihn. Wahrscheinlich konnte er ihr einer Hand den Hals brechen. Aber fürs erste hatte sie erreicht was sie wollte. Slava zog sich zurück. Dann drehte sie sich um den nächsten Schrecken in sich fahren zu lassen. Jake kämpfte gerade um sein Leben. Das Wesen würde ihn töten. Doch bevor sie losstürmen konnte, hatte der Hexer reagiert. Jake war gerettet. Aria merkte nun, dass es um ihr Herz geschehen war. Sie spürte dass sie sich wahrscheinlich sofort in den Brunnen gestürzt hätte, wenn Jake gefallen wäre. Eine Welt ohne ihn…nicht mit ihr. Der Hexer riss sie wieder zurück. Es ernährt sich von unserer Angst…Langsam drehte sie sich zu Slava um, der nun wie versteinert da stand. Seine Augen verrieten, dass er nicht mehr im Hier und jetzt war. „Slava!!!“ rief sie ihn. Er war ein tapferer und starker Mann. Sie brauchten ihn. „Slava!!!“ sie rüttelte an ihm doch er reagierte nicht. Da gab es nur eins! Aria holte aus und wischte Slava eine Backpfeife. „Slava!!!“
Sie trat zurück und schüttelte nur den Kopf, danach rannte sie zu Jake. Während sie Jakes Hand ergriff und ihn mit sich zog, rief sie dem Hexer zu. „Ja Hexer!!! Komm schon! Dieser Spuk muss enden! Die anderen sind im Haus!“
Warum sie von den Visionen bisher verschont blieb m, war auch ihr ein Rätsel. Sie hatte vor so vielem Angst. Ihre größte Angst war, dass ihrer Familie etwas schreckliches passierte. Auch der Gedanke an Nilfgard ließ sie Nachts keinen Schlaf finden. Doch noch war ihr Kopf kühl und so lange sie handeln konnte, würde sie alles tun um das hier zu beenden.
Mit Jake an der Hand rannte sie zur Türe des Hauses „Thorben!!!“ sie rüttelte an dem Griff der Türe, doch nichts bewegte sich. Was sich im Inneren abspielte, bekamen sie hier nicht mit. Sie konnten tot sein oder ihre Hilfe brauchen. Arias Herz raste. Ihre Gedanken schwirrten wie Mauersegler in ihrem Kopf herum. Sie mussten in das Haus.
Nochmal rüttelte sie fest an der Tür und fluchte dann wie eine wahre Skelliger. Sie trat zurück und sah das shah’s verzweifelt an. Dann erinnerte sie sich an etwas, was Björn ihr mal gesagt hatte „wenn die Türe zu ist, dann auch nach einem offenen Fenster…“
Ihr gmGesicht erhellte sich und schon rannte sie um die Ecke des Hauses. Inzwischen hatte sie Jake wieder losgelassen.
„Jake!!!! Hexer!!!!“ rief sie und stand vor einer massiven Kellertür. Alleine konnte sie diese nicht öffnen.
Das Rücker Anwesen
Was auch immer vor den Augen Thorbens geschah, es blieb für ihn unsichtbar und nur der eiskalte Hauch, der den Raum durchzog, fraß sich in sein Fell. Suchte wohl auch in ihm mehr Futter, doch wurde er nicht fündig (57/100). Reynegh hatte man schon als Welpe die meisten Ängste ausgetrieben. Außer der Angst, ohne Schwerthand zu sein und entsprechend irgendwann vielleicht ohne Schwert in der Hand zu sterben, bot er dem Geist wenig Angriffsfläche. Er hatte schon immer zu denen gehört, die den Geist der naramianischen Kriegerehre atmeten. Sicher gab es auch Jene, in denen Erinnerungen wie die, die Reynegh an seine Kindheit und Ausbildung hatte, Angst und Selbstzweifel schürten, doch zu denen gehörte er nicht. Er funktionierte seit jenem Tag, da er seine Prüfung bestand und den anderen besiegte, der mit ihm in den Bergen gewesen war. Was das anging, war sehr viel mehr Tier in ihm, als es vielleicht den Anschein machte. Solange er stark war, konnte er überleben und so lange er überlebte, war alles gut.
Er blieb an Aenyes Seite, überlegte noch, ob man Thorben irgendwie rütteln oder sonst wie von dem Tisch los eisen müsste, aber da hob dieser die Hand zu einer Person, die nur seine Augen sahen. Und flüsterte den Geistern etwas zu. Für Reynegh nichts, was er mit Leichtfertigkeit unterbrechen würde. Sein Volk ehrte die Toten, pries die große Schlange, die Göttin der Unterwelt und der Geister, als Höchste unter den Göttern. Die Clans ehrten lang verstorbene Helden und weise Frauen, und jeder Idiot wusste, dass die Ahnen immer nah waren, so manchem Krieger in der Schlacht schon das Herz gestärkt oder den Arm geführt hatten. So manchen weisen Rat erteilt. Es erschien ihm also sogar gut und richtig, dass Thorbens Mutter den Zwerg aus seiner Bedrängnis führte, denn dies sollten die guten Geister der Verstorbenen tun.
Was sie nicht tun sollten, war Angst und Verwirrung stiften. Man müsste eine Priesterin rufen, die Geister besänftigen. Er nickte stumm zu Thorbens Worten und seine Schnurrhaare zuckten.
Aenye sprach vom Hexer und meinte damit offensichtlich Reuven - hatte er sich nicht so vorgestellt? Als Hexer? Katzenschule...
"Du traust niemandem, Elf.", hörte er sich sagen. Wer weiß traute sie sich selbst zur Gänze.
Seine Ohren zuckten. "Ich denke, Prinzessin Aria hat die Lage unter Kontrolle." Er hatte noch lebhaft vor Augen, wie die zierliche Frau sich vor dem großen Mann aufgebaut hatte und hob in einem katzenhaften Grinsen die Lefzen. "Aber wir sollten wirklich heraus finden, wieso eure Altvorderen so wütend sind."
Er drehte ein Ohr, als es an der Eingangstür rüttelte, doch diese hatte sich hinter ihnen fest geschlossen. So leicht wollte der Geist seine Beute nicht her geben.
Er blieb an Aenyes Seite, überlegte noch, ob man Thorben irgendwie rütteln oder sonst wie von dem Tisch los eisen müsste, aber da hob dieser die Hand zu einer Person, die nur seine Augen sahen. Und flüsterte den Geistern etwas zu. Für Reynegh nichts, was er mit Leichtfertigkeit unterbrechen würde. Sein Volk ehrte die Toten, pries die große Schlange, die Göttin der Unterwelt und der Geister, als Höchste unter den Göttern. Die Clans ehrten lang verstorbene Helden und weise Frauen, und jeder Idiot wusste, dass die Ahnen immer nah waren, so manchem Krieger in der Schlacht schon das Herz gestärkt oder den Arm geführt hatten. So manchen weisen Rat erteilt. Es erschien ihm also sogar gut und richtig, dass Thorbens Mutter den Zwerg aus seiner Bedrängnis führte, denn dies sollten die guten Geister der Verstorbenen tun.
Was sie nicht tun sollten, war Angst und Verwirrung stiften. Man müsste eine Priesterin rufen, die Geister besänftigen. Er nickte stumm zu Thorbens Worten und seine Schnurrhaare zuckten.
Aenye sprach vom Hexer und meinte damit offensichtlich Reuven - hatte er sich nicht so vorgestellt? Als Hexer? Katzenschule...
"Du traust niemandem, Elf.", hörte er sich sagen. Wer weiß traute sie sich selbst zur Gänze.
Seine Ohren zuckten. "Ich denke, Prinzessin Aria hat die Lage unter Kontrolle." Er hatte noch lebhaft vor Augen, wie die zierliche Frau sich vor dem großen Mann aufgebaut hatte und hob in einem katzenhaften Grinsen die Lefzen. "Aber wir sollten wirklich heraus finden, wieso eure Altvorderen so wütend sind."
Er drehte ein Ohr, als es an der Eingangstür rüttelte, doch diese hatte sich hinter ihnen fest geschlossen. So leicht wollte der Geist seine Beute nicht her geben.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob hatte weder Augen noch Ohren für Arias Rufe, Slavas kurze Abwesenheit oder selbst das Eingreifen des Hexers. Er brauchte seine ganze Konzentration dafür, seinen Geist vor Lydias Zugriff zu verbarrikadieren, während seine Instinkte seine Bewegungen leiteten. Sie hatte seinen Arm, aber nicht seine Hand - diese konnte er öffnen. Das Schwert fiel, er fing es mit der schwächeren Rechten, drehte sich halb und ließ die Klinge herum fahren, als Lydias Hand nach oben stieß (99/100). Das Schwert fuhr mit der scharfen Klinge zwischen Lydias Rippen, gleichzeitig prallte ihre Hand gegen seinen Torso, doch ihre Finger drangen nicht ein, drangen viel mehr durch seinen Körper, als sei er der Geist. Die Zeit verschwamm für Jakob einen Moment, er glaubte Blut auf der Zunge zu schmecken, gerade als Reuven wieder eine dieser Gesten tat. Erinnerungen quollen aus der Wunde, die nicht existierte, während Lydia sich mit einem Fauchen umdrehte und
der andere Mann sie nun auch mit seinem Schwert erwischte, sodass sie endlich Jakobs Handgelenk losließ. Die Male ihrer Finger pochten auf seiner Haut, doch er ließ sich nicht lange Ruhe, wechselte die Hand erneut. Reagierte nur, obwohl sein Kopf noch mitten in einer Vergangenheit hing, die vorbei war, nie wirklich existiert hatte. Es war nie sein Körper gewesen, der auf ihrer Hand geendet war, sonst stünde er nicht hier. Doch die Eindrücke waren so nachhaltig in seinem jungen Gehirn hängen geblieben, dass es war, als sei es ihm selbst geschehen. Als sei sein Körper Quelle des schmatzende Geräuschs von sich blutig teilendem Fleisch, von Blutgeruch und einem unmenschlichen Kreischen, das jäh abbrach, wenn das Herz mit einem ungleich widerlicheren Knirschen saftig triefend aus der Höhle gerissen wurde.
Jakob blinzelte heftig, konnte nicht anders als die Hand auf die Stelle zu legen, an der eben kein blutiges Loch war. Reuven zeichnete wieder Gesten, die die Vampirin in ihrer Beweglichkeit einzuschränken schienen. Er musste unbedingt mit dem Mann reden, aber vorher mussten sie das hier überleben. Wieder hieb Reuven auf Lydia ein und Jakob schüttelte endlich seine Starre ab, nutzte den Moment ihrer Ablenkung, um den einzigen Hieb zu tun, der gegen solche wie diese Vampiress half: Kopf ab. Doch bevor die Klinge ihren schönen, zarten Hals berührte, löste sich die Gestalt auf, als habe sie nie existiert und er teilte nur die kalte Luft.
Schwer atmend blieb er einen Moment in diesem Ausfallschritt stehen, starrte auf die Stelle, an der Lydia eben noch gestanden hatte. Dann drang die Stimme des Hexers an sein Ohr - er klang aufgebracht. Sie sollten aufhören zu denken? Sich...was? Genaugenommen dachte Jakob gerade sehr wenig, denn er versuchte noch zu verarbeiten, dass er nicht tot war. Nicht mal zwei Tage an diesem gottverlassenen Ort und schon zwei mal fast drauf gegangen - die Statistik war beschissen. Irgendwie nickte er, da war Aria schon wieder bei ihm, umklammerte seine Hand und redete auf ihn ein, während der Hexer - was? Feilschte? Wovon zum Teufel schwafelte der Typ? Jakob presste die Lippen aufeinander und ließ sich von Aria Richtung Haus ziehen.
Es war immer noch eiskalt und langsam floss die Hitze des Kampfes aus ihm heraus, hinterließ einen Film gefrierenden Schweißes auf seiner Haut. Nur die Finger der Frau waren noch warm, wärmten seine Hand und hinterließen ein Vakuum, als sie ihn los ließ, um an der Tür zu rütteln. Jakob warf sich einmal prüfend dagegen, doch er hätte auch gegen eine Mauer rennen können (26/100). Er war schnell und wendig, aber weder schwer noch besonders muskulös. Irgendwie schloss sich das aus. Die Tür lachte also heftig - sie lachte tatsächlich mit der Stimme des Geistes - und blieb geschlossen.
Seine Gedanken waren langsam, wurden in der Kälte zusehends langsamer. Aria war schon um die Ecke und rief von dort nach ihnen, aber Jake hatte beschlossen, sich erst einmal auf die Haupttreppe vor dem Anwesen zu setzen, das Schwert quer auf den Knien. Das hier war ihm zu durcheinander, zu unüberlegt - ja, er war selbst oft impulsiv und tat Dinge ohne jede Logik, aber gerade weckte ihr ganzes Handeln hier das Bild eines aufgescheuchten Hühnerhaufens vor seinem inneren Auge. Ihm fehlte die ruhige Stimme des Großmeisters, die aus dem Knopf in seinem Ohr sprach. Bestimmt und irgendwie allwissend.
Sein Blick wanderte zu Slava und er spürte deutlich, wie etwas in seinem Kopf ihn zwingen wollte, das Schwert zu greifen und diesem arroganten Wichser den Kopf von den Schultern zu schlagen. Einfach weil nur er hier war, mit all seinen Psychospielchen, seiner Verlogeneheit und dieser Arroganz, die Jakob ankotzte. Weil er Maximilian Garcia taktisch, strategisch oder was auch immer ebenbürtig, vielleicht überlegen sein mochte, aber eben nichts von der stillen Autorität an sich hatte, die sofort Vertrauen schuf. Weil er hier war und niemand, dem Jakob zu folgen bereit war und er damit in diesem Chaos steckte. EInem Chaos, dem er nicht beikam, das ihn irritierte, weil ihm die Richtung fehlte. Irgendwer das Leuchtfeuer des Großmeisters durch Irrlichter ersetzt hatte. Und durch einen großspurigen Soldaten, der außer dem Alter NICHTS mit dem großartigen Ritter gemein hatte, dem Jakob bis über den Tod hinaus gefolgt wäre.
Er war bereits aufgestanden, spannte schon die Muskeln, festigte schon den Griff um das Heft. Und erinnerte sich... nicht denken, nicht fürchten und vermutlich auch nicht hassen. Der Geist spielte mit ihren Ängsten, mit ihren Emotionen. Lydia war nicht seine Angst gewesen... die Erkenntnis traf ihn wie ein Fausthieb in den Magen und er wollte sich nach Aria umsehen, hielt sich an dem Gefühl fest und aufrecht, was der Gedanke in ihm auslöste.
Tief sog er die Luft ein, stemmte sich geistig gegen den Druck, der ihn zwingen wollte, das Schwert zu erheben (92/100) und blieb reglos dort stehen, Slava aus den klaren hellen Augen anstarrend.
der andere Mann sie nun auch mit seinem Schwert erwischte, sodass sie endlich Jakobs Handgelenk losließ. Die Male ihrer Finger pochten auf seiner Haut, doch er ließ sich nicht lange Ruhe, wechselte die Hand erneut. Reagierte nur, obwohl sein Kopf noch mitten in einer Vergangenheit hing, die vorbei war, nie wirklich existiert hatte. Es war nie sein Körper gewesen, der auf ihrer Hand geendet war, sonst stünde er nicht hier. Doch die Eindrücke waren so nachhaltig in seinem jungen Gehirn hängen geblieben, dass es war, als sei es ihm selbst geschehen. Als sei sein Körper Quelle des schmatzende Geräuschs von sich blutig teilendem Fleisch, von Blutgeruch und einem unmenschlichen Kreischen, das jäh abbrach, wenn das Herz mit einem ungleich widerlicheren Knirschen saftig triefend aus der Höhle gerissen wurde.
