Noch einmal sah er zu Jakob, ehe er sich der Tür zuwandte und sich fahrig mit der Hand über das Gesicht wischte.
'Haltung annehmen. Kinn hoch. Auf den Gesichtsausdruck achten.'
Endlich schob er die Tür auf und trat hindurch.
„Alles geklärt, Hauptmann. Gibt es noch irgendwelche Papiere auszufüllen?“, wand er sich an Vajdan.
Kaum hatte er sich zu dem Menschen mit den markanten Augen umgewandt und seine Konzentration endlich von seinem Knappen losgerissen erstarrte er, blinzelte und verharrte ein paar lange Sekunden in nicht ganz so perfekter Haltung und mit nicht ganz so perfekt kontrolliertem Gesichtsausdruck. Er starrte den Soldaten an, während sein alter Ego ein weiteres warnendes Bild schickte.
Die Grün- und Brauntöne wurden nun vom Violett überlagert, regelrecht überstrahlt.
Jarels Atem wurde schwerer. Mit einem hektischen Blick sah er zu Jake, aber dem schien es gut zu gehen. Er horchte in sich. Nein. Auch ihm fehlte nichts. Nicht einmal der Ansatz der Gefühle die ihm sonst den Verstand vernebelt und die Sinne geraubt hätten, wenn ein Hexenmeister seiner Welt ihm die Seele zu rauben versuchte. Das war es nicht. Kein Seelenraub. Aber was dann?
Er fühlte sich nicht angegriffen. Nichts fehlte. Nichts schmerzte. Lächelte der Hauptmann?
Was auch immer es war, dem ehemaligen Schattenläufer standen die Nackenhaare trotzdem zu Berge.
Dann war der Moment auch schon vorüber. ‚Haltung verdammt! Beherrsch dich!‘
Er wollte zurück. Nach Slava sehen, nach Aria sehen. Um Thorben machte er sich keine Sorgen, würde sich aber freuen, wenn die halbhohe Portion ebenfalls heil zurück war.
Oxenfurt - Stadtwache - die Zellen
- Jarel Moore
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- Jakob von Nagall
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Jarel wirkte mitgenommen und was viel bemerkenswerter für Jakob war: er zeigte es auch noch einige Herzschläge lang, bevor er seine Haltung wieder zusammen klaubte und wieder zu dem Ritter wurde. Der Knappe war es nicht gewohnt, damit konfrontiert zu werden, dass das Latein der ihm Vorgesetzten auch seine Grenzen hatte oder das ein Ritter vor den Schülern Schwäche zeigte. Der Führungsstil unter den Templern war sehr autoritär und die Fehlerkultur quasi nicht existent. Wer das Kreuz trug, war unfehlbar - eigentlich lächerlich, denn er blieb ein Mensch. Die meisten jedenfalls und auch Vampire waren irgendwann Menschen gewesen. Doch die Ausbilder würden sich niemals eine Blöße geben und so beobachtete Jakob seinen Ritter mit einer Mischung aus Überraschung und Verwunderung. Er konnte schlicht nicht damit umgehen und versuchte es entsprechend auch gar nicht weiter, sondern folgte mit Blick auf seine Füße eilig, kaum das die Tür geöffnet wurde. So lief er auch fast direkt in Jarel hinein, als dieser wieder stehen blieb, um noch einmal das Wort an den Hauptmann zu richten. Gemeinsprache, mal wieder. Er hoffte, dass man ihm die beibringen würde, wenn sie erst in Jarels Komturei waren. Es begann ihn zu nerven, dass er daneben stand und nichts checkte.
Was er allerdings bemerkte, war Jarels Reaktion auf den Mann - irgendwas an dem Soldaten ließ den Ritter innehalten, ja geradezu erstarren. Dann blickte er versichernd zu ihm, nur um sich wieder dem Hauptmann zuzuwenden. Es brachte Jakob dazu, diesen steifen Menschen mit den eisblauen Augen ebenfalls noch einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Wirkte er verändert? Ein wenig gelöster vielleicht, aber sonst noch immer so unnahbar wie zuvor in der Zelle. Dennoch starrte er den Mann wohl mal wieder einige Momente zu lange mit jenem Blick an, den auch dieser an sich hatte. Bis er sich selbst los riss und Jarel fast schon vor sich her schob, um diesem Verließ endlich zu entkommen. Auch er wollte zurück, sich versichern, dass es Aria wirklich gut ging.
weiter
Was er allerdings bemerkte, war Jarels Reaktion auf den Mann - irgendwas an dem Soldaten ließ den Ritter innehalten, ja geradezu erstarren. Dann blickte er versichernd zu ihm, nur um sich wieder dem Hauptmann zuzuwenden. Es brachte Jakob dazu, diesen steifen Menschen mit den eisblauen Augen ebenfalls noch einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Wirkte er verändert? Ein wenig gelöster vielleicht, aber sonst noch immer so unnahbar wie zuvor in der Zelle. Dennoch starrte er den Mann wohl mal wieder einige Momente zu lange mit jenem Blick an, den auch dieser an sich hatte. Bis er sich selbst los riss und Jarel fast schon vor sich her schob, um diesem Verließ endlich zu entkommen. Auch er wollte zurück, sich versichern, dass es Aria wirklich gut ging.
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- Vajdan Jaromer
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Die beiden verließen die Zellen und die Wächter ließen sie passieren. Die Blicke, mit denen sie sich von ihm verabschiedeten wusste der Hauptmann wiederum nicht genau einzuordnen. Vielleicht ahnte er, dass der eine von ihnen durchaus mehr war als ein Mensch, der Ritter, zu dem das am wenigsten passte. Und er hatte einen Gefallen gut bei ihm, das hatte er zumindest genauso ausgesprochen. Nun, schaden konnte es wohl nicht.
Doch vorerst mussten alle weitren Überlegungen warten.
Es war höchste Zeit, zum Auktionshaus aufzubrechen, denn dieses Jahr versprach die letzte Veranstaltung interessant zu werden. Sie wahr, wenn alle recht behielten eine Ansammlung von Hehlerware. Das versprach Ärger.
Dennoch war Vajdán beinahe gut gelaunt - für seine Verhältnisse zumindest - als er sich auf den Weg machte.
weiter im Auktionshaus.
Doch vorerst mussten alle weitren Überlegungen warten.
Es war höchste Zeit, zum Auktionshaus aufzubrechen, denn dieses Jahr versprach die letzte Veranstaltung interessant zu werden. Sie wahr, wenn alle recht behielten eine Ansammlung von Hehlerware. Das versprach Ärger.
Dennoch war Vajdán beinahe gut gelaunt - für seine Verhältnisse zumindest - als er sich auf den Weg machte.
weiter im Auktionshaus.