Jakob blinzelte heftig, konnte nicht anders als die Hand auf die Stelle zu legen, an der eben kein blutiges Loch war. Reuven zeichnete wieder Gesten, die die Vampirin in ihrer Beweglichkeit einzuschränken schienen. Er musste unbedingt mit dem Mann reden, aber vorher mussten sie das hier überleben. Wieder hieb Reuven auf Lydia ein und Jakob schüttelte endlich seine Starre ab, nutzte den Moment ihrer Ablenkung, um den einzigen Hieb zu tun, der gegen solche wie diese Vampiress half: Kopf ab. Doch bevor die Klinge ihren schönen, zarten Hals berührte, löste sich die Gestalt auf, als habe sie nie existiert und er teilte nur die kalte Luft.
Schwer atmend blieb er einen Moment in diesem Ausfallschritt stehen, starrte auf die Stelle, an der Lydia eben noch gestanden hatte. Dann drang die Stimme des Hexers an sein Ohr - er klang aufgebracht. Sie sollten aufhören zu denken? Sich...was? Genaugenommen dachte Jakob gerade sehr wenig, denn er versuchte noch zu verarbeiten, dass er nicht tot war. Nicht mal zwei Tage an diesem gottverlassenen Ort und schon zwei mal fast drauf gegangen - die Statistik war beschissen. Irgendwie nickte er, da war Aria schon wieder bei ihm, umklammerte seine Hand und redete auf ihn ein, während der Hexer - was? Feilschte? Wovon zum Teufel schwafelte der Typ? Jakob presste die Lippen aufeinander und ließ sich von Aria Richtung Haus ziehen.
Es war immer noch eiskalt und langsam floss die Hitze des Kampfes aus ihm heraus, hinterließ einen Film gefrierenden Schweißes auf seiner Haut. Nur die Finger der Frau waren noch warm, wärmten seine Hand und hinterließen ein Vakuum, als sie ihn los ließ, um an der Tür zu rütteln. Jakob warf sich einmal prüfend dagegen, doch er hätte auch gegen eine Mauer rennen können (26/100). Er war schnell und wendig, aber weder schwer noch besonders muskulös. Irgendwie schloss sich das aus. Die Tür lachte also heftig - sie lachte tatsächlich mit der Stimme des Geistes - und blieb geschlossen.
Seine Gedanken waren langsam, wurden in der Kälte zusehends langsamer. Aria war schon um die Ecke und rief von dort nach ihnen, aber Jake hatte beschlossen, sich erst einmal auf die Haupttreppe vor dem Anwesen zu setzen, das Schwert quer auf den Knien. Das hier war ihm zu durcheinander, zu unüberlegt - ja, er war selbst oft impulsiv und tat Dinge ohne jede Logik, aber gerade weckte ihr ganzes Handeln hier das Bild eines aufgescheuchten Hühnerhaufens vor seinem inneren Auge. Ihm fehlte die ruhige Stimme des Großmeisters, die aus dem Knopf in seinem Ohr sprach. Bestimmt und irgendwie allwissend.
Sein Blick wanderte zu Slava und er spürte deutlich, wie etwas in seinem Kopf ihn zwingen wollte, das Schwert zu greifen und diesem arroganten Wichser den Kopf von den Schultern zu schlagen. Einfach weil nur er hier war, mit all seinen Psychospielchen, seiner Verlogeneheit und dieser Arroganz, die Jakob ankotzte. Weil er Maximilian Garcia taktisch, strategisch oder was auch immer ebenbürtig, vielleicht überlegen sein mochte, aber eben nichts von der stillen Autorität an sich hatte, die sofort Vertrauen schuf. Weil er hier war und niemand, dem Jakob zu folgen bereit war und er damit in diesem Chaos steckte. EInem Chaos, dem er nicht beikam, das ihn irritierte, weil ihm die Richtung fehlte. Irgendwer das Leuchtfeuer des Großmeisters durch Irrlichter ersetzt hatte. Und durch einen großspurigen Soldaten, der außer dem Alter NICHTS mit dem großartigen Ritter gemein hatte, dem Jakob bis über den Tod hinaus gefolgt wäre.
Er war bereits aufgestanden, spannte schon die Muskeln, festigte schon den Griff um das Heft. Und erinnerte sich... nicht denken, nicht fürchten und vermutlich auch nicht hassen. Der Geist spielte mit ihren Ängsten, mit ihren Emotionen. Lydia war nicht seine Angst gewesen... die Erkenntnis traf ihn wie ein Fausthieb in den Magen und er wollte sich nach Aria umsehen, hielt sich an dem Gefühl fest und aufrecht, was der Gedanke in ihm auslöste.
Tief sog er die Luft ein, stemmte sich geistig gegen den Druck, der ihn zwingen wollte, das Schwert zu erheben (92/100) und blieb reglos dort stehen, Slava aus den klaren hellen Augen anstarrend.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
Mit knackenden Knochen stand Thorben von dem Stuhl auf, an dem er gesessen und seltsam geträumt hatte. Ein reissendes Geräusch entstand, als seine festgefrorenen Handflächen und Mantelärmel sich von der Tischoberfläche lösten. Das Rütteln der Vordertür und Arias Rufe von außen ließen den Zwerg kurz zögern, doch Reyneghs zuversichtliche Meinung von der Prinzessin aus Skellige ließ ihn dazu nur nicken.
Verdammt, fühlte er sich müde und elend. Es war nicht nur die Kälte, die ihm durch Mark und Bein ging. Es waren auch all diese Emotionen, die er so tief vergraben hatte. Aber nicht tief genug, um sie vor dem Geist zu verstecken. Zweimal zuvor hatte der Abenteurer auf seinen Exkursionen bereits Geister gesehen. Nicht die eher harmlosen Irrlichter, sondern richtige Spektralgestalten, die entfernt an Lebewesen erinnerten. Und beide Male waren es die Geister von Elfen gewesen, die noch in ihren längst verfallenen Ruinen herum spukten. Allerdings hatten diese Gespenster keinerlei Macht besessen. Sie hatten ihn nicht einmal beachtet und waren auch kurz nach ihrer Sichtung bereits wieder verschwunden. Psychische Kräfte, wie der Poltergeist in diesem Anwesen, hatten sie jedenfalls überhaupt nicht gezeigt.
Hätte Thorben gewusst, dass ein Teil seiner Halluzinationen auch von seinen Freunden gesehen wurde, so wäre er wohl vor Scham im Boden versunken. So aber tat er, was er schon seit Jahren tat. Er quetschte all diese Emotionen und Erinnerungen zurück in das kleine, dunkle Loch, das er für diesen Zweck in seinem Geist geschaffen hatte. Nun war er wieder Thorben Denger, Abenteurer, selbsternannter Liebhaber und allgemein ein waschechter Tausendsassa!
"Diese 'Altvorderen' gehen mir am Arsch vorbei, Reynegh. Sind nicht meine und egal, wie angepisst sie auch sind, es gibt ihnen nicht das Recht, uns so zu quälen. Sie haben meine beste Freundin da draußen getötet! Der Katzenhexer soll sich beeilen, wenn ich ihm etwas von dem Geist übrig lassen soll."
An Aenye gewandt. "Slava kann bestimmt auf sich aufpassen. Mit seinem Knallstock und seiner scharfen Zunge."
Es kam Thorben seltsam vor, dass die Elfe sich um den Menschen Sorgen machte. Eigentlich hätte sie eher zu dem Hexer halten müssen. Diese waren meist unter den Menschen genauso verpönt, wie es die Elfen und Zwerge waren. Schon sehr seltsam, aber im Moment nicht von Bedeutung.
Mit steifen Beinen ging er durch den Raum, hob zuerst seinen Hut auf und zog ihn so fest auf seinen Schädel, dass man diesmal wohl ein Brecheisen nutzen müsste, um ihn von dem Zwergenkopf zu befreien. Die anderen Anwesenden konnten sehen, dass der Hut von unten gesehen nicht völlig normal war. An der vorderen Innenseite waren zuklappbare Brillengläser befestigt. Und auch im direkten Inneren der Kopfbedeckung war wohl noch Platz, um etwas zu verstauen. Scheinbar war der lächerlich aussehende Schlapphut ebenfalls eine Erfindung des zwergischen Tüftlers.
Danach hob er Lilly, die kleinere Armbrust vom Boden auf und prüfte sie auf Beschädigungen. Glücklicherweise hatte sie den Sturz gut überstanden. Zufrieden lud er sie mit einem weiteren seiner Silberbolzen. So langsam musste er mit diesen haushalten. Nicht nur, dass sie teuer waren, er hatte bald auch keine mehr am Mann.
Kurz überdachte er die drängenden Worte der beiden Freunde. Der Hexer würde wohl wirklich am besten wissen, wie man den Geist zur ewigen Ruhe bettete. Thorben hatte auch bisher nur gute Erfahrungen mit den Monsterjägern gemacht, egal aus welcher Schule sie auch gekommen waren. Und auch Reynegh wollte die Sache wohl eher friedlich lösen. Der eine Treffer mit dem Silberbolzen hatte nicht allzu viel gebracht. Die Demeritiumbombe ebenfalls nicht. Blanke Gewalt würde hier wohl nur kurzzeitig, wenn überhaupt helfen. Grummelnd schaute er sich im Hauptraum um, während Arias Stimme nun stark gedämpft von der Rückseite des Hauses zu hören war. Sie rief irgendwas von einem Keller. Toll! Gruselige, dunkle Keller. Klar, dass es da hingehen sollte, wenn man einen mordlustigen Geist verfolgte.
"Na gut,..." sagte er barsch. Viel ernster, als seine Gefährten ihn in den letzten Tagen erlebt hatten und ohne eine Spur seines sonst so verschwenderisch gebrauchten, treudoofen Humors. Aber sie konnten nicht erahnen, ob es seine Wut auf den pferdetötenden Geist oder seine psychische Vergewaltigung gewesen war, die ihn diesen grimmigen Ton anschlagen ließ.
"Schaut euch kurz hier im Hauptraum um. Bleibt halbwegs in der Nähe. Falls wer übernommen wird, Schlag in die Fresse und hoffen, dass man davon wieder aufwacht. Wenn wir hier oben nichts auf Anhieb finden, gehen wir auch von Innen in den Keller und treffen die anderen dann dort."
Damit ging er im Hauptraum auf und ab, öffnete einige Schränke sowie die Vorratskammer, und prüfte Bodendielen und Wände auf Geheimverstecke und losen Planken.
[86/100] Und er fand,...
Verdammt, fühlte er sich müde und elend. Es war nicht nur die Kälte, die ihm durch Mark und Bein ging. Es waren auch all diese Emotionen, die er so tief vergraben hatte. Aber nicht tief genug, um sie vor dem Geist zu verstecken. Zweimal zuvor hatte der Abenteurer auf seinen Exkursionen bereits Geister gesehen. Nicht die eher harmlosen Irrlichter, sondern richtige Spektralgestalten, die entfernt an Lebewesen erinnerten. Und beide Male waren es die Geister von Elfen gewesen, die noch in ihren längst verfallenen Ruinen herum spukten. Allerdings hatten diese Gespenster keinerlei Macht besessen. Sie hatten ihn nicht einmal beachtet und waren auch kurz nach ihrer Sichtung bereits wieder verschwunden. Psychische Kräfte, wie der Poltergeist in diesem Anwesen, hatten sie jedenfalls überhaupt nicht gezeigt.
Hätte Thorben gewusst, dass ein Teil seiner Halluzinationen auch von seinen Freunden gesehen wurde, so wäre er wohl vor Scham im Boden versunken. So aber tat er, was er schon seit Jahren tat. Er quetschte all diese Emotionen und Erinnerungen zurück in das kleine, dunkle Loch, das er für diesen Zweck in seinem Geist geschaffen hatte. Nun war er wieder Thorben Denger, Abenteurer, selbsternannter Liebhaber und allgemein ein waschechter Tausendsassa!
"Diese 'Altvorderen' gehen mir am Arsch vorbei, Reynegh. Sind nicht meine und egal, wie angepisst sie auch sind, es gibt ihnen nicht das Recht, uns so zu quälen. Sie haben meine beste Freundin da draußen getötet! Der Katzenhexer soll sich beeilen, wenn ich ihm etwas von dem Geist übrig lassen soll."
An Aenye gewandt. "Slava kann bestimmt auf sich aufpassen. Mit seinem Knallstock und seiner scharfen Zunge."
Es kam Thorben seltsam vor, dass die Elfe sich um den Menschen Sorgen machte. Eigentlich hätte sie eher zu dem Hexer halten müssen. Diese waren meist unter den Menschen genauso verpönt, wie es die Elfen und Zwerge waren. Schon sehr seltsam, aber im Moment nicht von Bedeutung.
Mit steifen Beinen ging er durch den Raum, hob zuerst seinen Hut auf und zog ihn so fest auf seinen Schädel, dass man diesmal wohl ein Brecheisen nutzen müsste, um ihn von dem Zwergenkopf zu befreien. Die anderen Anwesenden konnten sehen, dass der Hut von unten gesehen nicht völlig normal war. An der vorderen Innenseite waren zuklappbare Brillengläser befestigt. Und auch im direkten Inneren der Kopfbedeckung war wohl noch Platz, um etwas zu verstauen. Scheinbar war der lächerlich aussehende Schlapphut ebenfalls eine Erfindung des zwergischen Tüftlers.
Danach hob er Lilly, die kleinere Armbrust vom Boden auf und prüfte sie auf Beschädigungen. Glücklicherweise hatte sie den Sturz gut überstanden. Zufrieden lud er sie mit einem weiteren seiner Silberbolzen. So langsam musste er mit diesen haushalten. Nicht nur, dass sie teuer waren, er hatte bald auch keine mehr am Mann.
Kurz überdachte er die drängenden Worte der beiden Freunde. Der Hexer würde wohl wirklich am besten wissen, wie man den Geist zur ewigen Ruhe bettete. Thorben hatte auch bisher nur gute Erfahrungen mit den Monsterjägern gemacht, egal aus welcher Schule sie auch gekommen waren. Und auch Reynegh wollte die Sache wohl eher friedlich lösen. Der eine Treffer mit dem Silberbolzen hatte nicht allzu viel gebracht. Die Demeritiumbombe ebenfalls nicht. Blanke Gewalt würde hier wohl nur kurzzeitig, wenn überhaupt helfen. Grummelnd schaute er sich im Hauptraum um, während Arias Stimme nun stark gedämpft von der Rückseite des Hauses zu hören war. Sie rief irgendwas von einem Keller. Toll! Gruselige, dunkle Keller. Klar, dass es da hingehen sollte, wenn man einen mordlustigen Geist verfolgte.
"Na gut,..." sagte er barsch. Viel ernster, als seine Gefährten ihn in den letzten Tagen erlebt hatten und ohne eine Spur seines sonst so verschwenderisch gebrauchten, treudoofen Humors. Aber sie konnten nicht erahnen, ob es seine Wut auf den pferdetötenden Geist oder seine psychische Vergewaltigung gewesen war, die ihn diesen grimmigen Ton anschlagen ließ.
"Schaut euch kurz hier im Hauptraum um. Bleibt halbwegs in der Nähe. Falls wer übernommen wird, Schlag in die Fresse und hoffen, dass man davon wieder aufwacht. Wenn wir hier oben nichts auf Anhieb finden, gehen wir auch von Innen in den Keller und treffen die anderen dann dort."
Damit ging er im Hauptraum auf und ab, öffnete einige Schränke sowie die Vorratskammer, und prüfte Bodendielen und Wände auf Geheimverstecke und losen Planken.
[86/100] Und er fand,...
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Ein Schlag des Mädchens löste ihn aus dem Traum. den zweiten hätte er beriets gefangen, doch es kam keiner mehr. Die Erinnerung verblasst so schnell wie sie ihn überfallen hatte und sehr effiziente Mechanismen zur Verdrängung räumten auch sofort alle übrigen Bruchstücke beiseite.
Das Ende des Kampfes bekam er noch mit, und dann zog Aria den Jungen mit sich. Er beobachtete, wie Jake sich losriss und sich auf die hölzernen Stufen setzte, das Schwert auf den Knien. Er schien nachzudenken. Doch der Blick, den ihm der Junge zuwarf gefiel ihm nicht. Etwas daran erinnerte ihn an Valentine und Lew, als sie den alten verstürzten Bahntunnel inspiziert hatten und dort von einem Kontroller überrascht worden waren. Und es waren immer wieder die Kontroller gewesen, die Teil seiner schlimmsten Erinnerungen der Zone waren. Sie waren zu sechst gewesen und nur sie drei hatten überlebt. Das war ohnehin schon viel. Und es war dieser Blick, in Lews Gesicht hatte er die Veränderung gesehen, und wie er damals den Kampf verlor. Wie sein Blick glasig wurden und er dann wie automatisch das Sturmgewehr hochnahm und Maxim in den Rücken schoss. Nur Maxim oder auch ihm?
Damals wie heute ruhte Slavas Hand auf der Makarov. Er wäre bereit, ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen.
Dock Jake gewann.
Dann rief auch schon Aria nach ihm und der männlichen Hexe.
Einen anerkennenden Blick rang er sich noch ab für den Jungen, dann wandte auch er sich um.
Wenn die Zone schon schlimm war, so kam er langsam zu der Erkenntnis, so war das hier vielleicht um Längen schlimmer.
Doch ein kleiner Teil von ihm begrüßte sogar die Herausforderung.
Im Haus waren bereits die Katze, der Zwerg und die Elfe, diese seltsame männliche Hexe und die Kinder waren in Richtung Keller unterwegs und er hatte nicht vor, sich irgendeiner Gruppe anzuschließen. Also nahm er sich das Nebengebäude vor. Den Stall hatte ja zuvor schon Jake ausgeräumt, doch es gab noch einen kleineren gemauerten Flügel, der sich direkt an den Stall anschloss. Es mochte ein Gesindehaus gewesen sein, zwar von Steinmauern umgeben aber drinnen nur unterteilen nur niedrige Holzwände einzelne Kammern. Darin standen noch die Reste von Betten, Gestelle udn Strohsäcke, die einst die Matratzen dargestellt hatten. Wonach er hier suchen sollte wusste er nicht. Im übrigen hatte er auch keine größere Lust, den Befehlen dieses Mannes zu folgen, aber das um was es ging weckte sein Interesse. Ein Rätsel, etwas war geschehen und es galt herauszufinden was es war, das wiederum appellierte an seien Berufsehre. Mit wachen Augen wanderte er zischen dem Unrat umher, zwischen den Resten der Bettgestelle und der Trennwände. Jedem, der hier arbeitete stand wohl auch eine kleine Truhe zu für persönliches. Außer Lappen, Krümeln, Hufnägeln, toten Insekten, einer mumifizierten Maus und das was einmal ein stück Brot gewesen war und nicht einmal mehr schimmlig genannt werden konnte, war nichts zu finden.
Sein Blick indes wanderte immer wieder zu einer Stelle an der Wand,
Ohne dass er so genau wusste, weshalb.
Erst als er näher trat sah er, dass der Ziegel an der Stelle fettig glänzte, anders als die Umgebenden. Einst verdeckt durch das Bettgestell, jetzt offen sichtbar. Er war öfter als die anderen berührt worden. Und schnell hatte er auch heraus warum.
Es war kein vollständiger Ziegel, die Vorderseite war nur eine dünne Blende. Statt dessen verbarg sich dahinter ein Hohlraum der fast zur Gänze von einem kleinen Blechkästchen ausgefüllt wurde.
Er ahnte bereits, noch eher er es öffnete, was er finden würde. Der Deckel des Kästchens war eines bemalt gewesen, mit einem Blumenmuster, wie es auch in Sibirien verbreitet war. Es war sauber gearbeitet, ein feines Scharnier ließ den Decke aufklappen. Fast sah es wie eine moderne folkloristische Arbeit aus. Das Kästchen war wohl lange in Besitz von irgendwem gewesen, jetzt war es verbeult und die Blumen abgegriffen.
Aber als er es öffnete wurde er nicht enttäuscht.
Briefe. mit einem dunkelroten Samtband zusammengebunden.
Täuschte er sich oder haftetet ihnen noch immer der Hauch eines Parfums an? Narzissen? Das passte nicht ganz zu dem dunklen Samt, aber das spielte keine Rolle, es waren die Briefe einer Frau, oder würde man hier 'Dame' sagen, um den Standesunterschied zu betonen? ...in einem Kästchen in der Gesindekammer.
Man musste kein begnadeter Ermittler sein um hieraus seine Schlüsse zu ziehen.
Weder das Bett noch die einfache Holztruhe an deren Fußende verreit mehr über den Mann der hier geschlafen hatte. Auch der Inhalt der Briefe selbst sagte Slava nichts. Nur einige Zeichen erinnerten an das kyrillische Alphabet, mehr Ähnlichkeit gäbe es wohl mit dem Kirchenslavischen, aber davon, es lesen zu können war er weit entfernt. Allerdings festigte sich sein Bild von dieser Welt zusehends.
Noch eine Weile überlegte er, was er mit den Briefen tun sollte, noch hatte er sich nicht entschieden.
Nachdenklich ließ er sich auf das Bett sinken. Einen Moment sitzen und nachdenken...
Doch das ließ das Bett nicht zu. (6/100) es gab unter ihm nach und er brach durch die morschen Latten. So eingekeilt dauerte es entwürdigend lange, bis er sich befreit hatte. Er wurde, verdammt noch mal, wirklich alt.
Das Ende des Kampfes bekam er noch mit, und dann zog Aria den Jungen mit sich. Er beobachtete, wie Jake sich losriss und sich auf die hölzernen Stufen setzte, das Schwert auf den Knien. Er schien nachzudenken. Doch der Blick, den ihm der Junge zuwarf gefiel ihm nicht. Etwas daran erinnerte ihn an Valentine und Lew, als sie den alten verstürzten Bahntunnel inspiziert hatten und dort von einem Kontroller überrascht worden waren. Und es waren immer wieder die Kontroller gewesen, die Teil seiner schlimmsten Erinnerungen der Zone waren. Sie waren zu sechst gewesen und nur sie drei hatten überlebt. Das war ohnehin schon viel. Und es war dieser Blick, in Lews Gesicht hatte er die Veränderung gesehen, und wie er damals den Kampf verlor. Wie sein Blick glasig wurden und er dann wie automatisch das Sturmgewehr hochnahm und Maxim in den Rücken schoss. Nur Maxim oder auch ihm?
Damals wie heute ruhte Slavas Hand auf der Makarov. Er wäre bereit, ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen.
Dock Jake gewann.
Dann rief auch schon Aria nach ihm und der männlichen Hexe.
Einen anerkennenden Blick rang er sich noch ab für den Jungen, dann wandte auch er sich um.
Wenn die Zone schon schlimm war, so kam er langsam zu der Erkenntnis, so war das hier vielleicht um Längen schlimmer.
Doch ein kleiner Teil von ihm begrüßte sogar die Herausforderung.
Im Haus waren bereits die Katze, der Zwerg und die Elfe, diese seltsame männliche Hexe und die Kinder waren in Richtung Keller unterwegs und er hatte nicht vor, sich irgendeiner Gruppe anzuschließen. Also nahm er sich das Nebengebäude vor. Den Stall hatte ja zuvor schon Jake ausgeräumt, doch es gab noch einen kleineren gemauerten Flügel, der sich direkt an den Stall anschloss. Es mochte ein Gesindehaus gewesen sein, zwar von Steinmauern umgeben aber drinnen nur unterteilen nur niedrige Holzwände einzelne Kammern. Darin standen noch die Reste von Betten, Gestelle udn Strohsäcke, die einst die Matratzen dargestellt hatten. Wonach er hier suchen sollte wusste er nicht. Im übrigen hatte er auch keine größere Lust, den Befehlen dieses Mannes zu folgen, aber das um was es ging weckte sein Interesse. Ein Rätsel, etwas war geschehen und es galt herauszufinden was es war, das wiederum appellierte an seien Berufsehre. Mit wachen Augen wanderte er zischen dem Unrat umher, zwischen den Resten der Bettgestelle und der Trennwände. Jedem, der hier arbeitete stand wohl auch eine kleine Truhe zu für persönliches. Außer Lappen, Krümeln, Hufnägeln, toten Insekten, einer mumifizierten Maus und das was einmal ein stück Brot gewesen war und nicht einmal mehr schimmlig genannt werden konnte, war nichts zu finden.
Sein Blick indes wanderte immer wieder zu einer Stelle an der Wand,
Ohne dass er so genau wusste, weshalb.
Erst als er näher trat sah er, dass der Ziegel an der Stelle fettig glänzte, anders als die Umgebenden. Einst verdeckt durch das Bettgestell, jetzt offen sichtbar. Er war öfter als die anderen berührt worden. Und schnell hatte er auch heraus warum.
Es war kein vollständiger Ziegel, die Vorderseite war nur eine dünne Blende. Statt dessen verbarg sich dahinter ein Hohlraum der fast zur Gänze von einem kleinen Blechkästchen ausgefüllt wurde.
Er ahnte bereits, noch eher er es öffnete, was er finden würde. Der Deckel des Kästchens war eines bemalt gewesen, mit einem Blumenmuster, wie es auch in Sibirien verbreitet war. Es war sauber gearbeitet, ein feines Scharnier ließ den Decke aufklappen. Fast sah es wie eine moderne folkloristische Arbeit aus. Das Kästchen war wohl lange in Besitz von irgendwem gewesen, jetzt war es verbeult und die Blumen abgegriffen.
Aber als er es öffnete wurde er nicht enttäuscht.
Briefe. mit einem dunkelroten Samtband zusammengebunden.
Täuschte er sich oder haftetet ihnen noch immer der Hauch eines Parfums an? Narzissen? Das passte nicht ganz zu dem dunklen Samt, aber das spielte keine Rolle, es waren die Briefe einer Frau, oder würde man hier 'Dame' sagen, um den Standesunterschied zu betonen? ...in einem Kästchen in der Gesindekammer.
Man musste kein begnadeter Ermittler sein um hieraus seine Schlüsse zu ziehen.
Weder das Bett noch die einfache Holztruhe an deren Fußende verreit mehr über den Mann der hier geschlafen hatte. Auch der Inhalt der Briefe selbst sagte Slava nichts. Nur einige Zeichen erinnerten an das kyrillische Alphabet, mehr Ähnlichkeit gäbe es wohl mit dem Kirchenslavischen, aber davon, es lesen zu können war er weit entfernt. Allerdings festigte sich sein Bild von dieser Welt zusehends.
Noch eine Weile überlegte er, was er mit den Briefen tun sollte, noch hatte er sich nicht entschieden.
Nachdenklich ließ er sich auf das Bett sinken. Einen Moment sitzen und nachdenken...
Doch das ließ das Bett nicht zu. (6/100) es gab unter ihm nach und er brach durch die morschen Latten. So eingekeilt dauerte es entwürdigend lange, bis er sich befreit hatte. Er wurde, verdammt noch mal, wirklich alt.
...zunächst einmal noch gar nichts.
Weder in den Schränken noch in der Vorratskammer war etwas versteckt, es gab auch keine nennenswerten Geheimverstecke sah man einmal von dem losen Ziegel ab, hinter dem sich eine kleine Blechkiste verbarg. Allerdings befand sich diese nicht im Haupthaus, sondern im Gesindehaus.
Und dort war es auch nicht Thorben, der sie fand.
Aber die Vehemenz, mit der der Zwerg im Haus auf und ab marschierte ließ irgendwann, vielleicht beim 4ten, vielleicht auch erst beim 5tem mal, da er über die gleiche Stelle schritt, schließlich jene eine morsche Diele brechen.
Sein Fuß blieb stecken und zog er ihn dann mit einem Ruck heraus würde er wohl noch etwas mehr als die Diele abreißen, dann würde er es sehen.
ES war nicht der Hauptraum, sondern ein Nebenraum, durch eine Holzwand getrennt, vielleicht hatten in dem Verschlag einst die Betten gestanden und vermutlich hatte einmal ein dicker Teppich den Boden zugedeckt, denn vor einer ganzen Weile hätte sonst allein der Geruch verraten was geschehen war. Den Teppich hatten aber schon vor langer Zeit Plünderer mitgenommen. Oder hatten es versucht. Im Keller würde man diesen finden, zusammen mit einigem anderen.
Das erste mal seit Jahrzehnten fiel wieder Licht auf die Erde unter dem Vorratsraum, Staubflocken tanzten in ihrem Schein. Ein Strahl fiel auf die augenlosen Höhlen eines Schädels. Eines menschlichen Schädels. Sah man genauer hin war da auch noch ein zweiter.
Nur noch wenige Fetzen Stoff klebten an ihren Körpern, und nicht einmal von der Kleidung, die nichts, was noch würde erkennen lassen, um wen es sich handelte.
Sie lagen, fest Umschlungen, und gebettet auf Erdreich und Wurzeln. Und Wurzeln hatten auch die Rippen durchdrungen und neu eingekleidet.
Einst hatten sie auf dem blanken Boden gelegen, kaum von Erdreich bedeckt, nur ein Leintuch hatte sie vor Blicken verborgen und schließlich waren die Dielen über ihnen neu verlegt worden. Wer es getan hatte und warum, die Antwort auf diese Frage würden sie sich nur mit Mühe abringen lassen.
Jemandem mit profunderen anatomischen Kenntnissen würden die Schädelnähte des etwas kleinere Skeletts auffallen und die Zähne, und wohl auch der Kieferwinkel und der sehr flache bis fast nicht erkennbare Hinterhauptswulst des größeren Skelettes, aber auch jemand ohne diese Kenntnisse konnte sich vielleicht aus dem Kontext ein wenig zusammenreimen, nur ein wenig.
Wie sie da lagen sah auf den ersten Blick wohl friedlich aus, in inniger Umarmung, doch das täuschte wohl über das grausame Schicksal hinweg, das sie erlitten hatten.
Das sich aber erst später zur Gänze offenbaren würde, wenn sie alle Hinweise zusammengesetzt hatten.
Und so wie sie lagen sah es so aus als habe das größere Skelett das Kleine an sich gezogen, festgehalten, der Körper war jedoch schon erschlafft gewesen, die Beine lagen unnatürlich überkreuzt, ebenso die Arme. Der Kopf hing etwas schief.
Blut gab es jedoch längst keines mehr und doch weil die Knochen noch im Sehen verband waren konnte man die Haltung noch erkennen in der sie hier abgelegt und gestorben waren. Vor allem aber die Weichteile der beiden waren verrottet oder gefressen worden und so gab es kaum noch Hinweise auf die Todesursache.
Kaum, denn es gab sie noch.
Doch dazu müsste man die Skelette genau inspizieren. Sehr genau.
Weder in den Schränken noch in der Vorratskammer war etwas versteckt, es gab auch keine nennenswerten Geheimverstecke sah man einmal von dem losen Ziegel ab, hinter dem sich eine kleine Blechkiste verbarg. Allerdings befand sich diese nicht im Haupthaus, sondern im Gesindehaus.
Und dort war es auch nicht Thorben, der sie fand.
Aber die Vehemenz, mit der der Zwerg im Haus auf und ab marschierte ließ irgendwann, vielleicht beim 4ten, vielleicht auch erst beim 5tem mal, da er über die gleiche Stelle schritt, schließlich jene eine morsche Diele brechen.
Sein Fuß blieb stecken und zog er ihn dann mit einem Ruck heraus würde er wohl noch etwas mehr als die Diele abreißen, dann würde er es sehen.
ES war nicht der Hauptraum, sondern ein Nebenraum, durch eine Holzwand getrennt, vielleicht hatten in dem Verschlag einst die Betten gestanden und vermutlich hatte einmal ein dicker Teppich den Boden zugedeckt, denn vor einer ganzen Weile hätte sonst allein der Geruch verraten was geschehen war. Den Teppich hatten aber schon vor langer Zeit Plünderer mitgenommen. Oder hatten es versucht. Im Keller würde man diesen finden, zusammen mit einigem anderen.
Das erste mal seit Jahrzehnten fiel wieder Licht auf die Erde unter dem Vorratsraum, Staubflocken tanzten in ihrem Schein. Ein Strahl fiel auf die augenlosen Höhlen eines Schädels. Eines menschlichen Schädels. Sah man genauer hin war da auch noch ein zweiter.
Nur noch wenige Fetzen Stoff klebten an ihren Körpern, und nicht einmal von der Kleidung, die nichts, was noch würde erkennen lassen, um wen es sich handelte.
Sie lagen, fest Umschlungen, und gebettet auf Erdreich und Wurzeln. Und Wurzeln hatten auch die Rippen durchdrungen und neu eingekleidet.
Einst hatten sie auf dem blanken Boden gelegen, kaum von Erdreich bedeckt, nur ein Leintuch hatte sie vor Blicken verborgen und schließlich waren die Dielen über ihnen neu verlegt worden. Wer es getan hatte und warum, die Antwort auf diese Frage würden sie sich nur mit Mühe abringen lassen.
Jemandem mit profunderen anatomischen Kenntnissen würden die Schädelnähte des etwas kleinere Skeletts auffallen und die Zähne, und wohl auch der Kieferwinkel und der sehr flache bis fast nicht erkennbare Hinterhauptswulst des größeren Skelettes, aber auch jemand ohne diese Kenntnisse konnte sich vielleicht aus dem Kontext ein wenig zusammenreimen, nur ein wenig.
Wie sie da lagen sah auf den ersten Blick wohl friedlich aus, in inniger Umarmung, doch das täuschte wohl über das grausame Schicksal hinweg, das sie erlitten hatten.
Das sich aber erst später zur Gänze offenbaren würde, wenn sie alle Hinweise zusammengesetzt hatten.
Und so wie sie lagen sah es so aus als habe das größere Skelett das Kleine an sich gezogen, festgehalten, der Körper war jedoch schon erschlafft gewesen, die Beine lagen unnatürlich überkreuzt, ebenso die Arme. Der Kopf hing etwas schief.
Blut gab es jedoch längst keines mehr und doch weil die Knochen noch im Sehen verband waren konnte man die Haltung noch erkennen in der sie hier abgelegt und gestorben waren. Vor allem aber die Weichteile der beiden waren verrottet oder gefressen worden und so gab es kaum noch Hinweise auf die Todesursache.
Kaum, denn es gab sie noch.
Doch dazu müsste man die Skelette genau inspizieren. Sehr genau.
- Reuven von Sorokin
- Spieler Level 4
- Beiträge: 574
- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
War auch immer der Mensch sah, Reuven ahnte es nicht einmal, es schlug sich jedoch alles in seinem Minenspiel wieder. Eine Abfolge eines ganzen Spektrums an Ausdrücken, die dem Hexer größtenteils fremd waren. Differenziertes Minenspiel zu lesen war ihm nun einmal nicht gegeben. Andernfalls hätte er alles zwischen tiefster Verzweiflung, Abscheu, Wut und kaltem Hasse gesehen was die menschliche Ausdrucksfähigkeit zu bieten hatte. Bis die junge Skelligerin ihn unterbrach und instinktiv vielleicht das einzig richtige tat.
Eine Ohrfeige holte ihn zurück und mit einer erstaunlichen Geistesgegenwart war beriets seine Hand oben falls ein zweiter Schlag folgen sollte.
Der Hexer kam nicht umhin das Training, das dieser Mann durchlaufen hatte zu bewundern. Aus ihm wäre sicher ein guter Hexer geworden und vermutlich auch in der Katzenschule, ihnen sagte man schließlich nach, dass sie Psychopathen hervorbrachten. Und dessen war er sich sicher, der Mann war vom Kaliber einer wie Brehen, wenn nicht gar schlimmer.
Es kam keine zweite Ohrfeige. Ihr Glück.
Nur ein Blick seiner ebenfalls grünen Augen wanderte von der Skelligerin zu den anderen, prüfend. Was er jedoch herausfinden wollte verriet er nicht.
Lange hatte der Hexer jedoch nicht Zeit, sich mit ihm zu beschäftigen.
Seine Frage hatte keiner der Beiden beantwortet, weder die nach der Bezahlung noch die nach den Jungfrauen. Oder war das 'Ja, Hexer' des Mädchens die Antwort gewesen? Er zögerte.
Der andere Schwertträger hatte auf der Treppe Platz genommen und wieder wurden Blicke gewechselt. Warum mussten diese Leute so viel nonverbal kommunizieren, hier konnte er nicht folgen. Er schüttelte den Kopf. Eigentlich war er es je gewöhnt, dass man ihn ausschloss, deshalb machte er sein Ding und sie ihres.
Der Mensch war wieder bei Verstand...
Reuven wich ein wenig zurück um im Falle eines neuen Angriffs eine besser Ausgangslage zu haben, doch der Mensch blieb ruhig. Er sprach seltsam und besah man ihn sich genauer, dann war er auch seltsam gekleidet.
Dann aber rief das Mädchen nach ihm.
Er humpelte immer noch ein wenig, fand sie aber recht schnell, wie sie sich mit der schweren Kellertüre abmühten. Er prüfte sie zuerst selbst, verriegelt, vermutlich verbarrikadiert...
"Tretet zurück." warnte er sie und schob beide ein wenig beiseite.
Dann zeichnete er wieder ein Zeichen in die Luft, Aard. Er heilt es einen Augenblick länger fest um die Wirkung zu erhöhen und zu konzentrieren, dann, als er losließ hob es die Türe aus den Angeln und ließ sie wie eine Rampe über das was dahinter verbarrikadiert war fallen.
Und zum ersten Mal war er froh, dass er einen Teil seines Geruchssinnes eingebüßt hatte.
Es war stockdunkel, doch ein wenig konnte er erkenne.
Geister gab es hier keine, sein Amulett blieb ruhig, aber er konnte bereits grob erkennen was dort drinnen zu finden sein würde.
"Viel Spaß da drin..."
Damit überließ er erst einmal den beiden Menschen das Feld.
Eine Ohrfeige holte ihn zurück und mit einer erstaunlichen Geistesgegenwart war beriets seine Hand oben falls ein zweiter Schlag folgen sollte.
Der Hexer kam nicht umhin das Training, das dieser Mann durchlaufen hatte zu bewundern. Aus ihm wäre sicher ein guter Hexer geworden und vermutlich auch in der Katzenschule, ihnen sagte man schließlich nach, dass sie Psychopathen hervorbrachten. Und dessen war er sich sicher, der Mann war vom Kaliber einer wie Brehen, wenn nicht gar schlimmer.
Es kam keine zweite Ohrfeige. Ihr Glück.
Nur ein Blick seiner ebenfalls grünen Augen wanderte von der Skelligerin zu den anderen, prüfend. Was er jedoch herausfinden wollte verriet er nicht.
Lange hatte der Hexer jedoch nicht Zeit, sich mit ihm zu beschäftigen.
Seine Frage hatte keiner der Beiden beantwortet, weder die nach der Bezahlung noch die nach den Jungfrauen. Oder war das 'Ja, Hexer' des Mädchens die Antwort gewesen? Er zögerte.
Der andere Schwertträger hatte auf der Treppe Platz genommen und wieder wurden Blicke gewechselt. Warum mussten diese Leute so viel nonverbal kommunizieren, hier konnte er nicht folgen. Er schüttelte den Kopf. Eigentlich war er es je gewöhnt, dass man ihn ausschloss, deshalb machte er sein Ding und sie ihres.
Der Mensch war wieder bei Verstand...
Reuven wich ein wenig zurück um im Falle eines neuen Angriffs eine besser Ausgangslage zu haben, doch der Mensch blieb ruhig. Er sprach seltsam und besah man ihn sich genauer, dann war er auch seltsam gekleidet.
Dann aber rief das Mädchen nach ihm.
Er humpelte immer noch ein wenig, fand sie aber recht schnell, wie sie sich mit der schweren Kellertüre abmühten. Er prüfte sie zuerst selbst, verriegelt, vermutlich verbarrikadiert...
"Tretet zurück." warnte er sie und schob beide ein wenig beiseite.
Dann zeichnete er wieder ein Zeichen in die Luft, Aard. Er heilt es einen Augenblick länger fest um die Wirkung zu erhöhen und zu konzentrieren, dann, als er losließ hob es die Türe aus den Angeln und ließ sie wie eine Rampe über das was dahinter verbarrikadiert war fallen.
Und zum ersten Mal war er froh, dass er einen Teil seines Geruchssinnes eingebüßt hatte.
Es war stockdunkel, doch ein wenig konnte er erkenne.
Geister gab es hier keine, sein Amulett blieb ruhig, aber er konnte bereits grob erkennen was dort drinnen zu finden sein würde.
"Viel Spaß da drin..."
Damit überließ er erst einmal den beiden Menschen das Feld.
Nachdem die Türe aus den eisernen Angeln gerissen war schlug ihnen ein modriger Geruch entgegen, Nein, mehr als modrig, fauch, kühl, doch darin der satte fette Geruch von totem seifigem Fleisch. Nicht gleich sahen sie was ihn verursachte, denn es war stockdunkel, kein verirrter Lichtschein erhellte den Raum und der Eingang zum Keller lag so verwinkelt hinter dem Haus, dass auch die Sonne nicht hinein drang.
Doch vorerst würden die Besucher, die den Keller nach vielen Jahren das erste mal betraten nicht weiter kommen. Allerlei Geröll hatte sich vor der Türe gesammelt. Die Reste von Fässern, jetzt nur noch die in Ringen verkeilten Dauben, die Reste von Holzstühlen, Kisten, darin die Wertgegenstände des Hauses, Pokale, Becher, Schalen. Was aus Glas oder Porzellan gewesen war nun größtenteils zerschlagen, Flaschen aus Steinzeug und einige Krüge waren heil geblieben, möglicherweise auch ihr Inhalt. Kästchen fanden sich darunter, Vielleicht voll mit Schmuck, Silberbesteck. Bilder, Stühle, einst mit Brokat bezogen und mit Intarsieren verziert, die nun zwischen dem übrigem Tand lagen. Dazwischen verkeilt was der Keller zuvor schon beinhaltet hatte, Kisten, Werkzeuge, Fässer. Ein schwerer Teppich, der damals schon den Geruch des Todes aufgesogen gehabt hatte bildete zusammen mit dem anderen Kram ein beschwerliches Hindernis.
Es war nicht das Hexerzeichen gewesen, das das Chaos verursachte hatte, auch wenn es manches vielleicht verschlimmert hatte. die Barrikade war vor langer Zeit schon vor der Türe errichtet worden, aus allem dessen die drinnen in ihrer Verzweiflung hatten habhaft werden können.
Das Bild das sich drinnen bot hatte der Hexer bereits kurz sehen können, nicht aber die Menschen.
Räumte man das Chaos dann beiseite und verschaffte man sich irgendwie Licht um weiter in den Keller vorzudringen, so würde sich einem ein grausiges Bild bieten, grausamer und wiederwärtiger noch als allein der Geruch schon glauben ließ.
Zählte man genau nach - und dazu würde man mindestens einen der Körper beiseite heben müssen, so fand man 6 Männer. Sie waren nicht skelettiert, zumindest nicht zur Gänze. Ob es die hohe Feuchtigkeit hier unten gewesen war oder andere besondere Bedingungen, das würde der Wissenschaft auch hunderte von Jahren später nicht zur Gänze klar sein, nun aber verkündete diese schaurige Installation aus Knochen, Fleisch und wächserner Haut noch ziemlich genau was hier unten geschehen war.
Vielleicht waren sie geflohen, hatten zuvor noch das Diebesgut aus dem Haus oder wohl vor dem Regen in Sicherheit gebracht um es später abzutransportieren, doch dann... dann war etwas geschehen. Etwas, dass sei dazu gebracht hatte sich zu verbarrikadieren.
Sah man genau hin und hob die Türe an, so konnte man vielleicht feststellen, dass einer von ihnen mit dem Silberbesteck geworfen haben musste. Einige Messer steckten noch fest.
Die Männer, es waren allesamt Männer, trugen nur leicht Kleidung und allenfalls Lederrüstungen, oder Teile davon. Ihre Haut war größtenteils er halten doch wächsern bleich und grau. Die Haare klebten ihnen noch in den Gesichtern, dort, wo der Angstschweiß sie festgeklebt hatte. Sie waren nur leicht bewaffnet, Dolche und einschneidige Messer, und genau die hatte einer dem anderen in die Rippen gerammt.
Der eine lag erwürgt am Boden, in der Hand einen Holzspieß, der im Bauch eines seiner Kameraden steckte und die Hände seines wiederum erschlafften Mörders trug er noch am Hals. Dem dagegen steckten zwei Messer im Rücken, und so weiter. Das herabtropfende Blut hatte sich zersetzt in der Feuchtigkeit und leistete einen Großen Beitrag zur Widerwärtigkeit der Szenerie und des Geruches derselben.
Einer hatte den anderen umgebracht und zusammen waren sie hier eingeschlossen geblieben, konserviert, als Mahnmal für jene, die nach ihnen suchen würden, oder für immer vergraben ohne Zeugen. Sah man sie sich genauer an, in gutem Licht, so konnte man den Schrecken noch in ihren Gesichtern ablesen, weit aufgerissene bleiche Augen, Angst und unbändige Wut und Hass. Geschürt von etwas, das diesen Ort des Schreckens immer noch beherrschte.
Doch vorerst würden die Besucher, die den Keller nach vielen Jahren das erste mal betraten nicht weiter kommen. Allerlei Geröll hatte sich vor der Türe gesammelt. Die Reste von Fässern, jetzt nur noch die in Ringen verkeilten Dauben, die Reste von Holzstühlen, Kisten, darin die Wertgegenstände des Hauses, Pokale, Becher, Schalen. Was aus Glas oder Porzellan gewesen war nun größtenteils zerschlagen, Flaschen aus Steinzeug und einige Krüge waren heil geblieben, möglicherweise auch ihr Inhalt. Kästchen fanden sich darunter, Vielleicht voll mit Schmuck, Silberbesteck. Bilder, Stühle, einst mit Brokat bezogen und mit Intarsieren verziert, die nun zwischen dem übrigem Tand lagen. Dazwischen verkeilt was der Keller zuvor schon beinhaltet hatte, Kisten, Werkzeuge, Fässer. Ein schwerer Teppich, der damals schon den Geruch des Todes aufgesogen gehabt hatte bildete zusammen mit dem anderen Kram ein beschwerliches Hindernis.
Es war nicht das Hexerzeichen gewesen, das das Chaos verursachte hatte, auch wenn es manches vielleicht verschlimmert hatte. die Barrikade war vor langer Zeit schon vor der Türe errichtet worden, aus allem dessen die drinnen in ihrer Verzweiflung hatten habhaft werden können.
Das Bild das sich drinnen bot hatte der Hexer bereits kurz sehen können, nicht aber die Menschen.
Räumte man das Chaos dann beiseite und verschaffte man sich irgendwie Licht um weiter in den Keller vorzudringen, so würde sich einem ein grausiges Bild bieten, grausamer und wiederwärtiger noch als allein der Geruch schon glauben ließ.
Zählte man genau nach - und dazu würde man mindestens einen der Körper beiseite heben müssen, so fand man 6 Männer. Sie waren nicht skelettiert, zumindest nicht zur Gänze. Ob es die hohe Feuchtigkeit hier unten gewesen war oder andere besondere Bedingungen, das würde der Wissenschaft auch hunderte von Jahren später nicht zur Gänze klar sein, nun aber verkündete diese schaurige Installation aus Knochen, Fleisch und wächserner Haut noch ziemlich genau was hier unten geschehen war.
Vielleicht waren sie geflohen, hatten zuvor noch das Diebesgut aus dem Haus oder wohl vor dem Regen in Sicherheit gebracht um es später abzutransportieren, doch dann... dann war etwas geschehen. Etwas, dass sei dazu gebracht hatte sich zu verbarrikadieren.
Sah man genau hin und hob die Türe an, so konnte man vielleicht feststellen, dass einer von ihnen mit dem Silberbesteck geworfen haben musste. Einige Messer steckten noch fest.
Die Männer, es waren allesamt Männer, trugen nur leicht Kleidung und allenfalls Lederrüstungen, oder Teile davon. Ihre Haut war größtenteils er halten doch wächsern bleich und grau. Die Haare klebten ihnen noch in den Gesichtern, dort, wo der Angstschweiß sie festgeklebt hatte. Sie waren nur leicht bewaffnet, Dolche und einschneidige Messer, und genau die hatte einer dem anderen in die Rippen gerammt.
Der eine lag erwürgt am Boden, in der Hand einen Holzspieß, der im Bauch eines seiner Kameraden steckte und die Hände seines wiederum erschlafften Mörders trug er noch am Hals. Dem dagegen steckten zwei Messer im Rücken, und so weiter. Das herabtropfende Blut hatte sich zersetzt in der Feuchtigkeit und leistete einen Großen Beitrag zur Widerwärtigkeit der Szenerie und des Geruches derselben.
Einer hatte den anderen umgebracht und zusammen waren sie hier eingeschlossen geblieben, konserviert, als Mahnmal für jene, die nach ihnen suchen würden, oder für immer vergraben ohne Zeugen. Sah man sie sich genauer an, in gutem Licht, so konnte man den Schrecken noch in ihren Gesichtern ablesen, weit aufgerissene bleiche Augen, Angst und unbändige Wut und Hass. Geschürt von etwas, das diesen Ort des Schreckens immer noch beherrschte.
Aria wich zurück und hielt sich ihren Arm vor die Nase um den Geruch abzuwehren. Es stank fürchterlich. Süßlicher Duft der Verwesung machte sich breit. Wo war Jake? Sie sah ihn nun auf der Treppe, wie er zu Slava starrte. Dieser junge Mann schien ständig in einem inneren Kampf verwickelt zu sein. Wie gern hätte sie ihn einfach auf das Pferd gepackt und hätte all das Grauen mit ihm hinter sich gelassen. Sie hätten wegreiten können und wie die Wilden im Wald leben können…aber nicht in diesem Leben…
Was hatte das Schicksal sich eigentlich hierbei gedacht? Wieso mussten sie diesem Schrecken ins Auge blicken? Abermals wuchs sie über sich hinaus und trat vorsichtig näher an den Kellereingang. In ihrem Geist hörte sie auf einmal das alte Lied der Skellige, welches ihre Mutter ihr manchmal zum Einschlafen vorsang, wenn sie Angst vor der Dunkelheit gehabt hatte.
Langsam senkte sie ihren Arm und trat an die erste Stufe. Ganz leise fing sie an das Lied für sich zu singen und stieg die erste Stufe hinunter.
Die Angst wollte in ihr Herz kriechen, doch Aria sang sie zurück. Nicht jetzt! Der Hexer hatte ihnen gesagt, dass das was hier spukte, davon zehrte. Nun stand sie bereits fast ganz unten und erblickte das Grab. Sollten die anderen sie seltsam finden…Sie wusste es gerade nicht besser. Außerdem half es. Ihr Verstand wurde immer klarer aber der Keller war stockdunkel.
Als sie unten stand, zerbarst eine Scherbe unter ihrem Fuß. Sie straffte ihre Gestalt und blickte in die ewig scheinende Finsternis.
„Ich habe keine Angst! Ich bin das Schwert und das Schild!“
Sagte sie fest in die schaurige Stille hinein. Wo war Jake?
Was hatte das Schicksal sich eigentlich hierbei gedacht? Wieso mussten sie diesem Schrecken ins Auge blicken? Abermals wuchs sie über sich hinaus und trat vorsichtig näher an den Kellereingang. In ihrem Geist hörte sie auf einmal das alte Lied der Skellige, welches ihre Mutter ihr manchmal zum Einschlafen vorsang, wenn sie Angst vor der Dunkelheit gehabt hatte.
Langsam senkte sie ihren Arm und trat an die erste Stufe. Ganz leise fing sie an das Lied für sich zu singen und stieg die erste Stufe hinunter.
Die Angst wollte in ihr Herz kriechen, doch Aria sang sie zurück. Nicht jetzt! Der Hexer hatte ihnen gesagt, dass das was hier spukte, davon zehrte. Nun stand sie bereits fast ganz unten und erblickte das Grab. Sollten die anderen sie seltsam finden…Sie wusste es gerade nicht besser. Außerdem half es. Ihr Verstand wurde immer klarer aber der Keller war stockdunkel.
Als sie unten stand, zerbarst eine Scherbe unter ihrem Fuß. Sie straffte ihre Gestalt und blickte in die ewig scheinende Finsternis.
„Ich habe keine Angst! Ich bin das Schwert und das Schild!“
Sagte sie fest in die schaurige Stille hinein. Wo war Jake?
Thorben wischte seinen Einwand ungewohnt barsch beiseite, dennoch blieb Reynegh bei seiner Meinung. Auch wenn es keine direkten Ahnen waren, die hier tobten - sie tobten und jemand sollte sie besänftigen, sonst ginge das Morden weiter. Wie nah er der Wahrheit und der Welpe draußen an der nächsten Bluttat war, ahnte er dabei noch nicht einmal. Doch je länger er sich auf die Situation einließ und den Geist als solchen wahrnahm, desto weniger schien sich der für den Naramianer zu interessieren. Vielleicht war es auch einfach Glück oder sein Mangel an deutbaren Empfindungen, jedenfalls überfielen ihn keine weiteren Ängste oder Illusionen und auch das Bild seiner zerfallenden Hand verblasste und war nicht mehr als eine Erinnerung (77/100).
Der Zwerg erteilte klare Anweisung, doch so recht wusste Reynegh nicht, wonach er bei den seltsamen Gepflogenheiten in dieser Welt suchen sollte. Er sah sich in dem verfallenen Raum um, ging auch in Nebenräume, sorgte jedoch immer dafür, dass er die anderen beiden zumindest im Ohr hatte. Daher rief ihn das Geräusch berstenden Holzes sogleich wieder auf den Plan und an Thorbens Seite. Gemeinsam öffneten sie das Loch, das sein Fuß gebrochen hatte, etwas weiter.
Im Halbdunkel konnten die Katzenaugen des Naramianers mit Leichtigkeit Knochen ausmachen. Zwei Skelette, ineinander verschlungen wie zum letzten Liebesakt, durchdrungen von Wurzelwerk. Er hob die Lefzen, witterte mit dem zweiten, feineren Organ in seinem Kiefer, doch da unten war nichts mehr. Nur noch Erde und Staub.
"Dies mag eine fremde Welt für mich sein, doch bestatten die Menschen ihre Toten nicht normalerweise anders?", knurrte er leise, doch ausreichend vernehmlich.
Der Zwerg erteilte klare Anweisung, doch so recht wusste Reynegh nicht, wonach er bei den seltsamen Gepflogenheiten in dieser Welt suchen sollte. Er sah sich in dem verfallenen Raum um, ging auch in Nebenräume, sorgte jedoch immer dafür, dass er die anderen beiden zumindest im Ohr hatte. Daher rief ihn das Geräusch berstenden Holzes sogleich wieder auf den Plan und an Thorbens Seite. Gemeinsam öffneten sie das Loch, das sein Fuß gebrochen hatte, etwas weiter.
Im Halbdunkel konnten die Katzenaugen des Naramianers mit Leichtigkeit Knochen ausmachen. Zwei Skelette, ineinander verschlungen wie zum letzten Liebesakt, durchdrungen von Wurzelwerk. Er hob die Lefzen, witterte mit dem zweiten, feineren Organ in seinem Kiefer, doch da unten war nichts mehr. Nur noch Erde und Staub.
"Dies mag eine fremde Welt für mich sein, doch bestatten die Menschen ihre Toten nicht normalerweise anders?", knurrte er leise, doch ausreichend vernehmlich.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Er hatte keinen Zweifel daran, wie es ausgegangen wäre. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, Slava hätte seinem erbärmlichen Dasein endlich ein Ende gemacht, denn ihm selbst war dieser Schritt verwehrt. Wie so vieles. Er schüttelte die Gedanken ab, warf einen kurzen Blick zum blutroten Himmel und dachte an jene einprägsamen Worte des Herrn am Kreuz. Atmete tief die eisige Luft ein. Straffte sich. Er war hier - es gab immer einen Grund.
Woher auch immer er die Geistesgegenwart nahm, er rannte erst noch einmal zur Scheune, holte Jacke und Holster, bevor er dem Hexer und Aria zu jener Kellertür folgte, das Schwert noch immer fest in der Hand und im Kopf den Nachhall dieser verzweifelten Wut. Dieses Gefühl des Verlorenseins in der Brust. Es war unfassbar schwer, dagegen anzukommen.
"Viel Spaß da drin..."
Die Worte rissen ihn aus seinen trüben Gedanken und er blickte in das seltsame Auge Reuvens, der ihm wieder entgegen kam - und Aria dort allein gelassen hatte? Die dunklen Brauen im Gesicht des Templers zuckten zueinander, doch er schwieg, wie so oft und beeilte sich einfach, ihr zu folgen.
Die Tür war aus dem Angeln gehoben und bildete eine Rampe über den aufgetürmten Schutt im Inneren des Kellers. Jakob konnte Arias Silhouette am Rande der Finsternis ausmachen und kletterte ihr nach in das nach Verwesung stinkende Loch. Wieder in ihrer Nähe zu sein, löste die schwärenden Gedanken auf, als böte ihre Gabe mehr als nur pure Anziehungskraft. Sie war das Schwert und das Schild - die Worte drangen ihm in die Seele, gaben dem wankenden Herzen neuen Halt. Er trat noch einen Schritt an sie heran, sodass er in all der Unwirklichkeit Arias Wärme spüren konnte, ein Kokon der Realität.
Jakob fischte seine Taschenlampe aus der Innentasche der Lederjacke. Der kleine Lichtkegel brachte mehr Schatten, als das er erhellte, doch es reichte, um die Quelle des fürchterlichen Gestanks hier und da aus der Finsternis zu reißen. Er fühlte, wie sein Puls sich wieder beschleunigte, bei jeder neuen Fratze der Qual, die er mit der Taschenlampe aus dem Dunkel schälte. Die Leiber waren halb verwest, ihre Kleider klebten an der vergilbten Haut, die im zuckenden Licht seiner Lampe wächsern schimmerte. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein fürchterliches Chaos, doch auf den zweiten erkannte auch Jakob die Methode darin - sie Waffen, die sie gegeneinander gerichtet hatten. Einer dem anderen das Leben genommen in einem Akt des kollektiven Wahnsinns. Hatte sie das gleiche befallen, was nun unter ihrer Gruppe zu wüten versuchte.
Um das grausige Grab nicht sofort bis in den hintersten Winkel zu erleuchten, ließ er den Lichtkegel seiner Lampe die Wände hinauf und über die Decke wandern. Massiver Stein, ein tödliches Gefängnis. Jakobs Blick glitt unwillkürlich zur Tür zurück, aber die konnte so bald niemand mehr hinter ihnen schließen. Die Kälte kroch von draußen herein, glitt entlang der Wände und überzog sie mit Reif, der im Lampenlicht glitzerte.
Woher auch immer er die Geistesgegenwart nahm, er rannte erst noch einmal zur Scheune, holte Jacke und Holster, bevor er dem Hexer und Aria zu jener Kellertür folgte, das Schwert noch immer fest in der Hand und im Kopf den Nachhall dieser verzweifelten Wut. Dieses Gefühl des Verlorenseins in der Brust. Es war unfassbar schwer, dagegen anzukommen.
"Viel Spaß da drin..."
Die Worte rissen ihn aus seinen trüben Gedanken und er blickte in das seltsame Auge Reuvens, der ihm wieder entgegen kam - und Aria dort allein gelassen hatte? Die dunklen Brauen im Gesicht des Templers zuckten zueinander, doch er schwieg, wie so oft und beeilte sich einfach, ihr zu folgen.
Die Tür war aus dem Angeln gehoben und bildete eine Rampe über den aufgetürmten Schutt im Inneren des Kellers. Jakob konnte Arias Silhouette am Rande der Finsternis ausmachen und kletterte ihr nach in das nach Verwesung stinkende Loch. Wieder in ihrer Nähe zu sein, löste die schwärenden Gedanken auf, als böte ihre Gabe mehr als nur pure Anziehungskraft. Sie war das Schwert und das Schild - die Worte drangen ihm in die Seele, gaben dem wankenden Herzen neuen Halt. Er trat noch einen Schritt an sie heran, sodass er in all der Unwirklichkeit Arias Wärme spüren konnte, ein Kokon der Realität.
Jakob fischte seine Taschenlampe aus der Innentasche der Lederjacke. Der kleine Lichtkegel brachte mehr Schatten, als das er erhellte, doch es reichte, um die Quelle des fürchterlichen Gestanks hier und da aus der Finsternis zu reißen. Er fühlte, wie sein Puls sich wieder beschleunigte, bei jeder neuen Fratze der Qual, die er mit der Taschenlampe aus dem Dunkel schälte. Die Leiber waren halb verwest, ihre Kleider klebten an der vergilbten Haut, die im zuckenden Licht seiner Lampe wächsern schimmerte. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein fürchterliches Chaos, doch auf den zweiten erkannte auch Jakob die Methode darin - sie Waffen, die sie gegeneinander gerichtet hatten. Einer dem anderen das Leben genommen in einem Akt des kollektiven Wahnsinns. Hatte sie das gleiche befallen, was nun unter ihrer Gruppe zu wüten versuchte.
Um das grausige Grab nicht sofort bis in den hintersten Winkel zu erleuchten, ließ er den Lichtkegel seiner Lampe die Wände hinauf und über die Decke wandern. Massiver Stein, ein tödliches Gefängnis. Jakobs Blick glitt unwillkürlich zur Tür zurück, aber die konnte so bald niemand mehr hinter ihnen schließen. Die Kälte kroch von draußen herein, glitt entlang der Wände und überzog sie mit Reif, der im Lampenlicht glitzerte.
- Thorben Denger
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Thorben blickte kurz zu Reynegh auf, da dessen Frage ihn ein wenig aus dem Konzept geworfen hatte. Erst, als er in das katzenartige, fellbesetzte Gesicht schaute, wurde er wieder gewahr, dass der Naramianer aus einer anderen Welt kam. Wer wusste schon, wie diese Katzzenwesen ihre Toten bestatteten. So kriegerisch, wie das Fellknäuel sich ständig gab, mochten sie einen toten Kameraden vielleicht mit allen Ehren im Feuer bestatten. Auch seine Rede von Ahnengeistern führte zu der Annahme, dass sie die Verstorbenen nicht so einfach in den nächsten Fluss warfen. Aber ... es waren auch verdammte Raubtiere. Vielleicht fraßen sie ihre Toten ja auch in dem Glauben, dass deren Kraft damit in sie überginge, oder was auch immer so ein Nomadenvolk für geistigen Dünnschiss produzierte.
Thorben wusste nur eins. Hier war ein kranker Geist am Werk gewesen. Und damit meinte er nicht einmal das übernatürliche Wesen, welches hier herum spukte. Er meinte den oder die Menschen, die hier gelebt hatten. Entweder war hier ein Verbrechen geschehen und dem Mörder war kein besserer Platz eingefallen, als unter dem Anwesen, oder aber es handelte sich um einen liebenden Vater, der sich auch im Tod nicht von seinen Liebsten trennen wollte. Und sie deshalb direkt unter seinem Tagewerk begraben hatte. Beide Varianten waren auf ihre ganz eigene Art und Weise falsch und es war wohl kein Wunder, dass diese Bestattung für Unmut in der Geisterwelt gesorgt hatte.
"Die Art is' schon in Ordnung. Nur der Ort is' verdammt,... unsensibel gewählt. Muss wohl jemand ohne Geruchssinn hier gelebt haben."
Er ließ seinen Blick wieder nach unten auf die beiden Skelette sinken und war froh, dass die Eiseskälte in seinem Körper auch noch seine Nase mit Schnodder verschloss. Nicht wegen des Geruchs der Leichen. Die waren schon seit langer Zeit in einem Zustand, der wohl nur noch nach Erde riechen würde. Aber Reyneghs Nähe hätte wohl Thorbens Katzenallergie dermaßen getriggert, dass der Zwerg wie ein Gummiball vor Niesen durch den Hauptraum gehüpft wäre.
Grummelnd riss er mit Hilfe des Naramianers noch zwei der morschen Bodendielen heraus, um bessere Sicht auf das skurille Bild unter sich zu bekommen. Dann klappte er mehrere der Linsen aus, die unter der Hutkrempe auf ihren Einsatz warteten. Fasziniert konnte Reynegh beobachten, wie sich zuerst zwei dunkel getönte Gläser vor die Augen des Zwergs legten. Die schob dieser aber mit leisem Gefluche wieder zurück. Dann reihte er für das rechte Auge mehrere der Gläser hintereinander und beugte sich vor, um die Skelette genauer, und im wahrsten Sinne des Wortes, unter die Lupe zu nehmen.
Thorben war bei Weitem kein Experte, was Anatomie oder Forensik anging. Damit hatte er nie etwas zu tun gehabt. Allerdings war er ganz gut darin, Rätsel zu lösen. Fallen zu entschärfen. Den Dingen auf den Grund zu gehen, um am Ende die fette Beute mit nach Hause zu nehmen, wenn er wieder einmal die Geheimnisse einer alten, elfischen Ruine entschlüsselt hatte. Und dies hier war auch nur ein weiteres Rätsel.
Von draußen war ein lauter Knall und ein Poltern zu vernehmen, welches sich bis unter das Haus erstreckte. Seufzend hob Thorben wieder den Kopf und rief so laut er konnte.
"Ist es zuviel verlangt, ein wenig Ruhe zu bekommen!? Ich muss mich hier echt konzentrieren!"
Grummelnd schaute er zu Reynegh.
"Was die Rasselbande da wohl treibt? Tun sich wahrscheinlich an den Weinfässern im Keller gütlich, während wir hier die Drecksarbeit erledigen, was? Kannst Du vielleicht ein wenig Licht machen. Selbst für meine zwergischen Augen ist es echt finster in dem Loch."
Wieder beugte er sich über die Leichen und inspizierte die Frakturen und Wülste genau. So ganz genau wusste er nicht, warum er das tat. Wahrscheinlich war es wohl besser, dem Hexer die Führung zu überlassen? Hier war ein Verbrechen geschehen und auch wenn Thorben nun die Todesursache herausfand, würde das sicherlich noch nicht den Fluch brechen. Trotzdem war seine Neugier geweckt.
Das Kind war wohl arg geprügelt worden. Bis zum Tode. Vielleicht war es zu laut gewesen. Vielleicht zu unartig. Vielleicht auch einfach nur ungewollt. Bei dem anderen Skelett handelte es sich, dem Körperbau nach zu urteilen, wahrscheinlich um eine Frau. Somit stand die Chance sehr hoch, dass es sich um die Mutter handelte. Der Verletzung am Schädel nach zu urteilen, wurde sie mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen.
Thorben hatte zwei Theorien, die er auch laut mit Reynegh teilte und dabei möglichst versuchte, den Krach aus dem Keller auszublenden. Ebenso, wie den Krach, den der Geist noch immer mit Türen und Fensterläden verursachte. Der Wind pfiff weiterhin durch die Löcher und Ritzen des Gebäudes und hörte sich dabei wie eine flehentliche Stimme an, die die Eindringlinge beschwor, zu verschwinden und keine schlimmen Erinnerungen aufzuwecken.
Theorie eins war, dass jemand aus Zorn das Kind getötet hatte. Ebenso, wie er es bei der Mutter versucht hatte. Beide hatte er danach hier unter den Dielen begraben, wobei die Mutter nur bewusstlos gewesen war und hilflos nichts anderes tun konnte, als das tote Kind in den Armen zu halten und auf den Tod zu warten.
Theorie zwei war, dass jemand bewusst die Leichen hier so liebevoll zur Schau gestellt hatte und sie nah bei sich wissen wollte. Demnach musste es sich nicht um einen Mord gehandelt haben. Zumindest nicht zwingend von dem, der sie beerdigt hatte. Vielleicht waren Mutter und Kind Opfer eines Unfalls gewesen. Der Brunnen kam sofort in den Sinn. Brunnen und Kinder zogen sich nahezu magisch gegenseitig an. Ebenso war der gallopierende Geist auffällig gewesen. Vielleicht war das Kind unter die Hufe eines Pferdes geraten.
Als er geendet hatte, schneuzte er sich einmal in ein fleckiges, altes Taschentuch und sah Reynegh aus fragend dreinblickenden Augen unter, raureifbesetzten, buschigen Brauen an. Als wenn die Katzenallergie nicht schon reichte. Jetzt hatte er sich auch noch eine Erkältung eingehandelt.
"Also,... was meinst du? Eher Theorie eins, wenn die Geister noch so aufgebracht sind, was?"
Thorben wusste nur eins. Hier war ein kranker Geist am Werk gewesen. Und damit meinte er nicht einmal das übernatürliche Wesen, welches hier herum spukte. Er meinte den oder die Menschen, die hier gelebt hatten. Entweder war hier ein Verbrechen geschehen und dem Mörder war kein besserer Platz eingefallen, als unter dem Anwesen, oder aber es handelte sich um einen liebenden Vater, der sich auch im Tod nicht von seinen Liebsten trennen wollte. Und sie deshalb direkt unter seinem Tagewerk begraben hatte. Beide Varianten waren auf ihre ganz eigene Art und Weise falsch und es war wohl kein Wunder, dass diese Bestattung für Unmut in der Geisterwelt gesorgt hatte.
"Die Art is' schon in Ordnung. Nur der Ort is' verdammt,... unsensibel gewählt. Muss wohl jemand ohne Geruchssinn hier gelebt haben."
Er ließ seinen Blick wieder nach unten auf die beiden Skelette sinken und war froh, dass die Eiseskälte in seinem Körper auch noch seine Nase mit Schnodder verschloss. Nicht wegen des Geruchs der Leichen. Die waren schon seit langer Zeit in einem Zustand, der wohl nur noch nach Erde riechen würde. Aber Reyneghs Nähe hätte wohl Thorbens Katzenallergie dermaßen getriggert, dass der Zwerg wie ein Gummiball vor Niesen durch den Hauptraum gehüpft wäre.
Grummelnd riss er mit Hilfe des Naramianers noch zwei der morschen Bodendielen heraus, um bessere Sicht auf das skurille Bild unter sich zu bekommen. Dann klappte er mehrere der Linsen aus, die unter der Hutkrempe auf ihren Einsatz warteten. Fasziniert konnte Reynegh beobachten, wie sich zuerst zwei dunkel getönte Gläser vor die Augen des Zwergs legten. Die schob dieser aber mit leisem Gefluche wieder zurück. Dann reihte er für das rechte Auge mehrere der Gläser hintereinander und beugte sich vor, um die Skelette genauer, und im wahrsten Sinne des Wortes, unter die Lupe zu nehmen.
Thorben war bei Weitem kein Experte, was Anatomie oder Forensik anging. Damit hatte er nie etwas zu tun gehabt. Allerdings war er ganz gut darin, Rätsel zu lösen. Fallen zu entschärfen. Den Dingen auf den Grund zu gehen, um am Ende die fette Beute mit nach Hause zu nehmen, wenn er wieder einmal die Geheimnisse einer alten, elfischen Ruine entschlüsselt hatte. Und dies hier war auch nur ein weiteres Rätsel.
Von draußen war ein lauter Knall und ein Poltern zu vernehmen, welches sich bis unter das Haus erstreckte. Seufzend hob Thorben wieder den Kopf und rief so laut er konnte.
"Ist es zuviel verlangt, ein wenig Ruhe zu bekommen!? Ich muss mich hier echt konzentrieren!"
Grummelnd schaute er zu Reynegh.
"Was die Rasselbande da wohl treibt? Tun sich wahrscheinlich an den Weinfässern im Keller gütlich, während wir hier die Drecksarbeit erledigen, was? Kannst Du vielleicht ein wenig Licht machen. Selbst für meine zwergischen Augen ist es echt finster in dem Loch."
Wieder beugte er sich über die Leichen und inspizierte die Frakturen und Wülste genau. So ganz genau wusste er nicht, warum er das tat. Wahrscheinlich war es wohl besser, dem Hexer die Führung zu überlassen? Hier war ein Verbrechen geschehen und auch wenn Thorben nun die Todesursache herausfand, würde das sicherlich noch nicht den Fluch brechen. Trotzdem war seine Neugier geweckt.
Das Kind war wohl arg geprügelt worden. Bis zum Tode. Vielleicht war es zu laut gewesen. Vielleicht zu unartig. Vielleicht auch einfach nur ungewollt. Bei dem anderen Skelett handelte es sich, dem Körperbau nach zu urteilen, wahrscheinlich um eine Frau. Somit stand die Chance sehr hoch, dass es sich um die Mutter handelte. Der Verletzung am Schädel nach zu urteilen, wurde sie mit einem stumpfen Gegenstand niedergeschlagen.
Thorben hatte zwei Theorien, die er auch laut mit Reynegh teilte und dabei möglichst versuchte, den Krach aus dem Keller auszublenden. Ebenso, wie den Krach, den der Geist noch immer mit Türen und Fensterläden verursachte. Der Wind pfiff weiterhin durch die Löcher und Ritzen des Gebäudes und hörte sich dabei wie eine flehentliche Stimme an, die die Eindringlinge beschwor, zu verschwinden und keine schlimmen Erinnerungen aufzuwecken.
Theorie eins war, dass jemand aus Zorn das Kind getötet hatte. Ebenso, wie er es bei der Mutter versucht hatte. Beide hatte er danach hier unter den Dielen begraben, wobei die Mutter nur bewusstlos gewesen war und hilflos nichts anderes tun konnte, als das tote Kind in den Armen zu halten und auf den Tod zu warten.
Theorie zwei war, dass jemand bewusst die Leichen hier so liebevoll zur Schau gestellt hatte und sie nah bei sich wissen wollte. Demnach musste es sich nicht um einen Mord gehandelt haben. Zumindest nicht zwingend von dem, der sie beerdigt hatte. Vielleicht waren Mutter und Kind Opfer eines Unfalls gewesen. Der Brunnen kam sofort in den Sinn. Brunnen und Kinder zogen sich nahezu magisch gegenseitig an. Ebenso war der gallopierende Geist auffällig gewesen. Vielleicht war das Kind unter die Hufe eines Pferdes geraten.
Als er geendet hatte, schneuzte er sich einmal in ein fleckiges, altes Taschentuch und sah Reynegh aus fragend dreinblickenden Augen unter, raureifbesetzten, buschigen Brauen an. Als wenn die Katzenallergie nicht schon reichte. Jetzt hatte er sich auch noch eine Erkältung eingehandelt.
"Also,... was meinst du? Eher Theorie eins, wenn die Geister noch so aufgebracht sind, was?"
Aria sah nach oben zu Jake und für einen Moment vergaß sie den schrecklichen Ort an dem sie gerade waren. Ihr Herz schöpfte neuen Mut und schlug mit neuem Antrieb kräftiger gegen die unheimliche Kälte. Der Geruch war kaum zu ertragen, so hielt sie sich einen Ärmel vor das Gesicht um die, von dem Gestank, vergiftete Luft nicht direkt einatmen zu müssen. Jake holte die Taschenlampe hervor und so verzögerte er abermals das Grauen welches Aria sonst fast ergriffen hätte. Neugierig sah sie auf die Lampe und den Lichtfleck welcher den Raum nur punktuell erhellte und somit den ganzen Schrecken frei legte.
Aria hielt inne und ergriff Jakes Hand von hinten. Es war eine ganz automatische Geste die sie selbst kaum gesteuert hatte. Es war der Instinkt der sie lenkte. Einerseits um ihn zurückzuhalten und andererseits um ihn schützend bei sich in der Nähe zu wissen.
Fast ergriff sie der Schauer, doch sie erinnerte sich an die Worte des Hexers -keine Angst haben- so lenkte sie ihren Fokus nun bewusst auf etwas anderes.
„Was ist das für eine seltsame Fackel?“
Fragte sie nun und trat dichter an ihn heran.
Aria hielt inne und ergriff Jakes Hand von hinten. Es war eine ganz automatische Geste die sie selbst kaum gesteuert hatte. Es war der Instinkt der sie lenkte. Einerseits um ihn zurückzuhalten und andererseits um ihn schützend bei sich in der Nähe zu wissen.
Fast ergriff sie der Schauer, doch sie erinnerte sich an die Worte des Hexers -keine Angst haben- so lenkte sie ihren Fokus nun bewusst auf etwas anderes.
„Was ist das für eine seltsame Fackel?“
Fragte sie nun und trat dichter an ihn heran.
- Vyacheslav Sokolov
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- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Slava hatte sich aus den zerbrochenen Bettgestell befreit, nun mit ein paar Schrammen mehr am Rücken und wohl auch am Ego.
Er hatte das Kästchen noch in der Hand und hatte sich schließlich dazu entschlossen, es den anderen zu zeigen.
Er verließ die Gesindeunterkunft. Auf dem Hof konnte er niemanden mehr sehen, Aria und Jake waren verschwunden, aber der Lärm, der von der Rückseite des Hauses kam ließ ihn vermuten, dass sie dort irgendetwas suchten. Schließlich tauchte der Hexer wieder auf. Den ignorierte er vorerst, nahm aber demonstrativ die AK wieder auf, die er zuvor neben der Feuerstelle abgestellt gehabt hatte. Ihm war bewusst, auch wenn er nicht direkt hinsah, dass das Katzenauge ihn beobachtete und wohl die Waffe taxierte. Sollte ihm recht sein.
Ihm würde er den Fund jedenfalls nicht geben.
Er überquerte den Hof, immer verfolgt von dem Blick dieser männlichen Hexe.
Konnte er sehen was in seinem Kopf vorging?
War da etwas hämisches in diesem Blick, etwas verächtliches?
Ihm einfach eine Kugel zwischen die Augen jagen...
Wieviel wusste er? Er schüttelte langsam den Kopf, schüttelte den Gedanken ab. 'Nur weil du für die Behörde arbeitest musst du nicht paranoid werden.' sagte er sich. Doch die Paranoia seines Arbeitgebers war legendär und Anlass zahlreicher Witze, die zwar ursprünglich wohl über den KGB verfasst worden waren, sich aber im Handumdrehen auch auf den FSB und im speziellen den GRU ummünzen ließen. Aber doch, ohne eine gewisse Paranoia und ohne hinter jedem Wort Betrug und Verrat zu wittern konnte man diese Arbeit nicht machen. Trotzdem musste er eine Grenze ziehen. Er konnte sich vorstellen wo es sonst endete. Er würde keinem hier wirklich vertrauen, dem Neuankömmling am wenigsten, aber kein Grund, ihn gleich umzubringen.
Er hatte das Kästchen noch in der Hand und hatte sich schließlich dazu entschlossen, es den anderen zu zeigen.
Er verließ die Gesindeunterkunft. Auf dem Hof konnte er niemanden mehr sehen, Aria und Jake waren verschwunden, aber der Lärm, der von der Rückseite des Hauses kam ließ ihn vermuten, dass sie dort irgendetwas suchten. Schließlich tauchte der Hexer wieder auf. Den ignorierte er vorerst, nahm aber demonstrativ die AK wieder auf, die er zuvor neben der Feuerstelle abgestellt gehabt hatte. Ihm war bewusst, auch wenn er nicht direkt hinsah, dass das Katzenauge ihn beobachtete und wohl die Waffe taxierte. Sollte ihm recht sein.
Ihm würde er den Fund jedenfalls nicht geben.
Er überquerte den Hof, immer verfolgt von dem Blick dieser männlichen Hexe.
Konnte er sehen was in seinem Kopf vorging?
War da etwas hämisches in diesem Blick, etwas verächtliches?
Ihm einfach eine Kugel zwischen die Augen jagen...
Wieviel wusste er? Er schüttelte langsam den Kopf, schüttelte den Gedanken ab. 'Nur weil du für die Behörde arbeitest musst du nicht paranoid werden.' sagte er sich. Doch die Paranoia seines Arbeitgebers war legendär und Anlass zahlreicher Witze, die zwar ursprünglich wohl über den KGB verfasst worden waren, sich aber im Handumdrehen auch auf den FSB und im speziellen den GRU ummünzen ließen. Aber doch, ohne eine gewisse Paranoia und ohne hinter jedem Wort Betrug und Verrat zu wittern konnte man diese Arbeit nicht machen. Trotzdem musste er eine Grenze ziehen. Er konnte sich vorstellen wo es sonst endete. Er würde keinem hier wirklich vertrauen, dem Neuankömmling am wenigsten, aber kein Grund, ihn gleich umzubringen.
- Reuven von Sorokin
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- Registriert: Mittwoch 12. Januar 2022, 18:38
- Lebenslauf: Reuven
Reuven ließ den Keller hinter sich, es würde eh zu eng werden und er nahm an, die beiden wüssten nun schon was zu tun wäre.
Ein wenig war er in Zweispalt, sie alleine zu lassen, immerhin war es das Mädchen, dass ihn bezahlen wollte, doch andererseits hatte ihm ein Blick genügt um zu sehen, dass das nicht die Ursache war. Es war bereits eine Auswirkung, wenn auch keine unerhebliche.
In seiner Vorstellung setzte sich bereist ein Bild zusammen.
Diese Männer hatten wohl das Anwesen beraubt und sich dann verbarrikadiert, da spukte es schon. Sie waren bereits vor dem Geist geflüchtet und genau was sie umgebracht hatte wollte auch von den Menschen hier Besitz ergreifen. Aber ihr Hass, ihre Tode hatten dem Geist noch etwas hinzugefügt, etwas böses, widerwärtiges.
Und dann hörte er etwas aus dem Haupthaus.
Er hatte die Geister gesehen und er hatte bereits eine Ahnung, was man dort gefunden hatte. Der seltsame Mensch kam aus dem Gesindehaus an ihm vorbei und ging ins Haus. Er blickte ihm nach, er hatte eine irgendwie unvollständig aussehende Armbrust demonstrativ geschultert, ihr fehlten die Wurfarme, aber er hätte sie wohl nicht aufgenommen, wenn er nicht etwas damit vorgehabt hätte.
Der Blick, den der Mann ihm zuwarf sprach von Hass.
Wollte er ihn gleich wieder anfallen?
Er selbst war gegen magische Beeinflussung weitgehend immun, sprich, er verfiel nicht in Panik weil etwas versuchte Erinnerungen in ihm wachzurufen, nur gegen das was dieser Geist mit den anderen anstellte war er nicht gefeit. Versuchte dieser Mensch ihn nun mit seiner kaputten Armbrust zu erschlagen, dann hinterließ das auch bei ihm Spuren.
Doch der Moment ging vorbei. Er warf noch einen Blick in den Brunne, jedoch ohne etwas zu erkennen.
Er folgte ihm mit abstand zum Haupthaus. Er war hier schon durchgekommen und kannte das Anwesen. Und nicht nur einmal, er hatte sogar einmal hier gerastet, hatte ein paar Ghule erschlagen und war weitergezogen. Irgendetwas hatte die Nekrophagen angelockt, aber er hatte nicht weiter darüber nachgedacht, Auftrag gab es nie einen dafür, und Geister hatte er nie gesehen. Hatten sie auf eine Gruppe gewatet?
etwas gefiel ihm nach wie vor nicht, auch nicht an seiner eigenen Theorie.
Eine Mutter und ihr Kind. Und sie hatten diese Männer so sehr verängstigt, dass sie sich gegenseitig erledigt hatten... das war nicht das Werk einer liebenden Mutter. Etwas passte nicht, aber er kam nicht drauf.
Und der Brunnen ging ihm nicht aus dem Kopf.
Ein wenig war er in Zweispalt, sie alleine zu lassen, immerhin war es das Mädchen, dass ihn bezahlen wollte, doch andererseits hatte ihm ein Blick genügt um zu sehen, dass das nicht die Ursache war. Es war bereits eine Auswirkung, wenn auch keine unerhebliche.
In seiner Vorstellung setzte sich bereist ein Bild zusammen.
Diese Männer hatten wohl das Anwesen beraubt und sich dann verbarrikadiert, da spukte es schon. Sie waren bereits vor dem Geist geflüchtet und genau was sie umgebracht hatte wollte auch von den Menschen hier Besitz ergreifen. Aber ihr Hass, ihre Tode hatten dem Geist noch etwas hinzugefügt, etwas böses, widerwärtiges.
Und dann hörte er etwas aus dem Haupthaus.
Er hatte die Geister gesehen und er hatte bereits eine Ahnung, was man dort gefunden hatte. Der seltsame Mensch kam aus dem Gesindehaus an ihm vorbei und ging ins Haus. Er blickte ihm nach, er hatte eine irgendwie unvollständig aussehende Armbrust demonstrativ geschultert, ihr fehlten die Wurfarme, aber er hätte sie wohl nicht aufgenommen, wenn er nicht etwas damit vorgehabt hätte.
Der Blick, den der Mann ihm zuwarf sprach von Hass.
Wollte er ihn gleich wieder anfallen?
Er selbst war gegen magische Beeinflussung weitgehend immun, sprich, er verfiel nicht in Panik weil etwas versuchte Erinnerungen in ihm wachzurufen, nur gegen das was dieser Geist mit den anderen anstellte war er nicht gefeit. Versuchte dieser Mensch ihn nun mit seiner kaputten Armbrust zu erschlagen, dann hinterließ das auch bei ihm Spuren.
Doch der Moment ging vorbei. Er warf noch einen Blick in den Brunne, jedoch ohne etwas zu erkennen.
Er folgte ihm mit abstand zum Haupthaus. Er war hier schon durchgekommen und kannte das Anwesen. Und nicht nur einmal, er hatte sogar einmal hier gerastet, hatte ein paar Ghule erschlagen und war weitergezogen. Irgendetwas hatte die Nekrophagen angelockt, aber er hatte nicht weiter darüber nachgedacht, Auftrag gab es nie einen dafür, und Geister hatte er nie gesehen. Hatten sie auf eine Gruppe gewatet?
etwas gefiel ihm nach wie vor nicht, auch nicht an seiner eigenen Theorie.
Eine Mutter und ihr Kind. Und sie hatten diese Männer so sehr verängstigt, dass sie sich gegenseitig erledigt hatten... das war nicht das Werk einer liebenden Mutter. Etwas passte nicht, aber er kam nicht drauf.
Und der Brunnen ging ihm nicht aus dem Kopf.
- Aenye an Invaerne
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- Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
- Lebenslauf:
Aenye hörte wie Aria an der Türe rüttelte, blickte sich dann erst einmal um nach Thorben und Reynegh, wartete ab, ob einer der Beiden reagieren würde, doch sie waren mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Der Zwerg lief auf und ab um etwas zu suchen und der Kater sprach von Vertrauen.
"Nein, wozu auch. Vertrauen muss man sich verdienen, andernfalls ist es nutzlos."
Dann untersuchte sie selbst die Tür.
Von außen ließ sie sich nicht öffnen, von Innen allerdings schon. Der Geist schien keine Eindringlinge haben zu wollen... oder versuchte er nur Plünderer abzuhalten? Was versuchte er zu schützen?
Die Antwort darauf fand Thorben in Form von Skeletten. Menschen.
Aenye schüttelte den Kopf. Komisch Sitten hatten diese Leute, Tote unter ihrem Fußboden zu begraben, irgendwie widerlich. Wie das gestunken haben musste. Aber Menschen waren ohnehin sonderbar.
Dann stand ihr plötzlich Slava gegenüber, sie hielt noch immer die Türe in der Hand und hinderte sie am zufallen. Er ging recht zügig an ihr vorbei zu den anderen und er hatte etwas in der Hand.
Draußen stand auch der Hexer und blickte zu ihnen rüber, seine Mine sprach davon, dass er nachdachte. Auch wenn Hexer nur einmal Menschen waren und sie sie ein kleines bisschen besser leiden konnte, sie machten beim Denken trotzdem ein genauso dummes Gesicht, und der hier schien sich damit ganz besonders schwer zu tun.
Einen kurzen Moment überlegte sie ebenfalls, aber ihr Gesicht zeigte dabei keinen so verlorenen Ausdruck. Sie spielte mit dem Gedanken, sich einfach eines der Pferde von der Kutsche zu schnappen und abzuhauen. Einen Sattel brauchte sie nicht, in ihre Tasche konnte sie Proviant packen, vielleicht etwas von den Pillen des Soldaten und dann los... Ein verlockender Gedanke.
Dann kam auch der Hexer zu ihr rüber, als hätte er es geahnt, wollte wissen was sie gefunden hatten.
"Nur Knochen von Menschen... nichts besonderes."
"Nein, wozu auch. Vertrauen muss man sich verdienen, andernfalls ist es nutzlos."
Dann untersuchte sie selbst die Tür.
Von außen ließ sie sich nicht öffnen, von Innen allerdings schon. Der Geist schien keine Eindringlinge haben zu wollen... oder versuchte er nur Plünderer abzuhalten? Was versuchte er zu schützen?
Die Antwort darauf fand Thorben in Form von Skeletten. Menschen.
Aenye schüttelte den Kopf. Komisch Sitten hatten diese Leute, Tote unter ihrem Fußboden zu begraben, irgendwie widerlich. Wie das gestunken haben musste. Aber Menschen waren ohnehin sonderbar.
Dann stand ihr plötzlich Slava gegenüber, sie hielt noch immer die Türe in der Hand und hinderte sie am zufallen. Er ging recht zügig an ihr vorbei zu den anderen und er hatte etwas in der Hand.
Draußen stand auch der Hexer und blickte zu ihnen rüber, seine Mine sprach davon, dass er nachdachte. Auch wenn Hexer nur einmal Menschen waren und sie sie ein kleines bisschen besser leiden konnte, sie machten beim Denken trotzdem ein genauso dummes Gesicht, und der hier schien sich damit ganz besonders schwer zu tun.
Einen kurzen Moment überlegte sie ebenfalls, aber ihr Gesicht zeigte dabei keinen so verlorenen Ausdruck. Sie spielte mit dem Gedanken, sich einfach eines der Pferde von der Kutsche zu schnappen und abzuhauen. Einen Sattel brauchte sie nicht, in ihre Tasche konnte sie Proviant packen, vielleicht etwas von den Pillen des Soldaten und dann los... Ein verlockender Gedanke.
Dann kam auch der Hexer zu ihr rüber, als hätte er es geahnt, wollte wissen was sie gefunden hatten.
"Nur Knochen von Menschen... nichts besonderes."
- Vyacheslav Sokolov
- Spieler Level 5
- Beiträge: 1254
- Registriert: Freitag 29. Oktober 2021, 16:58
- Lebenslauf: Slava
Dann war er an ihm vorbei und erreichte das Haus. Aeyne hielt die Türe auf und im Inneren waren Thorben und Reynegh mit etwas beschäftigt.
Der Zwerg hatte die Diele durchgetreten und zwei Skelette gefunden. Er hörte noch die letzten Worte des Katers und dann die Zusammenfassung des Zwerges.
"Respekt, du hast es gefunden." er grinste, kniete sich langsam hin, die Knie protestierten knackend.
Und mit einem Blick auf den großen Kater.
"Der Meinung bin ich auch. Ich weiß nicht wie es hier ist, aber Tote sollten unter der Erde liegen, in einem Grab, nicht unterm Fußboden."
Er brauchte ein wenig bis er das Display eines der alten PDA's heller gedreht hatte, damit leuchtete er die Skelette aus.
Er war selbst kein Forensiker und auch kein Anatom, jeder in seiner Position belegte Seminare in Forensik und modernen wie historischen Methoden zur Spurensicherung. Und zwar nicht unbedingt um selbst zu guten Ermittlern zu werden.
Außerdem hatte er sich ganz gerne in der Forensik im Militärkrankenhaus in Kiew herumgetrieben. Und sei es nur, weil der Abteilungsleiter dort ihm eine Gefallen schuldete.
Eine Weile musterte er die Knochen. Sie waren schon einige Jahre alt, hatten gut durchlüftet und trocken gelegen, deshalb war noch relativ viel vorhanden. Er tippte auf weniger als ein duzend Jahre, die es her war. Leider fehlte es an einem Labor.
"Siehst fast aus als wären das die Geister, die wir draußen gesehen haben. Eine Frau und ein Kind. Vielleicht 6 bis 8 Jahre alt." Und auch sein Blick erfasste die Lage der Knochen und er fasste zusammen. "Sieht aus als wäre das Kind vorher gestorben oder zumindest bewegungsunfähig gewesen, so wie sie es hält. Ich tendiere zu Theorie Nummer Eins."
Er leuchtete mit dem Display auf den Knochen herum, den Rippen, ohne große Skrupel. Thorben hatte es wohl ganz gut erfasst, fand er.
Und ihm fiel etwas ein, das Skelett lag schön im Sehnenverband, es war eine Frau... An Gift war sie eher nicht gestorben, zu Giftmorden tendierten eher Frauen. Mordeten Männer, dann ging es oft mit mehr Gewalt einher. Er kannte die Kriminalstatistik, nach der die meisten Morde innerhalb der Familie geschahen, und er sah hin und wieder auch Kriminalfilme und Serien... hatte sie gesehen, als er ans Bett gefesselt im Krankenhaus gelegen hatte. Bingewatching war etwas feines.
"Ist das Zungenbein noch da? Ist es kaputt? Wenn ja wurde sie erwürgt..."
Und dann zeigte er dem Zwerg das Kästchen mit den Briefen.
"Hier, ich kann es nicht lesen..."
Der Zwerg hatte die Diele durchgetreten und zwei Skelette gefunden. Er hörte noch die letzten Worte des Katers und dann die Zusammenfassung des Zwerges.
"Respekt, du hast es gefunden." er grinste, kniete sich langsam hin, die Knie protestierten knackend.
Und mit einem Blick auf den großen Kater.
"Der Meinung bin ich auch. Ich weiß nicht wie es hier ist, aber Tote sollten unter der Erde liegen, in einem Grab, nicht unterm Fußboden."
Er brauchte ein wenig bis er das Display eines der alten PDA's heller gedreht hatte, damit leuchtete er die Skelette aus.
Er war selbst kein Forensiker und auch kein Anatom, jeder in seiner Position belegte Seminare in Forensik und modernen wie historischen Methoden zur Spurensicherung. Und zwar nicht unbedingt um selbst zu guten Ermittlern zu werden.
Außerdem hatte er sich ganz gerne in der Forensik im Militärkrankenhaus in Kiew herumgetrieben. Und sei es nur, weil der Abteilungsleiter dort ihm eine Gefallen schuldete.
Eine Weile musterte er die Knochen. Sie waren schon einige Jahre alt, hatten gut durchlüftet und trocken gelegen, deshalb war noch relativ viel vorhanden. Er tippte auf weniger als ein duzend Jahre, die es her war. Leider fehlte es an einem Labor.
"Siehst fast aus als wären das die Geister, die wir draußen gesehen haben. Eine Frau und ein Kind. Vielleicht 6 bis 8 Jahre alt." Und auch sein Blick erfasste die Lage der Knochen und er fasste zusammen. "Sieht aus als wäre das Kind vorher gestorben oder zumindest bewegungsunfähig gewesen, so wie sie es hält. Ich tendiere zu Theorie Nummer Eins."
Er leuchtete mit dem Display auf den Knochen herum, den Rippen, ohne große Skrupel. Thorben hatte es wohl ganz gut erfasst, fand er.
Und ihm fiel etwas ein, das Skelett lag schön im Sehnenverband, es war eine Frau... An Gift war sie eher nicht gestorben, zu Giftmorden tendierten eher Frauen. Mordeten Männer, dann ging es oft mit mehr Gewalt einher. Er kannte die Kriminalstatistik, nach der die meisten Morde innerhalb der Familie geschahen, und er sah hin und wieder auch Kriminalfilme und Serien... hatte sie gesehen, als er ans Bett gefesselt im Krankenhaus gelegen hatte. Bingewatching war etwas feines.
"Ist das Zungenbein noch da? Ist es kaputt? Wenn ja wurde sie erwürgt..."
Und dann zeigte er dem Zwerg das Kästchen mit den Briefen.
"Hier, ich kann es nicht lesen..."
Wenn man sich die Skelette unter dem Boden genauer bei Licht ansah konnte man durchaus feststellen, dass beide gebrochene Rippen aufwiesen, auch der Schädel des Kindes hatte Schläge abbekommen. Auch die Idee des Soldaten würde sich bestätigt finden. Ein grausamer Verdacht schien sich zu erhärten und wollte eine Geschichte von Gewalt und Misshandlung erzählen, doch das war wohl nicht die ganze Wahrheit.
Eine andere Seite erzählten die Briefe.
In der Handschrift einer Frau waren geheime Treffen vorgeschlagen, immer wieder. Es gab aber keine Antwort, ob diese auch stattgefunden hatten. Die gleiche Handschrift lobte auch die starken Hände und die Gestalt des Empfänger auf gar unsittliche Weise und beschrieb auch verschiedene Details, die diese Hände anstellen sollten.
Auch wurden Vergleiche angestellt zu dem Ehemann, dessen Hände dreierlei Dinge geflissentlich vermieden.
Nur aus Andeutungen konnte man auch erfahren, dass besagter Ehemann durchaus tapfer in der Armee des Barons kämpfte, seltenst Zuhause war und dann aber erschöpft und müde und oft genug auch betrunken. Allerdings friedfertig. Nie erwähnte sie, dass er zugeschlagen hätte, er schlief am Küchentisch ein, ließ wo er ging seine Fußlappen liegen, aber er schrie nicht einmal, selbst wenn sie ihn verspottete.
Indessen schienen sich im Keller die Schatten tatsächlich zu verdichten, dem Schein der Taschenlampe auszuweichen und sich dort zu sammeln, wo es am dunkelsten war. Dort schienen sie sich beinahe einen Spaß daraus zu machen, noch dunkler zu sein als das schwärzeste Schwarz. Wie Öl krochen die Schatten in Becher und Zwischenräume und kleine Ritzen, nur um sich friedfertig wieder aufzulösen wann immer ein Blick nach ihnen haschte.
Eine andere Seite erzählten die Briefe.
In der Handschrift einer Frau waren geheime Treffen vorgeschlagen, immer wieder. Es gab aber keine Antwort, ob diese auch stattgefunden hatten. Die gleiche Handschrift lobte auch die starken Hände und die Gestalt des Empfänger auf gar unsittliche Weise und beschrieb auch verschiedene Details, die diese Hände anstellen sollten.
Auch wurden Vergleiche angestellt zu dem Ehemann, dessen Hände dreierlei Dinge geflissentlich vermieden.
Nur aus Andeutungen konnte man auch erfahren, dass besagter Ehemann durchaus tapfer in der Armee des Barons kämpfte, seltenst Zuhause war und dann aber erschöpft und müde und oft genug auch betrunken. Allerdings friedfertig. Nie erwähnte sie, dass er zugeschlagen hätte, er schlief am Küchentisch ein, ließ wo er ging seine Fußlappen liegen, aber er schrie nicht einmal, selbst wenn sie ihn verspottete.
Indessen schienen sich im Keller die Schatten tatsächlich zu verdichten, dem Schein der Taschenlampe auszuweichen und sich dort zu sammeln, wo es am dunkelsten war. Dort schienen sie sich beinahe einen Spaß daraus zu machen, noch dunkler zu sein als das schwärzeste Schwarz. Wie Öl krochen die Schatten in Becher und Zwischenräume und kleine Ritzen, nur um sich friedfertig wieder aufzulösen wann immer ein Blick nach ihnen haschte.
- Jakob von Nagall
- Spieler Level 4
- Beiträge: 664
- Registriert: Sonntag 7. November 2021, 10:18
- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Die Schatten bewegten sich auf seltsame Art, wichen dem Lichtkegel aus wie Ratten - immer einen Moment zu spät, so als führten sie ein Eigenleben und erst die Berührung des Lichts, vertrieb sie. Der Gestank ließ Jakobs Magen revoltieren, aber er bemühte sich, die Übelkeit nieder zu ringen. Dann fühlte er Arias Finger, die sich um seine Schwerthand schlossen, die noch immer das Heft fest umklammert hielt. Ihre Nähe machte ihm Mut und ihre Frage lenkte ihn kurz von der grausigen Szenerie ab. Er verstand nicht gleich, doch dann wurde ihm klar, dass sie die Taschenlampe meinte. Er reichte sie ihr wortlos, weil ihm nicht einfiel, wie er es beschreiben sollte und wies auf die ineinander verschlungenen Leichen, damit sie ihm leuchtete. Vorsichtig zog er seine Hand aus ihrer und stieg über den ersten Körper. Er gebrauchte das Schwert, um Arme zu heben und die Füße, um einen Toten ein wenig beiseite zu schieben. Die Schatten krochen über die Wände, flossen zwischen die Toten und schienen dem Knappen fast neugierig zu folgen, verschwanden dann unter dem Leichenberg, verdichteten sich ungesehen...
All diese Toten brauchten einen Ort der letzten Ruhe, das sagte zumindest der Christ in Jakob. Sie brauchten die Sakramente ihres Glaubens, eine Bestattung, wie sie in der Religion der Menschen hier angebracht war. Unwillkürlich schlug er das Kreuz vor der Brust und murmelte eine leise Fürbitte. Er war kein Priester, würde nie einer sein oder auch sein wollen, aber seine Erziehung sagte ihm, dass es nicht gut für die Seelen dieser Leute hier war, wenn sie auf einem Haufen verrotteten - und wenn sie noch so kriminell gewesen waren. Vor Gott waren alle gleich und allein er richtete die Toten in seiner Hand. Es würde nicht schön werden, aber sie sollten die Männer wirklich bestatten - Geist hin oder her. Es waren Menschen, sie verdienten die letzte Ehre.
Egal wie gut sich die Männer hier verbarrikadiert haben mochten, es war nahezu unmöglich, Fliegen und andere Insekten davon abzuhalten herein zu kommen. Als Jakob den Erwürgten beiseite schob, tauchte darunter das von Maden wimmelnde Gesicht eines weitere Mannes auf, in dessen Auge ein Dolch steckte. Übelkeit wallte sofort wieder in ihm hoch... Zugleich ballte sich trotz des Lichtkegels eine satte Finsternis um diesen Toten zusammen und ein Geräusch erklang, als sauge ein Kamin heftig die Luft empor. Dunkel und dumpf. Das schwarze Geschöpf formte sich zu einer Silhouette, jaulte furchterregend: "Du wirst SIE niemals bekommen!" und fuhr in Jakob hinein, durch ihn hindurch und auf Aria zu. Jakob keuchte, fiel auf die Knie und übergab sich schließlich zwischen all den Tod, die Maden und den Unrat (18/100). Sein Magen zog sich auch dann noch krampfhaft zusammen, als es nichts mehr gab, was er hätte hoch würgen können. Der Übergriff des Geistes hinterließ ihn zitternd und elend, nicht fähig, der jungen Frau irgendwie beizustehen.
All diese Toten brauchten einen Ort der letzten Ruhe, das sagte zumindest der Christ in Jakob. Sie brauchten die Sakramente ihres Glaubens, eine Bestattung, wie sie in der Religion der Menschen hier angebracht war. Unwillkürlich schlug er das Kreuz vor der Brust und murmelte eine leise Fürbitte. Er war kein Priester, würde nie einer sein oder auch sein wollen, aber seine Erziehung sagte ihm, dass es nicht gut für die Seelen dieser Leute hier war, wenn sie auf einem Haufen verrotteten - und wenn sie noch so kriminell gewesen waren. Vor Gott waren alle gleich und allein er richtete die Toten in seiner Hand. Es würde nicht schön werden, aber sie sollten die Männer wirklich bestatten - Geist hin oder her. Es waren Menschen, sie verdienten die letzte Ehre.
Egal wie gut sich die Männer hier verbarrikadiert haben mochten, es war nahezu unmöglich, Fliegen und andere Insekten davon abzuhalten herein zu kommen. Als Jakob den Erwürgten beiseite schob, tauchte darunter das von Maden wimmelnde Gesicht eines weitere Mannes auf, in dessen Auge ein Dolch steckte. Übelkeit wallte sofort wieder in ihm hoch... Zugleich ballte sich trotz des Lichtkegels eine satte Finsternis um diesen Toten zusammen und ein Geräusch erklang, als sauge ein Kamin heftig die Luft empor. Dunkel und dumpf. Das schwarze Geschöpf formte sich zu einer Silhouette, jaulte furchterregend: "Du wirst SIE niemals bekommen!" und fuhr in Jakob hinein, durch ihn hindurch und auf Aria zu. Jakob keuchte, fiel auf die Knie und übergab sich schließlich zwischen all den Tod, die Maden und den Unrat (18/100). Sein Magen zog sich auch dann noch krampfhaft zusammen, als es nichts mehr gab, was er hätte hoch würgen können. Der Übergriff des Geistes hinterließ ihn zitternd und elend, nicht fähig, der jungen Frau irgendwie beizustehen.
- Thorben Denger
- Spieler Level 2
- Beiträge: 178
- Registriert: Mittwoch 3. November 2021, 16:02
- Lebenslauf:
"Zungen-was?"
Mit hochgezogener Augenbraue schaute er Slava an, das Auge darunter durch die drei vorgeschobenen Linsen skurril vergrößert.
"Hey, Kumpel. Ich bin weder Arzt noch Gelehrter."
Dann nahm er die Briefe in die Hand, überflog sie schnell und gab nur das Nötigste für alle Ohren wider. Immer wieder huschte sein Blick aber voller Neugier zum leuchtenden PDA des alten Soldaten. Welch kurioses Ding. Mit leuchtenden Symbolen. Und mit Sicherheit magisch!
Als er den letzten Brief durch hatte, rollte er theatralisch seufzend die Augen und starrte die Decke an.
"Ernsthaft?!" rief er für die Allgemeinheit oder vielleicht den Geist aus. "Mord aus Eifersucht? Weil du es im Bett nicht mehr gebracht hast? Boo-fucking-hoo!"
Achtlos ließ er die Briefe zu Boden fallen, wo sie Blättern gleich, sanft in das Loch und um dieses herum nieder gingen. Nachdenklich kratzte er seinen struppigen, kurzen Bart und blickte von einem Gefährten zum anderen. Auch den Hexer starrte er für längere Zeit an. Die Geräusche aus dem anderen Teil des Anwesens - vermutlich dem Keller - waren leiser geworden. Sicherlich hatten die anderen da unten alles im Griff,... oder trieben es grad wild und orgiengleich aber leise.
"Also,..." sprach er Reuven an und musterte ihn nicht unfreundlich. Der Zwerg mochte Hexer. In der Regel waren sie besser, als ihr Ruf. Ein wenig seltsam und sozial eingeschränkt, aber hey! War Thorben das nicht auch, wenn er schon ein Pferd seine beste Freundin nennen musste? Jedenfalls hatte er bereits einige Male ihre Dienste in Anspruch genommen und bisher hatten sie stets ihre Arbeit gut gemacht und ihn auch nicht in irgend einer Art und Weise beschissen.
"Katzenschule,..."
Ein Nicken voller Zustimmung ließ die flapsige Krempe seines Hutes auf und ab wabern.
"Ich mag euch. Habt nicht ganz so große Stöcke in den Ärschen, wie die anderen. Kommst sicher mit ihm hier blendend aus."
Ein seitliches Kopfnicken zu Reynegh verdeutlichte, wen er damit meinte.
"Was ist denn hier der Expertenrat? Ich mein',... Sind's die Mutter und das Kind, die hier Terror schieben? Einfach begraben dann und gut is'? Oder is' es Gutsherr Impotent, der uns hier heimsucht, weil er noch so stinksauer auf sein Weib is'?"
Erneut mimte er seine heldenhafte Pose mit den Händen in die Hüfte gestemmt. Das psychotische Erlebnis von zuvor war scheinbar ganz aus seinem Geist verschwunden oder zumindest nach hinten gedrängt. Mit vor Vorfreude funkelnden Augen blickte er in die Runde.
"Wenn ihr mich fragt,... ich wär' dafür, den Puff hier niederzubrennen und den Brunnen zuzuschütten. Dann hat das widerliche Bettlaken auch nix mehr, wo es rumspuken kann. Zumindest is' mir grad mehr nach Rache, als nach Wohlfahrt für Geister. Immerhin hat das Mistvieh mein Mistvieh umgebracht!"
Mit hochgezogener Augenbraue schaute er Slava an, das Auge darunter durch die drei vorgeschobenen Linsen skurril vergrößert.
"Hey, Kumpel. Ich bin weder Arzt noch Gelehrter."
Dann nahm er die Briefe in die Hand, überflog sie schnell und gab nur das Nötigste für alle Ohren wider. Immer wieder huschte sein Blick aber voller Neugier zum leuchtenden PDA des alten Soldaten. Welch kurioses Ding. Mit leuchtenden Symbolen. Und mit Sicherheit magisch!
Als er den letzten Brief durch hatte, rollte er theatralisch seufzend die Augen und starrte die Decke an.
"Ernsthaft?!" rief er für die Allgemeinheit oder vielleicht den Geist aus. "Mord aus Eifersucht? Weil du es im Bett nicht mehr gebracht hast? Boo-fucking-hoo!"
Achtlos ließ er die Briefe zu Boden fallen, wo sie Blättern gleich, sanft in das Loch und um dieses herum nieder gingen. Nachdenklich kratzte er seinen struppigen, kurzen Bart und blickte von einem Gefährten zum anderen. Auch den Hexer starrte er für längere Zeit an. Die Geräusche aus dem anderen Teil des Anwesens - vermutlich dem Keller - waren leiser geworden. Sicherlich hatten die anderen da unten alles im Griff,... oder trieben es grad wild und orgiengleich aber leise.
"Also,..." sprach er Reuven an und musterte ihn nicht unfreundlich. Der Zwerg mochte Hexer. In der Regel waren sie besser, als ihr Ruf. Ein wenig seltsam und sozial eingeschränkt, aber hey! War Thorben das nicht auch, wenn er schon ein Pferd seine beste Freundin nennen musste? Jedenfalls hatte er bereits einige Male ihre Dienste in Anspruch genommen und bisher hatten sie stets ihre Arbeit gut gemacht und ihn auch nicht in irgend einer Art und Weise beschissen.
"Katzenschule,..."
Ein Nicken voller Zustimmung ließ die flapsige Krempe seines Hutes auf und ab wabern.
"Ich mag euch. Habt nicht ganz so große Stöcke in den Ärschen, wie die anderen. Kommst sicher mit ihm hier blendend aus."
Ein seitliches Kopfnicken zu Reynegh verdeutlichte, wen er damit meinte.
"Was ist denn hier der Expertenrat? Ich mein',... Sind's die Mutter und das Kind, die hier Terror schieben? Einfach begraben dann und gut is'? Oder is' es Gutsherr Impotent, der uns hier heimsucht, weil er noch so stinksauer auf sein Weib is'?"
Erneut mimte er seine heldenhafte Pose mit den Händen in die Hüfte gestemmt. Das psychotische Erlebnis von zuvor war scheinbar ganz aus seinem Geist verschwunden oder zumindest nach hinten gedrängt. Mit vor Vorfreude funkelnden Augen blickte er in die Runde.
"Wenn ihr mich fragt,... ich wär' dafür, den Puff hier niederzubrennen und den Brunnen zuzuschütten. Dann hat das widerliche Bettlaken auch nix mehr, wo es rumspuken kann. Zumindest is' mir grad mehr nach Rache, als nach Wohlfahrt für Geister. Immerhin hat das Mistvieh mein Mistvieh umgebracht!"